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Landes z» JederüiawlS Einsicht ousaelcgt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen aus- geloosten bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nliinwern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider be weist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Aus- loosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrthume hinzngeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbean standet eingelöst werden, ihr Kapital ungeküudigt sei. Die Einlösungsstellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirtcn Zinsschcinc nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Ver zinsung ausgelooster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindct, so werden die von den Betheiligten in Folge Unkenntniß der Ausloosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit nm Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Noch- theue sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restirenden Nummern) schützen können. Die Ziehungslisten können auch in der Geschäftsstelle des Vorschuß-Vereins zu Schandau, Rudolf Sendigstraße, jederzeit eingesehen, sowie die Verwerthung der etwa aus- geloosten Staatspapiere vermittelt werden. — Morgen Sonntag, den 16. September, werden im Zoologischen Garten zu Dresden die „tanzenden und heulenden Derwische" zum letzten Male sich in ihren in teressanten Vorführungen zeigen. Wer nach Dresden kommt, wolle nickt versäumen, dem Garten einen Besuch abzu statten. Der Eintrittspreis beträgt morgen Sonntag nur 25 Pfg. die Person. Von 4 Uhr an haben die Besucher auch noch den Genuß eines großen Militür-Concerts. (Siehe Inserat.) — Am 15. dss. Mts. treten in Glashütte (S.) und Lauenstein (S.) Stadt-Fernsprecheinrichtungen in Wirk samkeit. — Am 11. September vor 50 Jahren wurden die Bewohner Dresdens durch die Nachricht von einem Un glücksfall erschreckt, der den Kronprinzen Albert (jetzt unferes Königs Majestät) betroffen hatte. Derselbe befand sich am 10. September 1850 mit anderen militärischen Beobachtern der Manöver, die damals bei Bilin in Nord böhmen stattfand, in der Snite des Kaisers von Oester reich und hatte dabei das Unglück, am Schenkel des linken Beines durch den Hufschlag eines Pferdes derart verletzt zu werden, daß sich eine mehrwöchenlliche Behandlung nöthig machte. Erst am 28. October jenes Jahres erschien der Prinz zum ersten Male wieder bei einer Aufführung im Altstädter Hoftheater. — Es dürfte von Interesse sein, zu vernehmen, welche Opfer die Automobil-Fernfahrt Berlin—Aachen gekostet hat. Nach den bisherigen Schadenersatz-Anmeldungen sind von de» an der Fernfahrt bctheiligtcu Fahrzeugen angefahren und getödtet worden: Eine Kuh, zwei Schweine, drei Schafe,' 16 Hunde, 23 Hühner, ferner wurden ein Wagen mit Heu und eine Mauer umgefahreu. Menschen sind bei dieser Fernfahrt, dank den besonders vom Westdeutschen Automobil- Club getroffenen Vorbereitungen, nicht zu Schaden gekommen. Am kommenden Montag, den 17. September wird in der Parochie Rein Hardtsdorf, zu der auch die Orte Schöna und Kleingießhübel gehören, das Kirchweihfest gefeiert. Die Bewohner rüsten sich, ihre Gäste von nah rind fern würdig zu empfangen und ihnen das zu bieten, was zu einer frohen Kirmeb gehört. Auch für Unterhaltung ist hinreichend Sorge getragen. Im May'schen Gasthof zu Schöna finden am Sonnabend, Sonntag, Montag und Dienstag große humoristische Gesangs-Concerte der Varivlü- Truppe M. Eisold statt, deren Besuch dem Publikum nur bestens empfohlen werden kann, da die Mitglieder der Truppe als vorzügliche Specialitäten bekannt sind. Wer sich beim Tanz vergnügen will, kann dies am Sonntag und Montag thun, im Gasthof zu den drei Fichten in Neinhardtsdorf, im Gasthaus zur Hoffnung daselbst, im Gasthof zu Schöna und im Gasthof zu Kleingießhübel. Auch die Herren Wirthe werden ihre Gäste mit guten Speisen und Getränken zu bedienen suchen. Wer am Sonntag einen kleinen Ausflug untcruehmeu will, dem sei der bei Reinhardtsdorf gelegene Wolfsberg empfohlen. An vorzüglichem Kaffee und ff. Kirmeßknchen dürfte es der Wirth, Herr Röseler, sicher nicht fehlen lassen. Um das Bild Sr. Maj. des Königs fertig zu stellen, ist Fürstin Lwoff, die bekannte Künstlerin Parlaghy, in Dresden eingetrosfen nnd im „Europäischen Hof" ab gestiegen. Die Sitzungen haben bereits in Pillnitz be gonnen. Am Dienstag Abend gegen 7 Uhr versagte in Dres den auf einige Zeit das elektrische Licht. Die Straßen, welche elektrisch beleuchtet werden, ebenfo diejenigen Ge schäfte, die an den Strom angeschlossen sind, und die Theater waren in Dunkel gehüllt. Verschiedentlich mußten auf den Straßen die Gaslaternen angezündet werden, ehe die Störung gehoben war. Schon gegen halb 8 Uhr functionirten die elektrischen Lichtspender in der Hauptsache wieder. — Die IV. Ferienstrafkammer des Königl. Land gerichts Dresden beschäftigte am Mittwoch eine Berufung des Maurers Friedrich August Heckel und des Guts besitzers Max Clemens Schmidt, beide aus Ostrau, gegen ein Urtheil des königlichen Schöffengerichts Schandau, wonach ihnen wegen Jagdvergehens je 25 Mk. Geldstrafe, event. fünf Tage Gefängniß zuerkannt worden ist. Die Vertheidignug führte Rechtsanwalt Ur. Kchdel aus Pirna. Das Schöffengericht erachtete für erwiesen, daß die An geklagten am Abend des 25. Februar d. I. im Postelwitzer Forstrevier durch Legen von Schlingen dem Wilde nach- gestellt haben. Heckel nnd Schmidt sind hierbei von den Söhnen des Försters betroffen worden. Die Angeklagten führten in der Berufsverhandlung zu ihrer Vertheidig- ung an, sie hätten die Schlingen nicht gelegt, sondern dieselben entfernen wollen. Da man diese Behauptung nicht widerlegen konnte, mußte das erstinstanzliche Urtheil kassirt und ans kostenlose Freisprechung erkannt werden. Kürzlich erkrankten in einer in Schönfeld wohn haften Familie die Ehefran und in einer anderen fünf Personen, Vater, Mutter, zwei Söhne und eine Tochter am Typhus. Auf Anordnung des Bezirksarztes wurden sie sogleich nach Dresden ins Carolahans gebracht, wo der Vater der tückischen Krankheit erlegen ist. Im Orte sind zum Glück keine weiteren Erkrankungsfälle eingetreten. Leipzig. Der große Buchbinderstreik hat mit etwa 3600 ausständigen Arbeitern und Arbeiterinnen seinen Höchststand erreicht. Beschäftigt sind in den Leipziger Buchbindereien etwas Über 4000, sodaß 90 Procent aller Gehilfen streiken. Mehrere hundert arbeiten noch bei Be hörden und in größeren Geschäften mit eigenen „Bücher stuben", doch bleiben diese, als nicht orgänisirt und am Streik unbetheiligt, außer Betracht. Wie in der Diens tags-Versammlung der Streikenden bekannt gegeben wurde, reichen die eigenen Mittel ungefähr vier Wochen aus, erst dann würde sich die Unterstützung der anderen Gewerk schaften nöthig machen. Man rechnet darauf, daß nicht blos die organisirten Arbeiter Leipzigs, sondern ganz Deutschlands die jetzige Bewegung unterstützen werden, „da die Buchbinder stets an der Spitze der Klassenbewußten marschirt seien und der Ausgang des Kampfes alle organi sirten Arbeiter berühre". In der Versammlung wurde behauptet, daß die Löhne nicht um 10—25, sondern nur um 6—7 Proccnt erhöht werden sollten, sodaß der durch schnittliche Wvchenlohn statt 21 Mk. 22 Mk. 5 Pfg. be trage. Die Zurückdrängung der weiblichen Arbeitskräfte, welche erst nur zum Heften, dann zum Falzen, zuletzt auch zum Pressen verwendet worden seien, sei eine Lebens frage für die männlichen Arbeiter. Die Mädchen brauchten nicht zu befürchten, arbeitslos zu werden, da das stete An wachsen der Betriebe immer mehr Arbeitsgelegenheit schaffe. Bei der auf beiden Seiten herrschenden Stimmung ist das Ende des Ausstandes leider nicht abzusehen. — Der am Montag in Leipzig gegründete Verband deutscher Buch bindereibesitzer beschloß, daß von jedem Arbeitgeber nach Beendigling des Streiks nur 20 Proc. der bei demselben streikenden Arbeiter auf ihr Verlangen wieder eingestellt werden dürfen. Im übrigen bezweckt der Verband, unbe rechtigte Bestrebungen der Arbeitnehmer, die darauf ge richtet sind, die Arbeitsbedingungen einseitig vorzuschreiben und insbesondere die zu diesem Zwecke geplanten oder veranstalteten Ansstände gemeinschaftlich abzuwehrcn und in ihren Folgen unschädlich zu machen, dagegen die be rechtigten Interessen der Arbeiter zu schützen und zu fördern." In Stuttgart hat die Aussperrung bez. Arbeitsniederleg ung der Gehilfen ebenfalls begonnen. Bisher haben 350 Personen die Arbeit eingestellt. — Mehrere große Firmen des Leipziger Bnchbindereigcwerbes (darunter das weltbekannte Bibliographische Institut) mit insgesammt 500 Arbeitern haben die Forderungen der Arbeiter bewilligt. Der geschäftsführende Ausschuß des Alldeutschen Ver bandes in Leipzig hat beschloßen, aus dem vom Ver bände für die Opfer des Burenkriegcs gesammelten Mitteln 10000 Mk. zur Unterstützung von Deutschen ohne Unter schied der Staatsangehörigkeit, Niederländern und Blomen zu verwenden, die aus Johanesburg ausgewiesen wurden und sich gegenwärtig in Nothlage befinden. Personen, die glauben, auf Unterstützung Anspruch erheben zu können, mögen Gesuche mit ausführlicher Schilderung ihrer Ver hältnisse möglichst bald an die Geschäftsstelle des All deutschen Verbandes, Berlin VV. 35, Lützowstraße 855 ein senden. Als Neuheit auf dem Gebiete des Streikens dürfte es jedenfalls anzusehen sein, daß im Dorfe Kundnitz bei Rötha die sämmtlichcn Knechte der dortigen Gutsbesitzer die Arbeit niederlegten und unter Marschgesang nach Leipzig zur Messe abzogen. Nicht einmal den ihnen an vertrauten Pferden hatten sie Futter gegeben. Ein großer Theil derselben durfte am nächsten Tage nicht wieder in Arbeit treten; unter diesen selbstverständlich der Anstifter des ComplotS. In Nöhrsdorf bei Chemnitz fand man beim Schlachten einer Ziege im Magen derselben acht Gummi hütchen vor. Das Thier hatte schon einige Tage nichts zu sich genommen, sodaß sich der Besitzer gezwungen sah, das Thier zu tödten. Ein Unglückssall mit tödtlichem Ausgange hat am Freitag die in der Schützenstraße in Hohenstein - Er n st - thal wohnhafte Familie des Kaufmanns Gruner in tiefe Trauer versetzt. Als mittags gegen 2 Uhr Militär die Straße passirte, versuchte die 17 Jahre alle Tochter auf das flache Dach des Hauses zu steigen, um die Straße besser übersehen zu können. Hierbei verlor sie aber auf der schmalen, nach außen führenden Holztreppe das Gleich gewicht nnd stürzte auf ein hölzernes Treppengeländer herunter. Durch den Sturz zog sich das Mädchen einen Schädelbruch und schwere innere Verletzungen zu, die um Sonnabend Nachmittag den Too herbeisührten. Der bekannte Neptilienfänger Rindfleisch in Reichen bach i. V. fing in dortiger Gegend in dem vergangenen Monat gegen 800 Kreuzottern. An den Folgen eines Insektenstiches ist der 60jähr. Weber Mühlig in Eibau plötzlich verstorben. Während er vor mehreren Wochen auf dem Felde bei der Ernte mit beschäftigt war, stach ihn ein Infekt in's Bein. Mühlig ließ den Vorgang ganz nnbeachtet und unternahm am Sonntag eine Parthie in's Gebirge. Diese sollte aber für ihn verhängnißvoll werden. Abends nach der Rück kehr war das Bein so angeschwollen, daß der Stiefel vom Fnß geschnitten werden mußte. Gegenüber der rasch fort schreitenden Blutvergiftung war ärztliche Hilfe machtlos; der Unglückliche erlag seinem Leiden. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin. Einen Marschallstab hat der Kaiser diesmal zum ersten Mal bei einem Manöver getragen. In den Läden von Potsdam liegen Photographien aus, die den Kaiser darstellen, neben ihm aus einem Kissen die Neichsinsignien und dazu auch den Marschallstab. — Freifrau v. Kettelcr ist unter dem Schutz eines vom Capilän Pohl geführten deutschen Matrosenvetache- ments am 7. September aus Peking abgereist und am 0. in Tientsin eingetrosfen. Für die Weiterbeförderung Frau v. Ketteler, die sich zunächst nach Amerika begiebt, von wo sie im November in Münster eintrifft, sind vom Admiral Kirchhoff alle Vorkehrungen getroffen. Münster i. W. Grenzaufseher machten bei Uelsen 17 holländische Schmuggler mit Fleisch dingfest. Aus dem Sauerlan d. Ein schwerer Unglücksfall hat sich am 9. September bei dem gegenwärtig im Sauer land und der Diemclgegend stattfindenden Divisionsmanöver der westfälischen Truppen ereignet. Die 14. Infanterie- Division, die in Düsseldorf steht, übt gegenwärtig im be deckten Gelände mit gemischten Waffen, woran anch das rheinische Artillerie-Regiment Nr. 7 betheiligt ist. Bei einer Manöveratlacke, die in aller Frühe in dem hügeligen Gelände zwischen Scherfede—Wresen—Niedermaisberg aus geführt wurde, schlug ein Geschütz während des Ueber- setzens über einen Graben beim Fahren um und die Mann schaft tam darunter zu liegen. Bier Artilleristen erlitten schwere Verletzungen, der Kanonier BrunS aus Wesel so schwere, daß er alsbald starb, ein zweiter erlitt lebens gefährliche Verletzungen am Kopfe, die beiden anderen Bruch der Oberschenkel und innere Verletzungen. — Beim Manöver der 13. Division im Lippischen sind ebenfalls verschiedene schwere Unfälle vorgekommen. In der Nähe von Blomberg stürzten zwei Husaren mit ihren Pferden in einen Abgrund und blieben beide todt. Spante»». Ein aus den Vereinigten Staaten kommender Schweizer, der in Santander gelandet ist, wurde in San Sebastian verhaftet. Man fand in seinem Koffer, und zwar unter dem Futter desselben wichtige Papiere. Es soll sich hier um einen anarchistischen Plan gegen eines der europäischen Staatsoberhäupter handeln. Amerika. Galveston. Die „Evening News" meldet aus Houston (TexaS) über die Zerstörungen durch den Orkan noch Folgendes: Der Orkan blies mit einer Geschwindigkeit von 80 englischen Meilen pro Stunde und drängte das Wasser acht Meilen landeinwärts. Sechs Meilen von der Stadt ist der nächste Punkt, den man erreichen kann, entfernt. 200 Leichen sah mau über die Prärie zerstreut. Hunderte von Leichen lagen am Strande umher. Pianos, Möbel und Häuser sind durch die Macht der Wogen meilenweit landeinwärts geworfen worden, so gar ein großer englischer Dampfer, dessen Name nicht bekannt ist, wurde direct über die Insel auf daS Festland geworfen, Fahrzeuge jeglicher Art im Hafen wurden zer trümmert. Ein halbes Dutzend anderer texanischer Städte ist auch überschwemmt. Beinahe jede Stadt zwischen Galveston und Houston ist weggeweht. In einigen Fällen sind Eisenbahnzüge vom Windc von den Schienen gehoben und zertrümmert worden. Der Verlust an Eigenthum wird auf Millionen von Dollar geschätzt. Die „Sun" in New-Dort giebt die Zahl der Tobten auf 1500 an. Galveston war 26 Stunden lang von der Außenwelt ab« geschnitten, bis in der Nacht zu Sonntag ein Schooner in den Hafen kommen konnte. Ein Hilfszug der Santa- Fü-Bahn konnte bis 6 Meilen zur Stadt Vordringen, weiter jedoch nicht, da das Bahnbett unterwaschen ist. Eine Katastrophe wie diese ist schon lange für Galveston vorausgesagt, da schon 1886 ein Städtchen, Indianola, an der Küste vollständig weggeschwemmt worden war und Galveston ähnlich gelegen ist wie Indianola, auf einer nnr sechs bis acht Fuß über Fluthhöhe sich erhebenden Insel. urrö 'Ucrrrteienkrise! Ihr lieben Leute, seit auf eurer Hut, Und traut ihm nicht, dem Wolf im SchafSgewandc; Groß ist sein Leib, und Millionen schon War gierig zu verschlingen er im Stande. Zwar ist sein Name schlicht daö „Ccntrum" bloS, Doch ist er „dunkel, wenn auch riesengroß". Er möcht' am liebsten euch, ihr Lutherfrcundc, Auffressen, glaube ich, mit Haut und Haar; DaS zeigte wiederum sein schrecklich Heulen, Wie's jüngst vom Nhcine her zu hören war. Doch laust nicht gleich in seinen offnen Schooß, Denn er ist „dunkel, wenn auch riesengroß." Noch hat's ja Zeit, bis Jesuitcnträume Bei unS hier werden in Erfüllung geh'»; Der Wolf im Schafspelz mag nur weiter heulen: UnS schreckt daS nicht, weil wir den Sinn versteh'». Und prangt im Vatikan auch der Koloß: UnS ist er „dunkel, wenn auch riesengroß." Ganz anders klang cS setzt bei den „Reformern", Die Ncsormirten immer frisch draus los, Und ihr Programm bei diesem Neformiren Wuchs über sie zusammen riesengroß. Sie suchten; wo mag nur der AuSweg sein? Da kam'S zum Krachen jäh — „klein aber rcinl" ES riß entzwei, das schöne Band der Seelen; Ihr Juden kommt und triumphiret jetzt. Sie liegen alle selbst zum Tod darnieder, Die früher euch zum Tode oft gehetzt. Tragt hm das „Wrack", und scharrt cS trauernd ein. So früh zu sterben, wenn auch „klein und rein!" Sagt Schiller nicht: Wo Völker selbst sich zanken, Da kann die Wohlfahrt nimmermehr gedeih'»? So ist's auch hier, und so gingS leider unter, Was eine Schutzwehr gegen die sollt' sein, Die Gold und Silber mokelnd heimsen ein. Weint eine Thräne, wenn auch klein — doch rein!" M.-Hdf. Rud. Herrmann. Dresdner Schlachtvtehmarkt. Donnerstag, den 13. September 1900. Thicr- gallung Auf. trieb SIIM. Bezeichnung Marktprci« slir IW Im LebcndüEchlacht- Gewicht ^l s Ochsen. . Kalben u. Kühe. . 12*) 17 Bullen. . 6*) 18 Kälber. . 123» Schafe. . 78*) Schweine. 8»*) *) Ueber- ständer. 103 1898 la. Vollsleischige, auSgemästete höch ste» SchlachtwertheS bis zu sechs Jahre» 35—88 64—67 i>. Oesterreichcr desgleichen . . . 36—39 65—63 2) Junge fleischige, nichtauSgcmäst., — ältere auSgemästete . . . 82—34 60—63 3) Mäßig genährte junge, gut gc> nährte ältere 29—31 56—59 4) Gering genährte jeden Alters . — 53 1) Vollsleischige auSgemästete Kal ¬ ben höchsten SchlachtwertheS . 33—36 61—64 2) Vollsleischige, auSgemästete Kühe höchsten SchlachtwertheS bis zu 7 Jahren 30-82 58-60 8) Aeltcre auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 27—29 55—57 4) Mäßig genährte Kühe und Kalben — 52 5) Gering genährte Kühe und Kalben — 49 1) Vollsleischige höchsten Schlacht- werthcs 33—36 59—61 2) Mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 30—32 55—57 3) Gering genährte — 53 1) Feinste Mast- (Vollmilchmast) und beste Saugkälber .... 43 —46 66—70 2) Mittlere Mast- und gute Saug, kälber 39—42 61—65 3) Geringe Saugkälber .... — 54—60 4) Acltere gering genährte Fresser. — — 1) Mastlämmcr 88—36 67—70 2) Jüngere Masthammcl .... — 64—66 3) Acltere Masthammel .... — 58—63 4) Mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) — 58—63 la. Vollsleischige der feineren Nassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1V« Jahren 15—47 56—58 v. Fettschweine 47—48 58—59 2) Fleischige 43—45 54-56 3) Genug entwickelte, sowie Sauen 40-42 50-58 zusammen gang: Bei Kälbern und Schweinen langsam, bei 3875 Geschäfts Schafen mittel,