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englischen Truppen unter dem General Gataere bei Bethulic am nördlichen Ufer des mittleren Oranjeslusses eine schwere Niederlage beigebracht und viele Engländer gefangen ge nommen hat. Da die Buren dortselbst nach weiteren Be richten eine starke Truppenmacht zusammcnzieheu und der ComMandant De Wet zu diesem Zwecke in Kroonstad ein getroffen ist, stehen für die nächsten Tage wohl noch größere Kämpfe zn erwarten. Wenig trostreich fiir die Engländer klinge» übrigens anch noch einige Meldungen, die in Be zug auf Gefechte bei Lobatsie, etwa 50 Meilen nördlich von Mafeking, vorliegen. Es ist daraus ». A. zu ersehen, daß sich ein Flügel der von Oberst Vodle befehligten britischen Truppen unter den Schutz eines Betschnana- Häuptlings gestellt habe. Jedenfalls crgiebt sich aus den Berichten über die Gefechte an der Eisenbahnlinie nord wärts von Mafeking, daß die Bnre» ihre Lage vor Mafe- kiug trotz der von Süden heranrückenden englischen Ent satztruppen für so gut halten, daß sie kein Bedenken zu tragen brauchen, eine starke Streitmacht von den Be- lagernngstruppen abznzweigeu und nach Lobatsi zu ver legen. Ueber die Niederlage des Generals Gatacrc bei Bclhulie verlautet noch inimcr nichts aus Londoner amtlichen Kreisen, es kann daher nicht verwundern, wenn allerhand Gerüchte über den Umfang des Erfolges der Buren, die unter dem Commando von Olivier waren, entstanden nnd weiter ver breitet worden sind. So hieß es, Gatacre nnd sein Stab seien gefangen genommen worden. Die „Dailh News" behauptet aber, der Führer der britische» Division sei mit scinem Stabe noch am 21. März in Spriugfontei» ge wesen nnd die Zurückweisung des Angriffes durch die Bure» betreffe nur eine» Theil der Streitkräfte Gatacres. Jedenfalls haben die Engländer die Widerstandskraft der Buren abermals unterschätzt, sie glaubten, milder Besetzung von Bloemfontein durch General Roberts gehe der Krieg seinem baldige» E»de entgegen, jetzt müssen sie aber sehen, daß die Unter werfung der beiden Burenstaaten noch viele Arbeit kosten wird. Aus Kroonstad, dem provisorischen Sitze der Negier ung des Oranjefreistantcs, wird versichert, daß die Negier ung zum äußersten Widerstande gegen die Engländer ent schlossen sei. Commando's würden in großer Anzahl mobilisirt; Präsident Stcijn habe die Burghcrs aufgefordert, die Waffen nicht uiederznlegen, falls dies nicht die dringendste Nothwcndigkeit erfordere. General French soll mit seiner Kavallerie im Osten von Bloemfontein im Kampf mit den Buren begriffen sein; es heißt, dies wären Buren, die sich vom Oranjefluß nach Norden zurückzögen. Die Buren setzten den Versuche» der Engländer, bei Warrenlon den Oranjefluß zu überschreiten, erbitterten Widerstand entgegen. Der zum Entsätze Mafekings von Norden her anrückende Oberst Plumer mußte sich uach einem heftigen Artillerie kampf nach Krokodils Pools zurückziehc». Nördlich von Ladysmith sollen Scharmützel zwischen englische» Abtheil- unge» und de» Vortruppen der Buren stattgefundcn haben. Im Bezirk von Barkley East (Capland) machen die Auf ständischen Schwierigkeiten bei Ablieferung der Waffen. LokgleS und Sächsisches. (MNIHcMmM au« dcm Lrscrkrcisc sind der Ncdaciion stcli wMkommcn. Dcr Namc de« Einsender« bleibt unter allen Umständen Nlcheimnisi dcr Ncdaciion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Schandau. Die Eiscubahii-Fahrkarteu haben in diesem Jahre zu Ostern vom 3. April bis einschließlich 27. April Giltigkeit. — Am Donnerstag fand eine Sitzung der Finanz- dcpntation des Landtags statt, in welcher die vorliegen den Straßenpetilione» berathcn wurde». Derselbe» wohnte der Vertreter unseres städtische» Wahlkreises, Herr Rechts anwalt l)r. Spieß-Pirna, bei, welcher die für linsereu Bezirk iu Betracht kommende» Petitionen befürwortete. — Hinsicht lich der Straße S ch a n d a u - S ch m i l k a bez. Landcsgrenze erklärte die Regierung, daß sie bereit sei, dem Project näher zn trete» und daß sie nicht mehr wie früher die Ausführung davon abhängig mache, daß jenseits der Grenze eine Fortsetzung dcr Straße erfolge. In diesem Sinne überwies die Deputation die Petition der Regierung zur Kenutuißnahme. — Die Petition, die Erbauung einer Staatsstraße Sebnitz-Ottendorf unter Verlegung des jetzigen CommuuicationswegcS betreffend, ließ die Deputation in soweit, als die Erbauung einer «Staatsstraße gewünscht wird, anf sich beruhen, weil der Staat es grundsätzlich ablehnt, an Stelle vorhandener Wege Staatsstraßen zu baue». Dagegen wurde die Petition in dein Sinne der Negierung zur Kenutuißnahme überwiesen, daß dieselbe prüfen soll, ob auf eine Verlegung des von Sebnitz nach Ottendorf führenden Commnnicationsweges unter Staats beihilfe zuznkommen ist. — Die Petition um Erbauung einer Thalstraße Langenhennersdorf-Berggießhübel mußte leider auf sich beruhen bleiben, weil die Deputation ein wesentliches Interesse des Durchgangsverkehrs nicht aner kennen konnte. Dasselbe wurde bezüglich der Petition um Erbauung einer Straße Sebmtz-Hertigswalde-Hinterherms- dorf beschlossen, da eine Straßen - Verbindung bereits besteht. (Pirn. Anz.) Ein schrecklicher Unfall ereignete sich am Freitag Nachmittag innerhalb des Bahnhofes zu Mügeln dadurch, daß der Oberschaffner Schröder ans Dresden-Löbtau, welcher den gegen 1,5 nachmittags in Mügeln aukommen- den Güterzug fuhr, beim Ueberschreiteu der Geleise von den» eben cinfahrendcn Persouenzuge ergriffen >md über fahren wurde. Der Verunglückte, der behufs Aufnahme in das Carolahans mit dem nächsten Zuge nach Dresden überführt wurde, starb jedoch bereits auf dem Transporte an de» erlittene» Verletzungen. Am Mittwoch vernnglückte der Bergarbeiter Karl Pietzsch ans Potschappel auf dem „König!. Carola- schacht" durch hereinbrechcndcs Gestein tödllich. Eine 70 jährige Mutter und eine zahlreiche Familie betrauern de» brave» verlorene» Ernährer. In der LandeScmstalt H»bert»Sbllrg wnrde der daselbst unlcrgebrachte 52jährige Ziegenbalg aus Franken thal anf einem Corridor erhängt nnfgesnnden. Es ist das der pcnsionirte Schutzmann, der 1895 auf der Promenade in Leipzig, in der Nähe des Königsplatzes, ein Attentat auf de» Polizcidircctor Bretschneider verübte. Von den fünf Ncvolverschüssen, die Ziegenbalg damals aus nächster Nähe auf den Polizeidirecior abfeuerte, trafen zwei die Kleidung und zwei ein Actcustück, doch blieb Herr Bret schneider glücklicherweise unversehrt. Der Thäter wurde bei der cingeleilelcu Untersuchung für »nznrechnimgSfähig befunden und später in die Irrenanstalt Hubeltusburg übergeführt. — Schwere Ausschreitungen hat sich in den Morgen- stuiidcn des Sonnabend ei» 21 Jahre alter, ans Connewitz gebürtiger Schriftsetzer aus dem Noßplatz in Leipzig vor dem Cas6 Bauer zu Schulden kommen lassen. Nachdem er den Portier blutig geschlagen hatte, ergriff er die Flucht. Zwei junge Kaufleute, die de» Nowdy nnshalten wollte», käme» dabei sehr schlecht weg. Den einen Herr» stach er i» de» Kopf und in die Hand, dem andere» schnitt er die Sehnen der Hand entzwei. Besinnungslos stürzte der in den Kopf gestochene Kaufmann zur Erde. Der Messerheld kam in Haft. Dieser Tage ereignete sich in Klei» sermuth ein bedanernswerther Unfall in der Familie des hoch- betagten Glasermeistcr Rudolph daselbst. Seine fünfjährige Enkelin, welche bei den Großeltern erzogen wird, spielte mit einem Knaben gleichen Alters au dcr Mulde, wobei sie das Unglück hatte, hinein zu stürzen. Als nach mehreren Stunde» die besorgte» Großeltern sich bei dein Gespielen erkiliidigte», wo ihre Elsa sei, erklärte dieser ruhig im kindlichen Unverstand: „Die ist in's Wasser gefallen, ich hab' sie sehen schwimmen." Wie müde »icm in Arbciterkreisen der planmäßige» socialdemokratischen Verhetzung wird, dürfte auch daraus hcrvorgehen, daß eine am vorvcrgaiigeiie» Somitag Nachm. in Waldheim abgehalteue öffentliche Maurer - Ver- -sammlung, in welcher Hartung aus Dresden sprach, im ganzen von 13 Interessenten besucht war. Zwickau. Von den 5000 ausständig gewesenen Bergleuten des Zwickauer Reviers sind insgesammt nur 339 dauernd abgelegt und dadurch ihrer Ansprüche an die Pensivns-Knappschaflskasse verlustig geworden. Als am Montag früh ein Aufseher des Gerichts gefängnisses in Bautzen die Zelle von drei in gemein schaftlicher Haft befindlichen, bereits abgeurtheilten Ge fangenen revidircu wollte, wurde er von diesen überfalle» »»d gewürgt. Nur durch angestrengteste Gegenwehr war cs dem Beamten möglich, die Meuterer vou sich abzuhalte», bis ein zweiter Aufseher zu Hilfe kam. Die Nevisiöü der Zelle ergab, daß die drei Gefangenen ihre sechs Decken in Streifen gerissen und hieraus ein Seil hergestellt hatten. Auch hatten die Gefangenc» das eiserne Fenstergitier bereits soweit gelöst, daß es nur noch einer geringen Mühe be durft hätte, es vollständig zn beseitigen. Die Meuterer sind nun in einen sicheren Gewahrsam gebracht worden. Der Stadtrath zu Löbau hat ein Verzeichniß sder unter Verwaltung des Stadtralhes stehenden Stiftungen heransgcgebe». Die interessante Schrift enthält außer den Namen der Stiftungen auch Angabe» über die EutstehungS- zcit, die Stifter, das gegenwärtige Vermögen mid die stiftungS- gemäße Verweudimg der Zinsen. Das gesammte Stiftuugs- vermögen beträgt 611,203 Mk 34 Pfg. T ag e s g e sch i ch te. Deutsches Reich. Am Sonnabend Mittag wurde auf den Bürgermeister Lorey in Kiel ein Revolver-Attentat verflicht. Der Thäter ist anscheinend geisteskrank; er wurde verhaftet. Tödtlich verunglückt ist am Freitag Abend in dem Maschinenhanse der elektrischen Straßenbcleuchtnngsanlage in Gablenz der Straßenwärtcr Göthel, der mit zwei andere» Personen an dcr Maschine beschäftigt war. Eine Besichtigung des Unglücksvrtcs erfolgte durch die Staats anwaltschaft. Oesterreich. Wie». Die „Wiener Allgem. Ztg." lheilt mit, die Vermählmig der Kronprinzessitt-Wittwe sei ohne Einwilligung des belgischen Königs erfolgt, da alle Bemühungen, dessen Emwilligung zu erlangen, scheiterten; ebenso habe der König bisher noch nicht seine Zustimmung gegeben, daß die nunmehrige Gräfin Lonyay den Titel königliche Hoheit führe; endlich weigerte sich König Leo pold, seiner Tochter das bisherige Jahrgeld von 50000 FrcS. zu belassen, obwohl cs sich doch heransstellte, daß er hier zu »ach dem Wortlaute des HeiralhScontracles mit dem Kronpiinzeu rechlsgiltig verpflichtet sei. Zur Vermählmig traf ein Glückwunschtelegramm der Königin Henriette ei», König Leopold gratnlirte nicht. — Ferner wird ans Triest unter»! 22. März gemeldet: Nach l2 Uhr war die Trau ung der Erzherzogin Stephanie zu Ende. Die Braut hatte sich mittlerweile gesammelt. Sie sah bei der Gratulatious- cour entzückend aus und plauderte mit den einzelnen Gästen in heiterster Lamie. Lächelnd dankte sie für die Glück wünsche. Kaiser Franz Josef gratnlirte persönlich ans Wien durch Telephon, nachdem ihm die vollzogene Trau ung gemeldet worden war. Graf Lonyay blieb die ganze Zeit an dcr Seile der glückstrahlenden Gattin, die kein Auge von ihm abwandte. Auf der Klinik des Professors Korzymski inLemberg machte ein Student im Auftrage des Assistenten Einspritz ungen mit dem neuen Heilmittel Cvlchicit bei drei an Knochcnerweichmig leidenden Frauen. Alle drei sind ge storben. Seitens der Staalsanwalischaft sei eine Unter« suchnng eingeleitet worden. In Pest veranstalteten am Donnerstag Abend die Studenten vor dem Naliouallheatcr gegen den Intendanten Grafen Kcglcwich eine Katzenmusik, weil er die üblichen Stndcntenvorstellungen im Theater abgeschasft hat. Es kam zn einem Znsammenstoß mit der Polizei, welche von der blanken Waffe Gebrauch mache» i»»ßte. Mehrere Studenten wnrde» verhaftet. Frankreich. Paris. Der Kriegsminister ent wickelte nach der „Köln. Ztg." vor der Hcerescvmmission seine Ansicht über die zweijährige Dienstzeit. Er verwarf sie nicht grimdsätzlich, erklärte aber, daß es ihm unmöglich erscheine, die 60000 Mann, die durch ihre Einführung nusfallen würden, durch die Mannschaften des Hilfsdienstes zn ersetzen, es müßte denn sein, daß diese die doppelte Dienstzeit ableistetcn. Die Ansichten dcr Commission über die zweijähiige Dienstzeit sind gelheilt. Sächsisch-Wöhrnifcho Dampfschifffahrt. Bon Schandau n. DrcSdrn Bon DrcSdcn n. Schandau Von Schandau Bon KöiiWein n. Schandau Bon Schmilka nach Schandau Vm. 6.— „ 8.20 „ 10.10 Nm. 2.40 Bin. N.— „ «- „ 10.— Nm. 8.— Bin. l0.»5 bl« Leltmcrib. Nm. 12.55 „ Aussig. „ „ Vodcnbach. Bm. U.50 „ 11.50 Nm. 2.05 „ ».»5 Bm. 7.55 „ ».5» Nm. 1.55 Überzeugung macht wahr! Schön eingericht. Milch- nnd Buller- Geschäft mit fester Kundschaft, auf verkehrs reicher Straße ist preiswert!) zu verkaufen. Jährl. Umsatz nachweisbar 24000 Mark. Käufer richte ein. (Drept. 2112.) ». »8^m, Blnmenstrasre 4. I^aAsr von cürka 120,000 ^N8ielü8- inversclneclonor^uskrchrunS von ck. säoks.-bülnn. 8ollvvei2, pro 1Ü00(lrüIior 22—35 Nk.) Mrl 10—18 M. probo8or1imL»1: sortirt 100 8tüok 1,80 dckk. „ 500 „ 7,50 „ „ 1000 „ 13,— „ tivusntgrtigung von -Vnsickts- LosUcarten TU InMxslcn Kreisen. Litte Llustec verlangen. Uuoluliuekvroi u. Xartsnvsrl. X. QLedner a. L. NM" 6K6» UmsuA verkaufe ich verschiedene Artikel, welche ich später nicht mehr führe, zu billigste» Preisen: Ei» kleiner Nest mit 10 Rabatt. Verschiedene mit 10 °/„ Rabatt. Die noch am Lager befindlichen lv und ZSinrit-n das Dtzd. mit 20 "/«. Große Answahl von und «-« mit 20°/g Verschiedene Papiersorten, wie: , einfarbiges nnd gemustertes Ikniitpapit i u. s. w. billigst bei Simon Petrich, BlOnllkmi mil WImilmi, Pain- md AmblWrchMW, Schandau, Kirchstraße. Vom 1. April an befindet sich mein Geschäftslokal im Golonnadenkau, an der Aad-Allee, gegenüber vom Hotel Lindenhof. 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