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Fernsprechstelle 22. Die „Sächsische Elbzeitunn" erscheint DienStag, Donners- tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blatte« erfolgt TagS vorher Nachm. 4 Uhr Abonnements-Preis viertel jährlich 1 Mk. 80 Pf., zwei- monatlich 1 Mk., cimnonat« lich 60 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PosizeitungSbestcllliste 6669. Alle kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZettungStrüger nehmen stets Bestellungen auf die .Sächsische Elbzeitung" an. 5UO MKäW. Amtsblatt für das Hömgl. Amtsgcrichl und den Aadtrath p, Schandau, sowie für den StadtMtinderath ju Hohnstein. Mit „Zllustrirt. Sorrntcrgsbtatt". Mit Humor. Beilage „SeifenSrcrsen". Mit „LandivirLhschaftt. Weikage". Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von grosser Wirkung, sind Montag«, Mittwochs und Freitags bis s pätestenS vormittag« 9 Uhr auf,»geben. Preis sitr die gespaltene CorpuSzeile oder deren Naum 10 Pf. Inserate unter fünf Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet (tabellarische und complicirte nach Uebereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Inseraten-Annahme stellen: In Schandau: Expedition Zaukenstrasie 134, in Hohnstein: bei Herrn Stadtkassirer Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS von Haasenstcin L Vogler Jnvalidendank und Rudolf Moste, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. und in Hamburg: KLroly L Liebmann. 44. Zohrgong. Schandau, Sonnabend, den 24. Febrnar 1900. Sächsischer Landtng. Die erste Kmnmer genehmigte nm Dienstag debnttelos den mit Decret'Nr. 27 vvrgelegten Gesetz- entivnrf, betr. die Ergänznng und Adändernng des Kgl. HnuSgesctzes vom 2Z. Decembcr 1827 mW des ÄtachtmgSgesetzes vom 20. Anglist 187!), noch den DepntiMonsnntmgen. Weiter nahm die Kummer in der Schlußbernthnug den Entwurf einer Gebühren- tnxe für Aerzte, Chemiker, Phornmcenten und Heb- mnmen bei gerichtlich-medicinischen lind mediciiml polizeilichen Verrichtungen mi und erledigte zuletzt Petitionen. — Die zweite Kummer unterzog mir Dienstag die ihr mit Decret Nr. 8 unterbreitete Vor lage, betr. die Abänderung des Einkommensteuer gesetzes vom 2. Juli 1878 uud'die zahlreichen hierzu ein- gebrächten Petitionen der Schlußberathnng. Dieselbe ergab mit großer Mehrheit die Annahme der Vorlage nach den Tepntationsanträgcn und fast durchgehend in Uebereinstimmnng mit den schon in der vorigen Session von der Kämmer in derselben Angelegenheit gefaßten Beschlüssen. Die miterörtertcn Petitionen iieß die Kammer auf sich beruhen, mit Ausnahme der Petitionen des allgemeinen HauSbesitzerverciuS in Leipzig und des Verbandes der allgemeinen Haus- bcsitzervereine Sachsens, welche genehmigt wurden. Die zweite Kummer erledigte und genehmigte am Mittwoch in der Schlußberathnng die 'Cap. 94 (Fiirstenschulen),94 8 (Gymnasien und'Realgymnasien), !)4 0 (Allgemeine Ausgaben zu Zwecken der Gym nasien, Realgymnasien' und Realschulen), Cap. 05 (Seminare), C'ap.96(VolkSschnlen), Cap. !)7 (Katholische Kirchen), Cap. !)8 (Sonstige Cultuszwecke), Cap. 9!) (Taubstummenanstalten), Cap. 100 (Stiftungsmäßige und privatrechtlichc Leistungen der Staatskasse für Kirchen und Schulzwecke) u'ud Cap. 101 (Allgemeine Ausgaben beim Cultusdepartcment) nach den Depn- tatio'nsnnträgen. Die theilwcise lebhafte Debatte galt der Gehaltsfrage der Lehrer au den höheren Schulen, der seminaristischen Bildung der Volksschullehrer, dem Lehrermangel an den Volksschulen und ähnlichen Themata. Politisches. Ucber den gemeinsamen Aufenthalt des Kaisers und der Kaiserin in Jagdschloß Hubertusstock dringt fast gar nichts in die Ocffentlichkeit. Nur dann und wann wird gemeldet, daß der Kaiser dort diese und jene Persönlichkeit seiner Umgebung zum Vortrag empfangen habe, was be weist, daß der Monarch auch in der Waldesstiste von Huberlusstvck die laufenden Geschäfte regelmäßig erledigt. Voraussichtlich trifft Las Kaiscrpaar nächster Tage ans Hubertnsstock wieder in Berlin ein. Der Reichstag nahm am Mittwoch seine Plenar- verhaudlungen nach mehrtägiger Pause wieder auf. Es wurde der von de» reichsläudischeu Abgeordneten mit Un terstützung der Polen gestellte Antrag auf Aufhebung des sogenannten Dictaturparagraphen in Elsaß-Lothringen be- rathen, welcher Antrag den Reichstag bekanntlich schon ost beschäftigt hat. Der fraclivustosc Elsässer Winterer begründete den genannten Antrag, betonend, daß der Dietatnrparagraph das älteste Ausnahmegesetz des Reiches bilde und längst überflüssig geworden sei; die sich stetig in ruhigster Weise weiterentwickelndeu Verhältnisse Elsaß- Lothringens rechtfertigten die fernere Aufrechterhaltung solcher Ausnahmebestimmungen nicht im Entferntesten mehr. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe-Schillingsfürst be kämpfte den Antrag ans Grund seiner neunjährigen Er fahrungen als Statthalter der Neichslande, indem er darauf hiuwies, daß es noch immer eine leider nicht loyal ge sinnte Minderheit der Bevölkerung Elsaß-Lothringens gebe, was die Negierung uöthige, die Waffe des Dictatnr- pnragrnphe» noch fortgesetzt in Händen zu behalten, um sie im Nothfall gebrauchen zu können. In der weiteren Debatte sprachen naturgemäß vorwiegend Abgeordnete aus Elsaß-Lvthringeu, nämlich die Abg. Riff (fr. Vereinigung), Prinz Hohenlohe, ein Sohu des Reichskanzlers, Hauß, Vanderscheer, Hoffet (Reichsp.), Preiß und nochmals Winterer. Diese Redner ließen sich sämmtlich, mit Ausnahme des Prinzen Hohenlohe, entschieden zu Gunsten der Aushebung des Dictatnrparagraphen vernehmen, wobei verschiedene von ihnen bestritten, daß es noch illoyal ge sinnte Bevölkerungselemeute iu den Reichslandeu gebe. Von den übrigen Parteien erklärten sich die Socialdemv- krateu, das Ceutrum, die Nationalliberalen, die freisinnige Vereinigung und die Antisemiten dnrch die Vorgeschichten Redner für die Aushebung des Dictaturparagraphen, während die Couservativeu durch den Abg. von Levetzvw und das Gros der Neichspartei durch Abg. Arendt ihre gegentheilige Stellung bekunden ließen. Nach einem Schluß wort des elsässischen Abgeordneten Wetterlö und persön lichen Bemerknngen des Abgeordneten Prinzen Hohenlohe gegen die Abgeordneten Singer und Vanderscheer wnrde die zweite Lesung des erörterten Antrages vorgenommen, sie ergab debattelos dessen Annahme gegen die Stimmen der Cvnservativen und des größten Theiles der Reichs partei. Am Donnerstag trat das Haus iu die Berathuug des Militär-Etats ei». Der Staatssekretär des Neichs-Marineamts Admiral Tirpitz ist vom Kaiser von Rußland durch Verleihung des Weißen Adlerordens ausgezeichnet worden. Die Streikbewegung in den Kohlenrevieren des west lichen Sachsens hat sich nunmehr einerseits nach dem Brannkvhlengebiet bei Halle, andererseits nach dem Meusel- witzer Braunkohleurevier im Herzogthum Altenburg fort- gepslauzt; die Bergleute des Weißenfelser und des Zeitzer Kohtcngebietes zöger» zunächst noch, ebenfalls in eine» Streik eüizutrete». Inzwischen wird aus dem Zwickauer und aus dem Oelsnitz-Lngauer Revier eine kleine Abnahme der Zahl der Streikenden gemeldet. I» Oesterreich hat man's nun wieder einmal mit dem Neichsrathe versucht, am Douucrstag ist derselbe zu einer neuen Session znsammengetrcteu; man darf einigermaßen gespannt darauf sei», wie dies Experiment ansfallen wird. Mit der dcutsch-czcchischeu Verständignngscoiifereuz iu Wie» soll's nicht günstig stehen, sie wird wohl ergebnißlos ver- lanfen, da die Czechcn übertrieben hohe Ansprüche stelle». Bereits hat der Czcchenclub des Abgeordnetenhauses be schlossen, i» die entschiedenste Opposition gegen das Mi- uisterinm Körber einzutreteu und »öthigenfalls Obstructiv» zu treibe». Das süid ja hübsche Aussichte»! — Der Aus- sta»d der österreichische» Bergleute, iu de» verschiedenen Kohlenrevieren dauert unveräiidcrt fort. Die Streikenden des Brüxer Reviers und des Ostrau-Karwiner Reviers haben in Versammlungen die Erwartnng ausgesprochen, daß die Bergarbeiterfräge im Parlamente baldigst aus's Tapet gelangen werde. — In Agram veranstalteten croa- lische Stndenteu eine lärmende Kundgebung gegen ihre serbischen Commilitonen. In England hat die Wendung zum Bessere», welche jetzt für die Engländer auf dem südafrikanische» Kriegs schauplatz eiugclreteu ist, wieder eine höchst optimistische Stimmiiug hcrvorgcrufen. Unter dem Eindrücke derselbe» war offenbar mich das in London coursirende Gerücht vom erfolgten Entsatz Ladyshmilh's entstanden, womit es aber einstweilen »och nichts ist, denn eine Meldung aus dem britischen Lager bei Chivelcy vom 20. Febrnar be sagt, daß die cnglijche» Truppen noch nicht die Äclagerungs- linien der Buren um Ladyshmith zu durchbreche» vermocht hätte», daß ih»e» vielmehr »och ein heißer Kampf bevor- stnnde. Im Uebrigen ist die Meldung sehr siegeszuver sichtlich gehalten, betont, daß die Buren ans dem östlichen Kriegsfchanplatze seit Elaudslaagte jetzt zum erste» Male wieder i» die Flucht geschlagen worden seien und versichert, daß die Soldaten Buller's von de» von ihnen genommenen Höhen direct nach Ladyshmith hineiublickeu könnten. (?) Das Gerücht von einem geheimen Bündniß zwischen Nordamerika und England ist vom Staatssccretär Hay in einer Miltheilung an das Repräsentantenhaus als ganz unbegründet bezeichnet worden. In Nicaragua wird ei» Einfall in das benachbarte Costarica vorbereitet. Die Truppen von Cvstarica mar- schirteu an die Grenze. Ein südamerikanischcr Dreibund, bestehend ans Argen tinien, Pern und Bolivia, gegen Chile soll im Werke jein. Lokales und Sächsisches. «MUIMIunncn aus dem Lescrkrcisc sind der Rcdacliou stets Willkomms». Der Name des liing'nders bwll» nnlcr allen Umstlindcii oicycim»», der üicdaclion. Anonyme Zuschriften könne» nicht berücksichtigt werden.) Schandau. Die Kohlennoth zieht leider immer weitere Kreise. Nicht blos, daß die Eisenbahnverwaltung eine» ziemlich großen Theil der Züge eingezogen hat und daß die Dampfer auf der Elbe noch sehr selten zu sehe» sind, auch uns Schaiidauern, die wir ja an den Anblick beladener Kvhlenkähue am Elbufer gewöhnt sind, wie ebenso an die Thätigkcit bnttentrageiider Kvhleufrauen, müssen den längst gewohnten Anblick embehren. Schon sprach man von Ein stellung der Fabrikthätigkeit, vom Stillstehen mehrerer Bäckereien, da kommt auch noch die Kunde, daß unsere Schnleu den Unterricht haben schließen müssen, da kein Heizmaterial mehr vvrräthig und auch vorderhand keius mehr aufzutreiben ist. Hoffentlich gehen die Versprechungen in Erfüllung, daß Ende dieser oder Anfang nächster Woche wieder Kohlen angeliefert werden können, sodaß, wie in Absicht steht, der Unterricht Montag früh wieder beginnen kann. — Wer sich für die Gasglühlichtbeleuchtung iuteressirt, hat jetzt Gelegenheit, dieselbe in Betrieb zu sehen. Der General-Vertreter der Amberger Maschinenfabrik, Herr Zepernick, der den Apparat heute vor acht Tagen im Gewcrbeverein vorführte, hat Herrn Richard Hauschild Poststraße, vermocht, die Beleuchtung probeweise in seinem Laden einznführen, und so glänzen seil Montag Abend die Schaufenster in neuem Lichte. Es breiinen 11 (Merzige Glühlichter. Der Apparat und die Maschine ist dieselbe, welche bei der Versammlung des Gewerbevereins im Gange war. Herr Hauschild jun. hat die Güte gehabt, sich bereit zu erklären, den sich dafür Jnteressirenden die Sache zu zeigen und seine Beobachtungen über den Gang der Maschine und die Fuuctivnirnug des ganzen Apparates mitzutheilen. — Wie durch Inserat in heutiger Nummer ersichtlich ist, wird das Acetylenwcrk „Meteor", Robert Kürbiß L Co., Dresden-Gruna, welches die Acetylenbeleuchtung in ver schiedenen Läden nuferer Stadt mit Erfolg eiugesührt hat, heute Freitag Abeud und morgen Sonnabend Abend die Saalräume des Bades durch ciueu großen Acetylen-Apparat beleuchten. Es sind dazu nicht nur die Vertreter der Stadt- gemeinde, sondern jeder Bürger, der sich dafür iuteressirt, eingeladeu. Die Besichtigung ist unentgeltlich. Der Ver treter der Firma wird über diese Belenchtnng einen ein gehenden Vortrag halten; außer dem großen im Gange befindlichen Apparate wird noch ein kleiner im Saale ans- gestellt sein, an dem Einzelheiten erklärt und gezeigt werden. Wir wollen nicht verfehlen, das Pnblikum darauf aufmerk- fam zu machen. — Gar oft hört mau iu unserm Schandau die Klage, daß sich im Winter die Vergnüge» geradezu jagten, Iver sich an allem betheiligen wolle, komme thatsächlich nicht zu Athcm. Wir können dem iu vieler Beziehung nur bei- stimmen, könne» aber doch nicht nnlerlasseii, ans eine Ber- aiistaltniig hiuzuweisen, die in dem, was sie dem Theil nehmer bietet, gar manches der gewöhnlichen Vergnügen weit hinter sich läßt. Wir meine» ein „Herren-Essen" im Alexander Stephan'schen Elb-Hotel. Herr Stephan arrangirt seinen Geschäftsfreunden und Gönnern alljährlich dieses Vergnügen, und der gute Ruf, welchen das genannte Hotel bei Sommergästen und Touristen genießt, findet da auch von Seiten der hiesige» Ei»woh»er die vollste Würdigung. So hatten sich dort auch am Mittwoch Abeud über vierzig Herren versammelt, um an vollbesetzter Tafel ihrem „iu- weudigeu Menschen" einige Stunden seltenen Genusses zu gönnen. Schreiber dieses halte sich in diesem Jahre zum ersten Male dieses Vergnügen geleistet und in der That, seine weitgehenden Erwartungen wurden iu glänzendster Weise übertroffen. Er sieht sich veranlaßt, Herrn Alexander Stephan nnd vor Allem auch seiner Gemahlin seine vollste, rückhaltlose Anerkennung auszusprechen für die ausgezeichnete Zusammenstellung der Speisenfolge, für die sinnige, Auge und Herz erfreuende Ausstattung der Tafel, vor Allen, für die Vorzüglichkeit der Speisen und Getränke. Wer seinem Magen einmal etwas besonderes gönnen will, der versäume die Gelegenheit hierzu nicht wieder. Er wird jederzeit die Ueberzeugung gewinnen, daß das Molto auf der Meuukarte: „Ein gutes Gericht und frischer Truuk würzt frohe Lauue bei Alt uud Jung" wohl selten so volle Bestätigung finden wird, wie bei Herrn Alexander Stephan. — Der laudwirthschaftliche Verein „Sachs. Schweiz" hielt am Dienstag im Meisel'scheu Gasthof zu Nathmanus- dorf sein 35. Stistuugsfest ab. Herr Fabrikbesitzer Solbrig hatte iu liebenswürdiger und sinniger Weise den Saal nnd die anliegenden Nebenräume mit Blumen, Tannen und Sinnbildern festlich schmücken lassen, sodaß alle Anwesenden voll Frende und Dank waren. Nachdem der Vorsitzende die Anwesenden herzlich begrüßt hatte, wurde ein kräftiges Hoch auf Se. Maj. König Albert ansgebracht und die Nationalhymne stehend gesungen. Herrn Fabrikbesitzer Solbrig galt ein besonderer Toast, iu welchem für feine geschmackvollen Spenden der wärmste Dank ausgesprochen ward. Herr Gastwirth Meisel bot das Beste aus Küche uud Keller, sodaß mau allgemein befriedigt war. Ein fröhliches Tänzchen beschloß die herrliche Feier. — Die Mittheilung über den Einstnrz der sogenannten Sommerwand in den Weberschlüchlen zwischen Prebischthor uud Winterberg hat sich nicht bewahrheitet. Die Wand selbst steht noch, es sind mir an einer Stelle derselben hoch stehende Bäume infolge des Sturmwindes und des Schnees locker geworden und haben bei ihrem Sturz iu die Tiefe einige größere Steine mit sich gerissen. Frau Fama, die in solchen Dingen stets besonders geschäftig uud geschwätzig ist, hatte aus der Geschichte dauu bereits eiueü „große,! Felssturz" mit großer Verwirrung rc. fertig gemacht. — Ju der Welt hat alles zwei Seiten, von denen die Einen Vortheile, die Anderen Nachtheile haben. Auch mit der jetzt von der Sächsischen Staatsbahnverwaltnng anläßlich des Kohlenmangels geübten Einschränkung des Zugsverkehrs ist dies so. Während die Reisenden die Beschränkung als eine Unbequemlichkeit empfinden, weil hier und da Anschlüsse nach anderen Bahnlinien doch nicht mehr so directe sind, reiben sich die Bahnhvfswirthe, natürlich nur im Verborgenen, die Hände ob des merklich besseren Geschäftsganges in der sonst verkehrsarmen Wiuterzeit. — Es herrscht in betheiligteu Kreisen vielfach Un sicherheit darüber, in welchem Umfange die Telegrapheu- verwallung die Ausästung von Baumpflanzungen auf nnd au den Verkehrswegen im Interesse der Teleg'raphenlinien beanspruchen kann. Nach dem Telegraphenwegegesetze soll auf das Wachsthum der Bäume möglichst Rücksicht ge nommen und eine Ausästung insoweit verlangt werden, als zur Herstellung der Telegraphenliuien oder zur Ver hütung von Betriebsstörungen erforderlich ist. Mindestens müssen die Baumpflanzungen 60 om nach allen Richtungen von den Leitungen entjernt sein; Ausästungeu über einen Meter im Umkreise der Leitungen können nicht verlangt werden. Dem Besitzer der Baumpflanzung wird zur Vor nahme der Ausästung eine angemessene Frist gesetzt. Ex-