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Sächsische Elbzeitung : 02.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189807020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18980702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18980702
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-07
- Tag 1898-07-02
-
Monat
1898-07
-
Jahr
1898
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 02.07.1898
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erwähnten Gerüchten nnr mit einer nen anfgewärmten Anflage der Behauptungen, welche einflußreiche Centruins blätter unmittelbar vor den Hauptwahlc» znm Reichstage verbreiteten, zn Ihnn, und in welchen Behauptungen eben falls schon von Wühlereien „deren um Kanitz" gegen den Reichskanzler nnd anch gegen den Staatssecreiär des Auswärtigen die Rede war. Vorerst liegt aber nicht der geringste positive Beweis vor, daß diese angeblichen Machenschaften anch wirklich bestehen oder bestanden haben. Das 17. mitteldeutsche Buudesschießcu, mit welchem zugleich das 25jährige Jubiläum des mitteldeutschen Schützenbnndcs gefeiert wird, nimmt Sonntag in Leipzig seinen Anfang, um bis zum 10. Juli zu währe». Diese größere« Schützenfeste, zn denen sich nicht nur die Schützeu- brüder aus den Gauen Mitteldeutschlands, sondern auch aus den übrigen Theilen deö Reiches einzusinden pflegen, wenn anch aus den letzteren nnr depnlativnsweise, haben sich immer als eine Pflegstätte des nationalen und patrio tischen Gedankens erwiesen, und hierin liegt die höhere Bedeutung derartiger Veranstaltungen. Sicherlich wird auch das 17. Mitteldeutsche Buudesschicßeu vom Geiste echten vaterländischen Empfindens nnd wahren nationalen Bewußtsein seiner Thciluehmcr durchweht sein; namentlich da cs in den Manern Leipzigs, dieser allzeit gut dentsch- gesinnten Stadt, vor sich geht. König Albert, der er lauchte Protektor des Jubiläumsschießeus in Leipzig, wird dessen Eröffnung durch seine Gegenwart anszeichncu. Neber eine» große» Theil Galiziens hat die öster reichische Ncgicriing infolge der daselbst vorgckommencn schweren Baneumnruhcn, die nicht mir gegen die Inden, sondern anch gegen die wohlhabenderen Gutsbesitzer ge richtet waren, scharfe Ansnahmemaßregeln verhängt. Man kann iudcß dem Ministerium Thuu den Vorwurf nicht ersparen, daß es mit diesem Vorgehen schon so lange ge zögert hat; mit seinen Ansnahmeverfügungen mußte cs eher hervortretcu, dauu hätte» die galizische» Rebellen nicht so entsetzliche Ausschreitungen begehen können. Die öster reichische Staatsmaschinerie muß wiederum einmal durch ciu Budgetprovisorium im Gang erhalten werde«; eine kaiserliche Verordnung verfügt die provisorische Forterheb- mig der Stenern nnd Abgaben und die provisorische Be streitung des Staatsaufwandes für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dccember 1898. Mit „Ach und Krach" ist in Frankreich endlich das neue Cabinet zu Stande gekommen, welches die radicale Firma Brisson trägt. Am Donnerstag hat es sich in beiden Häusern des Parlaments vorgestellt nnd hierbei in üblicher Weise sein Programm, welches sich keineswegs so erschreck lich radikal ausuimmt, zum Besten gegeben.' Schon fetzt erscheint es indessen zweifelhaft, ob sich das Ministerium Brifson lauge wird halten können, da cs noch weniger als vor ihm das Cabinet Moline ans eine sichere Mehrheit in der Dcpntirtcnkammer zählen darf; nur wenn Brisson ge- geschickt zn laviren versteht, dürste er sich einige Zeit am Staatsrnder zu behaupten vermögen. — In Algier wurde der dortige Groß-Nabbiuer Bloch von einem jüdischen Glaubensgenossen, namens Aaron, durch einen Messerstich tödtlich verwundet. Aaron war mit eincm Unlerstützungsgcsnch vom Vorstand der jüdischen Gemeinde in Algier abgewiescn worden und unternahm nun ans Rache den Mordanfall ans Bloch. Anch Italien erfreut sich jetzt wieder eines neuen Ministeriums, demselben sitzt General Pellonx vor. Die neue Negierung gilt als sehr gemäßigt, der bisherige Ministerpräsident Nudini hat ihr bereits seine niid seiner parlamentarischen Gefolgschaft Unterstützung zngesichcrt. Die »enercn Meldungen über die kriegerischen Vor gänge bei Santiago de Cuba leiden an ansfälligen Wider sprüchen. Während eine von Wolfs Telegr.-Bnrean ver öffentlichte Madrider Depesche zn berichten weiß, die ameri kanische Armee ans Cuba habe sich nach der Küste zurück gezogen nnd dort verschanzt, um Verstärkungen abznwnrten, versichern alle von amerikanischer Seite vorliegenden Meld ungen übereinstimmend, daß die amerikanischen Landungs truppen vor Santiago de Cnba zum entscheidende» Angriffe auf die Stadt bereii seien, General Shaster will nicht erst die für ihn bestimmten Verstärkungen abwarten, sondern Santiago angreisen, ehe die für die dortige Besatzung be stimmten spanischen Vcrstärknugcn in Höhe von 8000 Mann herangekommen sein werden. Den Geist und den Gesund heitszustand seiner Truppen bezeichnet General Shnftcr als vortrefflich, nnr sind die Lebensmittel knapp nnd schlecht. Nach einein dem spanischen Consnl in Kingstown (Jamaica) aus Santiago zngegnngencm Telegramm soll der ameri kanische Kreuzer „Brooklyn" durch ein spanisches Geschoß getroffen worden sein, wobei Commodore Schley und 24 Mann den Tod gefunden Hütten. In Manila hat sich die Lage derartig zngespitzt, wie ans Berichten von spanischer Seile selber erhellt, daß der Fall dieses Platzes täglich erwartet werden muß. Die spanische Flotte unter Camara, auf welche man in Manila hofft, liegt noch immer müßig in Port Said. Lokales und Sächsisches. Schandau. Jahresfest des Dresdner Hanpt- vereins der Gnstav Adolf - Stiftung. (Fortsetzung.) Die in der Hauptversammlung vor§envmmenen Wahlen ergaben die Wiederwahl des größten Theils des bisherigen Gesammtvorstandes. Als Ort für das nächstjährige Fest ist Löban bestimmt. Unter den Zweigvereinen, welche im nächsten Jahre den Hanptvereiu beim Gesammtjahresfeste in Ulm zu vertreten haben, wurde auch Schaudaii genannt. Dabei bitten wir, gleich einen Fehler im ersten Theile des Berichtes zn verbessern und statt des Namens Helm, Hähnel zu lesen. — Der Morgen des zweiten Festtages brach an, aber dniikelgran hinge» die Gewitterwolken am Himmel, nnd ei» durchdringender, starker Regen strömte nieder. Natürlich konnte unter diesen Umständen aus dem geplanten Festzuge vom Platze au der Elbe in die Kirche nichts werden. Die Festgemeinde, bestehend ans den Behörden, dem Vorstande des Hanptvereins, den Abgeordneten der Diaspora, dem Kirchenvorstand, vielen Geistlichen in Amts tracht, den Vertretern der Schulen, den Deputationen und Fahnen vieler Vereine, den Knaben und Mädchen der ersten Klassen der Bürgerschulen nnd vielen Gliedern der Kirchgemeinde, sammeltcn sich in der durch Kränze, Guir- landen frischgrünen Birken und Fichten schön geschmückten Kirche, welche vollständig gefüllt war. Die'Festpredigt hielt Herr Pastor Jäkel ans Muskau über Corinther 15, 58. Er ermahnte die Gnstav Adolf-Freunde, vorwärts zn gehen im heiligen Werke durch die drei Aufforderungen, die er an sie richtete: 1) Seid fest nnd unbeweglich, wurzelt im Glaubcusgruud. 2) Wachset iu Bruderliebe, nehmt immer zu iu den Werke» des Herr». 3) Wartet i» Zuversicht, de»» »usere Arbeit, unser Leiden ist nicht vergeblich in dem Herrn. Mit großer Ausmerkfamkcit nnd Andacht lauschte die zahlreiche Gemeinde den geistreichen nnd an regenden Ausführungen des geschätzten Herrn Redners, der die Leide» der Diaspora ans eigner, jahrelanger An schauung genau keimt. Nach der Predigt bewillkommnete der Vertreter des hohen Lnndcscvusistorinms, Herr Obcr- cvnsistorinlrath Or. Clanß, den Hanptvereiu lind seine Abgeordneten in einer Ansprache, der er das Gleichnis; von der köstlichen Perle zn Grunde gelegt hatte. Ihm antwortete der Vorsitzende des Hanptvcreiiis, Herr Ober- consistorinlralh I>r. Dibelius, uiit den Worten herzlichen Dankes und innigen Segenswünschen für die hohe Behörde in ernster Zeit rmd zu schwerem Amt. — Mit dem Auf ruf des Vorsitzende!!: „Frisch auf zur evangelischen Pro- cessiou, der Diaspora Gaben nnd Opfer zu bringen," schritt man nun zur Uebergabe der Geschenke, welche ans dem Gabentische vor dem Altarc Aufstellung gefunden hatten. Die Zweigveremc Schandau und die Kirchen- vorstäude übergaben eine Altar-Ansstattnng, die Predigcr- conscrenz zwei Altarlenchtcr, ans dem Nachlaß eines Seel sorgers eine Altarbibcl, von einer fremden, in Schandau wohnenden Dame wurden zwei Altarlenchtcr in Aussicht gestellt. Von einem Herrn in Dresden kamen 40 Mark für Klagenfnrth. Diese Geschenke übergab Herr I'. Grieshammer. Herr Bürgermeister Wieck übergab im Namen des Gaben- ausschnsses, ans einer Geldsammlnng m den hiesige» Vereine» »»d de» hiesige» Bürgerschule» und der Fort bildungsschule, ebenso ans einigen andere» Schnle» her- rührend: Kruzifix, Abendmahlskmme, Kelch, Hvstieudose, Palette und ein Harmonium; daun 100 Mark sür Jerusalem, und im Nnmcu eines hiesigen Gesaugvercius 60 Mark für eine Konfirmandcnanstalt in Posen. Herr Kirchschnllchrer C. Jäpel übergab im Namen der Lehrerkonferenz Schandau und Umgegend 50 Mark für den Lehrer Meier in Grabcncck in Galizien, der Zweigvcrein Frauenstein eine Abendmahls- kaune sür Biowitz in Posen. Ans dem Nachlasse des verstorbenen Herrn ObcrhofprcdigerS Meier rührte eine Altarbibel, Kelch nnd Pateue her. Firma Aßmann in Lüdenscheid: Krankenkönlmnniou- Besteck. Francuverein Dresden: 200 Mark für eine mähr. Gemeinde. Franen- vercin Meißen: Altarbibcl. Francnvcrein Kötzschenbroda: 100 Mark für das Evangelisationswerk in Belgien. Francuverein Radeberg: Abcndmahlsgcräthe und 50 Mark für Belgien. Franenverein Pulsnitz 50 Mark für eine ungarische evangelische Gemeinde. Zweigverein Kamenz: 50 Mark für Gablonz, 50 Mark für Lyon, 50 Mark für Jerusalem und 50 Mark für eine vierte arme evangelische Gemeinde (Löwen). Herr k. Kießling ans Oberoderwitz übergab einen Kelch, ein altes Familienstück, ?. Gast, Hvsteritz, vom Zweigvcrein dort eine alte, noch gute Orgel für eine arme Gemeinde. — Bernstadt: Kruzifix nnd Lese pult aus Olivcnholz (iu Jerusalem geschnitzt). Der Fraucn- nnd Jnugfrancnvcrein in Bernstadt: Tanftisch nnd Tanf- einrichtnng und 15 Mark für Lyon. Mit herzlichen Worten des Dankes übernahm der Vorsitzende des Hanptvereins die schönen Geschenke, der Versammlung ein dreifaches Amen znrnfend und denlend. Die an den Kirchthüren beim Ausgange gesammelte Festcollccte, welche für Leobschütz in Schlesien bestimmt ist, hat die Summe vou 303 Mark ergeben. Während des Gottesdienstes hatte sich das Wetter wieder anfgehcitert, und ein blauer Himmel und goldener Sonnenschein lachte über die Gegend. Mittags 1 Uhr begann im Saale des Knrhanses die Festtafel, zn der sich gegen 120 Personen, Herren wie Damen, fremde wie hiesige eingefnnden hatten. Das was Küche und Keller des Herrn Badewirthes Dressel boten, war sehr gnt nnd reichlich, viele Gänge wurden zweimal angebotcn, nnd diese Umstände nnd ebenso anch die große Reihe gedankenreicher zündender und mit Humor gewürzter An sprache», auf deren einzelne weiter einzngehen zwar sehr fchön aber wegen der großen Reihe niid der Reichhaltigkeit der Gedanken nicht gnt möglich ist, werden den Thcilnehmern diese Festtafel unvergeßlich mache,,. Bei der Tafel wurde „och bekannt gemacht, daß die Bechersammliing am Dienstag abend im Garten des Bades 179,86 Mark ergeben hat. — Herzliche Worte des Dankes und der Aiierkeiiunng wurde» von Seite» des Vorstandes aber auch noch von andern Rednern der gastfreundlichen Feststadt gezollt, welche sich so große Mühe gegeben habe, das Fest würdig vorznbereiten und in Gastfreundlichkeit und Opferwilligkeit so Großes geleistet habe. Aber anch wir haben dem Hauplvereine zn danke», daß er sein Jahresfest bei uns, in unserer kleinen Stadt abhielt. Große und reiche Erfahrungen konnte man hier sammeln über die Noth nnd Bedrängnis; unserer Glanbensbrüder, über ihre Treue und Opfcr- willigkeit, aber anch über das gewaltige Werk, was in unserm Gnstav Adolf-Vere» zu ihrer Erhaltung und Unterstützung entstanden ist. Nene Anregung haben wir bekomme», de» edle» Bestrebungen des Vereins treu zu bleibe» und ihm womöglich »och weiter »e»e Kräfte zn- zliführen. — Vor einige» Tage» verbreitete sich i» unserer Stadt die Knnde, das; der Motorwagen Nr. 2 der elek trischen Bahn bei der Brücke am „Nassen Grniide" ent gleist nnd die Böschung hinab ins Wafser gefahren sei. Die Geschichte verhält sich etwas anders, als erzählt wird (wie gewöhnlich!). Der Wage» 2 war reparaturbedürftig und infolgedessen ansgcbessert worden. Bei der vielmaligen Probefahrt, die natürlich ohne Publikum gefahren wurde und welche der Monteur, welcher die Reparatur mit ausgeführt hatte, selber leitete, sprang der Wagen an der Knrve vor dem Wege heraus, der nach dem nassen Grunde führt. Er fuhr dabei langsam die nahe Böschung hinunter auf die Wiese und blieb dort stehe». Schiffbauer des Hern, Schiffbaumeister Schinke hoben ihn binnen wenigen Stunden wieder heraus; der Verkehr ist dabei nicht ge stört worden. Von einem Unfällen des Wagens ist nichts zu bemerken gewesen, von einem in's Wasserfahren kann dabei keine Rede sei», da der Bach an dieser Stelle mindestens dreißig Schritte entfernt ist. — In einer früheren Nnmmer unserer Zeitnng sagten wir, daß der Preis, für den die elektrische Bahn das Pnbliknm befördert (70 Pf.) ein ziemlich hoher sei und deshalb keinen Lohnkntscher todt mache» würde. Es sind zwar für die ganze Strecke billigere Rückfahrkarten (1NU.) ausgegebe», diese Karten fehlen aber „och für die Theil- strccken. Ans verschiedenen Kreisen des Pnblikums tönt uns nnu der Wunsch entgegen, die Gesellschaft möge auch für die Theilstrcckeu (Schützcnhans, Waidhaus, vorzüglich Ostrauer Mühle, Kleiner Wasserfall) billige Rückfahrkarten cinsühren. Auch für die Schandauer, wie für ihre Bade gäste, ebenso wie für die Bewohner der anliegende,! öder in der Nähe befindlichen Ortschaften wäre es an genehmer, wenn die Dntzendkarte» etwas billiger würden. Vielleicht hat die Gesellschaft die Güte nnd überlegt sich diese Wünsche. Es wäre leicht möglich, daß, wenn sie darauf einginge, eine größere Benutzung der Bahn seitens der Daranwohnenden statlfände. — Der heutige amtliche Theil unseres Blattes enthält eine vom königl. Ministern»!, des Innern in Bezug auf Maßregeln zur Abwehr nnd Unterdrückung der Geflügel- Cholera erlassene Verordnung, auf welche auch hiermit noch besonders verwiesen sei. — In dem Bezirke der AmlShauplmannschaft Pirna hat der Bestand an feststehenden Dampfkesseln in dem Jahrfünft von 1891—1896 eine Zunahme von 26 erfahren, indem 78 nenc Dampfentwicklcr in Betrieb gesetzt wnrdcn und der Abbruch vou 52 erfolgte. Iu Bezug auf de» Antheil an neu ausgestellten Kessel» komme» i» Betracht die Papierfabriken mit 11, die Steinsägcwerke mit 6, die Branntweinbrennereien mit 4, die chemischen Fabriken, Pappcufabrikeu, Cellulvsefabrikcn, Sägewerke, Branereicil sowie HciznngSanlagen mit je 3 imd die Stcinbrnchsbctriebe, Ziegeleien, Elektricitätswerke, Webereien, Holzpantoffel- nnd Malzfabrikativn sowie Badeanstalten mit je 2 Kesseln, wogegen 25 der neu in Gang gesetzten Dampfentwickler auf ebenso viele einzelne Betriebe komme». — Am Mittwoch Abend wurde am kleinen Lichten- Hainer Wasserfall ein nennzehnjähriger Handlnngs-Cvmmis ans Dresden festgenommen, welcher am Tage vorher seinem Herr» in Dresden Geld unterschlagen hatte und flüchtig geworden war. — Die Theilnehmer an der Stadt-Fernsprecheinrichtnng in Schandau können vom 1. Jnli ab mit den Theilnehmern in Leipzig und Markranstädt in Sprechverkehr treten. Die Gebühr sür das einfache gewöhnliche Gespräch beträgt 1 Mk. — Sonderzüge nach Wien. Wie wir unseren Lesern bereits mittheilteii, wird Sonnabend, den 16. Juli nnd Dienstag, den 16. Angnst ds. Js. je ei» Sonderzng zu bedeutend ermäßigten Preisen von Leipzig nnd Dresden nach Wien über Tetschen mit Anschluß uach Budapest ver kehren. Alles Nähere hierüber ist ans der jetzt erschienenen Uebersicht zu ersehen, welche ans Verlangen bei den größere» sächsischen Staatsbahiistaliouen, sowie bc, de» Ausgabestelle» für znsammeustellbare Fahrscheinhefte in Dresden-Altstadt, Wienerstraße 2, unentgeltlich abgegeben wird. Briefliche» Bestellungen sind znr Frankirung 3 Pfg. in Marke bei zulegen. — Von den 13 Drillingsgebnrten, die in Sachse» im Jahre 1896 (für 1897 ist die Statistik noch nicht veröffentlicht) vorgekommen sind, waren 12 eheliche nnd eine »»eheliche; während sonst die Mädchen überwiege» 11891/95: 118 Knaben, 155 Mädchen), wurde diesmal 1 Knabe mehr gezählt, denn es waren unter den Drilliugs- gebnrlen: 4 mal 3 Knaben, 3 mal 3 Mädchen, 2 mal Knaben nnd 1 Mädchen (hierunter 1 uneheliche), 4 mal 1 Knabe und 2 Mädchen, insgesammt also 20 Knabe» imd 19 Mädchen. Unter diesen 39 DrillingSkiudcr» wäre» 3 Knaben nnd 2 Mädchen lodtgeboren. Auffallend ist, daß, falls ein Absterben in den ersten Wochen eintrat, stets alle drei Drillinge einer Mutter mit dem Tode abgmgen. Sebuitz. Montag, den 4. Juli feiert das hier er scheinende „Grenzblatt" (Amtsblatt) den Tag seines fünfzig jährigen Bestehens. Ans den kleinsten Anfängen heraus hat sich die Zeitung »ach und nach infolge ihres gediegenen» sorgfältig znsammengestelltcn Inhalts einen weitverbreitete» treuen Leserkreis erworben, sodaß sie unter Sachseus Provinz-- presse eine angesehene Stellung einnimmt. Der derzeitige Verleger des „Grcnzblattcs", C. E. Böhme, hat dasselbe nebst Bnch- nnd Steindruckerei seit nunmehr 42 Jahrcir im Besitz. Pillnitz. Die Liebe, die unser König der Schnl- jngcnd cntgegenbringt, tritt jedes Jahr znm Johannisfeste wieder recht deutlich zu Tage. An diesem Tage werde» nämlich regelmäßig de» Schulen zn Pillnitz und Hoster- witz je 75 Mk., denen zn Zschachwitz, Graupa, Schönfeld nnd Reitzendorf je 60 Mk. zu dem Zwecke überwiesen, daß diese Summen znr Ausführung eines Schulfestes oder einer Schnlparthie verwendet werden. So ermöglicht cs die Güte Sr. Majestät, daß sich anch arme Kinder daran betheiligen können. Dresden. Am Donnerstag Nachmittag sechs Uhr nah»! Se. Majestät der König an dem Festessen der Offiziere des Pionierbataillons in dem ans dem Hofe der Pionierkaserne aufgebanteu Zelte theil nnd unternahm im. Anschlusse hieran eine» Nnndgang durch die Speisesäle der activeu Unteroffiziere nnd Mannschaften des Bataillons nnd durch das im Kasernenparke errichtete Feldlager, in dem. die zur Jubelfeier crschieueueii ehemalige!! Pioniere speisten. — Se. Majestät der König hat den Vorstand der Nebenzollämtcr I Bodenbach nnd Tetschen Zollrath Böttner znm Oberzollinspcctor nnd Vorstand des Hanptzollamts Zittau ernannt. Die Verhaftung des argentinischen Viceconsuls Müller zu Leipzig erregte Mitte Januar das größte Aufsehen, da es sich nm einen Mann handelte, der zn den geach- tetstcn in Leipzig gehörte. Dem Vernehmen nach wurden zahlreiche Betrngsfälle als Motiv der Verhaftung an gesehen. Bald stellte es sich anch heraus, daß Consul Müller, der seit dem Jahre 1888 iu Leipzig de» Import von Wolle ans überseeischen Landen betrieb, die er zumeist an Händler, aber auch dircct au Spinnereien verkaufte, sich iu achtzehn Fällen des Betrugs insofern schuldig ge macht haben foll, als er dem Director der Commandit- gesellschaft Thüringer Wollgarnspinnerei Clad L Cvmp. iir Langensalza, für welche er seit dem Herbst 1896 als Commissionär Kammzenge verkaufte, niedrigere Preise an gab, als er erzielt hatte und sich dadurch einen rechts widrigen Vermögensvortheil erwarb, der sich in einzelne» Fälle» bis auf 2000 NU. belief. Diese Beträge erreichten im Jahre 1896 5473 NU., im Jahre 1897 10,124 NU. In zwei weiteren Füllen soll sich der Angeklagte des ver suchten Betrugs schuldig gemacht habcu. Weiter wird ihm zur Last gelegt, iu gewinnsüchtiger Absicht eine Urkunden fälschung begangen zn haben, indem er in einen Civil- prozeß vor der Civilkammcr 11 in Handelssachen am 5. November 1897 die Copie eines Briefes vorlegte, die. gefälscht und nachträglich dem Copirbnch einverleibt sein soll. Endlich noch wird ihm vorgeworfen, durch ein ge-
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