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Weikage". sprechender Rabatt. Jnseraten-Aunahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 18 t, in Hohnstein: bei Herrn Stadtkasstrer Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen«BureauS von Haasenstein L Vogler Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. und in Hamburg: KLroly <L Liebmann. IV. Schandau, Dienstag, den 8. Febrnar 1898. 42. MflgMg. Sächsischer Landtag. Die erste Kommer nahm nm Donnerstosi Decret Nr. 24, sieir. den Gesetzentivurf über die Ausführung des Bürgerlichen Gesetzbuches und über dos Einführuugsgesetz in Schlußbcrathnug. Noch längerer juristischer Debatte genehmigte die Kommer die 64 Paragraphen eutholteude Vorlage fost uuveröudcrt noch dem Rcgierungsentwnrf, nur bei Z 3 wurde eine unwesentliche Abänderung vorge- nommen. Am Freiing wurden Petitionen erledigt. Die zweite Kommer beriech nm DounerSt,ig die Kapitel 38—44 deS StaatShnnshalt-Etats für 1898/99, bclr. doS Dcpnrlement der Jnstizvcrwallnng, in letzter Lesung. Die snmmtlichen Kopitcl wurden unverändert genehmigt. Bei Kap. 38 (Justizministerium, nebst Knnzlci nnd Spordcl- siscalkasse) entspann sich eine längere Debatte ziemlich lebhaften Charakters. Die Redner von der socialistischeu Seile, die Abgeordneten Fräßdvrf, Goldstein und Hofmann brachten in gewohnter Art eine Masse von Klagen nud Beschwerden gegen die sächsische Jnstizpflege vor. Jin Besonderen konnte sich in diesen Jeremiaden der Abgeord nete Frähdorf gar nicht genug thuu; er beschuldigte die sächsischen Behörden, gegen die'Soeialdemvkralie viel will kürlicher nnd nngcrcchler vorzngeheu, als gegen die bürger lichen Porlcicu, nnd kritisirte namentlich die Handhabung des sogenannten Unfugsparagraphen, deS tz 360, Abs. 1l ungemein abfällig. Schliesslich bekritelte der Redner die allgemeine Handhabung der In iz und besprach hierbei auch wiederum den bekannten Fall des siesesselten social- demokratischen Redactenrs Schulze. Die Abgeordneten Goldstein und Hofmann unterstützten diese Ausführungen ihres Parteigenossen lebhaft nnd nachdrücklich, aber ebenso energisch wurden die offenbaren Uebertreibungen der so- cialistischen Redner von den Abgeordneten Opitz (cons.) und Or. Schill (nat.-lib.) znrückgcwicsen, nnd dasselbe geschah in gleicher entschiedener Weise vom Regiernngsvcrtrctcr, Justizminister Dr. Schurig, der speciell die Auslassung des Abgeordneten Frähdorf über den Fall Schulze als fost iu olleu Punkte» onfgcbonscht nud unzutreffend charokteri- sirte. Noch einer Bemerknug des Abgeordneten Uhlmann- Stollberg als Referenten gegen Abg. Goldstein wurde Kap. 38 bewilligt. Bei Cap. 40 (Amtsgerichte, Land gerichte, Staatsanwaltschaften) gelangte ein Antrag des Abgeordneten 1>r. Schill, die hierzu vorliegenden Petitionen von Beamten verschiedener Amtsgerichte nnd Landgerichte, AnUshauptmannschcifte» n. s. w., sowie von Zoll' nud Stenerbeamteu iu Dresden nm Wvhunugsgeldzuschüsse der Negierung zur Kennluißnohme zu überweisen, mit 28 gegen 24 Stimmen zur Auuahme. Am Freitag erledigte die Kammer Petitionen. Politisches. Der Stnatssecretär des Auswärtigen Amtes, v. Bülow' ist in den letzten Togen des Oefteren zu längeren Vor trägen vom Kaiser empfangen wordeu, so auch wieder am Freitag. Diese häufigen Konferenzen des Kaisers mit dem verantwortlichen Leiter der Auswärtigen Politik des Reiches bekunden, dass der Monarch den schwebenden auswärtigen Fragen augenblicklich ein erhöhtes Interesse widmet; im Speciellen dürfte die sich erneut zuspitzende kretische Frage bei den stattgchabten jüngsten Vorträgen des StaatSsecrelärs v. Bülow beim Koiser vorwiegend behandelt worden sein. Im weiteren Verlaufe des Freitag wohnte der Kaiser einer Sitzung des am 3. Februar zusammengetretenen preußi schen Landes-Oekvuvmie-Cvllegiums bei. Abends zeichnete er ein vom Nmdwirlhschaftsmiuister v. Hammerstein ge gebenes Diner durch seine Theilnahme ans. Das vom Bimdesralhe in seiner letzten Wochen- Pleuarsitzung beschlossene Verbot der Einfuhr von frischem Obst, Obstabfälleu und lebenden Pflanzen aus Amerika nach Deutschland erfährt im „Neichsanzeiber" eine längere Begründnng. In derselben wird auf die nachgewiesene außerordentliche Schädlichkeit der amerikanischen' Schild- laus, der sogenannten Son-Josv-Schildlons, hingewiescn, welches Jusect vor Allem Zweige, Früchte und' Blätter von Obstbäumen befällt, seine Nahrung schließlich aber auch auf gewissen Laubbänmen und Blumen findet. In Amerika selbst ist, wie die betreffende Mittheilung des „Neichsanzeigers" weiter hervorhebt, die große Gefahr, welche dieses gefräßige nud sich stark vermehrende Jusect dem Obstbau und der Gartenwi rthschnft bringt, dnrch die von ihm ans weiten Strecken hcrvvrgernfemm Verheerungen der Obstbaumschulen und Obstpflanzungen festgestellt worden, so daß in den einzelnen Bundesstaaten schon mit Maßnahme» zur Bekämpfung der Sch ildlaus vvrgegongen worden ist. Nun haben wissenschaftliche Antoritäten die erfolgte Einschleppung der amerikanischen Schildlaus an in Hamburg aus Amerika eiugetroffeueu Birne» nach- gcwiese», es mußte daher von der Neichsregierung znm Schutze des deutschen Obstbau gegen die ihm von Amerika aus drohende Verseuchungsgefahr schleunigst entgegen- getreten werden, was znnachst durch den Erlaß des ge dachten Verbotes geschehen ist, welchem Schritte daun noch weitere Anordnungen bezüglich der Schildlausgefahr für das Inland Nachfolgen sollen. Gemildert wird die ergangene Negiernngsmaßnahmc, welche die zahlreichen Consnmentcn des billigen amerikanischen Obstes in Deutschland empfind lich geling trifft, durch die Bestimmung, daß nur solches frisches Obst aus Amerika, an welchem sich die Schildlnus bei der Untersuchung an der Jmportgrenze vorfindct, nicht zngelossen werden darf. Die Einfuhr gedörrten nmerikoni- fchen Obstes wird von dem Verbot nicht berührt. Der Reichstag setzte am Freitag die Tags zuvor be° goimene Beralhuug des Post-Etats fort. In der Hauptsache drehte» sich die Verhandlungen um den Antrag der Bnd- aetcommission, die im Post-Etat geforderte Gehaltserhöhung für de» Stnatssecretär des Neichspostamtes vo» 24,000 Mk. auf 30,000 Mk. zu streichen; bekanntlich soll diese Gehalts zulage Herrn von Podbielski erst dann bewilligt werden, wenn auch die Gehälter der unteren Postbeamten eine Aufbesserung erfahren. Zu Gunsten des Cvmmissions- antrages sprachen sich die Abgeordneten Singer (soc.), Lcnzmann (sreis. Volksp.), Liebermann von Sonnenberg (Antis.), Müller-Fulda (Ceulrum) und Schmidt-Frankfurt a. M. (soc.) aus, während der Coiiservative v. Levetzow die Gehaltserhöhung befürwortete. Daneben kamen anch wieder die Fragen der Sonntagsruhe der Postbeamten, der Einschränkung der Rechte der Privatposten, der Wirk samkeit des PvstassistcMen-Verbnndes, sowie verschiedene specielle Wünsche postalischer dialur auf's Tapet. Staats sekretär v. Podbielski griff mehrmals in die Debatte ein, schlagfertig nach allen Seiten, hin seine Erwiderungen ab- gcbend. Bei der Abstimmung über den Cvmmissionsantrag, dos Gehalt des StaatSsecrelärs von 30,OM Mk. wieder auf 24,000 Mk. herabzusetzeu, gelangte derselbe gegen die Stimmen der beiden coiiservative» Parteien zur Annahme. Debattelos wurden dann die weitere» AnsgabcMitel des Post-EtatS bis Tit. 16 angenommen. Am Sonnalnmd wnrde die Elatsberathung durch die Erörterung anderer Vorlagen — Handelsvertrag mit dem Oranje-Freistaat, Gesetz über die Aushebung der Bcamtencantiouen, Novelle zum Brauntweiusteuergesetz — unterbrochen. Von der Chinasahrt der Kreuzer „Deutschland" und „Gefion" kommt wieder einmal eine kurze Nachricht; sie besagt, daß die beide» Kreuzer am 1. Februar von der Insel Socotro nach Colombo (Ceylon) abgegangen seien. Der Streik der deutschen Studenten und Techniker in Oesterreich ist »nn doch allgemein geworden, infolgedessen die Vorlesnngen an den beiden dentschen Hochschulen in Prag, an der Universität und am Polytechnikum in Wien nnd in Graz, an der Universität zu Innsbruck, au der Hochschule für Bvdeucultur iu Wien und an der Berg akademie zu Loeben eingestellt worden sind. I» Wien kam es zu böte» Ausschreitungen der czechijchen Slndenlen gegen demjche Stndenlen. Am Freilog sond in Wien ein Mmisterrolh stoll, der sich mil der Studentenbewegung beschäftigte nud beschlossen haben soll, strengste Maßnahme gegen eine weitere Verhinderung der Vorlesungen dnrch die Slndenlen zu ergreifen. Das Einfachste wäre cs aber doch wohl, wenn die Negierung das Verbot des Farben- trngens für die deutschen Studenten in Prag wieder anf- höbe; diese Polizeimaßregel hat jo überhaupt erst die ganze jetzige Bewegung unter der dentschen akademischen Jngend tu Oesterreich hervvrgernfeu. Im böhmischen Landtage haben die Jungczechcn Herold nnd Pacak einen Gesetz entwurf ein gebracht, wonach Böhmen sprachlich ein un- theilbares Ganze bilden und wonach das Czcchische im ganzen Lande völlig gleichberechtigt mit dem Deutschen in jeder Beziehung sein soll. Prinz Heinrich von Orleans, der bekannte französische Afrikareisende, hat in Paris ans einem Banket, das ihm zu Ehren anläßlich seiner bevorstehenden Abreise nach Abessinien veranstaltet wurde, eine recht selbstbewußte und dabei herausfordernd gegenüber England klingende Rede gehalten. Er bezeichnete sich hierbei als den Organisator eines großen Aequatorialreiches, das gleichsam eine Militär grenze nnd eine Art Pufferstaat für Abessinien bilde» solle, eine Aufgabe, mit der er vom Negus Menelik be traut worden sei. Dann wies der Priuzliche Redner nn- verblümt'onf die Bestrebungen Frankreichs, in den Besitz des oberen Nilthales zu gelangen, hui, nud bekuiidete die stolze Zuversicht, daß daselbst bald die französischen Föhnen wehen würden. Anch verfehlte der Prinz nicht, au das französisch-russische Büudiiiß zu erinnern, das auf afrikani schem Boden bereits deutliche Erfolge gezeitigt Hobe. Zuletzt sprach der Prinz von sich zusommenballende» dunklem Gewölk am Horizont nnd grollenden Stürmen, meinte aber leichtherzig, das würde Frankreich nichts verschlagen. Zweifellos wird auf diese Bnuketrede des junge» Orleans eme scharfe Antwort von Lviido» her erfolgen. Die mehrtägige Generaldebatte der italienischen Depn- lirlenkammer über die Vorlage, betr. die einstweilige Herab- setzimg der Getreidezölle, endete am Freitag'mit Annahme einer von der Negierung gutgeheißenen Tcigesordmmg. Dau» ging die Kammer zur Eiuzeldiscnssivn über. Schon wieder hat ein englisches Negiernngsmitglied eine Rede über die chinesische Frage gehalten. Diesmal war es der Schatzsecretür für Irland, Gerald Balfour, der sich vor seinen Wählern in LecdS über dieses Thema verbreitete. Mr. Balfour erklärte, England Halle an seiiicn Bedingungen für die chinesische Anleihe fest nnd versicherte, England wünsche kein Gebiet in China zu erwerben, mit Ausnahme einiger „strategischen Punkte". — Also doch einige strategische Punkte — hm hm! In den Anlcihcverhcmdlnngen zwischen England und China ist nach einer Pekinger Meldung noch immer kein Ergebniß erzielt worden. Der amerikanische Ackerbauminister erklärte in dem am Freitag in Washington abgehaltenen Ministerrathe, Deutschland sei mit seinem Einfuhrverbot für amerikanisches Obst offenbar im Necht, da Obstkrankheiten leicht über tragen werden könnten. Lokales und Sächsisches. Sch and an. Im Gewerbcvcrcin sprach am letzten Donnerstage Herr Or. Pohlmeyer, und der Nnf, der diesen« bei «ins schon längst in sehr gutem Andenken stehenden Nedner vorangcht, hatte den Saal und anch das anstoßende Zimmer des Lindcnhofhotels wiederum dicht gefüllt. Herr I>r. Pohlmeyer sprach über den erste» Theil von Göthe's Faust, de» er er nicht mir eine Fortsetzung, sonder» mehr eine Erweiterung nnd Vertiefung des zweiten Theils nannte. Nene Wahrheiten, große Probleme der Mensch- heitsentwicklnng haben Generationen von Forschern darans geschöpft, Bücher voll Erklärungen sind darüber geschrieben worden nnd noch ist das Werk als Fundgrube neuer Ideen nicht erschöpft. Göthe, der sich von 1770 bis 1831, ein Jahr vor seinem Tode, also sechzig Jahre seines be deutenden nnd arbeitsreichen Lebens damit beschäftigt hat, zeigt sich hier als gewaltiger Mensch, zur vollen geistigen Mannhaftigkeit heraugereist. Die Idee seines Fonsi ist die Idee der Meuschheitseutwickeluug; Lebenszweck der Menschheit ist das Forschen nach Wahrheit, nach innerer nud äußerer Vervollkommuuvg und ehrliche und trcne Pflichterfüllung, wie anch Lessing die größte That der Menschen im Streben nach Wahrheit erblickt. Der Herr Nedner warf einen kurzen Rückblick auf den ersten Theil, auf das Vorspiel im Himmel, auf deu Pakt Fausts mit Mephistopheles, welch' letzterer Fousts Diener sein und dobei ihn zn Foulhcit, Selbstgefälligkeit und Genuß zu verleiten versuchen will bis Faust durch das Wort „Verweile, Augenblick, Du bist so schön", sein Leben verwirkt habe nnd in die Gewalt Mephistos gerathen sci. Am Ende des ersten Theils ist das mit Faust geschehen, aber: Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewußt". Fausts Buße, mit der der zweite Theil aufäugt, besteht nicht im lhatcnlosen Jammer über das angerichtete Böse, sondern in der Hingabe an edle Ziele, in dem harten Kampfe mit seine» »»edlen menschlichen Trieben nnd Leiden schaften. Wie schon früher ans dem ersten Theile, so recitirte der Herr Nedner lange Abschnitte ans dem zweiten Theile, vielfach Stimmen nnd Charakter mehrerer gleich zeitig auftrciender Personen genau auseinanderhaltend, mit großer Gewandtheit >md schönem Ausdruck nud knüpfte daran eingehende» klare Belehrungen über die anftreteii- de», oft allegorischen Gestalten und über die Zwecke, die Göthe mit dem Anstreten derselben verbunden habe. Des Raumes wegen ist cs uns unmöglich, auf alle die scharf- siuuigen, inleressaiiteii Auseinandersetzungen, Erklärungen nud Deutuiigeu eiuzugehcn, mit denen Herr Ur. Pohlmeyer seine Zuhörer zu fesseln nnd in ihnen Klarheit und Theil« »ahme zn erwecke» wußte. Göthe will im Auftreten der Helena und ihrer Vermählung mit Faust audeuten, daß das griechische Schönheitsideal und die Pflege der Kunst nicht mehr im Besitze der Grieche» bleibe» könne», da dieselben Schönheit nnd Kunst nicht mehr achte», sonder» daß sie i» de» Besitz anderer Völker, der germanischen, übergehen werde», daß anch die Stellung des Weibes bei den Germanen eine viel höhere, würdigere sei als bei den Alten und daß deutsche Sprache und Gesang einen viel herzlicheren, schöneren Klang hätten als die der Griechen. Im Erscheinen nnd dem Tode Enphorions habe Göthe dem großen Dichtergenius Lord Byrons ein Nnhmesdenkmal setze» wolle». Die Trennung Helenas von Faust »ach dem Tode Euphorivus illustrirt deu Satz, daß Glück und Schönheit im Leben nicht vereint sei. — Durch seine Be schäftigung mit dem Schönen, dnrch den iimigen Verkehr mit der Natur ist Faust für seinen höhere» Lebenszweck weiter erzogen worden. Er sieht ihn in der sittliche» Thätigkeit, das Los seiner leidenden Mitmenschen zu ver bessern. Nach dem er dem alten Kaiser ans Dankbarkeit gegen dessen Gegenkaiser deu Thron gerettet, zieht er nach Norden an die Seeküste, um im Kampfe mit deu gewaltigen Wogeu des Meeres, welche Laud mid Leute z» verschlinge» drohe», seine Kräfte z» messe», den Mitmenschen zu helfen. Und hier arbeitet er auch noch nach seiner Erblindung fieberhas t weiter, um das große Werk zu Stande zu bringe». Als er aber die Volleiiduiig im Geiste hermmahen sieht und sich aiismalt, wie »»» auf freiem Grunde ein freies Volk lebt, da meint er zum Augenblicke sagen zn dürfen: „Verweile doch! Du bist so schön. Ji» Vorgefühle von