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Sächsische Elbzeitung : 23.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189808232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18980823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18980823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-08
- Tag 1898-08-23
-
Monat
1898-08
-
Jahr
1898
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 23.08.1898
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fpcnstigen Ansständigen niis Cuba nnd vvr Manila kurzer- Hand niederschießen werde». Allerdings kann cs dabei auch nach zu einem förmlichen Kriege zwischen den Ameri kanern und den Ansständischen ans Cnba und ans den Philippinen kämmen. Am schlimmsten ist wvhl die Lage rwr Santiago ans Cnba, wo die Aufständischen in einer Anzahl von 13000 Manu sich der Stadt bemächtigen wollen, während die amerikanischen Regimenter ans Furcht vor dem gelben Fieber nicht mehr recht gehorchen wollen. Der in Süd-China ausgebrvchene Aufstand wird von der chinesischen Regierung mit furchtbarer Strenge unter drückt. Nach einer Meldung aus Honkong dauert die Niedcrmehelung der Aufständische» i» Süd-China fort. In Wutschon sieht man täglich Leiche» Gelödteter auf den Flnthe» des Sikiang vvrbeitreiben. 200 Aufständische, die in Tainwvnglvng eingedrnugen waren, wnrdcn vom General Ma geschlagen. 100 wurden getödtet, 40 gefangen genommen und sofort enthauptet. Lokales und Sächsisches. S ch a u d n u. Am Freitag Nachmittag traf Ihre Hoheit Adelheid, Herzogin zu Schleswig-Holstein, Prinzessin v. Hvhenlohe-Langenbnrg, und Stephanie von Cerrini da Mvntv-Varchi, Hofdame, mit Dienerschaft zu längerem Aufenthalt hier ein und nahm in Sendig's Hotel „Lucia" Wohnung. — Die am Sonnabend, den 20. Angnst znr Ausgabe gelangte 23. Nummer der Amtlichen Kurliste von Bad Schandau weist 1425, Parteien mit 2036 Personen ans. — Am Sonnabend Nachmittag wurde die hiesige srciw. Turnerfenerwehr zu einem am Friuzberg (Hohn steiner Forstrevier) ausgcbrochenen Waldbrand alarmirt. Das Fener soll, wie uns mitgetheilt wurde, bereits am Mittwoch durch Blitzschlag in einer tiefen Schlucht ent standen sein, hatte sich jedoch erst nm Sonnabend derart entwickelt, daß eine größere Ausdehnung des Brandheerdes zu befürchten stand. Durch sofort getroffene Vorkehrungen wurde diese Gefahr beseitigt. — Am Somiabeud früh fand das Scharfschießen der ll. und III. Abtheilnng des Pirnaer Artillerie-Regiments im Gelände südlich von Friedrichswalde-Ottendorf statt. Der Geschützdonner war sehr deutlich in unserer Stadt vernehmbar. Dein Schießen wohnte auch der Cvmmandenr der Artillerie-Brigade Generalmajor von Rnbenhorst bei. — In vergangener Nacht, in der zweiten Stunde haben iin Badethalc junge Leute, wahrscheinlich von der Tanzmusik heimkchrcnd, wieder einen solchen Seandal verübt, daß die in den anliegenden Grundstücken wohnen den Kurgäste erschreckt ans dein Schlafe erwachtem Unsere Pvlizewrgane würden sich gewiß des Dankes der Wirthe und Kurgäste zu erfreuen haben, wenn es ihnen einmal gelänge, bei einen derartigen Seandal hinzuzukvmmen, um gegen die Ruhestörer eiuschreitcu zu können. — Die Betriebseinnahmen der Sächsischen Slaats- eisenbahncn haben auch im Monat Juli ei» ausgezeichnetes Ergebnis; geliefert nnd zwar sowohl im Personen- wie im Güterverkehr. Nach vorläufiger Feststellung wurden nämlich vereinnahmt: 4483765 Mk. im Personenverkehr, 420854 Mk. mehr als im gleichen Mviwt des Vorjahres, 6459301 Mk. im Güterverkehr, 422265 Mk. mehr, 1 144243 Mk. ans sonstigen Quellen, 440.57 Mk. mehr, 12087300 Mk. im Ganzen, 888076 Mk. mehr. In der Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli ds. I. betrüge» die gcsamiutc» Einnahme»: 21 717357 Mk. im Persvmmverkehr, 1710549 Mk. mehr als im gleiche» vorjährige» Zeitraum. 41492278 Mk. im Güterverkehr, 2O2237i> Ml. mehr, 7990679 Mk. aus sviistigeu Quelle», 683914 Mk. mehr, 71200314 Mk. im Ganze», 4425839 Mk. mehr. — In de» letzte» Tage» sind die eiste» oiesjährige» Obst-Transporte mittelst Obstzillcn von Böhmen nach Sachsen eingesührt worden. Besagte Obstzille», welche znr Zeit noch vorherrschend Birne» gelade» hatte», hielte» vor Schandau nnd Krippen behnfs der übliche» Revision und fuhren daun ihrem Bestimmungsorte Berlin zu, woselbst die großen böhmischen Obsthändler seit Jahr und Tag ihre ständigen Niederlagsräume haben. Die Zillen, welche genaues Kanalmnß habe», werden meist dort verlauft. Solche Obstzillen erbaut man nnr auf den Schiffsbau- Plätzen zwischen Tetschcu und Aussig. Der Hauplverladeplatz für Obst ist iin oberen Elbthalc Lvbositz, außerdem werden Obsttransporte an allen größeren Elbortschaften zwischen Tetschen und Leitmcritz entgegengeuvinmen. — An die znni Julius Öltv-Bund gehörigen Gesang vereine ist gegenwärtig durch de» Bundesvorstand ein Circular ergangen, iu welchem mitgetheilt wird, daß der geunuutc Bund am 30. Deceinbcr des Jahres 1900 die 25. Wiederkehr seiner Gründung festlich begehen wird. Wenn nun auch das Fest noch nicht unmittelbar bevvrsleht, so hat doch der Vorstand bereits jetzt schon ans dasselbe aufmerksam gemacht, da auf Anregung des Bundesvorstandes in der letzten Abgeordneten - Sitzung der einstimmige Beschluß gefaßt worden ist, bei Gelegenheit des 25jährigen Stiflnngsfestes ein Bnndcsbanncr zn weihen, vorausgesetzt, daß zur Bestreitung der Kosten dieses Banners die nöthigen Mittel durch Zeichnung von Anlheilscheineu in der Höhe von 1 Mark bezw. dnrch Geschenke der Bnndesvereine gedeckt werden. Zn dem im Jahre 1901 in Graz statl- findenden sechsten dentschen Sängerfeste würde das neue Banner des Julins Otto-Bundes erstmalig getragen werden. — Die Hansfrauen mögen in Anbetracht der herrschen den Hitze Folgendes beherzigen: Dnrch Zersetzung der Nahrmigsmittel bilde» sich, besonders schnell im Somnicr, Gifte, die nicht nnr schwere Erkrankungen, sondern auch sogar den Tod vernrsachen können. Deshalb sollen Fisch reste, die vom Mittag übrig geblieben sind, noch am Abend desselben Tages verzehrt werden; desgleichen Krebse. Starke Neigung zuin raschen Verderben zeigen auch die Büchsenevnservcn, namentlich Sardinen in Oel, weshalb auch der Inhalt einer geöffneten Büchse nicht bis znm nächsten Tage ansbewahrt werden darf. Dieses Verfahren gilt auch für Hummer. Alle übrige» Speisereste, wie solche vv» Fleisch, gleichviel, ob gekocht oder gebraten, ferner Mehlspeisen re. müssen stniibfrei aufbewahrt nnd sobald wie möglich verzehrt werde», da sie sonst niindestens zn Berdanungsstörungen führen, die in der heiße» Jahreszeit leicht bedenkliche Folgen haben können. Speise» oder Speisereste, die verdächtig anssehe», oder gar schon übel riechen, sind sofort zn veriiichlen. — Znr Warnung für Dienstboten. Ein in Zittau bedienstetes Mädchen hatte gegen besseres Wissen über seine frühere Dienstherrschaft uuwahre Thatsachen, welche geeignet nwren, die Herrschaft verächtlich zn machen bezw. in der öffentlichen Meinung herabznsetzen, verbreitet. Dieses Mädchen wurde kürzlich ans Grii"d von 187 des NeichSstrafgcsetzbnclies vom Köuigl. Schösfenaericht Laubau z» der empfindlichen Strafe von 100 Mark eventuell 20 Tagen Gefängnis; verurthcilt. — Die Snchsenstiftnng (Unentgeltlicher Arbeitsnach weis für gediente Soldaten) bittet im Hinblick ans die iw nächsten Monat bevwstehende Entlassnng der Reser visten Behörden nnd Arbeitgeber »in Miltheilung frei ge wordener Stellen ans alle» Berufs- und Arbeitsgebiete». Geschäftsstelle» der Stiftung befinden sich n. a. au sämmt- lichen Sitz«'» der Amtsbauptmannschasten. Als Adresse genügt „An die Sachsenstiftniig". Po st el witz. Dieser Tage waren es K> Jahre, daß im hiesigen Tänbrich'schen, jetzt R. Zschaler'schen Dampfsägewerk der Arbeiter Karl Kleppsch aus Krippen ununterbrochen daselbst in Arbeit gestanden. Selbstredend verstand man es, diesen treuen Arbeiter zn ehren nnd wurde demselben außerdem die Auszeichnung zn theil, daß ihm dnrch Herrn Amtshanplmann Freiherrn v. Teubern die von Sr. Majestät verliehene Medaille für „Treue in der Arbeit" iu cutsprechend feierlicher Weise eingehändigt wurde. Eine bei Dresden-Plauen gelegene Papierfabrik mußte ani Dienstag Abend den Betrieb wegen — Mücken theilweise cinstcllen. Zn Milliarden schwärmten diese Jnscctcn ans die znr Papierbereitnng bestimmten Walzen nnd Maschinen, so daß das weiße Schreibpapier in kurzer Zeit vou Tausenden Mückeiileichen bedruckt war und somit nnbranchbar wurde. Einen seltenen Fund machte dieser Tage der Milch händler Schneider ans Lnga bei Lockwitz. Vor sieben Jahren verlor derselbe bei Bestellung seines Feldes den goldenen Tranring, und nun zog seine Fran Kartoffelkraut heraus, wobei der Ning am Stocke hing und zwar so, daß das Kraut durch die Riugösfnmig gewachsen war. An der Bauschule für künftige Bangewerksmeister in Döbeln i. Sa. wnrdcn vor zwei Jahren in den Lehr plan der obersten Klasse Vorträge über Tiefbau (Canal-, Wege- nnd Wasserbau) init ansgeuvmnien. Diese Neuer - mig hat sich gut bewährt, da die Schüler außer iu ihrem Hauptfach, dem Hochbau auch so gebildet werden, daß sie auch bei Tiesbau-Unteruehmnngeu als Techniker snngiren können. Die vor Kurzem vom Stadtrathe beschlossene Vergrößerung des Schul-Lokals, für welche circa vierzig Tausend Mark bewilligt sind, kommt erst nächstes Früh jahr znr Ausführung und sind deshalb Anmeldungen huldigst zn bewirken. Seit Jahren besitzt der Spediteur Kircheis in Brand einen Fuchs, der sich an der Kette befindet. Dieser Tage hielt ein kleiner Knabe sein Händchen an das Spalier der Hütte. Hierbei biß Reinecke dein Kleinen die rechte Hand dnrch. Der Wirchschastsanszügler nnd peusivnirte Bergarbeiter Geißler in Zug bei Freiberg wurde ani Mittwoch ans seinen! Felde vom Blitze erschlagen. Geißler war mit Schwiegersohn, Tochter nnd Mutter des Ersteren mit dein Ansbinden von Garhcn beschäftigt gewesen. Jin Begriff, nach der Wohnung zu gehen, wurde Geißler 200 Meter von derselben von einem Blitzstrahl niedergestreckt. Die ihm nnr einen Schritt vvransgehende Frau blieb unverletzt. An der Schädeldccke des Erschlagenen befand sich eine blut unterlaufene Wunde. Der Blitz war dein Unglücklichen offenbar dnrch den ganzen Körper gegangen; von den Schnhen, die Geißler trug, waren beide Sohlen getrennt. Geißler ist das fünfte Opfer, welches der Blitz innerhalb wenigen Wochen in der Umgegend forderte. Der Sladtrath in W n rzen hat an die dortigen Wirthe, Destillateure und Vereinsvorstände Verzeichnisse über die von öffentlichen Vergnügnngsvrten, Gaslwirthschaften, Schank- nnd Tanzstätleii ansznschließenden Personen ergehen lassen. Bon dem Verbote werden 105 Personen betroffen. Ans Grund des Nahrungsmittelgesetzes vernrtheilte das königlicheLandgericht Zwicka u die Gntsbesitzersehesran Bräunlich ans Seelingstädt zn sechs Wochen Gefäiigniß, weil sie Fleisch von zwei an Rolhlans verendeten Schweinen ihrem Gesinde zum Essen gegeben hatte, und zn zwei Monaten Gefängnis; den Grünwaarenhündler Malchor iu Zwickau wegen Verkaufs verdorbener Pöklinge. In einem zwischen den Flnrgrenzen Frohn an nnd Blich Holz gelegenen Wäldchen haben mehrere jnnge Leute unter Steiugeröll sorgsam eingebettet einen Lcderbentel mit 200 Mk. gefunden. Dem Vermnlhen nach stammt die Summe vou einem voriges Jahr verübten Einbruchs diebstahl in Bnchholz. Ein gemeiner Racheaet ist ans dem Sperlingsberg bei Kirchberg verübt worden. Dort hat inan einem Pächter elf lange Furchen Kartoffelstöcke ausgezogen nnd die noch grünen Früchte ans dem Felde zerstreut. Eine ähnliche Unthat Hal auch das benachbarle Hartmannsdorf anfzu- weisen, >vo man ein ganzes Kraut- und Nübcnfeld zerstört Hal. Die Uutervfsiziel schule M a r ie nb e r g beab sichtig t, iu einfacher Weise die Feier ihres 25jährigen Bestehens in Marienberg zn begehen. Alle früheren Unteroffiziere und Unteroffizier schiller, welche den Wunsch haben, an dieser Feier theilzunehmen, werden ersucht, dieses unter genauer Angabe ihrer Adresse dem Cvnunandv der Unter- vsfizierschnle und Unlervsfizier-Vorschnle bis spätestens de» 10. September anznzeige». Das Nähere wird de» Be treffende» direet mitgetheilt werde». Eine» empfindlichen Verlust erlitt eiu Gänsehäudler, der eineu Waggon Gänse gekauft hatte. Als er die Thiere auf Bahnhof Hirschfelde verladen wollte, mußte er die unangenehme Entdeckung machen, daß mehr als hundert von ihnen infolge der Hitze eingegangen waren. Dieser Tage früh bemerkte der Zugführer des gegen 8 Uhr den Ort Schönbach an der Linie Tanbenheim- Dürrhennersdorf pasfirenden Znges in der Nähe des Gasthofes „Znr Weintranbe", wo die Straße den Bahn körper kreuzt, einen kleinen Knaben dicht am Geleis. Aber weder dnrch den schrillen Warnnngspfifs der Lvevnwtive, noch dnrch Zurufen war er zu bewegen, seinen gefährlichen Platz zn verlassen, sodaß schließlich' der Zng znm Halten gebracht werden innßte. Wer mm aber gegtanb! hatte, daß der kleine Trotzkopf sich schleimigst entfernt hätte, der irrte; denn erst dnrch das Zngspersvnal innßte er von dem Platze vor der Lvevnwtive entfernt werden. Ihn schien vielmehr das Anpfeifen dnrch die Lvevmvlive erst recht zn amüsiren, denn lustig tanzte er vvr deren Rädern her. Der Bahnkörper ist dort schvn wiederholt als Spiel- und Tummelplatz seitens der Jngeud benutzt worden. T,1 q esqeschichte. Deutsches Neich. B erli n. lieber die Reise des Kaisers und der Kaiserin nach Jerusalem wird gemeldet, daß am 31. Oktober, nach der Einweihmig der Erlöser kirche, die Fahrt nach Jericho erfolgt. Der 1. November ist dein Jordan und dem Totsten Meere gewidmet. Am 2. November erfolgt die Rückkehr nach Jerusalem, wo der Kaiser noch zwei weitere Tage verbleibe» will. Die Rück reise geht über Jaffa »ach Haifa. Vv» hier werde» Nazareth, der See Genezarcth »»d der Berg Tabor aus gesucht. Ai» 9. November Rückkehr nach Haifa, Fahrt auf der Dacht „Hoheiizollern" »ach Beirut. Ausflug »ach Daiuaskus und Baalbeck. De» 16. November erfolgt die Abfahrt vou Beirut »ach Egpple», wo die Landung in Port Said erfolgt. — In einem längeren Aufsätze „Bismarck als Christ" bringt die „Allg. Ev.-Luth. Kirchenztg." allerlei Erinner ungen an den verstorbenen Fürsten. Im Thiergarten begegnete er einst dem Generalsnperiistendenten Büchscl. Letzterer blieb stehen nnd redete ihn an: „Durchlaucht, ich möchte Ihnen gern die Hnnd drücken nnd anssprechen, wie sehr ich mich frene, daß Ihnen Alles so merkwürdig gelingt." Bismarck antwortete: „Passen Sie ans — und er zählte an den Fingern große politische Unternehmungen her, bei jeder nachweisend: „Sv habe ich gewollt, und so — ganz anders ist's gekommen. Ich will Ihnen elivas sagen: Ich bin froh, wenn ich nierke, wo unser Herrgott hin will, nnd wenn ich dann nachhmnpeln kann." — Für den Fürsten Bismarck ist in Thorn ei» silberner Kranz, der ans Rußland kam nnd nach Fried- richSrnh gebracht wurde, angekvnuuen. Der Kranz reprä- senlirte der („Th. Osld. Ztg." zufolge) einen Werth von 15,000 Rubeln nnd kostete einen Zoll von 75 Mark. Der „Jnlinslhnrm" in Spaudan, in welchen! be kanntlich der seinerzeit den französischen Milliarden ent- nvnnnene Kriegsschatz Bewahrung findet, ist vvr Kurzem mit einen! Blitzableiter in Gestalt eines rings nm das Gemäuer führenden Gitters versehen worden, von wo die Leilnng in den Festnngsgraben geführt worden ist. Bei einem der letzten schweren Gewitter schlug ein Blitz in unmittelbarer Nähe des Jnliusthnrmes ein, was die Cvmmandantur zu obiger Maßnahme veranlaßt hat. Auf dein Tegeler Schießplatz fand ein Versuchs schießen mit einem in Aussicht geuvimnenen nemm Jnfan- teriegewehr durch Ossiziere der Gewehrprüfungscoinmission iu Spandau statt. Wie bereits bekannt, soll die Znknnfls- waffe der deutschen Armee ein noch geringeres Kaliber haben als das jetzige Gewehr, Modell 1888, sie soll bei erhöhter Rasanz und vennehiter Durchschlagskraft sür weitere Entfernungen als jetzt verwendbar scin. So wurden die jetzigen Proben ans Distanzen von über zwei tansend Meter mit Erfolg ausgedehnt. Die Sammlnngeu in Hamburg für das Bisnmrck- Denkmal haben bereits 264000 Mark ergeben. Man will jedoch .500000 Mark znsamnienbringen, nm ein Denk mal dem Andenken Bismarcks zu widmen, wie es der Verehrung der Hmnbnrger für den große» Totste» ent spricht, also ein Knnstwerk von hervorragender Bedeutung. Man hofft, bis Ende September die erforderliche Summe znr Hand zu haben. In Schwarzenbek fand am Dienstag voriger Woche ein UnteisnchnngSterniin in Sachen des Fürsten Herbert v. Bismarck wider den früheren Förster Spörcke wegen der gegen letzteren erhobenen Anschuldigung des Vertranensbrnches und der Beihilfe zum Hausfriedens bruch der PlMographeu Wilke und Priester statt. Spörcke eut- schnldigte sich damit, daß, da diePhvlographenWilkenndPrie- ster vom verstorbenen Fürsten die Crlanlmiß des jederzeitigen Zntritts zuin fürstliche» Schloß »nd Park zu photographi schen Aufnahmen gehabt, er angenonunen habe, daß diese Erlanbuiß auch ansreiche znm Einlaß in das Slerbezinimer des Fürsten nnd znr Anfnahnie eines Bildes von der Leiche desselben, welche Anfnahnie nach Aussage der Phvtographcu sofort nach eiugetretenem Tode habe geschehen müssen, da sich die Gesichtszüge im Tode schon nach wenigeil Stundet! veränderten. Er habe deshalb völlig im guten Glaube» gehandelt. Es wurde dem Angeschnldigteu vorgchalten, daß sein Gehilfe bei der Leichenbewachnng, der fürstliche Stallanfseher, ihn auf das Bedenkliche seiner Handlungs- weise anfnierksam gemacht, nnd daß er in seiner mehrfachen Vertrauensstellung als Fvrstbcamter, als Amtsvvrstehcr, als Standesbeamter u. s. w. nm so mehr Ursache gehabt habe, in seiner Haudlnngsweise vorsichtig zu sein', wie anch der den Photographen gewährte Einlaß durchs Fenster in das verschlossene Stcrbezimnier nicht für einen besonders guten Glanben spreche. Die Photographen berufen sich ebenfalls ans die vom verstorbenen Fürsten ihnen ganz allgemein gewährte Erlanbniß des jedesmaligen Zntritts zum fürstlichen Schloß, behaupten ebenfalls, sich vollkommen im guten Glauben befunden zu haben, nnd klagen auf Aus lieferung der beschlagiiahiuteu photographischen Platten. Eiu seit zwei Jahreu wegen Unterschlagung von 80 000 Mark von der Berliner Polizei steckbrieflich ver folgter Kaufmann ist jetzt in Amrum, wo er als Bade gast weilte, verhaftet worden. Er wurde bei der Mittags tafel von einem Berliner Badegaste erkannt, der seine Verhaftung veranlaßte. Eiu gewaltiges Unwetter suchte Cottbus uud Um gegend Heini. Mehrere Personen wurden voni Blitze er schlagen, darunter in Coltbus Fran Büttner uud iu Hart- inauüsdvrf der Gemeindevorsteher Elsner. Zahlreiche Fabriken nnd Hänser wurden dnrch niedergehende Blitze nnd Wirbelwind verwiistet; in den Wäldern ist großer Holzschaden angerichtet worden. Essen a. d. Ruhr. Ain Sonnabend früh stürzte ans der Zeche „Vietvria Mathias" ein Schacht ein; ein Förderkvrb mit fünf Berglenten nnd einem Steiger be findet sich noch unter den Trünunern. Es ist ungewiß, ob die Vernnglückteu bereits todt sind oder ob, falls sie noch am Leben sind, eine Rettung überhaupt möglich ist. Die Ursache des Uuglücksfalls ist noch nicht festgestellt. In der Gefangeueu-Anstalt am Klingelpütz zu Köln starb am Freitag ein Insasse, Degenhard Enipt, der seit fünfzig Jahren die Schwellen Ker Anstalt nicht überschritten hatte! Er war 1848 wegen Mordes zn lebenslänglichem Zuchthaus vernrtheilt worden. Schvn vvrher hatte er fünf Jahre Zuchthausstrafe verbüßt. Von seinen 83 Lebensjahren hat er svmit drei Viertel im Zuchthaus ver bracht. Fünf junge in Mainz wohnende Franzosen veran stalteten vvr dem Kriegerdenkmal in Gvnsenheim eine
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