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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
-
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
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- Gartenbauwirtschaft
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lZeilage „Die baumlchuk" I^ir. 4 Nr.ir. ro.^Sr-1-4, 3 Die l'is/s ciss V/uxLsIvsrmöFsiis cisr LLclursn ist crussclilck§kssdsocl SoSenbearbeitung in Baumschulen Von Dr. K. Witte, Leiter der Versuchswirtschnst siir Obst- und Gemüsebau „Marhof" der Universität Bonn (Vorträg, gehalten auf der Arbeitstagung des Beratungsringes Rheinischer Baumschulen am 25. Januar 1941 in Bad Godesberg) Das mir gestellte Thema „lieber die Boden bearbeitung bei tiefwurzelndcn Pflanzen" eingehend und allgemein zu behandeln, reicht die zur Ver fügung stehende Zeit nicht aus. Ich muß mich daher im »msentuchcn auf Fragen des Wurzel tiefganges und der Bodenbearbeitung bei den Pflanzen beschränken, die die Baumschulfachleute wohl am meisten interessieren, also auf Bäume und Sträucher, vor allem aber unsere Obstgehölze, und zwar besonders während der kurzen Zeit ihrer Anzucht in der Baumschule. Warum überhaupt Bodenbearbeitung? Es wachsen doch fast überall in Gottes freier Natur, in Feld und Wald, ja bis hinaus ins nackte Felsgestein unserer Hochgebirge und bis an die Grenze ewigen Eises im Nordmcer, hochentwickelte Pflanzen, ohne daß je ein Mensch ihren Boden bearbeitet hätte. Sie wachsen, blühen und fruchten; denn sie finden alles, n>as sie zur Entwicklung brauchen: Wasser, Wärme, Kohlensäure, Sauer stoff und vor allem auch die unentbehrlichen Kern- nührstoffe. Es scheint also, daß Bodenbearbeitung sich erübrigte! Dem ist aber nicht so; denn wir wollen nicht geringe Mengen anspruchsloser Wild pflanzen auf dem uns Deutschen reichlich knapp bemessenen Kulturboden lediglich ernten, sondern anspruchsvolle Kulturpflanzen in großen, wenn eben möglich noch zu steigernden Mengen erzeugen! Hierzu aber ist neben richtiger und ausreichender Düngung Bodenbearbeitung erste Vor- ausfetzung. Welche Pflanzen wurzeln tief? Man denkt da unwillkürlich an hochragende Bäume, Obstbüume sowie Allee- und Waldbäume. Sie, die mit ihren oberirdischen Organen zehn, zwanzig oder gar mehr Meter Hohe erreichen, müssen doch allein schon, um genügend Standfestig keit zu besitzen, mit ihren Wurzeln in große Tiefen dringen! Daß dem nicht so zu sein braucht und dem nicht immer bei oberirdisch stark entwickelten Pflanzen so ist, dafür möge zunächst ein Beispiel für viele Fälle zum Beweis angeführt werden. Ich nenne die Fichte, die im slachgrüudigcn Fclscn- baden dadurch bedeutende Standfestigkeit erhält, daß sie mit ihren ausnahmslos flach streichenden Wurzeln die Felsen fest umklammert. Im tief gründigen Flachland fällt sie dagegen leicht heftigen Sturmwinden zum Opfer. Wie anders verhalten sich da unsere unschein baren Gräser auf Wiese und Weide! Aber dennoch, wie könnte es auch anders sein: Sie wurden in der Fachliteratur bis in die neuere Zeit hiniein, so noch von Strecker in feinem Buch: „Erkennung und Bestimmung der Wiesengräser" als ausge sprochene Flachwurzeler bezeichnet, die mit ihren Wurzeln 15, höchstens 20 cm in den Boden ein zudringen vermögen. Aeltere und neuere Unter suchungen und zahlreich« eigene ergaben aber, daß verschiedene Gräser, wie pkalaris arunckinacea, das Nohrglanzgras, und llrrdenatherum elatius, das französische Reygras, einen Wurzeltiefgang von 280 cm besitzen, einige andere Gräser einen solchen von 200 om. Die meisten der untersuchten übrigen Gräser erreichten immerhin noch die Tiefe von 100 cm. Von Schulz wurde aber auch für Gerste und Hafer ein Wurzeltiefgang von 250 om und für Roggen und Weizen von nahezu 200 cm er mittelt. Nach Untersuchungen von Orth erreichen aber Weizen und Roggen au-' Tiefen bis zu ZOO cm. Daß unter den Mutterkräutern vor allem die Leguminosen einen besonders großen Wurzel tiefgang besitzen, ist bekannt. So ermittelte der letztgenannte Autor für Luzerne 435, für Erspar- sette 452, für Rotklee 454, für Seradella 142 und für die Pferdebohne mit ihren starten Pfahl wurzeln nur einen Tiefgang von 84 cm, den übrigens auch die Erbse erreicht. Trotz- der eben genannten Beispiele von Fichte, Gräsern und Futterkräutern sind wir gewohnt, grundsätzlich zwischen Positivem und negativem Geotropismus zu unterscheiden und stellen uns desl-alb die Ent wicklung der Wurzel zur Tiefe so vor wie jene Wh Aüe« In letzter Zeit häufen sich die Fälle, in denen unsere Rufnümmer (914208) gewählt wird, wenn der Frage steller eine Auskunft von der Haupt vereinigung der dentscheu Gnrtenbau- wirtschast zu erhalten wünscht. Wir bitten deshalb alle Leser und sonstigen Interessenten, vor dem Wählen der Nummern — und dies gilt besonders für die Anmeldung von Gesprächen von auswärts — im eigenen Interesse genauestens auf folgende drei Ruf nummern zu achten: „Gartenbauwirtschast", Hauptschrist, leitung sowie „Der Obst- und Ge müsebau" und „Der dcuisä-e Jung- gärtncr", sämtlich 91 42 08, Hnuptvereinigung der deutschen Gartrnbauivirtschast 82 8V 21 für Orts grspräche 92 8196 für Ferngespräche Wenn sich auch die genannten Dienst stellen alle im Haus des deutschen Gar tenbaus in Berlin-Charlottenburg 4, Schlüterstraße 38/39, befinden, so sind doch die Fernsprcchanschlüsse für jede Stelle getrennt, und eine Querverbindung ist nicht möglich. Hauptschristleitung. der Krone zur Höhe. Nur, wenn Bodenzustände Hindernisse veranlassen, billigen wir oberirdisch starkentwickelten Pflanzen, wie den Obstgehölzen einen flachen Wurzelverlauf. Von solchen Aus nahmen abgesehen, hallen wir die Wurzeln aller Obstgehölze für befähigt, große Bodentiefen zu er reichen. Das trifft für das Jugendalter der Obst gehölze ebenso zu wie bei vielen anderen Pflanzen. In diesem Alter wachsen die Wurzeln oft rasch in beachtliche Tiefen. Doch dauert diese Tiefen entwicklung im Vergleich zum Höhenwachstum nur kurze Zeit an. Oft schon im Baumschulalter, be sonders aber in den ersten Jahren nach dem Um pflanzen an den endgültigen Standort entwickeln sich am Wurzelhals häufig neue Wurzeln. Diese oder schwache, bereits vorhandene Nebenwurzeln, die meist flach streichen, übernehmen dann die Führung. Nur selten streben solche Wurzeln als sogenannte Stechwurzeln nach der Tiefe, oft sogar streben sic in deutlich erkennbarem Bogen nach oben. Mes« „Wurzelumstimmung" genannte Nei gung der Bäume, das Gewicht bei der Wurzel bildung mit zunehmendem Alter nach oben an den Wurzelhals zu verlegen, wurde von Kemmer bei fast allen Obstarten und Unterlagstypen festgestellt, unabhängig von dem an sich bekanntlich recht ver schiedenen Bewurzelungsvermögen der verschiedenen Arten und Unterlagstypen. Dieser Umstimmung unterliegen auch die Wur zeln anderer, selbst ausgesprochen tiefwurzclnder Da Baumschulen normalerweise nur Jung- Pflanzenbestände aufweisen, ist dem Verl-alten schnelleren und erheblicheren Wurzeltiefganges der Obstgehölze im Jugendalter bei der Bodenbearbei tung Rechnung zu tragen. Es hat also daher eine Tiesbearbeitung des Bodens zu erfolgen. Es ist anzunehmen, daß durch tiefe Bodenlockerung die Wurzeln der Jungbäume, auch wenn sie nach Ab lauf der ersten Entwicklungszeit noch während des Baumschulalters dem inneren Anreiz der Wurzel umstimmung folgend, an Tiefstrebigkeit nachlassen, dennoch nicht gleich so flach verlaufen, als wenn kein« Tieflockerung des Bodens erfolgt. Das ist bei regelmäßiger tieferen Bearbeitung in einzelnen Fällen nicht nur vor dem Pflanzen, sondern auch bei tieferer Pflegearbeit während der Entwicklung sogar festgestellt worden. So werden dann bei dem geringen Reihenabstand in den Baumschulen die Wurzeln bei den wioderkehrenden pflegenden Boden bearbeitungsmaßnahmen nicht allzu stark beschädigt. Die durchschnittliche Bewurzelung der Verkaufsware aus unseren Markenbaumschulen bestätigt diese An nahme. Bäume mit allzu flach gestellten Wurzeln wachsen zudem schlecht an, da beim Verpflanzen die Bäume ja bekanntlich fsach gestellt sein wollen, damit die Veredlungsstellen nicht den Boden be rühren. Bäume mit allzu flach strebenden Wurzeln leiden auch so lange an Standfestigkeit, wie sie nicht einige Stechwurzeln neugebildet haben. Die Tiefbearbeitung erleichtert aber auch das Pflanzen, Verschulen und vor allem die körperlich schwerste und maschinell leicht auszuführende „Erntcarbeit", das Roden. Kür Bodenbearbeitung in Baumslbuien anvere Gesichtspunkte als im Obstbau Für die Bodenbcarbeitungstiefe in Baumschulen gelten mithin andere Gesichtspunkte als bei der Anlage von Obstanpflanzungen, bei denen vor allem Höhe und Güte des Ertrages ähnlich wie bei landwirtschaftlicher oder gemüsebaulicher Acker nutzung über die Zweckmäßigkeit der vorgenom menen Bearbeitungsart und -tiefe entscheiden. Neber das Verhalten und die Leistnngssähigkeit der für die Nahrungsaufnahme so wichtigen Faser- Es ist außerordentlich erfreulich, daß nun auch von berufener Stelle auf die Notwendigkeit der Verwendung von Stammbildnern bci der Er ziehung frostharter Obstbänme hingewiesen wird. Die Baumschulen werden sich jetzt umstellen müssen und die Heranzucht von Stammbildnern an erste Stelle treten lassen. Man wird sich aber fragen, welche Stammbildner sind zu wählen und in welcher Form sind sie zu verwenden? Diese Fragen haben die Erhebungen über die Frostschäden nach dem strengen Winter 1939/40 und di« Erfahrungen aus dem rauhen Klima früherer Jahre eindeutig beantwortet, und wir können heute schon fast für jedes Gebiet besonders gute, frostharte Sorten für diese Zwecke nennen. Stammbildner wurden auch schon in früheren Jahren verwendet. Als Hauptsorte für diese Zwecke diente „Apfel aus Croncels", der sich im Alten Land und anderen westlichen Gauen, sowie auch in Ostpreußen und in der Ostmark, gut oder sehr gut bewährt hat. In den neuen Ostgebieten «edoch in denen das kontinentale Klima vorherrscht und Frostplattenbildung besonders leicht auftritt, hat diese Sorte vollkommen versagt. An manchen günstigen Standorten der neuen Ostgebiete, vor nehmlich im Gau Danziq-Westpreußen, in dem schon der Einfluß der Ostsee zu verspüren ist, hat sich Croncels allerdings wiederum als ganz brauch bar erwiesen. Besonders gut war dies in den Baumschulen zu beobachten. Da aber die Erzeug nisse aus einer Baumschule auch an solche Stand orte gelangen, di« nicht so günstige KlimaverhSIt- nisse aufweisen, wie der Standort der Baumschule, kann man sich nicht nur auf die Sorte „Croncels" beschränken. Aus denselben Gründen kann die sonst so frostharte Sorte „Weißer Klarapfel" dort nicht als Stammbildner verwendet werden, wo kontinen tales Klima die Bildung der Frostplatten be- günstigt. In den neuen Ostgebieten hat sich als Stamm bildner „Antonowka" als besonders brauch bar erwiesen. Sie wächst zwar etwas schwächer als so manche andere stammbildende Sorte, ist aber so frosthart, daß man weder von Erfrieren, Kulturpflanzen nach evtl. Umpflanzen, so z. B. die Luzere Chicorse und mit zunehmendem Alter auch die Gräser. Ich erinnere an alte Grasnarbe auf Wiesen und Weiden. Obstgehölze sind Mchemourzler Die von Kemmer nach einer 1940 erfolgten Ver öffentlichung festgestellte größte Wurzeltiefe betrug beim Apfel 200, hei der Birne 220 cm, die von englischen Forschern der bekannten Versuchsstation East Malling nach einer 1934 erschienenen Ver öffentlichung für Obstbäume allgemein 90 cm. Der russische Forscher Kvarazkhelia stellte laut Bericht von 1931 in lockerem Lehmboden des Schwarz meergebietes den maximalen Wurzeltiefgang bei Birnen mit 100, bci Äpfeln mit 70 und bei Wal- nußbäumen mit 107 cm, bci Pflaumen mit 36, Pfirsichen (Sämlinos mit 53. veredelt 41, Süß kirsche mit 36 und Sauerkirsche mit 30 cm fest. In festem Lehmboden ermittelte er nur maximale Tiefen von 38 cm bei Birnen, 36 bei Aepfeln, 18 bei Pflaumen, 36 beim ^Orsich (Sämling), 16 beim Pfirsich (veredelt) und schließlich 18 cm bei der Kirsche. Schindler gibt auf Grund seiner Wurzelausgrab- n den Wurzeltiefgang der Obst bäume mit 40—50 om an. Die Obstgehölze sind somit im Vergleich zu den Leguminosen eher Flach-, oder bester noch Flächen als Tiestvurzler; denn auch die in Fachbüchern sich fortpflanzende Behauptung, die flächige Aus dehnung der Wurzeln ende an der Peripherie der Baumkrone, ist falsch- Der Durchmesser der durch wurzelten Fläche übertrifft den der Laubkrone in ungünstigen Fällen ums eineinhalb- bis zweifache, und in ungünstigen ums drei- bis vierfache, wie di« eben genannten Autoren fast übereinstimmend nachzuweisen vermochten. wurzeln ist wenig bekannt. Sicher ist, daß ihre Entwicklung besonders von der Bodenstruktur, mit hin vom Wasser-Luftverhältnis abhängig ist. Je geringer die Bodendichte, je lockerer also das Boden gefüge, um so größer ist das Luftvolumen; je besser also vor allem schwerer Boden gelockert ist, um so bester und reicher ist der für das Anwachsen neugepflanzterJnngbäumcfo wichtige Anteil anFaser- wurzeln. Daher liefern Baumschulen mit schweren Böden, falls diese sich nicht im tadellosen Bearbeitungs zustand befinden, Bäume mit geringer Wurzelzahl, besonders aber mit einem geringeren Anteil an Faserwurzeln als Baumschulen mit von Natur aus leichteren und daher weniger dichten Böden bei einer im übrigen gleichen Behandlungsweise. Die Pflanzen schwerer, nährstoffreicher Böden be nötigen zum Aufbau gleicher Substanzmengen eine geringere Menge. Gehölze von erstgenannter Her kunft wachsen aber an Aufnahmeorganen schwerer an, wenn der endgültige Stqndort Bodenverhältnisse anfweist, die bezüglich ihrer Dichte noch ungünstiger gestellt sind als die der Licferbaumschule. Um gekehrt verhalten sich Junggehölze aus Baumschulen mit nährstoffärmeren Böden geringerer Dichte, deren Bewurzelung allgemein stärker ist und einen größeren Anteil an Faserwurzeln zeigt. Sie wachsen daher auch auf Böden, die ungünstiger sind als die der Lieferbaumschule, noch willig an. Daher müssen vor allem Baumschulen mit schweren Böden auf gründliche Bodenlockerung besonderen Wert legen, wenn auch im übrigen vor allem auf Grund des meist guten Nährstoffvorrates schwere Böden auch bei weniger gründlicher Bodenbearbei tung Bäum« und Sträucher zu ansehnlicher Ver- kanfsware zu entwickeln vermögen. Aber der Käufer soll nicht, vom Trieb aus gesehen, stattliche Jungbäume kaufen, sondern solche, die neben guter Allgemeinentwicklung eine so reichliche Bewurzelung besitzen, daß gutes Anwachsen und gute Fortent wicklung gewährleistet sind. (Die Fortsetzung dieses Vortrags, in der die Auswirkung der Bodenbearbeitung auf den Boden zustand erörtert wird, bringen wir in einer der nächsten Nummern der „Gartenbauwirtschaft". Schristleitung.) noch von Frostplatten etwas merken kann. Aus den bisherigen Erfahrungen ist ihre Verträg lichkeit mit mehreren hundert gebräuchlichen Sorten erwiesen. Da sie eine Herbstsorte ist, eignet sie sich als Zwischenveredlung sowohl für Früh- wie auch für Spätsorten. Außerdem über trägt sie auf die edle Sorte, die auf ihr veredelt ist, nicht nur die Frosthärte, sondern auch ihre große Fruchtbarkeit. Spättragende Sorten, wie „Boskoop" tragen schon im 3. Jahre nach der Ilmpfropfunq so reichlich, daß man die Neste stützen muß. Es ist aber lercht erklärlich, daß „Antonowka" zur schnellen Heranzucht von Hochstämmen nicht geeignet ist. Für diese Zwecke müssen andere Stammbildnersorten gefunden werde», und zwar solche, die zumindesten die Wuchsstärke des „Apfels aus Croncels" haben, da dieser, wie schon gesagt, selbst nicht überall verwendbar ist. Als lolch« sind „Hibernal" und „Virginia crab" zu nennen, beide ganz frosthart, die erste wahrschein lich die frostharteste Sorte, die überhaupt existiert. Ihr Wuchs ist viel stärker als der des Croncels. Die allgemeine Verträglichkeit mit den meisten ge bräuchlichen Sorten ist noch zu prüfen. Bis jetzt konnte eine Unverträglichkeit mit verschiedenen Sorten nicht festgestellt werden, und es ist anzu nehmen, daß Unverträglichkeit nur in ganz weni gen Fällen zu verzeichnen sein wird. Es bleibt aber trotzdem die Notwendigkeit der Erforschung der Eigenschaften beider Sorten als eine vordring liche Aufgabe bestehen. Sie werden auch Haupt- sächlich in den deutschen Ostgebieten, also im .Wartheland, im östlichen Teil des Gaues Danzig- Westpreußen, im östlich-südlichen Teil Ostpreußens und im Generalgouvernement erprobt werden müssen. Eine weitere Notwendigkeit erscheint, daß wir mit der Zeit zu Wurzel echten, d. h. zu auf eigenen Wurzeln stehenden Stammbildnern übergehen. Bei folgenden Stammbildnersorten ge lang" es, sie wurzclccht zu ziehen: Hibernal, Vir ginia crab, Borowinka (ohne die weniger wichtigen zu nennen). Es besteht aber noch die Aussicht, daß JungpMnzen wurzeln tiefer als ältere Säume Lios gsivisss I/mstsLunxs io clsr Odstbcruoiaorkucdt rvirc! uosrfäÄiA ssio Die Seöeuwng Ser SiammbilSner man aus einer Linie von prunikolir nicht nur eine ganz frostharte Unterlage, sondern auch einen wurzelechlen Stammbildner herauszüchten kann. Das ist aber erst für die Zukunft erreichbar. Es wird vielleicht die Meinung aufrommen, daß jetzt durch Verwendung von Stammbikdnersorten bei der Erziehung frostharter Obstbäume, das ganze Problem gelöst ist. Lassen wir aber hier wieder die Erfahrungen aus dem rauhen Klima mit sprechen. Das allgemein beliebte Verfahren der sogenannten Kopfveredlung, bei der unmittelbar am Stamm ein Reis der edlen Sorte mit etwa 3—5 Augen ausgepfropft wird, ist für die Zukunft nicht tragbar, da hier bei besonders tiefen Tempe raturen, gegen die eben der Stammbildner schützen soll, die Veredlungsstelle stark leidet und den Be stand der Edelkrone bedroht. Diese Tatsache haben wir an zahlreichen Beispielen bei Apfel- und Birn bäumen feststellen können. Wenn also so mancher Baumschuler gedacht hat, er wird jetzt starkwach sende Stammbildner ziehen, die nach 1—2 Jahren eine Höhe von 160—200 cm erreichen, wie „Ht- bernal" und „Virginia crab", und auf dieser Höhe kann er ein Reis mit 3—5 Augen aufpfropfen, um in den weiteren zwei Jahren eine schön ver zweigte Krone zu erziehen, dann muß man schon heute diese Illusionen zerstreuen. Mit Kopfvered lungen ist dem Obstbau in den srostgefährdeten Gebieten nicht gedient. Ich habe schon bei vielen anderen Gelegenheiten auf den besonderen Wert und die Bedeutung des Stammbildners verwiesen. Bei diesen Ausführun gen habe ich darauf aufmerksam gemacht, daß her Stammbildner nicht nur den Stamm, sondern auch die Kronenver- zweiaunq bilden soll. Diese zwei frost empfindlichsten Baumteile müssen von dem frosthärtesten Baummaterial gebildet werden. Abgesehen von der Schädigung der Veredlungsstelle bei der Kopfveredlung, hilft uns eine Zwischen veredlung auch nicht viel, wenn bei dieser die emp findliche Kronenverzweigung vom Frost vernichtet bzw. stark durch Frostplatten in Mitleidenschaft gezogen wird.. Aus den genannten Gründen empfiehlt es sich grundsätzlich, von der Kopfveredlung Abstand zu nehmen und nur Kronenveredlungen zu machen. Man wird hier den berechtigten Einwand erheben, daß bei Kronenveredlungen die Erziehung eines Baumes viel länger dauern und viel mehr kosten wird, zumal man doch zunächst noch die Krone des Stammbildners heranziehen und dann jeden ein zelnen Ast der Krone des Stammbildners pfropfen muß. Diese Erziehungsmethode kann in der Baum chule nur bei der Anzucht von Niederstämmen, o wie es in den Ostgebieten vorgesehen ist, durch- Nführt werden, da bei Hochstämmen ein derartiges Verfahren zu lange dauern würde und die Bäume erst als überständige Ware an den endgültigen Standort im Obstgärten gelangen würden. Daß dieser Zustand nicht tragbar ist, benötigt keiner längeren Erörterung. Nur lunges Baum material ist zur Pflanzung zu verwenden. Um aber trotzdem durch Zwischenveredlung frost harte Bäume erziehen zu können, wird es bei Hoch stämmen notwendig sein, daß man auf den Stand ort im Obstgarten nur Heister frostharter Stammbildner mit Kronen Pflanzt und diese dann in den folgenden Jahren umpsropft. Auf diese Weise würde sich die baumschulmäßige Baumerzeuguna sehr vereinfachen, wenn man an nimmt, daß z. B. jede Baumschule von jeder Obst art nur einige Stammbildner heranzieht und diese dem Obstbau übergibt. Diese Anzuchtart würde natürlich nur in den östlichen Gauen Großdeutsch, lands notwendig sein, da doch im Westen die übliche Erziehung der qcbräuchlistcn Sorten auf eigenem Stamm wahrscheinlich unbeschadet weiter fortgeführt werden. Es ist natürlich auch nicht notwendig, daß die Zwischenvcredlunq für alle Sorten angewcn-det wird, zumal wir doch auch eine ganze Reihe frostharter Sorten haben, die man gut weiter auf eigenem Stamm erziehen kann. Deshalb wcrdcn die Baumschulen in den Ostgebieten außer den Stammbildnern auch andere frostharte Sorten auf eigenem Stamm anziehen können. Wenn die Er zeugung von Bäumen frostempfindlicher Sorten m den Baumschulen eingeschränkt würde und diese nur Stammbildner mit Kronen abgeben könnten, um sie in den Obstgärten dann mit den empfind lichen Sorten zu veredeln, würde sich für die Baumschulerzeugung eine Vereinfachung der E r z e u g u n g ' ergeben. Mit dieser Baumerzeu gung steht allerdings im Zusammenhang das Pro blem des späteren Umpfropfcns, für welche Zwecke man genügende Umpfropfer ausbilden müßte. Unabhängig, wie diese Fragen später gelöst wer den — vor Augen müssen wir uns halten, daß man im rauhen Osten bei der Verwendung von Stammbikdnern keine Kopfveredlungen aussühren darf, sondci« Kronenveredlungen anwenden muß. Diese Mahnworte dürfen nicht unberücksichtigt blei ben, wenn man in einigen Jahren nicht wieder vor einer Katastrophe stehen will. K. f. saurer, Posen. Auch in Ungarn kein braches Ackerland Die ungarische Regierung hat angeordnet, daß alle landwirtschaftlichen Anbauflächen nutzbar ge macht werden müssen. Wo solche Flächen brach liegen bleiben, sind die Bürgermeister verpflichtet, dem zuständigen Landwirtschaftsinspektorat Mel- düng zu erstatten, das für die Bebauung und Pflege des brachliegenden Nutzlandes einen Treu händer bestellen wird, sofern der Bodenbesitzer die notwendigen Arbeiten nicht selbst durchführt. Bulgarien lördert den Gemüseanbau Das Haupternährungskommissariat hat ange ordnet, daß der Gemüseanbau dieses Jahr beson ders gefördert werden soll. Aber nicht auSgenutz- ter Boden soll dazu hcrangezogen werden. Auch die Familien die bis jetzt in ihren Höfen oder Gärten noch keinerlei oder wenig Gemüse ange baut haben, sollen in Zukunft dazu übergehen. Zu diesem Zweck werden Vorträge gehalten und Ver sammlungen durchgeführt, um die Bevölkerung auf den großen Nutzen eines Gemüsegartens hinzuweisem Drei grafte ovstaerweriungs-Sabriken in Rumänien Das Nationale Genossenfchaftsinstitut errichtet drei große Fabriken für die industrielle Verwer tung von Obst in Bukarest, Pitesti und Arad. Di« Fabriken werden vor allem Trockengemüse und Marmeladen erzeugen sowie über Destilliereinrich, tungen verfügen.
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