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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
-
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
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- Gartenbauwirtschaft
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Zum mindesten aber sollte man Phosphor säure und Kalisalze vor jahrsbearbeitung streuen. in Form der verschiedenen Salpeterarten können mit gutem Erfolg als Kopfdünger gegeben werden. Besonders beachtenswert sind außer den hier dargestellten Beobachtungen bei der Düngung ferner die Auswirkungen der einzelnen Dünge mittel aufeinander und auf den Boden. Hiervon soll in einem weiteren Beitrag berichtet werden. Oietricli ^Ibrecüt. Ebenso notwendig ist auch die Desinfektion der Anzuchterde und Anzuchtgefäße. Fort schrittliche Betriebe werden deren Desinfektion schon im Spätherbst vorgenommen haben. Wer es noch nicht getan hat, sollte diese Arbeit noch Neben dem bewährten Dämpfen darum bei der jetzt gebotenen sparsamsten Ver wendung von Phosphorsäuredüngern doppelt not wendig, vor jeder Phosphorgabe erst den Kalkzustand in Ordn-ung zu bringen. verstcherungslähigkett von Stickstoff uno üalk Die Versickerung des Nährstoffs Stickst«" festzu- stellen, ist sehr schwer, da Stickstoff, zum großen Teil aus dem Bodenhumus entstehend, in steter Um wandlung begriffen ist. Aus Eiweißverbindungen wird Ammoniak, aus Ammoniak wird Salpeter und Salpeter noch weiter wird abgebaut. Gleichzeitig mit der Form ändert sich natürlich auch die Beweglichkeit des Stickstoffs. Grundsätzlich können wir nur sagen, daß Stickstoffsalze allgemein leicht beweglich sind, besonders die Salpeter- salze. die vom Boden kaum gebunden werden und als wasserlösliche Salze sehr schnell versickern. A m m o n i a k s a l z e hingegen werden stärker festgehalten, dringen dementsprechend langsamer in den Boden ein und versickern infolgedessen auch nicht so schnell wie diese. . Der Kalk steht in seiner Festlegung dem Kali nahe. Nur in Verbindung mit Humus dürsten größere Unterschiede bestehen; denn die Kallhumus verbindungen sind fester, währenddessen die kali- humusverbindungen wasserlöslich und daher be weglicher sind. Schließlich übt die Pflanze selbst mit ihren Wurzeln entscheidenden Einfluß auf die Nährstoffbewegung aus. Infolge des Nähr stoffentzugs durch die Pflanzen schon in den oberen Bodenschichten wird die Versickerung in doppelter der Früh- Stickstoffdünger Weise gehemmt! Einmal können ja die aufgenom menen Nährstoffe nicht mehr versickern, zum an deren werden die verbleibenden Nährstoffe durch diesen Entzug an ihrer weiteren Versickerung ge hemmt; denn der Nährstoffentzug setzt infolge Herabminderung der Nährstofskonzentration auch das Versickerungsvermögen stark herab. So kann man, besonders unter Obstbäumen, oft eine Ver» ar. cung des Untergrundes feststcllen. Es würde zu weit führen, auf weitere Mög lichkeiten einzugehcn, die die gleichmäßige Ver teilung der Nährstoffe im Boden nachteilig beein flussen können. Wir haben aber bereits gesehen, daß die natürliche Versickerung von Nährstoffen sehr gering ist, schwankend nach den Gefüge- und Wasserverhältnissen sowie der physikalischen Be schaffenheit der einzelnen Böden. Wir müssen des- Istrt schon cm ch's öskämp/uns von l'omcrtonlcrcmkksitsn cisnksn! Vorbeugen ist besser als heilen Anbaues obliegt. Dort, wo im vergangenen Jahr die Stengel- fäule aufgetreten ist, muß das Desinfizieren der Tomatenpfähle vorgenommen werden. Leider wird diese so wichtige Arbeit meistens vernach lässigt. Die Desinfektion ist notwendig, damit die im Laufe des Sommers vom Erreger der Tomatenstengelfäule gebildeten Sporen, die auf die Pfähle, vor allem in die Risse und Sprünge gelangen, wo sie den Winter überdauern, abae- iötet werden. Nichtdesinsizierte Tomatenpsähle sind die größten Urheber für das meist verhee rende Auftreten von Krankheiten, insbesondere der Tomatenstengelfäule. Deshalb kommt der Toma- tcnaubauer nicht umhin, alljährlich die gebrauch ten Tomatenpfähle in einer 1A>igen Formalin- lösung zu tauchen. Zur Herstellung einer lyLigcn Formalinlösung benötigt man 2 I vom käuflichen Formalin für 80 l Wasser. Die Pfähle werden in die Bottiche gelegt, mit Steinen befchwert und ein bis zwei Stunden in der Lösung gelaßen. Diese Arbeit sollte jetzt in den Wintermonaten durchgeführt werden. heilen an Tomaten berichtet zu haben. Ebenso wurden in den Flugblättern der Biologischen Reichsanstalt, die jeder Gemüsebauer besitzen sollte, die Krankheiten und notwendigen Bekämpfungs- Maßnahmen beschrieben. Es ist somit für die Versuchs- und Beratungsgemein schaften eine der vordringlichsten Aufgabe, die Anbauer mit dem Erkennen von Krankheiten vertraut zu machen und für zeitige, zweckmäßige und richtige Durchführung von Be kämpfungsmaßnahmen zu sorgen. Richtig und von großem Erfolg wäre es auch, wenn bei allen Bezirksabgabestellen ein Techniker angestellt würde, dem die Betreuung der Erzeuger in Fragen des Es ist eine erfreuliche Tatsache, daß der Ver brauch von Tomaten von Jahr zu Jahr immer größer wird. Dies verdankt die Tomate ihrem vorzüglichen Geschmack, ihrer vielseitigen Verwen dung und vor allen Dingen ihrem großen Nähr wert. So erfreulich diese Tatsache ist, so bedauerlich ist es aber, daß in den letzten Jahren verschiedene Krankheiten, wie Tomatenstengelfäule, Kraut und Fruchtfäule und die bakterielle Welke immer stärker auftreten und den Anbau gefährden. Dabei han delt es sich hier um Krankheiten, die bei einer richtigen, zeitigen und zweckmäßigen Anwendung der Vorbeugungs- und Bekämpfunasmaßnahmen fast ganz von den Kulturen ferngehalten werden können. So wie der Wein- und Obstbauer weiß, daß es leichter und richtiger ist, das Auftreten von Krank heiten und Schädlingen zu verhüten als zu bekämpfen, muß diese Erkenntnis endlich auch Allgemeingut der Gemüseanbauer werden. Daß dies leider noch nicht so ist, lehrten im vergan genen Jahre verschiedene Tomatenanbaugebiete in Süddeutschland. Die Tomatenstengelfäule sowie die Kraut- und Fruchtfäule hatten teilweise ganz erheblichen Schaden angerichtct. Die ergriffenen Bekämpfungsmaßnahmen waren entweder zu spät erfolgt oder unzulänglich. Vielfach konnte man auch beobachten, daß einige Tomatenanbauer die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen durchführ ten, die jedoch von vornherein zwecklos sein mußten, weil der angrenzende Erzeuger zu spät oder nichts unternahm, besonders gegen die so gefährliche Stengelfäule. Es müßte daher er reicht werden, daß in allen geschlossenen Anbau gebieten die Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen tatsächlich zur Pflicht gemacht und die rechtzeitige Bekämpfung einheitlich angeordnet und durchgesührt wird. Eine alte Regel sagt: „Nur der kann eine rich tige Bekämpfung durchführen, der über das Leben von Krankheitserregern und Schädlingen unter richtet ist." Man kann den Schriftleitungen der verschiedensten Gartenbauzeitungcn bestimm! keinen Vorwurf machen, zu wenig oder verspätet über das Auftreten und die Erscheinungsweise von Krank- stchen uns auch chem,ische Mittel zur Verfügung. Das bekannte und auch am meisten angewandte Bodenentseuchungsmittel ist wiederum das For malin, das 'iDoia angeweudet wird. Unter ständigem Umschaufeln der Erde wird die Itzbige Formalinlösung mit der Erde vermischt. Danach muß der Haufen vier bis sechs Tage gut mit Säcken, Tüchern oder anderem Dcckmaterial abge- dcckt liegen bleiben. Nach dieser Zeit wird der Haufen abgedeckt und — wenn möglich — ein- bis zweimal umgeschaufelt, so daß nach etwa zehn bis vierzehn Tagen die für die Pflanzen schäd lichen Stoffe entwichen sind und die Erde ge brauchsfertig ist. Die Verwendung von Uspulun (nicht Uspu« lun-Universal) zur Bodendesinsektion in 0,1^iger Lösung hat sich im Gartenbau immer mehr ein gebürgert. Die mit Uspulun entseuchte Erde kann nach zehn Tagen verwendet werden. Neben diesen beiden Mitteln gibt es noch verschiedene andere, worüber das Flugblatt Nr. 104—108 der Biolo gischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft Auskunft und genaue Anweisungen gibt. Werden vorgenannte Arbeiten durchgeführt, so wären diese z. T. zwecklos, wenn das Saatgut nicht vor der Aussaat gebeizt würde. Weder das Samenbeizen macht die Bodendesinfektion, noch die Bodendesinfektion das Beizen überflüssig. Dies müssen ebenfalls noch viele Tomatenanbauer ein sehen lernen. Es ist Tatsache, daß viele Gemüseanbauer vom Beizen des Saatgutes und insbesondere von dem des Tomateusamcns nichts wissen wollen, da sie durch begangene Fehler Mißerfolge zu verzeichnen hatten. Die Schuld liegt nicht an den Beizmitteln, sondern bei den Anbauern selbst. Es wurde und wird häufig der Fehler gemacht — wohl um einen besseren Erfolg zu erzielen — daß die Beizmittel in einer größeren Menge genommen werden als angegeben wird, oder was in den meisten Fällen geschieht, man nimmt einen Kaffeelöffel und wiegt mit dem Augenmaß die Beizmittel menge ab! Es ist unbedingt notwendig, daß die angegebene Menge ein gehalten und genau abgewogen wird. Zum Beizen des Tomatensaatgutes hat sich die Trocken beizung am besten bewährt. Für 100 x Tomatensamen benötigt man 2 g Beizmittel. Der Samen wird in einem entsprechenden Behälter etwa zehn Minuten lang geschüttelt, bis er allseitig mit Beize bedeckt ist.' Der Samen darf jedoch nicht aus dem Behälter herausgesät werden; man wird vielmehr das Saatgut auf ein Papier legen recht nachteilig auswirken. Es ist weiterhin die starke Adsorptionskrast zu nennen, durch die Nähr stoffe und Wasser in beträchtlichen Mengen derart fest gebunden werden, daß die Pflanze sie der Kohle nicht mehr zu entreißen vermag. Nährstoffe können auch chemisch festgelcgt werden, wie z. B. im Kal« ziumhumat, wodurch den Pflanzen die nötige Kalk zufuhr abgcschnitten wird. Diese Wirkungen steigen natürlich proportional der Kohlcmenge. Es mögen noch einige Klärungsversuche gestreift sein, denen nicht die Bedeutung zukommt wie den bisher genannten. Sie sollen auch nur deshalb erwähnt werden, um zu zeigen, wie wenig geklärt auch heute noch das Problem der Kohledüngung ist. Bottomley sicht die Ursache der Wachstüms- förderung in besonderen Wuchsstoffen, für die er den Ausdruck „Auximone" prägt, ohne sic abcr näher zu umrcißen. Der Spanier Rocasolano erklärt die Erfolge mit Braunkohle wiederum da durch, daß die Kohle, und zwar die Huminsäure« komponente, den Stickstoff katalytisch so bindet, daß dieser von Mikroorganismen leicht aufgenommen werden kann. Andere Forscher halten die Kohle zwar auch für einen wirksamen Katalysator, schrei« ben diese Wirkung aber nicht den organischen Be standteilen zu, sondern den Mincralsubstanzen, ins besondere den in der neueren gärtnerischen For schung wieder stark beachteten Spurelemcnten. Nachdem das Follikelhormon, das bei den Tieren die Brunsterschcinungen hervorruft, nicht nur bei Wirbeltieren, sondern auch bei Protozoen und Pflanzen nachgewiescn war, wurde dieses Hormon auch in Braunkohle, Torf und Steinkohle festgcstcllt, und zwar in beträchtlichen Mengen. Wieweit die Annahme, daß diese Substanzen auf die Wüchsigkeit einwirken, berechtigt ist, ist noch nicht geklärt.' Daß die Braunkohle und ihre Abfallstoffe auf Grund ihrer humosen, torfigen Beschaffenheit den Boden Physikalisch zu andern und dadurch Mehrerträge zu bringen vermögen, ist wohl die einzig feststehende Tatsache. Wir können deshalb bei der Beurteilunsi ihres praktischen Düngcwcrtcs vovläufig nur diese Eigenschaft in Rech nung stellen. Wie weit die Braunkohle einschließ lich ihrer Abfälle unter diesem Gesichtspunkt für den Gartenbau empfohlen werden kann, davon soll in einer der nächsten Nummern die Rede sein. Diplomgärtner Klauäe. Dis docisnvsrkssssrncis MirLunF stobt im Vorcisrgrunci Braunkohle als Dungstost? Durch die Ausweitung der gartenbaulichen Kul turen, insbesondere des Gemüsebaues, wird häufiger denn je von Bcrusskameraden und Kleingärtnern die Frage aufgeworfen, ob Braunkohle oder auch deren Abfallstoffe als wirksame und lohnende Dün ger anzusprechcn sind oder nicht. Diese Frage ist in Gebieten des Braunkohlcnabbaus naturgemäß häu figer zu hören als anderswo. Sic crstrcckt sich hier vornehmlich auf die Verwertbarkeit der verunrei nigten Rohbrauukvblc, der sogenannten „Scstmicr- lohle", des Kohlenrußcs, des Kohleklärschlammes und der mit Kohle noch stark durchsetzten Aschen abfälle der Brikcttfabrikcn und Elektrizitätswerke. In Verbrauchergebietcn steht die Frage nach der Verwertung. der im Haushalt anfallenden reinen Braunkohlenasche im Vordergrund. Schon lange und an vielen Stellen werden be sonders von den Anwohnern der Gruben Braun kohlenabfälle als Dünger für Gärten und Felder verwertet. Der Erfolg ist wechselnd. Neben über raschenden Ertragssteigerungen finden wir Par zellen, auf denen Mchrcrträge nicht festzustellen sind. Die Tatsache der Wachstumsförderuug hat rn neuerer Zelt bedeutende.Forscher veranlaßt, das Problem der Kohledünanng aufzugreifen und nach den Ursachen der Wachstumsförderung zu suchen.' Solange man glaubte, daß ausschließlich durch mineralische Nährstoffe höhere Pflanzen zur vollen Entwicklung gebracht werden können, bestand kein einleuchtender Grund für die wissenschaftliche Be schäftigung mit dem obigen Problem; denn die wichtigen Elemente Stickstoff, Phosphor und Ka lium enthält die Kohle in praktisch in Frage kom menden Mengen nicht. Die Kenntnis von der Bedeutung der Humusstoffe, insbesondere aber die internationale Kohlenabsatzkrise vor etwa einein halb Jahrzehnten, veranlaßten zunächst die Labo ratorien der KoMensyndikate, sich mit der Dünge wirkung der Kohle näher zu beschäftigen. Es soll vorausgeschickt werden, daß das Kohle- hüngungsproblem keineswegs als gelöst zu be ¬ trachten ist. Eine Beantwortung der gestellten Frage kann also vorläufig nur einen orientieren den Ueberblick über den Stand der heutigen For schung geben, aus der für die Praxis die Folge rungen zu ziehen sind. Kissel, als einer der ersten, der sich mit der vorliegenden Frage beschäftigte, betont die durch Koyle bewirkte pyysikalUGe Verbesserung des Bo dens. Erhöhte Wasserkapazität, Förderung der Krümclstruktur und der Wärmeverhällnisse des Bodens, besonders aber die Kohlensäurebildung als Fblge der Oxydation des Kohlenstaubs mit der Wirkung einer besseren Erschließung der Mineral stoffe und einer erhöhten LO--Assimilation sind die Vorzüge gegenüber einem kohlefreien Boden. Vouk betrachtet die Braunkohle als einen in direkten Stickstoffdünger. Die kolloidalen Humine sollen imstande sein, Ammoniak sestzuhaltcn. Mikroorganismen machen ihn frei, verwandeln ihn zu Nitraten und damit in eine für Pflanzen leicht aufuehmbare Form. Die gehemmte Entwicklung der Knöllchenbildung bei Leguminofen und damit dieser Pflanzen selbst — eine Erscheinung, die auch bei reichlichen Stickstoffgaben auftritt — gilt ihm als Hauptbcweis. Zur Kritik sei hier angeführt, daß das Kaiser-WilhÄm-Jnstitut für Kohlefor- schung diese These recht eindeutig widerlegt hat. Nach Lieske ist Braunkohle vor allem eine Humindüngung. Die Wnchstumsförderung führt er auf erhöhte Durchlässigkeit der Zellmembranen für Nährsalze infolge dcr tzuminsäurcwirkung zu rück. Unter Hummen verstehen wir Verbindungen mit Säurecharakter, die an dem Ausbau unserer Humusstosse hervorragend beteiligt sind. Ihre chemische Zusammensetzung ist noch nicht geklärt. Lieske gab uns auch für die wachstumshemmende Wirkung der Kohle recht einleuchtende Erklärun gen, die für die Praxis unterstrichen zu werden verdienen. Als erster Faktor wäre die Säurcwir« kung zu nennen. Der pH-Wert westdeutscher Braunkohlen liegt bei etwa 5,2. Die Sauerstoff entziehende Wirkung kann sich für die Wurzeln N.E/e MS 27^7^ MS 7- SV ? S 77 SV? S l SN? s SN? IVicdt nur blöbo, sonciorn crucd ^rt cior Düngorsobon sm6 ontscbeiclonci MMoffvemegulig im Losen Bekanntlich müßen wir heute mit einigen Dünge mitteln besonders sparsam sein, dürfen aber auf der anderen Seite die Ertragsfühigkeit unserer Böden nicht absinken lassen oder ihren Kulturzustand vernachlässigen. Die Düngergaben müssen also ihre bestmögliche Ausnutzung erfahren und dürfen sich daneben auf den Gesundheitszustand unserer Böden, auf seine Gare und seine Krümelstruktur nicht nachteilig auswirken. Es genügt daher nicht, wenn wir den Nähr- stoffgehalt eines Düngemittels beachten, sondern wir müssen auch seine spezielle Wirkung auf Pflanzen und Boden kennen, müssen wissen, wie schnell es in den Böden eindringt, wie es sich auf den Nährstoffhaushalt und das Bodengefüge auswirkt. Der Grad der Beweglichkeit einer Düngergabe im Boden kann für ihren Erfolg ent scheidend sein; hierfür ein Beispiel: Ein Kartoffelschlag hat eine etwas verspätete reichliche, den Verhältnissen gut angepaßte Kali gabe erhalten. Das Frühjahr ist ausreichend feucht, und die Kar toffeln stehen gut im Wachstum. Der Frühsommer aber bringt Trockenheit, und schon bald zeigen die Kartoffeln Vertrock« nunaserscheinungcn, die man bei oberflächlicher Betrachtung sofort als „Verbrennung" infolge Ueber- düngung erkennt. Was ist nun im Boden vor sich gegangen? Die verspätete Kali gabe konnte bis zum Frühsommer nur wenig in den Boden eindrin ¬ zurückzuführen sein!) Zu den von uns gefundenen Werten ist noch zu bemerken, daß — wie v. Nostiz feslgestellt hat — stärkere Gaben bedeutend schneller versickern. Auch bei den einzelnen Kalidüngemitteln ist die Versickerung noch recht unterschiedlich. So konnte bei den Düngemitteln mit hohem Gehalt an Ncbensalzen, wie Kainit, schnellere Abwanderung des Kalis beobachtet werden. Bei allen Kali düngemitteln kann man grundsätzlich sagen, daß Kaligaben so früh wie möglich gegeben werden sollen. Auch auf leichteren Böden konnte durch frühe Gaben keine Verringerung der Ernte, wohl aber durch zu spätes Aus st reuen beobachtet werden. Der Einfluß des Untergrundes auf die Kalibcwegung ist auch nicht unerheblich, besonders bei Pflugsohlenverdichtung konnte eine Stauung der Nährstoffe festgestellt werden. So kann sich die verdichtete Pflugsohle nicht nur physikalisch, S 77 SV-?. § SV? s 77 SV? s § SV? gen, besonders dann, wenn keine Bodenbearbeitung erfolgte. Nach vielfachen Versuchen kann man in solchen Fällen mit einer Versicke- rungstiese von höchstens 10 cm rechnen. Die Wurzeln der Pflan zen ziehen sich aber vorwiegend dorthin, wo sie die beste Nahrung finden, verlaufen also nur flach. Solange der mit Nährstoffen an- stcreicherte Obergrund feucht genug »st, zeigen die Kulturen freudiges Wachstum. Trocknet aber infolge Hitzeperioden und mangelnder Niederschläge die oberste Boden schicht aus, dann leiden die Pflan zen sehr schnell Not infolge zu Hoher Konzentration der Dünge mittel. Schuld an derartigen Wachstumsstörungen hat dann aber nicht der Nährstoffüberschuß, sondern die schlechte Nähr ¬ stoffverteilung im Boden hervorgerufcn Lurch zu späte Gaben. Schnelligkeit Ver üakoerteilung im Boden Die Schnelligkeit der Kalibewegung im Boden hat man bisher überhaupt meist stark überschätzt. So zeigt z. B. v. Nostiz an Laboratoriumsver suchen, die mit Feldversuchen übercinstimmen, wie stark selbst auf Böden, die gar nicht einmal ein besonders starkes Festhaltevermögen haben (sandi ger Lehm und lehmiger Sand), die Bindung des Kalis schon in den obersten Bodenschichten und wie gering infolgedessen das Sickerungsvermögen ist. Auf diesen Böden drang bei einer Berieselung, die einer Rcgcnhöhe von rd. 700 mm entspricht (einer guten Jahresniederschlagsmenge) eine Kali gabe von 1,25 clr 40er Kali kaum 5 cm tief in den Boden ein! Selbst auf sehr feuchtem Niede rungsboden konnte bei einer Gabe von 5 ckr schwe felsaurem Kali uud einer ebenso starken Phosphor gabe (6 ckr Superphosphat) nur eine langsame Abwanderung festgcstellt werden (s. Abbild.). (Die geringen Werte des Befundes im Dezember 1040 dürften auf Hochwasser im vergangenen Frühjahr also auf das Bodengefüge, sondern auch auf die Nährstoffverleilung schädigend auswirken. Welchen Einfluß die Bodenart des Untergrundes haben kann, ist ans dem Befund ersichtlich, den Niede rungsboden ergab: Der Nährstoffgehalt über Lehm untergrund war bedeutend höher als über sandigem Untergrund; es war also eine wesentliche Stauung der Nährstoffe eingetreten. Beweglichkeit der phosphorsäure Noch viel geringer als die des Kalis ist die Beweglichkeit der Phosphorsäure im Boden, zumal dann, wenn die Vorbcdigungen für starke Festlegung günstig sind. Die Intensität der Phosphorsäurebindung richtet sich nämlich sehr stark nach dem Kalkzustand des Bodens. Kalk« übcrschuß legt die Bodenphosphorsäure fest, aber noch fester ist die Festlegung in einem sehr sauren Mineralboden. Diese Festlegung kann bekanntlich so stark sein, daß die Pflanze nicht mehr in der Lage ist, diese Phosphvrsäure dem Boden zu entreißen, so daß sie trotz starken Vorhandenseins von Phosphorsäure doch Mangel an diesem Nährstoff leidet. Es ist S 77 SV? s 7^ S -7 SV? V SV? 77
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