Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
-
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6artmbauwirtkchatt vereinigt mit ventlcher krwerbogartenbav »n.qr. «.Oktober 1 »41 QZsicLmcrL'ss VersoiFunF mit vollwsitigsn Osmüssn ist ctas Ls!*) Vorratshattung von Semüse 6rü'oLok! unc! NossuLok! müsssn Zur ctis IVuitsrvsrsorxsuoxs stsüsn dZsibsa Mntergemüse nicht vorzeitig ernten! Volldüngung gegeben werden. ?ü8senicli. Oie Vorarbeiten müssen sckon /stst picrnmä^iF sinFsisrtst ivsrcisn vergrößerter Semcheanbau 1942 'N, die für den Verwertungsbetriebe der Schweiz verpflichtet, alle Pflaumen, Mirabellen und Neue Gewächshäuser in Norwegen Zur Wirtschaftslage Norwegens gaben die Leiter der verschiedenen Staatsdepartements vor der Presse ausführliche Erklärungen ab. Dabei ver dienen die Ausführungen von Staatsrat Fretheim, dem Leiter des Landwirtschaftsdepartements, in sofern besondere Bedeutung, als er vor allem auf die Arbeitsbedingungen des norwegischen Obst- und Gemüsebaues einging. Fretheim er klärte, daß zur Förderung des Gemüseanbaus weitere große Gewächshäuser gebaut werden und daß darüber hinaus zahlreiche neue Veredlungs. anlagen zur Ausnutzung der Obst, und Beeren erträge geschaffen werden. Der Staat hat be trächtliche Mittel bereitgestellt, nm gerade im Hin. blick auf die Steigerung der Erträge im Obst- und Gemüsebau baldmöglichst einen höheren Nutzungs grad zu erreichen. planmäßige Lenkung der Schweizer ovsterzeugung Laut Verfügung des Eidgenössischen Volkswirt, schaftsdepartements sind Erzeuger, Handel und Frischverbrauch oder die brennlose Verarbeitung geeignet sind, dieser Verwertung zuzuführen. Auf käufe dieser Sorten für Brcnnzwecke sind unter sagt. Sich ergebende Uebcrschüsse müssen unver. züglich der kantonalen Zentralstelle für Obstbau gemeldet werden. Obwohl schon 1941 eine starke Ausweitung des Gemüseanbaues erfolgte und infolge gün stiger Witterungsverhältnisse bei einzelnen Ge. müsearten sehr gute Ernteergebnisse erzielt wur. den, haben es die Kriegsverhältnisse mit sich ge bracht, daß die höchsten Erntemengen nicht nur glatt von den Märkten und Fabriken ausgenom men wurden, sondern diese Mengen noch weit größer hätten sein müssen, um den Bedarf voll zu decken. Diese Tatsache bringt es mit sich, daß für 1942 eine weitere Ausdehnung des Gemüse baus absolut erwünscht und notwendig ist. Da nun aber besonderer Wert darauf gelegt werden muß, daß nicht nur eine flächenmäßige Anbauauswei, tung erfolgt, sondern auch unter Auswertung der gesamten Erfolge eine Ertragssteigerung auf den bisherigen Anbauflächen erzielt werden muß, sei schon setzt darauf hlngewiesen, da die kommenden Monate wertvoll für die Anbauplanung und Ver wertung sind. Die Saatgutbeschaffung für den Anbau wird bald in Angriff genommen werden müssen, ist doch gerade im Gemüseanbau der Erfolg in größ. tem Maß abhängig von der richtigen Sortenwahl, und jeder, der auf Ersatzsorten zurückgreifcn muß, wird schon im letzten Jahr erkannt haben, daß die Ertrag-sichcrnnq eben nur wenige bestimmte Ge müsesorlen. bei den einzelnen Arten den Klima verhältnissen entsprechend, gewährleisten. Man soll daher beim Einkauf von Gemüsesaatgut nicht Erbsen- oder Bohnen, oder Weißkrautsamen kaufen, sondern von der Saatgut liefernden Firma bestimmte Sorten der betreffenden Gemüscart verlangen und erst dann auf die bestmöglichste Ersatzsorte zurückgreifen, wenn die auf Grund vor- V^ildfrüchte an Kaum und 5ttauch In den wilden Baum- und Strauchfrüchten an f Straßen, Hecken und Wäldern bietet sich uns ein schmackhaftes Obst, das sich vor allem durch einen reichen Vitamingehalt auszeichnet. Als erste dieser Wildfrüchte sei die Hagebutte genannt, die ' Frucht der wilden Rose, mit roten oder orange- > farbenen, länglichen oder runden, behaarten oder f glatten Früchten, die man nach Entfernen der Haare und inneren Kerne entweder trocknet, um sie den i Winter über wie Dörrobst zu verwenden, oder die f man mit etwa der gleichen Menge an Zucker in f 10 bis 15 Minuten zu Marmelade kocht. Wem das f mühsame Reinigen und Entkernen zu beschwerlich f ist, dem ist zu raten, die ganzen Früchte nach dem f Säubern zu trocknen, um im Winter Suppen oder ' wohlschmeckende Fruchttees daraus zu kochen, die wertvoll bei allen Vitaminmangelkrankheiten sind. Die Eberesche mit ihren breiten Dolden roter Beeren zeigt sich in mehreren Arten an Straßen und in Gehölzen. Einige davon sind herb und un schmackhaft, andere süß und wohlschmeckend. Doch alle ihre Arten lassen sich verwenden, wenn man sie mit irgendeiner anderen Frucht mischt. Der in Hecken wachsende Weißdorn, mit weißroten Blüten im Frühjahr übersät, trägt im Herbst rote mehlige Beeren, die gern roh verspeist werden, aber auch ein gutes Gelee und schmackhafte Marmelade geben. Die Schlehen, die an Wegrändern und auf Oedland wachsen, mit schwarzblauen bereift aussehenden Beeren, sind zwar äußerst herb und im Rohzustand ungenießbar, doch ergeben sie, nach dem ersten Frost geerntet, zu Saft und Marmelade oder Gelee bereitet und mit Zimt und Zitronenschale gewürzt, sehr wohlschmeckende Speisen und Ge tränke. Die Traubenkirsche, fälschlich auch als „Faulbaum" bezeichnet, mit kirschbaumähnlichem Laub und weihen Blütentrauben behängt, die einen den Akazien ähnlichen betäubenden Duft ausströ men, trägt im Herbst dunkelblaue, bittersüße Bee ren, die sich zu Saft, Marmelade und Gelees ver arbeiten lassen. Der Maulbeerbaum trägt Früchte, die den Brombeeren ähnlich sehen, würzig riechen und angenehm säuerlich schmecken. Sie kön nen roh wie gekocht zu allerlei Speisen Verwendung finden. Die Kornelkirsche, in Strauchform, die in Gebirgsgegenden häufig ist, mit gelben Blü tenbüscheln, denen die eiförmig zugespitzten Blätt chen folgen, hat ovale, glänzendrote Früchte, im Geschmack den Sauerkirschen ähnlich, und auch wie diese zu Säften und Marmelade verwendbar. Die Berberitze oder Sauerdorn hat wachs gelbe gestirnte Rispenblüten und länglichrote Bee ren, die sehr sauer sind, doch in kleineren Mengen anderen Marmeladen zugesetzt werden können oder als Würzmittel für Soßen gebraucht werden. Der Sand- oder Strand dorn, ein Strauch mit silbergrauem Laub, der an den Hängen der Meeres küste viel borkommt, hat würzige gelbrote Beeren mit nußartiger Jnnenfrucht, die zu wohlschmecken der Marmelade Verwendung finden können. So wertvoll die Ausnutzung dieser Wild fr L ch t e ist, so dringend ist aber davor zu warnen, sie ohne genug Kenntnis zu sammeln, damit sie nicht mit den in unseren Wäldern vorkommenden Gift früchten der Tollkirsche, des bittersüßen Nacht schattens oder des wilden Schneeballs verwechselt werden. liegender Erfahrungen bekannte gute Ertragssorte nicht zu haben ist. Ueberall da, wo die nötigne Er fahrungen in der Sortenwahl bei Gemüse fehlen, wird eine Anfrage bei der nächstgelegenen Garten bauberatungsstelle oder bei der Fachabteilung der Landesbauernschaft eine wertvolle, für den Erfolg ausschlaggebende Antwort ergeben. Bei all den Gemüsearten, bei denen eine An zucht der Pflanzen erforderlich ist, sollte man die Wintermonate dazu benutzen, die Pflanzenanzucht möglichst zu verbessern, indem man den Boden der Anzuchtbeete durch Kalk- und Humusgaben vor bereitet oder Frübbcetkästcn baut, da in ihnen die Anzucht aller Frühwrten am besten und sichersten erfolgen kann. Verbesserungen der Bewässerung?, einrichtungen sind in vielen Fällen ebenfalls an gebracht. Auch der Einkauf von Schädlingsbekämp fungsmitteln gegen Erdfloh, Pilzkrankheiten usw. ist jetzt nötig, damit diese Bckämpfungsmittel so fort greifbar im Betrieb vorhanden sind, wenn eine Bekämpfung erforderlich ist. Sparsamster Saatflutverbrauch ist nötig, denn der erweiterte Gemüseanbau bringt eine stark gesteigerte Nach frage nach allen Gemüscarten mit sich, so daß gerade auf dem Gebiet der Pflanzenzucht alle nur möglichen Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Infolge der allseits günstigen Absahverhältnisse ist die Voraussetzung für die Ausweitung des Ge müseanbaus für die verschiedensten Verwendungs. zwecke vorhanden. Wer den Gemüseanbau neu aufnehmen oder in bedeutendem Maß ausdehnen will, meldet dies tunlichst dem zuständigen Garten bauwirtschaftsverband, der entsprechende Rat- schläge über die anzubauenden Arten und Sorten durch wird diese Ueberwinterungsart etwas er- solgreicher sein. Sie kommt allerdings für ganz große Mengen nicht in Betracht, weil sie an und für sich viel Platz in Anspruch nimmt. Deshalb ist sie vor wiegend für den Selbstversorger, also den Garten, besitzet, geeignet. Die Lagerung in betriebseigenen Räumen Die Lagerräume sollen den Eigenarten des be treffenden Produktes entsprechende Raumluftber- hältnisse aufweisen, d. h. also, daß die verschiede nen Lagergüter auch verschiedene Ansprüche an die Lagerräume stellen. Damit ist zugleich gesagt, daß die einzelnen Gemüsearten nicht alle im gleichen Raum gelagert werden können. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie die Lüftungsverhältnisse sollen regulierbar sein. Möglichst unabhängig von den Außentemperaturen sind in den für Gemüse- dauerlagerung bestimmten Räumen gleichmäßig kühle, um den Nullpunkt gelegene Temperaturen anzustrcben. Für eine Reihe von Gemüsearten ist auch Vorbedingung, daß die Lagerräume frostsicher sind, oder im Bedarfsfälle forstsicher gemacht wer den können. Haus-oder Wirtschaftskeller eignen sich meistens sehr gut zur Aufbewahrung von Wurzelgemüsen wie Karotten, Sellerie, Petersilienwurzel, Pastinaken, rote Rüben usw. Diese werden in Sand eingeschlagen, wodurch sie beste Haltbarkeit aufweisen. Da der Einschlag ver hältnismäßig viel Platz in Anspruch nimmt, können Regale in den Keller eingebaut werden, auf denen dann, der Einschlag erfolgt. So können auf drei bis vier Etagen Gemüse mit demselben Erfolg, wie dies zu ebener Erde geschieht, aufbewahrt werden. Eins sachgemäße Vorratshaltung bezweckt in erster Linie eine Verlagerung saisonmäßig ge bundenen Anfalls der verschiedenen Gemüsearten auf Bedarfszeiten. Sie erreicht damit eine Streckung der Ernte und schafft zusätzliche Nah- rungsquellcn in den Monaten, in denen keine Frischernten stattfinden. Durch das Hinübernehmen der in den Ernte. Monaten reichlich anfallenden Gemüsemengen in spätere Bedarfszeiten wird gleichzeitig Verderb nicht absetzbarer Mengen verhütet. Vorratswirtschaft und Verderbverhütung sind die Impulse, Streckung und Belebung der Nah rung und geregelte Marktversorgung sind die Aus wirkungen einer gutgepflegten Vorratshaltung. Als Ziel ist anzuschen: Eine möglichst gleich, mäßige Versorgung der Verbraucher auch mit vollwertigen Gemüse-Erzeugnissen un abhängig von klimatischen Einflüssen, so wie es die Lebensweise und die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung fordern. Bei der sachgemäßen Durchführung der Vor. ratshaltung kormnt es vor allem darauf an, etwaigen zu erwartenden Verlusten durch geeignete Mittel und Maßnahmen vorzubeugen. So können z. B. stark zum Welken neigende Gemüsearten (Spinat, Spargel usw.) durch Verpackung in Oelpapier oder Pergamentpapier gualitativ besser frifchgehalten werden, als ohne diese Hilfs mittel. Weiterhin kommen direkte Bekämvfungs- Methoden sowohl von pilzlichen oder auch tieri schen Schädlingen in Betracht. Welche Methoden sind geeignet? Me Methoden, die den Genuß- und Qualitäts wert eines Gemüses erhalten, sind geeignet! Einige Methoden verändern die Ware grundsätzlich in geschmacklicher und äußerer Beschaffenheit, einige andere dagegen erhalten den Gemüsen ihren Frisch, charakter. Zu den ersten Methoden gehören alle die, die wir unter dem Begriff der Konservierung zusammenfassen. Hierzu gehört die Haltbar- machung durch Zusetzen von Salz, Zucker, Essig als hauptsächlichste Konservierungsmittel, sowie das Einlegen (natürliche Einsäuerung), ferner die Behandlung durch Wärme, wozu das Trocknen sowie das Sterilisieren in Gläsern oder Dosen gehören und die Behandlung mit Kälte als neue stem Konservierungsmittel in Gestalt der Ge- frierkonftrve. Alle diese Methoden fassen wir unter dem Begriff der „Verarbeitung" Son Ge müsen zusammen. Dieser Gruppe gegenüber stehen die Methoden der „Frischhaltung". Hierzu sind zu zählen: Der Einschlag, das Einmieten und die Unter- bringung in Kellern und Räumen jeglicher Art und schließlich das Aufbewahren in speziellen Lagerräumen. Die Lrvmiete stellt die einfachste, meistens auch sehr gute Ueber- Svinterungsmöglichkeit für viele, ja fast für alle Gemüscarten dar. Weiß- und Rotkohl, Kohlrabi ohne Laub, Möhren, Rote Rüben, Sellerie, Ret tiche, Petersilie, Pastinaken sind hierfür geeignet. Allerdings sind die bei den Erdmieten sehr oft auftretenden Verluste nicht gering. Bei sorgfältiger Handhabung der Einlagerung und Berücksichti gung aller neuesten Erfahrungen aber können diese auf ein erträgliches Maß zurückgeschraubt werden. Die Erdmiete wird entweder zu ebener Erde an gelegt, oder dort, wo es die Grundwasserverhält nisse gestatten, etwa 20 bis 30 cm tief. In diesem Falle wird die ausgehobene Erde als Wall an den Rand der Grube aufgeschichtet. Die Miete darf nicht zu breit angelegt werden, für Kopfkohl kann eine Breite von etwa 1,00 bis 1,20 m vorgesehen werden, für Wurzelgemüse Von möglichst nur 0,80 m bis höchstens 1,00 m. Das Gemüse wird auf die Sohle der vorgesehe nen Mieten sorgfältig hingelegt. Ter Haufen wird nach oben spitz zulausen und je nach Sohlenbreite 0,70 bis 0,80 m hoch werden. Auf der Sohle der Miete und am First werden Entlüftungen an gebracht. Diese können aus Dränröhren, Reisig holz, Strohbündeln oder dergleichen hergestellt werden. Bei allen Wurzelgemüsen hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn zwischen den einzelnen Schichten trockener Sand gestreut wird. Dadurch wird vor allen Dingen die Vernichtung der lagern den Erzeugnisse durch Mäuscfraß verhütet. Außer dem hält der Sand die Erzeugnisse frisch und isoliert Fäulnisherde. Nachdem die einzulagernden Gemüse fertig ge stapelt sind, wird die Miete mit einer Erdschicht von etwa 20 cm Stärke abgedcckt. Die Ent lüftungen bleiben an den Enden zunächst noch offen. Um die Mieten späterhin vor Frost schützen zu können, werden sofort entsprechende Materialien, wie Stroh, strohiger Mist oder ähnliches zurecht- gelegt. Bei stärkerem und längere Zeit anhalten dem Frost werden auch die Entlüftungen zugedeckt. Dieser Frostschutz darf erst so spät wie irgend möglich durchgeführt werden. Die zum Einmieten gelangenden Gemüseerzeug nisse müssen von allen leicht faulenden Bestand teilen besreit werden. Ter Kopfkohl muß in diesem Fall ohne Strunk sein und darf höchstens 2 bis 3 Umblättcr haben, alle Wurzelgemüse sollen bis auf die Herzblätter vom Laub befreit werden, lange Wurzeln, z. B. des Selleries, sind abzuschneiden, jedoch ohne die Knollen zu beschädigen. Der Einschlag Er ist der Erdmiete sehr ähnlich und kann in freier Erde, in Gräben oder leerstehenden Mist beeten durchgeführt werden. Während für den Einschlag in freier Erde nur der Kopskohl geeignet ist, aber auch nicht besonders empfohlen werden soll, können in Gruben und Mistbectkästen die selben Gemüsearten eingeschlagen werden, die zum Einmieten geeignet sind. Wenn Kopfkohl im Freien eingeschlagen werden soll, wird der Strunk nicht abgeschnitten. Die Pflanzen werden mit dem Kopf nach unten, dem Strunk nach oben ein geschlagen, nicht umgekehrt. Die umfangreichen Arbeiten des Forschungsdienstcs auf diesem Ge biete haben hierfür den Beweis erbracht. Der Ein schlag unterscheidet sich von. der Miete lediglich dadurch, daß die Erzeugnisse einzeln eingeschichtet und nicht auf Häufln aufgestapelt werden. Da- Ein gelinder Frost kann die Pflanzen vollständig vernichten. Einseitig mit Stickstoff gedüngte Pflan zen sind außerdem besonders empfindlich, da sie zu pilzlichen Erkrankungen neigen. Ist deshalb eine Düngung erforderlich, soll möglichst eine Volldün gung gegeben werden. Um die Versorgung, insbesondere der Großstädte, in der gemüsearmen Zeit sicherzustellen, ist es auch empfehlenswert, die Ernte des Rosenkohls nach Möglichkeit in die Spätherbst- und Winter monate zu verlegen. Der Rosenkohl ist ein aus gesprochene? Wintergemüse und widerstandsfähig gegen Kälte. Er verträgt eine Temperatur bis — 20 " O. Bei der Ernte des Rosenkohls muß der Erzeuger von der Ucberlegung ausgehen, daß die Ernte, je länger sie hinausgeschoben wird, desto günstiger in mengenmäßiger und in preislicher Hinsicht ist. Der Herr Reichskommissar für die Preisbildung hatte den Rosenkohlpreis in einer an steigenden Kurve festgelegt. Die Versorgung des Frischmarktes in den Win termonaten ist außerordentlich wichtig, darum müssen die frühen Rosenkohlsorten in der Preis gestaltung gegenüber den späten Sorten zurück- stehen. Der frühe Rosenkohl wird zu einer Zeit an- geliefert, in der noch reichlich anderes Frisch- gemüse auf dem Markt ist. Rosenkohlsorten sind: Fest und Viel, Herkules und Wilhelmsburger. Letztere ist eine Frühsorte, die besonders im Hamburger Gebiet, aber auch in Berlin angebaut wird. Die in den einzelnen Gegenden angebautcn Lokalsorten haben nur ge- ringe Bedeutung. Der Rosenkohl stellt an den Boden nur geringe Ansprüche. Selbst im Halb schatten zeigt er noch befriedigendes Wachstum. Infolge der Widerstandsfähigkeit gegen Kälte kann allgemeinen sind die niedrigen Sorten gegen Kälte die Ernte weitestgehend ausgedehnt werden. Im unempfindlicher als die hohen Sorten. Auch hier gilt, daß einseitige Stickstoffgabcn den Pflanzen nicht zuträglich sind, da sie dann krankheitssälliger und frostempfindlich werden. Ein weiterer Uebel stand ist, daß die Röschen bei einseitiger Düngung zu lose werden. Aus diesem Grund sollte nur eine sowie die vorteilhaftesten Absatzmöglichkeiten gibt. Wer seine Gemüseerzeugnisse an Konservenfabriken absetzen will, hat im Verlauf der Wintermonate Anbauverträge zu schließen, die ebenfalls je nach den gültigen Bestimmungen der Marktordnung dem Gartenbauwirtschaftsverband oder der zuständigen Bezirksabgabestelle für Gartenbauerzeugnisse (Bast) zu Genehmigung vorgelcgt werden müssen, was in diesen Fällen jedoch meist von den Kon- servcnfabriken ans erfolgt. Diejenigen Betriebe, die aus arbeitstcchnischen oder verkehrstechnischen Gründen infolge absatzferner Lage Frischgernüse nicht erzeugen wollen, können durch Aufnahme des Gemüsesamenbaus ihren Teil zur Erzeugung und Steigerung im Gemüsebau beitragen. Hierbei ist es erforderlich, mit einer zugelassencn Züchter firma Vermehrungsverträge zu schließen. Da gerade der Gemüscsamenbau stark von den klima. tischen Einflüssen der Gegend abhängig ist und hierbei infolge Nichtbeachtung der wichtigen Frage der Sorten- und Ärtwahl leicht vermeidbare An baumißerfolge eintretcn können, ist es vor oder bei Abschluß der Verträge empfehlenswert, bei den zuständigen Reichsnährstandsdienststellen eine kurze Rückfrage zu halten, denn oft erfolgt der Abschluß von Vermehrungsverträgen durch Ver treter der Züchterfinnen, die Wohl an dem Ab schluß des Vertrages großes Interesse haben, aber nicht gleichzeitig in der Lage sind, die wirtschaft lichen Erfolgsaussichten für den vertragschließen den Erzeuger vorausschauend zu beurteilen. Lcsialler, Breslau. In letzter Zeit konnte man verschiedentlich fest stellen, daß einige Märkte mit Grünkohl beliefert wurden. Diese Anlieferungen wurden von den Er zeugern damit begründet, daß die Grünkohl, pflanzen schon teilweise gelbe Blätter gezeigt hät. ten. Das vereinzelt auftretende Gelbwerden der unteren Blätter bei Grünkohlpflanzen ist auf besondere Boden- und Witterungseinflüsse zurück- zuführen. Hierdurch wird jedoch das Gesamtwachs tum nicht beeinträchtigt, die oberen Pflanzen teile weisen nach wie vor gutes Wachstum auf. Der Ausspruch der Praktiker, ein gelbes Grünkohlblatt bringt zwei neue frische hervor, hat seine Berechti gung. Es ist nicht vertretbar, den Grünkohl vor zeitig zu ernten, weil einig« Blätter gelb werden. Grünkohl soll im Monat Oktober nicht geschnitten werden, da um diese Zeit die Pflanzen noch nicht ausgewachsen sind und der Ernteertrag daher sehr gering wäre. Aus marktordnerischen Gründen ist es notwendig, in den Herbstmonaten den Preis für Grünkohl niedrig zu halten, damit vorzeitiges Ernten verhindert wird und in den Wintermonaten keine Lücke in der Versorgung mit Frischgemüse entsteht. Pe länger der Erzeuger die Grünkohlernte hinausschiebt, desto günstiger liegt der Preis. Der Grünkohl ist ein ausgesprochenes Winter, gemüse, die Ernte kann bis zum Frühjahr hinaus geschoben werden. Allgemein bekannt ist, daß Grün kohl am schmackhaftesten ist. wenn Frost auf ihn eingewirkt hat. Der Anbau von Grünkohl ist ver hältnismäßig einfach, da die Pflanzen sehr an- svruchslos sind und selbst im Halhschatten noch eine gute Entwicklung zeigen. Bei Grünkohl sind zu unterscheiden: niedrige, halbhohe und hohe Sorten. Alle Sorten haben eine große Widerstandsfähigkeit gegen Kälte. Dem niedrigen Grünkohl sagt man im allgemeinen nach, daß er starke Kälte vertragen kann. Die Widerstandsfähigkeit des Kohls hängt auch davon ab, daß richtige Kulturmaßnnhmen getroffen wurden. Ein Fehler, der häufig gemacht wird, besteht darin, den Pflanzen zu viel Stick- stoff zu geben. Ganz entschieden ist davon abzu raten, vor der Pflanzung das Land mit Jauche zu befahren. Diese Pflanzen sind dann außerordent lich frostempfindlich, weil durch die einseitige Stick stoffdüngung die Pflanzenzellen weich und schwach blieben. In ähnlicher Weise können auch Flachsteigen ver wendet werden, die, nachdem das Gemüse in ihnen in Sand eingeschichtet wurde, wie bei jeder ande ren Lagerung übereinander aufgestellt werden. Als weitere Möglichkeit ist noch das mietenartige Aufschichten der Erzeugnisse in Sandbänken zu erwähnen. In allen Fällen ist die Haltbarkeit gleichgut, wenn genügend Sand verwendet wird. Schimmelentwicklung im Keller wird durch dumpfe, abgeschlossene Luft begünstigt. Deshalb ist durch zeitweises Oeffnen-von Luken und Fenstern eine Frischluftzufuhr notwendig. Bei strengem Frost empfiehlt.sich Versetzen der Fenster mit abgepaßten Strohballen. Diese können zeit weise entfernt werden, um eine Durchlüftung vor zunehmen. Schuppen und Böden können, sofern sie nicht frostfrei sind, durch Einziehen einer zweiten Holzwand, wohei der Luftraum zwischen den bei den Wänden isolierend wirkt, oder Anbringung einer sonstigen Isolierung, wie z. B. durch das Vorsetzen von Preßstrohballen, frostsicher gemacht werden. Tie Anwendung von Stroh hirgt aller dings die Gefahr der Einschleppung von Schäd lingen, wie Mäusen und anderem Ungeziefer, in sich. In solchen für Lagerungszwecke hergerichteten Räumen können Zwiebeln, Dauerkohl und, sofern die Räume nicht zu trocken sind, auch Wurzel gemüse untergebracht werden. Zwiebeln verlangen, um vor pilzlichen Schäden bewahrt zu bleiben, möglichst trockene Luft, am besten Zugluft, sind aber weniger kälteempfindlich und vertragen Frost bis zu —3"E auch über längere Dauer. *) Aus „Vorratshaltung Im Gemüsebau". Von Dr. L. Scupin-Magdeburg. Heft N der Schriften reihe „Gartenbauliche Marktordnung". Gärtnerische Ver- lagsgcsellschaft Dr. Walter Lang KG., Berlin SW. 68, Kochstrasic 82.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)