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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
-
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
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- Gartenbauwirtschaft
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Essigkonserven, wobei ene um- geschmack entsprechen. Wie schon'erwähnt, läßt sich Gemüsepaprika auch konservieren, und zwar in s , wbei der Vitamin-L-Gehalt erhal ieobachtungs- gabe, die er von Kindheit an durch Botanisieren derdonaus eine Heimstätte finden könnte, ja daß für diesen Anbau auchgünstig gele Gemüsebaugebiete in Süd -Hd 2 auszubauen. In Fachkreisen hat man der Wasser- kultur den Namen „Hydroponik" gegeben. Wir haben im Lauf der vergangenen Jahre gesehen, wie durch die unermüdliche Arbeit der Erfinder, Chemiker und Ingenieure sozusagen aus dem Nichts ungeheure Werte geschaffen wurden, und wie man, wenn sich uns die natürlichen Quellen versagten, den gleichwertigen Ersatzstoff geschaffen hat. So konnten wir uns einst von dem Rohr zucker unabhängig machen und können heute den Zucker nicht nur aus Rüben, sondern auch aus dem Holz und der Kohle gewinnen. Wir können aus Milch Stoffe Herstellen, ja sogar die Butter sind wir imstande zu ersetzen. Viele Wege der Ertragssteigerung in gärtnerischen und landwirt schaftlichen Kulturen haben wir bereits erfolgreich beschritten; nun gilt es zu erwägen, ob sich die Wasserkulturen würdig einreihcn. Von grund legender Bedeutung ist jedoch, daß für einen wirt schaftlichen Erfolg alle Voraussetzungen gegeben sind. Bei den Versuchen in Kalifornien stellte sich heraus, daß mit gleich gutem Erfolg nicht nur Erd beeren, Gurken, Tomaten, Blumenkohl und Bohnen, sondern auch Salatarten, Sellerie und Karotten, ja Kürbisse, Runkel- und Zuckerrüben und auch Kartoffeln gezogen werden können. Selbst Ge treidearten lassen sich auf diese Weise ziehen. Die praktische Ausführung geht folgendermaßen vor sich: In Gewächshäusern werden besonders konstruierte Zement- oder Holzbecken aufgestellt. Sie müssen so beschaffen sein, daß sie ungefähr 16 cm hoch mit Wasser gefüllt werden können. Lins gssuncUisits/örcisiocis Qswüssart, ciis ivsits Vsrdrsituos vsrcksnt erjolgreicherpaprikaanbau an SerOonau Erfolge beruhen häufig darauf, daß man Be obachtungen richtig in die Praxis umzusetzen ver steht. Es ist eine altbekannte Tatsache, daß man auf Wassergläsern oder serienweise in Aquarien die prachtvollsten stark duftenden Hyazinthenpslanzen heranziehen kann. Bereits 1753 schreibt ein Züchter aus Harlem, Georg Voorhelm, eine „Ab- Handlung vom Hyazinthen" (Stein und Raspens Buchhandlung), in der dieses Verfahren der Pflan zenzucht in Wassergläsern eingehend behandelt wird. Lange Zeit begnügte man sich mit dieser einen Erfahrungstatsache, bis, durch solcherlei Beobach tungen angeregt, der deutsche Botaniker Sachs 1860 erstmalig versuchte, verschiedene Pflanzen anstatt im Boden in einer Nährlösung von bestimmter Zusammensetzung zu ziehen*). 1861 beschäftigten sich Knop und 1904 Von der Croone gleichfalls mit diesem Problem*). Im Lauf der letzten Jahre haben sich schließlich kapitalkräftige Amerikaner diese deutsche Erfindung bzw. Entdeckung zunutze gemacht und mit viel Un kosten größere Anlagen für Wasserkulturen an gelegt. Die Professoren Dr. W. E. Gericke (ein Deutscher) und Tavernetti haben an der Universität in Kali fornien das Verfahren studiert und ausgebaut. Ursprünglich war es lediglich zur Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen der physikalisch chemischen Vorgänge in der Pflanze angewendet worden. Die Gelehrten wurden jedoch durch die erzielten Ergebnisse angeregt, dieses Anzuchtver fahren zu einem neuen Weo der Ertragssteigerung Do Lsitras rur Dass 6sr Dotsstsissruos „Saoewannmgämn? Joh. Boettner d. Ae. wieder. Getrogen von der großen Idee, die durch zunehmende Verstädte rung bedrohte Volksgesundheit der deutschen Na tion zu festigen — wie Boettner in der ersten Auf lage seines berühmten „Gartenbuchs für Anfän ger" niederschricb —, war es sein Bestreben, nicht nur Begüterten, sondern möglichst vielen Volks genossen den Gartenbesitz zu erkämpfen, und sie gleichzeitig in . schlichter, allgemein verständlicher Weise in die Kunst der wirtschaftlichsten Aus nutzung des Gartens zu unterweisen. Daß eine wesentliche Erweiterung des damals im Entstehen Lio ^sLrolos ru ssiosor Qsburtstas am 3. Lsptsmbsr Vekonomiemt Lomner so Aahre In der Landesbauernschaft Donauland hat man im Vorjahr zum ersten Male im größeren Umfang mit dem Anbau von Gemüsepaprika begonnen. Die Erfolge waren so überaus ermutigend, daß man in diesem Jahr die Anbaufläche um das Zwanzig fache vergrößerte. Es steht jetzt schon fest, daß der Gcmüsepaprika sich nicht nur im bisherigen Anbau gebiet in der Gegend zwischen Znaim, Nikolsburg und Lundenburg auf das beste eingebürgert hat, sondern auch in weiteren Gebieten Nie- gefördert hatte, und durch ein« erstaunliche Kombi- nationsgabc dazu, daß er, der schlichte Gärtner, die Mendelschen Regeln durch Pflanzen- und Tierversuche um die gleiche Zeit wiederfand, wie die Väter der Vererbungslehre. So müssen wir heute in ihm den ersten Gärtner sehen, der vor den praktischen Züchtung-Versuch die theoretische Erkenntnis stellte. Sein Werk „Wie züchte ich Neu heiten?", das in der gleichen, schlichten Volks- shrache geschrieben und dadurch jedem verstäub- lrch ist, wie alle die vielen andren Werke aus sei ner Feder, vermochte selbst die Gelehrten zu fes seln und ließ sogar nach seinem Tod in Prof. Baur, dem bekannten Vererbungsforscher und Begründer des Instituts für Pflanzenzüchtuna in Müncheberg, den Plan reifen, das Buch in 2. Auf lage herauszubringen (der Vollendung setzte Baurs früher Tod ein Ziel). Auch Hugo de Vries (Holland) und der bekannte kalifornische Züchter Luther Burbank suchten in Erkennung der Be deutung von Boettners Züchtungsproblemen den Gedankenaustausch mit ihm. Slattvejchävigungen bei Hortensien Im „Nachrichteublatt für den Deutschen Pflan zenschutzdienst", Nr. 8/1941, kommt Dr. H. Pape ! zu beachtlichen Feststellungen über die Ursachen eigenartiger Blattbeschädignngen bei Hortensien. Da diese Feststellungen für die Zierpflanzen- anbauer von allgemeinem Interesse sind, veröffent- j lichen wir nachfolgend einen Auszug aus dem in obiger Zeitschrift erschienenen Aufsatz. „Im März 1937 und dann wieder im Februar ! 1939 wurden mir von dem damaligen Sachbearbei ter im Pflanzenschutzamt der Landcsbauernschaft Rheinland in Bonn, dem im Jahre 1940 aus dem Felde der Ehre gebliebenen Dr. Bertram, aus rheinischen Gärtnereien stammende Hort-nsienblät- tcr zur Untersuchung übersandt, die eigenartige Beschädigungen der Spreite zeigten. Die Spreiten wiesen annähernd parallel zur Mittelrippe und in einiger Entfernung von ihr verlaufende, etwa 1 bis 4 mm breite, schlitzartige Durchlöcherungen auf, die sich oft über die halbe bis dreiviertel Länge der Spreite erstreckten, doch von den Seiten rippen unterbrochen waren. Die Ränder der 4 Durchlöcherungen waren glatt und vernarbt. Die Blätter erhielten durch diese Beschädigungen zum Teil ein stark zerfetztes Aussehen. Nach brieflicher Mitteilung von Dr. Bertram hatte ein« Gärtne rei in Bonn 1937 „einen großen Teil ihrer Hör- I tensien wegen dieser Blattverunstaltungen nicht oder nur zu einem geringeren Preis absctzen I können". Als Ursache dieser Blattspreiten-Beschädigungen, die, wie ich auf Rundgängen durch Gärtnereien feststellen konnte, bei Hortensien häufiger Vorkom men, möchte ich Quetschungen ansehen, die die Blätter im Jugendznstand, d. h. noch vor ihrer Entfaltung, erlitten haben. In der Praxis wer den nämlich die zum Treiben ausgestellten Ber- kaufspflanzen der Hortensien mit der Stecklings gewinnung benutzt und dabei die jungen Trieb- R enden vor der Stecklingsentnahme mitunter von den Gärtnern befühlt, um festzustellen, ob sie dünne Blatt- oder etwas dickere Blütenlnospen enthalten. Denn als Stecklinge wählt man möglichst nur jene s Triebe, die keine Blüten bringen, da man diese l Triebe doch von den Treibpflanzen entfernen muß, U weil sie sich sonst auf Kosten und zum Nachteil der b lühbaren Triebe entwickeln würden. Durch den i bei diesem Besühlen ausgeübten Druck auf die in k der Entfaltung begriffenen jungen Blätter dürften die Spreiten leicht so gequetscht werden können, daß t sie später, wenn sie ausgewachsen sind, die oben beschriebenen Schlitze und Zerreißungen zeigen. Eine Stütze für die Richtigkeit dieser Annahme »ließ sich experimentell ohne Schwierigkeit erbrin- *gen: 10 sich entfaltende Blattknospen an den Trieb enden von GewächshauShortcnsien wurden Mitte ! Februar durch einmaliges kurzes, kräftiges Drücken zwischen Daumen und Zeigefinger gequetscht. Ende März zeigten die inzwischen ausgewachsenen Blät ter aller 10 gequetschten Knospen die gleichen Schlitze und Zerreißungen der Spreite, wie sie oben geschildert wurden. Eine Wiedcrhollimg des Versuchs im Juni an Gewächshanshortensien, bei denen außer Blattknospen auch Blütenstände ent- v. wickelnde Knospen gequetscht wurden, ergab eben falls die Blattbeschädigurmen. Beschädigungen an den fertig ausgebildeten Blütenständen waren nicht sestzustellen. Zur Vermeidung solcher Blattsprsiten-Verunstal- tungen ist das Befühlen der Triebenden zu unter lassen, zumal die Unterscheidung der nur Blatt- knospen enthaltenden Triebe von den blütenbrin genden allein nach dem äußeren Aussehen bei eini ger Hebung, nicht allzu schwer fein dürfte." Erfolge in der Landesbauernschaft Donauland be weisen. Die Anbaufläche läßt sich noch weiter ver größern. Es wurden qualitativ einwandfreie und hochwertige Sorten gezüchtet, die allen Anforderun gen hinsichtlich des gesundheitlichen Wertes, des Aussehens der Papnkafrucht und deren Wohl- begriffenen Kleingartemvesens, wie es Vater Gesell und der Arzt Schreber ins Leben gerufen hatten, erhöhte Ansprüche an den Beruf bringen mußte, war diesem weitschauenden Geist im vor aus klar. Deshalb gab er feinen Berufskameraden gleichzeitig die nötigen Wegweiser, um diejenigen Kulturen, auf die es ankommen würde, auf loh nende Weise auszndehnen. Deshalb war er auch ständig auf der Suche nach Verbesserunq der Kul- turversahren, und so kam es vermöge seines fassenden Wissens, seiner scharfen Beobacht, ten bleibt. Paprikagemüse eignet sich auch für die Tiefkühlung. Um die Einbürgerung des Gemüsepaprikas im Donauland hat sich die staatliche Versuchs- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Eisgrub, Niederdonau, große Verdienste erworben. Das Institut für Gemüsebau unter der Leitung von Dr. Ing. L. M. Kopetz beschäftigt sich auch weiter hin vor allem mit der Klärung wissenschaftlicher nnd praktischer Fragen des Gemüsepaprikabaues. Aus den Untersuchungen dieses Institutes geht her vor, daß sich Gemüsepaprika auch im Rahmen land wirtschaftlicher Betriebe, also großflächig, anbauen läßt, während die Paprikakultur bisher fast aus schließlich in gärtnerischen Händen lag. Der feld mäßige Anbau von Gemüsepaprika ist im allge- meinen überall dort möglich, wo auch die Tomate gedeiht, die ja eine nahe Verwandte des Paprikas ist. Vorwiegend kommen daher für den Anbau Wein- und Maisgebiete in Frage. Die Züchtungsarbeit geht auch dahin, Paprikasorten zu gewinnen, die weniger kälteempfindlich sind und geringere Temperaturforderungen stellen als die derzeit angepflanzten Sorten. Wie schon gesagt, wird es möglich sein, die Gemüsepaprikaerzcugung in Deutschland sehr zu vergrößern und damit unseren Mittagstisch um ein wertvolles Gemüse zu bereichern, das es vor allem durch seinen außer ordentlich hohen Gehalt an Vitamin L verdient, zu einem deutschen Gemüse zu werden, ähnlich wie dies bereits in Teilen der Ostmark, vor allem in Wien, der Fäll ist. dcutschland in Frage kämen. Gemüsepaprika könnte somit eine deutsche Gemüsepflanze werden, und es wird daher interessieren, einiges über ihn zu erfahren. Eigentlich ist es verwunderlich, daß Paprika als Gemüse in Deutschland bisher fast unbekannt ge blieben ist, handelt es sich hierbei doch um eine der wertvollsten Gemüsepflanzen, die es überhaupt gibt. Einerseits wußte man aber bisher in vielen Gegen den Deutschlands überhaupt nichts vom Gcmüse paprika, andererseits bestehen noch vielfach Vor urteile, weil man mit dem Begriff Paprika den Begriff der pfefferartigen Schürfe verbindet; dies ist aber grundfalsch; denn Gemüsepaprika ist eine Gemüsepflanze, während der scharfe, rote Paprika aus G e w ü r z Paprika gewonnen wird. Nebenbei sei erwähnt, daß Paprikaqewürz, ini Gegensatz zu Pfeffer, dessen schädliche Äirkungen ja bekannt sind, ein gesundheitsförderndes Gewürz ist, dessen weitere Verbreitung in Deutschland mit Rücksicht auf seinen hohen Vita- min-L-Gehalt nur zu begrüßen wäre. Der Pavrika stammt wie die Kartoffel und die Tomate aus Südamerika. Er wurde von den Spa niern nach Europa gebracht, daher auch für das Gewürz die Bezeichnung „Spanischer Pfeffer". In Europa wird er vorwiegend im Südostraum gezüch tet. Seine Kultur ist hier sehr ausgedehnt. Man baut sowohl den Gewürz- als auch den Gemüse paprika. Paprika wird in der Ostmark schon seit vielen Jahren sehr viel verwendet, und zwar gilt das sowohl für Gewürzpaprika als auch in einem immer stärkeren Maße für Gemüsepaprika. Im Gegensatz zum Gewürzpaprika ist der Gemüse- Paprika — was viele Nicht wissen — bar jeder Schärfe, wenn er sortenrein gezüchtet wird. Der „qrüne Paprika" ist nicht nur ein Haupt gemüse in den meisten Südoststaaten, sondern er hat sich auch dieo st märkische und vor allem die 'Wiener Küche erobert. Aus grünem Paprika kann man wohlschmeckende Gerichte machen, wie gefüllte Paprika (mit Fleisch), Paprika gemüse, Paprikamischgemüse, Paprika mit Tomaten tunke, Eierspeisen mit Paprika und vor allem auch kalte Gerichte, Paprikasalat und Mischsalat. Die Hausfrau stellt auch mühelos hochwertige Paprika- konserven her, wobei sie den Paprika in Salatform oder mit Saucrkrautfülle oder mit Tomatenmark zusammen konserviert. Der außerordentliche hohe gesundheitliche Wert des Paprikas beruht vor allem auf dessen Vitamin- L-Gehalt. Unter allen Gemüsesorten hat der Paprika das meiste L-Bita- min! Während im Zitronen- oder Apfelsinensaft nur etwa 40—50 Milligramm Vitamin L je 100 x Frischgewicht enthalten sind, beträgt der Vitamin-L-Gehalt des Paprikas 200—300 Milli gramm, also das Vier, bis Sechsfache des Vitamin- L-Gehaltes der Zitrone. Eine halbe Pa- prilafrucht am Tage genossen, deckt den Bitam in-L-Bedarf eines er wachsenen Menschen! Dazu kommen noch andere wertvolle Stoffe im Paprika, vor allem Carotin, Vitamin ? sowie Spuren anderer Duft stoffe, Zuckerarten und Fette, die das typische Aroma des Paprikas bilden. Diese die Gesundheit fördernden Eigenschaften des Paprikas haben wesentlich zu der ungeheuren Verbreitung beige tragen, die dieses Gemüse im Südosten hat, wird doch der Paprika von den Aerzten als eine Volksmedizin gepriesen. Die einfachen Bauernvölker der Südoststaaten schreiben dem Paprika geradezu wunderbare Wirkungen zu. In manchen Gegenden wird er als ein Volksheilmittel angewendet — nnd zwar mit Erfolg! Für uns ist wichtig, daß auch in Deutschland der Gemüsepaprika gepflanzt werden kann, wie die Seitdem cs einen Erwcrbsgartcnbau gibt, hat es auch immer vereinzelt Gärtner gegeben, die in aufrichtiger Menschenliebe versucht haben, alle Zeitgenossen, die ein Stück Gartenland ihr eigen nannten, an den vom Beruf erzielten Erfolgen durch gemeinverständliche, sachgemäße Unterwei sung teilnchmen zu lassen. Wenn sie dabei viel leicht auch zum Teil nur daran dachten, den Gar tenbesitzern zu guten Erfolgen und dem rechten Gartenqenuß zu verhelfen, so haben sie, wi« es die Geschichte unsres Berufs deutlich oufwsist, da mit stets eine neue Blütezeit des Garten baus eingeleitet. War es um 1600 M. Joh. Colerus, der mit seinem Immerwährenden Gartenkalender ftlalemlarium Perpetuum), einer der ersten deutsch geschriebenen Unterweisungen sür einträgliche Gartenpflege, das deutsche Volk zum Gartenbebauen ausrief, so ist um 1700 Christian Reichart zu nennen, der durch seine volkstümlichen Anweisungen sür Obst-, Gemüse- und Zierpflanzcnbau zugleich die Ehre des Berufs rettete, der sich durch Geheimnis krämerei sein Ansehen verscherzt hatte. Colerus und seine vielen Trabanten (lies: Abschreiber) war falsch verstanden worden. Die Gärtner fürchteten um ihre Existenz, wenn jeder die Knust des Gartenbaus ver stünde und retteten sich ins Mystische, womit sie tausendfach Argwohn ernteten. Der Gärtner ran gierte schließlich in den Lohnlisten hinter dem kleinsten Diener. — Reicharts Schaffen wirkte sich schließlich auch in fühlbarem Zunehmcn der Blu menliebhaberei bei den Begüterten aus, die sich später (1822) zu ernster Arbeit im „Verein zur Beförderung des Gartenbaus in den kgl. Preuß. Staaten" (jetzt: Deutsche Gartenbaugesellschaft) zusammenfandcn. Hier waren Gärtner und Gar tenfreunde vereinigt zu gegenseitiger Förderung, der Gärtner mit der ungeschriebenen Ausgabe der freundlichen Belehrung, der Gartenfreund durch seine teils unerfüllbaren Wünsche als Förderer der Anzuchtmethoden und der Erweiterung des Er- werbsgartenbaus. Diese Wesenszüge aus einer hundertjährigen Entwicklung finden wir in zeitentsprechender Ab- änderung zusammengefaßt in dem Lebenswerr von Dicht über der Wasserfläche werden netzartige Ge stelle aus Metall oder Werkstoff angebracht Auf dieses Netz kommt eine Lage Moos, kleingeschnitte nes Stroh, Torf oder Glaswolle. Dieses so ge schaffene Beet hat die Aufgabe, die Samen oder jungen Pflänzchen festzuhalten. Von hier aus ent wickelt die Pflanze ihre Wurzeln und streckt sie in das darunter befindliche Wasser. Dem Wasser wer den alle, zum Aufbau erforderlichen Nährstoffe als Chemikalien, wie Stickstoff, Phosphor, Kali und Kalk, zugesetzt, also Stosse, die die Pflanzen sonst im Boden finden würden. In der in Fachkreisen bekannten Großgärtnerei und Baumschule Troufcuilt in der Nähe von Ver sailles wurden die amerikanischen Versuche aufge griffen und die Chemikalien in folgender Zusam mensetzung bei 100 Liter Wasser gegeben: phosphorsaures Salz von Ammoniak 14,00 8 Magnesiumsulfat 28,00 8 Nitratsalpetcr 56,00 8 salpetersaurer Kalk 71,00 8 Kalium i - 0,20 8 Borsäure 0,05 8 schwefelsaures Salz von Zink . . l 0,05 8 schwefelsaures Salz von Magnesium 0,05 8 169,35 8 Mit im Handel erhältlichen Meßapparaten muß der pli-Wert kontrolliert werden, der möglichst zwischen 5,5 und 6,5 bleiben soll. Zur Erhaltung des pli-Wertes trägt eine häufige Erneuerung des Wassers bei.. Man ersetzt ein Drittel des Wassers und fügt dann die entsprechenden Mengen frischer Nährsalze hinzu. Die Menge der erforderlichen Nährsalze ist sehr gering und außerordentlich billig; so wird z. B. auf 2k8 Saatgetreide nur 1 kg Salze benötigt. Damit die Wurzeln den sür sie wichtigen Sauerstoff erhalten, muß durch das Wasser von Zeit zu Zeit Lust gepumpt werden. Die Temperatur des Wassers ist für die verschiedenen Pflanzen unter schiedlich und schwankt gewöhnlich zwischen 15 und 30» L. Am besten werden elektrische tzeizkabel in die Becken gelegt, die die Wassertemperatur auf der gewünschten Höhe halten. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, die notwendige Wärme ohne Kosten zu erhalten. In vielen Jndustriewerken gibt es heute immer noch unausgenützte, sogenannte Abhitze oder Ab wärme, d. i. die Wärme, die bei Verbrennungs- Vorgängen entsteht und verströmt, ohne einem nütz- lichen Zweck dienstbar gemacht zu werden. Wenn eS gelänge, diese Wärme in den Dienst der Wasserkultur von Pflanzen zu stellen, hätten wir mit einem Schlag eine völlig neue Pro- duktionsquelle erschlossen, die uns manchen Vorteil vor allem in der Gemüseversorgung bringen und uns helfen könnte, etwa auftretende Vitaminlückcn in der Ernährung auszufüllen. In Deutschland hat die landwirtschaft liche Versuchsstation des Deutschen Kalisyndikates seit ungefähr drei Jahren Versuche mit Wasserkulturen durchgeführt und fest gestellt, daß die in Kalifornien gewonnenen Erfah rungen mit den Erträgen nicht übertrieben sind. Jedoch hat auch das Kalisyndikat ebenfalls die zu hohen Kosten der Heizung, die für eine gleichmäßige, das ganze Jahr hindurch fortgesetzte Kultur von ausschlaggebender Bedeutung ist, als bisherigen Haupthinderungsgrund erkannt. Bei den einzelnen Pflanzenarten konnten sehr gute Erträge festgestellt werden, die zum Teil grö ßer waren als die der normalen Bodenkulturen. Jedoch lassen sich die Flächeneinheiten im Kultur anbau auf dem Ackerboden und im Wasserbecken wegen ihrer zu großen Verschiedenartigkeit nicht vergleichen. Prof. Gericke berichtet von einer 40 m? großen Wasserfläche, die mit Kartoffeln bepflanzt war. Auf ihr wurde eine Ernte von 730 kg Knollen bei Anwendung von 20 kg chemischer Salze erreicht. Um sich über die Möglichkeiten im praktischen Anbau eine Vorstellung machen zu können, muß in Betracht gezogen werden, daß die Wasserkultur So steht er durch dies« und viele andre Taten, und schon zu Lebzeiten von bedeutenden Zeit genossen richtig erkannt, in der Geschichte des deutschen Gartenbaus als Eck pfeiler am Wendepunkt des Entwicklungsver- laufs. Deshalb erscheint nichts natürlicher als das Verlangen, zu wissen, wie er wurde. Als Sohn des Thüringer Gärtners Theodor Boettner in Greußen am 3. September 1861 ge boren, lernte er bereits als Kind die Gartenarbei ten kennen und die Natur lieben. Nach seiner Schulzeit (Realschule Erfurt), während der er sich viel in den Blumen- und Gemüsekulturen Erfurts aufhielt und emsig Pflanzen sammelte, trat er bei seinem Vater in die Lehre. Danach arbeitete er bei Gaucher, in Trierer Baumschulen, bei Leroy, dem berühmten französischen Obstbauer, und in England (wo 30 Jahre vorher sein Vater tätig gewesen war). Im Begriff, eine eigene Gärtnerei in Thüringen zu gründen, fiel die Wahl des Ver legers Eugen Trowitzjch auf den damals erst 24jährigen, eine Zeitschrift zu gründen und zu leiten. Die in ihn gesetzten Erwartungen hat er mit dem „Praktischen Ratgaber im Obst- und Gar tenbau" (jetzt „Deutscher Garten") voll erfüllt. Er leitete die Zeitschrift mit viel Geschick durch 32 Jahre, d. h. bis kurz vor seinem Tod. Bezeich nend für ihn war es, daß ihn diese an sich reiche Tätigkeit nicht ausfüllte. Er war mit Leib und Seele Gärtner, und so gründet« er bald nach Uebernahme der Schristleitung einen Ver- snchsgarten, den er schnell zu beachtenswerter Höhe führte. So blieb er trotz seiner Schriftleitertätig keit der praktische Gärtner, und so konnte er mitten aus der praktischen Arbeit heraus die Arbeiten, die er selbst täglich ausführte, wahrheitsgemäß und schlicht in seinen Werken beschreiben. Weil ihm alles, auch seine neuen Kulturverfahren, die er erprobt hatte, seine Züchtungsversuche mit ihren bekannten Ergebnissen, vergeistigt« Arbeit war und er die Gabe batte, die Worte zu meistern, darum wurde er Gärtnern und Gartens freunden zugleich der große Helfer, als den ihn der von ihm gegründete Verein und die Stadt Frankfurt durch das schlichte, aber be deutungsvolle granitene Denkmal ehrte, das sie dem leider schon am 28. April 1919 Verstorbenen 1936 setzten, als sich der Gründungstag der von ihm so segensreich geleiteten Zeitschrift zum fünf zigsten Male jährte.
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