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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
-
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
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- Gartenbauwirtschaft
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flottem lVacä.s/um — Kbü./ 1pe/c/ier/ (5) »rmenisoa: kruetu masori nucleo 1. snaaro, 2. 6ul- Or. LI. lesobner Mit den nennen nur mir bekannt korrigieren Marille den Es hieße also, die Weltliteratur müssen, wollten wir jetzt dem Wort Vorzug geben. dieser „wird kleine, nicht Früchte. erfolgreiche Himbeerandau-Senoffenfchast Vor drei Jahren wurde in der Gemeinde Dar scheid (Kreis Daun) eine Himbeeranbaugenossen, schäft gegründet, die auf einer bisher ungenutzten 2>/r da großen Gcmeindeödlandfläche angelegt worden ist. 23 Genossenschaftsmitglieder haben auf dieser Himbecrplantage ihre gleichgroße Anteil, fläche. Die Himbecranlage wird gemeinsam ord nungsmäßig bearbeitet, gedüngt und gepflegt und war in diesem Jahr sehr ertragreich. Zahl reiche Genossenschaftsmitglieder haben auf ihrem Anteil-Los 1—1,5 är Himbeeren geerntet. Da es sich in der Gemeinde ausschließlich um Kleinbauern handelt, bedeutet für sie die zusätzliche Einnahme aus der Himbeerplantage eine wesentliche wirt schaftliche Stärkung. Dabei fällt die Himbeerernte in die arbeitsstillere Zeit zwischen Heu- und Ge treideernte. Das Beispiel dieser Eifelgemeinde in der wertvollen Nutzung bisheriger Oedland, flächen verdient an vielen Stellen Nachahmung, vorstehenden Ausführungen dürste ziemlich einwandfrei erwiesen sein, daß der Name Marille im deutschen Schrifttum älter ist als der Name Aprikose. Indessen steht fest, daß das Wort Aprikose die „Marille" im weitaus größten Teil der deutschsprechenden Länder völlig verdrängt hat, so daß sogar in der vom deutschen Sprachverein 1898 preisgekrönten Schriften von Wilh. Meigen, „Die deutschen Pflanzennamen" die Marille nicht einmal nebenher erwähnt wird. oi, also mit großer Frucht und bitterem bzw. süßem Kern, Abricose, und 3. kructu minori, mit kleiner Frucht, Marillen- oder Morillenbaum; nicht, wie jene, gewartet" und hat saftige, aber angenehm schmeckende genommen wurden, wird das Pflanzmaterial nun mehr seit vielen Jahren in der Hauptsache von zuverlässigen Baumschulen bezogen. Weit verbrei tet ist hierbei die Verwendung von zwei- bis drei jährigen Heistern ohne Kronen, jedoch mit vollem Besatz des Verstärkungsholzes. Diese Heister wachsen besonders gut an; denn der Stamm wird durch das Verstärkungsholz gut beschattet und auf seiner ganzen Länge im Wachstum vorteilhaft an geregt. Es kommt hinzu, daß die Kronen in be liebiger Höhe über dem Erdboden angesetzt wer den können, zumal sie sich infolge willigen Aus triebs der Heister sehr leicht heranziehen lassen. Besondere Fachkenntnisse sind hierfür nicht not wendig. Auch die allmähliche Entfernung des Ver stärkungsholzes der Stämme im Lauf der ersten Jahre nach dem Pflanzen bereitet keine wesent lichen Schwierigkeiten. Ein Nachteil ist höchstens darin zu erblicken, daß in geschlossenen Obstpflan zungen, in denen regelmäßig Schafe geweidet wer den, das Verstärkungsholz abgefrcssen oder abge rissen werden kann, wenn die Schafe beim Weide- gang vom Schäfer nicht in Bewegung gehalten werden. Die Verwendung von Heistern mit Kronenansatz oder auch von fertigen Kronenbäumen von Vogel kirschen ist ebenfalls üblich. Wenn auch in diesem Fall der kahle Stamm in trockenen Jahren alle Nachteile des aus der Baumschule kommenden und durch die dortige Beschattung verweichlichten Bau mes mit sich bringt, so sind die Ausfälle immer hin doch viel geringer als beim Anpflanzen von fertig veredelten Süßkirschenbäumen. In beiden Fällen wird allergrößter Wert darauf gelegt, daß die Bäume hellrindig sind und eine möglichst glatte Rinde auswcisen. Ferner mästen die Bäume einen durchgehenden Stamm bis in den Mitteltrieb hinein zeigen, weil dies ein Be weis dafür, daß der Baum das erwünschte flotte Wachstum, seinen inneren Eigenschaften ent sprechend, entwickelt (Abb. 1). Bäume mit dunkler, rauher und knotiger Rinde zeigen in der Regel auch ein gestauchtes Wachstum, das erfahrungs gemäß in den späteren Jahren nach dem Pflanzen sehr häufig zu einem kümmerlichen Wuchs des Baumes führt (Abb. 2). Dasjenige Pflanzmaterial ist das beste, das ein flottes Wachstum nicht nur bis zum Veredeln, sondern auch in den späteren Jahren zu entwickeln vermag. 2. Die Edelreiser. Die Beschaffung der Edelreiser ausschließlich von sortenechten, jahrelang beobachteten Standbäumen ist hier schon seit vielen Jahrzehnten eine Selbst verständlichkeit. Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, daß die frühere Landwirtschafts kammer für die Provinz Sachsen in ihrem Obst bauausschuß, unter Führung von Johannes Mül ler, Diemitz, bereits gegen Ende des vorigen Jahrhunderts die Arbeiten zur Bereinigung des Süßkirschensortiments systematisch ausgenommen hat, nachdem die Vorarbeiten hierzu schon viele Jahre vorher von weitschauenden Obstanbauern Kbb. / (7ink.s)c ml/ ckurch^ehenckem ^//estr/eb unck -ibb. 2 <rec/ik§.) Vose(/ci>5c/ienbaam mit AoLtaucä/om lVac/istum,- uaLeolxaet wähnt Marilla nur einmal als Nebennamen, spricht aber sonst nur von Aprikosen. Buch- und Handelsname ist Aprikose, auch in den internationalen Nach schlagwerken für Botanik, für Gartenbau, für Speisen und Getränke; in den meisten deutsch sprachigen Kochbüchern ist fast nur von Aprikosen, Aprikosenspeisen und Aprikosengetränken die Rede. Bedenkt man außerdem, daß das Wort Aprikose durch seine Aehnlichkeit mit den außerdeutschen europäischen Bezeichnungen für diese Frucht im Handel weitaus ver ständlicher ist als Marille, dann muß es einleuchten, daß eine grundsätzliche Aenderung in Marille, also auch für Speisen und Getränke, dem Handel nicht erwünscht sein kann. Die „Marillcn"- Erzeuger und -Verarbeiter dürften ihre Waren unter dem Namen Aprikose sicher leichter absetzen, als unter der Bezeichnung Marille. Während in dem weitaus größten Teil Groß deutschlands das Wort Marille gänzlich unibekannt ist, scheint allen Marillenanbauern auch das Wort Aprikose zumindest bekannt, wenn nicht ebenso geläufig wie „Marille" zu sein (z. B. durch die Baumschulkataloge), so daß auch hierin ein ver ständlicher Grund für alleinige Anerken nung der Bezeichnung Aprikose liegt. u. Tsuäer, Soll das Prioritätsrecht geltend gemacht werden, d. h. der ältere Name anerkannt werden, dann müssen wir für viele Namen das Weiche verlangen. Auch die Rose muß dann ihren Namen wechseln; denn auch hier hat ein eingedeutschtes, eingeführ tes Wort den deutschen Namen der Pflanze ver drängt. Wenn geltend gemacht wird, daß in Südost- deutschland das größte Anbaugelbiet für Prunus »rmenlaca sei, so muß auf das einst weitbekannte und berühmte Pslanzen-Wörterbuch Joh. Kachlers aus Wien, 1829, verwiesen werden. Kachler er» v. Schlutzbemerkungen. Das im Vorstehenden beschriebene Verfahren hat sich hier bis auf den heutigen Tag voll erhalten. Süßkirschenpflanzungen größten Ausmaßes, die hier sowohl an Straßen wie vor allem an Abhängen keine Seltenheit sind, werden nach wie vor in dieser Weise geschaffen. Der Er folg wird immer wieder sichtbar in einem außer ordentlichen gleichmäßigen Auswuchs der Pflan zungen und in einer hervorragenden Ertrags fähigkeit der Bäume. Die Sortenechtheit dieser Bäume ist völlig einwandfrei und wird von der fertig veredelten Baumschulware keineswegs er reicht. Zur Durchführung der Veredlung wüsten zwar Vercdler vorhanden sein. In der in Rede stehen den Gegend ist dies der Fall; denn hier veredeln nicht nur Gärtner, Obstbaumwarte und Obstpäch- ter, sondern ebensoviele Handwerker oder Land wirte, die diese Arbeit zum Teil seit Generationen durchführen. Auch die Neuausbildung derartiger Beredter bietet keine wesentlichen Schwierigkeiten; V/arum 6si IVams ApriLoss cisa VorruF vsrciisnt Aprikose oöer Marille? Z Voxe/L/rrr/ieas/amm »'m 3. /aär nac/r ckem p/laneen, rum Vereckekn rur L/u/erett — >4bb. 4 (>ooäk).- Oerre/be narb ckem p/rop/en ckurrä ^us-»/e mercken /»er ¬ be/ lm »//gemeinen mcbt be/anen, /eckocb mer- cken ckre ö/ütter xescbont werden, die oft zur Entstehung von Gummifluß und zum Absterben der Bäume führen. Weiterhin ist hier von Bedeutung, daß die Stämme niemals, wie in der Baumschule, durch Kopfveredlungen gepfropft werden, sondern da durch, daß höchstens 3 bis 4 Seitentriebe und der Mitteltricb des Vogelkirschenbaumes veredelt wer den (Abb. 3 und 4). Selbst 2 Seitentriebe genü gen vollauf zur Kronenbildung, jedoch werden 1 bis 2 Seitentriebe mehr veredelt für etwaige Ausfälle durch Windbruch, Vogelschaden usw. Die ses Verfahren hat den weitgehenden Vorteil, daß selbst beim Ausfall einiger Veredlungen die Her stellung der Baumkrone stets gesichert bleibt. Hat man dagegen nur eine Vereölungsstelle vor sich, wie bei der Kopfveredlung, so geht die gesamte Baumkrone bei einer Störung an dieser Vercd- lungsstelle zugrunde. Deshalb fft es auch besonders wichtig, daß mit dem Veredeln der Vogelkirschen wenigstens 2 bis 3 Jahre nach dem Pflanzen ge wartet wird; denn je bester das Wachstum z. Z. des Veredelns ist, je stärker also der Austrieb des Vogelkirschenbaumes ist, desto besser ist das Anwachs ergebnis, desto flotter wächst der Baum nach dem Veredeln weiter, und' desto eher wächst er m die Ertragszeit.hinein. 4. Die weitere Behandlung. Voqelkirschenstämme, deren innere Wachslums eigenschaften einwandfrei sind, die sachgemäß ver edelt sind und in normalem Kirschenboden stehen, bilden ihre Baumkronen fast ohne jegliches Zu tun aus, abgesehen vom anfänglichen Aus lichten. Bei Stratzenpflanzungen wird ein mäßiger Rückschnitt der Leittriebe höchstens bis zu 2 Jahren nach dem Veredeln nicht zu um gehen sein, um die Verstärkung des Astgerüstes zu unterstützen. Aus demselben Grund ist das Aus lichten zu dicht stehender Aeste anfangs erforder lich. Keineswegs will jedoch der Süßkirschenbaum stark geschnitten werden, wodurch höchstens Nach teile entstehen würden. Läßt man dagegen den Baum sich möglichst frei entwickeln, so wirken sich die Vorteile dieses Verfahrens erst voll aus; denn die Wurzeln des Baumes sind nach dem Veredeln in keiner Weise mehr gestört worden, so daß sie das Gesamtwachstum der ausgesetzten Edelreiser ebenfalls störungsfrei und in ;eder Hinsicht gün stig beeinflussen (Abb. 5). Nach der Wiedervereinigung des früheren Oester reichs mit dem Altreich tauchte die Frage auf, ob der deutsche Name „Marille" oder „Aprikose" für Prunus armeniao» gebraucht werden soll. Aus Bitten des Nationalen Komitees für Gartenbau- Normenklatur habe ich folgendes ermittelt: Der ältere Name ist Marille, auch Marelle, Morelle (neben der ebenso bekannten Kirschenart) und Amarelle. Er ist — nach Weigand, Deut sches Wörterbuch 1909 — wahrscheinlich umgestal tet aus dem gleichbedeutenden italienischen Wort armeMno, das seinerseits aus dem lateinischen srmeniaeum (so. malum) abgeleitet wird. Der Name Marille ist zuerst 1534 bei Cordus zu fin den, danach in einer ganzen Reihe bekannter Werke. In Süd-, Südoftdeutschland und Schle sien ist er noch heute anstelle von Aprikose ge bräuchlich. Das Wort „Aprikose" tauchte zum erstenmal im 17. Jahrhundert in Norddeutschland ans, 1647 bei Olearius, 1665 bei G. Greflinger, „Der franzö sische Baum- und Staudengärtner", und zwar in der Form Abricos, Abricose. Das Wort hat, von einem Volk zum andren gehend, zahlreiche Ab wandlungen erfahren. Als seine Ursprungsform bezeichnen Kluge, Etymologisches Wörterbuch, 1930, und Weigand das lateinische Adjektiv praecoqua -- frühreif, die frühreife Frucht. Daraus ent stand im Griechischen prekokkion oder berelcolc- Lion, das die Araber mit dem Artikel al zu dem Namen slbargug oder olkirguq vereinigten. Hier aus wiederum gingen die romanischen Fornien: spanisch alb», icogue, italienisch slberroceo, fran zösisch abrieot hervor. Aus abrioot wurde hollän disch -ckrieoos und endlich deutsch Aprikose. Die ser Name galt noch im 18- Jahrhundert als nicder- deutsch-obersächsisches Dialektwort und konnte im Oberdeutschen nie das ältere Wort Marille ganz verdrängen. Manche Autoren, wie Kluge und Grimm, machen in ihren Wörterbüchern auch einen sachlichen Un terschied: Marille sei die kleinere, weniger schmack hafte Aprikose, so in Schlesien und Ostfranken. Dies entspricht noch einer Einteilung, die Zedler 1732 in seinem Universal-Lexicon gibt. Er nennt drei „Gattungen des Abricosen-Baums", Prunus des in Rede stehenden Anbaugebietes geleistet wor den waren. Das Schneiden der Edelreiser geschieht Ende Dezember bis Anfang Januar, weil in dieser Zeit der Saftlauf des Baumes völlig stockt und deshalb der Austrieb der Reiser zum Frühjahr am besten zurückgehalten werden kann. Dies ist aber unbe dingt notwendig, weil das Veredeln erst zur Blüte zeit der Bäume durchgeführt wird. Aus diesem Grund wird auch auf die Aufbewahrung der Reiser allergrößte Sorgfalt verwendet. Es hat sich gezeigt, daß ein Keller mit offenem Lehmfußboden hierfür am besten gegeignet ist, weil hier die Be schaffenheit der Luft nach Feuchtigkeitsgehalt und Temperatur den Reisern am dienlichsten ist. Der Keller muß genügend feucht, darf aber nicht dumpf und stockig sein. Die Reiser werden gebündelt, mit Namenschildern versehen und auf feuchten Sand gestellt, nicht aber tief in den Sand eingegraben. Wird der Sand an der Oberfläche trocken, so ist entweder der Keller überhaupt zu trocken für die sen Zweck oder es besteht die Möglichkeit, die feh- lende Luftfeuchtigkeit durch Besprengen des Keller fußbodens, Aushängen von nassen Säcken nsw. ent sprechend zu erhöhen. Keineswegs darf der Sand oder gar das Edelreis selbst angefeuchtet werden; denn dies würde seine Triebkraft in unerwünschter Weise anregen. Auf diese Weise gelingt es, in geeigneten Kellern die Reiser ohne jeden'Austrieb bis zur Blütezeit der Vogelkirschenstämme ruhend zu erhalten. Demgegenüber gelingt dies beim Auf bewahren im Freien hinter einer Nordwand usw. in der Regel nicht. Daß der Keller frei von Mäusen sein muß, die die Reiser anfresten können, ist selbstverständlich. Mit der Durchführung der Grundstückszusam menlegungen (Separationen) in größerem Umfang in der Mitte des vorigen Jahrhunderts in Mittel- deutschland ist die Frage der Bepflanzung längerer Straßenstrecken, größerer Abhänge usw. mit Süß- lirschenbäumen immer mehr in den Vordergrund gedrängt worden. In dem Kirschenanbaugebiet westlich von Halle, das etwa die Kreise Mansfeldec Seekreis, Sangerhausen, Querfurt und Weißenfels umfaßt, war man bereits zur damaligen Zeit ge- wohnt, die Vogelkirschen auszusäen, die entstan denen Bäume zu pflanzen und sie an Ort und Stelle zu veredeln. Dies war um so naheliegender, als es Baumschulen im heutigen Sinn, und vor allem in der heutigen Anzahl, damals noch nicht gab. Daß diese Art der Anlage von Obstpflan- zungen mit vollem Erfolg durchgeführt worden ist, beweisen die zum Teil noch heute vorhandenen, alten Baumbestände, die in seltener Einheitlichkeit sowohl hinsichtlich des Aufwuchses als vor allem auch hinsichtlich der gewählten Süßkirschensorten dastehen. Besonders der letztgenannte Punkt ver dient Beachtung; denn es war seinerzeit ganz selbstverständlich, daß zum Veredeln dieser Vogel- iirschenstämme ausschließlich Reiser von solchen tragenden Süßkirschenbäumen genommen wurden, die sich in der betreffenden Gegend oder Ortslage besonders gut bewährt hatten. Trotz der mit die sem Verfahren erzielten guten Erfahrungen, hat es sich nicht überall durchgesetzt. Es soll daher im Nachstehenden näher erläutert werden. I. Das Pflanzmaterial. Während früher, wie bereits bemerkt, in der Hauptsache Selbstaussaaten von Vogelkirschen vor« Sieht man die deutschsprachigen Obstbauwerke und botanischen Schriften durch, dann entdeckt man, daß sicherlich auf zehn Bücher nicht einmal eins kommt, das nebenher oder gar als Hauptname das Wort Marille führt. Auch in die internationalen fremdsprachigen Wörterbücher hat es kaum, oder gar nicht Eingang gefunden. Ausländische bota nische und gärtnerische Werke, die u. a. auch deutsche Pflanzennamen angeben, Aprikose, nicht Marille (soweit sie sind). 3. Das Veredeln. Das Veredeln geschieht ausschließlich zur Blüte zeit der Vogelkirschenbäume; denn zu dieser Zeit ist das Holz gut in Saft und die Reiser wachsen schnell und sicher an, so daß ganz allgemein mit einem Anwachsergebnis von 99 v. H. gerechnet wird. Auf dieses schnelle Anwachsen kommt es aber unbedingt an; denn sowie Wachstumsstockun gen entstehen, können bekanntlich besonders beim Veredeln von Süßkirschenbäumen sehr leicht Stö rungen in den Veredlungsstellen hervorgerufen ztbb. 5: cker Lorke,Mercker§cäe Lraune" ,m 4. /a/m nacä ckem Vereäe/n an Ork vnck L/ette. Oer Saum mufl aoc/i au6Fe(icä/ek merckcn denn das Veredeln selbst ist buchstäblich kinder leicht, wenn nur der Vogelkirschenstamm und das Edelreis in Ordnung sind. Die Frage des Veredelns von Obstbäumen an Ort und Stelle wird angesichts der jetzt mehr als bisher im Vordergrund stehenden Fragen bezüg lich der Verwendung von Stammbildnern für Aepfel und Birnen auch für andere Gegenden von Bedeutung sein. Eigene Erfahrungen darüber liegen hier in nennenswertem Umfang bis jetzt noch nicht vor. Es steht aber fest, daß junge und wüchsige Aepfel- oder Birnenbäume mit Leichtig keit und vollem Erfolg umgepfropft werden können. Das Wesentliche ist hierbei nur, daß die betref fenden Bäume, wie bei den Vogclkirschcn näher ausgeführt, ebenfalls in ihrer Pslanzstelle voll ein gewurzelt und sich im Trieb befinden müssen, bevor das Veredeln durchgeführt wird. Da mast nach den bisherigen Erfahrungen damit rechnen muß, daß die Verwendung von Stammbildnern besonders für den Straßenobstbau weitgehende Vorteile auch beim Anbau von Aepfeln und Bir nen mit sich bringen wird, wäre es sehr erwünscht, zu erfahren, ob und welche Erfahrungen in dieser Hinsicht in anderen Gegenden Deutschlands bereits gesammelt worden sind. I-MS/äkriAs Lr/oixfs mit Hsistsrpiicmrims und Vsrscisln am Standort SMirschenheister oSer -stamme? Bon Landwirtschastsrat P. Melchert, Halle (S>).
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