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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
1
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
1
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- Gartenbauwirtschaft
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L'o nsuss sio/crcüss, crussicLtsrsicdss Qivüvsi/aürsn /ür 7op/p//aarsL Die „von-unien-Sewaffemng" Aus USA. kommt die Kunde, daß Kenneth Post, Professor an der Abteilung für Blumen- und Schmuckpslanzenanbau der Cornell-Universität Jthaca im Staat Neuyork, der auch in Europa kein Unbekannter mehr ist, ein einfaches Verfahren aus- oearbeitet hat, das es ermöglicht, den Topfpflanzen ihren gesamten Wasserbedarf von unten durch das Bodenabzugsloch zuzuführen. Das Verfahren be- deutet die Lösung eines seit langem erstrebten Zie les. Es ist zudem so einfach, daß es sicherlich auch in Europa von der Praxis übernommen und be geisterte Anhänger finden wird. Der Erfinder glaubt, daß seine Bewässerungsweise die Liebe zur Topfpflanze wieder beleben und somit der Anbau dieser Pflanzen ausgedehnt werden kann. Ich bin gleichfalls dieser Ansicht; ist es denn nicht so, daß mit eine Hauptursache des Zurückgedrängtwerdens der Topfpflanze, der Schnittblume gegenüber, die mitunter sehr mangelnde Haltbarkeit vieler Topf gewächse beim Liebhaber ist? Und rührt dies viel- sach nicht daher, daß die Pflanzen einmal zu trocken wurden und ein andermal vergossen wor den sind? Beides ist mit Hilfe der Postschen Be- Wässerungstechnik nahezu ausgeschlossen. Wie Post in einem Aufsatz auführt, der in der letzten Dezembernummer des vergangenen Jahres der Amerikanischen Zeitschrift „Floruts Exchange and Horticultural Trade World" erschienen ist, eignet sich das Verfahren vorläufig nur für Pflan zen, die in 12er und größeren Töpfen stehen, wäh rend es bei kleineren Topfgrößen noch nicht so recht befriedigt. Die Pflanzen müssen somit zunächst in üblicher Weise hcrangezogen werden, bis sie entsprechend groß geworden sind. Will man nun zu dem neuen Gießverfahren übergehen, so werden die Pflanzen entweder umqetopft, oder es wird lediglich vorgeqangen wie folgt. Sofern vorhanden, wird die Topfscherben-Dränageschicht entfernt und nachgesehen, ob in der Topferde Regenwürmer sind. Sie müssen gleichfalls entfernt werden. Nun wird durch das Bodenloch des Topfes ein ungefähr 10 am langer und 1,5—2 am dicker Saugdocht aus Glasfaser- oder Asbestfaserschnur gezogen. Wie die Abbildung zeigt, wird der im Topf befindliche Teil der Schnur, der so lang sein muß, das er bis zur Topfseitenwand reicht, durch Auseinanderdrehen in mehrer Teilschnüre zerlegt und diese in gleichmäßi gen Abständen auf dem Boden ausgebreitet. Sie werden dann mit einer 1—2 am hohen Sandschicht bedeckt und die Pflanze nunmehr wieder einge topft. Dabei muß vermieden werden, daß sich im Innern des Topfes größere Hohlräume bilden — daher ist das Entfernen von Topfscherben unbedingt notwendig — da sonst nicht genügend Wässer der Topferde zugeführt werden kann.' Nunmehr wird der Topf auf einen Untersatz aus glasiertem Ton gestellt, der als Wasserbehälter dient. Er ist etwas tiefer gehalten als die normalen Topfuntersätze. An der Innenseite des oberen Randes trägt er eine Rille, auf sie wird eine Metallscheibe aufgelegt, in deren Mitte eine Oeffnung von 2—3 am Durmesser ausgcspart ist und die zweckmäßig auch am Rand eine solche Oeffnung besitzt. Der Docht wird durch die mittlere Oeffnung der Scheibe hindurchgesteckt, Wasser in den Untersatz gefüllt und schon kann die Pflanze künftig ihren Wasserbedarf dauernd aus dem Untersatz stillen. Voraussetzung für das Gelingen ist noch, daß die Topferde nicht trocken gewesen ist. Daher muß der Topfballen entweder vor dem Eintopfen durch Ein stellen in Wasser gut durchfeuchtet werden. Wo — dies gilt besonders, wenn zugleich umgetopft wurde — es nicht möglich ist, muß zunächst noch einmal von oben gut angegossen werden. Darauf muß geachtet werden, daß der Docht so stark ge halten ist, daß er das Bodenloch ausfüllt, damit kein Sand hindurchrieseln kann. Der Docht muß auch so lang sein, daß er bis zum Boden des Untersatzes reicht, damit auch das letzte Wasser aufgesogen werden kann. Als Dochtmaterial haben jich nur die beiden angeführten Gewebe be währt. Nur sie allein werden nicht von Mikro organismen angegriffen und zerstört. An Stelle der Metallfcheibe würde sich meines Erachtens durchaus eine aus glasiertem Ton eignen. Aller dings müßte sie dann stärker sein. Unbedingt not wendig ist, daß das im Untersatz befindliche Wasser nicht vom Licht getroffen wird, damit sich keine Algen ansiedeln können. Je nach dem Wasserbe- LänFssrbm7k ckurcä einen sich selbst bemässeen- cken S/llmentop/. -4ns.- T'/re ?7oe/sts LxcbanFe anck //ort/cEnra/ Wracke 7S40 dürfnis der Pflanze muß mehr oder weniger häu fig nachgefüllt werden. Als Töpfe können gewöhn liche Blumentöpfe oder glasierte Tontöpfe dienen. Bei den Porösen Töpfen ist der Wasserverbrauch größer, dafür dürfte aber wahrscheinlich auch das Wachstum der Pflanzen vielfach besser sein. Die so herangezogenen Pflanzen werden samt Untersatz den Blumengeschäften und den Privatkunden gelie fert. Gerade für diese erscheint mir die neue Be- wässerungsweise besonders wertvoll. In der Abteilung für Schmuckpflanzenbau der Universität Jthaca ist im vergangenen Jahre eine große Anzahl von Pflanzenarten: Hortensien, Lilien, Begonien, Calceolarien, Cinerarien, Poin- settien, Eriken, Farne, Cyclamen, Azaleen, Gloxi nien, Kalanchoen und andere mehr geprüft worden, wie ihr Wachstum nach dem alten und dem neuen Gießverfahren ist. In allen Fällen hatten sich dis Pflanzen recht gut entwickelt. Es zeigte sich, daß stark wafferbedürftige und weniger wasserbedürftige Pflanzenarten gleich gut gedeihen. Nach Post ist die neue Bewässerungsweise auch für Saatschalen sehr angebracht. Gerade für diesen Zweck dürfte sie meines Erachtens im Erwerbs- gartenbau besonders rasch Eingang finden. Zur Durchführung von Düngungsversuchen bei Topfpflanzen erscheint sie mir geradezu ideal. Wer solche Versuche einmal durchgeführt hat, weiß nur zu gut, wie schwierig es ist, Pflanzen daran zu hindern, mit den Wurzeln durch das Topfloch zu wachsen, insbesondere, wenn es sich um Mangel versuche handelt. Kenneth Post hat im Interesse des Berufes dar auf verzichtet — und wir sind ihm hierfür zu gro ßem Dank verpflichtet —, sich sein Verfahren pa tentieren zu lassen. Andererseits hat er dafür Sorge getragen, daß nicht versucht werden kann, irdenwelch« Patentrechte zu erheben. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu hören, daß in USA. bereits 1870 das erste Patent für eine „Von- untenbewässerung" von Topfpflanzen erteilt wor den ist und seitdem vier weitere Patente (1885, 1917, 1918, 1937) in der gleichen Sache ausgegeben worden sind. Wie nicht anders zu erwarten, werden in Ame rika die neuen Unterjätze nebst zugehörigen Metall scheiben von der einschlägigen Industrie hergestellt und vertrieben. Vor einigen Wochen haben wir in kleinem Aus maß die diesbezüglichen Versuche begonnen. Unsere Versuchspflanzen LKIorapbytum viviparum, Tra- ckescsntia lluminensis slbiklora, Trsckescantia klu- minensis sltutlors lackenensis, Zsparszus plu- mosus nanus, Vriesa spenckens, Lyperus sckeo- pkorus, Pieris Wimsettii, Lexonia semperklorens , G. Lind, pelargonium Zonale Emma Höhle, ?ri- mula »bconica Kubricks, -Ibutilon 8ellovemnum marmorstum, Loleus Otto Mann gedeihen präch tig. Ich hoffe, daß es uns möglich sein wird, in Kürze die Versuche erheblich zu erweitern. Beruss- kameraden, die sich für den Verlauf der Versuche interessieren, werden gebeten, unsere Versuche zu besichtigen und an Hand unserer Erfolge selbst ihr Urteil zu fällen. Wir gehen nicht fehl, wenn wir annehmen, daß alle sich über die Zweckmäßigkeit und Einfachheit dieses neuen Kulturversahrens lobend aussprechen werden. Or. -4. Ltorcic, Berlin-Dahlem. «und 50 Millionen Maikäfer abgetöletl In diesem Jahre wurde im Alpenland erstmalig eine großzügige Maikäferbekämpfung mit Einsatz von chemischen Mitteln durchgefuhrt. In den Ge bieten von Wörgl und Imst in Tirol, die in den letzten Jahren besonders unter Maikäferschäden zu leiden hatten, wurden 10 000 kg eines neuzeit lichen bewährten Stäubemittels mit vier Motor- verstäubern in die Wälder und Gebüsche geblasen. Dabei kamen die am Gebirge herrschenden Auf winde besonders zustatten, so daß die Staubwolken häufig 100 bis 200 Meter die Hänge hinaufzogen. Die Auswirkung der Bekämpfung war überraschend. Im Durchschnitt lagen je Quadratmeter der be stäubten Fläche bei Wörgl SO tote Tiere, bei Jmst- Tarrenz 85. Als Höchstzähl wurden mehrmals einige hundert tote Käfer aus einem Quadratmeter unter Buchen gezählt. Im ganzen dürften bei Wörgl rund 40 Millionen Tiere und bei Jmst- Tarrenz rund 10 Millionen abgetötet worden sein. Die Bekämpfungsaktion, die unter Leitung des Pflanzenschutzamtes der Landesbauernschaft Alpen land vor sich ging, wurde durch Beihilfen des Reichsstatthalters in Tirol-Vorarlberg unterstützt. Äbweyrzentcale gegen den Kartoffel käfer in Bludenz Um ein Uebergreifen des Kartoffelkäfers aus den westlichen Gebieten zu verhindern, ist in Bludenz in Vorarlberg eine Abwehrstelle errichtet worden, die dem Schütz der gerade im Bludenzer Gebiet in größerem Maß angelegten Kartoffeläcker gilt. Das Abwehrgebiet ist in sieben Zonen eingeteilt worden, auf die wieder 28 Kolonnen entfallen, für die jeder der 1800 Haushalte der Stadt einen Sucher zu stellen hat. Die Felder werden alle sechs Wochen begangen. Entsprechende Abwehr- geräte wurden bereitgestellt. kme Ztellungnahme ru der Obst- und Oemüseversorgung Zu der gegenwärtig viel diskutierten Frage der Obst- und Gemüseversorgung und zu den ver schiedenen Klagen, die auch an die zuständigen Stellen herangetragen wurden, nimmt d^r Vor sitzende der Hauptvereini-ung der deutschen Gar- tenbauwirtschast, Johannes Boettner, in der „NS.- Landpost" in einem offenen Brief an eine Haus frau Stellung. Wenn über die Obst- und Gemüse versorgung geklagt wurde, so sei zu berücksichtigen, daß wir in diesem wie auch im vergangenen Jahr einen außerordentlich kalten Winter hatten, so daß sich die Gemüse-Aussaaten und -Pflanzungen um vier Wochen verspäteten. Trotz einer Streckung der Vorräte den Winter über war daher der Anschluß an eine verspätete Frühgemüse-Ernte nicht lücken los zu erreichen. Inzwischen würden aber die Hausfrauen seftgestellt haben, daß eine ausreichende und teilweise auch schon überreiche Versorgung mit Gemüse jetzt wirklich da sei. Wenn auch etwas verspätet, so seien doch jetzt auf allen Märkten ausreichende Zufuhren vorhanden. Da sei um so beachtlicher, als der Verbraucher sich kaum eine Vorstellung davon mache, welche Mehrmengen seit dem Krieg an Gemüse und Obst verbraucht würden. Gemüse und Obst müßten heute alles ersetzen, was sonst in der Küche fehle. Heute äßen alle Haus halte reichlich Gemüfe, auch solche, in denen früher kaum Gemüse auf den Tisch kam. Oft würde nun verlangt, Gemüse und Obst auf Karten zu bewirt schaften wie Brot, Fleisch und Fett. Das wäre bei so leicht verderblichen Erzeugnissen wie Gemüse und Obst aber nicht möglich, da sie in keiner Weise stapelfähig sind. Bei Apfelsinen und Aepfeln, die etwas länger haltbar sind, habe sich dagegen die kartenmäßige Zuteilung bewährt und würde auch im kommenden Winter wieder vorgenommen. Die Einfuhrmengen aus dem Ausland seien, entgegen mancher Ansicht, erheblich größer als in früheren Zeiten. Holland, Italien und der Balkan, die Hauptlieferländer, stellten ihre Erzeugnisse in weitestem Umfang zur Verfügung. Allerdings würden die Einfuhrmenge und die Einfuhrmög lichkeit häufig überschätzt; sie könnten nur einen Bruchteil des Gesamtbedarfs decken, ausschlag gebend für eine ausreichende Versorgung sei stets ßie eigene Erzeugung. Jedenfalls seien im letzten Jahr und im laufenden Erntejahr die Anbauflächen erheblich ausqeweitet und die Erntemengen größer geworden. Die Gemüsefelder stünden außerdem gut, so daß die erwartete Ernte erheblich größer sein würde als die des vergangenen Jahres. Die Obstversorgung würde dagegen noch durch den harten Winter 1939/40 beeinträchtigt, der einen Großteil des Obstbaumbestandes vernichtet hat. Wenn aber jeder seine ganze Obsternte abliefern und zur Verteilung bringen würde und auch die Hausfrauen nicht versuchen würden, sich Sonder mengen zu verschaffen, so könnte mehr Obst zur Verteilung kommen, und keiner brauchte ganz auf Obst zu verzichten. Die französische hülsenfruchternte Die Wiiterungsbedingungen für die Entwick lung der Hülfenfruchtkulturen waren in den französischen AnbaUgcbieten in letzter Zeit günstig. Man rechnet daher mit einer guten Bohnenernte, nachdem die Beurteilung vorübergehend etwas zurückhaltend lautete. Auch die -übrigen Hülsen fruchtarten, vor allem Linsen, zeigen eine zufrie denstellende Entwicklung. Oie LtsüunA 6sr Koss Lu 6sr Kultur uu6 Mütscdcltt unssrss VoLss Die Blume als Sinnvilö öes Lebens Nachfolgen» vcrölfentllchcn wir im Auszug den »on NeichsableilnngSleiter, Pros. Dr. Ebert, Berlin, an- lätzli» der Erdisuung der Nolcnichuittblumeu-Sonderlchau im AusstelluugSgelände „Planten nn Blomen" in Ham burg am 25. 7. tSIt gehaltene» Bortrag aber Lie Rose an deutschen Volksleben. Eine» Bericht über die Roseu- schnittblumenschau oerösscntlichen wir in einer der solgen» den Nummern. Schristleitnng. Wer den geistigen Umbruch und Werdegang un seres deutschen Volkes in den letzten 15 Jahren und das innere Wesen dieses Volkes nicht miterlebt hat muß voll tiefstem Staunen vor der Tatsache stehen, daß das gleiche Volk, dessen Männer und Söhne an allen Fronten in der gewaltigsten und härtesten Auseinandersetzung mit den Weltmächten des Plutokratismus und Kommunismus stehen, in der Heimat wie im tiefsten Frieden seine traditio nellen Kunstausstellungen, seine Bayreuther Fest spiele und hier in Hamburg im Rahmen seiner Jahresschau „Planten un Blomen" eine geregelte Folge von Blumen-Sondcrschanen durchführt. Wer nur materiell denkt, wird mit diesen Phänomen nicht fertig werden, wer aber weiß, daß noch immer allein die geistige Haltung über den Ablauf des Lebens der Menschheit entscheidet, erkennt die tiefe Bedeutung, die solche Veranstaltungen gerade für diese Haltung der Heimat haben. Die aktive Front der Soldaten lebt in dem unge heuren Wechsel der Spannungen und wird getragen von einem Siegeswillen und gläubigen Vertrauen auf den Führer, das kaum Noch eines Ansporns bedarf. Die Heimatsront steht zwar auch in härte ster Arbeit, um die Voraussetzungen für den Erfolg der Waffen zu schassen, aber dem gewaltigen Er leben steht sie zwangsläufig als nur nehmender Teil passiver gegenüber, und sie bedarf anderer For men der Entspannung, um sich mit neuer Kraft aufladen zu lassen. Diesen Ausgleich bringt aber in stärkster Wirkung die Beschäftigung mit den kulturlichen Gütern, die volkeigen find; denn jede Kultur ist im Gegensatz zu den Errungenschaften der Zivilisation volklich bestimmt, wenn sie echt sein soll; denn sie wendet sich an das geistige Wesen im Menschen. Die Abwendung eines nun überwundenen Zeit alters von der Natur und vom Boden hat es mit sich gebracht, daß man in die Reihe der Künste, die das kulturliche Leben eines Volkes bestimmen, wohl neben die Dicht- und Tonkunst, neben die Malerei und die Bildhauerei auch die Baukunst zählte, die Gartenkunst aber, die sich mit der künstlerischen Gestaltung der Gärten und der Land schaft befaßt, kaum als vollwertig anerkennen wollte, obwohl man sich ihrer Zern bediente, um Bauwerken oder Bildwerken den Rahmen zu geben, oder es als selbstverständlich empfand, daß öffentliche oder private Grünanlagen zum Stadtbild gehören. Wenn man von Wohnkultur sprach, so dachte man an die Innenarchitektur, an das Bildwerk an den Wänden, an den gepflegten Inhalt des Bücherschrankes und an die Hausmusik. Man vergaß aber, daß ein Heim leer wirkt, wenn in ihm die Blume und Zierpflanze fehlt. Man übersah die große Aufgabe des aus kulturlichem Empsinden heraus gepflegten Blumen fensters oder Blumentisches, und während man sich darum stritt, ob Blumen und Base im Stilleben des Gemäldes künstlerisch einwandfrei in Farbe und Form komponiert waren, übersah man, sich mit dem lebenden Blumenstrauß und seiner Vase zu befchäftigen. Wie wenige haben heute noch ein Empfinden dafür, wie sorgsam Blume und Vase aufeinander nbgestimmt sein müssen, um beide zur vollen Wirkung zu bringen und die Blume im Strauß so anzuordnen, daß sie sich wechselseitig im Anblick, in der Wirkung steigern. Das gilt vor allem für jene Blume, die uns heute besonders angeht, für die Rose. Sie wird die Königin unter den Blumen genannt. Wir fra gen uns unwillkürlich,, wie sie zu diesem Rang gekommen ist; denn niemand wird bestreiten wollen, daß nicht auch andere Blumen von höchster Schön heit in Form und Farbe sind und daß nicht auch ihr Duft köstlich ist. Daß sie zur Königin der Blumen im Volksmund wurde, verdankt sie den Dichtern und Sängern, die sich seit alten Zeiten mit ihr beschäftigten. Von „Rosengärten" ist schon in den alten Helden sagen und -gesängen die Rede. Daß sie und der „Rosenhag" etwas anderes bedeuteten, als wir Menschen" der Jetztzeit im allgemeinen vermuten, zeigt Heft 3 „Der Rosengarten durch zwei Jahr- tausende", das die von mir geleitete Deutsche Gartenbau-Gesellschaft in der Schriftenreihe „Quel len zur Geschichte des deutschen Gartenbaues" her- ausgebracht hat. Jene „Rosengärten" waren nicht Sammlungen schöner Rosensorten, sondern es waren Plätze für Gemeinschastsveranstaltungen und öffentliche Feste, die von Hecken der dornigen oder, botanisch richtiger, stacheligen Wildrose cingezäunt waren, die allerdings in der Blütezeit der Hecken dem Fest den besonders festlich-fröhlichen Rahmen gaben. Die Zeit der Rosenblüte ist nun zugleich die festlichste Zeit der deutschen Natur überhaupt, und so wurde die Rose am Aegrain, dann die Rose im Garten zum Symbol der schönsten Jahreszeit und damit auch das der Liebe. Als mit der Zeit per Kreuzzüge auch Lie orientalischen, gefüllten Rosenarten und mit ihm zugleich die Einflüsse des orientalischen Mysterienkultes nach Deutschland kamen, erhielt auch der Rosenkult einen erneuten Auftrieb, der sich wieder in der Dicht- und Ton kunst bemerkbar machte. Deutsche Geistigkeit über wand dabei die Auswüchse des orientalischen Mystc« rienkultes um die Rose. Es blieb ihr aber das be sondere Geheimnisvolle, das sie mit der Forni der einfachen wie der gefüllten Blüten und ihrem Duft in sich barg. Den wesentlichsten Anteil ihrer Er höhung zur „Königin der Blumen" aber verdankt sie den Dichtern und Sängern. Kein anderes unter den Blumenliedern wird in Nord und Süd, in Ost und West, von jung und alt so sicher gesungen wie das „Sah ein Knab' ein Röslein stehn . . ."! Brauchen wir uns da noch zu wundern, daß mit dem Lied auch der Wunsch aufwacht, die Rose im Garten oder in der Vase selbst zu besitzen? Ist dieser Wunsch des Gartenfreundes aber erst einmal wachgeworden, hat er erst einige schöne Rosenarten oder -sorten im Besitz, dann beginnt er zu beob achten, was es sonst noch an schönen Rosen gibt. So wird er allmählich zum besonderen Rosen- freund, manchmal sogar zum Rosensammler, und das uni so mehr, wenn er z. B. im Verein deutscher Rosensrennde Wunschgenoffen kennenlcrNt. Ein solcher Kreis von Freunden der Rose ist nun aber, ohne daß er es selbst merkt, ein starker Förderer der Rosenzucht und damit jener wenigen Sonder betriebe des Gartenbaues, die sich mit Züchtung neuer Rosensorten befassen, von denen drei der bedeutendsten in dem Hamburg benachbarten Gebiet der Holsteiner Roscnbaumschulen liegen. Die moderne Rosenzüchtung beginnt sich immer stärker der neuesten wissenschaftlichen Forschungs ergebnisse zu bedienen. Es lag daher durchaus im Zuge der Zeit, daß der Verein deutscher Roseu- freunde in Sangerhausen ein Rosen-Forschungs institut errichtete, dessen Arbeiten heute noch eine Nebenbedeutung erhalten haben, seitdem man er kannt hat, daß die Frucht der Rose, die Hagebutte, mit ihrem hohen Vitamingehalt eine große volks gesundheitliche Bedeutung zu erhalten beginnt. Das erwähnte Rosenforschungsinslitut des Ver eins deutscher Rosenfreunde steht in enger Ver bindung mit dem zentralen Rosarium in Sanger hausen, das seine Ergänzung im Rosarium von Uetersen hat und in Kürze eine weitere Ergänzung in Frankfurt am Main erhalten wird. Diese drei Rosarien, also Rosensammelstätten, heben sich ans dem Kreis der sonst noch in vielen Städten vor handenen Rosarien deutlich heraus dadurch, daß sie Prüfstätten für Rosenneuheitenzüchtungen sind, in denen der Reichsnährstand die Neuheiten hin sichtlich ihrer Identität und ihres Wertes prüft, bevor sie in den Verkehr kommen dürfen, daß nicht nnr dem Gärtner, sondern auch dem Rosen freund und Gartenbesitzer nur wirklich wertvolle Sorten angeboten werden. Die Tatsache allein, daß nicht nur in Holstein, sondern auch in anderen Teilen des Reiches be sondere Baumschulen bestehen, die sich fast aus- fchließlich mit der Anzucht und dem Anbau von Rosen beschäftigen, und daß weiterhin fast alle Baumschulen das gleiche auf mehr oder weniger großen Teilstücken tun, beweist nun auch die große volkswirtschaftliche Bedeutung, die aus der Liebe zur Rose im Volk in wirtschaftlicher Beziehung entstanden ist. Für den Bedarf des Inlandes und für den starken Export an Rosen- Pflanzen, der aus Deutschland heraus erfolgt, wer den alljährlich rund 20 bis 25 Millionen Rosen gebraucht, zu denen noch die Rosenwildlinge mit allein über 20 Millionen Stück kommen, die für die Veredlung gebraucht werden, soweit sie nicht als solche zur Hagebuttengewinnung angebaut werden. So sollen im Lauf der nächsten Jahre für diesen Zweck etwa 3 Millionen hagebutten liefernde Wildrosen an den Reichsautobahncn zur Anpflanzung gelangen. Nicht nur zur Bepflanzung der Gärten werden Rosen gebraucht. Die Rose ist ja auch eine der begehrtesten S ch n i t t b l u m e n, die uns die Gärtner aus dem Freien bzw. aus ihren Kulturen unter Glas während des ganzen Jahres liefern sollen. Die Ernte an Schnittrosen aus solchen Gärtnereien beläuft sich jährlich auf über 50 Mil lionen Rosen von rund 10 Millionen Stand pflanzen, wobei jene Rosen, die in Baumschulen geschnitten werden, nicht eingerechnet sind. So wertvoll an sich auch diese wirtschaftliche Seite der Rose für den Erwerbsanbau ist, so ist doch die kulturliche Bedeutung wesent licher. Wir erkennen das Wort „Kraft durch Freude" an, weil die Freude der schönste Ent spannungsfaktor bei und nach der Arbeit ist. Wir ergänzen das Wort, indem mir ihm anhängen „Freude durch Blumen" oder hier „Freude durch Rosen", und hier läßt sich noch mancherlei Freude schaffen. Die Vielfältigkeit der Rosenarten und -sorten ebnet dazu die Wege. Die Gruppe der Wild rosen entzückt uns in Blüten und mit ihren Hagebutten in der freien Landschaft. Die Gruppe der Park rosen schmückt die Anlagen im Uebcr- gang von der srei.n Landschaft zur menschlichen Siedlung. Innerhalb der Wohnbezirke und in den Gärten erfreuen uns die Kletter rosen und die edlen Teerosen und ihre Hybriden. Heute ist das Rosendorf Ufhoven bei Langen salza eines der schönsten Beispiele dafür, wie aus der eigenen Arbeit der Dorfgcmeinschaft und unter sinnvoller Ausschöpfung der mit den Rosen ge gebenen Möglichkeiten ein Dorf wieder echte Heimat werden kann. Sein Heimatbuch gibt einen tiefen Einblick des Hineinwachsens in die neue Zeit, die Deutschland zum großen Garten aller Deutschen werden lassen will. Prof. Dr. Ebert, Berlin,
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