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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
-
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
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- Gartenbauwirtschaft
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6artenbauwirtlcha6 vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbao Ur. 1». s. Msi1»4l3 zur Au! Dadurch erreicht man sine glatte Veredlungsstelle "ufnahme des Edelauges. Verschiedenheit des Bodens überallhin übertragen werden. Im Lauf der Jahre wird sich in einer jeden Baumschule gefühlsmäßig eine gewisse Regel für die Düngung heransgestellt haben. Viele Baumschuler waren jedoch mit mir erstaunt, als wir den Boden mif Kalkgchalt und Reaktionszahl untersuchten; über die Ergebnisse habe ich schon in einer früheren Abhandlung berichtet. Ich halte es für unbedingt notwendig, das; zum mindesten eine Untersuchung des Bodens auf Kalkgehalt mrd Ne- aktionszahl (pll - Zahl) durchgeführt wird. Nur so kann man die Düngung mit Handelsdüngemit- teln darauf einstellen, andernfalls führen wir evtl, dein Boden, der sowieso schon sehr sauer ist, noch ein sauer wirkendes Düngemittel (z. B. schwefel- sauren Ammoniak, Snperphosphat, Patentkali) zu, wahrend hier ein alkalisch wirkendes Düngemittel (Kalisalpeter, Thomasmehl, 4>vprozentiges Kali o. a.) hätte angewandt werden wüsten. Viele. Baum- fchuler in Mitteldeutschland haben auf Grund mei ner Untersuchungen ihre Düngungswelse mit bestem Erfolg nmgestellt. Hinweisen möchte ich noch beson ders auf das Patentkali (schwesclsaures Kalimag- nesium), das man vorwiegend wegen des in ihm enthaltenen zweiten Nährstoffes, nämlich Magne sium, verwenden soll. Meine Beobachtungen haben ergeben, daß hierdurch die Chlorose wesentlich zu- rnckgedrängt werden kann und ferner ein gutes Wachstum erzielt wird. Daß die Wahl der Unterlagentypen, der Stamm bildner, die Schädlingsbekämpfung, die Sortenfrage usw. eine große Rolle in der Baumschule spielen, bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung. Hier über ist jedoch schon in anderen Abhandlungen häu fig berichtet worden. Meine Ausführungen sollen dazu dienen, den Betriebsleiter zum Beobachten zu veranlassen. Er wird dann finden, daß in seinem . Betrieb auch noch manches praktischer gemacht wer den kann. Wenn sich das Auge erst soweit geschult hat, daß man, und hier muß ist sagen leider, zuerst das Falsche sieht und dann erst das Gute, daun ist man auf dem richtigen Weg zum Nutzen des eigenen Betriebes, aber auch zum Nutzen des anderen Be rufskameraden, den man auf Verbesserungen und Fehler unbedingt aufmerksam machen soll. Or. V/. keäecüsr, Kassel. Okulathalter soll in drei Größen ausgegeben werden. Hergestellt wird z. Zt. nur eine Größe: Langschiene 10 am lang, Bänder 4,8 om lang (siehe Abb.). Die Verwendung der jeweiligen Größe dürfte sich nach der Triebstärke bzw. ihrer zeitgebundenen Anwendung richten. Beschreibung: Die Langschiene ist halbrund ge bogen; diese Formierung dient zur Versteifung. Die beiden unteren Bänder s und d dienen zur Befestigung des Halters am zweijährigen Holz. Mit dem dritten bzw. oberen Band o wird die Umklammerung des jungen, sich bildenden kraut artigen Triebes getätigt. Vorteile: Gerade Triebe ohne Zapfen oder Stäb chen, Fortfall des Bindematerials und dadurch be deutende Arbeitserspanis. Der Halter ist bei ent sprechender Behandlung bzw. Aufbewahrung meh rere Jahre verwendbar. Infolge des Mangels an geeignetem Binde material sowie der umständlichen bereits vor erwähnten Zapfenmethode dürfte der Okulathal- ter eine bedeutende, sehr vorteilhafte Neuerung auf dem Gebiet des Baumschulwesens und des Obstbaues darstellen. Abschließend sei noch er wähnt, daß er auch von ungelernten Kräften an gebracht werden kann. ll ?looL. Dem Gärtner K. Simon aus Hohenwetters bach in Baden ist es gelungen, auf Grund jahre langer Versuche und Beobachtungen einen wirklich brauchbaren Okulathalter zu konstruieren und mehrere Jahre hindurch auf den betriebswirtschaft lichen Nutzen hin zu prüfen. Der Okulathalter dient zum Auf- bzw. Anheften krautartiger Triebe. Er eignet sich besonders noch gut bei Kopfvered lungen sämtlicher Obst- und Gehölzarten. Dadurch wird das Ausbrechen derselben verhindert. Ohne jeglichen Zapfen und ohne Bindematerial läßt sich mit diesem Halter die gewollte Triebrichtung be stimmen, was besonders für die Anzucht der Obst bäume in den Baumschulen sowie im Formobstbau zur Erziehung der verschiedenen Formen äußerst vorteilhaft ist. Dieser Vorteil wird in erster Linie bei den hartholzigeren und sehr kräftig wachsenden Sorten in Erscheinung treten, bei denen das Zap- fewschneiden nicht nur keine schöne, sondern oft auch eine gefahrvolle Arbeit für den Ausführenden, als auch indirekt für den Betriebsinhaber war. Der -4bb. rec/tk: Oer neue Okukak/nr/ker Xbb. links reigt, wie er am Okukat an§ebrac/rt nsträ ^raktiscds L/aürunsso aus der TÄtisLsit cisr Lsrcrtuossn'oss Äweitsoeceinjachungen in Saumschuim 95 ooo Bienenvölker gaben 40 ooo Honig In diesen Tagen wurde gelegentlich einer von der Landesbauernschaft Thüringen Veranstaltetei» Besichtigungsfahrt mitgeteilt, daß es in Thüringen 95 00» Bienenvölker gibt. 40000 kg Honig wur- den im vergangenen Jahr von den Imkern abge liefert und an Kinder und Kranke verausgabt, doch besteht begründete Aussicht, daß sich diese Menge in diesem Jahr aus mindestens 180000 LZ erhöhen wird. von der Arbeitserleichterung abgesehen, auch für die Entwicklung der Bäume an sich vorteilhafter sein als das Pflanzen auf mit Spaten ausge hobenen Baumgruben, besonders wenn es sich um tonverkittete Kiesböden, Tonmergclböden, Böden mit Ortsteiubildung und um stark steinigen Böden überhaupt handelt. Werden in solchen Böden glatt, wandige enge, mehr tiefe als flächig weite Pflanz gruben mit Spaten und Schaufel hergcstellt und, wie das häufig geschieht, der schlechtere Boden innerhalb der Gruben durch besseren ersetzt oder wenigstens mit besserer Erde oder Kompost ange reichert, so wachsen in solchen Baumgruben die Bäume zunächst sehr gut an und gedeihen üppig, bis der verbesserte, lockere Bodeninhalt der Gruben und sein Nahrungsstoffvorrat erschöpft ist. Dann tritt häufig Spitzendürre ein, die Bäume kümmern oder gehen sogar ein; denn die Wurzeln solcher verweichlichten Bäume vermögen dann nicht mehr in den ungünstigen Boden außerhalb der Grube einzudringen. Bei Sprengkultur in solch ungünstigem Boden ohne glatte, feste Wände steht der Baum mit seinen Wurzeln sofort in dem rauhen schlechteren Boden, der selbstverständlich nach Bedarf mit etwas Humus, Kalk und Nährstoff angereichert ist. Der Locke- rungshorizont ist bei der gesprengten Grube jedoch nicht so scharf abgegrenzt wie der einer Baum grube mit glaiten Wänden. Das gelockerte Boden volumen ist zudem nach der Tiefe hin meist größer als das Volumen üblich großer Baumgruben. Selbst wenn dem nicht so wäre, finden die Wurzeln nicht ein plötzliches Wechseln von bestgelockertem und völlig ungelockertem Boden, sondern — da die Sprengwirkung im Boden allmählich abebbt — gewöhnen sich allmählich daran, von gelockertem in weniger bzw. ungelockerten Boden hineinzu wachsen. Eine plötzliche Umstellung bezüglich des Wurzelwachstums fällt also hier sort. Es ist daher sehr wahrscheinlich, daß solche Bäume.bester ge deihen. Natürlich bedarf diese Ansicht einer exakten und versuchsmäßigen Nachprüfung. Daß bei neuen Obstanlagen normales Pflügen mit tiefer Untergruudlockerung, Holländern der gesamten Fläche, gleich, ob mit Spaten oder Fräse ausgeführt, sich in normalen Böden auf die Dauer besser bewährt als Setzen der Bäume auf Pflanz gruben und seien sie auch mehr lang und breit als tief, sei abschließend mit besonderer Betonung gesagt. Leider steht diesbezüglich in Fachkreisen infoige der noch unzureichenden versuchsmäßigen Ergebnisse noch immer Meinung gegen Meinung! Hier müssen die berufenen Stellen durch Anlage und Durchführung entsprechender Versuche auf klärend wirken. Meine Ausführungen haben gezeigt, wie sehr auch auf dem Gebiet der Bodenbarbeitung der Gartenbau auf die Erkenntnisse der landwirtschaft lichen Forschung angewiesen ist. Für viele Vor gänge, die als Folgewirkung der Bodenbearbeitung sich in Veränderung des Bodenzustandes und damit der Bodenfruchtbarkeit unabhängig von Düngungs maßnahmen auswirkt, fehlt jedoch die letzte Er klärung. Hier muß die Erfahrung Helsen, den richtigen Weg zu gehen. Bodenbearbeitungs forschung ist aber die Sparte landwirtschaftlicher Forschung, deren Erkenntnisse grundsätzlich für bis landwirtschaftlichen wie Kulturen des Gartenbaus Geltung haben. Eine scharfe Trennung zwischen landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturen ist unmöglich. Nachteilig wirkt sich jedoch das Fehlen oder doch zumindest — von der Unterlags forschung abgesehen — die große Lückigkeit garten bauwissenschaftlicher Eigenerkenntnisse da aus, wo auf solche nicht zu verzichten ist. So ist z. B. die Wurzelforschung bei Ob st bäumen noch recht ergänzungsbedürftig. Solange diese nicht weitgehender geklärt ist, sind wir auch trotz der zahlreichen Einzelerkenntniste über Boden bearbeitung, deren Wirkung auf Bodenzustand und Bodenfeuchtigkeit nicht in der Lage, die Boden bearbeitung in Baumschulen und Obstanlagen den Belangen der einzelnen Kulturen wirklich zweck- entsprechend anzupassen. Vortsüs rsiAtsn sick nur kisksr bsr uogünstiFsn Loclsuvsrkältnisssll Erfahrungen mit Ser Sprengkultur ^rbsitsrlsicktsrocls NsusrunN cru/ cism Osbist ctss Lcmmscklllwsssus Lin neuer okulathatter Unterlagenvermehrung durch Wurzelstecklinge In Nr. 12 der „Gartenbauwirtschaft" wird über die von Dr. Hilkenbäumer durchgesührten Versuche zur Unterlagenanzucht durch Wurzel- stecklinqe berichtet. Aehnliche Versuche habe ich in geringem Umfang mit Doucin, Birnensämlingen, Unterlagspflaumen und Walnuß angestellt und bei entsprechender Kultur im kalten Kasten, außer bei Walnuß, durchaus befriedigende Ergebnisse von einzelnen Typen und Sämlingen erzielt. In dem Bestreben, von bewährten oder neuen Unterlags klonen eine recht große Zahl von Pflanzen in kurzer Zeit zu erziehen, bietet das von Dr. Hilken bäumer erarbeitete Verfahren der Wurzelschnitt lingsvermehrung zweifellos eine gute Hilfe. Für die Praxis liegt jedoch in dieser Art der Unterlagenvermehrung eine Gefahr. Am besten werden sich solche Tyven durch Wurzelstecklinge ver mehren lassen, die eine natürliche Neigung zur Sproßbildung aus der Wurzel besitzen. Daher betont Dr. Hilkenbäumer in seiner Arbeit ja auch, daß die erzielten Ergebnisse innerhalb der Typ- und Sämlingsunterlagen sehr unterschiedlich sind. Leider zeigen die durch Wurzelstecklinge leicht ver mehrbaren Typen aber sehr oft auch eine starke Neigung zur Bildung von Wurzelausschlägen, die dem Obstbauer viel Verdruß und dem auf solcher Unterlage veredelten Baum eine empfindliche Schwächung bringen. So mußten ja in der Praxis schon einige Doucin- und Pflaumentypen infolge ihrer starken Wurzelschoßbildung als ungeeignet bezeichnet werden. Für den Obstbau werden Un terlagen gebraucht, die auch bei Schwachwüchsigkeit, reicher Ertragsfähigkeit, vorübergehender Erkran kung oder Verjüngung der Edelsorte nicht sofort eine starke Wurzelschoßbildung entwickeln. Wie schwer Wurzelschosse bei jeder Art von Unterkultur zu beseitigen sind, ist bekannt. Es wäre zu wün schen, daß die für die Unterlagszüchtung durchaus beachtliche Vermehrungsmethode in der Praxis nur bei solchen Unterlagstypen Anwendung findet, die erwiesenermaßen nicht zur Wurzelschoßbildung neigen. Bei diesen ist das Ergebnis dement sprechend, die anderen sind für den Obstbau un tauglich. Uuckan, Deutsche Gartenbauschule, Brünn. durchtreiben und noch nicht verholzt sind, dann können die Triebe ohne Messer mit der Hand, über die man evtl, einen Handschuh ans Leder gezogen hat, abgestreift werden. Man erhält so einen Svftauftrieb in dem Zapfen; da jedoch das Edelauge nicht eingekürzt ist, wird die Hauptnah rung diesem zugesührt werden. Es muß ober die Forderuna gestellt werden, rechtzeitig zu räubern, nicht erst dann, wenn die Triebe schon einige Zen timeter lang sind. Im letzteren Fall mutz man natürlich mit dem Messer arbeiten und benötigt bedeutend mehr Zeit dazu. Eine weitere Zeitersparnis, auf die es heute bei dem Mangel von Arbeitskräften ankommt, besteht darin, daß man die älteren Quartiere im Lauf des Sommers nicht mehr pinziert. Dies ist auch ohne weiteres möglich, wenn man im Frühjahr die jüngsten und schwächsten Triebe stehenläßt und ein kürzt. Man muß jedoch besonders darauf achten, daß auch wirklich genügend Verstärkungsholz steheu- bleibt da sonst der geforderte Stammumfang nicht erreicht wird. Zu scharfes Ausputzen wird häufig von den Lehrlingen, aber auch von den älteren Ge hilfen trotz aller Ermahnungen immer wieder vor genommen. Ich habe in diesen Fällen dann darauf hingewiesen, daß der Mensch auch nicht gut mit halber Lunge leben kann und damit erreicht, daß diese Arbeit mit mehr Verständnis ausgeführt wird. Eine Ausnahme bei diesem vereinfachten Verfahren machen allerdings die Süßkirschen. Süßkirschen soll man möglichst etwas pinzieren, damit die Neben triebe nicht zu dick werden und später beim Schnei den keinen Anlaß zum Gummifluß geben. Besser ist es jedoch, mau läßt die schwächeren Triebe wach sen und schneidet im Sommer die zweijährigen und starken einjährigen Tri'ebe ganz heraus. Ein wichtiges Kapitel in der Baumschule ist die Düngung. Exakte Düngungsversuche in den Baumschulen sind bisher kaum durchgeführt wor den. Die Ergebnisse können auch nicht wegen der Obstbäumen auf sonst kulturunwürdigem Boden erscheint jedoch das Sprengkulturverfahren sehr wertvoll; denn cs kann auf diese Art gelingen, die viel zu knappen Kulturflächen Deutsch- iands mit Erfolg erheblich zu erweitern. Für die Richtigkeit dieser Annahme sprechen Beobachtungen, die ich an einer in den Jahren 1934 bis 1935 an gelegten Apfelbuschpflanzung von mehreren tausend Bäumen an einem Berghang bei Olpe im Sauerland machen konnte. Hier handelt es sich um steinreichen Boden mit Felsunterlage. Sämtliche Bäume stehen in gesprengten Baum gruben. Während in weitem Umkreis kein einziger wirklich gepflegter, gut entwickelter Obstbaum zu finden ist,-zeigen die Bäume dieser Anlage durch weg ein freudiges Wachstum, wie ich das noch im Herbst 1940 zu beobachten Gelegenheit hatte. Die bereits ansehnliche Ernte des letzten Jahres war zudem von guter Qualität. Leider fehlen hier Bergleichsbäume, die im ungesprengten Boden gepflanzt worden sind. Die Umgegend bietet, wenn sie auch gern zum Vergleich herangezogen wird, kein wirklikch stichhaltiges Material; denn die Mehrzahl der dortigen Bauern Pflegen ihr Obst, soweit solches überhaupt vorhanden, in keiner Weise. In der genannten Obstanlage hingegen werden die Bäume sachgemäß gepflegt und gespritzt. Da keine Unterkultur vorhanden ist, geschieht die Bodenpflege mit Grubber über Kreuz. Auf ungünstigem Boden dürfte das Anpflanzen von Obstbäumcn auf gesprengten Pflanzgruben, Die nachsoleenden Ausführungen pelle» den Schluß der Wiedergabe deS in Nr. IS begonnenen und in den Nummern 11, 1» und 18 sortgeietzten Abdrucks des in Bad GodeSber, im Haimar ge haltenen Bortrags von Dr. Witte, Marbos bei Bono, dar. Die Schristlcitung. Schließlich sei noch eines Kultur- bzw. Boden- bearbeflungs-, bester sogar Bodenvorbereitungsver fahrens gedacht, das in den letzten Jahren in steigendem Maß von sich reden macht, das ist das Sprengkulturverfahren. Es kommt weniger für den Anbau tiefwurzelnder Pflanzen allgemein in Frage. Seine Anwendung ist vor nehmlich gedacht für die Anlage von Obst-, Reb- und Forstpflanzungen. Ohne endgültig, zu dem Wert dieses Verfahrens Stellung zu nehmen, ist zu sagen, daß man mit ihm leicht — und das ist wörtlich zu nehmen, da körperliche Anstrengung von Mensch, Zugtier oder Zugmaschine wegfällt — bis 3 m tief, und wenn nötig noch tiefer den Boden zu lockern vermag, ohne ihn zu wenden. Die Schichten bleiben im wesentlichen am gleichen Platz. Die Kosten sind aber Höher als bei einfacher Pflugarbeit mit Untergrundlockerung. Wertvoller garer Oberboden wird nicht vergraben, wertloser Untergrund nicht oder doch unbedeutend Herauf geholt. S° kommt dieses Verfahren im Prinzip wieder, wenn auch in einem ums Vielfache ge steigerten Ausmaß, der erkenntnismäßig besten Bodenbearbeitungsart, der flachwendenden mit Untergrundbearbeitung, am nächsten. Durchgcführt wird das Sprengkulturverfahrcn mit dem brisanten Ammon-Salpeter-Gesteins- sprengstoff Domperit und Gelatine-Romperit, die gegen Schlag, Reibung, Stoß, Funken und Feuer wenig empfindlich und daher relativ handhabungs sicher sind. Romperit kommt in trockenem Boden, Gelatine-Romperit in nassem Boden zur Anwen dung. Es wird je nach Bodenart in Bohrlöchern von 100 bis 120 am Tiefe in Mengen bis etwa 300 x zur Entladung gebracht. Versuche des Reichs kuratoriums für Technik in der Landwirtschaft und solche von Huhs in Sondershausen berichten von guten Erfolgen bei in gesprengten Baumgrubcn gepflanzten Bäumen. Es handelt sich bei den Huhsschen Versuchen um Böden, die für Acker nutzung nicht lohnend waren und auf dem Obst- bäume sich bisher nur kümmerlich entwickelten, weil sich unter der Humusoberschicht feste Schichten von Buntsandstein, Kalk und Gips befanden, deren Durchstoßung und Lockerung mit den gebräuchlichen Geräten wirtschaftlich unmöglich waren. In normalen Böden mit gefundem Untergrund dürfte nach den bisher mitgeteilten Erkenntnisten über den Wert tiefer Bodenbearbeitung der Erfolg beim Obsthau ausbleiben bzw. nicht im Verhältnis zum Aufwand stehen, zudem die Obstbäume — worauf ich schon mehrfach hinwies — flacher wurzeln als allgemein angenommen wird. In Verbindung mit der RKTL. hat auch die hiesige Landesbauernschaft seit etwa vier bis fünf Jahren in der Rheinprovinz fünf Versuche mit dem Sprengkulturverfahren laufen: Drei Versuche mit gesprengten Baumgruben im Vergleich mit handgearbeiteten Baumgrubcn, zwei Versuche zur Tiefenlockerung des Bodens in alten Baum beständen. Auch für diesen Zweck soll sich das Sprengkulturverfahren bewährt haben. In einer Brühler Baumschule laufen ebenfalls Spreng- kulturversuche. Abschließende Ergebnisse liegen infolge der Kürze der Versuchsdauer noch nicht vor. Augenfällige Vorteile der Sprengkultur sollen bei diesen Versuchen bisher nicht aufgetreten sein. Demnach scheint, wie amb die angeführten von Huhs erzielten Erfolge mit Sprengkultur in Sondershausen erkennen lasten, das Sprengkultur verfahrcn dort besondere Vorteile bringen können, wo besonders ungünstige Bodenverhältnisse vor- licgen. Aehnliches berichtet anch Kvarazkhelia aus Rußland. Auch auf dem Marhof sollen, um den Wert der Sprengkultur auf normalem mittelschwerem Boden festzustellen, im Herbst dieses Jahres Versuche an gelegt werden. Für den Anbau von Forst- und Auch einen anderen Vorteil hat sowohl das An häufeln der Wildlinge als auch der übrigen Quar tiere, und zwar wird zum mindesten ein einmali ges, oft sogar mehrmaliges Hacken in den Reihen erspart. Nach dem Häufeln wird durch die Reihen solange mit dem Planet gefahren, bis die Anhäu- felung und damit das Unkraut verschwunden ist. Dann wird wieder von neuem angchäuselt. Viel fach wird dadurch das Handhacken in den Reihen ganz vermieden, bestimmt ist nur ein- oder zweimaliges Hacken notwendig. Das Anhäufeln der Quartiere im Winter — eine Ausnahme bilden Verkaufs quartiere, in denen wegen des häufigen Laufens in den Reihen diese Maßnahme nicht durchgeführt werden kann — bezweckt ferner neben der Unkraut bekämpfung tiefes Durchfrieren des Bodens. Meine Beobachtungen beim Abwerfen der W i l d l i nge gehen dahin, daß -das früher allge mein übliche Blindschneiden nicht vorteilhaft ist. Einmal trocknet der Zapfen dann viel zu leicht ein und erschwert später den Zapfenschnitt, dann be steht die Gefahr bei zu krasfem Blindschnsiden, daß selbst -das Edelauge, wie ich des öfteren beobach ten konnte, nicht genügend Nährstoffe erhält. Der Zapfen muß rechtzeitig von den Wildtrieben ge säubert werden, und zwar dann, wenn die Augen Aufgabe eines Beratungsringleiters ist es, nicht nur die Kenntnisse, die er sich auf Grund seiner Ausbildung angeeignet hat, den Beratungsring mitgliedern zu übermitteln, viel wesentlicher ist es, daß er aus der Praxis heraus Erfahrungen sam melt und -diese dann den Anbauern zugute kom men läßt. Im Lauf meiner -mehrjährigen Tätig keit als Beratungsringleiter für Baumschulen in der Landesbauernschaft Sachsen (Anhalt) konnte ich vielfach wicderkehrende Fehler feststellen, und deshalb sollen die nachfolgenden Ausführungen dazu beitragen, diese Fehler, die nun einmal dann und wann a-uftreten, vermeiden zu helfen, aber auch -durch die Schilderung der einen oder anderen Maßnahme eine Qualitätsverbesserung und Zeit ersparnis herbeizuführen. Beginnen wir gleich bei den Wildlingen. Es kann nicht genug dazu geraten werden, gut bewurzelte, starke Wildlinge (Ausnahme M-ahaleb) einzukaufen. In diesem Jahr ist man leider in folge der Knappheit an Wildlingen dazu gezwun gen, teilweise schwächere zu nehmen. Ein Quar tier auf schwächeren Wildlingen bleibt immer un gleich, selbst wenn alle anderen Kulturmaßnahmen sorgfältig ausgeführt werden. Grundsatz muß hier sein: ,,-däs Beste ist gerade gut genug . Wie mir die mitteldeutschen Wildlingsschulen bestätigten, wurde in den letzten Jahren die beste Qualität immer mehr verlangt, und dies mit Recht. Die Arbeitsverhältnifle zwingen leider dazu, dem Putzen der Wildlinge nicht genügend Sorg falt zuznwenden. Eines muß aber unbedingt ge fordert werden: wo die Gefahr eines Wurzellrop- f-es vorhanden ist, soll man -die Wildlinge beim Pflanzen in einen leigen Uspulun- oder kAigen Ceresan-Lehmbrei tauchen (Mittel „U-sPUlun zur Bodendcsinfektion" und „Cerefan - Naßbeize U. 8-04"). Wesentlich ist, daß -die Wildlinge auf 30 bis 40 cm eingekürzt werden, wobei man die stär keren etwas länger belassen kann als die schwä cheren. Bei dieser Länge verstärkt sich der Wild ling genügend zur Aufnahme des Edeltriöbes. Nicht geschnittene Wildlinge treiben meist schlecht aus und -bleiben zu schwach. So selbstverständlich dies erscheinen mag, habe ich leider des öfteren eine wenig sorgfältige Behandlung der Wildlinge beobachten können. Die Anwachserg-ebniffe sind im wesentlichen bester, wenn die Wildlinge sofort nach der Pflanzung angehä-ufelt werden. Die Verdunstungsfläche des kurzen Stämmchens wird dadurch verringert und vorwiegend die oberen Augen zum Austrieb ver anlaßt, während -die unteren kaum durchtreiben.
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