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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
1
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
1
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- Gartenbauwirtschaft
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Oartenbauwirtlchakt vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbav »ie.is. rv.Lprll l»«, 3 Umerkapttaiisterung? Ein Aussatz von 0r. Reischle über die Au- schöpsung der Gewinne In der Sonntagsausgabe der Tageszeitung für die Landwarenbewegung, -Verarbeitung und -Ver wertung, „Die Landware", beschäftigt sich der Reichshauptamtsleiter der NSDAP., Or. Hermann Reischle, auf Grund des Erlasses des Reichs« Preiskommissars über die Abschöpfung von Ueber- oewinnen mit der viel debattierten Frage der Preissenkungen. Der Verfasser weist in sehr inter essanten Ausführungen nach, in welchem Umfang und auf welchem Wege vor allem bet den Aktiengesellschaften die Abschöpfung der Gewinne durch Ausschaltung der sogenannten „Selbstfinan zierung" erfolgen mutz, wodurch auch jene not wendige Harmonie entsteht, die man den volks wirtschaftlichen Ausgleich zwischen Stadt und Land nennt. Der beinahe gleichzeitig mit der Reichsbankrede Funks herausgekommene Erlaß des Reichspreis- rommissars zur Abschöpfung von Uebergewinnen bzw. zu ihrer Umsetzung in Preissenkungen, so heitzt es in dem Aufsatz, beweist, daß in der Ver gangenheit solche Uebergewinne gemacht worden sind. Wie diese Uebergewinne Verwendung gefun den haben, beweist Ar. Reischle mit folgenden Ausführungen: „Ein geringer Anteil davon ist zur Ausschüt tung steigender Dividenden verwendet worden. Aber dies ist nur ein meist verschwindend geringer Anteil. Der weitaus größere Anteil — es dürfte sich hier in den vergangenen Jahren um Milliar den und aber Milliarden handeln — ist zu sicht baren und noch mehr zu unsichtbaren Abschreibun gen, Rückstellungen usw. verwendet worden. Das kann man den Unternehmungen gar nicht einmal Lbelnehmen, denn von feiten des Vorgängers des derzeitigen Reichsbankpräsidenten wurden sie ja amtlich auf den Weg der sogenannten Selbfinan- zierung verwiesen. Selbstfinanzierung bedeutete, auf einen einfachen Begriff gebracht, daß ein Unternehmen seine Preise so stellte, daß es aus den Ueberschüssen nicht nur eine angemessene Rente erhielt, sondern auch das für den Ausbau des Be triebes erforderliche stehende und umlaufende Kapital erwirtschaftet wurde. Anstatt also eine Kapitalerhökung durchzuführen, dadurch die Passivseite der Bilanz zu erhöhen und auf der Aktivseite als Gegenwert die mittels der Kapital erhöhung finanzierten Bauten, Maschinen usw. zu verbuchen, war der Bilanzvorgang hier kein doppel-, sondern nur ein einseitiger! Es entstan den also Aktiven, die sofort wieder aus Gewinn abqebucht wurden. Dergestalt entstand auch etne Art von Unter« kapitalisierung insofern, als die wirklichen Werte der Aktivseite der Bilanz in gar keinem Verhältnis mehr zu dem Nominalkapital auf der Passivseite standen. Da man dies aber an den Börsen wußte, wurden die Börsenkurse dieser Aktien, ihrem inne ren Wert entsprechend, emporgetrieben, und zwar oft weit über den Kurs hinaus, der dem Dividen densatz im Verhältnis zum landesüblichen Zins satz entsprach. Es war daher auch meist wirkungs los, wenn die Börsenbehörden vor einer Ueber- steigerung der Kurse mit dem Hinweis auf die Rente solcher Papiere warnten oder — wie an der Wiener Börse — es mit einem Kursstop ver suchten. Die Börse wußte es ja besser. Angesichts dieser Sachlage muß nun aber der Versuchs der Börsenpresse zurückgewiesen werden, solche Tatbestände unter den Begriff der „Unter kapitalisierung" im Funkschen Sinne einzureihen und daraus die Forderung abzuleiten, daß den Aktionären solcher Gesellschaften nun etwa Gratis aktien in Höhe solcher aus Uebergewinnen ent standenen Aktiven zugeteilt werden müßten. Zu diesen Aktiven haben nicht die Aktionäre oder die Unternehmungen durch echte Leistungen, sondern nur die Volksgemeinschaft durch überhöhte Preise beigctragen, und in unserer nationalsozialistischen Leistungswirtschaft kann und soll nichts ohne Leistung erworben werden. In solchem Falle kann es also nur einen Weg geben, um Aktiv- und Passivseite der Bilanz wie- der ins Gleichgewicht zu bringen. Dieser Weg ist, die Passivseite unverändert zu lassen und die über schüssigen Fettpolster der Aktivseite allmählich wie der mittels durchgreifender Preissenkungen abzu schmelzen. Indem solche Preissenkungen durch alle nachfolgenden Wirtschaftsstufen hindurch bis zum Verbraucher durchgiriert werden, kommt der abgeschmolzene Uebcrgewinn dem einzigen zugute, der daraus Anspruch hat, nämlich dem Volks genossen als Verbraucher, dessen Realkaufkraft da durch trotz Lohnstop gesteigert wird. Bei Unternehmungen der Ernährungs wirtschaft sollte der Weg umgekehrt gegan gen werden, nämlich rückwärts durch alle Stufen bis zum Bauern und Landwirt, dessen Erzeuger preisgefüge dadurch verbessert werden kann. Bei Erzeugnissen, bei denen dies unmittelbar nicht nötig oder zweckmäßig ist, kann mit dem in der Ernahrungswirtschaft so bewährten Ausgleich ge arbeitet werden. Gilt dies für die Vergangenheit, so gilt es für die Zukunft, die Unternehmungen normal zu kapitalisieren, indem ein notwendiger Ausbau der Betriebe durch Aktienausgabe und nicht durch Selbstfinanzierung bewerkstelligt wird. Eine solche offene Finanzierung nacht wiederum den Weg frei für Preissenkungen, wie sie der Preiskommissar für eine kriegsverpflichtete Wirt schaft jetzt im Kriege und — so hassen wir — auch für eine volksverpflichtete Wirtschaft dereinst im Frieden für notwendig hält. Aus Preissenkungen im gewerblichen Sektor und Ausbesserungen des Preisgefüges im Agrarsektor nach ohen aber entsteht jene notwendige Harmonie, die wir den volkswirtschaftlichen Ausgleich zwischen Stadt und Land nennen und der erreicht werden mutz, wenn die Ausrüstung des deutschen Dorfes nach dem Kriege sinnvoll sein und verant wortet werden soll. Wir erinnern hier abschießend an das von uns schon 1938 auf dem Reichsbauerntag zitierte Wort, das der berühmte deutsche National« ökonom Gustav Schmöller schon um die letzte Jahrhundertwende ausgesprochen hat: „Die ver schiedene Wirkung der Technik auf Gewerbeprodukte und Nahrungsmittel zeigt die bekannte Wahrheit, daß jene — also die Gewerbeprodukte — im Laufe der lultur durchschnittlich billiger, diese — also die Agrarprodukte — teurer werden. Der Nah rungsmittelerzeugung steht eine Größe entgegen, welche die Technik nicht überwinden kann. Äkan kann froh sein, wenn die Verbilligung der Maschi- nenprndukte die Verteuerung der Lebensmittel ausgleicht oder ermäßigt." ösi sssuocism l/otsrsrunci kungt T'is/Lujtur Lsr'os Vortsüs Oie Oese Ser Bodenbearbeitung Ist schon die Bearbeitung bis zur normalen Tiefe ie nach Art ihrer Ausführung: Wenden, Mischen, Wühlen umstritten — darüber wurde vom gleichen Verfasser bereits in den Nummern 12, 14 und 16 der „Gartenbauwirtschaft" berichtet — so noch mehr, wenn es gilt, die optimale Bearbeitungstiefe festzulegen. Anhänger der flachen und tiefen Kultur stehen vielfach gegeneinander. Die landwirtschaftliche Forschung' ist auch auf diesem wie so vielen anderen Gebieten der gartenbaulichen weit voraus. Die gartenbauliche Forschung — es ist durch die allzu lange Verkennung des Gartenbaus nun einmal so — steckt noch kaum in den Kinder schuhen, nein eher noch in den Erstlingsschühchen. Wert oder Unwert der Tiefkultur ist aber durch die landwirtschaftliche Forschung bereits weitgehend geklärt. Die Forderung einer Vertiefung der Ackerkrume ist nicht neu, da man von ihr erleichterte und ver mehrte Bewurzelung, schnelleres Eindringen der Wurzel in den Boden und durch vermehrte Speicherung von Wasser starke Nährstoff aufspeicherung im vergrößerten Kulturraum des Bodens erwartete. Praktische Versuche mit wen dendem Tiefpflügen brachten nur zum greingen Teil Mehr-, häufig aber Mindererträge. Schädlich wirkte sich besonders auf bindigen Böden das Ver graben der belebten Oberschichten in größere Boden tiefen und das Heraufholen minderwertigen, toten und oft sogar sauren Unterrgundes aus. Erfolge wurden meist dort erzielt, wo humoser Oberboden tiefer als die Krume lag. So kam man denn zur Untergrundlockerung bei gleich- bleibender normaler Pflugfurche. Das führte vielfach, aber nicht immer und überall, zu großen Erfolgen, also zu Ertragssteigerung. Rückschläge wie beim Tiefwenden blieben jedoch hierbei so gut wie aus. Regelmäßige Tieslockerung im Ackerbau nicht notwendig Versuche zeigten aber, daß «gelmäßige Tief lockerung im Ackerbau nicht notwendig war. Von extremen Fällen deutlicher Ortsteinbildung im Untergrund abgesehen, ist es aber falsch, den Unter grund allgemein als einen das Wanzenwachstum ungünstig beeinflussenden Faktor hinzustellen. Ein gesunder Untergrund ist zwar fester und dichter als die ungelockerte Krume. Jedoch ist der Unter grund porös und hat Struktur und Leben, wenn auch die Kleinlebewelt mit zudehmender Tiefe nach Zahl und Intensität nachläßt. Die natürliche Bodengare und die nach eigenen Feststellungen im Poppelsdorfer Versuchsfeldboden bis zu 2 m Tiefe herabreichenden Röhren der Regenwürmer ermög lichen Wasser, Wärme und Luft und demnach auch den Wurzeln, in den Untergrund einzudringen. Wie anders wäre es sonst möglich, daß im ge wachsenen Untergrund in 2, 3, 4 und mehr Metern Tiefe noch Wurzeln anzutreffen find! Müßte der Boden bis zu einer solchen Tieef gelockert werden, ein wirtschaftlicher Anbau von tisfwurzelnden Pflanzen wäre unmöglich. In- und außerhalb von Regenwurmröhren wurden bei den bereits er wähnten Untersuchungen Wurzeln angetroffen. Im gesunden Unterboden ohne besondere mechanische Hindernisse vermögen die Pflanzenwurzeln also auch ohne besondere Tiefbearbeitung weit hinein zudringen. Eine Lockerung solchen Untergrundes hat keine Ertragssteigerung zur Folge. Wie entstehen Pslugsohlen? Pflugsohlen, die an der unteren Grenz schicht bei der Bodenbearbeitung in wechselnder Dicke je nach der Schwere der Böden sich bilden, entstehen durch Zusammensinken bei der Durch spülung feinster Teile, durch die Poröse Krume und durch Ausfällen gelöster Stosse, Plötzliche Durch nässung der Krume bei schlechtem Wasserabzug fördert die Untcrgrundverdichtung, ebenso gleich bleibende Bearbeitungstiefe. Arbeit bei Nässe, Arbeit mit stumpfen schleifenden Geräten u. a. wirken sich ähnlich aus. Es kommt so zur Sohlen bildung sowohl auf regelmäßig flach als auf regel mäßig tief bearbeiteten Böden. Selbst Dampspflug- bearbeitung bis zur größtmöglichen Tiefe macht hiervon keine Ausnahme. Die Sohle zeigt ein um 3 bis 10 niedrigeres Hohlraumvolumen gegen, über dem an sich fest erscheinenden Untergrund. Me Wasserdurchlässigkeit solcher Schichten ver mindert sich bis zu 100 A>, ebenso finkt der Gas« austausch, schädliche Reduktionsvorgänge treten auf. Die beschränkte Wasserdurchlässigkeit stellt dabei die Wasserversorgung der Pflanzen in Frage, da nicht nur der Wasserabzug nach unten, sondern auch die kapillare Wasserförderung, die der Ver sorgung der Pflanze dient, nach oben beeinträchtigt ist.' Beim Vertiefen der Pflugsohle verschwindet zwar die vorhandene Sohle, stets bildet sich dann aber in dieser tieferen Schicht bei wieder gleich tiefer Bearbeitung eine neue Sohle. Zu ver gleichen ist diese Pflugsohle im gewissen Sinne mit den glatten Wänden schädlicher Baumgruben in undurchlässigen Böden, auf den ich noch zu sprechen komme. Bei Sohlenbildung wird Tieflocke rung stets Erfolg bringen. Als Bor beugungsmittel gegen Sohlenbildung gilt wechselnd« Arbeitstiefe und vor allem Unterlassen der Pflug arbeit bei zu nassen Böden. Die Erhöhung des Porenvolumens, die Steigerung der Bodendurch« lüftung, die Wiedererschließung des Untergrundes für Wasser und bessere Durchwurzelung hahen Er tragssteigerungen von 15 20 und mehr im Gefolge gehabt. Der Anbau von tiefwurezelnden Gewächsen, insbesondere von Legominosen als Vorfrucht zu anderen Kulturpflanzen mit geringer Bewurzelungsintensität ermöglicht es diesen, unter Benutzung der von ersteren vorbearbeiteten Wege leichter auch in größere Tiefen vorzudringen und sich hier die für den Aufbau notwendigen Stoffe aus dem Untergrund zu erschließen. Die genann ten Ergebnisse landwirtschaftlicher Forschung zeigen, daß Tiefbearbeitung wendender Art meist schädlich, normal wendende mit Untergrundlockerung meist nützlich ist, d. h. sich ertragssteigernd auswirkt, dort aber, wo der erwartete Erfolg bzw. Ertrags steigerung bei gesundem Untergrund und dem Fehlen von Pflugfohlen ausbleibt, niemals schädlich wirkt. Der bereits genannte russische Forscher Kva- razkhelia bestätigt das. Er stellte bei seinen Wurzel« forschnnaen fest, daß für den Obstbau das Rigolen leichter Böden zwecklos, schwerer Böden sogar schäd lich sei. Wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung und weitgehenden Uebereinstimmung mit den Er kenntnissen allgemeiner Bodenbearbeitungsforschung gebe ich die Begründung des Russen wörtlich wieder. Er schreibt: „In den ersten Jahren, so lange der umgelegte Boden noch nicht zu fest geworden ist, entwickeln sich die auf derartige Böden gesetzten Obstbäume besser als auf flachbearbeiteten. Die Obstanbauer werden aber hierdurch nur ge täuscht; denn die äu7 unrigolten, flach bearbeiteten Böden ohne tiefe Pflanzgrube gesetzten Obstbäume holen nach und nach den Vorsprung der auf rigol- tem Boden gesetzten Bäume wieder ein. In 4 bis 5 Jahren wird dieser Wachstumsvorsprung bereits überholt und die Bäume entwickeln sich zu statt lichen Exemplaren. Die auf tiefrigoltem Boden oder tiefen Pflanzgruben gesetzten Bäume dagegen fangen in der Folgezeit an zu kümmern und zu kränkeln." Die Betrachtungen über Wert und Wir kung tiefer Bodenlockerung und über Wurzeltief gang und Bewurzelungsvermögen der Obstgehölze rechtfertigt tiefe Bodenbearbeitung in Baumschulen und vor Anlagen neuer Obstpflanzungen nicht un bedingt, da, wie wir sahen, bei gesundem Unter grund Ertragssteigerung durch Untergrundlockerung ausbleiben. Abgesehen davon, daß die Erkenntnisse über den wirklichen Wurzeltiefgang und das Bewurzelungs- Vermögen der Vielzahl der in unseren Baum schulen angezogenen Ziergehölze, Park- und Allee bäume unzulänglich sind, kommt es in den Baum schulen bei dem Entschluß, den Boden tief zu lockern, nicht allein auf den Ertrag, also möglichst schnelle Erzielung fertiger starker Verkaussware an. Vielmehr spielt hierbei — wie bereits erwähnt — die technische Frage erleichterter Pflanz- und Rodearbeit eine große Rolle. Sie kann auch beim Ausbleiben von Mehrerträgen die Tieslockerung dennoch wirtschaftlich gerechtfertigt erscheinen lassen. Tiefwendender Bodenbearbeitung ist lediglich, wenn überaus stark verunkrautetes Land auf andere Art wirtschaftlich nicht gereinigt werden kann, trotz der genannten Nachteile der Vorzug zu geben. Technische Möglichkeiten der Tieslockerung Früher wurde — noch bis vor wenigen Jahren — ohne zwingende Notwendigkeit in Baumschulen vor Schaffung neuer Anlagen der Boden 50 cm tief mit Dampfpflügen gewendet. Die Nachteils wurden meist jedoch durch überaus reichliche Stallmist gaben, die weniger zur Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen als vielmehr zur Wiederbelebung der Heraufgeholten toten Schickten mit Kleinlebewesen gegeben werden und somit zur Gareförderung bei- iragen, ausgeglichen. Ein teures, unwirtschaftliches Verfahren. Kleinbetriebe rigolten zwei oder drei Stich tief mit Spaten. Hierbei wird — wie beim Rigolpslügen — die gute lebendige Oberschicht vcr- graben. Besser und empfehlenswerter als Rigolen mit Spaten, das ebenfalls nur zur gründlichen Reinigung von stark verunkrauteten Flächen an gewendet werden sollte, ist das sogenannte Hol ländern. Bei dieser Art tiefer Bodenbearbei tung bleibt jede Bodenschicht in der gleichen Tiefe, in der sie von Natur aus war. Die Durchführung des Holländerns ist jedoch technisch schwieriger und etwas umständlicher; sie kommt aber den Ergeb nissen landwirtschaftlicher Bodenbearbeitungs- forschung am nächsten. Holländern gleicht normal tiefem Wenden mit Untergrundlockerung. Es über trifft aber die übliche Untergrundlockerung mit Zuggeräten in seiner Gründlichkeit, da der zu er reichenden Tiefe bei dieser Arbeitsweise keine Grenzen gesetzt sind. Rigolen läßt sich auch halb maschinell mit Hilfe der Fräse durchführen. Die Oberschicht wird gefräst und dann von Hand aus beiseite ge schaufelt- Dann wird die darunterliegende Schicht gefräst und auch die soeben beiseite geworfene erste Schicht geschaufelt. Es kann dann noch eine dritte tiefere Schicht gefräst werden. Sie bleibt gelockert liegen. Dann kommt der nächste Streifen an die Reihe, der in gleichst Weise bearbeitet wird. Bei diesem Verfahren kommt immer die gefräste Ober schicht auf die gefräste Unterschicht zu liegen und wird mit der mittleren Schicht abgedeckt. Die hochwertige Oberschicht wird beim Rigolfräsen ebenso vergraben wie beim Rigolen mit. Pflug und Spaten. Es besteht aber auch bei der Tiefbeakbei- tung mit der Fräse mit etwas mehr Arbeits aufwand die Möglichkeit, jede Schicht in die gleiche Lage zu bringen wie beim Holländern mit dem Spaten. Diese noch wenig angewendete, aber vorzüglich feinkrümelnde Bodenlockerung, die beim Fräsen- von drei untereinanderliegenden Schichten etwa 50 bis W cm tief den Boden lockert, wurde von uns auf ihre ertrags- und qualitätssteigernde Wirkung beim Anbau von Schwarzwurzeln mehr mals erprobt. Die erwarteten Mehrerträge waren gering oder blieben ganz aus, wenn auch die äußere Güte in bezug auf Länge und Gleichmäßigkeit der einzelnen Wurzelstangen auf diesen „fräs-gehollän- derten" Böden vorzüglich war. Die Qualitäts- Verbesserung der Schwarzwurzeln machte jedoch den erheblichen Mehraufwand an Bearbeitungstasten nicht bezahlt. Auch günstige Nachwirkungen bei ken Folgesaaten waren nicht zu beobachten. Es darf aber nicht unerwähnt bleiben, daß unsere Versuchsfelder einen ausgesprochenen gesunden Untergrund besitzen, auf dem nach den geschilderten Erkenntnissen der Forschung erhebliche Mehrerträge au "' keineswegs erwartet werden konnten. vr. IVitte-Maxhof. Ausstellung über Sie Ausgaben Frankreichs im neuen Europa Eine Ausstellung, die die Aufgaben Frankreichs im neuen Europa zeigen und die Vorteile einer Zusammenarbeit Frankreichs mit Deutschland in den Vordergrund stellen wird, soll am 1. Juni im Grand Palais an den Champs Elysees er öffnet werden. Gestalter der Ausstellung ist der bekannte Wirtschaftler Jacques de Lesdain. Bot schafter de Brinvn, Vertreter der Regierung Frank reichs in den besetzten Gebieten, hat die Schirm herrschaft übernommen. Die Ausstellung wird vor allem die Entwicklungsmöglichkeitcn der fran zösischen Landwirtschaft und Industrie zeigen und ferner Abteilungen für Kunst, Mode, Handwerk und Fremdenverkehr aufwcisen. Wiederaufbau Ses WolkersSorsec Sirfchenanvaugevletes Die Landesbauernschaft Donanland hat eine großzügige Aktion zum Wiederausbau und Ausbau des geschlossenen Kirschenanbaugcbietes im Bezirk Wölkersdorf eingeleitet. Dieses bekannte Kirschen- aubaugebiet hat seinerzeit im strengen Winter 1928/29 sehr schwer gelitten. Jetzt wird dieses Ge biet wieder zu einem geschlossenen Kirschenanbau, gebiet gemacht. In den kommenden Frühlings wochen werden vorerst in 10 Gemeinden 1000 neue Kirschenbäume gepflanzt, und zwar großfrüchtige, sestfleischige Sorten. Diese Maßnahmen werden dann im Herbst und auch noch später fortgesetzt. „Sofortprogramm Obstbau" in Ser Süvmark Im Rahmen der Kriegscrzeugungsschlacht 1941 wurde die Durchführung eines umfangreichen Sofortprogramms zur Sicherung der diesjährigen Obsternte verfügt. Die Durchführung dieses „Sofortprogramms Obstbau" verspricht nach dem bisherigen Witterungsverlauf und dem reichen Blütenknospenansatz der Obstbäume einen guten Erfolg, wenn die Obstbaumbesitzer ihrerseits die notwendigen Pflegemaßnahmen nach besten Kräften durchführen. Es wurden bereits von Anfang März an in der ganzen Steiermark und ab Mitte März auch in Kärnten mit verstärktem Nachdruck die angeordnetcn Winterschnitt- und Epritzarbeiten ausgenommen. Die „Entrümpelung" der Obst anlagen schreitet gut vorwärts. Im Gebiet der Landesbauernschaft Südmark wurden 14 Kreis beauftragte für die Durchführung des Programms eingesetzt. Sie arbeiten nach den Anweisungen der Landesbauernschaft. Von den Kreisbeauftrag ten wurden 500 Baumwarte zur Ausrichtung auf die notwendigen Arbeiten einberufen. Noch not wendiger als das vollkommene Entrümpeln der Obstanlagen ist die strengste Durchführung der Pflegearbeiten im Obstbau zur Erzielung einer mengen- und gütemäßigen Erhöhung der Obst- ertrüge. Aus diesem Grunde wird auf die Plan mäßige Durchführung der Baumpflegearbciten mit größter Energie hingezielt. Für die Anschaffung von Motor- und Karrenspritzen sowie von Dünge« lanzen gewährt die Landesbauernschaft Südmark (Pflanzenschutzamt Graz) aus Sondermitteln Bei« Hilfen von 20N des Rechnungsbetrages. Sonderzuteilung von Pyosphorfäure und Stickstoffdüngemitteln Den Landesbauernschaften ist aus einer kleinen Produktionsreserve eine letztmalige Sonderzutei lung von Phosphorsäure zur Verfügung gestellt worden. Es soll bei der Verteilung durch die Landesbaucrnschaften in erster Linie der erweiterte Gemüsebau Berücksichtigung finden. Darüber hin- aus find besonders krasse Härtcfälle zu berück sichtigen. Bei der Verteilung von Stickstoff (schweselfaurem Ammoniak) soll ebenfalls der erweiterte Gemüse bau sowie der Hackfrucht- und Samenölfruchtanbau Berücksichtigung finden. Auch durch Brände, Hoch wasser oder sonstige Ereignisse verursachte Schäden sind zu berücksichtigen. Anträge sind unverzüglich mit eingehender Be- gründung an die zuständige Landesbauernschaft zu richten. „Biwer zur Slenenweide" Die Reichsfachgruppe Imker im Reichsverband Deutscher Kleintierzüchter e. V. ruft zu einem Bild wettkampf auf. Die gute Bienenweide soll auf Straßen und Plätzen, an Bahndämmen, Ufern von Wasserstraßen und Seen in Aufnahmen dargestellt werden. Jeder Einsender kann bis zu drei Bildern, das Negativ mit je zwei für die Vervielfältigung geeigneten Abzügen in Größe von 9 X 12 cm, bis znim 1. November 1941 an die Geschäftsstelle der Reichsfachgruppe Imker, Berlin W. 50, Neue Ans bacher Straße 9, mit seiner genauen Anschrift einsenden. Jedem Bild ist, einseitig beschrieben, deutlich lesbar, ein kurzer erklärender Tert bei zufügen, der u. a. genaue Anschrift des Einsenders, kurze Beschreibung, deutsche und lateinische Namen der wiedergegebenen Bienenwcidepflanze, Ort der Aufnahme, möglichst mit Angabe der Höhe über dem Meeresspiegel, dem Jahresdurchschnitt der Regenmenge und der Bodenart enthalten muß. An Stelle von Naturaufnahmen könen auch Zeichnun gen über vorhandene oder geplante Anlagen aller Art auf diesem Gebiet, die «ine besondere Förde rung auch der Bienenweide bedeuten, eingereicht werden. Solche Zeichnungen müssen übersichtlich und mit schwarzer Tusche für die Vervielfältigung in der Presse geeignet hergestellt sein. Dio preis gekrönten Einsendungen gehen mit unbeschränktem Verwendungsrecht in das Eigentum der Rcichs- fachgruppe Imker über. Die Bewertung geschieht unter Ausschluß des Rechtsweges. Das Ergebnis wird in der Mitte Januar 1942 erscheinenden Nummer des ..Deutschen Imkerführer" bekannt gegeben. Zahlreiche wertvolle Preise sind ausgesetzt.
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