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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
-
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
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- Gartenbauwirtschaft
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OarmibauwirtlchaK vereinigt mit veutkcher krwerbsgartenbaü LK.1L. 17.LpM1?«1 7 LWuß Ser Nebensätze auf Sie Mmerawünger im Soven gro> toten Untergrundes 'achteilig kann sich, beson- zeugung, daß neben den Grundstoffen noch eine größere »der kleinere Anzahl von anderen Elemen das Wenden nicht allein. Hingegen ist das Ver graben der wertvollen Oberschicht nur bei zu tiefem Wenden schädlich. Auf das Wenden kann man aber nicht verzichten, wenn es ans sauberes Ein bringen von Erntcrückständen, Unkraut, Stall- und Gründünger ankommt. Es soll aber zur Vermei Verminderung der pflanzenanfnchmbaren Phos phorsäure festzustellen. Die Hauptschädigung des Nebensalzes Chlor, wie es besonders im. Kainit, aber auch im 40prozentigen Kali enthalten ist, be ruht jedoch in der Verschlechterung der Boden struktur, abgesehen von extrem leichten Böden, wo das Chlor unterUmständen eine Verbesserung des Wasserhaushalts bedeuten kann. Hierüber soll aber später berichtet werden. Wegen seiner Wir kung auf die Phosphorsäure müssen wir gerade heute mit der Anwendung chlorhaltiger Kalisalze doppelt vorsichtig sein. Sehr vielfach ist also der gegenseitige Einfluß der mineralischen Dünger aufeinander, und es würde Wohl manches Vorurteil gegen die „künstliche" Düngung gebrochen werden, wenn wir unter Be achtung der genannten vielseitigen Eigenschaften diese so anwendön, daß wir die Harmonie des Bo dens nicht stören, sondern sie, besonders bei extremen Verhältnissen, gerade durch Anwendung der so genannten „künstlichen" Düngemittel von Natur aus gegebene Disharmonie des Bodens 'anscuql-ichen suchen. Oietrick ^lbreckt. ders auf schweren Böden, bei stets gleichbleibcndcr Pflugtiefe die allmähliche Ausbildung von soge nannten Pflugsohlen bemerkbar machen. Zrösen verhütet pslugsoyle Spezielle Pflüge für den Gartenbau gibt es nicht. Die in der Landwirtschaft benutzten Ge spann-, Traktor, und Dampfpflüge kommen auch für den Gartenbau und bei der Anlage von Baum schulen und Obstanlagen allein in Frage. Neben der wendenden Bodenbearbeitung hat sich im Gartenbau während der letzten Jahre die mischende Bodenbearbeitung, die durcb die Bodenfräsen erreicht wird, mehr und moh- eingeführt. In der Landwirtschaft konnte sich die Fräskultur vornehmlich wegen ihres all Mangel an Spurenelementen besonders auf alkalischen Niederungsböden an. Wir sehen wieder um, so wertvoll diese Böden sein können, so schwierig sind sie auch zu behandeln. Auch mit Len Spuren elementen geht der Kalk eine zu scharfe chemische Bindung ein oder vermindert ihre Sorbtion an die Bodenteilchen. Auf derartigen Niederungsböden konnte durch Verabfolgung der Spurenelemente in biochemisch kleinen Dosen (44 Ztr. je da) der Pflanzenwuchs, wie auch der Viehbestand, der auf diesen Flächen aufgezogen wurde, wieder gesunden. Ich konnte mir vorstellen, daß analog zum Kali- oder Eisenmangel auch auf sauren Böden ein ähn licher Mangel an Spurenelementen auftreten könnte nach der Gesetzmäßigkeit des besagten Basen austausches. Es ist von anderer Seite empfohlen worden, auf gefährdeten Flächen genau so, wie wir Thomasmehl, Grünkorn usw. streuen, auch Spuren elemente zu verabfolgen, zumal ja nur ganz geringe Gaben erforderlich sind. Vieleicht wäre es auch Aufgabe der Düngerindustrie für gefährdete Flächen Düngemittel mit Einmischung der Spurenelemente herzustellen. gen. Der Mangel an diesen Stoffen ist meist nicht so offensichtlich, wie etwa der an Kali oder Stick stoff. Ost wirkt er sich sogar nur indirekt aus, z. B. durch Krankheitsanfälligkeit der Pflanzen, ja zu weilen sogar nur dadurch, daß die Tiere, die mit den Produkten von solchen Böden aufgezogen wer den, Krankheitserscheinungen zeigen. Wenn von ge wissen Stellen gelegentlich gegen die Anwendung von Mineraldüngern Front gemacht wird, fußt man vielfach auf derartigen Krankheitserschienungen, die zwar meist in einer völlig disharmonischen Düngung, zuweilen jedoch auch eben auf den Mangel an diesen Spurenelementen zurückzufuhren sind. Vollkommen abwegig wäre es jedoch, aus diesem Grund die gesamte Anwendung der mineralischen Düngemittel abzulehnen. Abgesehen. davon, daß gewisse Spurenelemente dem Boden gerade mit den Mineraldüngern einverleibt werden, treffen wir Ist cias P^ÜAsa ctsni Bräsen vorrurrskso? Durchführung Ser SoSenbearbeitung Auch hier ist es bekanntlich wieder der Kalk, der z. B- Las Ammoniak nicht nur aus dem Stalldung, sondern bei gleichzeitiger Gabe auch aus dem schwefelsauren Ammoniak austreibt. Aber schon ein zwischengeschalieter Bodenbearbeitungsgang schützt uns vor derartigen Verlusten. Thomasmehl - auf Stalldung gilt nach allen bodenkundlichen Lehr büchern als „Erzsünde", was aber nicht daran hin dert, daß langjährige, zumal ostmürkische Versuche ergeben haben, daß leichte Thomasmehlgaben auf Stallmist dessen Düngeerfolg erhöht haben. Es ent stehen zwar leichte Ammoniakverluste; durch die hierdurch erreichte allmähliche Abgabe von Phos phorsäure an den Dung aber, die eine bessere Zer setzung des Dunges zur Folge hat, konnte bei be sagter Thomasmehlanwendung eine offensichtliche Ertragssteigerung festgestellt werden. Wesentlich ist noch die Wirkung des Nebensalzes Chlor auf den Gehalt des Bodens an pflanzenaufnehmbarer Phos phorsäure. Erst in jüngster Zeit ist man diesem Verhalten des Chlors auf die Spur gekommen. Nach v. Nitsch ist bei steigendem Chlorgehalt eine ver stärkte Festlegung der Phosphorsäure, also eine Trockenfäule der Rüben. Nachdem durch Arbeiten vor allem von Brandenburg in Gefäß- "und in Feldversuchen nachgewiesen worden war, daß es durch Düngung mit Bor in Form von Borax oder Borsäure möglich ist, die Herz- und Trockenfäule der Rüben zu unterdrücken und auf den erkrankten Feldern wieder normale Erträge zu erzielen, hat das Bor schnell Beachtung in der Praxis gefunden. Das Kupfer hat vor allem zur Bekämpfung der Uvbarmachungskrankheit oder Heidemoovkrank- heit, auch „Weißseuche" genannt, Bedeutung er langt. Es hat sich gezeigt, daß es durch eine zusätz liche Düngung mit Kupfersulvat und anderen kupferhaltigen Stoffen möglich ist, die ungeheuren Ertragsausfälle durch die Urbarmachungskrankheit zum Verschwinden zu bringen. Mangan ist in fast allen Pflanzen enthalten. In neuerer Zeit hat es sich als hesonders wirksam zur Heilung der Dörrfleckenkrankheit des Hafers erwiesen. Diese Krankheit tritt vor allem auf Moor- und anmoorigen Böden auf und verursacht zum Teil sehr erhebliche Ertragsaussälle. Mangan sulfat in Gaben von 50 bis 150 Icx je da bewirkt ein sehr starkes Zurückgchen der Krankheit. Auf Grund der angeführten Erfolge mit den genannten drei Spurenelementen hat sich bier und da die Meinung verbreitet, daß diesen Elementen eine ungeheure Wirkung zukomme und daß sie in der Lage wären, den Handelsdünger und jede an dere Düngung zu ersetzen. Bei einigen Ueber- eifrigen ist man sogar geneigt, den Spurenelemen ten gewisse mystische Kräfte zuzuschreiben. Man erwartet von ihnen den Beginn einer völlig neuen Epoche, der Agrikulturchemie. Alle diese Hoff nungen schießen weit über das Ziel hinaus. Die Spurenelemente, insbesondere Bor, Kupfer und Mangan, vermögen nur dort eine hesondere Wir kung auszuüben, wo ein Mangel an diesen Ele menten festzusteltcn ist und eine Düngung mit den normalen und bekannten Handelsdüngern allein nicht genügt. Es handelt sich also bei ihnen um gewisse zusätzliche Düngungsmittel für Spezial fälle. Die altbekannten Düngemittel Stickstoff, Kalt und Phorsphorsäure vermögen sie dagegen nirgends zu ersetzen. Ois ssssossitiss üssintkussunA ist 2U Lsiücksicktigso Wirkung öer Düngesalze im Soven Xsiii Drsatr dsr bekannten unci berväintsn Düngemittel Was sinv Spurenelemente? Nach den allgemeinen Betrachtungen über die Auswirkungen der Bodenbearbeitung auf den Bo denzustand und seine Fruchtbarkeit in den Num mern 12 und 11 der „Gartenbauwirtschaft" komme ich nunmehr zur Betrachtung der verschiedenen Bear beitungsarten und den hierzu verwen deten Geräten. Der vorbereitenden Boden bearbeitung sei als der wichtigsten, aber auch um strittensten^ der breiteste Raum eingeräumt. Die übliche Bodenbearbeitung in Landwirtschaft und Gartenbau erfolgt meist auf 20 bis 25 cm, selten bis auf 30 cm Tiefe. Die verbreitetste Art der Bodenbearbeitung ist die wendende Bodenbearbei tung mit dem Pflug. Die Art der verwendeten Pflüge ist deshalb von untergeordneter Bedeutung, da eingehende Prüfungen des RKTL. während der letzten Jahre zeigten, daß es einen bestimmten Jdealpflug nicht gibt. So groß auch die Zahl der geprüften Modelle: Spezifischen Vorteilen auf der einen Seite stehen Nachteile auf der anderen Seite gegenüber. Die üblichen an die jeweilige Bodenart angepaßten Kulturpflüge können daher als brauch bar empfohlen werden. Die Zweckmäßigkeit des Bodenwendens ist viel umstritten. Verhinderung der Durchspülung, Absinken von Kolloiden und Nährstoffen oder" das mit zunehmender Pflugtiefe Herauspflügen wertvollen Untergrundes rechtfertigt Bis vor nicht allzulanger Zeit war man selbst in fachwissenschaftlichen Kreisen noch Ler Ansicht, daß zum Leben und Gedeihen unserer wichtigsten Kul turpflanzen nur immer zehn Elemente, und zwar Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, Ka lium, Kalcium, Phosphor, Magnesium, Schwefel und Eisen notwendig seien. Es genügte dairach vollauf, durch Bodenbearbeitungs-, Düngungs- und Pflegemaßnahmen dafür zu sorgen, daß diese Stoffe in genügender Menge und in einem richti gen Verhältnis zueinander vorhanden waren, um Höchsternten zu erzielen. Für normale Verhältnisse traf diese Anschauung auch vollkommen zu. Es traten jedoch immer wie der Fälle auf, wo bei ausreichendem Vorhanden sein aller vorhergenannten Elemente Mangel erscheinungen und Krankheiten im Pflanzenwachs tum fostzustellen waren. Dies führte zu der Heber ten für ein gedeihliches Pflanzenwachstum notwen dig sein müßten. Eingehende Untersuchungen der letzten Jahre haben nunmehr klargelegt, daß für eine ausreichende und das Wachstum fördernde Ernährung unserer meisten Kulturpflanzen eine viel größere Anzahl von Elementen notwendig ist als noch vor wenigen Jahren angenommen. Aller dings benötigt sie die Pflanze für ihr Wachstum nicht in großen Mengen, sondern es genügen im allgemeinen bereits kleinste Mengen, um ein nor males Wachstum zu gewährleisten. Sie wirken also schon in „Spuren , daher auch der Name „Spuren elemente". Gleichzeitig sind sie auch in Spuren in zahlreichen Kulturpflanzen anzutreffen. Aus der großen Fülle der Spurenelemente haben bisher erst einige Bedeutung für die landwirtschaftliche Praxis erlangt. Es sind dies vor allem Bor, Kupfer und Mangan. Daneben kommt dem Aluminium, dem Chrom, dem Molybdän, dem Kobalt und dem Zink unter ganz besonderen Verhältnissen ein gewißer Wert zu. Doch ist hier noch so vieles ungeklärt, so daß eine Anwendung in der Praxis noch lange nicht in Frage kommt. Bor ist in der Praxis vor allem bekanntgewor- dcn als Bekämpfungsmittel gegen die Herz- und In einer früheren Arbeit (s. Gartenbauwirtschaft Nr. 7) ist gezeigt worden. Laß die Wirkung einer mineralischen Düngegabe neben ihrem Nährstoff, aehalt sehr stark von der Beweglichkeit der Nährstoffe imBoden abhängt. Noch stärker beeinflußt aber Lie gegenseitige Einwir kung der Mineraldünger und deren Wirkung auf Lie Bodenstruktur (Wasserhaushalt, Krümelung) Len Erfolg Ler Düngung. So kann ein Düngesalz die Nntzwirkung Les anderen unter gegebenen Verhältnissen aufheben, kann eine Verbesserung des Krümelungszustandes oder ein Verschmieren des Bodens zur Folge haben. Diese Nebenwirkungen können so stark fühlbar wer den, daß sie bei nicht sachgemäßer Anwendung zur Hauptwirkung der Nährstöffgabe werden können. Wir hatten gesehen, Laß das Festhaltevermögen des Bodens entscheidend für die Nährstoffbewegung ist. Maßgebend sind diese Vorgänge auch für das Verhalten der Nährstoffe zueinander. Teilweise unterliegen die Nährstoffgaben natürlich auch chemischen Einflüssen, die deren Lösung oder Fest legung bewirken, was zu einem großen Teil bei der Phosphorsäure der Fall ist. Meist laufen natur gemäß beide parallel, so daß man sie oft nicht leicht voneinander trennen kann. Die weitaus größte praktische Auswirkung auf den pflanzenlöslichen Nährstoffgehalt hat jedenfalls das Festhaltevermö- gen (Sorbtionskraft) des Bodens. Die Sorbtion wird in erster Linie von den sogenannten Boden kolloiden bewirkt, den kleinsten Bodenteilchen, die die für die Pflanzen notwendigen Nährstoffe je nach ihrer Art mehr oder weniger stark an ihrer Ober fläche festhälten können. Reich an Kolloiden sind besonders schwere Böden. Auch durch sachgemäße Humusdüngung kann der Boden mit Kolloiden, und zwar sehr wertvollen - Kolloiden angereichert werden. Das heißt jedoch nicht, daß jeder Humus die Sorbtionskraft des Bo dens erhöht. Bekanntlich haben Hochmoorböden, also saure Humusböden allgemein geringe Sorb tionskraft. Sie ist, wie bereits erwähnt, Len ein zelnen Nährstoffen gegenüber recht verschieden. Z. T. kommt es dadurch, Laß der Boden verschiedene Nährstoffe gegeneinander austauscht (der sogenannte Basenaustausch). So kommt es, daß eine Kalkung u. U. als Kal i- gabe in Erscheinung tritt. Dies erklärt sich daraus, daß der Kalk von den Bodenkolloiden fest gehalten wird, dieser das Kali aus seiner Bindung herarisdrückt und so im Bodenwasser als leicht pflanzenaufnehmbarer Nährstoff in Lösung gehen kann bzw. ausgewaschen wird. Wir müssen daher bei stärkeren Kalkungen immer darauf achten, daß wir das Nährstoffgleichgcwicht nach der Kalkgabe durch entsprechende Kalimengen wieder Herstellen, da der Kalk eher Kali, als Kali den Kalk aus den Bodenkolloiden verdrängen kann. Eine Kalkung vor einer Kaligabe kann u. U. die Kalisorbtion so gar fördern, und zwar in sauren Böden. Hier haben die Bodenkolloide anstatt der Basen (Kali und Kalk) Säureteilchen adsorbiert. Mit diesen kann der Kalk besser fertig werden, als das Kali es ver mag. Wir haben daher auf sauren Böden meist Kalimangel. Auf der anderen Seite müssen wir jedoch auch bei starkem Kalkgehalt des Bodens immer an verstärkte Kaligaben denken. Es ist ja auch eine Erfahrungstatsache, daß z. B. auf Niederungsböden mit einem naturgegebenen hohen Kalkgehalt nur starke Kaligabcn eine bleibende Wirkung haben. In der bodenkundlichen Wissenschaft ist ein Anta gonismus (ein Gcgeneinanderwirken) von Kali und Kalk oft behauptet und oft bestritten worden. Wie aus vorstehenden Zeilen ersichtlich, kann der Einfluß des Kalks auf die Kalisorbtion je nach den Boden verhältnissen günstig und ungünstig sein. Wie in früheren Arbeiten gezeigt, kann Kalimangel auf stark alkalischen Böden bei den Pflanzen neben Kalimangelerscheinungen auch Gelbsuchtserschei nungen Hervorrufen. Das verhalten des Kalkes gegen eisen und Magnesium Gelbsuchterscheinungen können allerdings mich in Eisen- und Magnesiummangel ihre Ursache haben. Das Verhalten dieser beiden Stoffe dem Kalk gegenüber ist ähnlich wie das des Kalis. Auch an Liesen leidet die Pflanze bei übermäßiger Alkalität leicht Mangel. Gerade auf Niederungsböden, sofern sie alkalisch sind, müssen wir diesen Umstand beachten, da wir hier wegen der schnelleren Löslichkeit statt t der Kalimagnesia gern das schwefelsaure Kali s streuen. Wir müssen also auch hier von Zeit zu Zeit Patendkali geben. Auch ans sauren Böden haben wir wie beim Kali laut statistischen Erhebungen weist Magnesium mangel. In welchem Maß auf diesen Böden Magnesiummangel die Pflanzenwelt schädigen kann, Hat man bisher noch weniger beachtet. Eisenmangel, oder besser gesagt Eisenbewegung, wirkt sich neben alkalischem, besonders auf sauren Böden sehr stark aus. Das Eisen, das unter nor malen Bodenverhältnissen kaum beweglich ist, geht, zumal bei stark sauren Böden, gern auf die Wan derschaft, um sich dann in einiger Tiefe als den un rühmlich bekannten Ortstein abzusetzen. Dieser ist nur auf völlige Basenverarmung — also Kalk mangel — zurückzuführen. Der Einfluß des Kalks auf die Phosphorsäure ist praktisch ähnlich, wenn er wahrscheinlich auch mehr chemischer als sorbtiver Art ist. Auch an diesem Nährstoff leiden die Pflanzen in sauren Böden leicht Mangel. Die Phosphorsäure wird hier zivar adsor biert bzw. chemisch gebunden, aber gleich so fest, daß die Pflanzen sie dem Boden nicht mehr ent reißen können. Es liegt auf der Hand, daß wir dieses Phosphorsäure - Kalkverhält- , nis jetzt im Kriege besonders be achten müssen. Wir können zuweilen allein durch eine Kalkung die Phosphorsäure pflanzen löslicher machen und somit den Gehalt an pflanzen aufnehmbarer Phosphorsäure u. U. genau so er höhen wie Lurch eine direkte Gabe. Niederungsboden leidet ebenfalls meist an pflanzenlöslicher Phos phorsäure Mangel. Während der Einfluß des Kalks auf die vor genannten Nährstoffe mehr oder weniger bekannt ist wissen wir bisher noch weniger darüber, wie er sich den sogenannten Spurenelementen gegenüber ver hält. Als Spurenelemente bezeichnen wir Stoffe, die das Leben von Boden und Pflanze unbedingt braucht, meist aber nur in biochemisch kleinen Men dung von Schäden im allgemeinen nicht tiefer gepflügt werden, als es der Zweck unbedingt ver langt. Vor dem Heraufholcn ist jedoch zu warnen. Nachtei gemein hohen Kraftaufwandes und des dadurch bedingten Hohen Treibstoffverbrauchs trotz der für die Landwirtschaft eigens geschaffenen Gutsfräsen nicht einführen bzw. halten. Die kleinen für den Gartenbau geschaffenen 4—5-PS.-Fräsen verschie dener Fabrikate, die seit 1918 zunächst durch die Siemensfräsen in die Praxis Eingang gefunden haben, haben daher weite Verbreitung gefunden. Die mischende Fräskultur sollte an Stelle der wen denden des Pfluges treten, insbesondere in solchen Gartenbaubetrieben, die gar keine oder nur ein Pferd besitzen und daher noch auf Spatenarbeit oder doch nur allzu flaches Pflügen angewiesen waren. Die Fräskultur mit ihrer vollendet guten bodenmischenden Wirkung hat hei einer ausreichen den Tiefarbeit bis durchschnittlich 20 cm den Vor teil, daß sie als einziges Gerät in einem Arbeits gang sofort eine saat- bzw. pflanzfertige Krume schafft. Während bei ständiger Pflugkultur an der § unteren Grenze der bearbeiteten Bodenschicht die schädliche Pflugsohle als feste Schicht immer deut lich, besonders'in bindigen Böden, in Erscheinung tritt, fehlt bei Fräskultur eine solche ver dichtete Schicht in der unteren Bearbeitungsgrenze. Die erwartete Ertragssteigerung ist jedoch durch die Fräskultur nach Dahlemer, Rothamsteder und eigenen Versuchen dennoch durchweg nicht einge- treten. Der fein gekrümelte Boden erleichtert aber das Pflanzen ungemein, was vor allem im Ge müsebaubetrieb und der Baumschule vorteilhaft in Erscheinung getreten ist. Dennoch ist die Krüme lung durchweg nicht feiner als bei sachgemäßer Pfluaarbeit. Bei der Fräse ist sie jeooch gleich- mäWer; grobe Krümel, vor allem Klumpen, fehlen gänzlich. Hinsichtlich des Gehaltes an feinen Krü meln ist Fräsland dem Pflugland nur wenig über legen. Das Porenvolumen gefräster Böden ist höher als bei gepflügtem Land, die Durchlüftung allerdings nicht besser. Hierdurch erhält die Klein lebewelt beste Entwicklungsbedingungen. Die mischende Wirkung gestattet sehr gleichmäßiges Ver teilen von Kompost, Torf oder Grünkompost und auch van Stallmist, wenn dieser sehr kurz ist. Nachteilig wirkt sich die Fräskultur auf verunkrau teten, namentlich verqueckten Böden aus, da sie die Wurzelrhizome der Quecke zerhackt und ebenso gleichmäßig verteilt wie den Dünger und daher deren Verbreitung mehr fördert als hemmt. Oueckenfreie Böden sind also Voraussetzung für einwandfreie Fräskultur. Der gepriesene Ersatz des Pfluges ist die Fräse aber dennoch nicht; denn die Schaffung von Frostgare, die uns die rauhe Furche vor Winter geflügten Landes kostenlos beschert, wird durch das Bodenfräsen eher behindert als gefördert, da im Herbst meist bei zu nassem Boden gefrästes Land besonders bei mittelschweren und schweren Böden sich zu schnell setzt und bei anhal tendem Herbstregen sogar leicht zusammenfließt. Im Frühjahr trocknet infolge der geringen Ober fläche und der größeren Bödendichte das nicht so gut ausaefrorene und dann weniger gare Fräs land schlecht ab und hindert daher vielfach früh zeitige Bestellung. Das ist für Frühkulturen — und hierin gehören auch die Bäume und Sträucher — sehr nachteilig. Hängt doch vom frühen Pflan zen, namentlich wenn ein recht trockener Sommer folgt, der Erfolg guten Anwachsens weitgehend ab. Für den Gartenbau ist daher die Frage: Pflug oder Fräse, wohl dahingehend am zweckmäßigsten be antwortet, wenn wir sagen: Nicht Pflug oder Fräse, sondern Pflug und Fräse; denn wendende Pflugarbeit im Herbst und mischende Fräsarbcit nach dem Abtrocknen des gepflügten Landes im zeitigen Frühjahr kann zweifellos als eine ideale vorbereitende Bodenbearbeitung gelten, die dann jeglicher weiteren Nachbearbeitung entbehren kann. Oie Vorteile des Kleintraktors Als spezielles Gerät, das diese ideale Möglichkeit wendender und mischender Bodenbearbeitung in recht brauchbarer Form in sich vereint, kann der Kleintraktor mit den entsprechenden Kulturgeräten, der für Mittel- und größere Kleinbetriebe des Gar tenbaus in steigendem Ausmaß Verwendung ge funden hat, empfohlen werden. Bei vorzüglicher technischer Arbeitsweise dürfte er nur stabiler im Bau und stärker in der Antriebskraft sein. Ein Heraufsetzen der PS.-Zahl auf 10 PS. dürfte den an diesen speziellen Einachstraktor des Gartenbaues zu stellenden Anforderungen vollauf genügen. Die Vorteile mischender und wendender Boden bearbeitung — es sei vollständigkeitshalber er wähnt — vereint weitgehend das auch im Zeit alter der Mechanisierung unentbehrliche Handgerät jedes Gärtners zum Pflanzen und zum Roden: der Spaten. Auf kleinstem Raum ist er durch Pflug und Fräse auch als ideales Bodenbearbeitungs gerät, nicht zu verdrängen. Nacharbeitende Bovenbearveitungsgeröte Grubber helfen gepflügtes Land, wo die Fräse fehlt, für die Pflanzarbeit Herrichten, wenn auch nicht in der gleichen vollkommenen Weise, da der Grubber bei nur einem Arbeitsgang mehr oder weniger breite Balken unbearbeiteten Landes stehen läßt, je nachdem, ob man mit üblichen schmalen Zinken oder breiten Gänsefüßen arbeitet. Die wühlende Arbeit wiederholten Grubberns gilt viel fach als wertvoller Ersatz der wendenden bzw. mischenden Bodenbearbeitung mit Pflug oder Fräse. Vorbereitende Grubbcrarbeit bleibt aber stets dann unvollkommen, wenn es gilt, vorhandene Ernterückstände sauber einzuarbeiten und vorhan denes Unkraut zu ersticken. Und wo gibt es, wo immer auch Landbau betrieben wird, lein Un kraut? Als Pflegegcrät zur Offenhaltung des Bo dens und als Unkrautvertilgungsmittel bei häu figer Anwendung »ach der Äberntung von Feld früchten oder in Obstplantaqcn ohne Unterkultur während der Vegetationsperiode ist der Grubber jedoch in seinen verschiedensten Formen das wirt- ichaftlichst arbeitende Gerät, gleich ob für Pferde oder Traktorzug eingerichtet. Die heute vorhan denen breiten Grubber gestatten zudem bei aus reichend weitem Pflanzen der Bäume und Bear beitung über Kreuz Unkrautvernichtung bis in un mittelbare Nähe der Bäume, so daß kostspielige Handhackarbcit in so gepflanzten und bearbeiteten Plantagen fast völlig wcgfällt. Schleppe, Egge und Walze seien als nacharbeitende Bodenbearbeitungsgeräte nur der Vollständigkeit halber erwähnt; denn ihre Arbcits« und Wirkungsweise ist hinlänglich bekannt. Or. X. Dritte, Maxhof b. Bonn. (Auf die Tiefe der Bodenbcarbei- . tung wird der gleiche Verfasser in einer der nächsten Nummern der „Gartenbauwirlschaft* noch näher eingehen. Schriftleitung.)
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