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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
-
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
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- Gartenbauwirtschaft
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6artenbauwirtlchaft vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbav Ir. 14. !. Lprll 1»41 3 ^-L/77 — je nach LIO. lich niemals jein. Gestalt des Porenvolumens entscheiden über Verlauf aller wichtigen Badenvorgänge. In Mehrzahl der Fälle ist eine Vergrößerung Porenvolnmens erforderlich, und deshalb 8 Z zu ersehen ist. Die Studiengesellschaft konnte eine Prüfung dieses Obstpflückers im vergangenen Jahr nicht mehr vor nehmen, so daß wir dieses neue Gerät, das von einem Praktiker ausprobiert wurde, zunächst.durch nachfolgenden Be richt bekanntmachen wollen: Der von Ernst Schnabel in Teltow hergestellte und Patentierte Obstpflücker ist von allen bisher hergestellten Obst pflückern der beste und praktischste. Der Pflücker ist aus Bambus her gestellt, einfach und bequem in seiner Anwendung dadurch, daß er durch eine mittcllange oder lange Stange und den der des ist Baumhöhe beliebig verlängert werden kann. Auch der Pflücker selbst kann durch Verschieben des Größenringcs, das leicht und schnell geht, auf die verschiedenen Größen der Früchte eingestellt wer den. Er klemmt die Früchte ein und durch den Gummiüberzug hält er die Früchte sehr fest, ohne sie dabei zu beschädigen; dadurch kann.man die Früchte gut anheben und dadurch gut voni Frucht, kuchen lösen, also fast so wie mit der Hand pflücken, während bei den meisten anderen Obstpflückern die Früchte abgezogen werden und die Früchte ent- weder ohne Stiel oder aber mit dem Fruchtholz abgerissen werden. Auch bei geringem Behang, wenn die Früchte mehr nach außen hängen und das Anlegen der Leiter nicht möglich ist', kann dieser Obstpflücker mit Erfolg verwendet werden. Für kleine Gärten (Siedler, Eigenheim, Klein gärtner), in denen oftmals bei hohen Baumsormen die passende hohe Pflückleiter fehlt, stellt dieser Obstpflücker einen vollen Ersatz dar, insbesondere für ältere Leute, die sowieso nicht mehr auf hohe Leitern steigen können. Einen vollwertigen Ersatz für das Handpflücken kann in bezug auf Leistung ein Obstpflücker natür- Lin praktischer neuer Obstpflücker Der Erfinder Schnabel in Berlin-Teltow hat einen neuen Obstpflücker auf den Markt gebracht, dessen Konstruktion aus der Abbildung Beete erhalten entsprechend mehr Heizrohre, wobei ein Heizrohr auch gebogen werden kann, wenn es zu lang ist. Zum Ein- und Ausschalten der Heiz rohre wird einfach der Stecker benutzt, doch kann man selbstverständlich vor der Steckdose auch einen Schalter anbringen. Die Tempe raturregelung erfolgt bei kleinen Beeten am einfachsten durch zeitweises Einschalten eines Heizrohres. Bei größeren Beeten schaltet man nur einen Teil der Heizrohre ent sprechend der Außentemperatur ein. Am be quemsten ist natürlich eine selbsttätige Rege lung, die sich mit etwas größerem Kosten aufwand auch einrichten läßt. Die Treibbeetheizung wird mit den Proto- litheizrohren bewußt auf die Luftheizung eingestellt, die sich, von wenigen Sonder fällen abgesehen, letzt als zweckmäßiger ge zeigt hat. Man bevorzugte wohl ursprünglich die elektrische Bodenheizung, weil man glaubte, die Wärmewirkung des Mistes nach- größen. und zwar eine an „großen" Hohlräumen arme Struktur, vornehmlich aus mittelgroßen und feinen Krümeln bestehend, Herstellen. Größe schwachen Mistpackung von etwa 10 cm Stärke in jeder Beziehung besser be währt, wenn auch gelegentlich an kalten, trüben Tagen mit dem teueren Tagstrom geheizt werden muß. Wo für einzelne Kulturen Wert auf besondere Durchwärmung des Bodens gelegt werden muß oder die vom Rand her in den Boden eindringende Kälte durch einen Laub- oder Mistumschlag in besonders kalten Lagen nicht genügend abgehalten werden kann, da hängt man die Heizrohre in schmale, längs den Seitenwänden im Boden ausgesparte Gräben. Nur in Ausnahmefällen sollen die Rohre auch in den Boden selbst ge legt werden. Um sie den zerstörenden Einflüssen des Kulturbodens zu ent ziehen, bringt man sie dann aber in einer reinen Sandschicht unter oder noch besser zieht man sie in Tonrohren oder alte Eisenrohre ein, die an der Stirn wand aus dem Beet herausführen. In IVsi'ss iviicj Lo^sosustan^ dssmtluüt? Auswirkung Ser Soöenbearbettung ^rotolitüsirrokrs sntsprscdsri cisn An/or^sruosso c!ss Lkartondaus Elektrisch beheizte Ireibbeete daß die Bodenbearbeitung stetiger Wiederholung bedarf. Wenn gesundes Wald- und Grasland ewige Gare bewahrt, muß das Fehlen einer dichten Pflan zendecke am Rückgang der Gare wesentlich beteiligt sein. Aeußerlich ist dieser Rückgang der Gare am Zusammensinkcn des durch die Bearbeitung auf gelockerten Bodens zu erkennen, ferner durch Ver härtung, Verdichtung, verschlechterten Wasser- und Lusthaushalt sowie Nachlassen der Kleinlebewelt. Ein gut gekrümelter Boden leistet dem Druck des Eigengewichtes Widerstand. Mit beginnender K r ü ni e l z e r st ö r u n g erfolgt das Zusammen sinken des Bodens. Krümelzerstörend wirken vor allem plötzliche Durchnässung durch starke Regen güsse und schnelle Schneeschmelze oder Ueber- schwemmung. Hinzukommen die beträchtliche Schlagwirkung des Regens, Schneedruck, aber auch Tritt- und Raddruck bei der Nachbearbeitung. Die atmosphärischen Einflüsse wirken dabei um so stärker, je länger der Boden unbestellt liegt und je dünner die Pflanzenbestände sind. Getreide hinterläßt daher den Boden in hartem, Hackfrüchte und dichte Legnminosenbestände dagegen in einem verhältnismäßig noch lockeren Zustand. Schwerste, nur in den günstigsten Jahren gar zu machende Böden leiden naturgemäß am leichtesten unter Garefchwund. Die Bodenbearbeitung ist eine zwangs- läufig« Folge des Anbaus kurzlebiger Wanzen in Reinkultur, die zeitlich und räumlich den Boden nur teilweise deckt, in den Zwischenräumen und Wachstumspausen aber garezerstörende Einflüsse ungehemmt wirken läßt. Langdanernde Misch pflanzenbestände, wie Mischwald und Dauerwiesen bedürfen auf gesunden Böden keiner Bearbeitung; nicht weil sie — wie vielfach angenommen wird — auf tätigen Böden verzichten können, sondern weil sie sich ihre Gare selbst schaffen. Die Bodenbearbei tung als mechanischer Vorgang wirkt durch die erzielte Strukturänderung des Bodens. Dabei bleibt die feinste Mikrosiruktur der Kolloide er halten. Das bisher beste Wirkungsmaß ist die Veränderung des Hohlrnum-Poren-Volumens nach Größe und Form. Die Bearbeitung soll ein be stimmtes Mischungsverhältnis verschiedener Poren Lockerung die wichtigste Bearbeitungswirkung. Je gröber allerdings die Körnung des Bodens ist, wie z. B. bei Grobsandbödcn, desto größer ist das natürliche Porenvolumcn, um so geringer ist der Lockerungsbedarf; und hier wirkt sich häufig Ver dichtung für die lebenswichtigen Bodenvorgänge besser aus als Lockerung. Wasserspeicherung und Durchlüftung Es ist weiter Aufgabe der Bearbeitung, den Boden zur Speicherung möglichst großer W a s serm en g en über längere Zeit und auch zur Aufnahme größter Niederschlagsmengen zu be fähigen, ohne gleichzeitig die Durchlüftung zu gefährden. Die Wasserkapazität nimmt mit Ver größerung des Porenvolumens bis zu einem Höchst wert zu, solange nämlich kapillare Hahlräume vor herrschen. Mit dem Auftreten großer, nicht mehr kapillarwirksamer Hohlräume nimmt sie dann Das Z i-e l jeglicher Bodenbearbeitung ist die Unterstützung aller Naturkräfte zur Schaffung des bestmöglichen Standortes der Nutzpflanzen. Durch Unterstützung günstiger, durch Abschwächung un günstiger Bodeneigenschaften soll die Bodenbearbei tung an der Erhaltung und Steigerung der Boden fruchtbarkeit Mitwirken und darüber hinaus den geschaffenen Bearbeilungszustand möglichst lange erhalten. Ihre Angriffspunkte sind dabei Wasser, Luft- und Wärmehaushalt, Stoffumsatz und die Kleinlebewelt des Bostens. Die Bodenbearbeitung soll der Nutzpflanze ferner eine ungestörte Wurzel entwicklung, hierdurch wieder den Pflanzen einen festen Stand vermitteln. Darüber hinaus sind Nebenzwecke zu erfüllen als da sind: Herrichtung der Oberfläche zur leichteren Einbringung von Saat-, bzw. Pflanzgut. Die Bodenbearbeitung soll auch die notwendigen Pflege- und Erntearbeiten erleichtern. Weiter dient sie der Einbringung von Stallmist und Gründüngung und dem Einmischen von Kompost, und Handelsdüngern sowie Kalk und weiter zur Formung der Oberfläche bei Damm- und Häufelkulturen, wie das z. B. beim Spargel- und Kartoffelanbau und. bei der Unterlagenanzucht der Fall ist. Gare soll erzielt und erhalten werden Im Vordergrund steht immer das Erreichen und Erhalten jenes günstigen Bodenznstandes, den wir Gare nennen. Ihr Entstehen ist sowohl mecha- nisch-physikalisch, kolloid-chemisch und biologisch erklärt worden. Zweifellos sind aber verschiedene Vorgänge daran beteiligt, die bisher restlos nicht geklärt werden konnten. Kennzeichen der Gare sind locker«, krümelige, elastische und dennoch nicht zu lose Bodenstruktur, dunkle Farbe, Auftreten des sogenannten Erdgeruchs und feiner Algenüberzug. Die Bearbeitung schafft aber nicht die Bodengare als solche, sondern sie fördert nur deren Ent wicklung. Dennoch setzt Gar« nicht unbedingt Bodenbearbei tung voraus. Unbearbeitetes Grünland und Wald böden zeigen eine durch Bearbeitung nie zu er reichende Sonderform der Gare, die wir Schat te n g a r e nennen. Die beschattende Pflanzendecke hält die der Erreichung und Erhaltung der Gare nachteiligen Folgen von Regen, Sonnenbestrahl ung und Winden ab und ermöglicht so eine aus gezeichnete Entwicklung der Kleinlebewelt bis in die oberste Bodenschicht. Eine weitere Form der Gare ist die F r o st g a r e. Ob sie nun durch die Sprengwirkung des sich beim Gefrieren ausdehnenden Wassers oder durch kolloidale Auswirkungen entsteht — stets vermag der Frost bindigste Böden nach vorausgesiangener Herbstfurche fein zu krümeln. Entscheidend ist dabei nicht einmal das Auftreten starker Fröste; denn auch in warmen Ländern krümeln schwerste Böden allmählich, sondern der Wechsel von hohen und niedrigen Temperaturen, von Austrocknen und Anfeuchten, von Quellen und Schwinden. Einmal eingeleitet, setzen sich Krümelung und Garebildung im Basken fort. Auch hier handelt es sich um Auslösung und Beschleunigung natürlicher Vor gänge durch die Bearbeitung. So ist die Gare der Gesamterfolg von Bearbei tung, Wittcrungsverlauf und Eigenleben des Bodens, oft wirksam unterstützt von Pflanzendecken oder Zufuhr von die Kleinlebewelt fördernden Wirtschaftsdüngern. Im Wechsel von Anbau und Ernt« geht die Gar« immer wieder verloren, so Nachtstunden verlegt wird, zu einer übertriebenen Bodenwärme, die den Pflanzen nicht zuträglich ist, und außerdem geht an wärmeren Tagen die aus gespeicherte Bodenwärme durch das Lüsten wieder verloren. Die Kälte kommt aber von der Glas seite und vielleicht noch etwas vom Rand her, wenn das Beet keinen guten Umschlag hat. Wenn hier die Kälte abgehalten wird, dann nimmt der Boden die Lufttemperatur im Beet an. Aus diesen ahmen zu müssen und weil man in der Bodenheizung eine Möglichkeit zur Anwen dung von billigem Nachtstrom sah. Das hat sich im Lauf der letzten Jahre als unzweckmäßig herausgestellt. Zwar heizt -455..- l^er/cürlck <2- Gründen hat sich in den meisten Fällen die Luftheizung in Verbindung mit einer der Mist von unten, aber doch nur, weil Für Nebergangs- oder Zusatzbelzung rn Ge- eine andere Lösung mit Mist nicht möglich wächshäusern werden die Protolitheizrohre einfach ist. Ein« elektrische Heizung des Bodens führt an den Warmwasserrohren aufgehangen an den aber, vor allem, wenn sie ausschließlich in die Stellen, die eben eine zusätzliche Heizung benötigen. Die Anwendung der Elektrizität im Garten bau zur Treibbeetheizung oder ür Uebergangs- heizung in Gewächshäusern wird schon lange empfohlen, ohne daß sie eigentlich die Hoffnungen erfüllte, die man auf sie setzte. Die bisher für die Treibbeetheizung üblichen Heiz kabel waren sehr empfindlich. Ihr Einbau mußte unbedingt durch einen mit derartigen Anlagen ver trauten Fachmann erfolgen, wenn die Anlage zu verlässig arbeiten sollte. Die Heizung war dann fest mit den Beeten verbunden und lag unbenutzt, wenn das Beet abgeerntet war. Die Heizeinrich tung mußte auch im Sommer eingebaut bleiben und war dabei leicht Beschädigungen ausgesetzt. Auch hatte man die Heizung überwiegend in den Boden gelegt. Dabei wurde der Boden wesentlich wärmer als die Luft, das ist aber den meisten Pflanzen nicht zuträglich. - Immerhin zeigten die bisher gemachten Er fahrungen, daß eine zweckmäßige elektrische Heizung eine fühlbare Lücke im Gartenbau ausfüllen kann und daß Bedarf dafür vorhanden ist. Das war für die Industrie und die führenden Kreise des Gartenbaues Veranlassung genug, sich weiter mit der Durchbildung einer brauchbaren elektrischen Heizung für Treibbeete zu befassen. Auf der Reichsgartenschau in Stuttgart wurde dann erstmalig die elektrische Treibbeetheizung mit Protolitheizrohren gezeigt, die weitgehend den Forderungen des Gartenbaues Rechnung trägt. Sie wurde von den Siemens-Schuckert-Werken in enger Fühlungnahme mit der Studiengesellschaft für Technik, im Gartenbau entwickelt. Der Kriegs ausbruch verhinderte zuerst die weitere Verbreitung. Jetzt können die Protolitheizrohre aber nach Uebcr- windung großer Schwierigkeiten für den Bedarf des Gartenbaues kurzfristig geliefert werden. Protolitheizrohre sind, wie schon der Nam« sagt, rohrförmige Heizkörper, etwa 10 in lang und 14 mm dick, die Wandstärke beträgt etwa 2 mm. In diesem Rohr liegen unverrückbar fest in eine ke ramische Masse eingebettet die Heizspiralen. Ein Ende des Rohres ist fest abgeschlossen, auf das an dere Ende ist eine Anschlußdose aufgesetzt, in der nun die Zuleitung oder eine Gummischlauchleitung mit Stecker angeschlossen werden kann. Damit kann das Heizrohr wie ein Mätteisen oder dergleichen an jede geeignete Steckdose angeschlossen werden. Das ganze daumenstarke Protolityelzrohr ist durch seine Bauart vollkommen wasserdicht und eben noch so biegsam, daß es zu großen Ringen aufgerollt, verschickt und aufbewahrt und an Ort und Stelle dem Verwendungszweck entsprechend vorsichtig ge bogen werden kann. Natürlich kann man dabei nicht die Beweglichkeit eines Äummischlauches er warten; der kleinste Biegungsradius darf 20 cm nicht unterschreiten, auch muß man öfteres Biegen an der gleichen Stelle vermeiden. Die Heizleistung eines Protolitheizrohres be trägt etwa 1,2 üVV. Bei der Bemessung der Heiz leistung wurde auf den Wärmebedarf der Treib beete, der je nach den Ansprüchen der Pflanzen etwa 50—80 V je qm beträgt, Rücksicht genom men. Für ein Beet von etwa 10 m Länge und 1,50 m Breite, also 15 qm, genügt daher ein Heizrohr, das einfach längs der niederen Seiten wand in leichte, selbstanqefertiqte Haken aus Draht oder Bandeisen so eingelegt wird, daß es über dem Boden liegt und die Pflanzen nicht berührt. Den Strom erhält der Heizkörper von einer wasser dichten Steckdose, die an der Außenwand des Beetes oder noch besser an einem Pfosten zwischen den Beeten angebracht wird. Doppelkästen werden mit je einem Heizrohr an den Längseiten ausgerüstet. Bei weniger wärme bedürftigen Kulturen und fortgeschrittener Jahres, zeit genügt auch ein einziges Heizrohr, das dann rn der Mitte des Kastens verlegt wird. Längere In Kalthäusern ohne Warmwasserheizung werden die Protolitheizrohre an Drähten über den Kul turen aufgehangen und an den Seitenwänden ent lang verlegt. Es lassen sich so leicht einzelne Kul turen stärker beheizen, ohne daß das ganze Haus auf höhere Temperatur gebracht werden muß. Ebenso können kalte Ecken in den Häusern aufge- wärmt werden. Mit Heizrohren unter den Tablet ten läßt sich der Boden für Stecklingsvermehrung ans höhere Temperatur bringen, ohne daß die Warmwasserrohre vermehrt werden müßen, waS Ueberhaupt sind die Protolitheizrohre im Gar tenbau vielseitig verwendbar. Zu einer großen Spirale aufgerollt, kam: z. B. ein Heizrohr in ein Wasserbecken gelegt werden, um das Gieß- wasser zu erwärmen. Um das Schaufenster herumgelegt, verhindert die Wärme das Be schlagen des Glases. Ein Heizrohr genügt meist auch, um eine gutgebaute kleine Garage srostfrei zu halten/ Der Wagen ist dann mor gens für die Fahrt zum Markt schneller betriebs bereit, das Kühlwasser kann nicht einsrieren usw. Voraussetzung ist natürlich überall eine Anschluß- Möglichkeit durch geschickt verteilte Steckdosen. Die in den Beeten und Gewächshäusern herrschend« Feuchtigkeit verlangt eine zuverlässige ÄnthWron» Installation mit wasserdichten Steckdosen, Schal tern usw. Als Steckdosen müssen sogenannte „Schukodoscn" (Schutzkontakt-Steckdosen) verwen det werden, durch die der Metallmantel des Pro tolitheizrohres zwangsläufig geerdet wird. Die Installation muß selbstverständlich vorschriftsmäßig durch einen zugelassenen Elektroinstallateur ausge- sührt werden, denn behelfsmäßige Anlagen bilden eine Gefahr für die Bedienung und werden vom Elektrizitätswerk nicht zugelassen. Die Heizrohre selbst können aber dann nach Bedarf und Wunsch vom Gärtner selbst verlegt und angeschlossen wer den. Zur Befestigung genügen einfache Haken aus Eiseudraht oder Bandeisen. Die Heizrohre werden also nicht fest mit dem Beet verbunden und können daher ohne weiteres in einem anderen Beet oder im Gewächshaus benutzt werden, wenn ein Beet abgeerntet ist oder die Pflanzen abgehärtet sind. Es genügt daher ein Heizkörper oft für mehrer« Beete mit verschieden fortgeschrittenen Kulturen, wenn nur eine Anzahl Steckdosen geschickt zwischen den Beeten verteilt, vorhanden sind. Mit wenigen Heizrohren kann sich daher der Gärtner gegen Überraschungen des Wetters und Temperaturruck schläge sichern, Mängel der vorhandenen Heizung ausgleichen, Mist beim Belegen der Beete sparen und überhaupt seinen Betrieb anpassungsfähiger gestalten. Hierin liegt der Hauptnutzen der elektrischen Heizung und insbesondere der Heizung mit Proto litheizrohren. Dafür sind auch die heute in Deutschland üblichen Strompreise tragbar, wenn die Heizung richtig angewendet wird. Dipl.-Ing. V. Kinck. wieder ab. Dabei steigt die Wasserkapazität deS Bodens bei gleichen Porenvolumen mit dem Kolloidgehalt; kolloidreiche Böden erreichen die höchste Wasserkapazität also erst bei stärkerer Locke rung als kolloidarme. Bei grobkörnigen Böden wird ihr Höchstwert oft nicht durch Lockerung, son dern durch Verdichtung erreicht. Die Wasser kapazität kann je nach Bearbeitungszustand von sh bis des Porenvolumens schwanken. Eine Bearbeitungsstrnktur mit höchster Wasserkapazität muß der Aufgabe: „Speicherung größter Wasser menge in flacher Schicht, rasche Aufnahme von Niederschlägen, Hemmung des Absickerns, gleich mäßige Durchfeuchtung" um so mehr gerecht werden, als nur das in kapillaren Poren gehaltene Wasser der Pflanze unmittelbar zugänglich ist. Ganz vermeidbar sind Wasserverluste auch bei bester Struktur nicht. Gewollt stärkere Verdunstung aber wird durch Pressung, z. B. mit der Walze erreicht; die verdichtete Oberschicht wird relativ feuchter und kapillare Hohlräume reichen bis zur Ober- fläche. Luft und Wasser ergänzen sich im Poren volumen zu 100 A>. Sind alle und namentlich die kleineren Poren mit Wasser gefüllt, dann verlieren Kleinlebewesen und Wurzelhaare ihre Lebensmög lichkeit. Das tritt bei starker Verdichtung ein; mit wachsendem Porenvolumen, d. h. mit wachsen der Lockerung, steigt aber nicht nur die Wasser-, sondern auch die Luftkapazität, d. h. der Anteil des Porenvolumens, der kein Wasser zu speichern vermag. Die Zunahme der Luftkapazität beginnt allerdings uni so später, je feinkörniger der Boden; nach Uebcrschreiten der höchsten Wasserkapazität wächst allein die Luftkapazität weiter. Jedenfalls aber führt jede Lockerung zu erhöhter Durchlüftung, d. h. auch zu dem dringend notwendigen Gas wechsel, Sauerstoff—Kohlensäure, der sogenannten Bodenatmung. Die Durchlüftung grobkörniger Böden ist oft unerwünscht hoch, so daß statt Locke rung Verdichtung notwendig werden kann. Lockerung und Wärmehaushalt Die Beziehungen zwischen Lockerung und Warwe- Haushalt sind nicht auf einfache Formeln zu brin gen, da Wärmekapazität und Wärmeleitung für die feste, flüssige und gasförmige Bodenphase grund verschieden sind und von deren Verhältnis meist anders als von der Volumcnänderung beeinflußt werden. Bearbeiteter Boden ist vielfach — aber nicht immer — wärmer als unbearbeiteter; meist sind die Wärmeschwnnkungen aus jenem größer, Frost dringt tiefer ein. An die besonderen Ver hältnisse in Moorböden sei erinnert. Bodenbearbeitung fördert mit der Wasser- und Luftversorgung auch Zahl und Tätigkeit der Kleinlebewesen, deren Ansprüche hierin denen der Nutzpflanzen gleichen. Insbesondere neh men Kohlensäureentwicklung und Nitrotbildung, vielleicht auch die Stickstoffsammlung freilebender Bakterien mit der Lockerung zu, besonders deutlich bei Brachebearbeitung. Der mechanische Eingriff der Bearbeitung löst also biologische Fernwirkun gen aus. Die Bodcnlockerung beeinflußt auch den Nähr st o f f h a u s h a l t des Bodens Neben der mittel baren Begünstigung der Nitratbildung und den Wirkungen stärkerer Bodenatmnng auf alle Zer- setzungs- und Verwitterungsvorgängc erwartet man auch unmittelbare Wirkungen der Lockerung auf Kalk- und Nährstoffvcrhältnissc. Wiederholt wur den höhere pbl-Werte, in einzelnen Fällen auch bessere Kalkversorqung sowie Anwachsen des pflan- zenlöslichcn Anteils der Phosphorsäure bei tiefer gegenüber flacher Lockerung festgestellt. Zum Teil
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