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Kr. 48. 28. 11. 1NN Die Garkenbauwirtschaft vergleichende Velrachlungen über Garlenlraltoren Von Dipl. Landwirt Boltz in Berlin Der foriichrittliche Gärtnereibcsitzcr braucht zur Bodenbearbeitung Mowrgcräle, wenn er wirtschaftlich arbeiten will. Die Nachfrage nach Motorkleingeräteu wird durch verschiedene Fir men befriedigt, die mehrere Modelle zum Kauf anbieten. Die nachstehenden Ausführungen sollen die Wünsche der Gärtnerei an die Leistung der Molorkleingeräte skizzieren und die Erfüllung dieser Wünsche durch die vorhandenen Modelle vergleichen. Welche Anforderungen stellt der Gürtner an einen Motorkleintraktor? Ter Traktor mutz vielfach verwendbar, billig im Betriebe und vor allen Dingen zuverlässig und einfach in der Bedienung sein. Zu ver gleichen sind: der Zweiradtraktor der Firma Kutter-Memmingen mit dem Bolens-Traktor der Firma Hansen L Co, Berlin, und der Einradtraktor der Firma Busse, Wurzen, mit dem Grav cly - Traktor der Firma Richei, K onstanz. Wie verhalten sich die genannten Traktoren zu den an sie gestellten Anforderungen? Von der vielseitigen Verwendungsmöglich keit hängt hauptsächlich die Wirtschaftlichkeit einer Maichine ab. Die Kosten der geleisteten Arbeit werden um so geringer, je mehr die Maschine zur Arbeit herangezogen wird, denn die festen Kosten werden dann auf eine größere Arbeitsleistung verteilt. Die größte Verwen dungsmöglichkeit der erwähnten Maschinen hat zweifellos der Bolens - Traktor. Er ist sowohl für Bodenbearbeitung, wie Flach- und Tiefhackcn, Grubbern, Häufeln, Pflügen, Walzen, Tellern, als auch für Saatbestellung, Unkrautbekämpfung, Wiesen- und Rasenmähen, Schädlingsbekämpfung und in bedingten Fällen auch für die Ernte ver wendbar. Von sehr großer Bedeutung bei dieser Maschine ist ferner die große Bodenfreiheit des ZugkarrenS und der Anhängegeräte. Sie kann rnfolgedessen sowohl zwischen den Kulturrcihcn Abb. 1. Grundriß für das Übergrätschen dcr Reihen mit dem Bolens-Traktor. als auch über mehrere Reihen hinweg arbeiten; sie ermöglicht so, wie die Skizzen ll) und (2) zeigen, ein Bearbeiten mehrerer Kulturreihen in einem Arbeitsgangc. Abb. 2. Aufriß für Uebergrätschen verschie dener Reihen durch den Bolens-Traktor. Bedeutend beschränkter als beim Bolens- traktor ist die Verwendbarkeit des Kutter- Traktors, der nur als Bodenbearbeitungsgerät zum Grubbern zu verwenden ist. Infolge der geringen Bodenfreiheit seines Anhängegerätes ist es mit ihm nur möglich, zwischen zwei Reihen zu arbeiten, wie Skizze 3 zeigt. Allerdings kann er dank seiner großen Räder mit den vorteil haft angebrachten Greifern und seinem starken Motor eine größere ArbsitSticfe erzielen. A*-b 3. Seitenansicht 'des Kutter-Traktors niit angehängtem Planet-Kultivator. Die beiden Einradtraktoren B u s j e und Gravely lassen sich hauptsächlich nur als Bodenbearbeitungsgerät verwenden. Dank ihrer geringen Spurbreite ist es ihnen möglich, zwi schen engen Kulturreihen zu arbeiten. Was das Bearbeiten mehrerer Reihen auf einmal anbe- triffl, so lasten sich beim Gravely nur Kultur reihen von geringer Höhe Übergrätschen, da die Balken der Arbeitsgeräte nur eine geringe Bodenfreiheit haben nnd diese sich bei größerer Arbcitsliefc noch verkleinert. Die günstigere Konstruktion des Arbeitsgerütebalkens ff -st ü beim Busse-Traktor gestattet hier ein Bearbeiten von etwas höheren Knlturroihrn, ohne jedoch die des Bolens-Traktors zu erreichen. Hauptsächlich wird aber vom Gartentraktor f verlangt, daß er ohne große körperliche An strengung leicht und einfach zu bedienen ist. Hierbei zeigt sich ein grundlegender Unterschied zwischen den Ein- und Zweiradtraktoren. Wäh rend sich die Zweirad-Traktoren in den ein zelnen Reihen entlang, ohne große Mühe und Anstrengung, lenken lasten, muß man bei den Einrad-Traktoren entschieden mehr Körperkraft aufwenden, besonders wenn der Boden ungleich mäßig locker ist, da diese Maschinen das Bestre ben haben, sich nach den lockeren Stellen zu nei gen und sich dort einzuwühlen. Der Grund zu diesem verschiedenen Verhalten liegt darin, daß bei den Zweirad-Traktoren das Gewicht der Arbeitsgeräte und die Balance des Traktors durch den zweirädrigen Motorkarren ausgenom men wird, während bei den Einrad-Traktoren das Rad nur als Drehpunkt wirkt und die Balance und das Gewicht der Arbeitsgeräte durch die Muskelkraft des Führers ausgenommen werden muß. Da die einzelnen Kulturreihen in den meisten gärtnerischen Betrieben selten sehr lang sind, muß man auch leicht wenden können. Abb. 4. Seitenansicht des Gravely- bzw. Busse- TraktorS; Uebergrätschen von zwei Reiben. Auch der Wendekreis darf nicht sehr groß sein, weil im Gartenbau die Landflächen besser aus genutzt werden als in der Landwirtschaft. Letz teres spricht für die Einrad-Traktoren, da sie fast auf der Stelle wenden können, allerdings muß man bei ihnen das ganze Arbeitsgerät mit an heben, so daß an die Muskelkraft des Führers größere Anforderungen gestellt werden müssen. Aber auch die Zweirad-Traktoren sind dieser Frage gerecht geworden. Da die Räder z. B. des Bolens-Traktors einzeln gekuppelt sind, ist es mit ihm möglich, tatsächlich auf der Stelle zu wenden, indem man ein Rad anskuppelt. Auch beim Kutter-Traktor ist der Wendekreis ziemlich gering, nachdem bei der neueren Kon struktion die Räder mit Rücklaufllinken versehen sind. Da jedoch die Holme des Kutter-Traktors ziemlich lang sind, mutz der Mann, der die Ma schine führt, einen größeren Kreis beschreiben, j Das ausgeglichene Gewicht ermöglicht sowohl beim Bolens als auch beim Kutter ein leichtes Wenden. Allerdings gehört beim Kutter eine gewisse Hebung Fazu, das Anshcben geschickt zu belverkstelligen. Außerdem har- der Bolens--- Traktor am Gcrätekarren einen besonderen Lenk- s Abb. 5. Grundriß des Gravely- und Busse- Traktors. Holmen, wodurch die Lenkung sehr leicht und genau vorgenommen werden rann. Aus allen diesen Ausführungen ist ersichtlich, daß der Bo lens-Traktor im weitesten Maße die Eigenschaften besitzt, die man von einem guten Gartentraktor verlangt. Wenn es bei ihm gelingen würde, die Motortrast noch besser auszunutzen, um nötigen falls auch eine tiefere Bodenbearbeitung als bis her zu erzielen, sei es durch größere Greiser an den Rädern oder durch Gewichtserhöhung der Maschine, ist cs die Maschine, die allen Anfor derungen gerecht wird. Versuche in dieser Hin sicht sind bereits im Gange. Wie sich andere Länder schützen! In Nr. 43 der „Gartenbauwirtschaft" be richteten wir über den Verlauf einer gegen die Zollumgehung bei der Einfuhr von Obstkonser ven stattgefundencn Aussprache, in der eine ein deutige Bestimmung des Begriffes „luftdicht ver schlossenes Behältnis" gefordert worden war. Die nachstehende Bemerkung, die wir dem dänischen Zolltarif entnehmen, zeigt, daß sich andere Län der gegen Zollumgehungen bei der Einfuhr von Konserven geschützt und dadurch vor Schäden bewahrt haben, die sich in Deutschland noch immer im steigenden Maße zum Nachteil der Volkswirtschaft auswirken. „Eßwaren und Früchte: Als luftdicht verschlossen werden derartige Waren auch dann verzollt, wenn der Ver schluß geöffnet ist und wenn sie in ausge schnittenen Dosen, aufgezogenen Flaschen usw. eingesührt werden oder wenn sie aus den luftdicht verschlossenen Behältern, in denen sie ursprünglich aus dem Erzeugungs land ausgeführt werden, vor der Zollabferti gung in andere Behältnisse umgefüllt wor den sind." Wann wird Deutschland durch Schaden klug geworden, das Beispiel Dänemarks nachähmcnk! Arbeitet mit de« Haussrauenvereinen ES ist erfreulich, daß die HauSsrauenvereinc sich jetzt mehr und mehr neben der Arbeit nach innen, also neben der Beeinflussung ihrer eigenen Mitglieder, auch die Arbeit nach außen angelegen sein lassen, d. h., daß sie soweit an innerer Kraft gewonnen haben, um das Rich- tig-Erkanntc der Wirtschaft uöd den Behörden gegenüber zu vertreten und von diesen die Unterstützung ihrer Bestrebungen zu fordern. Daß die Arbeit der HauSfraucnvereme in erster Linie die Förderung der nationalen Wirtschaft bezweckt, ist zur Genüge bekannt. Daß sie sich jür den Absatz von deutschen Blumen und deutschem Obst und Gemüse cin- setzt, also eine Unterstützung für unsere Werbc- maßnahmen bedeutet, das kann unseren Be- rufsangehörigcn nicht nachdrücklich genug gesagt werden. Wenn dieser Hinweis den Erfolg aus- löst, daß unsere örtlichen Organisationen mit den in ihrem Bereich vorhandenen Hausfrauen - vereinen Verbindungen ausuchmen und bei Gelegenheit in der Oefseullichkeit gemeinsam in Erscheinung treten, dann dürste sich dies für beide Teile gleich günstig auSwirken. Diese Fühlungnahme könnte noch dadurch ganz wesentlich bestärkt werden, daß auch Gärl- ncrsrauen sich in den Haussrauenvereiuen aktiv betätigen. Das ist um so wünschenswerter, als dadurch nicht nur eine indirekte Förderung der Bestrebungen unseres Berufes erreicht, sondern auch eine zum Nutzen der allgemeinen natio nalen Wirtschaft arbeitende Bewegung unter stützt wird. Die „Zentrale der HauSsrauenvereinc Groß- Berlin e. V." Imr kürzlich zu verschiedenen wirtschaftlichen Vorgängen der Letztzeit in einer Entschließung Stellung genommen, in der u. a. mit Bezugnahme aus "den B r lnee Sklarek- Skandal ein Abbau der Wirt ¬ schaftsorganisationen, eine Einschränkung der letzten Endes nur zur Verwirrung d r Käufer bestimmten Ausverkäufe der Kau lmnscr. eine Herkunftsbezeichnung der Waren und weitere vom Handel vorzunehmeude Maßnahmen ge fordert werden, die daS lausende Publiknm anhalten, deutscher Ware den Vorzug zu geben. Entschließungen bringen vielleicht nicht all zuviel Nutzen, aber sic zeigen den Gedanken, sür den Anhänger geworben werden sotten. Steter Tropfen höhlt den Stein! Und je stärker die HauSfrauenorganijation ist, um so mehr wird sic sich durchsetzen. Deshalb ist dre beste Unterstützung, die wir den HauSsrauen- vcrcinen angedcihen lassen können, die Ver wirklichung des bereits oben gegebenen Hin weises: Schickt Eure Frauen in HäuS- fraucnvereine! Hlr. Deutsches Dbfl i» deutschen Speisewagen Die Deutschnationale Rei-.HStagssraklion rich tet in einem Antrag au die Regierung das Ersuchen, auf die ReichSbahnvcrwaltung dahin cinzuwirken, daß entsprechend der behördlichen Anordnung der Schweizer Bundesbahnen auch in den Speisewagen der Deutschen Reichsbahn nur einheimisches Obst und deutsche Obst- konscrven geführt und verabreicht werden und daß den Pächtern der Bahnhossverkaussstcllcn und wirtschaften die Auflage gemacht wird, deutsches Obst zu führen. Assessor Zarth hält in ver Landwrl- schastlichen Hochschule Berlin seine Antrittsvorlesung Zn Anwesenheit des Staatssekretärs Krüger, des Rektors Professor Dr. Opitz und des Senats der Landwirtschaftlichen Hochschule sowie zahl reicher Gäste und Hörer hielt Professor B a r I h am 22. November im großen Hörsaal der Land wirtschaftlichen Hochschule leine Antrittsvorlesung über das Thema: „Gartcnstadtplätze im Wandel der letzten Jahrzehnte". Professor Barth gab zunächst einen Ueberblick über das Werden der Garlentunst im vergan genen Jahrhundert, die ihren Höchstauskruck in den Gärten geistlicher und weltlicher Fürsten fand. Hieraus folgte eine Charakteristik der viel seitigen Aufgaben der Gartenkunst der Jetzzeit. Aus diesem großen Kampier griff Professor Barth die städtebaulichen Aufgaben heraus und führte an Hand von Lichtbildern die gartengestallerische Entwicklung von einigen der bekannten Plätze der Reichsyauptstadt vor. Abschließend wies Professor Barth auf die enge Verbundenheit zwischen künstlerischen Fähig keiten und beruflichem Können hin. Ko. Bau einer Marklhalle iu Hagen Die von der Hagener Stadtverwaltung ge hegten Pläne zur systematischen Gemüjcversör- gung Hagens unter gleichzeitiger Erbauung einer Großmackhalle und Schaffung neuer Klein- märkle im Stadtgebiet Hagen nehmen jetzt festere Farmen an. Vorgesehen ist die baldige Inan griffnahme eines Großmarkthallenbaues, der allen neuzeitlichen Erfordernissen entspricht und bei dem sich ein großer Parkplatz für die Fuhr werke der kaufenden Händler und der anliefern den Erzeuger befindet. Durch Schaffung der Großmarklhalle hofft man, Hagen zum Aus gangspunkt einer planmäßigen Gemü^ gung seines Hinterlandes zu machen. Werbung, wie sie ihnen aus taussnck Zinrsigon, taussnci Tsitungs- beilagsn, taussnci Plakaten täglich von anclsrsn Lsruksstäncisn sntgsgsngstragsn wirci. Wir müktsn genau so für unssrs Slumsri werben können. bloch fehlen ckis lAittsl ru sinsr grollen, sinhsit- lichsn Wsrbemsllnshms! Ois Ssrirksgruppsn unci cisr sinrslns Lstrisbrinhabsr müsssn also selbst eile Werbung übernehmen. Tu- sammsn mit clen ölumengsscbaftsn verteilen wir ru Weihnachten eins Werbebroschüre öiumen uniei-m Wsiknsektsbsum Sorgen such Lis kür Oswinnung neuer Kunctsn, vsrtsiisn auch Lis einige huncisrt Werbebroschüren an Ihre Kunclsn oclsr vsrsnlssssn Lis 6sn Obmsnn Ihrer Lsrirks- ocksr Ortsgruppe ocisr clsn Vor- sitrsnclsn Ihres Ortsvsrsins rur Lsstsllung. Wenn jsclss öäitglisc! 0,40 für cliess Werbung opfert, können wir 180 000 Lroschürsn verteilen. Oss Taussnci kostet 20 PHI. » össtsIIscliSiki in bestelle rur umosbsnctsn l_isfsrunp gegen ——-—-2- lausend VVsrbsscbriftsn . Llumen Wsiknsekisbsum" ^n cisn ksieksvsrbsnrj üss cisutsoksn Lsrisnbsuss s.V, vsrlin 40, ^onprinrsnz'ssr 27 ß4sms: ^obnort: Ltrsks: