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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Unseren Lesern ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Berufes und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. Mehr SuaMsware! Bou Gartenmeister M. Mehle, z. Z. Bielefeld In den erbitterten Kamps der Abwehr, der ost erdrückenden Einfuhr ausländischer Gemüsebauerzeugnisse, ist schon vor Jahren einem zündenden Funken gleich der Ruf ge fallen: vergrößert die Anbauflächen und vor allem die Kultureinrichtungen. Seitdem wur den auch überall in allen Gegenden Deutsch lands die Freilandanbauflächen von Gemüse um Beträchtliches vermehrt und allenthalben sind großangelegte Gewächshausanlagen für Frühgemüsebau erstellt worden. Leider ist es bezeichnend, daß sehr oft beab sichtigt wird, trotz ganz erheblicher Vergröße rung der Freiland- und Glasflächen mit dem gleichen Personal weiterzuwirtschasten. Gerade unsere intensiv ausgenützten Glasslächen Ledin- gen einen so großen Auswand an Arbeit, daß daran gespart, diese Ersparnis sehr oft auf Kosten der zu erzeugenden Quali tät geht. Wenn unbedingt notwendige Arbeiten nicht rechtzeitig in wirtschaft lich aufs beste ausgenützten Kulturen aus- gesührt werden, wird darunter Wohl immer die Qualität der zu erzeugenden Ware leiden. So ist denn auch nichts unkluger als an Arbeitskräften zu sparen und notwendige Kul turmaßnahmen immer wieder aufschieben zu Müssen. Aussaat, Pflanzung, Bodenbearbei tung, Düngung, Ernte und Marktfertigmachen wollen jedes zur richtigen Zeit ausgesührt wer den und sind dann auch mit Glieder jener Kette, die, wenn die äußeren Witterungsver hältnisse günstig sind, bestimmt zum Erfolg führen. Da und dort wird noch immer in dem Bestreben, die Glasslächen so wirtschaftlich wie Möglich zu bewirtschaften und auszunutzen, zur Zusammenlegung von Kulturen geschritten, die zusammen niemals einen Erfolg und Quali tätsware verbürgen. Wenn ich auch diesen Fall durcharis nicht verallgemeinern möchte, so sah ich doch unlängst in bunter Reihenfolge in einem größeren Kulturhaus Treibgurken, To maten und Efeugeranien in Kultur. Es ist kaum auszudenken, welche Qualität bei dieser Art „intensiver" Ausnutzung zustande kom men soll. Ueberall beim Verkauf unserer Erzeugnisse zeigt es sich immer wieder, daß wir nur mit bester gleichmäßiger Qualitätsware Front gegen die Auslandseinfuhr machen können. Ganz gleich, ob wir unsere Produkte durch eine Versteigerung, Sammelstcll« oder engros auf dem Markt und detail an Kundschaft absetzen, immer wird Qualitätsware den Markt beherrschen und sich rasch und leicht absetzen lassen. Noch immer wird aber leider Ware er zeugt und verkauft, die den heutigen Anforde rungen an Qualität nicht entspricht und die nur dazu da ist, guter Qualität den Ver kauf zu erschweren und den Preis zu drücken. Es ist schon der Mühe wert, in jedem einzelnen Fall den Ursachen schlechter Qualität nachzu forschen und Abhilfe zu schassen. Wieviel wäre nicht auch noch durch bessere und zweckmäßi gere Düngung unserer Kulturen zu erreichen und wieviel andere Möglichkeiten sind noch immer offen zur Erreichung des Zieles: beste Qualität! Geräteprüsung Anmeldung Nr. 86. Am 30. September 1929 Obstpflücker „Fries" D. R. P. a. An tragsteller: Administrator Fries, Stadtgut Malchow, Post Berlin-Malchow. Beschreibung: Nach Angaben des An tragstellers ist der Obstpflücker „Fries" aus Alu minium und bestem Zeltbahnstoff hergestellt. Die löffelartigen Greifer sind mit Gummi über zogen, wodurch Druckbeschädigungen ausge schlossen sind. Das Schließen des Greifers wird durch eine Schlaufe bewirkt, welche um die Schulter gehängt wird und sich selbsttätig auf jede Pflückhdhe einstellt. Dadurch bleiben rechter Arm und rechte Hand völlig frei zum Auffangcn und Weglegen des Obstes, welches durch den Stoffschlauch bis in Handhöhe heruntergleitet, wo es stückweise durch einen Schlitz entnommen wird. Ein mit Stoff ausgelegtes Anlaufblech gestattet das Pflücken des Obstes aus dem Geäst. Durch einen sich selbst verschiebenden Gewichtsausgleich am Fuße der Stange ist jeder Ueberdruck ober halb der linken Hand genommen. Diese sinn reichen Einrichtungen gewähren ein leichtes und schnelles Arbeiten. Dg. Süugerlehre in der Vemssschule Von Kurt Dageförde in Berlin Einige Lehrlingsarbeilen als Ausgangspunkt der Antersuchung Nach eingehender Behandlung der Dünger lehre in einer Berufsschulklasse stellte ich ein freiwillig zu lösendes Thema. Die nachstehenden Arbeiten geben einige beachtbare Mängel in der gärtnerischen Lehrlingsausbildung wieder, die ledoch leicht behoben werden können. Ein Lehrling aus einem kommunalen Betriebe schreibt: „In landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kreisen hat man sich heute im allgemeinen zu der Ansicht durchgerungen, daß Höchsternlen nur durch eine sachgemäße und rationelle Düngung zu erzielen sind.... Um so erstaunlicher ist es, daß man sich diese Feststellung nicht zünutze macht und daß in vielen Betrie ben weder sachgemäß noch rationell gedüngt wird. Auch in meinem Lehrbetrieb kann von einer sachgemäßen Düngung keine Rede sein, denn ich möchte die paar Pfund Kunstdünger, die zur Düngung der Chrysanthemen verwendet werden, nicht als sachgemäße Düngung bezeich nen... Die Verwendung der einzelnen Fabri kate ist nur eine Rechenaufgabe, in der zu errechnen ist, mit welchem man am billigsten arbeitet und welches gleichzeitig die meisten Prozente des gewünschten Dungstoffes enthält. Im übrigen sollten die ganzen nebensächlichen Düngemittel bis auf einige gute und billige redu ziert werden; denn es ist ein solches Ueberan gebot von Düngemitteln vorhanden, daß man vollkommen verwirrt ist und selbst nicht mehr übersehen kann, welches Düngemittel am ratio nellsten zu verwenden ist ..." — Ein Lehrling aus einem Privatbetrieb schreibt: „Wir düngen jedes Jahr mit Jauche und Kuhmist. Die ein zigen Kunstdünger, die in unserer Gärtnerei existieren, sind Hornspäne, Hornmehl, Ammo niak, Harnstoff-Kali-Phosphor und Blutmehl. Diese Dünger werden jedoch verkehrt ange wandt oder in zu hohem Maße gegeben. So wurden im vorigen Jahre die Primula ob- conica in unserer Gärtnerei überdüngt mit Harnstoff-Kali-Phosphor. Die Primeln wuch sen im Anfang sehr gut, wurden aber, als das letzte Mal verpflanzt wurde und sie einige Tags, standen, gelb. Sie brachten eine spärliche Blüte hervor und faulten nach und nach ab. Seitdem wird bei uns nicht mehr mit diesem Kunstdünger gedüngt. Man müßte erst ein wenig Kunstdung zusetzen und an einzelnen Pflanzen ausprobieren, wieviel sie aufnehmen. Es wird aber nur schnell Erde fertig gemacht, Kunstdung zugesetzt und verpflanzt.. / Welche Folgerungen ergeben sich? Zunächst will ich bemerken, daß unter den Arbeitest auch einige sind, aus denen sich ersehen läßt, daß die Lehrlinge praktische Anleitungen in der Anwendung von Düngemitteln im Betrieb erhalten. Die Mehrzahl der Arbeiten wird jedoch durch dis beiden obenstehenden charakte risiert. Sie lassen in der Hauptsache folgende Feststellungen zu: 1. eine Beteiligung der Lehrlinge an einer zweckmäßigen Düngung, insbesondere mit mine ralischen oder künstlichen Düngemitteln erfolgt selten; — 2. den Lehrlingen fehlen die Gelegenheiten und Mittel zu eigenen Versuchen mit Dünge mitteln; 3. die Auswahl des jeweils rentabelsten Düngemittels aus einer Düngergruppe ist nur eins Rechenaufgabe; 4. die bis ins Sinnlose steigende Zahl der Düngemittel muß bis aus einige gute und billige gärtnerische wertvolle Düngestofse verringert werden. Aus diesen Feststellungen lasten sich die ver schiedenartigsten Folgerungen, sowohl für die Düngemittelindustrie wie für die Betriebsführung und die Lehrlingsausbildung ziehen. Uns inter essieren im Rahmen dieses Aufsatzes in erster Linie Folgerungen für die Ausbildung der Lehr linge. Es ist bekant, daß bei Gehilfenprüfungen von den Lehrlingen verlangt wird, eine Reihe von Schalen mit Düngemitteln richtig zu benennen. Das sind wertlose Fragen nach einem überflüssi gen Wortwissen. Wenn man schon die Namen "der Düngemittel erfragt, so soll man bei Nicht wissen den Lehrling nicht verantwortlich machen. Die Berufsschulen haben selbstverständlich eine Schausammlung fast sämtlicher Düngemittel. Selbst wenn sich die Schüler eigene Sammlungen anlegen, kann es sich hier nur um Wortwtssen Hän deln. Da werden die Namen, die Prozentzahlen der Zusammensetzung, die Verwendungsmöglich keiten, die Farben, die Gerüche, die Tastempfin dungen und sogar der Geschmack der verschiedenen Düngemittel eingeprägt. Das ist aber alles kein bewußtes Wissen vom Wert der Düngemittel. Diese bewußte Wertempfindung kann nur durch den Gebrauch der Dünger erworben werden. Bietet die Lehrgärtnerei aus irgendwelchen, oft sehr verständlichen Gründen hierzu keine Gele genheit, so muß eben die Berufsschule einsprin gen und ergänzen. Das kann sie nicht mit lehr haften Unterweisungen, sondern nur mit prakti schen Betätigungen: Voraussetzung für eine erfolgreiche Aus wirkung der Düngerlehre ist, daß der Schule ein Versuchsfeld zur Verfügung steht. Auch für viele andere Zwecke der gärtnerischen Schulung ist ein Schulgarten mit ausreichendem Freiland, mit Obstsortiment, Koniferen, Moor beeten, Alpinum und einigen Kästen eine un- abwcisliche Notwendigkeit. In einem Klassen- raum, in dem zum Beispiel in einer Woche 6 verschiedene Berufe unterrichtet werden, ist ein Versuch, der längere Zeit erfordert, wegen der üblichen Scherben undurchführbar. Nur im Garten oder in einem Anzuchtraum der Schule können alle möglichen Bodenproben und Dünge- Zch klage an! Die nachfolgenden Ausführungen sind einem in Nr. 38/29 der Zeitschrift „Der deutsche Fruchtgroßhandcl" veröffentlichten Artikel von Hermann van Ryu, Esten, ent nommen worden. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung! Wenn die Händler sich zu allen Problemen, die zwischen ihnen und den Er zeugern schweben, derartig positiv stellen würden, dann würden sicherlich die Dinge recht bald eins wesentliche Förderung er fahren. Im übrigen mögen unsere Leser als Er zeuger es sich nicht minder angelegen sein lasten, auch ihrerseits hinsichtlich ihrer eigenen Rcklamemaßnahmcn entsprechende Folgerungen zu ziehen. Die Schristleitung. Augenblicklich, in der Hauptsaison für Obst und Südfrüchte, hört man leider trotz der ur sprünglich gegenteiligen Erwartungen dauernd Klagen über schlechten Absatz und die damit ver bundenen großen Geschäftsverluste. Besonders der Artikel Birnen geht tatsächlich zur Zeit äußerst schlecht und bringt Verluste mit sich, die geradezu ungeheuerlich genannt werden müssen. Natürlich hört das Klagen über den schlechten Geschäftsgang innerhalb unserer Kollegenschaft überhaupt nicht mehr auf. Aber hat schon auch nur einmal ein Kollege sich wenigstens jetzt in dieser wirklich schweren Lage darüber Rechen schaft abgelegt, was der Grund dieses mangeln den Absatzes ist? Hat er schon einmal nach Mitteln und Wegen gesucht, um den Absatz zu heben und dadurch die auch ihn treffenden Ver lusts hcrabzumindern oder auch ganz zu ver meiden? Was tun wir denn eigentlich gegen diesen mangelnden Absatz der von uns gehan delten Artikel? Wo sind denn bislang die viel leicht schon mal besprochenen Maßnahmen in der Praxis geblieben? Von dem ewigen Stöh nen bekommen wir doch bestimmt kein besseres Geschäft. In der jetzigen Zeit z. B- lagen durch den mangelnden Absatz die Preise vor allem in Birnen wieder derartig schlecht, daß teilweise dis Erzeuger für einen Wagen nur RM. 50,— bis 100,— erzielen konnten. Und ich erlaube mir nun die Frage: Sind diese Verluste nicht zu vermeiden, oder was tut der Großhandel, um sich gegen diese Verluste zu schützen? Nichts! Wir gehen jahraus jahrein denselben Weg, klagen im Winter über das schlechte Geschäft, klagen im Sommer, aber an wirklichen Maß nahmen zur Behebung dieser an sich berechtigten Klagen tun wir nichts. Ist es nicht geradezu beschämend für uns, daß wir gerade in diesen Tagen für Tausende von Reichsmark wertvolles Obst einfach verderben lassen, weil wir es nicht ver mögen, für vermehrten Absatz zu sorgen? Und dabei, ich muß es immer wieder betonen, haben gerade wir es so einfach, für den Absatz unserer Artikel wirksame Reklame zu machen. versuche unternommen werden. Welcher Pflan- zennährstosf fehlt einer Pflanze oder einem be stimmten Boden? Fehlt Stickstoff, fehlt Phosphor, Kali oder Kalk? Auf gleich großen Dungungsfeldern werden die Nährstoffe getrennt ausgestreut. Ein Plus in der Wachslumswirkung auf einer Parzelle zeigt das Minimum des be treffenden Stoffes im Boden an. Erst mit sol chen Erlebnissen wird der Sinn der Düngung für immer begriffen. Diese Versuche weisen zunächst nur die Wir kung, nicht den Ertrag und die Rentabilität der Düngemittel nach. Diese Ausgabe fällt der Be rechnung zu, wodurch wir der oben angeführten Feststellung sogleich aus dis praktischste Weise gerecht werden. Daß der Marktwert der Pflanze infolge der Düngung steigt, wird von den Schu lern wahrgenommen. Ob und wie stch die Düngung rentiert, wird errechnet. Weitere Versuche lehren schließlich, ob ein billigerer Dün ger der gleichen Art dieselbe Wirkung hat wie her teurere. Durch unsere Versuche würden wir auch da zu gezwungen werden, uns für einige we nige Dünger aus dem Riesenangebot von Dün gestoffen zu entscheiden. Das geschieht durch die eigene Ueberprüfung bei Düngeversuchen. Fast bedeutungslos für den praktischen Gebrauch sind rein wissenschaftliche Tabellen der Dünge stoffe in einigen Lehrbüchern oder diesen Büchern entnommene' Zusammenstellungen für gärtneri sche Berufs- und Wahlschulen. Vor 4 Jahren erschien in Berlin eine Zusammenstellung, die ca. 25 Düngemittel empfahl, eine kürzlich herausgebrachte umfaßt sogar 80. Es geht hier denselben Weg wie in der Samenüberproduktion. Ähnlich wie von einem „Sortenunfug" läßt sich von einem Düngerwirrwarr sprechen. Was sagen die Altmeister des Berufs? Im Vorwort des „Leitfadens für den gärtne rischen Berufsschulunterricht" sagt Max Löb ner: „Der Unterricht in Chemie und Dünger lehre darf der einfachsten Experimente... nicht entbehren." Meine aus eigenen Erfahrungen ge wonnene Erkenntnis: Keine Gärtnerschule ohne Schau- und Versuchsgarten findet in den Worten Löbners eine vorzügliche Bestätigung. Weiterhin hat Löbner ein hervorragendes Material für den Unterricht in seinen „Veröffentlichungen der gärtnerischen Versuchsanstalt der Landwirt- schaftskammsr für die Rhsinprovinz in Bonn" herausgebracht: die Merkblätter für die Dün gung der Freilandpflanzen und für die Düngung der Topfpflanzen. Knapp und sachlich sind darin auf Grund praktischer Untersuchungen Angaben über Art und Zeit der Verwendung der Dünge mittel niedergeleat. Sehr wohltuend berührt die geringe Anzahl der erprobten Dünger. Neben Kalk, Stallmist, Kompost, Jauche, Nuß, Pou- drette, Fischguano und Gründünger empfiehlt Löbner für die Freilandpflanzen nur 12 mine ralische Düngemittel. In der Topfpflanzen kultur haben sich ö feste und 4 flüssige Düngsr- mischungen bewährt bei denen im ganzen 20 verschiedene Dünger Verwendung finden. Der Sachbearbeiter der Düngerlehre in dem erwähnten Leitfaden kherausgegeßen vom Reichs verband des deutschen Gartenbaues), Martin Serbsltaglmg der D. L. G. In der Haiiptversammluug der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in Dresden wurden nach den Begrüßungssörmlichkeiten zwei Vor träge gehalten, die auch für unsere Leser von Interesse sind. Den „Stand und Entwicklungs aussichten der Qualilätserzeu- gung" behandelte dabei Dr. Schindler- Berlin. Wenn man heute auch von der Ouali- tälserzeugung mehr spreche als früher, so ist sie doch auch vor dem Kriege schon bckannt- gelvesen. Heule bilde sie allerdings einen Be standteil der landwirtschaftlichen Organisation, weil die Verbrauchsgebiele ganz ani^re An forderungen stellen. Auf dem Wege der Quali- tütscrzeugung unterschied der Redner drei Stufen: 1. die Herstellung der Edelerzeugnisse im Lande, 2. die Vereinheitlichung der Ware, 3. die Organisation des Absatzes. Die Voraus setzungen für die erste Stufe waren in bestimmtem Umfange weit mehr gegeben, als man vielfach behaupte. In der zweiten Stufe muß in schritt weisem Vorgehen die Ware in solcher Beschaffen- heit hergestellt werden, daß sie ihr Abjatz- fsld in der ganzen Welt finden kann. Dabei ist es wichtig, daß die Marken nicht gegeneinander arbeiten, sondern auch ihrerseits vereinheitlicht werden. Bei Obst- und Garlcn- bauerzeugnissen ging man sogar so weit, be stimmte Sorten vvrzuschreiben. Auf der dritten Stufe nahm man die Organisation selbst in die Hand und übertrug z. B. den Absatz der Marken kartoffeln an Mar'kenverbände. Ebenso sand der Eierabsatz durch das „Deutsche Frischei" des Landwirtschaftsrats eine abschließende Regelung. Hier liegt noch ein weites Feld für die Absatz- gcnossenschaftsn. Den zweiten Vortrag über „Absatz und Preisbildung für landwirtschaft liche Qualitätserzeugnisse in Dänemark und den Niederlanden" hielt Dr. H o r n y-Wiesbaden. Zu den Län dern, die in den Bestrebungen zur Verbesserung des landwirtschaftlichen und gärtnerischen Ab satzes für Deutschland vorbildlich fein können, gehören in erster Linie Dänemark als Bauern land und Holland als Bauern- und Gärlner- land. Der Vortragende hat deshalb im Vor jahre im Auftrage des Reichsernährungsmini steriums beide Länder besucht. Deren gewaltige Leistungen auf dem Gebiete der Selbstversorgung konnten nur durch Absahgsnosseuschnfteu und höchste Warenvereinheitlichung erreicht werden. Auf die Preisbildung haben die Absatzgenossen- k.haften in beiden Ländern den stärksten Einfluß gewonnen. Der Frischgemüseabsatz hat seine her vorragende Ausgestaltung in den Niederlanden und die beste Preisbildungsart wieder in den Versteigerungen. Mit der Hauptversammlung hat die Dresdener Herbsttagung der D. L. G. ihren Abschluß ge sunden. Tessenow in Retschow schreibt: „Die Dün gung im Gartenbau muß in Zukunft mehr als Rechenaufgabe behandelt werden, dann werden wir noch Erfolge erzielen, die wir heute kaum ahnen." Diese Prophezeiung kann nur dann recht bekommen, wenn wir in praktischen Untersuchungen im Schulgarten die Grundlage für die Rentabilität der Düngung schaffen, also ist die Verbindung der Gärtnerklassen mit Ver suchsgärten und die Aufwertung im Nechsn- unterrichte unerläßlich. Die neuzeitliche Pädagogik will der Praxis Helsen. Der Nachdruck liegt auf dem Worte Praxis. Ihren Erfordernissen will Unterricht und Erzie hung dienen. Keine neue städtische Volksschule wird mehr ohne Werkzimmer, Papp- und Buch- binderräume, Schau- und Arbeitsgärten einge richtet. Beispielsweise wurde eine ganze Reihe von Schulen in Berlin mit Holzwerkstätten ver sehen, von denen jede 3000 Mark erforderte. Und eine mittlere oder höhere Gärtnerlehranstalt ohne Gartengelände und Laboratorium ist kaum mehr denkbar. Die geistige und körperliche Ar beitsschule hat die Lernfchule abgelöst. Der Schüler soll sich seine Erkenntnisse möglichst selber anschaulich erarbeiten. Also auch von der rein pädagogischen Seite her erwächst uns die Pflicht zur Ausgestaltung unserer gärt nerischen Berufsschule. Einer der nächsten Schritte hierzu sei von der Parole geleitet: Jeder Gärtnerschulc ihren Schulgarten und Anzucht raum. Wenn wir so Theorie und Praxis aufs engste verknüpfen, dann wird der vorausgeahnte Erfolg nicht ausbleiben. Die in den namentlich gezeichneten Abhand- tungcn zum Ausdruck kommenden Ansi'ren und Urteile sind die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schristleitung K-Fachmann, B.rlin. Ver antwortlich für den wirtschastsvoliiischen Teil, die VerbandSnachrtchlen und otc Unterhaltungs beilage E. Häußler, Berlin; für die Marktrundschau: Dr. L h r r st o p e i 1, Berlin; für den Anzeigenteil: M Bethge, Berlin. Verlag: Gärtnerische VeriaaSaesellschaft m. b H., Berlin SW 48. Druck: Gebr. Nadevki, " -kin SW 48. Schluß des redaktionellen Leues. SeschüsNiches Unter dicker Rubrik geben wir nm eien Daucrinlerenten GelegenbeU besonderem, dir,cm Hinweise aus ihre Inserate. Viktor Stroka, Gartenbaubetrieb in Ratibor-Plania, teilt mit, daß der Name seines Kopfsalates „Viktoria" — Treib- und Frcilandsalat — vom Rcichspatent- amt unter Nr. 407 308 in Klasse 1 mit dem Aktenzeichen St. 16 131 am 3. September 1929 eingetragen und damit gesetzlich geschützt ist.
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