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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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41. Sitzung des Präsidiums am 1Z. September 1928 Anwesend: O. Bsrnstiel-Bornstedt, Joh. Boettner-Frankfurt/O., Dr. W. Ebert-Berlin, K. Fachmann-Berlin, F. Grobben-Altlangsow, K. Hausmann-Stuttgart, M. Schetelig-Lübeck, Fr. Werner-Beuel; entschuldigt: A. Beckel- Oberzwehren, R. Mayer-Bamberg, H. Som fleth-Mittelnkirchen. 1. Geschäftliche Mitteilungen: Das Präsidium beauftragt« mit der Vertretung des Reichsverbandes: Auf der Hanpttagung des Deutschen Landwirtschastsrates vom 17. bis 19. September in Münster, Direktor Fach- mcwn; auf der Herbstschau der BezirRgruppe Forst-Sorau vom 21.—23. September, Koch; auf der Tagung des Württembergischen Obst- bauvcreins Crailsheim vom 21.—23. Septem ber, Gärtnereibesitzer Hausmann; auf der Obst- und Gartenbauausstellung in Lebus am 29. September, Garteubaudirektor Grobben; auf dem 3. Westdeutschen Junggärtnertag vom 21.—23. September in Essen, Gärtnereibesitzer Barkhoff. — Der Antrag einer politischen Partei auf Unterstützung für die bevorstehen den Kommunalwahlen wurde unter Hinweis auf die grundsätzliche politisch neutrale Ein stellung des Reichsverbandes abgelehnt. — Tagung der Fachabteilung für Gartenbau bei der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer: Zur Beratung eines Entwurfes eines Preußi schen Landwirtschaftskammergesetzcs wurde die Einberufung der Fachabteilung für Gartenbau für notwendig gehalten, während aus die Sitzungen der Fachausschüsse verzichtet werden still, es sei denn, daß die Anmeldungen zur Tagesordnung wichtige Fragen enthalten. 2. Ausnahme korporativer Mit glieder und andere Mitglieder angelegenheiten: Das Präsidium ge nehmigt die Ausnahme nachstehender korpora tiver Mitglieder: Obstgroßmarkt Bolkach und Umgegend G. m. b. H., Bolkach; Kaufstelle der Landwirtschaftlichen Genossenschaften A.-G., Stuttgart; Bogelsdorfer Grundbesitzerverein e. V., Vogelsdorf, Gemeinde Gochsheim. 3. Beschlußfassung über die Vollstreckung vorliegender Ur- teil« bezüglich rückständiger Bei träge: Das Präsidium beschloß, die vorlie genden Urteile über die aus dem Jahre 1927 und 1928 fälligen Beiträge zur Zwangsvoll streckung zu bringen. 4. Beschlußfassung über die Zahlung von Reise- und Tagegel dern sowie Vortragshonoraren: Eingegangene Gesuche um Honorarerhöhung für Referate wurden mit dem Hinweis auf die vom Präsidium festgesetzten Sätze abgelehut. L. Außeretatsmäßige Einnah men und Ausgaben des Reichsver- bandes im Geschäftsjahr 1928: Der Bericht hierüber wurde vertagt. 8. Aussprache über die Veran staltungen während der Sommer tagung und Stellungnahme zu den Beschlüssen der Abteilungen und Fachausschüsse: Es wurde vorge schlagen, in Zukunst nur zwei Vorträge auf die Tagesordnung der Veranstaltungen zu setzen. Die große Unruhe im Hinteren Teil des Saales bei den Vorträgen während des Gartenbau tages wurde sehr beklagt. Der Versuch, die Sitzungen des Sonderausschusses für Friedhofs gärtner und des Fachausschusses für Garten ausführungen zusammen stattsinden zu lassen, wurde für unzweckmäßig erklärt. — Das Prä sidium nahm den Antrag der Abteilung für Pflanzenschutz betreffs Schaffung eines Rcichs- zentralamtes für die Beobachtung klimatischer Einflüsse zur Kenntnis. 7. Stellungnahme zu den vom Haupt äusschuß überwiesenen An trägen: 1. Landesverband Nordwest. — Betrifft: „Kokseinkauf". Der Antrag wurde der Hauptgeschäftsstelle mit der Maßgabe über wiesen, die bereits eingeleiteten Maßnahmen fortzuführen. — 2. Betrifft: „Behandlung der Anträge". Die im Hauptausschuß zur Verhandlung gelangenden Anträge werden von einer Kommission geprüft und dringliche An träge bevorzugt behandelt werden. — 3. Lan desverband Schlesien. — Betrifft: „Reichs- bzw. StaatSkredite für Blumenbau". Dir An gelegenheit wird in Anlehnung an die auf der Hamburger Sommertagung 1928 von Ober regierungsrat Dr. Rieder gemachten Ausfüh rungen weiterverfolgt; entsprechende Anträge sind bei dem zuständigen Ministerium seitens des Reichsverbandes gestellt worden. — 4. Be trifft: „Blumeneinfuhrbeschränkung". Der An trag wird der Hauptgeschäftsstelle zur Berück sichtigung bei den Deutsch-Polnischen Handels- vertragsverhandlungen überwiesen. — 5. Be trifft: s) „Einfuhrbeschränkung und Msatz- regelung", d) „Behandlung unter Berücksichti gung bei den Handelsvertragsverhandlungen mit Polen", e) „Steuererleichterung". Zu s und d: Die Hauptgeschäftsstelle wird die Angelegenheiten weiterhin aufmerksam verfol gen; e: Die Bezirksgruppen sollen sich mit den örtlichen Finanzämtern in Verbindung setzen, um die von Fall zu Fall vorgesehenen Steuererleichterungen zu erhalten. — 6. „Rechts stellung des Gartenbaues". Die Angelegenheit wird seitens der Hauptgeschäftsstelle verfolgt. — 7. Betrifft: „Blumenverkaus in Warenhäu sern"« Das Präsidium veranlaßt die Heraus gabe eines Rundschreibens an die Bezirks gruppen mit der Maßgabe, daß in den Bezirks gruppensitzungen ausdrücklich auf dieses Rund schreiben verwiesen werben soll. — 8. Landes verband Rheinland. Betrifft: „Schaffung von Normen für die Ausschreibung und Verdingung gärtnerischer Arbeiten". Die Hauptgeschäfts- stelle wird beauftragt, das vorliegende Erfah- rungsmaierial zu sammeln; der Versuch, die Einfügung von Verdingungsvorschriften in die Reichsverdingung zu erreichen, wird sür ver früht angesehen. — 9. Landesverband Schles wig-Holstein. Betrifft: „Ausschuß sür Aus- bildungswesen". Als Erwerbsgärtner wird Lange, Swinemünde, in die Abteilung sür AuZbildungSwesen gewählt. 8. Bericht über die Beran st altun- gen im August/September, an denen Vertreter des Reichs Verban des teilgenommcn haben: Es wurde berichtet: 1. über die Verhandlungen mit dem Verein der Deutschen Tafelglashüttcn betreffs Preisverbilligung für Fensterglas; 2. über die Tagung des Landesverbandes Freistaat Sachsen am 1. 9. 1929 in Meißen; 3. über den Ver lauf der Tagung des Fachausschusses für Obst bau in Ravensburg; 4. über die Tagung des Landesverbandes Pommern in Swinemünde. — Das Präsidium genehmigte die in Ravensburg beschlossene Zusammenarbeit mit Ausschüssen des B. d.B. und der D.L.G. in der Frage der Sortenverringerung. 9. Bekanntgabe eines Erlasses in der Flaggenfrage: Anläßlich des Verfassungstages hat das Rcichsministerium für Ernäbrung und Landwirtschaft an die mit ihm in ständiger Verbindung stehenden Ver bände einen besonderen Erlaß ergehen lassen. Der Erlaß wurde zur Kenntnis gegeben. 10. Anregungen zur Verleihung von Ehrenplakettcn: Jnsolge der durch die Gründung des Rcichsverbandes stattgefunde nen organisatorischen Veränderungen, ist eine Verleihung von Ehrenplaketten, wie sie in der Zeit vor der Gründung geübt wurde, aufge geben worden. Um eine Lücke zu schließen, wurde vorgeschlagen, über Möglichkeiten der Ehrung verdienter Mitglieder eine Neuregelung herbeizuführen. In einer späteren Sitzung sollen Vorschläge im einzelnen besprochen werden. 11. Beteiligung des Reichsver bandes an der „Grünen Woche 1930" und an der Ausstellung für Landes kultur: Entgegen der Ankündigung des offi ziellen Programms der „Grünen Woche, Berlin 1930", das ohne Vorwisseu der Hauptgeschäfts stelle ausgestellt wurde, werden auf Grund ein gehender Besprechungen Verhandlungen vor geschlagen, das Thema zu nennen: „Gärtnerische Siedlung auf melioriertem Oedland". Die Be arbeitung soll in zwei Abschnitten erfolgen, welche die natürliche und die verkehrsmäßige Handelsorientierung der Gartenkulturen im Hinblick auf die Oedlandkultivierung behandeln. Beide Abschnitte werden als Ziel die Dar stellung haben: Nur in Ausnahmefällen kann eine Oedlandssicdlung im Gartenbau mit wirt schaftlichem Erfolg durchgeführt werden. 12. Vorbesprechung des im August 1930 in London stattfindenden in- Schetelig, Präsident. Für die Niederschrift: ternationalen Gartenbaukongres- >es: Es wurde deshalb beschlossen, über die Frage der Ausgestaltung des nächsten Garten baukongresses Auskünfte einzuholen. 13. Stellungnahme zur Tagung der Federation Horticole Profes sionelle Internationale im Jahre 1930: Es soll versucht werden, dic F. H.P. I. im Jahre 1930 wegen des im gleichen Jahre in London stattfindenden Internationalen Garten baukongresses ausfallen und die Tagung der F. H.P.J. im Jahre 1931 in Berlin statt- finden zu lassen. 14. Studienreise des Landesver bandes Schlesien nach Polen: Das Präsidium ist der Ansicht, daß, entgegen den Wünschen des Landbundes, von einer Beteilt- gung eines Beamten der Hauptgeschäftsstelle abgesehen werden muß. 15. Die Durchführung der Markt beobachtung sür die Erzeugnisse des Obst- und Gemüsebaues: Die Frage wird in ihren Richtlinien erörtert. Zur Behandlung einiger spezieller Fragen sollen die Herren Mazarin, Worms; Schaal, Stutt gart; Lange, Frankfurt a. M.; Nicolaisen, Calbe, und Tenhaesf eingeladen werden. 16. Bericht über die Gründung der Spargelhochzucht G.m.b.H. in Osterburg: Zweck dieser G.m.b.H., an der der Reichsverband maßgeblich beteiligt ist, ist die Anzucht hochwertiger ertragreicher Spargel« sortcn. Die Maßnahmen wurden genehmigt, 17. Anträge von Sonderzüchter verbänden auf Anzeigenkontrolle: Die Angelegenheiten der Preisbildung und Preiskontrolle werden zur Klärung einer Kom mission überwiesen, der die Herren Bernstiel, Böttner, Dr. Ebert, Fachmann, Maher, Wein- Hausen und Werner angehören. Die Kom mission wird beauftragt, ihre Arbeiten bald möglichst zum Abschluß zu bringen. 18. Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes über die Regelung des Saatgutverkehrs: Es wird be schlossen, daß die Mitglieder des Präsidiums in der nächsten Sitzung ihre Stellungnahme zu diesem Gesetzentwurf mitteilen. 19. Bericht über die Herstellung und den Verbrauch von Einheits- verpackungsmaterial, Bericht und Beschlußfassung über Versuche mit. Erdbeerpackungen: Das Präsidium ge nehmigt die von der Hauptgeschäftsstelle unter nommenen Schritte zur Durchführung und Verbilligung der Einheitsverpackungen. 20. Verschiedenes: Der Antrag der Bczirksgruppe Berlin aus Bewilligung eines Zuschusses für einen Werbefilm, wird der Ab teilung für Werbung und Nachrichtendienst über« wiesen. — Die Aufnahme von Issel, Horchheim, in den Sonderausschuß sür Feldgemüsebau wird genehmigt, Fachmann, Direktor. Dr, Seidel. 1. Deutscher ReichsjunUarlnerlag am 17. und 18. August im Palmensaal zu Leidig, veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner Der I. Deutsche Reichsjunggärtnertag ist ver klungen. Mit Freude und Begeisterung werden die Teilnehmer an die Tagung zurückdenken, die ihnen in überreichem Maße rn fachlicher, kolle gialer und freundschaftlicher Hinsicht als auch in tatkräftiger Mitarbeit sür die Junggärtner- bewegung gleich wertvolles geboten hat. lieber 400 Junggärtner hatten sich zu ihrer ersten Tagung zusammengefunden, um mit tat kräftiger Begeisterung unseren Zielen zu dienen. In hervorragender Weise hatte die Leipziger Gruppe alle Vorbereitungen getroffen. Nach dem Empfang auf dem Bahnhof wurden die Teil nehmer zur Pressestelle geleitet, von wo aus, nach Ausgabe der Festabzeichen und der Verteilung der Quartiere, in bereitgestellten Rundfahrtautos eine umfassende Besichtigung der sehenswertesten Leipziger Gartenbaubetriebe begann. Allen Teil nehmern wurde hiermit ein vorzüglicher Neber- blick über den Stand des Leipziger Gartenbaues vermittelt. Vor dem offiziellen Begrüßungsabend, ver anstaltet von der Leipziger Gruppe, trafen sich sämtliche an der Bewegung interessierten Jung gärtner zu einer zwanglosen Aussprache. Sre wurde eröffnet durch den 1. Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Junggärtner, Karl Grille, Berlin. Er sprach kurz über die Notwendigkeit, die Bewegung noch mehr über das ganze Reich auszudehnen. Um Unklarheiten zu erörtern, Fernstehende mit den Zielen der Bewegung vertraut zu machen, wurde die Sitzung anberaumt. Eine kurze Aussprache genügte, um alle Zwei fel zu beseitigen und jeden Teilnehmer von der Notwendigkeit der A. d. I. zu überzeugen. Der nun folgende Begrüßungsabend bewies, daß das Gefühl der Zusammengehörigkeit uns nicht nur kollegial, sondern freundschaftlich ver bindet. Einer Ansprache von Bellmann, Leipzig, folgten Stunden frohen Beisammenseins. Der zweite Tag vereinigte uns abermals im Leipziger Palmengarten zur Haupttagung. Die Eröffnungsrede hielt Karl Grille, Berlin. Er führte nach Begrüßung der einzelnen Gruppen ungefähr folgendes aus: „Einen besonderen Dank möchte ich zunächst den Leipziger Junggärtnern sagen, die es auf sich genommen haben, die Tagung durchzuführen, keine Mühe gescheut haben, uns die Leipziger Tagung so angenehm wie möglich zu gestalten. Gestatten Sie mir, einen kurzen Rückblick auf den Weg zu werfen, der nötig war, um den Ge danken der Junggärtnerbewegung bis zu der heutigen Entwicklung zu erkennen. Im Jahre 1925 fand in Düsseldorf anläßlich der Jahrestagung des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues e. V. eine erste Zusammen kunft von Junggärtnern überhaupt statt. Kegeistert von der Idee, kamen aus allen Teilen Deutschlands Junggärtner, »m gemein sam einen Weg zu suche«, der Bewegung Form und Gestalt zu geben. Diesem spontanen Aus bruch der Begeisterung in Junggärtnerkreiscn fehlte leider die Stoßkraft, me dieser Tagung zu nachhaltigem Erfolg hätte verhelfen können. Es wurde dann jahrelang still um den Jung gärtner. Aber der Anstoß war gegeben. Es waren inzwischen Gruppen gegründet worden, die jede in schwieriger Arbeit einen eigenen Weg suchten. Aber allen gemeinsam war der Grund zug der Bewegung, alles auszüschalten, was irgend wie ein Zwiespalt in die Gruppen hätte bringen können. Eine Bewegung, frei von Poli tik, Gewerkschaft und Religion, war in unseren Reihen in der Entwicklung begriffen, die sich durch nichts mehr aufhalten ließ. Wir jungen Gärtner hatten erkannt, daß wir selbst die Ver antwortung für unser Fortkommen zu tragen hatten. Es galt, das Ansehen des Gärtners zu heben und unser eigenes Berufsgefühl zu stärken. In allen Gruppen war man sich einig, daß der Weg beschwerlich, und das Ziel nur Schritt um Schritt erkämpft werden mußte. Soweit ungefähr waren die einzelnen Grup pen in ihrer Entwicklung gediehen, als von meh reren Seiten gleichzeitig, die ersten waren die Breslauer Kollegen, an die Berliner Vereini gung der Junggärtner der Wünsch gerichtet wurde, den Versuch zu unternehmen, eine Ver sammlung von Delegierten aller bestehenden Gruppen zusammenzubringen. Mit großem Eifer gingen die Berliner Junggärtner an das Werk. Mit ganz geringen Ausnahmen waren die Gruppen von dem Vorschlag einer Delegier tentagung begeistert und schickten ihre Vertreter nach Berlin, um nun gemeinsam den Gedanken der Düsseldorfer Tagung zu verwirklichen. Nach langen Debatten einigte man sich, die Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner, an der Spitze den Reichsausschuß deutscher Jung gärtner, zu gründen. Dieser hatte die Aufgabe, den Zusammenschluß aller Gruppen durchzu führen, unter möglichster Wahrung der Selb ständigkeit und der Eigenheiten jeder einzelnen Gruppe. Weiterhin sollte die Beantwortung aller aus dem Zusammenschluß sich ergebenden Fragen von dieser Stelle aus erfolgen, sowie bei Neu gründungen von Junggärtnergruppen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ein weiterer Erfolg der Tagung war „Der deutsche Junggärtner", der, vollkommen neutral, ein Wegweiser in den Lehr- und Wanderjahren uns bald ein guter Freund wurde. Leider wurde gerade ein Teil der Zeitung, der der Junggärtnerbewegung noch weiter zum Vorteil hätte dienen können, und um desscnwillen viele das Erscheinen der Zeit schrift herbeiwünschtcn, wenig benutzt: Der Meinungsaustausch. Hier darf ich wohl die Hoffnung aussprechen, daß sich das bald ändern möchte. Seit dieser Tagung ist noch kein Jahr vergangen. Die Arbeitsgemeinschaft hat die Probe bestanden. Der erste Reichsjunggärtnertag zeigt, daß die Idee der Gemeinschaft unserer Junggärtner stark genug ist, weiterhin mit unseren Kräften der Junggärtnerbewegung zu dienen. Lassen Sie mich Ihnen nun den Weg zeigen, den wir weiterhin befolgen müssen, um uns selbst weiter vorwärtszubringen. Die Grundlage für das Fortkommen eines jeden ist und bleibt die Durchbildung sowohl in praktischer, als auch in theoretischer Hinsicht. Nur das ist das Fundament, auf dem ein erfolg versprechender weiterer Aufbau ohne Gefahr unternommen werden kann. Aus dieser Erkennt nis heraus sollen die Vereinigungen auch nichts unterlassen, was für Erweiterung des Allgemein wissens von Nutzen sein könnte. Nur durch ziel bewußte Arbeit wird es gelingen, alle Möglich keiten der Berufsausbildungen auszuschöpfen! Neber Kameradschaftlichkeit und Kollegialität kommen wir zur Pflege der Geselligkeit, der unbedingt erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt wer den mutz. Sie soll dazu führen, daß endlich ein mal mit dem allgemeinen Begriff „Gärtner" aufgeräumt wird, den man sich fast immer als unkultivierten Gesellen vorstellt. Unser Beruf verlangt mehr als ein anderer, ein großes Matz an Intelligenz und Arbeitsfreudigkeit. Durch Vorträge, Studienfahrten, gemeinsamen Besuch von Ausstellungen jeglicher Art, durch Umgang mit Menschen aus anderen Gesellschafts klassen, durch Vereinsabend« fachlicher oder heiterer Natur, wird die Vervollkommnung des einzelnen vor sich gehen, wird die Entwicklung des Junggärtners zur Persönlichkeit Tatsache werden. Mr dürfen unsere Zeit nicht an Dingen ver lieren, die uns nicht vorwärtsbringcn. Jede Minute wollen und müssen wir zweckmäßig an bringen. Diesen Wunsch möchte ich auch in Be ziehung zur Arbeitsgemeinschaft geäußert haben. Wir wollen keine Organisation sein, die ihre Zeit damit verbringt, die Gruppen auf die Er füllung ihrer Pflichten derselben gegenüber zu erinnern. Wir wollen eine Gemeinschaft sein, der wir uns freiwillig anschließcn, von deren Gedanken wir durchdrungen sind und deren un bedeutende Lasten wir gern und freudig tragen helfen. Wir sind jre! in unseren Entschlüssen und nach keiner Seite hin gebunden. Darum möchte ich wünschen, daß die Arbeits gemeinschaft deutscher Junggärtner im kommen den Jahre weiter diesen Weg verfolgt, daß sie selbst ihre Entscheidungen fällt und unbeirrt von allen äußeren Einflüssen den von ihr klar er kannten Weg fortsetzt. Und so eröffne ich hiermit die Haupttagung des I. Deutschen Junggärtnertages mit den Worten: „Benütze deine Kraft, man lebt nur, wenn man schafft!" Reicher Beifall zeugte von der Begeisterung und Zustimmung aller Anwesenden. Nach ihm sprachen GLrtnereibesitzer Romer für den Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. K. und Gärtnereibesitzer Dohrmann für den Gärtnerverein Leipzig herzliche Worte der Be grüßung und sür das Gelingen der Versammlung. Vorträge fachlicher und allgemeiner Bedeu tung beschlossen die Haupttagung. Dipl. Garten bauinspektor Binder, Pillnitz, sprach zu denr Thema: Die Sonderstellung des sächsischen Gar tenbaues im deutschen Gartenbau. Dipl. Garten bauinspektor Demniq, Berlin, über: Maschine» und Geräte im Gartenbau. Direktor Schmid Oranienburg, zum Thema: Lehr- und Wandeo- jahrc des Junggärtners. Nach dem Essen versammelten sich die Dele gierten der angeschlossenen Gruppen zu einen internen Besprechung. Die Erledigung der geschäftlichen Angelegen heiten nahm nur kurze Zeit in Anspruch. Hiek gab es eine große Schwierigkeit zu überwinden. Die rheinisch-westfälischen Junggärtner, zwölf Gruppen mit etwa 500 Mitgliedern, hatten ihre» Delegierten bindende Richtlinien mit auf den Weg gegeben. Der Anschluß dieser Gruppe» an die A. d. I. sollte nur vollzogen werden, wenn von einer festen Beitragszahlung Abstand genommen würde. In einer Vorbesprechung einigte man sich vorbehaltlich der Zustimmung durch die Delegierten dahingehend, nur die Kostew des abgelaufenen Geschäftsjahres durch Umlage zu erheben, eventuelle Mehrkosten durch erneute Umlage zu decke» Der Vorschlag wurde ein stimmig angenommen, und man einigte sich auf den Betrag von 0,40 RM. pro Mitglied und Jahr, der zur Erleichterung der Geschäftsführung im Oktober abzusührcn ist. Nach Abgabe der Anschlußerklärung der rheinisch-westfälischen Junggärtner trat der Reichsausschuß zurück, nachdmn ihm Entlastung erteilt worden war. Direktor Schmidt, Oranienburg, übernahm den Wahlvorsitz und sprach dem scheidenden Reichsausschuß den Dank für die geleistete Arbeit aus. Grille und Ranft lehnten die Neu wahl ab, und der auf vier Mitglieder erweiterte Reichsausschuß ergab folgende Zusammensetzung: Erich Noack, Berlin-Maricndorf, Britzer Straße 3; Kurt Bellmann, Leipzig-N. 28, Drossel- wcg 6; E. Kozem, Liegnitz, Haynauer Allee 162; Ernst Groß, Uerdinaen a. Rh., Gartenstr. 30. Vorsitz: Erich Noack, Berlin. Der neue Neichsausschuß begann seine Arbeit mit der Erledigung der letzten Punkte der Tages ordnung. , Einer Aussprache über „Der deutsche Jung- gärtner", vereinstcchnische Angelegenheiten, Vor schläge über ein einheitliches Abzeichen und über die Aufnahme von Junggärtnerinnen folgten als letzter Punkt: Die Wahl des Tagungsortes für die Rcichstagung 1930. Rheinland, Westfalen und Wiesbaden stritten nm den Vorzug, die deutschen Junggärtner nächstes Jahr als ihre Gäste begrüßen zu dürfen. Zugunsten Wiesbadens fiel die Entscheidung. Der Neichsausschuß deutscher JunggärtE» LA- LsM.
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