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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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leit, um Wirtschaft deutschen das dem insoweit Gestalt sein. In hen nerei mag wesen sein, Markt nur satzwerbung Denker waren. Wir nennen sie den Idealismus. Jenes Lebensgrundgefühl, Einzelschicksal und Einzelerlebnis nur Wert bcimiht, als in ihm die Idee gewinnt. ist jene Weltanschauung, die der deutsche Geist in der Zeit seiner tiefsten Entfaltung geschaffen Hal, damals, als wir das Volk der Dichter und Anfangsstadien der deutschen Gärt- cine Äbsatzwerbung überflüssig ge- weil die Produktion den damaligen knapp befriedigen konnte. Die Äb- übcrhaupt ist kein Kind des Not wendigen, sondern des Ueberflüssigen und wurde geboren, als der Luxus in das menschliche Leben cintrat. Die Reklame will anregen und muß Suggestion ausüben und da sie beides will, kann sie sich die Wege nicht ausschließlich von den Gesetzen des Geschmacks und Feingefühls zeigen Etwas, was noltul Von Wilhelm Moll in Köln-Nippes. Es ist wichtig, das zu erkennen, was nottut. — Das Erkennen allein aber genügt nicht, man muß es auch tun. — Es ist des öfteren schon von berufenen Füh- -eern zum Ausdruck gebracht Warden, daß auch für unseren Beruf Äbsatzwerbung dringend er forderlich ist. Auch haben nicht die schlechtesten Führer mit viel Tatkraft versucht, damit zu be ginnen und brauchbare Wege zu suchen. Wenn der Wille, dabei voranzukommen, nicht zum Ziele führte, so gibt das zu denken. Man muß sich dieses ganze Gebiet eingehend vor Augen führen, um zu finden, worauf die vielfach sich zeigende Abneigung gegen die Reklame unserer Berufskollegen zurückzuführen ist. Da komme ich zu folgendem: Absatzwerbung ist das gleiche wie Reklame. Die Reklame ist ein Kind unserer schnellebigen Zeit, ist neuer Zeitgeist, den die Gärtner sich in den meisten Fällen nur sehr langsam zu eigen machen. Die Produktion der Pflanzen ist „erdgebun den und sonnenbedingt" — also an ganz be stimmte Produktionszeiten gebunden, die sich jedoch in der Amt der Technisierung in unserem Berufe wesentlich verkürzt haben. Bei der großen Masse der Gürtner scheint diese zwangsläufige Bedingtheit bei der Erzeugung unserer Produkte auf das geistige Arbeiten übergegangen zu sein. mitzukommen. Weiter hört man, daß die Mittel, die für Reklame aufgewendet werden, der produktiven Wirtschaft verloren gehen, denn Reklame ver schlingt große Mittel, erfordert Ausdauer in der Aufwendung der Mittel, um erfolgreich zu blei ben. — Auch diese Rechnung ist nur eine Schein rechnung, denn Absatzwerbung wird nicht unter nommen, um Kapital zum Vergnügen der Wirt schaft zu entnehmen, sondern im Gegenteil, um das Kapital zu vermehren. Und so 'ist es denn auch in der Tat: das, was die Reklame kostet, wird durch Vergrößerung und Beschleunigung des Absatzes mit reichen Zinsen wieder hcrein- gebracht. Es ist dies eine rein rechnerische Auf gabe. Auch hört man sehr oft den Einwand, daß die Reklame die Konkurrenz auf den Plan ruft und die Anforderung des kaufenden Publikums steigert. Als ein gutes Mittel, den Absatz zu heben, -.'eisen unsere Führer seit Jahren darauf hin, Qualitätsware und nur Qualitätsware auf den Markt zu bringen. Ein gutes Hilfsmittel dazu ist unstreitig die Absatzwerbung. „Die Reklame ruft die Konkurrenz auf den Plan". Diese Kon kurrenz kann aber nur dann gute Konkurrenz sein, wenn sie die Qualität steigert. Der Pro duzentist zwangsläufig genötigt, infolge der ge steigerten Ansprüche der Abnehmer die Qualität zu steigern und zu verbessern. Damit wird aber die Reklame zu dem bedeutendsten Förderer der Produktionsleistung (siehe Amerika). In jedem Fall ist bei der Äbsatzwerbung erstes Erfordernis, daß die Werbung eine gute, d. h. eine zweckentsprechende ist. Es braucht kein Wort darüber verloren zu werden, daß die Qualität der Ware die Reklame für diese Ware rechtfertigen muß. Die Reklame für unsere Er zeugnisse braucht und darf nicht marktschreierisch Wir Gärtner brauchen etwas länger Zi uns diese schnellebigen Methoden der Wi auzueignen. Wir müssen dies erkennen und in all diesen Fällen schnellebig werden, um Es ist meine tiefste Ueberzeugung, daß die künftige Entwicklung des deutschen Menschen ab- hängt von der Rückbesinnung zu diesem Höhe punkte seiner seelisch-geistigen Leistung. Wird unser Volk die Kraft besitzen, diesen Weg zu erkennen und zu beschreiten? Dis Antwort auf diese Frage kann Erkennt nis und logische Ableitung nicht Aeben. Sie ist eine Sache des Glaubens, eine gleichsam religiöse Angelegenheit. Ich glaube an unser Volk, ich glaube und bin gewiß, daß dieses deutsche Volk, der Träger der deutschen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, der Hüter seiner Ueberlieferungen, die Verkörperung seiner Hoffnungen, im großen Verbände der sich langsam formenden Allmensch heit ein notwendiges, ein unentbehrliches Glied ist. Die Erde würde ärmer, die Menschheit als Ganzes um unersetzliche Werte beraubt werden, wenn das deutsche Polk unterginge oder verkäme. - Darum, weil wir nicht uniergehen dürfen, wollen wir nicht untergehen, weder als wirt schaftliches, noch als staatliches, noch als feelisches Gebilde. Wir wollen und werden uns behaupten, nicht ohne innerliche Wandlung und Entwicklung. Wir werden uns für neue Aufgaben, neue Ziele umschulen, umzüchten müssen auf Ziele all- menschlicher Gemeinsamkeit. Aber unsere na tionale Persönlichkeit werden wir auf rechterhalten. Denn eben die und die allein ist es, die unseren einzigartigen Wert für die ge samte Menschheit darstellt. Wir wollen bleiben, was wir durch zwei Jahrtausende waren: schaffensfrendig und dcutungStief! mal dunkles Gewölk zog und Schlackerschnee aus seine Saaten fiel, im ganzen war er gut zuwege und lag nicht mehr halbe Tage da, rauchte und sah auf die Ofenplatte. Er arbeitete sich in die höhere Tierwelt wieder hinein und schrieb sich aus dem Ge dächtnisse alles Getier auf, das er über Som mer bei Wege angetrosfen hatte; als der März kam, der Wald lebendig und die Büsche laut würden, da hatte er genug anzumerken, so daß er, als die Feldbestellung wieder an fing und er bei Garberding mithalf, was cs nur gab, einen zolldicken Stoß Papier mit Beobachtungen gefüllt hatte. Kam er müde nach Hause, so trug er auf lose Zettel ein, was er hier und da gesehen und ans alten Leuten herausgesragt hatte über Vögel, die seitdem verschwunden oder selten geworden waren. So wat er nie müßig und eines Tages waren die Winterkrähen nicht nur von der Straße, sondern auch ans seiner Erinnerung verschwunden. Es machte ihm Freude, daß die Pflugschar ihm immer mehr zu willen wurde, er streute den Kunstdünger fast so ebenmäßig wie Suput, der ihm oftmals sagte: „Noch ein Jahr, dann kann ich dir nichts mehr lernen." Um diese Zeit reiste ein Berliner in der Gegend umher, der großartig auftrat und so viel Bier und Wein ausgab, als jeder trinken wollte; er hieß Ludwig Neumann und war Bohrunürnehmer. Von Hause aus war er Ingenieur, hatte Glück im Kauf und Verkauf von Kuxen ge habt und eins Gesellschaft zusammengebracht, die Oel und Kali in der Heide suchte. Aus allerlei Anzeichen hatte er geschlossen, daß bei Reethagen Aussichten vorhanden wären, daß man sündig würde; so steckte er sich hinter einzelne Leute und die bearbeiteten andere und die wieder noch welche, so daß er fast von zwei Dritteln der Gemeindemit glieder Vorverträge in den Händen hatte. Er kam auch auf den Hilgenhof, trat sehr bescheiden auf, versprach goldene Berge, rich tete aber vorläufig bei dem Bauern nichts ans, weil er den Vorvertrag nicht unter schrieb. Volkmann ging vielmehr sofort zu dem Vorsteher, bet dem der Berliner noch nicht gewesen war, weil ihm gesagt wurde, das wäre ein ganz altmodischer Mann und nicht anders sür das Unternehmen zu haben,, als wenn ihm das Feuer von drei Seiten käme. „Hm", brummte Garberding, „soll die Schweinerei hier auch losgehen? Wenn hier erst Bohrtürme stehen, dann haben wir das Leit aus der Hand gegeben. Zu leben haben wir alle, und die nichts haben, die stehen sich dann noch schlechter, dieweil das Werk doch bloß lauter Pollacken, Krabatten und anderes Tatternvolk beranzieht." Als der Unternehmer abgercist Ivar, berief der Vorsteher eine allgemeine Gemeindever sammlung, zu der jeder seinen Vorvertrag mitbrachtc, und da stellte cS sich hcrcuts, daß die Verträge sehr verschieden waren, je nach dem das Land lag und auch insofern, als Neumann mit einem Hellen Manne oder mit einem zu tun hatte, der sich in die Sache nicht hineinfinden konnte. Das ärgerte diejenigen, die dabei nicht so gut gefahren waren, ganz gewaltig; als der Berliner nun wieder ankam, merkte er bald, daß jetzt der Wind von Mitternacht wehte. Nun hatte er den Krüger Fürbotter in Schedensen, dem ein kleines Anwesen in Reet- Hagen gehörte, ganz auf seiner Seite, zum ersten, weil er dort viel verzehrte und oft über Nacht blieb, dann aber auch, weil der Krüger sich sür seine Wirtschaft viel Gewinn aus dem Unternehmen versprach. Dieser Mann hatte es ihm hinterbracht, daß der Hilgenbauer es war, der es heraus bekommen hatte, daß die Verträge so un gleich waren. Deshalb hing sich Neumann nun an^ Volkmann und suchte ihn zu sich herüberzuholen; als er damit kein Glück hatte, ging er daran, ihm die Wurzeln abzugraben. Er wohnte nämlich in Hannover, wo er sein Hauptquartier hatte, bei Aurelie Grimpe, die sich mit Abvermieten durchschlug, und die hatte ihm über die Leute in Reethagen man chen nützlichen Wink gegeben und auch über den Hilgenbauer, dessen Vorleben sie mittler weile in Erfahrung gebracht hatte. Volkmann merkte nach und nach, daß ihn einzelne, dann immer mehr Leute von der Seite ansahen, glaubte aber, da er seine An- sorstungen im Kopfe hatte, das seien nur die Bauern, die wegen des Bohrvertrages anderer Meinung waren als der Vorsteher und er; so gab er darauf nichts. Mit der Zeit wurde es aber doch auf fällig, und schließlich rückte Nordhoff damit heraus, was im Dorfe erzählt würde. Der Hilgenbauer war von dem Tage an, da er das Erbe antrat, darauf gefaßt gewesen, daß sein Unglück sich wieder zu ihm Hinsinden werde, aber es biß ihm doch in das Herz, daß Leute, denen er vielfach gefällig gewesen, ihm aus dem Wege gingen oder die Zähne nicht auseinander bekamen, wenn sie an ihm vorbeigingen. Sogar Suput und seine Frau waren anders als vordem, denn als er sich dazu erbot, dem Häusling wieder Arbeit abzunehmen, wußte der immer einen Ausweg zu finden. Lüder hatte es im Sinne behalten, daß er sich an den Vorsteher wenden sollte, wenn es soweit kam, ab'er den wollte er darum nicht angehe», weil cs Garberding nicht gut ging, indem er eine schwere Erkältung nicht loS- wcrden konnnie. So tat er, als sei ihm alles gleich, ging an jedem, der nicht so war wie früher, ohne Gruß vorbei, plaggte Heide ab, wars im Bruche Gräben aus und sagte sich, daß die Leute schon zu Vernunft kommen würden, zumal mehrere unter ihnen waren, die auch kein reines Hemd anhatten. Um diese Zeit kam Lembke ihm etliche Male von hintenherum mit einer Verlänge lassen, sondern nur von den Möglichkeiten der Auswirkung. Der feinfühlige Mensch neigt leicht dazu, aus Gründen des persönlichen Geschmacks die Form abzuschwächen, und wird dabei stets demjenigen unterlegen sein, der sich solchen Ein schränkungen nicht unterwirft. Dabei ist nicht zu verkennen, daß eine Ucbertreibung der Reklame von nicht kleinerem Uebel ist, wie die Abschwächung. Wer schnell wirken will, kann nur durch Kürze wirken, denn in der Kürze liegt die Würze and insofern ist auch das Wort „Reklame k u n st" ganz am Platze. Es ist un streitig eine Kunst, mit wenigen Mitteln in klarer, übersichtlicher Form viel Wirkung zu er zielen. Man hört oft, daß die Notwendigkeit der Ab- satzwerbuug ohne Zweifel sei, aber daß die Mittel dazu fehlten. Wenn die Notwendigkeit unbe stritten ist, müssen die Mittel unter allen Um ständen aufgebracht werden. Diese Mittel anf- znbringcn, liegt nach meiner Meinung ganz im Bereiche des Möglichen. Wie einfach wäre dies, wenn sich alle unsere Mitglieder gern daran be teiligen wollten. Aber leider stößt man da auf viele Schwierigkeiten. Da ist das schlechte Beispiel viel wirkungs voller als das gute. Der vermeintliche Kluge, der sich bei der Aufbringung von Werbemitteln für eine Gemcinschaftswcrbung ablehnend ver hält, weiß, daß er trotzdem in den Genuß der Werbung kommt, die von seinen Kollegen be zahlt wurde. Und so etwas macht schnell Schule. Es ist ein gutes Zeichen, wenn ein Brief durch Heraustretcn an die Oeffcntlichkeit sich Daseins berechtigung erkämpft. Und so wie die Gärtner mehr in die Ocffent- lichkcit hcrauslreten, so wird in gleichem Maße ihre Erzeugung vermehrte Beachtung finden. Die Ware, für die wir werben, rechtfertigt eine Werbung voll und ganz. Wir können und muffen von einem guten Erfolg im voraus überzeugt sein. Es dürfte vielmehr unsere Pflicht sein, für steigenden Absatz und damit an der Hebung un seres Berufes zu arbeiten, als zur Besserung unserer beruflichen Lage allgemeine Mittel zu erwarten. Es ist nicht möglich, in diesem Artikel alle Gründe und alle Mittel für unsere Reklame zu erörtern, vielmehr sollen diese Zeilen nur Ken Zweck haben, unsere Mitglieder zu veranlassen, sich mit dem Gedanken der Äbsatzwerbung sür unsere Erzeugnisse zu be'asscn, bei den Zusammen künften Besprechung anzuregen, um die besten Wege zu finden und alle Kollegen für das Er kennen dieser Notwendigkeit zu gewinnen. Aber das Erkennen allein genügt nicht, man muß cs auch tun. NILK können Kis äured eine kleine /Xn- reiZs kleinere lAen^en lkrer kirrene- ni88e, ckie nur kür clen Verksuk in näekster klinxsAenck in krs^e kommen rung der Pacht, doch schlug der Bauer dar aus nicht zu, und nun hängte erst Lembke und dann andere Besitzer den Jagdpächlcrn Wildschadenklagen an den Hals, und was früher keinmal vorgekommen war, Jagd störungen und Vergrämen des Wildes, das begab sich von da ab fortwährend. Da aber die Jagd groß genug war, so ließen sich die Pächter in der abgelegensten Ecke eine Jagdbude bauen. Eines TagcS brannte sie ab und acht Morgen Heide und Fuhren mit ihr, und obzwar es augenschein lich war, daß böswillige Brandstiftung vor lag, setzte Fürbotter es doch durch, daß die Gemeinde Schedensen, zu der das ausge brannte Stück Heidland gehörte, gegen Schönc- wolf und Freimut auf Schadenersatz klagte, wobei allerdings nichts anderes herauskam, als daß die Gemeindekasse ein gutes Stück Geld dabei znsetzte. Da nun der Baumeister und der Rechts anwalt, so überlegte Fürbotter, durch ihren Verkehr mit Volkmann diesem immer noch bei vielen Leuten von Nutzen waren, so mußte ihnen die Jagd auf andere Weise ver ekelt werden. Im Kruge zu Schedensen, der an der Land- straße lag, kehrte allerlei Volk ein und da der Berliner gesagt hatte: „Der Kerl muß von dem Hilgenberg herunter, und wenn cS tausend Mark kostet," so stand bald kein Hoch sitz mehr, alle guten Wechsel waren vcrstäii- kert, alle Dickungen lagen voll von Zeitungs papier, und schließlich verlangte erst Scheden sen, dann Breeden und schließlich auch Reet- Hagen, da Garberding in Andreasberg war, weil seine Lunge nicht so wollte, wie sie sollte, und die Kalipartei auf diese Art die Hand am Henkel hatte, die Jagdpächter sollten den Wildstand auf ein Zehnte! verringern, widrigen falls sie nicht darauf rechnen könnten, daß sie die Jagden wieder bekämen. Volkmann tat es in der Seele weh, daß die beiden Männer seinetwegen soviel Miß gunst ausstehen mußten, und er erklärte eines Abends, er wolle wieder in die Welt. Aber da ging Freimut in die Luft: „Das fehlte noch gerade! Nun erst recht nicht! Und wenn ich die Büchse sür immer an den Nagel hängen soll; so bin ich nun doch nicht gebaut, daß ich vor dieser Berliner Quadratschnauze und diesem Pottekel von Fürbotter über den Zaun gehe. Ihr habt mir ja einmal erzählt, wie Euer Freund Lebleu es mit den Stinktieren machte. Skunk gut, wen» Mann zu Skunk gut. So sagte er, ging hin, verrammelte den Bau mit Schnee, goß warmes Wasser darauf und ließ es überfrieren, und am anderen Tage fiel cs keinem Skunk mehr ein, sich übel zu beneh men; tot waren sie alle. Stinktiere muß man sachte behandeln, damit sie erst gar nicht dazu kommen, sich penetrant zu benehmen. Laßt mich nur machen. Wenn euch in der nächsten Woche ein kleiner Mann, der cincu roten Bart und ein Schmetterlingsnetz Hal, über die Kleewiese laust, jo schnauzt ihn Gruga Von Christoph Wieprecht. Glühende Erzströme durchrinnen den Sand Und werden zu Masseln, Bis Mcnschenhirne und Hände, Lohende Siegesslammen, Maschinen Vollendung geben dem strahlenden Werl. Und das Werl soll strahlen, Leuchten durch fernste Zeiten, Aufbaucn die Stufen zu den Höhen — Und Tiefen der Ewigkeit. Ewigkeit! Hock; ragen die Türme der alten Essende; Altehrwürdig grüßt uns das Münster, Blickend aus die Geschichte von seinem Jahr tausend, Segen spendend der schöpfenden Kraft. Werkburgen, Schlote und Schächte Erheben sich stolzer denn je Und schanen herab auf der Menschheit Not, Die durch steinerne Meere zerstampfend schreitet« s Doch Mcnschenhirne und Hände suchen und s graben Den Weg zurück zur Natur, Brechen der Schönheit heilige Quellen auf, Zu laben das Volk, das dürstet und lechzt, j Gruga — Wundergarten der Eisen- und Kohlenstadt Essende! Wie liebe» wir dich mit deiner Blumen Viel« hunderttausend. Mit deiner wachsenden Lieder, Choräle und Sinsonien berauschenden Duft! Man pflanzte dich dort, wo lauschendes Grillt Deiner schon lange geharrt, Wo das Volk seine Sehnsucht trank Und nach dem goldenen Becher des Lebens griff. Gruga! Noch leuchten die Rose», ausbrechen die Dahlien In der Arena bestrickendem Raum Bäume und Ranke» nicken und grüßen Viktoria Regia und die Königin der Nacht. Und die Kunst, gegossen, gemeißelt Aus Erz und Stein steht lebensgetreu Im Reiche der Schwester — Mutter Natur Und singt allen Meistern und allen, die sccleq Im Gang der Jahrtausende, Ein heiliges Land. Abend, so komme und zeige uns ganz Der Schönheit schwellenden Traum, Laß die Tausende Lichter erstrahlen Ueber den Wasserspielen in seligen Farüenp Fange sie auf, die heiße» Schreie der Menschen^ Die das Entzücken gebiert, Die lauschen den Weise» der Musik, Die wie aus himmlischen Sphären klingt Duften und Leuchten und Singen Vereinen sich und die Mensche» In dir, Gruga, im Reiche der Arbeit Auf einer paradiesischen Insel voller Freuds; und Glück. vor allen Leuten so grob wie möglich au, denn das ist unser Bureauvorsteher, Herr Meisel, der früher KriminalschutzmannLan- wärter war, aber hinausflog, weil er einmal in Gedanken eine seltene Motte sing, unter dessen ihm ein ganz gemeiner Taschendieb unter dem Hute fortflog. Er sollte sowieso. Urlaub haben; nnn kann er das Nützliche mi-t dem Angenehmen verbinden." Der Pla» war nicht schlecht; Meisel kam, lief Volkmann durch die Kleewiese; wurde angeschnauzt, rannte nach Schedensen zu Für botter, bei dem er wohnte, schimpfte Mord' und Brand über den groben Kerl auf dem Hilgenberge, machte die Bekanntschaft von Neumann und Lembke und von jedem, der auf Volkmann nicht gut zu sprechen war, gab fleißig Runden aus, schwatzte so viel Unsinn, daß ihn Fürbottcrs Gäste für dümmer als. eine Kuh hielten und sich vor ihm kein biß chen in acht nahmen, steckte der Magd ah und zu eine» Groschen in die Ha»b und reiste mit dem Versprechen, bald von sich hören z„ lassen, ab. Acht Tage später führ Freimut bei Für botter vor, ging in das Vereinszimmer, be stellte sich Nchbratcil und Rotwein, aß und! trank und bat den Wirt, mitzuhaltcn, und dann sagte er ihm: „Herr Meisel ist mein Bnrcan- vorsteher; bitte, behalten Sie gehorsamst Platz! Und Sie sind ei» großer Schweinehund. Lau fen Sie bitte nicht fort! Ich habe noch mehr; in der Tüte. Sie habe» veranlaßt, daß gewisse Leute, die Name» habe ich alle im Taschcnbuche, die Hochsitze abgerissen haben; Sie werden auch wissen, wer das Jagdhaus angesteckt: hat. Nein? Na, vielleicht hilft der Staatsan- walt Ihrem Gedächtnis nach. Sie haben ferner durch Ihre Leute uns bei Ausübung der Jagd gestört; in drei Fällen kann ich den Nachweis führen, macht Summa Summarnm hundertachtzig Mark. Sie haben gesagt, ich sei ein Säufer, und Garberding halte cs mit feiner Magd, und haben von dem Baumeister erzählt, er habe übergcjagt, und außerdem haben Sie seit Jahren gewilderte Rehe gekauft, und das ist Hehlerei und dar auf steht Zuchthaus! Und wenn Sie nun nicht hernmgehen und alles wieder in die Reihe bringen, erstens die Rederei über Volkmann und das mir der Jagd, dann ziehen Sie bitte gleich fünf Groschen mehr ab, damit Sie sich eine» Strick kaufen können, denn, so wahr ich Joachim Freimut heiße und in Kolberg an der Pcr- sante geboren bi», ich werde dafür sorgen» daß Sie auf einige Jahre ans StaateSkostew in Celle verpflegt werden. So, und nun bringen Sie mir ei» Glas! Bier mit, aber ein großes, denn »ach solchev schöne» Rede wird via» durstig. Der Wein war übrigens gut und der Rchbrate» auch; ich glaube, das kommt daher, weil er in meiner; Jagd gewachsen ist." (Fortsetzung solgt^
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