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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Mnzenschntzliche Maßnahme» im September Allgemeines. Dis anhaltende Trockenheit, verbunden mit der geringen Winlerseuchtigkeit bringt es mit sich, das; in vielen Gegenden Deutschlands sich namentlich an den Obstbaumen Mangelerscheinungen zeigen. Das Laub sangt an zu welken, teilweise sogar ein» zutrockncn; Steinobstfrüchte, namentlich Mira- vcllen und Reineclauden bilden wenig Zucker und bleiben fade im Geschmack. Wo irgend angän gig. sollte deshalb eine durchdringende Bewässe rung der Obstbänme erfolgen. Aus gleichem Grunde zeigen auch Bohnen, Kohlgemüse und Sellerie mangelhafte Entwicklung, sodaß hier ebenfalls eine durchdringende Bewässerung ge boren ist. Dasselbe trifft für Staudcnkulturen usw. zu. Die Notwendigkeit der Beschaffung von Beregnungsanlagen zeigt sich dadurch immer mehr. Im September sind gegebenenfalls auch die Unkrautbekämpfungsmittel auf Wegen usw. erfolgreich anzuwenden. L. Blumen- und Pflanzenbau. Gegen Mehltau an Rosen, Chrysanthemen usw. Erhsit, Schwefelkalkbrühe, Solbar oder Cosan anwenden. In Gewächshäusern und Mist beeten für hinreichend Feuchtigkeit sorgen, um dadurch dem Auftreten von Blattläusen, Roter Spinne usw. zu begegnen. 6. Gemüsebau. Gegen Blattläuse aller Art in Gewächshäusern mit Quassia- oder Tabakseifenbrühen, Äphisan, Aphidon, Laurina oder ähnlichen Mitteln spritzen. Gegen Kohlweißlingsrauvcn die Ei- Häufchen oder die jungen Näupchcn an der Unterseite der Blätter vernichten. Die befallenen Pflanzen wiederholt mit Kalkstaub überstreuen. Raupen und Puppen vernichten, dabei aber die Schlupfwespenlarvcn und Kokons schonen. Kohl strunke, welche den Kohlgallenrüßler beherbergen, vernichten. v. Obstbau. Fallobst aufsuchen und verwerten oder vernichten, um dadurch sowohl Obstmade wie auch Monilia zu bekämpfen. Gegen Blatt- und Blutläuse gegebenenfalls die bekannten Spritz- »der Pinselmittel anwenden. Guten Raupen leim bestellen. Nordmann in Kreuznach. Aus der «eichsarbeils- gemeinlchasl der Ein- und Verkanssorganlsalionen Neugriindungcn Achern/Mittelbaden. Obstmarkt. Es werden str der Hauptsache Aepfel, Birnen, Früh- und Tafelobst, Frühzwetschen, Pflaumen, Reineclau den umgesetzt. Bad Neuenahr. Obstabsatz- und Verwertungs- aenosscnschaft. Die Genossenschaft wurde von dem Obst- und Gartenbauoerein der Kreises Ahrweiler gegründet. Der Genossenschaft gehört bereits eine ganze Reihe von Mitgliedern, dar unter die Kreisverwaltung an. Bernkastel-Cues/Mosel. Obstabsatzgenossen schaft Es ist geplant, in Berncastel eine Obst absatzgenossenschaft zu gründen. Böhl/Pfalz. Gurkenmarkt. In Böhl ist ein Gurkenmarkt gegründet worden. Der Umsatz vollzieht sich in einer in der Nähe des Bahn hofs gelegenen Großmarkthalle. Gcinsheim/Hessen. Obst- und Gemüsever- wertungsgenosfenschaft e. G. m. b. H., Gegen stand des Unternehmens: Gemeinschaftliche Ver wertung sämtlicher landwirtschaftlicher Erzeug nisse der Mitglieder. genosienschaft. In Goldscheuer ist eine Anbau- ünd Verkaufsgenosfenschaft gegründet worden. Heidelberg. Großmarkt-Gesellschafl m. b. H. In Heidelberg ist eine Großmarkt-Gesellschaft mit einem Stammkapital von 20 000 RM. ge gründet worden. Die Anteile befinden sich in Händen der Stadt und des Kreises Heidelberg, der Badischen Landwirtschnftskammer, verschie dener Landgemeinden sowie einer ganzen Reihe landwirtschaftlicher, obstbaulicher und gärtneri scher Organisationen. Kappelrodeck Mittelbadcn. Obstmarkt. In Kappelrodeck ist von der Gemeinde ein Obstmarkt gegründet worden. Koblenz. „Mirobag", Mittelrheinische Obst absatzgenossenschaft m. b. H. Die „Mirobag" hat auf ihrer letzten General versammlung unter anderem folgendes be schlossen: Neben der Hauptsammelstelle Koblenz sollen in Dieblich, Vallendar und St. Goar Untersammel stellen eingerichtet werden. Die Genossenschaft führt nicht allein den Verkauf der Erzeugnisse durch, sondern soll auch durch Fachberatung den Einkauf aller Bedarfsartikel und den heimischen Ostbau heben. In Zukunft sollen neben Kern obst sämtliche Früchte erfaßt werden. Daneben ist der Verkauf von Gemüseerzeugnissen und Kartoffeln mit vorgesehen. Neuwied. Obstabsatzgenosfenschaft für den Kreis Neuwied e. G. m. H. In Neuwied ist eine Obstabsatzgenosfenschaft gegründet worden. Zirka 25 Obstzüchter sind her Genossenschaft sofort beigetreten. Ortenberg/Baden. Obstgroßmarkt. In Orten- berg ist von der Gemeinde ein Obstgroßmarkt gegründet worden. Es werden in der Haupt sache Zwetschen und Mirabellen umgesctzt. Renchen/Mittelbaden. Obstmarkt. In Ren chen ist von der Gemeinde ein Obstmarkt ge gründet worden. Es werden in der Hauptsache Frühzwetschen umgesetzt. Winden Pfalz. Obstmarktvereinigung e. V. Die Obstmarktvcreinigung hat auf ihrer letzten Versammlung beschlossen, in eine Arbeitsgemein schaft mit der Schisferstädter Gemüsezentrale ein zutreten. In den Bezirken Kandel und Berg zabern sollen Sammel- und Packstellcn errichtet werden. Unseren Lesern ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Berufes und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. Zur Arage der Alters- und ZnvMenversorgung der Gärtner Die hier vor einiger Zeit veröffentlichten Aeußerungen über eine Möglichkeit zur Schaf fung einer Altersversorgung für den Gärtner veranlassen mich, ebenfalls hier zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Ich glaube, mich dazu berechtigt, weil ich, wie ja aus meiner Mit arbeit an dieser Zeitschrift hervorgeht, an allen gärtnerischen Dingen lebhaft interessiert bin und mich mit Altersversorgungsfragen bereits mehrfach beschäftigt habe. Alle hier gebrachten Aeußerungen ent hielten die Ansicht, daß hinsichtlich der Alters versorgung des Gärtners etwas geschehen müsse. Ich bin der Meinung, es muß in Anbetracht der allgemeinen Vermögens- und Lebensver- hültnisse, überhaupt für alle selbständigen Gewerbetreibenden, sowie alle selbständigen Berufe, die Möglichkeit einer Alters- und Jnvalidcnversorgung geschaffen werden. Leider haben gerade die Selbständigen meist noch nicht erkannt, wie sehr sich die Zeiten geändert haben und wie unsicher ihre Exi- j stenz geworden ist. Sie können sich auch noch gar nicht entschließen, ihre Versorgung für das Alter und im Falle eintretender dauernder Arbeitsunfähigkeit dem Staate anzuvertrauen, wie das die Arbeitnehmer aller Berufs arten tun. Es ist doch klar, daß beispielsweise die An- gestelltenvcrsichcrung ganz andere Möglich keiten besitzt für die 3>/s Millionen Angestellten zu sorgen, als wenn etwa 100 private Ange- stelltenverbäude 100 private Organisationen zu diesem Zweck schüfen. Dieser Vergleich drängt sich aber auf, wenn wir bedenken, daß die Zahl der selbständigen Gärtner kaum den hundertsten Teil der An gestelltenzahl ausmacht; aber wenn cs auch ein paar Tausend mehr wären, was Hülse das. Wie kann ein so kleiner Verband die Sicherheit und die Leistungen anfbringen wie ein so riesiges staatliches Unternehmen. Die BerwaltungSkostcn sind umso größer, das heißt, fressen um soviel mehr von den Beiträgen auf je geringer die Mitglieder- zahl ist. Um welche Beiträge es sich da handeln müßte, das wird uns k!ar, wenn wir Bei träge nnd Leistungen der Angestclltenvcr- sichernng an einem Beispiel zeigen. Vor kurzem waren noch 120 Beitrags monate erforderlich, damit ein Anspruch auf eine Rente, beginnend mit vollendetem 65. Lebensjahr eintrat. Man hat die Zahl der hierfür erforder lichen Beitragsmonate jetzt auf 60 Monate herabgesetzt und in Ausnahmefällen, nämlich dann, wenn ein Sechzigjähriger bereirs ein volles Jahr arbeitslos war, die Altersgrenze auf 60 Jahre. Die Rente beträgt monatlich 40 Mark und dazu kommen 15o/o der gezahlten Monats beiträge. Hat also ein Angestellter 20 Jahre hindurch monatlich 20 RM. bezahlt, dann erhält er noch 60 RM., im ganzen also 100 RM. monatlich. Dies ist aber der Anstalt nur dadurch möglich geworden, daß sie in zwischen einen entsprechend großen Grundstock angesammelt hat. lieber die Invalidenrente soll hier nicht weiter gesprochen werden, sie ist noch viel unzureichender. Wir sehen also, daß selbst solche mit aller Kraft vom Staate beschützten und geförderten Anstalten bis heute noch nicht imstande sind, eine ausreichende Hilfe zu gewähren. Das weiß man auch und ist bemüht die Ver sicherung weiter auszubauen, was natürlich nur durch Erhöhung der Beiträge möglich ist, denn wo sollte sonst das Geld Herkommen? Natürlich ist die Versicherung auch eine Zwangsversicherung, denn, wenn es jedem frei stünde, ob er beitreten wollte oder nicht, dann wäre damit ein solches Hin- und Her schwanken der Mitgliederzahl und eine solche Unsicherheit hinsichtlich des Eingangs der Be träge und eine solche Arbeitsmenge verbunden, daß nichts Gescheites dabei herauskommen könnte. » Wie soll man aber alle Gärtner zwingen, einer privaten Verbandskasse beizutrcten? Was geschieht mit denen, die nach Jahren ihren Beruf wechseln? Wie will man die Beiträge abstufeu? Welche Rente soll als ausreichend gelten? Ein Verheirateter braucht mehr als ein Lediger, ein Gesunder nicht so viel wie ein Kränklicher, ein Verarmter mehr als einer, der noch einiges sonstiges Einkommen hat. Welche Altersgrenze will man festjetzen? Auf die Rente müßte selbstverständlich jeder nach Erreichung der Altersgrenze An spruch haben. Bloß keine Bcdürstigkeits- prüfnng, die man heute ja nicht einmal mehr einem Arbeitslosen znmutet. Aber selbst wenn man die Altersgrenze aus 60 Jahre festlegt und sie jeder erhält, sobald er das Alter erreicht hat, sind die Fragen noch nicht ge löst, was geschieht, wenn er lange vorher in Not gerät und die Beiträge nicht mehr zahlen kann, oder wenn er arbeitsunfähig wird, ehe. er die Altersgrenze erreicht hat nnd in eine Notlage kommt. Welche Beiträge wären überhaupt noch zusätzlich für eine ausreichende In validenrente notwendig bei einem so kleinen Verband, feilst bei Zwangsversichernng? Schließt man alle älteren Gürtner aus, mögen sie 45 oder 50 Jahre alt sein, dann ist diesen damit doch nicht geholfen, während sie bei einer staatlichen Versicherung noch zugc- lassen würden, sogar noch mit 55 Jahren. Wir müssen uns darüber klar werden, daß die Frage der Alters- und Invaliditäts- Versicherung der Gärtner wie über haupt aller Selbständigen im Be ruf e nicht ernst genug genommen werden kann. Sie muß so lange erörtert werden, biS sie gelöst ist. Bon Dr. Phil. Ettling in Berlin-Grunewald. Schon in einem Aufsatz in Nr. 32, Jahr gang 1924, habe ich diese Frage angeschnitten. Daß die Sache der Erörterung wert ist und nicht mehr zur Ruhe kommen sollte, kann von keinem, der die Wirklichkeit kennt, be stritten werden. Es gibt viele Handwerker, Landwirte, Gärtner usw., welche ihr Er spartes durch die Inflation verloren haben und nicht mehr arbeiten können, deren Los in folgedessen unsagbar traurig ist. Durch eine freiwillige Versicherung ist die Frage nicht zu lösen, weil sich nur ältere und gebrechliche Leute versichern würden: den Zwang aber lehnen die Wohlhabenden aller Berufe, die größtenteils auch immer die wirt schaftlichen Führer im Berufe sind, als un würdig ab, und so dürfte einstweilen noch nichts Positives geschehen. — Ich bin der Meinung, daß sich der gesamte Mittelstand zusammenschlicßen, eine Sozialversicherung für > sich oder mindestens seine Einbeziehung in eine der bestehenden Sozialversicherungen*) von der Gesetzgebung fordern muß. Der Reichsverband des deutschen Garten baues c. V. möge die Initiative ergreifen, denn hier wäre Gelegenheit geboten, über alle Interessengegensätze innerhalb unseres Berufes hinaus, auch für den wirtschaftlich Kleinsten unter uns, etwas segensreiches zu erstreben. Die Sache wäre nicht neu und beispiellos. Eine durch Gesetzeskraft getragene Alterszwangsver- sichcrung besitzt die Handwerkskammer Mecklen burg. Sie zahlt an ihre Mitglieder vom 65. LebenSiahre ab eine Rente, die höher ist als das Einkommen manches alten, arbeits unfähigen Gärtners. Die Iungmeister aber, die das Gesetz in den ersten Jahren nach seinem Inkrafttreten der erhöhten Beitrüge wegen arg befehdeten, schweigen jetzt, weil sic in sich die Alten von morgen sehen. G. Gierke in Gn"'"n i. M. *) Inhaber kleiner Betriebe können auf Grund des § 1243 der Reichsversicheruugsord- nung bis zum 40. Lebensjahre freiwillig der Invalidenversicherung beitreten, wenn sie in ihrem Betriebe regelmäßig keine oder höchstens zwei Vcrsicherungspflichtige beschäftigen. Die Schriftleitung. Zusammenschluß der Hörerschaften der Lehr und Forschungsanstaltcn? In Essen tagten am 25. August die Ver treter der tzörerausschüsse der Lehr- und For- .schungsanstalten für Gartenbau in Dahlem, Geisenheim, Pillnitz und Weihcustephan. Es wurden wichtige interne Fragen und ein organi satorischer Zusammenschluß der Hörerschaften der vier Schwesteranstalten erörtert, um ferner hin alle Berufs- und Ausbildungsfragen auf gemeinsamer Grundlage regeln zu können. Amveredlungen in Schleswig-Holstein 1828-28 Im vergangenen Frühjahr haben die Um- veredlungsarbeiteu erfreulicherweise einen er heblich größeren Umfang gegen das Vorjahr angenommen. Das sehr spät einsetzende Früh jahr hat die Arbeiten sehr verzögert, so daß nicht alle Anmeldungen berücksichtigt wer den konnten. In vielen Fällen mußten Baum- wärtcr in andere Bezirke geschickl werden, in denen bisher solche nicht ausgebildet werden konnten. Im ganzen sind in diesem Frühjahr um veredelt worden: 1830 Bäume mit 30 395 Psropfköpfen. Verausgabt wurden hierfür insgesamt 4253,93 Reichsmark, so daß mit Berücksichtigung des im Vorjahr ausgegebenen Betrages von 1940,03 Reichsmark für 1929/30 noch verfügbar bleiben 3806,04 RM. Die Hauptarbeit ist in dem mehr zu sammenhängenden Obstanbaugebiet in den Elb marschen bereits geschafft. Soweit wir heute übersehen können, werden im kommenden Jahr vornehmlich einzeln liegende Höfe Anträge stel len, so daß mit einer umfangreicheren auswärti- gen Tätigkeit der Baumwärter gerechnet wer- den muß. Elnjähiige DeWnium (Rittersporn) Im Anschluß an die Ausführungen von Eugen Schmidt in Nr. 29 ver „Gartcubauwirt- schaft" über „Einjährige Delphinium" werden wir von einem Mitarbeiter darauf aufmerksam gemacht, daß sich einjähriger Rittersporn bei entsprechender Aussaat sehr gut zur Treiberei eigne und daß das gleiche von den einjährigen Iberis gelte. Mit beiden Arten sollten nicht zu kleine Treibverjuche vorgcnommen werden. Ein weiterer Leitrag zur Zrage: „Rohglas oder vlankgias?" Von Albert Ortmann in Nürnberg. Zu dem in Nr. >2 der „Gartenbauwirischaft" veröffentlichten Bericht der Würtlembergischen G. Genossenschaft, Asperg und des Herrn Rein hold i» Nr. 4 des „Blumen- und Pflanzen baues", kann ich heute das Ergebnis eines nun zu Ende geführten Versuches berichten, der gewiß geeignet ist. zur Klärung der Frage Rohglas oder Blankglas beizutragen. In meinem Betrieb wurden im März dieses Jahres zwei gleichartige Gurkenhäuscr eingerich tet, Nr. I mit Blankglas, Nr. 2 mit Klarglas ge deckt. Die Häuser liegen aus örtlichen Gründen von Osten nach Westen. Sie sind 20 Meier lang und 3,20 Meier breit. In jedem Haus befin den sich je 100 Meter am gleichen Kessel ange- schlosseue Heizrohre. Die Anpflanzung geschah zu gleicher Zeil in gleichartig vorbereitete Erde und mit Pflanzcu aus einer Aussan, in zwei gleichmäßig aus beide Häuser verteilten Sorten, Die Pflege beider Häuser lag in einer Hand. Die Ernte begann am 15. Mai und wurde bis zum 30. Juin genau notiert. Es wurden geschnitten aus Haus Nr. I (Blankglas) am 15. Mai 62 Stück, am 16. 24 Stück, am 17. 25 Stück, am 18. 114 Stück und bis zum 31. Maj insgesamt 570 Stück. Dagegen wurden aus Nr. 2 lKlarqlas) geschnitten: am 15. Mai 7 Stück, am 16 7 ^lück, 'am 18. 78 Stück und bis zum 31. Mai insgesamt 347 Stück. Die Gcsamiernte b:s zum 30. Juli ergab in Nr. 1 (Blankglas) 1711 Stück, und in Nr. 2 (Klarglas) 1014 Stück. Die Größe der immer etwas vor der Vollreife geschnittenen Früchte ivar annähernd gleich, das Gewicht durchschnitt lich 400 bis 450 Gramm je Stück. Hiernach wurde unter Blankglas eine viel früher einsctzcude und im Gesamtergebnis um zirka 70 Prozent größere Ernte erzielt. Schal- tiert mussten beide Häuser zu gleicher Zeil wer den, da sich in beiden bei starkem Sonnenschein zu gleicher Zeil beschädigte Blätter zeigten. Krankheiten traten nickst auf, Ungeziefer wurde durch vorbeugendes Spritzen mit Exodin und durch sorgfältige Pflege fcrngehaltcn. Wenn auch hier von einem vollkommen exakten Versuch noch nicht die Rede sein soll, so ist das Ergebnis, das sich unter sorgfältig aufrechlerhaltenen gleichen Bedingungen heransstellte, doch so auffallend, daß man nicht daran Vorbeigehen kann. Nach den Beobachtungen in den Münzschen Blumenkulturen kommt der Ertrag unter dem Klarglas dem unter dem Blankglas vollkommen gleich. Aber selbst unter diesen Umständen muß das Blankglas vorgezogcn werden, weil der Vor zug der Durchsichtigkeit des Blankglases außer acht gelassen worden ist. Man übersieht doch im Vorbeigehen von außen den Zustand der Pflanzen, die Vorgänge und den Verlauf der Arbeiten und die Anwe senheit von Personen in den Räumen, ohne daß man die tzünscr betreten muß. Bon der von verschiedenen Seiten bei den Hagelschlägen in diesem und im Vorjahre mit geteilten größeren Hagelfestigkeit des Blank» glases will ich hier nur eine Mitteilung wieder holen. Herr Herm. Vietzen in Neu-Ulm schrieb am 5. August: „Bei dem am 4. August d. I. hier in Neu-Ulm niedergegangencn Hagelwetter hat sich gezeigt, daß das Blankglas das wider standsfähigste Glas ist. Das gewöhnlicheBlank glas und das 4 mm starke Klarglas und sogar das 6 mm starke Rohglas wurde fast restlos zer schlagen. Auch die Zersplitterung oder Sprünge in den Scheiben waren bei Blankglas am wenigsten." So schließen all diese Umstände neben den an anderen Orten augestclltcn und in der Fachpresse inzwischen veröffentlichten Versuchen zugunsten des Blankglases. Der Vorzug des Rohglases, als es s. Z. in den Gärtnereien einzog, lag in seiner Stärke. Hätte man damals Blankglas in gleicher Stärke zu einem erträglichen Preis gehabt, wäre es nie- mandem eingefallen, zum Rohglas überzugeheu, und wenn es heute noch viel verwendet wird, so geschieht es nicht um seine phusikalischeu Eigen schaften, und nicht, weil es bessere Kulturergeb nisfe gewährleistet, sondern weil cs in größerer Stärke zu einem billigeren Preis zu haben ist und damit eine bessere Wärmehaltung und eine bei größeren Bauten ansehnliche — in Wirk lichkeit allerdings sehr fragwürdige Ersparnis bietet. Sobald das Blankglas zu einem entsprechen den Preis und in gleicher Stärke wie das Klar glas zu haben sein wird, dann ist die Vorherr schaft des Rohglases auch in Süddeutschland zu Ende. Für die Leistungsfähigkeit der deutschen Gärtnerei wäre cs ein Nutzen, denn der Gürtner kann wohl die Lichtwirkung bei Blankglas ein schränken, aber er kann sie bei Rohglas nickst er höhen, und darin liegt die lleberlcgenheit des Blankglases für die Kulturen. Die Lichtdurch- lässigkeit, die Durchsichtigkeit, die Hagelfcstigkcit aber und der Preis geben endlich die letzte Äut- wort auf die Frage: „Rohglas oder Blankglas?" Die in den namentlich gezeichneten Abhaud- tungen zum Ausdruck kommenden Anjickten und Urteile sind die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schriftleitung K. Fachmann, B rl:n Ber- antwortlich für den wirtschaftspolitischen Teil, die Berbaudsnachrichten und die Unterhaltungs beilage E Häußler, Berlin, für Vie Marktruudschau: Dr. Christov eit. Berlin: für den Anzeigenteil: M Bethge. Berlin. Verlag: Gärtuerijche Verlagsgcwlljchafl m. b H., Berlin SW 48. Druck: Gebe Naveni, " 'in SW 4g. Schlup oes redaktionellen Leites
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