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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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A)ie Gartenbauwirtschaft Nr. 38. 29. 8. 192S stimmte Kepitel bei den Vorlesungen, die gerade für mich im späteren Leben von ausschlag gebender Bedeutung wurden und mich zur Annahme von mir neuartigen Stellungen er mutigten. Auf Grund der im Nebenfach ge hörten Vererbungslehre war es mir möglich, nach weiterem Selbststudium in späteren Jahren eine Stellung in der Saatzucht anzu nehmen. Die von Mithörern als Ballast emp fundene organische Chemie kam mir beim Polarisieren von Zuckerrüben sehr zu statten. Als Leiter der gärtnerischen Wirtschastsbe- ratungsstelle in den Vierlanden bedaure ich es, daß in Dahlem der Pflanzenschutz mit feinen wichtigen Spezialgebieten nicht im Hauptfach gelehrt wurde. Es ist mir daher unbegreiflich, warum in Dahlem bisher zuviel „Theorie" gelehrt wird. Es ist mir auch unverständlich, warum so ver ächtlich von der vielseitigen Ausbildungs möglichkeit in Dahlem geschrieben wurde. Es ist gut so, daß das zum Examen Notwendige „eingepaukt" wird, denn der innere Wert der Prüfungen liegt für viele im Zwang zum Arbeiten. Die Art der Ausbildung in Dahlem ist in keiner Weise dafür verantwortlich zu machen, wenn im späteren Berufsleben, in der späteren Praxis Gartenbautechniker versagen. Dürste die Ursache hierfür nicht in einer falschen Berufs wahl oder in einer Mißachtung bzw. falschen Beurteilung praktischer Betätigung zu suchen sein? Oftmals fehlt die Begabung für die Praxis oder der gärtnerische Beruf wird aus gesundheitlichen Gründen ausgenommen. Die Praxis wird verächtlich nur als Sprungbrett zum Besuche der Lehranstalt angesehen, um dann möglichst bald persönlicher praktischer Betätigung zu entfliehen, als Gartcnbautcchui- kcr sich zu betätigen. Die Enttäuschung sür die breite Praxis nud den Betreffenden selber ist nachher um so größer. Die Lehr- und Forfchungsanstalt Dahlem ist nicht nur innerlich stark und gefestigt, son dern vor allem entwicklungsfähig. Vor einem Abbau ist im Interesse des Berufes dringend zu waren. Mit der Errichtung von zwei Pro fessuren an der Landwirtschaftlichen Hochschule wird der Berus noch vielköpfiger, die Zersplitte rung noch größer, vor altem packt man nicht das Nebel au der Wurzel. Praktische Bedeutung und Auswirkung sür den Berus Hal vielmehr nur der Ausbau der bestehenden Lehre und Forschung in enger Anlehnung an die heutigen Zeitverhältnissc, um so allmählich planmäßig und zielbewußt im Laufe der Zeit aus der Lehr- und Forschungsattstall die auch dem Gar- lcubau wirklich -nützende selbständige Garten- bauhochfchule erstehen zu lassen. Reklame, i>K Schlüssel zum Wohlstand des deutschen Gartenbaues Bericht über die Versammlung der Vlumen- und Pslanzenzüchler in Essen Die Arbeit des Reichsverbandes als erster Werbefaktor für die wirtschastliche Entwicklung des Gartenbaues. — Gartenbau, der Beruf, der bis heute die höchsten Werbespesen hat. — Rationalisie rung der Werbung ist notwendig. Mehr Gemeinschaftsreklame. — Auf dem Wege zu Qualitäts bezeichnungen für Iungpfianzen. Die Zeiten sind vorbei, wo jeder in seinem Betriebe wirtschaften konnte, ohne Rücksicht auf die allgemeine Wirtschaft. Diese Mahnung des Landesverbandes Rhein land an seine Mitglieder stellte Werbwart Clemens Müllerklein pm., Karlstadt, an die Spitze seines Vortrages auf der Versammlung der Blumen- und Pslanzenzüchter in Essen und umriß damit gleichzeitig Sinn und Be deutung der Tagung überhaupt. Wenn immer und immer wieder in Marktberichten und Ver sammlungsniederschriften, in Anträgen und Briefen an die Berbandsbeitung Klagen über mangelhaften Absatz laut werden, dann wer den auf die Dauer „Rationalisierung", „Mechanisierung", „Planwirtschaft", oder wie man sonst diese an sich notwendigen Betriebs reformen bezeichnen mag, nicht mehr genügen. Auch der Zollschutz alleine nicht, denn der Kauf von Blumen und -Pflanzen ist mehr noch als bei Obst und Gemüse in allererster Linie eine Geldfrage. Bei der wirtschaftlichen Lage aller Bevölkerungsschichten, d. h. bei der geschwächten Kaufkraft in Deutschland wird immer nur eine ganz bestimmte Summe zur Befriedigung solcher Bedürfnisse zur Ver fügung stehen, die nicht als unbedingte Lebens notwendigkeit angesehen werden. Im Etat des Haushaltes werden wir Blumen und Pflanzen stets unter sogenannten Luxusausgaben suchen müssen. Es kommt also darauf an, von diesen Posten einen möglichst großen Teil sür den Verbrauch von Blumen und Pflanzen oder für die Pflege des Gartens durch den Garten ausführenden frei zu machen. In dem Maße wie dem Blumen- und Pflanzenzüchter und dem Gartenausführenden dies gelingt, in dem Maße wird eine Besserung der Marktlage durch die Schaffung zusätzlichen Bedarfes zu er reichen jein. Wir haben wohlorganiflerte, gut ausgebaute und produktiv arbeitende Be triebe, auch stehen wir an züchterischen Er folgen dem Auslande nicht nach, aber uns fehlt die Kunst des Verkaufens, die Kunst, dem Verbraucher unsere Erzeugnisse unentbehrlich zu machen: Die Kunst.der Reklame. War es da nicht richtig, daß der Fachaus schuß für Blumen- und Pflanzenbau gerade die Reklame einmal in den Mittelpunkt seiner Be ratungen stellte, daß er einmal wirtschastliche Fragen der Behandlung technischer Dinge voranstellte?! Darüber müssen wir uns klar sein, daß alle noch so glänzenden Erfolge auf technischem Gebiet nicht voll ausgenutzt werden können, wenn wir nicht endlich die Kunst des Verkaufens erlernen. Der Vorsitzende des Fachausschusses für Blumen- und Pflanzenbau, Georg Arends, Ronsdorf, unterstrich diese Forderungen in den Begrüßungsworten, wenn er daraus hin wies, daß die Ueberfüllung des Marktes zum großen Teil darauf zurückzuführen sei, daß es dem deutschen Blumen- und Pslanzenzüchter noch nicht gelungen sei, seine Ware dem Ver braucher anzupreisen. Darum habe es der Vorstand des Fachaus- chusses für wünschenswert erachtet, als Haupt- mnkt der Tagung die Reklame im Dienste des wutschen Gartenbaues zu setzen. Er weist darauf chin, daß es nötig ist, neben dem ständigen Streben nach Verbesserung der Produktion auch die Absatzfragen im Auge zu behalten. Staall. Dipl. Garkenbauinspektor Weinhausen, Berlin berichlel über die Arbeiten des Fachausschusses seil August 1928 Wir sind im Blumen- und Pflanzenbau in der Hauptsache auf unsere eigene Arbeit und auf die Mittel, die der Beruf selbst aufbringt, angewiesen. Dabei müssen wir uns darüber-klar sein, daß die Arbeiten wohl an dem so oft ge nannten grünen Tisch organisiert, eingeleitet und ausgewertet werden können, daß aber die Arbeit, welche bei der Klärung einer Frage voraus- aehen mutz, also der Versuch, die Beobachtung, der Sortenvergleich, mangels hinreichender Mittel sür Versuchsgärtnereicn in den Garten baubetrieben geleistet werden mutz. Wie schwer es ist, in den Betrieb einer Erwerbsgärtnerei solche Arbeiten einzuschalten, ist uns hinreichend bekannt, wir können aber nur vorwärtskommen, wenn eine größere Anzahl Berufskollegen sich und dem Beruf dies Opfer bringen. Erfreulicherweise kann ich berichten, daß seit der letzten Fachausschußsitzung mit den damals besprochenen Arbeiten ein Erfolg versprechender Anfang gemacht worden ist. lieber die Arbeiten zur Schaffung von Qualitätsbezeichnungen habe ich unter Punkt 4 zu berichten. Die Sorten prüfung ist zu Rosen, Dahlien und Chrysan themum in die Wege geleitet. Mit dem Verein deutscher Rosenfrcunde und dem B. d. B. ist eine Vereinbarung abgeschlossen worden, die demnächst in der „Gartcnbanwirt- schaft" veröffentlicht wird. (Es braucht daher hier nicht näher darauf eingegangen werden.) Die Ergebnisse der dreijährigen Prüfung wer den gleichzeitig in den Zeitschriften der drei genannten Vereinigungen veröffentlicht. Die Verteilung der Leistungen ist so gedacht, daß der Verein deutscher Rosenfreunde das Gelände stellt und die Pflege der Pflanzen übernimmt, zu denen die beiden anderen Verbände einen Kostenzuschnß gewähren. Vorhandene Neuheiten werden in diesem Jahre erstmalig geprüft und im Herbst wird mit der planmäßigen Bepflan zung von Neuheiten begannen. Die Beurteilung erfolgt nach dem von Wilhelm Kordes, Sparries hoop, aufgestellten Schema, welches in Heft 5/1928 der „Rosenzeitung" veröffentlicht wurde. In gleicher Weise ist mit der Deutschen Dahlien-Gesellschaft eine Vereinbarung getroffen worden. Danach werden in diesem Jahre auf den vier Versuchsfeldern der D. Da.-G. und zwar Altona, Frankfurt a. M., München und Leipzig vergleichsweise die Edel- und Hybrid- Dahlien in weiß und rosa anfgepflanzt. Die Beurteilung erfolgt nach dem Punktierverfahren, wobei grundsätzlich unterschieden wird zwischen Sorten zur Gruppenpflanzung und Sorten für die Schnittblumengewinnung. Das erste Prü fungsergebnis kann in diesem Herbst erwartet werden. 4 Die Chrysanthemumsortenprü- fung ist mit 15 verschiedenen Sorten, die uns teils die Firma Georg Hartmann, Bad Kreuz nach, teils die Beispeilsgärtnerei in Pillnitz be schaffte, in drei verschiedenen Gärtnereien, und zwar Friesdorf, Oranienburg und Haus Schulen burg, in die Wege geleitet worden. Auch hier wirb die Prüfung von einer gemischten Kom mission durchgeführt werden, so daß wir am Ende der Chrysanthemumblütezeit in der Lage sind, die Ergebnisse zu veröffentlichen. Zur Wertzeugnisangslegenheit ist zu berichten, daß die früheren Bestimmungen erheblich um gearbeitet worden sind und auch die Gebühren sätze herabgesetzt wurden, um eine stärkere Be teiligung zu erreichen. Bei der Umarbeitung der Bestimmungen haben wir uns vor allen Dingen von dem Gedanken leiten lasten, daß die Prüfung, ohne ihren Wert zu beeinträchtigen, für bestimmte Pflanzen etwas erleichtert werden muß. Bei den Pflanzenarten, für die eine ge meinsame Prüfung mit den Sonderzüchterver einigungen in die Wege geleitet worden ist, soll die Wertzeugniserteilung gleich im Anschluß an die Prüfung erfolgen und zwar derart, daß die jenige Sorte, welche bei der Bewertung eine bestimmte Punktzahl erreicht, Anspruch auf das Wertzeugnis des Reichsverbandes hat. Gemeinsam mit unserer Abteilung für Pflan zenschutz wurden die folgenden Fragen be antwortet: 1. Erlangung einer Verordnung, nach der die Einfuhr von Nelkenst-cklingen verboten ist, um eine erneute Einschleppung des Nelken wicklers zu verhindern. Die Verordnung wurde, wie allgemein bekannt, seitens des Neichsministcriums für Ernährung und Landwirtschaft im Frühjahr d. I. erlassen. 2. Schutz der Douglastanne und anderer Koni feren" gegen den aus Amerika bereits nach England verschleppten Pilz Rhabdocline Pseudotsuga. Auch hier kam das Reichs ministerium für Ernährung und Landwirt schaft den berechtigten Wünschen der Praxis durch Erlassung eines Einfuhrverbotes von Koniferen und Schnittgrün weitgehendst nach. 3. Zur Zeit schweben Verhandlungen mit dem Reichsministerium für Ernährung und Land wirtschaft wegen erleichterten Einfuhrbe dingungen für Kaktee^ ' Darüber hinaus ist die Abteilung für Pflan zenschutz bemüht, auch die Interessen "der Blumen- und Pslanzenzüchter zu vertreten: s) bet der zur Zeit neu zusammeuzustellendcn Pflanzenjchutzmittclliste, d) durch Versuche zur Bekämpfung der Roten Spinne an Nelken mit Hilfe eines englischen Naphthalin-Präparates, c) durch Schaffung eines geeigneten Verschwef- lers mit Hilfe der Abteilung sür technische Betriebsmittel. Ebenso wie im Vorjahre in Hamburg, ist auch hier in Essen eine Neuheitenschau veran staltet worden, die, wie Ihnen bekannt ist, nm Schluß unserer heutigen Sitzung eröffnet werden soll. Es hatten sich 26 Aussteller gemeldet. Zweifellos haben die in diesem Sommer statt- findeuden Sondcrschauen der Neuheitenschan etwas Abbruch getan. Auch ist ja hinreichend bekannt, daß die Zeit unserer Sommertagung für die Veranstaltung einer Neuheitenschan nicht besonders günstig ist, weil ein Teil der Pflanzen schon verblüht ist, andere Pflanzen aber noch nicht in Blüte stehen. Trotzdem dürfte es zweck mäßig sein, die Reuheitenschau als stündige Ein richtung beizubehalten, weil sie den Teilnehmern au der Sommertagung Gelegenheit bietet, die ausgestellten Neuheiten keunenzulerncn. Eine der-neueren Anregungen, welche auch zu einem Antrag an den Hauptausschuß Anlaß gegeben hat, betrifft die gärtnerischen Behelfs bauten. Es wird-vom Landesverband Rhein land gewünscht, daß die sogenannten gärtneri schen Behelfsbauten von der baupolizeilichen Kontrolle befreit werden. Wir haben uns dieser halb mit den., zuständigen Behörden in Ver bindung gesetzt, die eine grundsätzlich entgegen kommende Haltung einnehmen. Es handelt sich jetzt vor allen Dingen darum, einwandfrei fest zustellen, was unter gärtnerischen Behelfsbauten verstanden werden soll. Werbwart Ll. Müllerklein jun., Karlstadt, über Die Reklame im Dienste des Garten baues hielt, im Wortlaut wiederzugeben. Nach ein leitenden Ausführungen über den Begriff und den Wert der Reklame im Wirtschaftsleben, ging der Vortragende dazu über, den Stand der Werbung im deutschen Gartenbau zu be handeln. „In unserem deutschen Gartenbau han delt cs sich nicht darum, neue Werbemethoden einzuführen, die den Verkauf unserer mühsam gezogenen Pflanzen garantieren — nein, wir müssen prüfen, wie der Stand unserer Wer bung heute ist, und wir werden im nachfol genden sehen, daß sicherlich kein Beruf da ist, der eine so unproduktive verschleudernde Propa ganda betreibt, als gerade unser Gartenbau. Woran das liegt? Nicht zuletzt an der Zu- jammcnsetzlmg unseres Beurssstandes, der erst seit fünf Jahren auf eine einheitliche Arbeits- hasis gebracht wurde. Deshalb ist es not wendig, heute zunächst von der Organisation des Reichsverbandes des deutschen Garten baues e. V. zu sprechen, die in ihrer Zusam mensetzung ja gar nichts anderes tut, als „werben". — Wir erhalten einen Ueberblick, was eigentlich Werbung ist — Interessen vertretung — und wie vielseitig die Wer bung aufgefaßt werden muß: Im Gartenbau sind zusammengcfaßt die Jungpflanzenzüchter, die Handelsgartnereien mit ihren Mischbetrie ben, die Verfandgeschäfte und die Gartenaus- führcnden; die Baumschulen und Samen züchter sind mit ihren Verbänden durch Ar beitsgemeinschaft angeschlossen, aber auch die weiterverarbeitenden Berufe, wie die Händler von Pflanzen, Obst, Gemüse, Blumen gehören in den Kreis „Gartenbau". Jeder einzelne Zweig muß sür sich den Kampf der Selbsterhal tung führen, darf aber nicht trotz aller Gegen sätze die gemeinsamen- Ziele aus dem Auge verlieren und sollte auch keine unproduktiven doppelten Arbeiten machen. Besonders müßten die allgemeinen Werbefragen durch einen ge meinsamen Reklamefonds von einem eigenen Büro durchgesührt werden. Die Werbung des Reichsverbandes des- deutschen Gartenbaues e. V. umfaßt für den Erwerbsgartenbau in aller erster Linie die Repräsentation der Standesvertretung. Hier ist der Mit telpunkt, die Zusammenfassung, die Stärkung des Gcmcinschaftsgedankcns, von hier aus er folgt die Erziehung zu lebendiger Mitarbeit aller Betriebe und Mitglieder. Der Ausgleich der sich oftmals widerstrehenden Gegensätze wird durch einen dauernden Nachrichtendienst, die dauernde Verbindung mit Lem Präsidium. durch laufende Korrespondenz mit den Landes- Verbünden, mir den Herren des HauptausschusscS den Mitgliedern und den VertrauenLeuten ver mittelt. Die laufenden MonatsberüMe der Or« ganisatioon, die in sämtliche Bezirksgruppen kommen, zeugen von der Unsumme der werben den Arbeit, die zum Wohle des Beruss- ganzen geleistet wird. — Der innere Auf bau dieser Arbeit leitet von selbst zum Außen dienst unserer Spitzenorganisation hinüber. Wie vielseitig und wie notwendig der Verkehr mit den Behörden, den Regierungen, den Mini sterien und anderen Verbänden der Urproduk tion, wie auch die Verbindung mit allen übrigen Wirtschaftsorganisationen ist, das sehen wir am deutlichsten am Erfolg, den wir hiS heute aufzeigen können. Weiterhin erstreckt sich die Werbung des Reichsverbandes auf die Intensivierung und Rationalisierung der Pro duktion und zwar technisch: Aus die dauernde Zusammenfassung und Klärung der Arbeit aller Fachgruppen unserer Verbandes. Unsere Presse, in erster Linie der ErwerbSgar- tenbau, die Gartenbauwirtschaft, der Obst- und Gemüsebau, der Blumen- und Pflanzenbau, gibt nicht nur Anregungen, sondern verbindet vom Standpunkt der Produktionsförderung in wirt schaftlichster Form. Wenn wir uns die Mühe nehmen und diese Zeitungen voll unterstützen, wenn wir alle Erfahrungen, die uns hier laufend zugetcilt werden, auf die Anwendbarkeit im eigenen Betrieb prüfen und aitsprobieren, so werden wir in jeder Hinsicht zum geschäft lichen Erfolg kommen. Hier ist zunächst die Preisgestaltung für unsere Erzeugnisse di« wichtigste Angelegenheit, di« Bestrebungen zur Standardisierung, die Kontrolle der Neu-Züch tungen, die Prüfstelle für Industriebedarf usw. Angestrebt muß noch eine genaue Statistik der Produktion werden, damit man in der Lage ist, auch in unseren Anbau mit den Jahren ein System, eine Rentabilität zu bringen. Organi satorisch wirkt sich die Intensivierung und Nationalisierung der Produktion in der kauf männischen Umgestaltung und im kaufmänni schen Aufbau der Betriebe aus. Das Wirken der Gartenbaubank sei hier an erster Linie be rücksichtigt. Das Kontokorrent, das uns hier eingeräumt wird, die Kapitalbeschaffung, die Kreditfragen, die Förderung der kaufmännischen Buchführung, das Ziel, dem gesamten Garten bau eine kaufmännische Geschäftsführung unter Zugrundelegung Zeit und und Geld sparender neuer Methoden zu . geben, drängt sich hier als notwendigste Arbeit vor. Eine weitere Werbearbeit des Reichsver bandes ist die Organisation des Ab satzes, die sich in der Marktanalyse der methodischen Beobachtung des EinzelabsatzeS und des genossenschaftlichen Absatzes wider spiegelt. Wir brauchen heute mehr als je eine Absatzberatung für den einzelnen Betrieb, und hier darf auch die Katalogprüfstelle des Reichsverbandes nicht unerwähnt bleiben. Wiederholen wir uns nochmals ganz kurz di« Arbeit der Spitzenorganisation, die sich in der Repräsentation, in der Intensivierung und Rationalisierung der Produktion, in der He bung und Organisierung des Absatzes konzen triert, so kommen wir ergänzend noch zur Organisation des Einkaufs. Auch hier zeigen sich verheißungsvolle Anfänge, die in einer Zusammenfassung und Verbilligung des Ein kaufs zu erwähnen find." Im Anschluß daran behandelte Werbwart Müllerklein die Reklame des einzelnen Betriebes und wies darauf hin, daß es not wendig sei, auch bei der Reklame des einzelnen Betriebes den Rat Prof. Oswalds „Keine Energie imnütz zu verschwenden, sondern sie zu verwenden", zu beherzigen. Müllerklein führte dann einige Beispiele dafür an, daß selbst große Firmen Anzeigen- reform und Rcklamevcreinfachung bitter not wendig hätten. Durch die Zersplitterung dcS Anzcigcnwcsens würden große Summen sauer verdienter, harter Groschen verschwendet. Da? Ergebnis einer Umfrage bei verschiedensten Be trieben habe ergeben, daß die Wcrbemethoden im Gartenbau noch nicht rechnerisch geprüft wären, sondern, daß man zu 90°/o nur gefühls mäßige Reklame betreibe, soweit der auS- gesandte Fragebogen über das Verhältnis der Umsatzverhältnisse zu den Werbespesen Aus kunft erteile, hätte man feststellen können, daß im allgemeinen das Verhältnis.der Werbespese« zum Umsatz 10—15»/o betrage. Er stehe nicht an, zu behaupten daß diese Werbe s pesen wahnsinnig ' hoch feien und um zwei Drittel gespart werden könnten..
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