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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Kr. 33. 15. 8. 192S Die Garkenvauwirtschaft »6?v Der gesundheMche Verl des Obstes für die Kinder Es ist vollkommen falsch, den Wert eines Nahrungsmittels lediglich an Hand seines in Kalorien ausgedrückten Brennwertes zu be rechnen. Gerade die neuentdeckten Ergänzungs stoffe, die Vitamine, sind für die menschliche Ernährung völlig unentbehrlich. Ihre Ent- ziehung aus der Nahrung hat unweigerlich schwere Krankheiten und den Tod zur Folge. Obst ist reich an Vitaminen und das ist zweifellos der Hauptgrund für seine allgemeine erfrischende und belebende Wirkung auf den menschlichen Organismus. Der Gehalt an Fruchtsäuren bedingt wesentlich den ange nehmen Geschmack des Obstes, der durch An wesenheit von Duftstoffen noch gesteigert wird. Dieser angenehme Geschmack ist es, der den Rat, viel Obst zu essen, so gern und leicht befolgen läßt und der besonders Kindern Obst zur willkommenen Nahrung macht. Daß Kinder gern Obst essen, weiß jede Mutter. Aber bis vor noch gar nicht langer Zeit sagte uns die Wissenschaft zu dieser Erscheinung nur sehr wenig. Heute aber wissen wir, daß Obst wertvolle, unersetzliche Nahrung ist. Obst genuß ist darum nicht Luxus, sondern Lebens notwendigkeit, sagt Dr. M. Vogel, der wissen schaftliche Direktor des Deutschen Hygiene- Museums in Dresden. Kinder brauchen des halb Obst noch dringlicher als die Erwachsenen. Schon dem Säugling, zumal dem künstlich er nährten, sollte man vom dritten bis vierten Monat täglich einige Teelöffel frischen Obst- saftcs geben. Später treten die Früchte selbst — Acpfel, Birnen, Pflaumen, Weintrauben und Beeren — hinzu, im Anfang entsprechend geschält, entkernt, zerkleinert oder geschabt. Roh ist das Obst stets wertvoller als ge kocht oder getrocknet. Auch ist das heimische Obst reicher an Vitaminen als das ausländische, weil es völlig pfückreif geerntet wird. Der heimische Obstbau mit seinem reichlichen An gebot macht es uns möglich, in der Kinder ernährung das ganze Jahr hindurch den Be darf an gesundem Obst zu decken. A. E. Wir bitten, uns von ven in den Tageszeitungen erschienenen *6^0 Artikeln stets ein Beleg exemplar etnsenden zu wollen OderWeslens Gemüsebau Der oberschlesische Gemüsebau hat in be sonderem Maße unter dein Verlust des ostober schlesischen Industriegebietes zu leiden ge habt. Nur durch Zusammenschluß und Auf nahme des gemeinsamen Absatzes kann eine Besserung erzielt werden. Zu diesem Zw«k wurde die obcrfchlesische Absatzgemcinschast für Gartcnbauerzeuguisse in Oppeln gegründet. Um der Beihilfen aus dem Noiprogramm wegen mangelnden Betriebskapitals nicht verlustig zu gehen, wurde zur Förderung des Gemüse baues im allgemeinen und als Dachorganisation für die obige Genossenschaft eine Gemüsebau G. m.b.H. mit einem Gründungslapital von 20 000 Mark und dem Sitz in Natibor ins Leben gerufen. Beteiligt sind vorläufig die Stadt Ratibor und die oberschlesische Land- gesellschast; auch die Landwirtschastskammer ist beigetreten. Ostpreußens Frühgemüsebau Von Ottmar Model in Königsberg Am 26. Juni d. I. besichtigte die Bezirks gruppe Königsberg in der östlichen Umgebung der Stadt gelegene Gemüsebaubetrtebe. Da bis heute über die Beschaffenheit und den Kultur stand der besichtigten Betriebe von keiner Seite ein Bericht erstattet worden ist, sehe ich mich veranlaßt, auf den derzeitigen Entwn"lungs- stand des Frühgemüsebaues in Königsberg mit einigen kurzen Worten einzugehen, um vielleicht damit lebhaftere Bemühungen anzuregen. Leider muß mit Bedauern festgestellt werden, daß in der Nähe der Provinzialhauptstadt mit nahezu 300 000 Einwohnern der Frühgemüsebau sich noch ganz in den Anfängen befindet. Die besichtigten Betriebe, die unter bester fachmän nischer Leitung stehen, besitzen leider noch sehr wenig mit Glas bedeckte Kulturenflächen und beschränken sich in der Hauptsache aus den Ge müsebau in Frühbeetkästen und im freien Lande. Heizbare Blockbauten fehlen ziemlich ganz. Nur in einem Falle wurde ein Betrieb Mittlerer Größe gefunden, der zweckmäßige Blockbauten in guter Beschaffenheit mit ausgezeichneten Kulturen aufwies. Es ist unbegreiflich, daß die bis jetzt von Seiten des Staates zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel gerade in der unmittelbaren Nähe unserer Großstadt nicht stärker zur Aus nutzung verwendet worden sind; um so mehr, als die überall vorhandenen anscheinend sehr gün stigen Bodenverhältnisse den größten Anreiz bieten sollten. Leider scheint auf diesem Gebiet eine tatkräftige mit Umsicht und Durchschlags kraft vorhandene Führung zu fehlen, die den sonst tüchtigen und fachlich gut ausgebildeten Betriebsinhabern die nötige Unterstützung und Weisung zuteil werden läßt. Gerade hier bei uns im Osten ist es erste und dringende Aufgabe, den Gemüsebau nur unter Glas, und zwar so weit als möglich in heizbaren Kullurräumen in größerem Maßstabe in Angriff zu nehmen. Nur dadurch kann die Einfuhr ausländischer Erzeug nisse auf ein geringeres Maß zurückgeführt wer den. Es wäre eine dankbare Aufgabe, wenn so wohl die Landwirtschaftskammer, als auch der Landesverband Ostpreußen im Reichsvcrband des deutschen Gartenbaues e. V. als auch der Ma gistrat der Stadt Königsberg sich der Unter stützung der bereits vorhandenen und auch der noch neu entstehenden Betriebe in stärkerem Maße annehmen würden. Ganz besonders könnte die Stadt Königsberg in diesem Falle als Eigen tümerin großer Ländereien mit vorzüglich ge eigneten Bodenverhältnissen helfend eingreifcn. D'as in dieser Beziehung hier in unserer Provinz bis heute Geschehene steht leider gegenüber an deren Provinzen und Ländern des ganzen Reiches in weitem Rückstände, sodaß es energischer Arbeit und tatkräftiger Hilfe bedarf, um das Versäumte nachzuholcn. AuMellimslalenüer Die von unserer Bezirksgruppc für Ende September geplante „Herbstschau" für Blumen, Obst und Gemüse mußte zu unserem Bedauern aufgegeben werden, da einerseits der Umbau der Stadthalle lPaulinenschlößchen) bis zu diesem Termine nicht fertiggestellt sein wird und ande rerseits die finanzielle Lage der Stadt einen größeren Zuschuß in diesem "Jahre nicht gestattet, ohne den wir jedoch nicht auskommen können, wenn die Sache den früheren Ausstellungen wür dig bleiben soll. Bez.-Gr. Wiesbaden-Rheingau. Fragen: Frage 88 Heizbaren Doppelkastcn Ich beabsichtige einen heizbaren Doppel kasten anzulegen. Die beiden Seitenstücke sollen aus Beton gestampft werden. Wie mache ich es am besten mit dem Mittelbalken? Der Kasten soll für Cinerarien, Hortensien, Chry santhemum und Geranienstecklinge sein, und ist 30 m lang. Wie hoch nehme ich ihn am vorteilhaftesten über der Erde, und wie tief in der Erde. H.G.inD. Frage »1 Warmwasserkessel Welche Warm Wasserkessel find die besten? N. W. in W. Frage 92 „Masuren" Wer kennt dis Erdbeersorte, ihre Reifezeit, ihren Ertrag und ihre sonstigen Eigenschaften in bezug auf Anfälligkeit, Ausdauer und Boden art? Wo ist die Sorte echt erhältlich? W. H. in W. Antworten: Antwort 84 Kohlaussaat im Herbst Um bei dem Anbau von Frühkopfkohl Erfolg zu haben, ist es notwendig, daß die geeigneten Sorten gewählt werden. In allererster Linie kommt hierfür der Bonner Advent Wir sing in Frage. Von Weißkohl ist die Sorte Chou pain und von Rotkohl Holländi scher Export und Holländischer Allergrößt er zu empfehlens Rotkohl wird je doch weniger Bedeutung haben, da man bei Früh aussaat im Mistbeet auch gute Resultate erzielt. Winterhärten Blumenkohl, d. h. solchen, der, ohne Schaden zu erleiden, den Winter im Freien aushält, dürfte es für die allgemeine Anpflanzung wohl noch nicht geben. Die mit der holländischen Sorte „Groots frühester Lecerf" ange stellten Versuche haben keine befriedigende Resul tate gezeitigt. Bei Frühaussaat im Mistbeet lieferte obengenannte Sorte sowohl im Kalthaus wie auch im Freien gute Erträge. Man wird gut tun, Blumenkohlpflanzen frostfrei zu über wintern und erst im Frühjahr auszupflanzen. Hierzu ist die bekannte Sorte „Erfurter Zwerg" zu empfehlen. Um das Durchschießen der Gemüsepflanzen zu verhüten, ist es notwendig, daß die Aussaat zur rechten Zeit gemacht wird und die Pflanzen eine geeignete Behandlung erhalten. Vor allem ist Originalsaatgut, wie es die Gemüsezüchter am Vorgebirge verwenden, zu beschaffen. Die Aussaat wird Ende August vorgenommcn und zwar recht dünn, damit jede Pflanze Raum zur Entwicklung hat. Sobald die Pflanzen das dritte Blatt gebildet haben, werden sie vertopft im Abstande von 10X10 om. Dadurch bleiben die Pflanzen gedrungen Lud köuncü recht viele Wurzeln entwickeln. Das Auspflanzen wird im Oktober vorgenommeu. Bis zum Eintritt des Winters müssen die Pflanzen gut angewurzelt sein. So behandelt, erzielt man nicht allein einen gleichmäßigen Bestand der Felder, sondern die Pflanzen überstehen die normale Wmterkälst und vom Durchschießen wird wenig oder gm nichts vorhanden sein. . L. Müllers in Kaiserswerth ä. Rh. Das Schießen der überwinterten Kohlpflanzcr liegt nicht an den Sorten, sondern an der Ueber- winterung. Zunächst dürfen die Kohlpflanzen nicht zu früh ausgesät werden. Den Zeitpunkt bestimmt die Gegend. Bei uns in Ostfriesland sät man sie am besten in der 1. Hälfte oes Sep tembers. Die Pflanzen sollen nach dem Pikieren noch kräftig anwachsen, dürfen aber nicht zu groß sein, wenn sie in die Winterruhe gehen. Sie dürfen ferner den Winter über nicht der Sonn« ausgesetzt sein, durch wiederholte Stockungen im Wachstum und damit abwechselnden Saftaufstieg in den Pflanzen wird das Schießen im Frühjahr verursacht. Man vermeide im Herbst auch eine Stickstoffdüngung der Pflanzen. Ueberreich er nährte Pflanzen erfrieren leichter. Den Winter über müssen die Pflanzen an einem geschütztex Platz stehen, wo sie vor jeder Sonnenbestrahlung geschützt sind. Eins ist noch zu beachten: Kohlrabi kann nicht überwintert werden, er schießt in; Frühjahr. Wenn ich von den Kohlsorten einige nennen soll, die sich gut zur Ueberwinterung eignen, so sind es: Dithmarscher, Glückstädter und Ruhm von Enkhuizen an Weißkohl; Kitzin ger und Eisenkopf an Wirsing rmd Holländischer früher, Zittauer, früher Erfurter an Rotkohl. Blu menkohlpflanzen überstehen im Freien nicht den Winter. Man pikiert sie in Kästen und legt beim Eintritt stärkerer Fröste die Fenster auf, die man dann aber den ganzen Winter über liegen läßt. Zwischen den Pflanzen und den Fenstern muß eine gute Entfernung bleiben. Bei starkem Frost legt man auch noch Stroh- decken auf. Auch sie sind gegen Sonnenbe strahlung zu schützen. Eine gute Ueberwinterung von Weiß-, Rot- und Wirsingkohlpflanzen er zielt man, wenn man die Saatbeetc — also ohne die Pflanzen zu pikieren — mit einem Latten gerüst in etwa 00 am Höhe bedeckt und hier über beim Eintritt des Wintebs Strohdecken breitet. I. Hayunga in Weener. Antwort 89 Meine Salmen blühen nicht Der Grund des Nichtblühens der Salbten ist schwer feststellbar. Es muß angenommen werden, daß der Grund in der Herkunft des Samens oder in den Eigenschaften der Mutter pflanzen, die zur Stecklingszucht benutzt wurden, zu suchen ist. Versuchen Sie es mit erstklassigem Samen einer verläßlichen Lieferfirma bzw. mit einigen neuen Mutterpflanzen. Von den Splen- dens-Sorten keimt der Sams schwer und schlecht. Man muß reichlich und schon Ende Februar nussäen, dazu ziemlich warm. Die jungen Pflanzen müssen warm, aber nicht naß stehen. Bis zum Auspflanzen wachsen sie langsam. Stecklingspflanzen blühen früher. Um sie zu erhalten, topft mau im Herbst Pflanzen ein, überwintert sie im Hause bei 15 bis 18° o und macht die Stecklinge Ende Februar. Die Steck lingsvermehrung hat die aus Samen fast völlig in den Hintergrund geschoben. Als Stecklinge weiden nur junge, krautige Spitzen genommen — verholzte wachsen schwer — und in Torf mull bei 18 bis 20^ 6 Bodenwärme zur Be wurzelung gebracht. Georg Kaven, Dresden-Tolkewitz, Herr Ansorge und das Seneiol Eine zrveike Auseinandersetzung mit Herrn E. Ansorge Von Fr. Meyer in Hamburg In Nr. 20 der „Garienbauwirtschaft"" hatte ich einen Angriff gegen Herrn C. Ansorge, Altona-Kl.-Flottbek, gerichtet und die Art seiner Propaganda für das Geheimmittel „Benetol" gegeißelt. Herr Ansorge brachte in Nr. 20 von „Möllers Deutsche Gärt nerzeitung" vom 11. 7. eine Entgegnung, die er mit einer wahren Flnt persönlicher Beschimpfungen gegen mich eröffnet. Ich habe mit einem Ablauf dieser Art seiner Kampfführung gerechnet, aber es liegt mir nicht, Herrn N. auf diesem von ihm be liebten Wege zu folgen. Ich erkenne seine Ucberlegenheit, in dieser Form sich mit einem Gegner auseinanderzusetzen, neidlos an, und ich beschränke mich heute im wesentlichen dar auf, die von ihm vorgebrachten sachlichen Irr- tümer richtigzustellen. Daß es dabei ohne einige Schärfen nicht abgeht, bedaure ich. Aber warum, Herr An sorge, stellen Sie wieder Behauptungen öffent lich auf, deren Unrichtigkeit Ihnen so greifbar nachgewiesen werden kann? Sie können nicht beanspruchen, daß dis Gärtncrwelt gewagte oder falsche Behauptungen ohne Widerspruch von Ihnen entgegennimmt, nur weil Sie An sorge heißen! In Sachen „Benetol" bin ich denn doch nicht der Ignorant, als den Sie mich hin stellen! Tas geht auch für Sie eindeutig aus den 4. Absatz meines Artikels hervor. Ich habe viel Geld, Zeit und Arbeitskraft aufgeweudet, um allen Ihren Behauptungen und angeblichen Gewährsmännern nachzu- gehen, und bisher habe ich noch nicht einen Erfolg bei Verwendung von Benetol scst- stellen können! Vor zwei Monaten hatte ich bereits allerlei gesehen und gehört von Miß erfolgen. Aber ich habe damals mit meiner Ablehnung vorsichtig zurückgehalten, weil ich es nicht glauben mochte, daß an allen Ihren Worten und Versprechungen so wenig richtig fein könnte. Heute bin ich zu einer völligen Ablehnung gekommen und was ich im Laufe dieser letzten Monate gesehen oder was ich an Berichten von glaubwürdiger Seite gehört habe, deckt sich vollkommen mit dem Stand punkte, der in einem der letzten Sitzungsbe richte der hiesigen Bezirksgruppe im Neichs- verbande des deutschen Gartenbaues zum Aus druck kommt. In dem veröfjentlichien Bericht über die Sitzung am 4. Juli 1Z29 heißt es: „Unter Verschiedenes fragt man an, wie die Wirkung von Benetol ist. Mehrere Kol legen hatten dieses angewandt, konnten es aber nicht als wirklich erfolgreich be zeichnen." Sind Sie, Herr Ansorge, auch so vor- sichtig gewesen wie ich, als Sie das Benetol als „d a s" M i t t e l gegen dieLungen schwindsucht, auch als ein Heilmittel gegen Flechten und andere Hautkrankheiten, gegen Blutvergiftungen empfahlen? Die Verantwortung hätte ich nicht über nehmen und heute nicht tragen mögen, wie Sie es so ganz unbedenklich tun, indem Sie noch einmal wiederholen, daß diese von mir gerügte Weise einer Propaganda für ein un- erprobtes Mittel den Tatsachen entspreche! Eine zweite Frage! Haben Sie, Herr Ansorge, auch immer die Vorsicht angewendet, die Sie bei mir vermissen, wenn Sie Gutachten für das Benetol brauch ten? Ich hoffe, diese leise Frage genügt Ihnen vorläufig. Wenn Sie es aber wünschen, schreibe ich deutlicher! Bei Ihrem Vortrag, den ich hörte, waren nach meiner Schätzung gegen 60 Herren zu gegen. Bringen Sie mir einen, der Ihnen bestätigt, ich hätte über Ihren Vortrag nicht wahrheitsgemäß berichtet! Aber keine allge meinen Redensarten! Di« haben wir inzwischen genug gehört! Daß ich noch nicht alles aus der Versammlung berichtet habe (und es auch nicht ohne zwingenden Grund vor das Forum der Oeffentlichkeit bringen werden, wissen Sie ja. Sie bestreiten, daß Sie oder der Erfinder das Benetol jemals als „Düngemittel" be zeichnet hätten. Ich habe das auch nicht be hauptet. Tatsache aber ist, daß der General vertreter der „Fabrik" — dir ich bisher allerdings weder aus dem Adreß- noch aus dem Tclcphonbuch für Hamburg ermittel» konnte — das Benetol etwa bis Ende Juli 1928 als Düngemittel annonciert hat. Ich lege dieser meiner Entgegnung ein Inserat zur Kenntnisnahme sür die Schrift leitung der „Garienbauwirtschaft" bei. Ihre Vorträge habe ich damals nicht ge hört, nehme es aber auf meinen Eid, daß Sie es mir gegenüber mehrfach als ein hervor ragendes neues Düngemittel gelobt und empfohlen haben, so daß ich erstaunt war, vor etwa einem Jahre von Ihnen zu hören, als Düngemittel dürfe es nicht mehr be zeichnet werden, weil man die Zusammensetzung nicht preisgeben wolle. Sie wissen also doch auch ebensogut wie ich, warum es dann zu einem Reiz- und Schädlingsbekämpfungsmittel umgcstempclt worden ist! Außerdem habe ich Dutzende von Zeugen, die bekunden, daß auch Sic es als Düngemittel einzusühren versucht haben. Sie bestreiten auch den von mir ange gebenen Zentnerpreis von 26 RM. Ich süge gleichfalls für die Schriftleituug Inserate des hiesigen Vertreters vom April und Mai dieses Jahres bei; denn diese Zeit steht ja zur De batte. Es wird in diesen Inseraten ange boten pro Zentner 26 RM.; 10 Pfund 3 RM.; 1 Pfund 0,35 RM. Nur dieses Benetol wird den Gärtnern offeriert, und sür Gärtner habe ich gesprochen und geschrieben! Was die Eierhändlcr benutzen, sofern sie das Benetol überhaupt gebrauchen, ist mir herzlich gleichgültig. Daß Dummheit die Triebfeder zu Ihrer übertriebenen Reklame sür das Benetol ist, habe ich nicht angenommen. Sie können sich nicht erklären, wie ich zu meiner Stelllmgnahme gekommen bin? Nun, finanzielle Interessen habe ich nicht, das bitte ich Sie von vornherein mir zu glauben. Aber ich halte das Gcheimmittelwcsen für ein Unwesen, für einen Krebsschaden, bei dem die Gärtnerei stets der leidende Teil gewesen ist und es auch heute noch ist. Bis vor noch nicht allzulanger Zeit haben auch Sie sich stets zu diesem Standpunkte bekannt. Jetzt haben Sie sich mit Ihrer Propaganda sür das Bene tol so unvorsichtig und so weitgehend expo niert, daß Sie eine herbe und etwas ätzende Kritik geradezu herausforderten. Den vorder sten Pflegt zumeist der erste Schlag zu treffen. In der Sache selber habe ich mich nur an Ihre Worte rmd insbesondere an Ihre Publikationen gehalten. Das denke ich auch in Zukunft zu tun, wenn wir heute noch nicht zu Ende kommen sollten. Ans Ihren Ausflug in das Gebiet der physikalischen Chemie usw. will ich heute noch nicht eingehcn; aber Ihre Ausführungen über- die Tomatcneinfnhr wollen wir noch einmal unter die Lupe nehmen, damit die Leser sehen, wer von uns beiden denn nun eigentlich „sehr schlecht zugehört" hat! Ich habe in meinem Artikel den Absatz Ihres Referates wörtlich gebracht und ihn auch entsprechend gekennzeichnet; wenn da etwas mißdeutet wäre, könnte es doch nicht an mir liegen! Nun erwiderten Sie mir an Ihrem Vor» tragsabend, es handle sich bei den in Rede stehenden Tomaten um solche, die Deutschland auf Grund des Versailler Friedensvertrages von Teneriffa abzunehmen hätte. Es sei demnach unser eigenes Interesse, daß die Tomaten ohne Schäden herüberkämen. Diese Ihre Deutung habe ich damals so gleich angezweifelt: oder wollen Sie auch das bestreiten, Herr Ansorge? Dann müßte ich den Lesern die ganze Geschichte erzählen. Der Leserschaft des „Möller"" tischen Sie nun eine ganz andere Version auf. Danach soll es sich um Sendungen einer deutschen Pflan zungsgesellschaft handeln. Sagen Sie mir aufrichtig, welche der beiden Lesarten ich nun glauben soll! Sollte es die letztere sein, dann geben Sie mir gleichzeitig auch die An schrift der Pflanzungsgesellschaft. Kommen wir nun noch einmal zur Sache selber! Ihre Entgegnung macht es notwendig, nun mehr auch die Frage der Brauchbarkeit des Vcnctols im Pflanzenbau zu klärcu. Daß ich bisher eine günstige Wirkung nirgends beobachtet habe, erwähnte ich bereits. Aber ich bin nicht unbelehrbar, wenn Sie mir sonst auch allerlei bezeugt haben. Geben Sie mir eine Stelle auf, an der ich nur eine oder einige von den von Ihnen behaupteten günstigen Wirkungen des Benetols sehen kann! Aber, bitte, scheiden Sie alles aus 1. was von Versuchsanstellern herrührt, die am Verkauf interesfiert sind, und 2. was nicht in einwandfrei eingeleiteten und durchgeführten Vergleichsversuchen zu er mitteln oder zu beobachten ist. Daß ich Grund habe, gegen sogenannte Gutachten mißtrauisch zu fein, beutete ich Ihnen schon an! Es tut mir leid, Herr Ansorge, daß Sie die letzten Sätze meines Artikels nicht ver standen haben. Ich glaube aber nicht, daß sonst noch ein Leser darüber gestolpert ist. Um endlich zum Schluß zu kommen: Ge wiß hat es zu allen Zeiten Menschen ge geben, die mit ihren Gedanken oder mit ihrem Können ihren Mitmenschen weit voran gewesen sind, die aber — leider — von ihren Mitmenschen nicht erkannt und augefeindet wurden. Aber nicht jeder, der heute ein Ge- heimmittcl herstcllt oder es seiner ungläubigen Mitwelt anpreist, ist ein Galilei! Im Falle „Benetol" nehme ich heute das Odium der Rückständigkeit gegenüber der Nachwelt mit vollem Bewußtsein auf mich!
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