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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
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- Gartenbauwirtschaft
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Wir bitten, die mit *6?v gezeichneten Artikel durch die Pressewarte den Tageszeitungen zuzusteNen »MO Die Tomate als VolksnahrungsmMel Wenn auch die Tomate bereits seit Jahr- zehmen als Gemüsefrucht in seder Hauswirt schaft bekannt ist, so wird sie doch immer noch nicht in dem Maße als bekömmliches und er frischendes Nahrungsmittel verbraucht, wie sie dies mit Rücksicht auf ihre vielfache speisewirt- chaftliche Verwendbarkeit im Interesse einer gr ünden Volksernährung verdient. Die Ausgangs- orm unserer heutigen Tomate war eine ganz kleinblütige Form mit kirschgroßen Früchten, die im Küstengebiet Perus heute noch wild wachsend angetroffen wird. Heute wird die ein jährige Pflanze in der ganzen Kulturwelt und nicht zuletzt bei uns selbst in vielen Varietäten angebaut und liefert in ihren Früchten ein wohlschmeckendes und zuträgliches Gemüse. Der deutsche Anbau hat in den letzten Jahren derart zugenommen, daß der Käufer möglichst versuchen sollte, Tomaten deutscher Herkunft zu erhalten. Warum? Weil die einheimischen Tomaten den holländischen und italienischen gegenüber einen großen Vorzug haben: Sie sind in der Sonne am Strauch gereift, während die vom Ausland eingeführte Ware zumeist halb grün gepflückt und verpackt werden muß, weil sie sonst bei der Länge des Transportes leiden würde. Dieser Vorteil der einheimischen Tomate macht sich in einem ausgesprocheneren Aroma und einem infolge des unter Einwirkung des Sonnenlichtes erfolgten Reifeprozesses höheren Gehalt an lebenswichtigen Stoffen bemerkbar. Der Genuß von Tomaten, ob roh oder ge kocht, übt insbesondere auf die Verdauun^s- organe und damit auf das körperliche Allgemein befinden eine sehr günstige Wirkung aus. Ihr Kalorien- und Eiweißgehalt ist zwar nicht sehr groß, da aber Ergänzungs- und Mineralstoffe eine nicht minder wichtige Rolle als die organi schen Nährstoffe in unserer Ernährung spielen, sollte der Tomate mit ihrem Vitaminreichtum und hohen Gehalt an Mineralstoffen ein bevor zugter Platz in unserer Ernährung eingeräumt werden. U. E. Wir bitten, uns oon den in den Tageszeitungen erschienenen *08v-Artikeln stets ein Beleg exemplar einsendcn zu wollen Mauzenschutzliche Maßnahmen im Znli-Augusl Allgemeines. Das veränderliche, meist feuchtwarme Wetter der letzten Woche läßt ein stärkeres Auftreten oon Pilzkrankheiten erwarten. Deshalb vor beugende Maßnahmen hiergegen anwenden. Auf Wegen und freien Plätzen die bewährten Un- Zautvertilgunsmittel: Via rasa, Ex, Ustil usw. «»wenden. 8. Im Gartenbau. Gegen Mehltau an Rosen, Chrysanthemen isw. mit Solbar oder Schwefelkalkbrühe spritzen oder mit Schwefel stäuben. In Ge wächshäusern Pflanzen gut sencht halten und gegebenenfalls mit Parasitol, Pslanzenwohl usw. spritzen oder räuchern. O. Im Gemüsebau. Don Kohlgallenrüßlern und Kohlhernie be fallene Pflanzen vernichten. Gegen Kohlsliegen Kohlkragen anlegen. Gegen Schnecken Kalk staub, Kali oder Limaxin anwenden. Kohl weißlingsschmetterlinge abfangen, ehe sie ihre Eier ablegen; diese, wie auch die jungen Räupchen absuchen und vernichten. O. Im Obstbau. Gegen die Schorfkrankheit (Fusi- eladium) zum dritten Male mit kupferhaltigen Mitteln oder Schwefelkalkbrühen spritzen. Ge gen Apselmehltau oder amerikanischen Stachelbeermehltau Schwefelkalkbrühe oder Solbar anwenden. Befallene Stachelbeer sträucher, kurz nach der Ernte verjüngen. Don Blattläusen befallene Bäume oder Sträucher mit Quassia- oder Tabaksseifenbrühen be spritzen. Blutläuse an Apfelbäumen durch Bespritzen mit starkem Wasserstrahl bekämpfen, danach Pctroleumseifenbrüben, Spiritus und Schellack usw. anwenden. Moniliakranke Kirschen- und sonstige Steinobstzweige aus- schneidcn und verbrennen. Fallobst aufsuchen Und vernichten. Nordmann, Kreuznach. Polens Gartenbau In den letzten Jahren hat der polnische Gartenbau beachtenswerte Fortschritte ge macht. In Gemüse reicht Polen bereits mit seiner Produktion für den Eigcnkvnsum aus. Ein starker Bedarf macht sich hingegen bei der mangelhaften Eigenproduktion nach Früh gemüse (Gurken und Tomaten) fühlbar, die zum großen Teil eingeführt werden müssen. In Samen und Frühgemüse wird der Bedarf nur zu 60°/o gedeckt. Ein starker Import findet auch in Blumen statt, den größten Einfuhrposten bildet aber Obst. Einen Ein- blick in die Fortschritte des polnischen Gar tenbaues in den letzten Jahren wird die in diesem Sommer bis Ende September 1929 stattsindende Allgemeine Rcichsausstellnng in Posen gewähren, in deren Nahmen auch eine geschlossene Gartenbausonderschau veranstaltet wird. FrachlbereHnung für lebende Mauren Berichtigung zu Nr. 24 v. 13. 6. 1929. Für lebende Pflanzen der Ermäßigten Eilgutklasse in Ladungen gelten die Fracht sätze der Klassen 8, 810 und 8 5. Als Fracht gut gehören alle lebenden Pflanzen zu diesen Ladungsklassen. In der 1. Spalte, 18. Zeile von unten und vorletzte nnd letzte Zeile ist also statt „v, O10 und VS" zu setzen „8, 8 10 und 8 5". In der 2. Spalte, 7. Zeile von oben, ist tu p'tzen „A's Ferst- nnd Heckenpslan-en usw.". Fragen: Frage 81 Tomatenkrankheit Meine Tomaten bekommen über der Erde an der Wurzel kranke Stellen und sterben ab. Woran liegt das? K. S.inN. Frage 82 Blumenkohl und Salat im Winter Ich habe in diesem Jahre einen Gemüse hausblock ohne Heizung gebaut und möchte nun zu Weihnachten gerne darin fertigen Kopfsalat und Blumenkohl haben. Geben Sie mir bitte Auskunft, welche Sorten ich wählen muß und wann die Aussaatzeit ist. Wie muß zweck mäßigerweise der Boden beschaffen sein? P. T. in E. Frage 83 Gelbwerdcn von Asparagus Sprcngeri Meine Sprenger: bringen seit diesem Früh jahr mit Beginn der wärmeren Zeit Wedel von gelblichem Schein und sehen aus, als hätten sie voller Läuse gesessen. Die Pflanzen stehen in Töpfen Nr. 6 in Komposterde mit etwas Lehm und Hornspänen; Wurzeln sind gesund. Das Haus ist mit Rohglas (Block) gedeckt und gekalkt, Lüftung ist genügend vorhanden. Ich gebrauche zum Winter ziemlich viel Grün uno befürchte eine Mißernte. Kann Asparagus Sprengeri bei Sonnenschein gespritzt werden? Muß viel oder wenig gelüftet werden? H. S. in R. Antworten: Antwort 7S Woraus stellt man am besten die Tabletten in den Gewächshäuser» her? Ich habe mir auf einfache Art und Weise sehr haltbare und praktische Tabletten aus Beton selbst hergestellt. Allerdings muß ich einen Nachteil gleich vorweg erwähnen, diese Tabletten lassen sich nicht ohne Schwierig keiten entfernen, um die Häuser auch ohne Tische zu verwenden. Aber wo das nicht in Frage kommt, kann ich sie jedem Kollegen, schon der Billigkeit halber, nur empfehlen. Als Rahmen verwendete ich 5 mm starkes Winkel eisen, ebenso zu den alle ir/z m angebrachten Stützen und seitlichen Verbindungen. In dieses Skelett spannte ich zölligen Maschendraht, unter pissen wird nun eine Bretterlage so angebracht, daß zwischen Bretter und Maschendraht unge fähr 1—2 cm Raum bleibt, die Brettunter lage dient nur als Auflage für den Beton und muß so angebracht werden, daß sie nach Erhärten ohne viel Mühe wieder entfernt werden kann; möglichst gar nicht nageln, nur gut versteifen, damit sie sich beim Ausbringen des Betons nicht senkt oder verschiebt. Stehen genügend Deckbretter zur Verfügung, so ist es gut, wenn man gleich die ganze Länge aus einmal aufstellen kann, sonst läßt sichs aber auch teilweise ausertigLM Den Beton stellte ich mir aus einen Teil Zement und fünf Teilen Sand her; trocken gut vermischt und dann soviel angefeuchtet, daß sich die Masse fozu- sagen kneten läßt. Nun bringt man den Beton auf die Bretter, die man erst noch mit Zeitungspapier belegt hat, um ein Anbacken des Zements an das Holz zu verhindern. Mit einem glatten Brettstück wird der Beton gleich mäßig festgedrückt und glatt gerieben. Die Tablette braucht höchstens S cm dick zu werden. Der Maschendraht wird inmitten der Masse zu liegen kommen; wenn vorhanden, kann man auch noch alte Eisenstücke (wie Fenstereisen usw.) mit einbringen. Diese müssen aber vom Rost befreit sein. Dann ist weiter nichts mehr zu tun, als die so entstandene Tablette wieder holt anzufeuchten; der Beton mutz feucht er härten. Nach drei Tagen kann die Tablette schon verwendet werden, jedoch erst nach weiteren acht Tagen darf die Holzunterlage ent fernt werden. Diese Tablette ist von unbe grenzter Lebensdauer, und hält eine weit größere Belastung aus, als für diese Zwecke in Frage kommt, Konrad Geier, in Stenz b. Königsbrück (Sa.). Antwort 78 Ameisen Um Ameisen zu vertreiben, stellen Sie flache Schalen mit einer Mischung von Zucker (feinem Kochzucker) und Borax auf. I. Krohnin Neu-Ruppin. Mit Ausnahme der gelben Pharaoameise, die aber nur in Häusern lebt, sind die Ameisen nützliche Tiere. Sie spielen im Haus halt der Natur eine große Rolle und ihre Nützlichkeit ist wiederholt einwandfrei sestge- stellt worden. Ich möchte diese Bemerkung voranschicken, weil ich jeden, der mit Ameisen zu tun hat, bitte, von einer Tötung der Tiere abzusehen nnd sie lediglich von den Orten, wo sie lästig werden, zu vertreiben. Von einem Schaden ist ja an und für sich kaum die Rede. Diesbezügliche Angaben beruhen fast immer auf ungenauer Beobachtung oder find' Schädlingen zuzuschreiben, die vor der Ameise da, wo diese nun angetroffen wurde, den Schaden angerichtet haben. Es muß aber zugestanden werden, daß Ameisen in Wohnun gen, Mistbeete und Treibhäuser nicht ge hören. Hier wird es auch schwer sein, die Tiere so fernzuhalten, daß sie nicht doch ein dringen können. An ein bloßes Vertreiben ist auch nicht zu denken. Wohl oder übel muß man sich entschließen, in solchen Fällen leider zu Maßnahmen zu greifen, welche den Tod der Tiere bedeuten. Man bedenke aber, daß jede Ameisenbekämpfung nutzlos ist, wenn nicht das Nestweibchen, das immer für neue Nachkommenschaft sorgt, vom Tode ereilt wird. Auslegen von Ködern (ausgenommen das „Allizol" gegen die Pharaoameise) ist aus Erdbeeren im Kalthaus Gleichzeitig als Antwort zur Frage 80 Karmann in Karlsruhe Bon W. Die alte „Laxtons Noble", „Sieger" und „Königin Luise" sind Sorten, die erfahrungsgemäß für ein Kalthaus etwa den Anforderungen genügen. Wie sich die neueren Sorten, wie „Oberschlesien", „Rotkäppchen aus dem Schwabenland", „Madame Moutöt" usw. verhalten, darüber bin ich noch nicht schlüssig geworden. Jedenfalls sind die obengenannten Sorten für mittelschweren Boden geeignet und bringen auch dann noch einigermaßen befriedigenden Er trag, wenn die Vorbereitungen nicht so getroffen werden können, wie es zweckmäßig ist. SO—100 Gramm Beeren auf die Pflanze kann man rechnen, wenn man die ersten Ranken wählt und diese in Töpfe einsenkt, damit man die Pflanzen zu jeder Zeit ohne Schädigung des Wurzelsystems auspflanzen kann. In meiner Lehrzeit — und als Arbcitsjunge schon vorher — mußten die Erdbeeren für eine umfangreiche Topftreiberei der Erdbeeren auf dem Kruppschen Hügel zu vielen Tausenden auf diese Weise ab gesenkt werden. Hierzu wurden.7- und 8-om-Töpfe mit Kom posterde gefüllt sind neben der Mutterpflanze nach Vorlochen mit einem dicken Pflanzholz eingebettet. Die erste Ranke, d. h. sie erste Pflanze der Ausläufer wurde mit einem Häkchen aus Birkenbesenrcisig darauf sestgcsteckt. Ein aufgelegter Stein erfüllt denselben Zweck, die junge Pflanze in der Erde des Topfes zu ver ankern und zu verhüten, daß sich die Pflanze über den Topfrand hinausschiebt, wie es ohne Befestigung vorkommt. Die Senker können dann an der Stelle verbleiben, bis man sie braucht. Die Verbindung mit der Mutterpflanze blcivt bestehen, mährend die Verlängerungen der Aus läufer abgeschnitten werden. Für die Topfkultur werden die durchgewurzelten Pflanzen jedoch in größere Töpfe verpflanzt und zweckentsprechend weiter kultiviert. In keinem Falle ist das Wässern der Pflanzen zu unterlassen, da man bei Trockenheit sehr leicht Blütcnbildung anregt und dann vorzeitig blühende Erdbeeren hat, mit denen man nichts anfangen kann, die jedoch den Ertrag ver mindern. An Stelle dieser Absenkung in Töpfe habe ich aber auch in großem Umfange in späterer Praxis und zwar schon in den Jahren 1908/10 in Werder a/H. für ein Tascltraubenkaltbaus im Ausmaße von etwa 800 gm die Senker im Mist- bc" vorkultivierl nnd unmittelbar von der Mutterpflanze ins Hans gebracht. Dabei habe ich gefunden, daß es besser ist. wenn man die Jnngpstnnz.'n nicht zn früh ins Haus bringt. sondern sie so lange als möglich im Freien läßt. (Blühen, Befall mit Spinnmilbe usw. wird verhindert.) In Werder benutzte ich „Lax tons Noble" die auch auf dem „Hügel" am besten abgefchnitten hatte. „Deutsch-Evern" und „Jucunda" waren für diesen Zweck in Werder nicht geeignet. „Madame Moutöt" war damals noch nicht bekannt, die ich der großen Früchte wegen mit ausprobieren würde, solange man den minderen Geschmack nicht als Grund zu ablehnendem Verhalten laut werden läßt. Ne en den anderen großen Sorten, von denen einige erwähnt wurden, kann „Madame Moutöt" auf die Dauer nicht bestehen, weshalb Vorsicht am Platze ist. Für die sonnenärmere Frühjahrs zeit "spielt der Geschmack eine noch größere Rolle als späterhin. In Töpfen abgesenkte Pflanzen würde ich nicht vor Mitte September auspflanzen, nach dem der Boden gründlich bearbeitet sind ge düngt wurde. Unmittelbar von der Mutter pflanze entnommen, ist aber frühere Pflanzung etwa Mitte bis Ende August ratsam. Der Termin für im Kasten vorkultivierte Pflanzen liegt dann in der Mitte der angegebenen Pflanz zeiten. Begreiflicherweise kann man die Pflanzen init Topfballen auch noch später einpflanzen, wenn die Ballen nicht verfilzen. Bei nicht zu stickstoffreichen Böden kann man auf SO zu 2S cm pflanzen, doch richtet sich die Pflanzweite nach der Bearbeitung. Hat man Maschinen, Planeten, Fräse oder Gravely, dann ist deren Arbeitsbreite maßgebend für die Reihen entfernung, wogegen man bei der Pflanzenent fernung ab- und zugeben kann. Bei weiterem Reihenabstand soll man aber auch die Entfernung der Pflanzen nicht minder als 20 cm bemessen. So nimmt das laufende Meter 4—5 Pflanzen auf, und man kann sich den Bedarf für 5 Ar berechnen, wenn man sich über den Rechen abstand schlüssig geworden ist. Die Reihen lausen in Längsrichtung des Hauses. Ein Weg durch die Mitte ist überflüssig, er regt nur zu unnötigem Begehen der Pflanzung an und schadet dadurch. Nach der Anpflanzung wartet man das An wachsen ab nnd deckt dann mit strohigem Mist (Pferdemist tuts) ab, den man im Frühjahre bereits vor der Blüte tüchtig auswässert, so daß oie Strohtcile eine saubere Unterlage für die Beeren bilden, die man, wo nötig, ergänzen kann. Holzwolle nnd gar Tors sind untaugliche Unterlagen, da sie zur Fäulnis der Beeren Anlaß geben. Die Pflanzen sind nach der Ernte unbrauchbar. Für die nächste Pflanzung müssen Jungpflanzen verwendet werden. diesem Grunde vollkommen zwecklos, denn «S tötet lediglich die Tiere, die an der Aus legestelle genascht haben. — Aus diesen Aus- führungen geht schon hervor, daß zu einer wirksamen Maßnahme gegen Ameisen das Nest oder die Nester derselben ausfindig gemacht werden müssen. Das gellngt unschwer dadurch, daß man die Ameisen einige Zeit beobachtet, die sog, „Ameisenstraßen" festftellt und nun diese ver- folgt. Sie führen rmmer zum Nest. Meist wird es sich unter einem Stein, in einem morschen Holz oder in Mauerritzen befinden« Hat man das Nest gefunden, so kann man — sofern es eingebaut ist und bestimmte, äußerlich erkennbare Zugänge besitzt — ab dichten (mit Gips oder Zement). Einige Zu gänge läßt man frei und durch diese wird eine kleine Menge Tetrachlorkohlenstoff in das Nest gegossen. Ist das geschehen, dann schließt man auch diese Löcher zu. Tetrachlorkohlen stoff ist besser zu empfehlen, als Schwefel kohlenstoff, weil ersterer nicht feuergefährlich ist. Sollten nach dieser Prozedur später wieder Ameisen zum Vorschein kommen, was dann möglich ist, wenn das Nest tief in die Erde geht, dann muß das Verfahren wiederholt werden. — Ist die Nestanlage zerstreut im Gartpnterrain und zwischen Steinen, so kann ebenfalls Tetrachlorkohlenstoff verwendet wer den. Die für die Gasbehandlung erforderliche Abdichtung wird durch kräftiges Feststampfen des Erdreichs über den Nestern erreicht. Mit einem zugespitzten Pfahl wird eine enge Zu- gangsöfsnung hergestellt und durch diese das Tötungsmittel eingeführt. Die meisten Tie« sind im Nest nach Sonnenuntergang. Der späte Abend ist also die beste Zeit zur Ameisen« bekämpfung. — Die geschilderte Gasbehand« lung kann durch Auslegen von Ködern unter stützt werden. Ein guter, von der Preußisches Landesanstalt für Boden-, Wasser- und Luft) Hygiene empfohlener Köder wird aus einer Mischung von 0,S Z Brechweinstein mit 100 x Kunsthonig hergestellt und in kleinen Portio nen an den von den Ameisen am häufigsten besuchten Stellen ausgelegt. — Sollte sich im Treibhaus, was aber kaum anzunehmen ist, die kleine, gelbe Pharaoameise eingenistej haben, so ist unbedingt zur ' Anwendung des Allizols der „Degesch" zu raten. Das ge nannte Präparat wird von den Ameisen selbst im Nest an dessen Insassen verfüttert. -- Zur Bekämpfung von Ameisen, welche offene Nester oder Ameisenhaufen anlegen, wird Karbolineum, das einfach über das Nest ge- gossen wird, empfohlen. Neuerdings hörte ich, daß auch das Olanigan der Oelindustrie- Gesellschaft in Wien sehr gut bei ähnlicher An wendung gewirkt haben soll. Eventuell wäre auch das Bestäuben der Nester mit arsen haltigen Mitteln (z. B. Esturmit, Gralit, Meritol) zu erwägen. -Nicht unerwähnt bleib, das Hora-Begasungsversahren, das für Nester, welche in Höhlen angelegt sind, brauchbaz- ist (bekannt als Mäuse- und Ratten-VertL gungsversahren), K. Braßler in Berlin, Antwort 79 Gemüsekultur Für die Ausnutzung des Gemüsehauses iq Spätsommer ist die Vorkultur von Wichtigkeit, Es ist wohl möglich, Tomaten Mitte Juli zur Bepflanzung des Hauses zu nehmen. Bei später einsetzender Beheizung ist immer noch mit einem guten Ertrage zu rechnen. Gute Erfolge brachte bei einer Bepflanzung, die Ende Juni im ver gangenen Jahre vorgenommen wurde, die Sorte Bonner Beste. Den Frühsortenanbau halte ich bei Spätkulturen für vorteilhaft. Bis Mitte Oktober brachte das Haus gute Erträge, dann mußte es leider geräumt werden, um für andere Pflanzen Platz zu schaffen. Um diese Zeit war die Ernte noch nicht beendet. Bei der Pflanzung wurde der Reihenabstand etwas weiter gewählt, wie es sonst üblich ist, er betrug 70 cm, der Abstand der Pflanzen in der Reihe SO cm, Wurden in dem Hause Tomaten zum Früh, anbau gezogen, dann halte ich eine nochmalige Bepflanzung mit Tomaten nicht für zweckmäßig, weil die Nachkultur häufig unter Krankheiten zu leiden hat. In diesem Falle ist der Anbau von Bohnen bester. Je nach den Größenver- hältnissen kommen Stangen- oder Strauch, bohnen in Betracht. Erstere können nur in hohen Häusern anaepflanzt werden. Es ist ratsam, die Anzucht in Töpfen vorzunehmen, sowohl bei Stangen- wie auch bei Strauch. Lohnen. Man muß nur den rechten Zeitpunkt abpassen, in welchem das Auspflanzen vorzu- nehmen ist. Die Wurzeln dürfen in den Töpfen noch nicht verholzt sein. In diesem Falle leidet die Entwicklung der Pflanzen. Werden dis Bohnen gleich an Ort und Stelle gelegt, so bilden sich zu starke Laubmasten und der Ertrag ist geringer. Stangenbohnen ranken an Schnüren empor; mehr wie S—6 Bohnen lasse man aber nicht an einer Schnur emporrankcn. Als Sorte eignet sich „Phaenomen" sehr gut, für Strauchbohnen wähle man die Sorte „Saxan a". Auch Blumenkohl kann zur Spätkultur in Häusern benutzt werden. Die Pflanzung darf dann aber nicht zu früh erfolgen, weil dem Blumenkohl allzugroße Wärme nicht zusagt, Frühsorten sind hier am besten geeignet. Außer der allbekannten Sorte „Erfurter Zwerg" kommt auch der „Sechs Wochen" zur Ver wendung. Bei letzterem ist die Entwicklungs zeit etwas länger wie bei dem „Erfurter Zwerg", dafür ist die Ausbildung eine gleichmäßige. Eine Nachkultur von Gurken ist dann zu empfehlen, wenn die gewählten Sorten gegen dis Blattkrankheiten eine gewiße Widerstands fähigkeit besitzen. Sensation und Diene manns Kalthausgurke bringen guten jkrfolg. Ausgesprochene Treibhausgurken "sollte man "für diesen" Zweck nicht nehmen. E. Müller, staatl. Gartcninspektor, Kaiserswerth a. Rh. Antwort 80 Eruoecren im Kalthausblock Beachte auch den in Heft 7/1929 „Obst- und Gemüsebau" veröffentlichten Artikel: Kaven, Maß nahmen und Vorbereitungen zur Erdbeertreiberei. Die "S ch r i s l l e t t u n g.
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