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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenvauwirtschaft Nr. iS. «. v. 1229 Claus schluckte Trinen. Er war ja doch ein Anfänger! Ganz und gar nicht daran gewöhnt, zu hängen. Und wie schrecklich, sehen zu müssen, nne einer nach dem andern... Er kniff die Augen zu, daß sie brannten. Er senkte den Kopf und mußte doch immer wieder hinschielen. Und immer wieder zählen: Zwei, vier, sechs... Es waren ihrer zwölf. Die letzten zwölf. Da winkte der Herzog. Sprach ganz leise... Was? Gnade?., und lächelte. ES war kein gutes Lächeln. Dann wandte er sich. Ging. Mühsam. Auf den Stock gestützt. Krank. Und dennoch ein Herr über Leben und Tod. — Unter sechs Galgen lagen sechs Trommeln. An jeder saßen zwei Menschen. Jeder hatte einen ledernen Becher in der Hand. Und alle Hände zitterten. Graf Adam Erdmann von Terzky fing am linken Flügel an. Hielt bei der ersten Trom mel. Befahl: „Werst!" Sie warfen. Und es hatte jeder einen Wurf. Und in diesem einen, armseligen, verächtlichen Wurfe lag Sterben oder Sein! * Graf Adam Erdmann von Terzky stand vor der Trommel, neben der Claus Keck saß und der wilde Peter Foßholt Der grinste den Obristen an, hob den Becher, schüttelte... stülpte... hob... „Pasch S!" Peter Foßholt lachte hell auf. Schleuderte den Becher gegen den Galgen. Lachte. Zitternd saß Claus. Leichenblaß. Mit schnad- dernden Lippen. Die Würfel klapperten leise in der bebenden Hand. Ein Wurf! Ein Wurf! Alle seine Sinne schrien zum Himmel: „Herr! Herr!" .. .Er gelobte, schwur, wandte sacht den Becher... Graf Adam Erdmann von Terzky sah hin. Nickte gleichgültig. Sagte: „Pasch sechs." Dann ging er. Eine Minute später pendelte Peter Foßholt, der nicht mehr lachte, am Galgen. Darunter lag sein Becher. Als Claus Keck, den die Knechte des Pro- fossen zu den Zelten seines Kornetts geschleppt hatten, nach Stunden wieder zu sich kam, war er alt geworden. An den Schläfen, über den Ohren bis zum Nacken hinab waren seine Haare grau. Mit schmalen Lippen ging er. Nicht unfroh, aber schweigsam. Er gab Bescheid beim Trünke, aber er suchte ibn nicht mehr wie früher. Er fah zu beim Würfelspiel und lächelte, wenn sie ihn foppten. Zu seinem Freunde Hannes Henke sagte er: „Es war der höchste Wurf meines Lebens, der unter dem Galgen. Pasch sechs! Besser gebt es nicht. So soll er denn auch der letzte sein!" Die Jäger ritten nach den von den Schi- karis bezeichneten Stellen, um dort das Wald zu erwarten. Sie stellten sich am Fuße des Hügelrückens auf und spähten von ihrer Haudah herab ins Dschungel. Treiberlärm tönte, Hühner gackerten, bunte Vögel schwirrten über das Rohr, ein Pfau segelte herrlich grün golden glitzernd über die Baumwipsel, ein kleiner Faju, ein Dschungelfüchschen, flüchtete zwischen Sir Francis und dem Obersten Hut chison durch die Schützenlinie, und ein Rudel Hirsche kam am Stande des Maharadschas vorüber. Jedoch es fiel kein Schuß; denn die Jagd galt dem Tiger. Als die Glocken der Treiber elefanten schon in der Nähe zu hören waren, richtete plötzlich Radha seinen Rüssel steil auf, um ihn gleich darauf ins Maul zu stecken. „Der Gestreifte kommt," flüsterte Mali feinem Herrn zu, „Radha hat ihn gewittert." Der Elefant war sichtlich in Aufregung, denn er bewegte die Ohren und ein leises Zittern ging durch seinen Körper. Aber er war wohlerzogen und klug, und darum bewegte er sich nicht. Da erschien Plötzlich ein gelber Körper im Grase, verschwand und tauchte wieder am Rande des Dschungels auf: mit mächtigem Satze, den langen Schwanz weit ausgestreckt, rannte der Tiger den Hügel hinauf. Da knallt« die Büchse des Maharadschas, der Tiger stieß ein schreckliches, hustendes Gröhlen hervor, warf sich fauchend herum und sprang mit einem Satz an Radhas Hinterteil hoch. Radha schüttelte sich, trompete ver- zweifelt, denn die scharfen Krallen des Tigers zerrissen seine Haut. Er versuchte mit dem Rüssel nach hinten zu schlagen, er schritt rück- wärts, um den Tiger gegen einen Baum zu quetschen, und Masi hatte alle Mühe, ihn zu beruhigen. Schon war der Tiger dicht an der Haudah und schlug mit der Tatze über die Brüstung. Da schoß der Maharadscha zum zweiten Male. Ein roter Sprühregen fiel aus Den Rücken des Elefanten, und stöhnend ließ der Tiger den Rand der Haudah los! Sein schwerer Körper überschlug sich, plumpste zu Boden und blieb dort zuckend liegen. So wohlerzogen und klug auch Radha war — hier kannte sein Zorn keine Grenzen. Er trompete wild, schlang seinen Rüssel um den Tiger, schleuderte ihn beiseite, stürmte hinter ihm drein und trat ihm mit seinen mächtigen Vordersüßen den Schädel zu Brei. Erst nach vielem Zureden, Klopfen und Streicheln konnte Mali den Elefanten beruhigen. So wurde das herrliche Fell des großen, fast zehn Fuß langen Tigers nur wenig be schädigt, und sein Leib konnte auf dem Rücken eines der Treiberelefanten verschnürt und zum Sammelplatz gebracht werden. Noch mehrere Treiben wurden genommen, und es gelang, einige Hirsche und einen Bären zu schießen. Als die Jagd abgebrochen wurde, stand die Sonne schon ziemlich tief im Westen. Wieder flackerten die Lagerfeuer, und die Jäger saßen bei fröhlichem Mahl zusammen. Und er lächelte wieder. Wie einer, der nicht alles gesagt hat. — Also lernte Claus Keck, seines Zeichens ein Stellmacher und nachmalen ein ordentlicher und sehr geachteter Bürger der guten Stadt Wernige rode. daß es für alle Krankheit ein Mittel gibt. Das allerletzte... ist der Tod! Wir bitten unsere Leser, sich zwecks Bestel lung, sowohl der hier besprochenen als auch anderer sonst gewünschter Bücher, an die Gärtnerische Vcrlagsgescllschast m. b. H., Berlin SW. 48, Friedrichstraße 16, zu wenden „Anbau und Düngung van Kouservengemüse". H. Schmidt, Braunschweig unbF. Stof- sert, Peine. 72 S., 22 Abb. RM. 1,80. Die Verfasser behandeln in ihrer kleinen Schrift den Anbau und die Düngung von Kon servengemüse im Anschluß an entsprechende Versuche, die teils in Braunschweig, teils auf der Plantage Peine durchgeführt worden sind. Im ersten Teil werden, kurz zusammen gefaßt, einige allgemeine Erläuterungen über das Thema gegeben, während der zweite Teil sich eingehend mit den Düngungsversuchen und den Erfolgen dieser Düngung befaßt. Es ist eine sehr interessante Zusammen fassung der Düngungsversuche mit den ver schiedensten Gemüsen, die jedem Konserveuge- müse-Anbauer willkommene Ausschlüsse geben wird. Man kann wohl voraussetzen, daß die hier veröffentlichten Versuche durchaus exakt sind. Dennoch enthalten die Schlüsse einige Fehler, die vielleicht besser vermieden wären. Es erscheint etwas unverständlich, daß bei den getätigten Düngnngsgaben lediglich die Preise für den Dünger selbst ohne Anfuhr und Arbeitslohn für das mehrfache Ausstreuen in Rechnung gesetzt sind. Ebenso sind nicht i» Rechnung gesetzt die Mehrausgaben für Pflück löhne bei höherer Ernte. Nach Tabelle 1 werden ausgestveut auf den Hektar bei Volldüngung 950 Kunst dünger, wozu bestimmt wenigstens zwe: Arbeits gänge notwendig sind. Die hierfür entstehenden Kosten sind nicht in Rechnung gesetzt. Bei einem Mehrertrag von 1950 KZ gegenüber ungedüngt ist der Abschlußpreis von 9 RM. je Zentner eingesetzt worden. Es müßte hier für doch zum wenigsten 2 RM. Pjlücklohn je Zentner abgesetzt werden, so daß der Ge winn durch die Düngung nicht 255,55 RM. beträgt und diese Summe um etwa 78 RM. für Mehrkosten beim Pflücken und mindestens 36 RM. für Kosten der Anfuhr, Mischen und Streuen des Kunstdüngers gemindert werden mußte. Dieser Fehler wirkt sich naturgemäß bei den Versuchen mit höheren Gewinnzahlen durch Düngung nicht so stark aus, immerhin wäre eine Erwähnung dieser Unkostensteigerung auch bei höheren Ernten durchaus am Platze. Wenn auch selbstverständlich die kleine Schrift nicht vosiständig ist und z. B. auch der Absatz über Spargel, wie es ja vorläufig nicht anders sein kann, noch recht kurz ist, so habe ich doch das Bändchen mit sehr großem Interesse gelesen und mit Freude begrüßt. Es wird für jeden Konservengemüse-Anbauer ein äußerst wertvolles HiflSmittel fein. Boettner, Frankfurt a. d. O. Dr. Franz Goerrig: „Arbeitsrecht", Preis RM. 12,50. Friedrich KleeiS: „Soziale Versicherung", Preis RM. 15,—. Wordels dauernde Gesetzessamm lungen. Auf dem Gebiete des gesamten Arbeitsrechtcs einschließlich der Sozialversicherung ist die Gesetzgebungsmaschine so reg« tätig, daß ein Persönliche MieUmgen Es sind verstorben: Georg Struve, Neumünster, Bez.-Gr. Mittel holstein. Jean Mayr, Landau, Bez.-Gr. Landau. Unser langjähriges Mitglied Alexander Weyermann, Aachen, ist am 18. April ganz plötzlich gestorben. Er war außerordentlich rege im Verbandsleben tätig und genoß größtes Ansehen bei allen Kollegen. Lange Jahre hin durch war der Verstorbene Mitglied des Ver bandes und widmete seine ganze Kraft den Interessen unseres Berufes. Mitten aus emsig- ster Tätigkeit wurde er unserem Kreise ent rissen. Aufrichtig trauernd stehen wir mit seiner Familie an der Bahre des allzu früh Verstorbenen. Sein Sohn wird im Sinne des Verstorbenen das Geschäft weiterführen. Bezirksgruppe Aachen. Willi Ermel in Knielingen bei Karlsruhe ist am 27. Mai frühmorgens bei der Aus übung seiner Markttätigkeit im Alter von etwa 53 Jahren einem Herzschlag erlogen. Im Monat Mai hat unser Landesverband den Verlust zweier Mitglieder zu beklagen, die sich beide große Verdienste bei der Gründung und Entwicklung des Verbandes erworben haben. Guido Ncischle in Tübingen, eines unserer ältesten Ehrenmitglieder hat seinerzeit bei der Verschmelzung des Verbandes selbständiger heut« gekauftes Werk morgen schon als über- holt betrachtet werden kann. Das hatte für alle diejenigen, di« sich stündig mit dem RechtS- stofs zu beschäftigen haben, erhebliche Nach teile. Durch die vorliegenden Ausgaben des Wordelschen Verlages ist die Möglichkeit ge geben, daß gesamte Gesetzgebungs- und Ver ordnungsmaterial in systematischer Gliederung auf dem Lausenden zu erhalten, da die beiden Bücher in Form der Losenblattbücher heraus- gegeben wurden, die eine Auswechselung ver alteter Teile leicht gestatten. Der Verlag ist bemüht, alle Gesetzesänderungen schnellstens zu verarbeiten und dem Buchbezieher zuzu stellen. Wir haben in unserer Geschäftsstelle beide Werke seit etwa einem halben Jahr in Benutzung. Wir können uns zufried:..stellend über die Bücher äußern, da der Verlag auch regelmäßig und pünktlich alle Ersatzblätter geliefert hat, so daß die Bücher sich au; dem neuesten Stande des Rechts befinden. Bemerkt sei noch, daß ausführliche Sachregister die Auffindung der einzelnen Bestimmungen des Arbeits- und Sozialversicherungsrecht er leichtern. Si. Handelsgärtner am Fuße der Schwäbischen Alb mit der Vereinigung selbständiger Han delsgärtner Württembergs die Führung des Bezirks 6 übernommen und während einer Reihe von Jahren als Obmann dieses Bezirks sehr viel für den Ausbau uud Weiterentwick lung des neugegründeten Verbandes geleistet. Die Beerdigung erfolgte am 8. Mai in Tübingen unter zahlreicher Beteiligung der Kollegen: der Landesverbandsvorsitzende Karl Hausmann legte mit einem ehrenden Nachruf den wohlverdienten Lorbeer an seinem Grabe nieder. Am 23. Mai fand in Stuttgart in aller Stille die Beisetzung des Gartenarchitekten Karl Luz statt. Karl Luz wurde bei der Gründung des Ver bandes im Jahre 1904 als Schriftführer ge wählt und hat als solcher, wie auch als Vor standsmitglied bis zum Jahre 1912 eine außer ordentlich ersprießliche Tätigkeit für den Ver band entfaltet. Den Dank und die Wertschätzung des Ver storbenen brachte der Vorsitzende den Hinter bliebenen unter gleichzeitiger Uebersendung einer Kranzspende zum Ausdruck. Landesverband Württemberg. Der Obergärtner Alfous Trobchcn, der den Obstmuttergarten der Firma Späth in Ketzin geleitet hat, ist am 17. Mai verstorben. * Rudolf Riedel konnte sein 50jähriges Jubi läum feiern. .Hier in dieser Gegend," sprach der Maha radscha, „gibt es einen uralten Tempel, dort drüben an jenen Hügeln steht er; es geht so manche Sage um diesen Tempel, und wir mei den den Ort, denn die Leute behaupten, es gäbe dort böse Geister." „Diese Geister möchte ich sehen", meinte Oberst Hutchison lächelnd. „Spotten Sie nicht, Colonel", verwies der Maharadscha den alten Briten freundlich, aber bestimmt. „Sie müßten lange genug in Indien gewesen sein, um gelernt zu haben, daß es hier im Lande mancherlei Spuk gibt." Der weißhaarige Oberst nickte. „Sie mögen recht haben, Hoheit", sagte er dann nachdenklich. ^Jn der Tat, es gibt in diesem Lande viel Wunderbares, aber gerade das Wunderbare reizt mich, das Geheimnisvolle, und ich hätte große „Tun Sie, was Sie nicht lasten können." sagte der Maharadscha, „aber bitte, zählen Sie nicht auf meine Gefolgschaft. Ich werde die Herren, die Lust haben, in jenem alten Tempel da oben ein Abenteuer zu bestehen, hier unten erwarten. Selbst Berge von Gold und Edel steinen könnten mich nicht reizen, dorthin zu gehen." „Auch ich würde Ihnen nicht raten, Oberst," agte Sir Charles, „dies alte Heiligtum zu be- ichtigen. Aehnliche Tempel aus alter Zeit >aben wir ja auch im Santal-Parganas. Wie chon der Maharadscha sagte: es geht dort nicht mit rechten Dingen zu, besonders aber, wenn die Sonne sinkt und die Nacht einbricht. Da könnte ich Ihnen mancherlei erzählen..." „Ich bin gespannt, Mister Bridgeman," meinte der Oberst, „denn ich höre gern Neues aus unserem Wunderlande." „Ich will Ihnen meine Geschichte erzählen," sagte Sir Charles, „und Sie werden mir recht geben, wenn ich Ihnen wiederhole, daß ein Ausflug nach solchen alten Grabmälern und Heiligtümern nicht ratsam ist. Auch in Gaur, der alten Ruinenstadt, gibt es sonderliche Dinge. Es sind Reste einer herrlichen alten Kultur dort zu sehen, aber es ist gefährlich, denn es ist ein Schlangennest, und viele Krokodile Hausen in den Tümpeln. Weiß der Henker, dies Affen land hat seine Geheimnisse! Da sind Kräfte am Werke, die wir trotz aller Gelehrsamkeit nicht kennen. Gifte, von deren Wirkung wir Europäer keine Ahnung buben, und anderer Zauber..." Der Maharadscha lächelte, winkte abwehrend mit der Hand und meinte, die Europäer seien in der Herstellung chemischer Gifte vielleicht doch noch erfahrener als sämtliche Gaukler und Weisen Indiens zusammen. Str Charles fuhr fort: „Es war vor etwa fünfundzwanzig Jahren, als wir den Ganges mit einem kleinen Regierungsdampfer Hinauf suhren, um dies Krokodil- und Schlangennest zu besuchen. Ich reiste in Gesellschaft zweier Damen und eines Franzosen, eines jungen Konsulatbeamten, der vor kurzem nach Kalkutta versetzt worden war. Außerdem Halle ich meinen Diener und ein paar Eingeborene bei mir. In den Ruinen und Tempelresten von Gaur hielten wir uns nicht allzu lange auf, weil es dort schrecklich viele Moskitos gab und wir fürchteten, wieder vom Fieber angcstcckt zu werden. Allerlei scheußliche Giftschlangen waren auch da; boshafte Affen warfen mit allerhand Gegenständen nach uns. Wir begaben uns wieder zum Schiff und frühstückten an Bord. „Da machte Monsieur Fournier, der Fran zose, den Vorschlag, in den Hauptstrom zu jähren und bei Bajmahal an Land zu gehen, um von dort aus einen längeren Ausflug ins Gebirge zu machen. Mit dem Aufsuchen von Pandua und seinen Ruinen hätte es ja noch Zeit. Ich stimmte zu, trotzdem mein alter Diener mir zuflüsterte: „Sahib — ich muß abraten! Der Ort ist schlecht, und man sagt, es seien böse Geister dort..." Nun, ich war damals noch unternehmend, und jedes Abenteuer reizte mich. Ich riet den Damen, an Bord zu bleiben. Ms. Hunter, sine junge, frische Sportdame, wehrte entrüstet ab — natürlich käme sie mit! Dagegen erklärte Mrs. Harrington, eine ältere Dame, sie sei müde und litte wieder ein wenig an Malaria, darum wolle sie an Bord bleiben. „Am Abend erreichten wir Bajmahal, blieben die Nacht an Bord, brachen aber schon vor Tagesgrauen aus. Wir wurden von emem der Schiffsoffiziere, meinem Diener, einem Sepoy und einem der Matrosen begleitet. Natürlich führten wir Waffen bei uns: ich hatte meine Doppelflinte und einen guten Revolver, der Franzose einen Dolch und eine Pistole, der Schisfsoffizicr führte seinen Dienstrevolver bei sich, der Sepoy sein Armeegewehr und mein Diener einen Karabiner. So stiegen wir denn guten Mutes in die tzüwel hinein. „Nach etwa einer Stunde kamen wir an einen uralten, mit Gras überwucherten Stein pfad, der, vor vielen Jahrhunderten von Men schen angelegt, den Aufgang zu Tempel und Grabmal bildete. Die Stufen waren sehr hoch, und die Treppe führte überaus steil in die Höhe, io daß der kleine Franzose und Ms. Hunter Mühe hatten, uns zu folgen. Es war gegen Ende der kleinen Regenzeit, das Gras wucherte mit unerhörter Ueppigkeit, große rote und blaue Blumen waren überall, bunte Vögel flatterten umher, Spinte und Atzeln kreischten und pfiffen, ein Hutaffe schnatterte zornig über uns, und ein Pärchen Schikrahabichte kreiste über unseren Köpfen. Der Wald war hoch und dicht, Schling pflanzen wucherten an den Stämmen, überall waren Mimosen und Lianen. Eine häßliche Ratte rannte über die Steinfliesen, und große schillernde Eidechsen lagen in der Sonne. Im mer mehr war der Pfad verwachsen, und wir kamen nur langsam vorwärts. „Endlich hatten wir die Höhe erreicht und sahen vor uns eine große Mauer, die gut er halten, aber mit blühenden Büschen bewachsen war. Wir gingen durch das Tor, durch einen langen gewölbten Gang und standen mit dem Ausruf des Entzückens vor einem Teich, in dessen Fluten sich ein herrliches Grabmal, ein tempelähnliches Gebäude spiegelte. Wir genossen den wundervollen Anblick längere Zeit, ehe wir um den kleinen Weiher herumgingen und das mit schöner Stuckatur geschmückte ehrwürdige Heiligtum besichtigten. Ein niedriges, gewölbtes Tor führte in das Gebäude. Zunächst kamen wir in einen Vorraum, dessen Kuppel reich mit Mosaik verziert war und auf herrlich geformten l Säulen ruhte. Elesanlenbilüer aus Stein I schmückten die Wände, und die Säulen zeigten reichen Schmuck von Goldlack, der die Jahr hunderte überdauert hatte. „Dann kamen wir plötzlich wieder ins Freie und standen in einem runden Hof, der von dem Gemäuer eingeschlosten und von Reihen großer Säulen umgeben war. Auf dem Dache hockten zwei Gänsegeier und krächzten uns an, ein bärtiger Höhlenaffe verschwand unter Gekreisch, eine Ratte schrie, über uns leuchtete der tief blaue, indische Himmel. Es war schön hier, wie in einer Märchenburg." „Wir kamen am Ende des Hofes an einen Gang, der schmal und steil in die Tiese führte. Wir entzündeten die mitgebrachten Laternen und Fackeln und gingen hinunter. Moderluft umgab uns, drückend und schwer. Fledermäuse flatterten, eine Horneule flog über unsere Köpfe hinweg, ein paar Schlangen raschelten fort. „Tief unten befand sich ein Kellerraum, der sich allmählich verbreitete und reich geschmückt war. Der Vorraum zum Fürstengrab... Hier fanden wir einen Altar, besten Stufen herrliches Mosaik aufwiesen. Goldeinlagcn, Standbiloek aus Ebenholz und Elfenbein von Elefanten und Rindern waren zu sehen. Der Franzose brach mit seiner Messerklinge einige große Rubine und Smaragde aus den Augen der Standbilder und nahm auch ein kleines Figürchen aus Gold bronze an sich. Trotz meines dringenden Ab ratens konnte er sich nicht enthalten, auch noch in das Innere des Grabmals zu gehen. Plötzlich hörten wir einen fürchterlichen Schrei! Der Franzose erschien in der gewölbten Grabespforte, taumelte in den Vorraum und fiel vor dem Altar nieder. Er zuckte in Krämpfen und starb. Als wir mit dem Toten beschäftigt waren, zeigte der Sepoy plötzlich mit ausgestreckter Hand nach der Grabespforte und schrie mir zu, wir sollten fliehen, denn die Geister kämen... „Ich sah noch ein paar hellgraue Gestalten durch den Raum huschen, hörte ein Sausen, die Lichter erloschen, und tiefe Finsternis herrschte! Ich fühlte, wie mich irgend etwas umklammerte, wie ich hochgezogen wurde — ich wehrte mich mit Aufbietung aller meiner Kräfte, erreichte die Treppe, kroch hinauf, kam ans Tageslicht... Draußen fand ich den Schiffs- ofjizier und meinen Sepoy — von den anderen aber keine Spur! Nachdem wir uns ein wenig erholt hatten, entfachten wir große Lagerfeuer, gingen wieder in das unterirdische Äewölbe. Wir suchten unsere Gefährten, fanden aber nur Blutspuren, ein Stückchen vom Kleide der Lady, den Revolver meines Dieners und die Büchse — sonst nichts! Der Eingang zum Grabe war verschlossen, eine schwere Bronzetür trennte uns vom Innern des Grabmals! Ich lief an die Tür, hieb da gegen, wir stemmten uns mit den Schultern gegen das Metall... Innen tönte ein dumpfer Ton, fast wie Lochen! Da siel plötzlich irgend etwas Schweres, Hartes von der Decke. Ich bekam einen Schlag gegen die Stirn, Funken tanzten vor den Augen... Als ich wieder zu mir kam, war ich auf der Haupttreppe im Walde. Der junge Schiffsoffizier, mein Sevon waren um mich bemüht. Erst nach Stunden erreichten wir wieder bas Schiff. Dort beka» ich schweres Fieber." (Forij. jolgt^
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