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Unwettergebiet besucht« und von den Ein- drücken erschüttert war, veranlaßte den Senat und die Bürgerschaft, 25 000 RM. als erste Hilse zu bewilligen. Der Vorstand der Bezirlsgruppe Bierlandcn wendet sich mit der herzlichen Bitte an alle Berufskollegen, trotz der eigenen schweren Not lage ihre so schwer getrofsencn Berufskollegen ebenfalls nach Möglichkeit zu unterstützen, da mit der einst so blühende Gartenbau der Bier» lande nicht völlig unterliegt. Bezirksgruppe Bierlanden Adolph Buhl, Obm. Heinrich Steffen. Zn Hamburg sind zur Unterstützung der Geschädigten in der Tagespresse große Aufrufe veröffentlicht worden. Man hat. wie auch aus dem Nachstehenden hervorgeht, alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zu helfen. Es ist jetzt nicht an der Zeit, darüber zu rechten, warum der weitaus größte Teil der Geschädigten nicht versichert war. Der Schaden ist da, und Hilfe tut not! Deshalb schließen wir uns dem obigen Aufruf an. Die Deutsche Gartenbau-Kredit A. G„ Berlin diW 40, Kronprinzenufer 27, hat ein Sonderkonto .Hilfe für Vierlanden" eingerichtet, auf das wir alle Spenden zu über ¬ weisen bitten. SosorNge Hilse durch die AM beantragt Bei der Hamburger Bürgerschaft ist von den Abgeordneten Henningsen, Dr. Koch und Genossen (deutschnational) folgender Antrag eingebracht worden: „Die Bürgerschaft ersucht den Senat, ihr schnellstens eine Vorlage betr. sofortiger wirksamer Hilfe für die durch das Un wetter am Sonnabend, den 25. Mai 1929, ge schädigten Bewohner der Vierlande zugehen zu lassen. Die Bürgerschaft ersucht den Senat ferner, schnellstens vorab einen Betrag für die Linde rung der Not solcher Einwohner der Bierlande zur Verfügung zu stellen, die durch das Un wetter vorläufig jede Erwerbsmöglich, keit eingebüßt haben oder die durch das Unwetter so geschädigt sind, daß die Ernährung ihrer Familie nicht mehr ausreichend ge sichert ist." Sie Deutsche HagelversiHerunMesell- schasl a.G. für Gärtnereien, Vertin NW 40 schätzt den entstandenen Glasschaden auf rund 500 000 Mark. Sie schreibt uns: „Biel größer Die Hauptgeschäftsstelle. ist natürlich noch der Schaden sowohl an den Kulturen unter Glas als auch im Freien. An eine einigermaßen ertragreiche Ernte wird kaum zu denken sein. Beschreiben läßt sich der Zustand vieler Betriebe nicht, denn wer der artiges nicht kennt, kann sich keine Vorstellung davon machen, wenn die Glasbedachungen zer splittert den Erdboden bedecken, so daß man in einzelnen Häusern nur mit äußerster Vorsicht schreiten kann. Der ganze Kulturboden ist jedenfalls durch die Glassplitter unbrauchbar geworden." Wie die Deutsche Hagelversicherungsgesell schaft uns nachträglich noch berichtet, werden von den für die Beseitigung der ersten Schäden im Unwettergebiet herangezogenen Glasern Stundenlöhne bis zu 2,KO Reichsmark »er- langt. Die auf der ersten Seite veröffentlichte», Bilder sind uns von der Hagelversicherung zur Verfügung gestellt worden. Das erste Bild stellt die Gesamtansicht eines völlig zer störten, aber versicherten Betriebes dar. Am Tage nach dem Unglück hat die Versicherung bereits den Schaden in Höhe von 20 300 RM. bar ausgezahlt. Hamburg gibt Kredite zur Errichtung von Treibhäuser In Verbindung mit diesen Unglücks- botschaften dürfte es um so interessanter sein, daß nach Berlin nun auch Ham burg in stärkerem Maße den Gartenbau in seiner Umgebung durch Hingabe von Krediten zu fördern bestrebt ist. Wir entnehmen dazu dem „Hamburger Frem denblatt"" vom 2. Juni die nachstehenden Ausführungen: Zur Vervollständigung des Programms für die nächste Bürgerschaftssitzung am kom menden Mittwoch legt der Senat einige An träge vor, von denen der wichtigste auch gleichzeitig der aktuellste ist. Der Senat be antragt nämlich zu genehmigen, daß die Fi nanzdeputation für Kredite der Hamburger Sparkasse von 1827 an die Hamburgische Gesellschaft für Gartenbau e. G. m.b. H. bis zmn Gesamtbeträge von 1 Million Reichs mark zur Förderung der Glashauskultur rm hamburgischen Staatsgebiet die selbstschuld nerische Bürgschaft übernimmt und gegebenen falls die infolge der Bürgschaft zu zahlenden Beträge anleiht. Dieser Antrag kommt gerade zur rechten Zeit, einige Tage nachdem ein schweres Un wetter die hamburgische Bodenkultur durch einen Hagelschlag, der in ungeahntem Aus maße auftrat, aus das allerschwerste getrof fen hat. In weitestem Maße sind die Ernte hoffnungen der Gemüsebauern, Obst- und Blumenzüchter in den Vierlanden vernichtet worden und darüber hinaus hat der Hagel schlag auch noch Glashäuser und sonstige ein geglaste Gartenkulturen zerstört. Wie gemeldet, wird der Gesamtschaden auf 3 Millionen Reichsmark geschätzt. Unter solchen Umständen ist die schleunigste Verabschiedung der jetzigen Senatsvorlage zu wünschen, auch wenn sie selbstverständlich nicht direkt durch dieses Un wetter veranlaßt, sondern schon seit langem auf bürgerschastliche Anregungen hin vorbe reitet worden ist. Sie wird den Wieder aufbau der Vierländer Gartenwirtschaft för dern und zweifellos auch dazu beitragen, Lebensmut und Arbeitsfreude der vom Schick sal in den letzten Jahren hart verfolgten Vierländer aufs Neue zu beleben. Darüber hinaus ist sie geeignet, den heimischen Garten bau durch Uebergang von der Freilandkultur zur Glaskultur wettbewerbsfähiger mit der holländischen Konkurrenz, die auf diesem Ge- biete für uns vorbildlich sein muß, zu kräf tigen. Die Bürgschaft des Staates soll zunächst aus höchstens 1 Million Reichsmark und im einzelnen aus diejenigen Beträge beschränkt bleiben, die der zu bestellende Senatskom missar im Kreditausschuß der Gesellschaft an- erkannt hat. Unter gleichen Voraussetzungen ist die Sparkasse bereit, den Kredit bis zu 3 Millionen Reichsmark und sogar «och darüber hinaus zu erhöhen. Auch der Senat will, wenn die Fortschritte des Unternehmens es rechtfertigen und die gewährten Kredite ordnungsgemäß abgewickclt worden sind, wegen Erweiterung der Bürg schaft dann wieder an die Bürgerschaft heran treten. Die Sparkasse wird den Unterneh mern, also der Hamburgischen Gesellschaft für Gartenbau e. G.m. b.H. 7 v. H. jährlich Zinsen berechnen. Darüber hinaus sollen die Kredit nehmer »och 1 v. H. Zinsen aufbringen, die bei der Sparkasse als Sicherheitsrücklage gegen Inanspruchnahme des Staates aus der Bürg schaft zur Verfügung der Finanzdeputation anzuleaen sind. In den Kredit des einzelnen Bewerber werden die Zinsen von vornherein eingerechnet. Nach einer tilgungsfreien Zeit von einem Jahre soll die Tilgung in fünf Jahren durchgeführt werden, wobei die Rück zahlungstermine dem Zeitpunkt der zu er wartenden Ernten angepaßt werden sollen. Den Organen der Gesellschaft (Vorstand und Auf- sichtSrat) wird ein Staatskommissar mit entsprechenden Befugnissen zur Wahr nehmung der staatlichen Interessen beigeordnet werden. Die Kredite sollen von der Gesellschaft grundsätzlich nur gegen Sicherheitsleistung ge- währt werden, je nach Lage, durch Bestellung einer Hypothek, Stellung von tauglichen selbst schuldnerischen Bürgen, Sicherungsübereignung von Inventar, Eigentumsvorbehalt an der GlaShausanlage zugunsten der Gesellschaft und Abtretung des Rechts auf Duldung der Weg nahme der Glashausanlage gegenüber dem Grundeigentümer. Im Falle der Jnanspruch- nähme des Staates aus der Bürgschaft gehen die betreffenden Sicherheiten auf den Staat über usw. Kredit« sollen auch nur an solche Bewerber genehmigt werden, die nach Vorbildung und Ersah- rung persönlich geeignet und zu- verlässig erscheinen. Lehrgang über gürangrtose Irüchleverwerlmg Unter Leitung von Prof. Dr. Kochs, Vorsteher der Obst- und GemüseverwertungS- station der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem, findet in der Zeit vom 13. bis 15. Juni d. I. ein Lehr gang über gärungslose Früchteverwertung statt. Neben einer theoretischen Einfüh rung über den Wert des Obstes und der Obstprodukte für die menschliche Ernährung; über die Bedeutung der gärungslosen Früchte- Verwertung; über die Zersetzungserreger und ihr Unschädlichmachen; über die Methode zur Herstellung von Süßmosten für den Haus halt und Erwerbsbetrieb; über Kostenberech nung zur Süßmostherstcllung; über die Halt- barmachung von. Obst, Fruchtsirupen, Gelees sowie über die Vorführung und Untersuchung der Säfte auf Zucker, Alkohol und Säure finden praktische Hebungen statt, die sich u. a. beschäftigen mit der Technik der Säst«gewin- nung im Haushalt, Klein- und Großbetrieb; dem Klären der Säfte; der Herstellung von Süßmosten nach verschiedenen Verfahren; der Sterilisierung der Lagergefäß«; der Herstel lung von Fruchtsirupen und Gelees auf kaltem und warmem Wege. — — Darüber hinaus werden Kostproben von verschiedenen Säften, nach verschiedenen Verfahren behandelt, ver abreicht werden und ein« allgemeine Aussprache und Fragebeantwortung wird den Kursus schließen. Die Anmeldungen sind an die Lehr- und Forschungsanstalt für Garten bau in Berlin-Dahlem, unter gleich- zeitiger Ueberweisung d«s Betrages von RM. 5,— (Postscheckkonto Berlin 26119), zu richten. Das Herme« die Während unserer diesjährigen Sommerver- anftaltungen, die vom 1.—7. August diese» Jahres in Essen stattfinben, wird wiederum eine Neuheitenschau abgehalten. Diese Schau soll den überaus zahlreichen Besuchern deS Gartenbaues Gelegenheit geben, sich über die wertvollsten gärtnerischen Neuzüchtungen der letzten zwei Jahre zu unterrichten. Wer heute im Konkurrenzkampf nicht unter liegen will, muß auch bezüglich der Sortenwahl ständig mit der Zeit sortschrelten oder ihr — besser noch — eine Nasenlänge voraus sein. Diesen Wunsch hat wohl jeder tüchtig« Gärrncr. Leider ist nicht alles gut, noch viel- weniger besser als die bisher bekannten Sorten, was da unter hochllingendem Namen angepriesen wird. Da die Neuheiten naturgemäß einen ziemlich hohen Einführungspreis haben, be deutet ihre Anschaffung eine recht erhebliche , Neuhellenschm? alljährliche Belastung der Betriebe. Es muß deshalb danach gestrebt werden, di« Neuheiten schon vor der Anschaffung möglichst so weit gehend prüfen zu können, daß die Zahl der Fehlschläge ganz gering wird. Hierzu bieten die Neuheitenschauen eine sehr günstige Ge legenheit. Schon in Hamburg erfreute sich die dort im vorigen Jahr veranstaltete Schau eines sehr regen Besuches. In Essen ist Sorge getragen, daß die be reits in größerer Zahl angemeldeten Neu heiten eine vorteilhafte Aufstellung erhalten und bei zu jeder Zeit günstigen Belichtung gezeigt werden können. Etwaige Anmeldungen sind umgehend an di« Hauptgeschäftsstelle des Neichsverbandes, Berlin NW 40, Kronprinzennfer 27, zu richten. I Wh. Von Landwirtschaftsrat a. Der Reichsverband hat sich unlängst für das Nichtwaschen des Spargels*) eingesetzt. Wie wärs, wenn er das Umgekehrte bei den Speisekartoffeln, zumindest vor erst bei den Frühkartoffeln betriebe? — Ich beobachte seit langem fast täglich den Groß stadtmarkt in der Halle wie beim Kleinhändler und habe dabei u. a. die Beobachtung ge macht, daß die sauber gewaschene Kartoffel, wie sie neuerdings manche ausländische Quelle liefert, sich der besonderen Vorliebe sowohl des Kleinhändlers, wie des Publikums erfreut und allein dank ihrer Sauberkeit höher be wertet wird. Warum auch sollte sie allein mit dem anhaftenden Schmutz gehandelt wer den, während alle übrigen Rübengemüse >etzt doch ausnahmslos gewaschen in den Auslagen der Lebensmittelgeschäfte zum Verkauf ge langen? Wie lästig für den Verkäufer, sich beim Abwiegen von Kartofseln Waage und Finger schmutzig zu machen, wie peinlich sür *) Anm. der Schristl. Der Verfasser irrt sich. Der Reichsverband hat sich nicht gegen das „Waschen" eingesetzt, sondern gegen das „Wässern" des Spargels. in Chemnitz. den Käufer, sich Korb und andre mitgekanfl« Lebensmittel durch Kartoffeln beschmutzen zu lassen! Warum waschen wir eigentlich die Kleinhandclskartofsel nicht schon längst? Mau wird kaum einen vernünftigen Grund dafür anzugeben wissen. Fäulnisgefahr? — Aus geschlossen! Gesunde Kartoffeln halten sich gewaschen monatelang gleich den um ewaschenen. — Aber wohl stellt das Waschen eine „Handels in äßigc Veredelung der Ware" dar. Der Käufer übersieht ungleich besser, was er kauft, der Verkäufer ist in der Lage, kranke, verletzte, ergrünte oder sonst- welche nicht recht zum Genuß taugliche aus zuscheiden. Und wie gering ist doch beim Erzeuger die Mühe des Karioffelwaschens, be sonders unter Verwendung einer Kartoffel waschmaschine, wie sie wobt feder Gutsbetricb besitzt. Vielleicht ist die wenig pflegliche Be handlung der Kartoffel als Handelsware der Grund ihrer, an ihrem Nährwert gemessen, viel zu geringen Bewertung. Man biete fte dem Verbraucher nur in ansprechender, der Aufmachung anderer Lebensmittel angeglichcner Form dar, also ausschließlich in gewaschenem Zustande, und auch ihr Preis wird dann steigen. Gewaschene Kartoffeln D. Otto Illing Mervallonale ErwerdsgärlnerverMguvg jkeckerstiou lZvrticote prolessionnelte Internationales Kongreß in London vom 3. bis S. Juli 1929 Wir bitten unter Bezugnahme ans die Ver öffentlichung in Nr. 18 der „Gartenbauwirt schaft"" vom 2. Mai 1S2S alle Mitglieder, die an dem Kongreß tcilnchmcn wollen, dies der Hauptgeschäftsstelle bis spätestens Sonnabend, den 8. Juni 1S2S, mitzutcilen. Vlmderversmumluug Deutscher Enlomoloken Am 22. bi» 26. Mai fand in Gießen die 3. Wanderversammlung Deutscher Entomologen statt. Bei den Begrüßungsansprachen und durch den einleitenden Bortrag von Oberrcgierungs- rat Dr. Schwartz: „Was ist angewandte Ento- mologie?" trat die praktische Entomologie und ihre wirtschaftliche Bedeutung in den Vorder grund, während in den Verhandlungen all gemeine Fragen der Artbildung und Ent wicklungsgeschichte besonders behandelt wurden. Am dritten Verhandlungstag fanden zahlreich« Einzelvorträge aus den verschiedensten Zweigen der Entomologie statt. Der überaus starke Besuch der Tagung, bet welcher alle maßgeb- lichen Stellen von Reich und Staat, Stadt und Universität vertreten waren, zeigte, daß die Wanderversammlungen ihren Zweck, für die Förderung der Entomologie zu werben, er füllen, und durch die Zusammenfassung aller Richtungen und Mitarbeiter gerade auch für die praktische Schädlingsfdrschung und Schädlingsbekämpfung erfolgreich wirken. Morstatt, Berlin-Dahlem. Lodenseegebiet: VoMrung obslbaulicher Geräte und Maschinen Am 8. Juni 1929, 13.30 Uhr, findet anschließend an die Münchener Wanderaus stellung der D. L. G. in Bodman am Boden see die Vorführung von obstbaulichen Ma schinen und Geräten statt, zu der jedermann freien Zutritt hat. Die Zusammenkunft erfolgt bei der Freiherr v. Bodmanschen Gartenverwaltung. Achtung beim Einkauf von Mislbeetsensleru! Es ist schon früher mehrfach darauf hin gewiesen worden, daß Mistbeetfcnsterrahmon sowie hölzerne Gewächshausteile nicht im ge strichenen Zustande abgenommen werden sollten, weil durch den Farbanstrich sehr häufig die Mangelhaftigkeit des Materials ver deckt wird. Zu diesem Kapitel erhalten wir eine interessante Mitteilung, wonach Mistbeet fensterrahmen mit Leim gestrichen wurden. Es liegt auf der Hand, daß eine derartige Be handlung der Mistbeetfenster die Beurteilung des Holzes erschwert. Das Vorkommnis gibt uns Anlaß, bei Bestellungen immer zu verlangen, daß dis Holzteile von Mistbeetfenstern und Gewächs häusern im ungestrichenen Zustand« abgeltesert werden. Sie Deutsche Gartenbau-Kredit U. G. zum geschSftrmWgeu Betrieb mm Depot- und SeposileugeschSsleu zugelassen „Auf den Antrag vom 13. August 1928 — Dr. HM — und da» Schreiben vom 13. April 1929 — Dr. H/Ma — wird di« Deutsche Gartenbau-Kredit Aktiengesellschaft in Berlin auf Grund des K 4 Abs. 2, Ziff. 3 des Gesetzes über Depot- und Depositenge schäfte vom 26. Juni 1925 (RGBl. I S. 89) und des zweiten Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes über Depot- und Deposrtengcschäfte vom 24. Dezember 1927 (RGBl. 1 S. 512) nach Benehmen mit der Reichsbank und im Einvernehmen mit dem Herrn Reichswirtschaftsminister zum ge schäftsmäßigen Betriebe von Depot- und Depositengeschäften zugelassen. Berlin, den 3. Mai 1929. Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrag«: gez. Ernst." Die vorstehende Verfügung bedeutet für das berufSständige Bankinstitut und für den Er werbsgartenbau eine weitere Etappe auf dem bis jetzt innegehaltcnen Weg einer Zentrali sierung des gärtnerischen Kreditwesens, denn der Bank ist jetzt die Möglichkeit gegeben, auch die im Berufe freiwerdenden, zu kurz fristiger oder langfristiger Anlage bestimmten Gelder aufzunehmcn. Dadurch läßt sich der Geschäftsbetrieb erheblich erweitern, denn neben der reinen Finanzierungstätigkeit werden sämt liche bankmäßigen Geschäfte, also insbesondere der Scheckverkehr, ausgenommen. Die Kunden der Deutschen Gartenbau-Kredit A. G. können also in Zukunft sämtlich« Geschäfte, die sie bisher mit Hilfe der örtlichen Bank erledigt haben, durch unsere Bank tätigen. Sie haben dadurch den Vorteil, daß der gesamte Geld verkehr nur bei einer einzigen Stelle abge wickelt wird, die noch dazu die Gewähr dafür bietet, der wirtschaftlichen Lage des Garten baues mehr Verständnis entgegenzubringen, als andere Banken dazu in der Lage sind. Zur Gutschrift auf Konto werden bei günstigster Zins berechnung sowohl täglich fällige, als auch auf eine gewisse Zeit fest anzulegende Gelder angenommen. Diese der Bank zur Verfügung stehenden Mittel werden zur Befriedigung dringender aus dem Berufe kommender Krcdit- ansprüche verwandt. Gerade im Erwerbs gartenbau ist ein Ausgleich des saisonmäßigen Geldbedarfs mit dem Ucberschuß leicht vorzu nehmen, wenn ein« Stelle für die Regulierung zu sorgen hat. Wer sich also der Deutschen Gartenbau- Kredit Aktiengesellschaft als Bank bedient, wahrt nicht nur seine eigenen Jntercsj«^ sondern erweist dem Berus einen Dienst,