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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenvauwirtschaft Nr. 21. 23. ü. 1823 blicklich machen wir einen Heinen Versuch mit dem Seidenspinner. Während Sie morgen zum Osterfest sich an einer Gans oder einem leckeren Hammelbraten ergötzen, schwelgen wir in Salzfleisch und Räu- cherwürsten, denn bet uns ist frisch geschlachtet. Du in der ganzen Umgegend kein Wild ist, habe ich um wenigstens einmal von meiner schönen Büchse Gebrauch zu machen, am »ergangenen Mittwoch unseren 3 Zentner schweren Eber plan- mäßig erlegt. Bis um II Uhr*Machts haben wir geschuftet. Um diese Zeit waren die Koch würste, Blut- und Leberwürste fertig. Jetzt soll der neugebaute Räucherosen zeigen, ob er tech nisch vollendet ist und das ihm anvertraute Gut, zirka 106 Stück Dauerware, der Zukunft erhält. Sie sehen also, daß ich hier viel mehr unter haltsame und genußreiche Beschäftigung habe als in Heidelberg. Für jemand, der jedoch Jazz und Radio und sonstigen Lärm braucht, ist es hier nichts. Nur niedliche Nachlassen unterbrechen zuweilen mit ihrem Gequak die nächtliche Stille. Sehr gefreut habe ich mich über die Mittei lung meiner Schwägerin über die Vorzüglichkeit und gute Haltbarkeit der Aepfel, die Sie mir abgelassen hatten. Es lief mir etwas das Wasser im Munde zusammen, als ich die Stelle las. Zwei Stunden von hier sitzt ein Südafrikaner, natürlich auch auf ehemaligem deutschen Privat eigentum. Der hat schon reichlich recht schöne Pfirsiche. Wie das Privateigentum durch die Engländer verschleudert wurde, zeigt ein Beispiel. Der Süd afrikaner hatte seine Pflanzung sowohl wie Ki- bukn (SO da) mit je einem guten Steinban als Wohnhaus sür sage und sehr ioe je 200 Schilling (zirka RM. 200,— Schrstltg.) gekauft. Jetzt hat die Familie Schwarz, bei der ich wohne, Kibuku ür 700 Pfund (RM. 14 000, — Schriftltg.) zu- rückqekauft. Ein schönes Geschäft für den Mann! Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemahlin, grüßen Sie bitte Herrn Prof. Schmeil und seien ^ie selbst bestens gegrüßt von Ihrem ergebenen Graß. Bon Paris Haben wir so lange nichts Neues gebracht. Ja, und können es auch heute noch nicht, denn im wesentlichen wird dort immer noch gefeilscht. Unter allseitigem Druck ist die deutsche Delegation in ihrer grundsätzlichen Stellungnahme den linderen etwas nähergerückt. Schon glaubte man, is wäre so weit, da kam der kalte Wasserstrahl aus Englands Parlament, der nicht mehr und nicht weniger besagte als: „Ihr könnt da ruhig beschließen, was Ihr wollt. Ob wir uns danach pichten werden, das ist Sache der einzelnen Regierungen". Trotz alledem brütet man weiter über einem Abänderungsvorschläge der deutschen Kommisiionsmitglieder zu dem von dem Ameri kaner Voung entworfenen Zahlungsplan. Doungs Landsmann, der Senator Borah, der schon des öfteren seine Stimme für Deutsch land erhoben hat, wies in Verbindung mit einer sehr deutlichen Kritik der in Paris von feiten der Entente verfolgten Praxis, Deutsch land soweit wie nur irgend möglich auszu pressen, mit dankenswerter Deutlichkeit darauf hin, daß die gesamte Politik der Alliierten nach wie vor im Zeichen des Vertrages von Versailles gemacht werde, den ein berühmter französischer Staatsmann mit Recht als die Fortsetzung des Krieges bezeichnet habe. Borah hat hinzugesiigt, daß man noch allgemein in der Welt in internationalen Fragen in dem gleichen Geiste arbeite, als ob der Krieg gestern beendet sei. Man braucht dieser Ansicht kein Wort hin zuzusetzen und kann nur den Wunsch hegen, dag mit der Zeit noch mehr einsichtige Leute zu diesem Schluß kommen möchten. Für die Pariser Konferenz dürfte es wohl aber 'mit dieser Hoffnung zu spät sein. „Graf Zeppelin" hat uns mit seiner diesmaligen Amerikafahrt eine herbe Pfingstenttäuschung bereitet. Die Einzel heiten über den Verlauf der Fahrt und der Lan dung dürften aus der Tagespresse bekannt sein. Hoffentlich befindet sich das Luftschiff beim Er scheinen dieser Zeilen schon wieder in seiner Hei mathalle am Bodensee. So bewundernswert die Leistung Dr. Eckener? und seiner Mitarbeiter unstreitig war, es wäre doch eine halbe Unaufrichtigkeit, wollten wir diese Seite des Geschehens einseitig in den Vordergrund rücken. Wenn einer auszog zu siegen und kommt geprügelt heim, dann war die Feststellung, er habe sich gut geschlagen, noch immer ein magerer Trost. Aufrichtigkeit, die mir Dr. Eckener und dem Werke des Grafen Zeppelin schulden, läßt die Frage nach dem „Warum" und „Wieso" wichtiger erscheinen, als laute Bekundungen lobpreisender Wertschätzung, für die der „beste Luftschifführer der Welt" in diesen Tagen ohnedies keine Ver wendung haben dürfte. Die Fragen „warum" und „wieso" sind näm lich Fragen, deren Beantwortung auch über den Wert und die Sicherheit des neuen Verkehrsmit tels entscheidet. Wir waren bisher der Meinung, daß die Zeppelinfahrt aus dem Experimentieren hinaus sei und den Nachweis der Verkehrsfähig keit erbracht habe. Es gilt den Umstand zu klären, daß inner halb kurzer Zeit vier von fünf Motoren versagen konnten. Alle vier Motoren hatten dieselben Pannen, das ist das Eigentümliche. Sollte es tatsächlich technische Unzulänglichkeit sein? Wenn ja, nun dann ist es zweifellos unbeschadet der bisherigen Leistungen des Zeppelins wohl doch noch ein weiter Weg bis zur sicheren Ozeanüber- querung. Man muß die Untersuchung dieser tech nischen Fragen zunächst abwarten, ehe man sich an ein endgültiges Urteil heranwagt. Für die gessenes und verlassenes Grabmal stieß, einen , Hindutempel aus uralter Zeit. Wenn der erste Dschungelhahn krähte, lehrte die schlotterige Riesengestalt Pudmis nach dem alten Tempel zurück. Sie schritt langsam durch das halbverfallene Tor in den Hof, und die Affen, die in den Tempelruinen lebten, flohen furchtsam auf die Dächer. Manchmal legte sich Pudmi im Tempelhof zur Ruhe nieder; wenn aber die Sonne über die Wipfel der mächtigen alten Bäume schien, ging er in den langen Tempelgang. Der alte, halb verfallene Tempelgang endete in einem großen unterirdischen Gemach, das mit bunten Bil dern ausgeschmückt war. Unzählige Mosaiken stellten Szenen aus alter Zeit dar, Fest- ümzüge mtt Elefanten und heiligen Zebus, prunkvolle Radschas und schöne Frauen, Tempel und Götter. Hier war es kühl und still, und darum schlief der alte Elefant im Saal des alten Grabmals den Tag über, wenn die Sonne brannte.. Wenn dann die Eulen im alten Gemäuer schrien und die Fledermäuse, die von den Decken hingen, rege wurden und über dem Tempelhof hin und her schwebten und flatter ten, kam der alte Elefant schlürfenden Schrittes aus dem Gemäuer und ging in die Hills. Weitab vom Tempelhof brach er Bäume und Aeste und stillte seinen Hunger. Und dann zog er Meile um Meile und kam an die Hütten der Menschen. Der schweigende Nachthimmel funkelte voller Sterne, und es ist, als senkte er sich tief auf die Erde herab. Das ist der Tropen himmel in der Nacht; seine Sterne flammen hell und brennen in grünem, weißem und rotem Feuer. Es ist, als wollten sie auf die Erde niederfallen, und als könne man nach ihnen greifen, so niedrig leuchten sie über den Wipfeln des Waldes, und wenn die Wolken unter der liegenden Mondsichel hinziehen, scheint es, als fegten sie durch die Spitzen der Hohen Baumriefen. In solchen Nächten wartete Pudmi, bis es finster wurde am Bach, bis sich der Himmel auf die Erde zu senken schien. Dann aber brach er in die Pflanzungen der Menschen ein, heute hier, morgen da, manchmal tief unten im Flachlande au den großen Strömen, manch mal auf der hohen Tafel der Treppenberge. Er schmauste in den Reisfeldern und trat große Löcher und Rinnen in den schlammigen Brei des Ackers, er wütete in Bananen- und Mango-. Pflanzungen, er stampfte durch Mais und Weizen und riß aus Wut die Baumpflanzcu ans und schleuderte sie in die Lust. Oft kam er im Drang der Rachlust mitten ins Dorf und riß Zäune, Schuppen und Hütten aus einander, unbekümmert um das Kreischen der Weiber, um das Brüllen der Kühe und das Kläffen der Hunde und ohne Furcht vor dem Lärm der erschreckten Männer. Wie ein Ge spenst kam er an; leise, wie ein Fuchs, wie ein grauer Schalten, der im Nebel zerfloß, als wäre er selbst Dunst des Wassers; un- betmlich still machte er sich an das Werk bsr ZerftörmH Weithin im Lande sprach man von Pudmi, dem furchtbaren Alten, und Schrecken war um seinen Namen. Jäger zogen nach ihm aus, manche Treibjagden wurden abgehalten, große Dschungel wurden mit Menschen und Ele fanten umstellt, um des schrecklichen Wildclcsan« ten habhaft zu werden, doch der alte zahnlose Riese war schon lange vor Tau und Tag in seinen Hügeln und stand im alten Grabmal fernab von Menschenlärm, Jagd und Gefahr. Dort aber hielt er Zwiesprache mit Geistern und Göttern, und die alte Zeit kam heraus und wurde wieder neu vor seinem inneren Auge. Was seine Väter vor tausend Jahren gesehen, sah Pudmi, wenn die Mittagsgottin durch das Dschungel schritt, er hörte die Glocken und die Gongs läuten und die Flötenmusik klingen, und er hörte, wenn die Sonne stieg, das fromme Morgengebet längst verklungener Erdenlage. Dann kamen die Geister toter Brahmanen und ihrer Fürsten aus der Gruft und breiteten die Arme aus und streckten die Hände der Sonne entgegen, wenn sie rotglühend sich im kleinen Tempelsee spiegelte, dann stiegen sie ins heilige Wasser, und heilige Elefanten mit vergoldeten Zähnen und edelsteingeschmückten Stirnen stan den rings um den Weiher und Pudmi hörte sie Gebete murmeln und den großen Morgenruf: O Morgenlicht, o Rosenblut am Himmel! O Sonne, die der Nacht gefolgt! Erhabenes Licht, o Feuer, brenne Helle, Verdränge Finsternis und nächtliche Gefahr! O warmes Himmelslicht, erhabne Götterfackel — Führ' in das Leben alle uns zurück, Laß uns vergessen unsre Not, den Kummer, Führ' unsre Seelen aufwärts, friedevolll Leucht' uns aus unsrem schweren Lcbenspfade Und führ' uns in die Unvergänglichkeit, Du Weckerin der keuschen Lotosblume, Du Mutter allen Lebens in der Welt! So träumte Pudmi mit geschlossenen Augen von der alten, längst verrauchten Zeit, er träumte, bis die Sonne im Zenit stand und bis das Mittagsläuten klang wie einst vor tausend Jahren. Dann aber schritt der alte Elefant hinab in den Tempelgang und Geister saal und kauerte sich zwischen die Götterbilder auf die Marmorfliesen. So träumte er, und seine Seele war in alter Zeit. Das sind die Geheimnisse der alten Elefanten, wenn sich ihre Zeit erfüllt, in ihnen leben die Geister der Väter. Denn alles ist ewig in der Welt, und nichts ist vergänglich, und alles bleibt bestehen vor denen, die das innere Augenlicht besitzen. Kein Mensch des Alltags hat das innere Augenlicht, kein Tier des Alltags, nur den Brahmanen gaben die Götter das innere Auge und den alten Elefanten, deren Väter heilig waren und im Tempel dienten. Wenn auch das Gemäuer zerfällt, schwaches Menschenwerk — das Dschungel und der Wald sind ewig wie die Geister, die in der Wildnis leben. Der Mensch dringt in das Dschungel und rodet Wold und Busch mit Art und Säge, er schürst den Boden und jät jein armes Korn. Öffentlichkeit ist wesentlich, daß das Lehrgeld sür das Erkennen dieser Mißstände über den Preis eines „blauen Auges" nicht hinausgegangen ist. Wir bitten unsere Leser, sich zwecks Bestel lung, sowohl der hier besprochenen als auch anderer sonst gewünschter Bücher, an die Gärtnerische VerlagSgesellschast m. b. H., Berlin SW.-8, Friedrichstraße 1k, zu wenden Der Banin im Lied, Dichterworte, gesammelt von Marie Jae dicke; mit 16 Bild tafeln, 94 Seiten, Preis RM. 3,— (Ganz leinen gebunden). Ein kleines Büchelchen nur, aber mit Liebe znsammcngetragen: Aus der ganzen deutschen Literatur, überall ist ein bißchen hergenommen, das Schönste, was Adalbert Stifter, Rückert, Ilhland, Goethe, Klopstock und so mancher von den Jungen über das Wesen „Baum" zu sagen wußten. Es gibt da eine ganze Menge zu sagen, und sehr viel Schönes. Man braucht gar nicht Dendrologe zu sein, um unter den Bäumen seine Lieblinge zu haben. Jeder, der offenen Herzens die Natur durchstreift, kennt die eigenen Schönheiten der Bäume, ja, man kann sagen: ihre vertrauten und dennnoch sonder baren Gesichter. Alte Weide steht am Bach, Pappel raschelt mit silbrigen Blättern, lichter Blütenbaum und ernster Kiefernknurrhahn, so manche liebe Erinnerung führt zurück zu ihnen. Bäume, Bäume .... als ich in dem Büchlein blätterte, da raschelten sie und rauschten auf aus den vergangenen Jahren. Kirschbaum an der Chaussee, dessentwegen mir der „Herr Lehrer" die Hosen stramm zog, Blntbirnbaum in Großmutters Garten, alte Eiche im Elb- Auwald, die sieben Männer kaum umspannen können und zu der Großvater mich als staunenden, kleinen Mann vor langen Jahren führte. Doch ich soll ein Buch besprechen und erzähle von mir. Ja, aber ist das nicht das beste, was einem ein Buch zu geben vermag? Wenn es den Leser zu sich selbst hinführt? „Baum im Lied", kleines Büchelchen, du wirst manchem Freude bereiten, der dich in die Hand nimmt. Hlr. Horst von Tettenborn: Die betriebswirtschaft liche Buchführung der Landwirtschaft, unter Benutzung des Durchschreibesystems. Preis RM. 3,—. Der Verfasser veröffentlicht in seiner Bro schüre Vordrucke und ausführliche Kontcnpläue für eine landwirtschaftliche Buchführung nach dem Durchschreibesystem (Loseblattbuchsührung), die dem Landwirt nun jederzeitige Nachprü fung aller Vorgänge im Betriebe in kürzester Frist ermöglicht. Doch immer wieder weicht er den Geistern des Dschungels, immer wieder schlagen die Wogen des Waldes zusammen über ihm und seinem schwachen Werk. Lange, lange, ehe es braune und weiße Menschen gab, war das Dschungel, unabsehbar stark und reich, und lange, lange, nachdem das letzte Menschenwerk in Staub zer rann, wird das Dschungel rauschen, und der ewige Wald und die Schneeberge werden in die Wolken ragen, und die heiligen Flüsse werden durch die Äuen fließen, und Regen wird wechseln mit Sonnenschein. Ewig ist das Dschungel, ewig wie die Götter, und ewig sind die Geister des "Waldes und der Berge. VII Der Fremde Der alte Oberst Hutchison hatte in jungen Jahren in Indien gedient, war dann gegen den tollen Mahdi gezogen, tief im Sudan. Hatte als erster Kapitän schon die Kämpfe gegen die Massai mitgemacht, und dann ein Lancer-Regi ment im Hindulande befehligt. Jetzt war Sir Herbert Hutchison längst pensionierter Oberst und beschäftigte sich mit der Jagd und ähnlichen angenehmen Dingen. Ge wöhnlich lebte er in seinem Bungalow in der Nähe der Farm seines Freundes Charles Bridgeman, den er häufig besuchte. Mitunter fuhr der Alte auch an die See zum Hafen, um sich die Schiffe anzusehen und ihre Passagiere. Er traf dort mitunter Bekannte, die Indien verlassen wollten oder aus England kamen. Dort saß er still, seinen Whisky und Soda trinkend, auf der Veranda des Klubs und be obachtete die Offiziere, Matrosen und Reisenden, die sich, während man die Bunker ihres Schisses füllte, in den Kaffeehäusern Herumtrieben. Bunt genug ist das Leben ja mitunter an diesem großen Handelsplatz; die Hafenstadt hat der Gelegenheiten gar viele für den Ortskundigen und für den Mann, der es nicht vergaß, Geld in seinen Beutel zu tun. Anfängen von guten Kaffeehäusern, Restaurants und Klubs bis zu Spelunken übelster Art, von der Bajadere bis zum Pariamädchen, von Flötenhäusern für Matrosen bis zu geheimen Lasterhöhlen jeglicher Art. Dort traf auch Sir Francis eines Tages wieder mit dem alten Oberst, der ihm einst auf der Jagd den Tiger weggeschossen hatte, zu sammen. Der Oberst hatte wie imnier einen roten Fes auf dem schlohweißen Haupthaar, eine Angewohnheit, die er aus dem Sudan mitge bracht hatte. Sein verrunzeltes, verwittertes Gesicht war ein echtes, alles Soldatengesicht mit kurzgeschnittencm weißen Schnurrbart und grauen, jugendlich blitzenden Augen unter dichten, schwarzen Brauen. Sir Hutchison bot Francis die Hand, lächelte freundlich und sagte in seiner stillen Art: „Guten Abend, mein Lieber, ich wartete auf Sic!" „Ich wußte nicht, daß Sie auch Hellseher sind, Oberst," erwiderte Francis, „aber ich bin nun mal hier..^" persönliche Mitteilungen Wir bitten unsere Mitglieder, uns bei der Ausgestaltung dieser Rubrik durch möglichst schnelle Berichterstattung über alle persönlichen Angelegenheilen, die für die Allgemeinheit von Interesse sind, unterstützen zu wollen. Es sind verstorben: Paul Lindner, Pirna-Copitz, Bez.-Gr. Oberetz Elbtal. Wilhelm Groß, Bornim, Orts-Gr. Bornstedt, Bez.-Gr. Osth. Potsdam. Gottfried Gerlach, Sorquitten, Bez.-Gr. Allen, stein. Der Obmann der Bez.-Gr. Obere? Erz gebirge Paul Adler konnte am 17. Mai seine Silberne Hochzeit feiern. Herzlichen Glückwunsch! Funlnachrichlen Berliner Rundfunk. 2. Juni, nm. 3 llhr spricht Prof. Dr. L. Arm« bruster, Direktor des Instituts für Bie nenkunde d. Landwirtschaft!. Hochschule, Ber lin über „Kinderkrankheiten der Bienen". 2. Juni, nm. 7 Uhr: Haus und Garten: ein Zwie gespräch zwischen Gartendirektor Ludwig Lesser und Prof. Salvisberg. Deutsche Welle. 6. Juni: Geschäftsführer Födisch, Landwirt schaftskammer für die Prov. Brandenburg, spricht über „Was muß der Landwirt vor, während und nach der Ausführung von Drainagen beachten?" 20. Juni: Minister a. D. Dr. Hermes, Prä sident der Vereinigung der Deutschen Bau ernvereine, Berlin, spricht über „Der inter nationale Agrarkongreß in Bukarest". 27. Juni: Dr. K e y s e n b r e ch t, Natibor/Ober- schlesien, spricht über „Genossenschaftliche Absatzregelung in den Nachbarländern'. Haussrauensimk. 19. Juni: Frl. Margarete Hesse spricht über „Wie richte ich eine bäuerliche Geflügel haltung ein und welchen Nutzen kann ich erwarten?" 28. Juni: Frl. Margarete Hesse spricht über „Allerlei Nützliches für die Sommerarbeit der Landfrau im Hühnerhof. Erweiterung des Wetterdienstes der Deutschen Welle. Erfreulicherweise ist es nunmehr gelungen, dem mehrfach aus landwirtschaftlichen Kreisen geäußerten Wunsch zu entsprechen und um die Mittagsstunde weiteren Wetterdienst einzuschal ten. Die Deutsche Welle wird ab Mittwoch, den 22 Mai täglich mittags 12,2S Nhr über den Deutschlandsender Königswusterhauscn einen Wetterdienst senden. Die bisherigen Wet« teransagcn werden hierdurch nicht berührt. „Und wollen wieder nach dem Oberlande auf Elefnntenscmg, nicht wahr? Da käme ich gern mit." „Wahrhaftig, Oberst, Sie sind Hellseher, zum mindesten aber Gedankenleser," meinte Francis lachens. „Muß schon morgen vormittag wieder fort." „Freut mich, Sie getroffen zu haben, Kolonel, so wird mir die Zeit auch ohne Bajaderen und ähnlichen Unsinn nicht lang werden." „Freut mich, ist schmeichelhaft für mich alten Herrn, daß Sie meine Gesellschaft der der hübschen Rauchgirls und Dancinggirls vorziehcn. Wir wollen zusammen einen dicken Kaffee trinken und dann zu mir hinüber ins Hotel gehen." Nach dem Kaffee ließen sie sich noch ein paar eiskalte, sehr gute „White Horse" mit Sodawasser geben, da es noch — wenigstens nach Meinung des Kolonel — zu früh war, und gingen dann ins Hotel. Nachdem sie gespeist hatten, begaben sie sich auf die Veranda und sahen sich das Gewimmel am Hafen im Scheine der vielen elektrischen Lampen an. Plötzlich wandte der Oberst seinem Freunde das Gesicht zu: „Halten Sie etwas von beson deren Begegnungen — wie soll ich sagen — von der Bedeutung gewisser Personen, denen wir öfter im Leben begegnen, und von gewissen Gefühlen, die wir nicht "anders bezeichnen kön nen als Ahnungen?" Ich bin weder Spiritist, noch glaube ich an Kartenlegerei und ähnliche Dinge," erwiderte Francis, „aber ich gebe zu, daß es Gefühle gibt, die wir Ahnungen oder Vorahnungen nennen und die wir vorläufig uns noch nicht erklären können. Schon die alten nüchternen Römer waren nicht frei von solchen Ahnungen. Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen sich unsere Schulweisheit nichts träumen läßt, wie irgendein deutscher Dichter gesagt hat..." „Die Menschen klammern sich an das, was sie hatten," meinte der Oberst. „Haben sie im Kriege oder durch Krankheiten und Alter viele Angehörige verloren, so wollten sie sie wieder Haben, und sei es als Geister. Das ist überall dasselbe in der Welt, überall gibt es Aber glauben und besonders in Ländern mit religiös eingestellter Bevölkerung. Hier in Indien glaubt man an Seeleuwanderung, und in anderen Ländern an ein Leben nach dem Tode als Geisi oder Gespenst oder als Palmenengel. Die Form wechselt, der Glaube ist im Gründe genommen derselbe . Wo fängt der Aberglaube an, wo hört der Glaube auf? Beide gehen ineinander über, denn wir Menschen sind eben unvollkom men... Aber es soll nicht plumper Aberglaube sein, von dem ich Ihnen heute erzählen will, kein Hokuspokus, kein Bericht von Fakirkunst- ftückcn, sondern eine Reihe von Erlebnissen, die ich hatte, und in denen immer eine bestimmte Person eine Nolle spielte, eine mir äußerst sym pathische Erscheinung, ein Herr, den ich nicht kenne, und den ich nie gesprochen habe, der mir aber immer, wenn ich ihn ansah, wie ein alter Freund vorkam..." (Fortsetzung folgt.)
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