Volltext Seite (XML)
Nr. 21. 23. 8. 1929 Dse G arten b au wirtschast Telegramme: Reichsgartenbau, Berlin ReichsoervanSss Ses veutj isen ch.,ctenv-iliea e v Fernsprecher: Berlin. F)ania 8608-13 Der Marktrundjchau liegen wochenscyiutzverichte von 25 Märkten, darunter 14 Grogmärkten, zugrunde. 6cmu8c 0L8t ar Durchschnittsnotierungen im Großhandel. Kopfsalat I 7—30, dito II 10—25, Treibkohl rabi 15—20, Bierrettich 15—30, Meerrettich Hainburg 15—30, Sellerie 20—50, Porree 3—10, Gewächshausgnrken 50—100 RM. je 100 Stück, Spinat Schnitt- 8—12, Wurzelspinat 4—10, Möh ren 8—15, Schwarzwurzeln 35, Note Rüben 8, Kohlrüben 6, Petersilienwurzeln 10—12, Sellerie 25—60, Porree 10—15, unsortierte Zwiebeln 8 bis 25, Spargel I 120, II 100, III 80, Suppen spargel 60, Rhabarber 5—15, Grüne Bohnen, Busch- 100—180, Tomaten 130—140 RM. je 50 kK, Petersilie, grün, Stuttgart 1,50, Breslau 0,30—0,40 RM. je 1 Pfund, Karotten mit Kraut 20—30 RM. je 100 Bund zu 25 Stück, Sommcr- rettich 20—30, Radies 6—12 (Frankfurt a. O. 0,3) RM. je 100 Bund zu 10 Stück. Ms dem Auslands sind als erste Obstarten aus dem Freilande italienische und französische Kirschen sowie französische Erdbeeren in geringen Mengen hereingekommen. Während noch am 14. 5. in Westdeutschland ausländische Kirschen 85—85, ausländische Erdbeeren 2—2,50 kosten, ist der Preis jetzt gesunken, man zahlte am 17. 5. in München für italienische Kirschen 50, für französische 45, in Köln für französische Kirschen 50—60, für französische Erdbeeren 100 bis 150, in Berlin am 18. 5. für französische Kirschen 60 NM. je 50 k^, die Preise zeigen demnach ziemliche Gleichmäßigkeit. In Frank reich selbst kosteten am 15. 5. in Cöret (Pyrenäen) gewöhnliche Kirschen 40—45, Hcrzkirschen 55—65, kn Hyöres Kirschen 30—55, Erdbeeren 50—80 RM. am 14. 5. Vor Mitte Juni dürften in deutschen Be trieben Freiland-Erdbeeren und Kirschen nicht hereinkommen, man nimmt aber an, daß die Preise sich allgemein auf ziemlicher Höhe halten werden, darauf deuten schon Nachrichten hin, daß nämlich bei dem Vorverkauf von Kirschenkonser ven die Preise stark erhöht worden sind. Die Dor den Pfingstfei'crtagen führte gute Nach frage noch einmal zu vorübergehender Prcisfesti- gnng bei verschiedenen Frischgemüsen, iusbes. bei Spargel, der Ende der Woche immer — wenigstens zu Beginn der Saison — etwas an zieht, da bei den ersten hohen Preisen die große Masse her Käufer Spargel unbedingt als Luxus betrachten muß und daher nur vor Sonn- und Feiertagen stärker einkauft. Außerdem war in der Pfingstwoche infolge der kühlen Witterung das Spargelangebot knapper geworden, die Preise gingen für beste Qualität bis über 120,—, stelen nach den Feiertagen allerdings sofort wieder. Bei Abfassung dieses Berichtes, am 21. d. M., zahlis man in Berlin nur noch 65—70 RM. aber auch dieser Preis dürfte noch unterschritten wer den, wenn die Witterung wärmer und seuchter wird und der Spargel leichter schießt. Bei Rhabarber sind die Preise Infolge rapider Zunahme des Angebotes regelrecht ge kürzt. Schon in der vorigen Woche wurden Preise von 2 RM je 50 KZ, notiert, die Qualität spielt allerdings dauernd eine besondere Rolle, wie man an allen Märkten feststellcn kann. In Hamburg war die besonders beliebte rote Sorte lHimbeer-Rhabarber) noch immer gut bezahlt (am 17. 5. — 25 RM.), Trcibware ebenfalls dauernd besser als die vielfach recht schwache und unansehnliche Freilandwarc. Außer Gurken, die in der letzten Zeit ständig feste Tendenz aufzuwcisen hatten, wurden nur wenigs Gemüscarten geräumt. Bei vielen verblieben, sobald der Hankel seinen Bedarf ge deckt hatte, erhebliche Ueberstände. Die geogra phische Lage zu den Konkurrenz^ebisten des Aus landes spielt dabei natürlich eine große Rolle: In Westdeutschland war infolge starker ausländi scher Zufuhren allgemein Ueberangebot in Spi nat sestzustellcn. Immerhin war auch dort die Wirkung auf die Preisbildung nicht so groß wie im vorigen Jahre, da infolge der diesjährigen Verzögerung der Be stellarbeiten, das Angebot von Sominerspinat nicht so mit dem von Winterspinat zusammcn- fällt wie damals. Auch an den holländischen Beilingen ist gerade bei Spinat die Konjunktur sehr unterschiedlich, für einige Bezirke wäre die Lage trostlos, wenn nicht schon die Fabriken mit dem Einkauf zu Konservenzwecken begonnen hät ten, diese zahlten bis NM. 5.— je Zentner. Nur wenige Beilingen haben dauerndes Export geschäft nach dem Äuslande, insbes. nach Deutsch land. Bemerkenswert ist eine Mitteilung, daß holländischer Spinat in Köln mit einheimischem Spinat an Frische und Qualität nicht wetteifern konnte. Einfuhrkontrolle für Kirschen wird außerdem hof fentlich den Erfolg haben, daß kranke und min derwertige Ware nicht importiert wird, damit füllt auch eine der Hauptursachen für den in der Hauptsaison immer wieder festzustellenden Preis druck an den Obstmürkten hoffentlich fort. lieber die Ernteaussichlcn im Auslands liegen verschiedene Berichte vor, aus denen hervorgeht, daß in Frankreich die Kirschenernte in diesem Jahre noch sehr gut ausfallen wird. In Italien ist einiger Schaden während der Blüte entstanden, in Belgien und in Deutschland in den wichtigsten Anbaugebieten ist die Kirschenblüte im allgemei nen befriedigend gewesen. Aus ostdeutschen Be zirken wird allerdings berichtet, daß viele Knospen während deS Winters erfroren sind, ein endgül tiges Urteil über den voraussichtlichen Ausfall der Ernte läßt sich aber augenblicklich noch nicht abgeben. Erdbeeren sind in Belgien, auch in Holland und Westdeutschland, also überall da, wo es im Winter an Schnee gefehlt hat, durch Fröste in Mitleidenschaft gezogen worden, die französische Erdbeerernte soli gut ausfallen. Tomaten werden schon stark angeboten, insbes. Holland liefert an die benachbarten deutschen Märkte wachsende Mengen. Auch ans deutschen Gewächshäusern sind schon einige Sendungen cin- getroffen. Mit dem Absatz ist es noch immer gut bestellt, trotzdem kanarische Tomaten reichlich im portiert werden, haben die Preise kaum Einbuße erlitten, in Hamburg wurde Treibhausware nm 17. 5. bis 1,15 RM. je 1 Pfund bezahlt, kana rische Ware bis 0,65 RM., der Bedarf scheint weiterhin groß zu sein. Der Stand der Tomatcn- kulturen unter Glas in Holland ist ausgezeichnet. In Venlo wurde am 17. 5. für la Toniaten bis 1,40 RM. je 1 Pfund gezahlt. Blumenkohl aus Treibhäusern wird schon starker angeboten, über die Qualität des hollän dischen Blumenkohls wurden noch immer Klagen seitens der Veilingsleitungen bekannt. Durch schnittlich soll die Qualität nur mittelmäßig sein, als Ursache wird der Schaden bezeichnet, den der Frost an Ken jungen Pflanzen im vergangenen Winter angerichtet hat. Die bisher aus Italien importierten Früh kartoffeln sollen qualitativ nicht befriedigen, die Ware ist uneinheitlich und laut Transitbericht München ist die Tendenz in der nächsten Zeit flau. Die Zufuhren haben, obwohl die Ernte in den Anbaugebieten Englands, Hollands, Belgiens und Irlands um mindestens 4 Wochen verzögert ist, doch schon stark zugenommen. Bei Früh kartoffeln ist die Tendenz sehr unsicher, Trcibboh- nen, Karotten und Schoten sind immer noch sehr knapp. Für ausländische dickeBohnen zahlte man in Köln 17—20, für Grüne Bohnen 80—100 RM. je 50 kx, ital. S ch o t e n 20 RM. je Ztr. in München am 17. 5. nsrkl «na LukttonsneNMe Berkin, den 22. Mai 1928. Inländisches Gemüse: Mohrrüben nngew. 8—10, dlo. gew. 12—16, Kohlrüben 5 bis 6, Rote Rüben 2—3, hiss. Spinnt 4—7, Morcheln 60—70, Meerrettich 60— 70, Peter- siilienmurzeln 14—20, Spargel I gebündelt 75 bis 80, II 40—50, III 20—30, ' lose 55—70, il 30 -40, III 10—20, unsortiert 40—50 RM. je 50 kg, Trcibhausgurken 40—75, hiss. Salat 10—25 NM. je 100 Stück, Kohlrabi 5—10, Porree je nach Größe 2—4 RM. je 1 Schock, Dresdener Radieschen 5—6 RM. >e 1 Schock- Bund. Ausländisches Gemüse: Weißkohl 13—15, Wirsingkohl 16—20, holl. Rotkohl 18 bis 20, holl. Kohlrüben 4—6, Karotten 30, rnss. Morcheln 40—50, holl. Tomaten 90—100, rnss. Zwiebeln 4—6, ägyptische 7—9, Kartoffeln, nlg. 22—23, dlo. ital. 22—24, kanarische 20—21, spanische 18—20, Malta-Kartoffeln 22—24 RM. je 50 kg, Blumenkohl 30—50, dto. ital. 50—75, holl. Gurken 55—80 RM. je 100 Stück, kannr. Tomaten 56—70 RM. je Kiste, holl. Radies 5 bis 15 RM. je 100 Bund. Marktlage: Das Gesamtgeschäft war sehr lebhaft, in Salat konnte der Bedarf nicht ge deckt werden, die Preise waren sehr fest, sehr große Nachfrage bestand außerdem nach Kohl rabi, der aber infolge sehr großen Angebotes nicht geräumt werden konnte und in den letzten Stunden etwas nachgab. Auch bei Gurke n mußten die Preise eine Kleinigkeit ermäßigt wer den, für beste Qualitäten wurde» aber immer noch 75 RM. je 100 Stück bezahlt. Spinat ist dauernd reichlich angebotcn, das Interesse für Radies tritt jetzt nicht mehr jo stark hervor. Bei Rhabarber und Spargel hat sich die Nachfrage gebessert, für Spargel werden wieder dieselben Preise bezahlt wie in den ersten Tagen der Pfingstwoche, also für I. Qualität etwa 75 RM., geringere Ware ist hier schwer an den Mann zu bringen. Dresden, den 17. Mai 1929. Inländisches Gemüse: Treibsalat 10 bis 25, Treibkohlrabi 20—40, Treib-Bierrcttich 20—30, Meerrettich I 70, II 60, Porree 3—4, Gewächshausgurken I 60—80 RM. je 100 Stück, Feldsalat 40, Schnittspinat 10, Rote Rüben 12, Spargel I 100, 11 80, III 60, Suppenspargel 40, Rhabarber 15, Grüne Bohnen (Busch-) 250, Kastengurken I 70 RM. je 50 kg, Sommerrettich 20, Radies 10 RM. je 100 Bund zu 10 Stück. Ausländisches Gemüse: Blumen kohl 40—80 RM. je 100 Stück, kanarische To maten >0 RM. je 7-Kilvkiste. O l> st : Tafelapfel I 35, Eßäpfel 25, Fabrik- und Mostüpfel 15 RM. je 50 kg, amerikanische Aepfel 24, australische 28 RM. je 20-Kilokiste. Marktlage: Fast in allen Artikeln etwas schleppendes Oieschüft, da die schlechten Witte- rungsverhältnissc anhalten. Auswärtige wie hiesige Aufkäufer üben größte Zurückhaltung beim Einkauf, dagegen ist seit einigen Tagen das Angebot sehr stark. Seit Pfingstsonntag besteht plötzliches Ansklären und daher Frost- gefahr. Breslau, den 18. Mai 1929. Inländisches Gemüse: Kopfsalat I 25—30, II 20—25, III 15—20, Gewächshans- gnrken.I 50—100 RM. je 100 Stück, Wurzel spinal 4—7, Möhren gewaschen I 12—14, II 11 bis 12, ungewaschen I 10—11, II 8—10, Peter- filienwurzeln 10—12, Sellerie 40—50, II 35—40, III 25—35, Porree 10—15, Zwiebeln unsortiert 12—15, Spargel I 100—120, II 80—100, III 60 bis 80, Suppenspargel 40—60, Rhabarber 8—10, Grüne Bohnen 100—120, Tomaten 130—140, gelbe Kartoffeln 3,50—3,80, weiße 3—3,50 RM. je 50 kg. Marktlage: Zufuhren ziemlich reich lich, Geschäft lebhaft, Preise fest. Im allgemeinen ist das Pfingstgeschäft für hiesige Erzeugnisse be- sriedigend zu nennen, der Markt wurde saft rest los geräumt, bei ziemlich stabilen Preisen. Knapp waren guter Spargel und Gurken. Auch Ober- rübcn gingen in der ganzen letzten Woche gut aus der Hand, während Spinal dauernd im Ueberangebot vorhanden ist. In Salat befriedigte das Angebot die Nachfrage, Sellerie, Porree und Petersilienwurzeln im Ueberangebot. Stuttgart, den 18. Mai 1929 Inländisches Gemüse: Blumeuroy: I 40—80, Kopfsalat 35, II 10—20, Treibkohl rabi 15—20, Bierrettich 15—30, Sellerie 20—50, Porree 5—10, Gewächshausgurken 50—80 RM. ie 100 Stück. Lattig 50, Kresse 50, Ackersalat Freiland 50—60, Ackersalat Glas 120, Schnitt spinat 12, Möhren gewaschen 1 15, Spargel Untertürkheimer 100—160, Schwetzinger 60—M, Snppenspargel 50, Grüne Bohnen (Busch-) >80 NM. je 50 kg, Karotten mit Kraut 20—30 RM. je 100 Bund a 25 Stück, Sommerrettich 20—25, Radies 12 RM. je 100 Bund zu 10 Stück, Schnittlauch 3 RM. je 100 Bund. Ausländisches Gemüse: Blumen kohl holl. 60—80, Kopssalat I 25—30, Gurken 90 RM. je 100 Stück, Weißkohl 20, Wirsingkohl 20, Notkohl 20, sortierte Zwiebeln 10—II, Brockelcrbsen 35—50, Spargel I 130, Petersilie 100—140 NM. je 50 kg. Obst: Tafcläpfel 35, Eßäpfel 28—32, ame- litauische Aepfel 45 RM. je 50 kg. Marktlage: Zufuhr reichlich, Verkauf lebhaft. Die Kleinhandelspreise lagen zirka 30 bis 40A höher. Hamburg, den 17. Mai 1929. Champignons 200—230, gelbe runde K»-- toffeln 3—3,50, junge ausl. Kartoffeln 27—29, ausl. Wirsingkohl 20—26, Weißkohl ausl. 18—20, Rotkohl ausl. 24—28, rote Möhren 8—15, Porree 25—40, Steckrüben 3,50—5, Sellerie 35—60, Aus lese Spargel 120—130, Sorte I 80—110, II 60 bis 75, III 30—50, Suppenspargel 15—25, Schnittspinat 7—10 RM je 50 kg ausl. Blumen kohl 60—84, Kohlrabi 10—20, Meerrettich I 20 bis 30, II 15 RM. je 100 Stück, Radieschen 6 bis 10 Pfg. je 20 Stück. Marktlage: Zufuhren an Obst, Garten-- und Feldgemüse reichlich, Obstmarkt flau, Ge müsemarkt leicht belebt. Magdeburg, den 18. Mai 1929. JnländischesGemüje: Treibsalat 25, Treihkohlrabi 16,50, Porree 4, Gurken 80 RM. je 100 Stück, Kohlrüben 8, Petersilienwurzeln 15, Sellerie 35, unsortierte Zwiebeln 8, Spargel I 80, II 40, III 30, Suppenspargel 20, Rhabarber 5 RM. je 50 kg. Radies 30 ÄM. je 100 Bund zu 10 Stück. Marktlage: Das Geschäft war zufrieden stellend, Spargel Anfang der Woche Ueberange bot, Ende der Woche infolge eintretenden kalten Wetters knapp. Straelen, den 21. Mai 1929. Rhabarber 4—7,50, Spinat 5—12,80, Erd beeren 225—238, Spargel I 58—70, II 45—55 Reichsmark (alles je 50 KZ). Rote Möhren I, 10 Stück im Bund, 16,50, Stielmus 3—6,50, Suppengrün 2—3,50, Radies 5—8 RM. (alles je 100 Bund). Porree l 6,50-8, II 4-4,50, Kohlrabi I 12—20, Blumenkohl II 25—38, Salat I 15—22, II 8—14, Treibhausgurken I 48—60, II 35—45, Kastengurken 55—60 RM. (alles je 100 Stück). Krefeld, den 21. Mai 1929. Sominerspinat 14,90—17,90, Rhabarber 8 bis 8,80, Spargel I 55—67, Rübstiel 13,90 bis 18,30, Schnittgemüse 20,90 RM. (alles je 50 kg). Radieschen 2,80—3,50 RM. (je 100 Bund). Kopssalat I 14,80-15,10, Treib- Hausgurken I 53—68, Kohlrabi, weiß 21 bis 22 RM. (alles je 100 Stück). Ausfuhr: mittel; Nachfrage: sehr gut; Nächste Versteigerung: 23. 5. 29. HMltwMwcn iWWsnren An den Blumenmärktcn war das Interesse der Käiiser für Topf- und Balkonpflanzen und für Blumen, die auf Friedhöfen Verwendung finden können, fast größer als für Schnittblumen. Namentlich Efeupflanzen für Friedhöfe, Pelar gonien für Balkons, sowie Hortensien und Be gonien sind besonders beliebt und werden ge« räunit. In Schnittblumen ist die Einfuhr aus ländischer insbesondere holländischer Rosen sehr stark, sie wird auch in den kommenden Jahren eher zu- als abnehmcn, denn die Jahresberichte der holländischen Beilingen zeigen mit aller Deut lichkeit, mit welcher Umsicht und mit welchem Geschick dort die Blumcnknlturen betrieben wer den. So steht u. a. im Jahresbericht 1928 der Veiling Aalsmcer nicht nur zu lesen, daß die Umsätze gestiegen sind, an Hand der erzielten Durchschnittspreise wird auch der Nachweis er bracht, daß trotz größerer Zufuhren und größere Umsätze der Preis des einzel nen Stückes bei allen Artikeln gleich geblieben oder sogar gestiegen ist. Die Holländer legen besonderen Wert darauf, nur allererste Ware hervorzubringen und zu - exportieren, es besteht aber doch an den Beilingen die Pflicht für die Veilingsleitnng, das gesamte Angebot zu veilen. Man mnß also den Schluß ziehen, daß nicht nur mengenmäßig, sondern auch aunli- tntiv die holländische Produktion wenigstens in der Umgebung Aalsmeers Fortschritte ge- inackn Hal Interessant ist in dem erwähnten J'bresbericht anch die Uedersicht über die Ans- sichten der einzelnen Kulturen. Auch die hol ländischen Züchter machen sich Sorgen, ob sich in Zukunft wohl die Nosenkultur weiter lohnen wird, aber Kiese Sorge, die man schon seit Jahren hegt, hat sich bisher immer als überflüssig er wiesen. Eine wertvolle Unterstützung der Pro duktion ist dabei der Ausbau der Ahsatzgelegcn- heiten insbesondere des Flugverkehrs und gerade die Rose eignet sich zum Transport per Flugzeug sehr gut, zum mindesten besser als Flieder und Chrysanthemen, welche dazu zn schwer sind. Die Aussichten der holländischen Nosenzüchter werden infolgedessen weiterhin zuversichtlich beurteil!. Für die deutschen Nosenzüchter bilden allerdings gerade die Bestrebungen Hollands, den Flng- zcngverkehr immer mehr auszubauen, eine der größten Gefahren. Die Ausdehnung der Nosenkultur selbst be ruht zum Teil auch darauf, daß insbesondere in Westland die Tomatenzüchter immer mehr dazu übergehen, die Tomatcnhüuser mit Rosen als I w > s ch e n k u l t u r zu bepflanzen. Auch für Flieder sind die Aussichten angeblich sehr günstig. Im Jahr 1928/29, »nd zwar kurz vor Weihnachten wurden für eine Partie der Fliedersorte Marie Legrayc 2,15 pro Zweig be zahlt, im Jahre 1926 dagegen nur 1,70. Biele Knlturversuche wurden in den Fliederanbauge- bieten unternommni, um sestzustellcn, welche Ftiedersorlcn sich für Frühlreiberei nm besten eignen und man hat dabei festgestellt, daß die Sorte M ni. Sie p man vor Neus a h r und anschließend die Sorte Marie Legraye ge- lr.ebcn werden soll. Eine sehr wichtige Zwischenkultur in den Vlumenhäusern ist noch die Spnrgelbohne, aller dings scheint man von feite» der Veilingsleitnng darauf hinzuwirken, den Anbau von Gemüse überhaupt aufzugeben und sich noch mehr als bisher auf Blumen zu konzentrieren. Sehr be merkenswert ist der Hinweis darauf, daß bei Maiblumen die Nmjatzzifsern und die Preise sich wenig geändert haben, daß man aber für die Zukunft eher eine Ab- als eine Zunahme erwartet, weil die Einnahmen ans dieser'Kultur die Arbeit nicht lohnen. Der deutsche Gartenbau sieht sich auch in der kommenden Saison einer wachsenden Konkurrenz gegenüber, nmsomehr hat er Beranlassnng sich nm Qnalitälsproduktion nnd Absatzrationalisie rung (Veiling) besonders zu kümmern. Die Tendenz der nächsten Zeit für die Blumcn- mürkle ist wenig durchsichtig, bei Schnittblnmen wird das Angebot durch neue Artikel belebt, Lathyrus, Levkoien, Löwenmaul, Goldlack, dann F- aandslieder, Freilandtulven und andere Früh- jahrsblumen beleben das Bild. Durchschnittsnotiernngcn im Großhandel. S ch n i t t b l u m e n: Rosen I 40—60, II 20—40 (Leipzig 16—281, Edelnclkcn 2!>—40, II 30, Flieder i 20—25 (Halle 5—10, Kassel 70 bis 80h II 8-10 (Kassel 60), Iris 15. Veilchen 0,30, Maiblume» 1,50- 5 (Nordhausen 5—8), Tulpen 5 18, Narzissen 1—8, Mqvsolis 0,30 bis 1,50, Goldlack 1—5, Lathqrus 3,50—7 Lev kojen 10. Calendula 6, Anlirrhinum 10—20, Adiantum 2—6, Myrtenspitzen 0,60—1,50 RM. je 100 Stück, Asparagus Spreng. 0,50—0,75, dto. Plum. 1—1.75 RM. je 50 Gramm. Topfpflanzen : Rosen 1,75—2 50, Aza leen 1,50—3,50, Rhododendron 3—7,50 (Stuttgart 8—15), Camellien 2—3, Kakteen 0,40—20, Calla 1,50, Gloxinien 1—3, Cinerarien 0,50—l, Pri- mula obe. 0,60—1, dlo. chin. 0,40, Hortensien (je Ball) 0,40—0,75, dto. je Stück 0,75—4, Erica 1—4, Rex-Begonien 1—2, dlo. sempersl. 0,15, Pelargonien zon. 0,60—1,25, dto. Engl. 0,75—2, Kto. Pelt. 0,60—1, Fuchsien Büsche 0,40—1,20, Petunien 0,20—0,90, Lobelien 0,08—0,15, Ver- gißmeinicht 0,30—0,40, Kokospalmen 1,50—8, Araucarien 1,50—8, Pleris 0,l>0—2,50 Adian- tnm 0,75—2, Aiparagu? Spreng. 0,50—2,50. dto. Plum. 0,50—1,50, Tradeskantien 0,50—0,75, Sparmannien 1—1,50, Myrten 1,25—8, Dra- eacnen 1—4, Ficus repens 0,80—1 50, Aralien 0,75—1, Aspidistra 1,50—5, Aucuba 0,50—4, Eseupflanzen 0,75—1,50 RM. je 1 Stück. Werre IiWen In den letzten Tagen wurden an dcr Veiling „Centruin" in Beverwijk verschiedene, meist gelbe Tulpensorien augeboten, die nvcl nicht „aetaust" sind, darunter von dein Züchte, vvutwipper zwei schwefelgelbe Sorte» Das Interesse war groß und die erzielter Preise besriedigten sehr, obwohl es sich uw. unbekannte, namenloje Ware handelt.