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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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In fernen Ländern Wer hat wohl nicht in seiner Jugend mit vor Erregung glühenden Backen über Büchern ge sessen, die von fremden Ländern erzählten. Und wer hat wohl die Sehnsucht nicht kenneugelernt, es jenen Männern gleichzutun, von denen diese Bücher berichteten. Nur wenigen ist cS vergönnt, die Erfüllung dieser Sehnsucht eines Tages zu erleben. Uns armen anderen bleibt nichts als jenes fragende Lauschen nach den Geheimnissen der dunklen Wälder und endlosen Weiten, jenes ungläubige Staune«, wen« wir von den Tieren und Pflanzen hören, die dort ihre Heimat haben. Die Jugend träumt und beneidet, das Alter be- scheidet sich wehmütig und bewundert. Nicht das Abenteuer ist es, das lockt. Wohl mehr die innere ewige Sehnsucht der Menschen nach dem Kenncnlernen des Unbekannten, die Frage nach dem Wie und Warum. So ein klei nes Stückchen neugieriges Entdeckertum steckt eben in jedem von uns. Afrika, Eismeer, Asien — Stevenson, Nansen, Sven Heddin — sie haben uns das tote Kartenbild der Schule mit Leben erfüllt, haben uns aus dem geographischen Be griff ein Stück Erde geschaffen. Ach, viel mehr: ihre Erzählungen sind unsere eigenen Erlebnisse geworden, wir waren sie selbst. So wurde das Lesen ihrer Reisebeschreibungsn zu einem Fin den, die geträumte Vorstellung brachte Erfüllung der Sehnsucht... und schuf doch neues Sehnen. Wie wärs mit einer Reise nach Afrika? Mit einem Jagderlebnis in Indien? Legt einen Roman — er braucht garnicht courths-mahlerisch ausgemacht zu sein — und eine Reisebeschreibung nebeneinander, bei welligen nur wird ein Zweifeh entstehen, welches Buch sie wählen sollen, wenn sie schon einmal ein solches in Händen gehabt haben. Ja, bei uns Männern! Aber die Frauen? Auch bet den Frauen bedarf es nicht immer der tragischen Liebe mit dem schon im voraus be ¬ kannten, doch noch glücklichen Schluß. Auch Frauen lesen Reise- und Naturschilderungcn mit viel Interesse — wenn sie erst einmal damit ver traut geworden sind. Oft ist es allerdings lei der so: „Wat der Bur nicht kennt,..." Es soll aus eine Probe ankommcn. Aus fernen Ländern... ES ist keine Rcisebeschreibung, die Erzählung, mit deren Veröffentlichung wir in der heutigen Nummer beginnen, es ist ein kleines Stückchen daraus, immerhin etwas Gesehenes, allerdings in eigene Farm gegossen: Eine Ticrschilderung, in der die Tiere selbst Regie führen. Tiers, in den Dschungeln Indiens beheimatet, sind die „Helden" dieser Erzählung, indem sie ganz ein fach sich so bewegen, wie sie Zeit ihres Daseins leben. Eine Elesantenerzählung... Nicht voreingenommen sein! „Fortsetzungen in Zeitungen lese ich nicht!" Das mag bei vielen Zeitungsromanen berechtigt sein, weil sie mei stens über ein und denselben Leisten gearbeitet sind und nichts an Wissenswertem oder an sitt lichem Inhalt aufzuwcisen haben. Wir sind be strebt, uns auch in dieser Hinsicht von anderen Zeitungen zu unterscheiden. Nicht Unterhaltung nur, auch Anregung sollen die Stoffe bieten, die wir bringen. Es mag diesem oder jenem der jeweils gewählte Stoff nicht zusagcn. Das ist natürlich Geschmacksache. Es kann ja aber jeder nach Belieben aussteigsn, wenn ihm die Fahrt nicht gefällt. Wir möchten hiermit zum Ein steigen einladen und hegen im stillen die Hosf- nung, daß diese Fahrt ins Jnderland niemand gereut. Vielleicht bringt er neues Wissen mit und hat wieder einmal ein kleines Stückchen Wirklichkeit von unserer Erde gesehen — wenn auch nur mit den Augen der Phantasie. Viel leicht wacht dann wieder die alte Sehnsucht auf, der alte.Traum: In fernen Ländern... HIr. Keine Zeil mehr Zum Lesen nämlich. „Jetzt heißts arbeiten", sagte mir ein bekannter Gärtner im Osten, „zum Lesen reichts nicht mehr. Die Blätter, auch die Fachblätter werden, wie sie kommen, zurückge legt, und ob ich dazu komme, sie durchzujeheu, das weiß ich nicht". Das ist verständlich, nach dem harten Winter doppelt verständlich, aber — er verzeihe mirs — doch trotz allem nicht ganz verständig und auch nicht ganz recht. Unsere Blätter sind nicht zur Unterhaltung da. Jahrein und aus verwenden ernste Männer ernste Arbeit, auf die Blätter selber sowohl wie auf den Vorkampf für den Beruf. Und gerade diese Kampfarbcit, das Bemühen für das Vor ankommen von Stand und Berus ist es doch, was in unseren Blättern zum Ausdruck kommt. Es gibt da doch. Dings genug, die man nie wie der nachholen kann, wenn man sie einmal ver säumt hat, und deren Versäumnis rückständig macht. Und das ist das Schlimmste, was einem Gärtner von heute passieren kann. Die junge Weit liest heute, und wenn sie auch nicht in die Hand bekommt, was den Selbstän digen zusteht, so erhöht sie doch von Woche zu Woche den Boden, auf dem sie steht und künftig stehen wird, und wer sich nicht Zeit nimmt, eifrig und interessiert wie sie zu lesen, dem schaut sie früh schon über den Zaun und bald auch über den Kopf, ganz abgesehen davon, daß Unkenntnis der jeweiligen Verlautbarungen des Verbandes, der Fachpraxis und der Fachwissenschaft unmittel bar Schaden bringen muß. Tis Fachpresse ist der Lebensboden des Berufes. Willst Du etwa aufhören zu schnaufen, weil Dirs mit der Zeit dafür nicht reichen-sollte? Das sagst Du gewiß nicht, denn cs wäre lächerlich. Aber in Wahr heit ists mit dem Lesen der Fachzeitschriften nicht anders. Eine Viertelstunde die Woche wird schon herauskommen dabei, so gut wie sie heraus kommt für die Buchungen, die Lohnzahlung, die Korrespondenz. Man muß eben auch seine Zeit rationalisieren, nicht bloß seine Arbeitstcchnik. Daß das eine nicht kleine Kunst ist in einem Berufe, der so viel körperliche und geistige Arbeit mengt, wie der unsrige, das weis; "ich wohl, aber um so höher und lebettssichercr stellt sich auch, wer diese Kunst meistert. Cron. Der Sohn des Dschungels Eine Elefantengeschichte I. Radha wird geboren. DaZ Dschungel, das sich zwischen zwei großen Nebenflüssen des heiligen Ganges Meilenweit ausdehnt«, hatte viele kleine Inseln, die mit allerhand Laubholz bestanden waren. Dort wuchsen Fruchtpalmeu mancher Art, schlanke Coohölzer neben allerlei hohen Farnartcn und anderen Gewächsen und viele blühende Büsche. Hier und da hatte das dichte Dschungelrohr Lücken; kleine Tümpel oder Stellen, die von Nashörnern und Elefanten oder breithAnigen Büffeln besucht wurden. Auch zog sich manch kleiner Bach, in viele Arme verzweigt, durch die seuchte, tiefe Niederung. Seit längerer Zeit hielt sich in diesen Teilen des Dschungels eine große Elefantenhcrde auf, geführt von einem mächtigen alten Bullen. Naumbrecher, der Altclefant, stand in seinen besten Jahrcu und der Höhe seiner Kraft. Er überragte auch die stärksten der anderen Bullen um mehrere Fuß und hatte dicke schwere Stoß- zähne, die er wohl zu gebrauchen wußte, nicht nur zum Abbrechcu von Räumen, sondern auch im Kampfe gegen seinesgleichen und gegen mancherlei Feinde. Sein Ruf reichte bis in die Berge von Neapel und bis tief herab in bas Gebiet südlich des Ganges. Denn wieder holt halte er Kämpfe mit Nashörnern be standen, den Dickhäutern, die jedem braven Elefanten so unshmpatisch sind. Auch Menschen hatte er mit Erfolg angegriffen, als diese auf die Elcsantenherde Jagd machten. Neunzehn starke und zwölf jüngere Bullen standen bei der Herde, jeder der älteren Elefanten hatte einen Trnpp Weiber bei sich, jüngere nnd ältere gerecht verteilt. Baumbrechcr sorgte für Ordnung; denn da? oberste Gesetz dec Elefanten heißt: Ordnung und Disziplin. Darum hatte er'als Haupt der großen Familie natürlich die meisten Frauen bei sich, wie das sich ja für den Sultan eines großen Stammes geziemt. Doch er duldete es gern, wenn auch andere starke Elesantcn nebenher Familien gründelen, und fuhr, wenn die Eifersüchtigen wütend miteinander kämpften, mit NüZel nnd Stoßzähucn da zwischen und stiftete Frieden. Wenn die Elcsantenherde. dnrch das Dschungel zog, uni gute Weide ausznsuchcu »der aber in die Pflanzungen der Menschen trnzubrechen, war der Zug stets, streug ge von Egon v. Kapherr ordnet. Voran bewegte sich die älteste Kuh, dann kam der ungeheure Leib Baumbrechcrs, des Führers, ihm folgten fünf seiner älteren und erfahrenen Kühe und einige der starken alten Bullen mit ihrem Anhang. Dann kamen die jüngeren Kühe mit ihren Kindern, und den Schluß bildeten junge Bullen nnd Kühe. Ganz am Ende des Zuges aber marschierte Stnmpf- znhn, ein uralter Elefant, der schon längst die Grenze des Greisenalters überschritten hatte. Er war früher Führer einer Herd« gewesen und wär allein übriggebliebcn, als die Menschen mit ihren Rcitelefanteu gekommen waren und die ganze kleine Herde fingen. Nnr er, der alte Tnskcr, war übriggeblicben» ihm war cS geglückt, durch die Menge der schreienden Menschen und der trompetende« Elefanten durchzubrechcn und sich dnrch eine Lücke in dem tückischen Zaun zn retten, der die kleine Herde im Dorndickicht cinschloß. Jahrelang war der alte Elefant im Dschungel hernmgcirrt, bis er ans die Herde Ban.mbrechcrS stieß. Bescheiden suchte er An schluß, uud nach einigen Rüsselschlägcn nnd Stößen mit de« Zählte« «ahm ihn Baum- hrecher ans. Nnr die einen oder die anderen der ganz alten Kühe geselltet! sich zn ihm, teils ans Mitleid, teils, tvcil sic sich selbst alt fühlten nnd ihm das Gefühl der Verlassenheit nnd Vereinsamung nachsühlcn konnten. Denn waS alt ist, ist stets einsam nnd wird nur noch gednldct in der Herde. Das ist bei allen Tieren so, bei den Büffeln und bei den Hirschen, bei den Antilopm und Gazellen, bei den Elefanten und — bei den Menschen. Stnmpfzahn hatte eine ganz schlottrige Hani mw war mager, da cr Blätter und Gräser, Früchte und Zweige nicht mehr recht vermahlen konnte. Er war ganz langbeinig an- zuseben, nnd seine Hant war dunkelgrau und schorfig. Sein Schwanzwedel hatte nnr noch wenig abgebrochene Borsten, der linke Stoß zahn bestand auS einem braunen, morschen Stumpf; der rechte war abgenutzt, stumpf und dunkelbraun. Aber im Rüssel besaß der Elcsantengreis noch große Kräfte, uud seiu Gehirn arbeitete so frisch wie in alter Zeit. Biele, viele Ersahrnnge« hatte cr in seinem langen Leben gesammelt, vielen Menschon- jagdeu nnd anderen Gefahre« war er ent gangen. Dschungelbrändc Halle er erlebt, in Falle« war cr geraten, wch voller Narben Ivar seine runzlige Hauk. Man duldete den Greis bei der Herde doch nahm man ihn nie in die Mitte auf; denn Elefanteugeseh weist den Alten, den Ab gängigen bescheidene Platze zu. Baumbrrcher wußte aber die Erfahrung und Klugheit des alten Elefante« wohl zu schätzen. * Das war um die Zeit, da die trächtigen Elefantenkühe nach jahrelanger Pau,« wieder ihr Kind zur Welt brachten. Wochenlang hatte« schwere Regen gerauscht, es war dumpf und hciß im Dschungel, und die Sonne blickte durch deu Dunst wie durch Schleier. Es war still in den liefe« Niederungen, nnr das Sausen und Brausen unzähliger Insekten war zu hören und das Schnanben der Büffel in den Tümpeln. Au solch einem heißen, dnmpfigen Tage genas die Lieblingsfrau Baumbrechers, eine hellgraue Elefantin, eines Knaben. Es war ein drolliges, kugelrundes Elefantenbaby, rosig und glatt wir ei« Schweinchen. Es wich nicht van der Seite der Mntter, es drängte sich bei jedem fremden Geräusch unter ihren «rassigen Leib. Alle Bewegungen der Alte« ahmte cs «ach. Wen« die Mutter de« Rüssel hob, so tat der Kleine dasselbe, ließ die Alte einen Trompetenrns tönen, schrie auch das Kleine schrill wie mit plärrender Küideetrompetc. Ueberall im Dschungel gab es junges Familien- glück, sieben, acht Kleine waren zur Welt ge kommen, nnd alle die Elefantenziverge waren gleich glatt, gleich rosig und gleich rundlich wie Baumbrechcr der Jünger«. Die Elefantcnherde bewegte sich in diese« Tage« «nd Wochen nnr wenig. Erst nachdem der Mond sechsmal alt und krank geworden war und zum siebente« Male i« voller rundcr Scheibc ani Himmel stand, wagte« die Elefaittc« eine« größere« Marsch. Es war eine herrliche, laue Tropeunacht, als die Herde mit Baum- brccher au der Spitze langsam dnrch das Dschun gel brach. Die schweren Rüssel peudclicn hin nnd her, Dickhäut rauschte an Rohr, Busch und Baum vorbei, und von Zeit zn Zeit krachte ein zerbrochener Baum unter den Griffen gewaltiger Rüssel. Dann rauschten Baumkronen, Zieste knick ten und knackten, feuchter Boden schmatzte unter schweren Tritten. * Slrcisenfcll, der Tiger, der den Tag über im allen verlassenen Hindutempcl ans der gro ßen Djchungclinsel gelegen hatte, gähnte, ließ ein dumpfes Knurren hören, schlug mit dem Schwanz nnd drückte sich seitwärts, als die massigen Leiber aus dem Dschungel austauchtcn; denn mit solchen groben Leuten ist nicht gut '"gehen, und selbst ein Tiger braucht lievcr > Vorsicht, wenn er dem König des Dschun- gers, ven Elefanten, begegnet. Die deutsche Automobilindustrie Hal iu lctzrer Zeil auf zwei wichtigen Posten vor der ausländischen Konkurrenz die Fahnen ge strichen, wie wir letztens schon mittsilten. Wir haben nnS dabei Vorbehalten, auf die nütionnl- wirtschaftliche Bedeutung dcS Erwerbes der OPel- wcrke dnrch die amerikanische Gesellschaft „Ge neral Motors" nnd der N. S. ll.-Werke durch die italienische Firma „Fiat" näher einzugehen. Zur näheren Unterrichtung nur einige Zahlen über die -Firma Opel, die 'wirtschaftlich einen weil höheren Wert darstcllt als N. S, U. Die Opclwerke sind eine Aktiengesellschaft mit 60 Mil lionen Mark Kapital, das sich restlos im Besitz der Familie befunden hat. Die Firma arbeitete ohne Bankkredite. Sie hat 1928 12 000 Wagen erzeugt und soll mit dec Fahrraderzeugung eine« Umsatz von ILO Millionen erreicht haben. 4575 der deutschen Automobilproduktion sollen im letzte« Jahr auf dieses eine Unternehmen ent fallen sein. Die deutsche Psrsoncnwagcnerzeu- guug soll annähernd 100 OlX) Stück im Jahre 1928 betragen habe«. 1929 soll sich die Er zeugung Opels verdoppeln, also allein fast 100 000 Wage« erreichen. Die General Motors Corpo ration hat rund 120 Mill. Mark für den Kanf- preis njw. aufgcwandt. Es würde zu weit führen, hier all« wirtschaft lichen Auswirkungen zu schilds-ru, die diejer Eigentumsübergang z. B. auf die anderen denlfchsn Automobilfabrikcn habe« wird. Wir fchriebcn am Anfang: Opel hat die Fahne ge strichen — in dem Kampf nämlich „Ausland gegen dculsthe Industrie". Eigentum verpflichte!, 'auch iu nationalwirtfchaftlichem Sinne, vielleichl in diesem Sinne sogar noch mehr als in indi vidueller Hinsicht. Es gibt Leute, die diese Situation wertmäßig abwägen wollen, indem sie sagen: Die Einfuhr von General Motors füllt weg, heimische Erzeugung wird gefördert, , Unternehmergewinn der Firma Opel geht jetzt zwar größtenteils nach Amerika, dafür legt aber Opcl die bckommcn-en Gelder in Deutschland anderweitig nntzbringcnd an. , Dis Wasserbüffel schnaubten ängstlich und böse in ihren Sumpfbüdcrn, und dis Assen in den Coobäumcn und in den Zweigen der Rot hölzer und Ebenholzbänmc machten ein huste risches Geschrei, als dis Elefanten ringsum die Affenhsrde Baum nach Baum umbrachen um die saftigen Stiele uud Blätter der Kronen zu .zerpflücken. Schwere Nüsse sielen zu Bodcu, dick« Ätiulfrüchls, uud die Papageien crwachieu aus lraumschweren Schlaf uud kreischten mit den tzulaffe« nm die Wette. ES war ein Lärm im Walde, als ob der Leopard durch die Büschs schliche, und der Lippcnbör, der am Bachs seinen Durst stillte, richtete sich furchtsam auf nnd flüchtete grunzend in polternden Sätzen. Am Fluß machte die Elefantcuherdc Hali, langsam rauschten die mächtigen Körpcr in das gelbschimmernde, mondbelenrhtcte Wasser-, Rüssel jcnkten sich hoben sich, schleuderten gewaltige Sturzbäder auf gewölbte Rücken, breite Ohren fächelte«, Sumpf schmatzte. Die Lsistcnkrolodile schwammcu eilig stromabwärts, erschreckt von dem Lärm. Auch beim Baden und Trinken^ herrschte peinliche Ordnung. Dis Mnitcrelefan-. ten hatten den Vortritt und schoben ibrc wider strebenden Junge« in das seichte Wasser. Dis kleinen trompeteten furchtsam, aber der mütter liche Rüssel half unbarmherzig nach. Banm- br-cchers kleiner Sohn schrillte in ängstlichen Trompetenlönen, aber soviel er auch schrie, ins Wasser mußte er doch. Palmcnreiße, die Mut ter, laiiute keincu Spaß, sie uabm den Rüssct voll und spritzte ihn über den Rücken des Klci ncn ans. Langs waren die Elcfanlcu im Bade, dann aber rauschte Baumbrecher zurück, gefolgt vvn de« alte« Kühe«; die Miitterelefantcu Mit ihren Kälbchen und älteren Kindern schlosse« sich -an. Wie eins u«gche«re Flutwelle brachen die El?- fanteulcibcr durch das Dschungel, aufgcschrcckle Pfancn kreischten, erwachte Ätzeln schimpften, und dis kleine Horncule des Südens flatterte neugierig über die nwudbcschicneucn, gläuzeudcu Rücken der wandelnden Hügel. Es mar schon gegen Morgen, als die Elefan ten am Rande des WaldcS durch ein großes Bainbusdickicht kamen. Dic alte gewaltige Spritznase, die die Herds vor Baumbrechcr aii führte und die Mntter vislcr Elefanten des Trupps war, brach voran, daß die Bambusstau- dcil nach rechts und links anscinandcrkrachten. Denn man halte Eile, zu deu Pflauznngcn dcr Zwsibeine zu kommen. Endlich gelang'»« man auf einen Nashornpfad, der zwischen Palmen Elefantengras, Schilföschnngel und Bambus nach den Feldern führt«. So lcisc zog.« nun die Elefanten, daß das Geränich ihrer Leire- n - auf kurze Entfernung zu hören war. In den Spitzen der Bäume' huschten kleine nächtliche Flughörnchen, eine Zibetkatze flüchtete, und
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