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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Di« Arbeitslosigkeit hat mit dem Eintritt milderen Wetters ab zunehmen begonnen. Im Gartenbau, soweit er in dieser Bewegung beteiligt ist, ist das vor allem ein Ausdruck für das Be mühen, die notgedrungenen Winterversäum nisse und Verzögerungen wieder gutzumachen. Vielfach kann aber die erhöhte Arbeitsleistung nicht ohne weiteres uneingeübten, betriebs fremden Helfern anvertraut werden, oft auch dann nicht, wenn die Helfer gutgelernte Fach- leute sind, wenn nicht wieder unnötige Zeit und Mühe auf ihre Anlernling in die neuen Verhältnisse und Besonderheiten verschwendet werden soll. Deswegen ist es vielfach unum gänglich, mit Ueberstunden zu arbeiten. Um Reibungen wegen der Anordnung und finanziellen Durchführung in gegenwärtiger durch den langen und harten Winter herbei geführter Notzeit zu vermeiden, hat der Reichs Verb and sich bei allen in Be tracht kommenden Teilen in umfassender Weise umgetan und einen Erlaß des Reichs- arbeitsministers erwirkt, der den Be trieben die Möglichkeit gibt, beim Fehlen von Tarifverträgen sich von den Behörden die Zulassung erfordetlicher Mehrarbeit zu kichern. Das Nähere geht den Bezirksgruppen im nächsten Monatsberichte des Reichsvcrban- des zu. Ein «euer Betriebszweig Durch das Wiederaufleben der Seidenzucht in Deutschland ist auch der früher viel ange pflanzt gewesene Maulbeerbaum wieder in Auf nahme gekommen. Freilich wäre es verkehrt, nun blindlings drauflos Maulbeerpflanzen zu züchten. Gerade bei diesen Neuzuchten muß der Gang innegehalten werden, den wir von fe als den richtigen für jede wirtschaftlich gedachte Zucht anempfohlen haben, nämlich: erst sich des Absatzes versichern und dann pflanzen! Wer also Lust hat, an diese neue Aufgabe heranzu treten — es wird in der Hauptsache nur in West- und Südwestdeutschland der Fall sein kön nen — der vergewissere sich erst bei den Zentral stellen der Seidenraupenzüchter-Vereimgunaen und arbeite in genauester Fühlung mit diesen. Auch et« Weg zur Besserung der Preisbildung Wenn einer behaupten wollte, die Groß besitzer der Oelfelder verstünden ihr Geschäft, nämlich das Geldmachen nicht, so würde er sicher als Kandidat fürs Tollhaus gelten. Wer verdienen will, kann von diesen Herren lernen. Es gab — nach ihrer Ansicht — in letzter Zeit zu viel Petroleum auf dem Weltmärkte, und das nötigte zur Konkurrenz. Also setzten die Herren sich in Frieden zusammen und be schlossen, eine Verminderung der Pumparbeiten herbeizusühren. Sie schlagen zwei Fliegen mit »Hier an dem Griff. Ein tüchtiger Ruck nach links, und der Zug hält . . . Das ist nämlich die Notbremse." Das Publikum und der Bürger mit der Watte im Ohr machten dem Hetzer Vorwürfe. Es sei reichlich schändlich, einem Betrunkenen Dummheiten in den Kopf zu setzen. Wolodjka stand auf. Mit einem kräftigen Ruck zog er den Griff der Notbremse heraus. Alles war sprachlos, keiner wagte ein Wort zu sagen. Alles blieb still, man hörte nur bas monotone Klopfen der Räder. Der mit der blauen Mütze seufzte schwer: „Die Cholera soll ihn holen. Nun hat der Kerl wirklich den Zug angehalten." Ein paar Leute sprangen von ihren Plätzen auf, der mit der blauen Mütze wollte auf den Korridor ent wischen, aber di« anderen ließen ihn nicht heraus. Der mit der Watte im Ohr sagte: „Das ist grober Unfug, jetzt wird der Zug gleich stehen. Das ist wieder mal unnütze Materialabnützung. Außerdem der Aufsnt- Wolodjka erschrak nnn doch: ,Haltet den mit der blauen Mütze, der soll auch mit herein fallen." Der Zug aber hielt gar nicht, er fuhr ruhig weiter. Die Leute sagten: ,Ha, so schnell kann er ja nicht anhalten. Wenn er auch nur ein Vorortzug ist — er muß doch seinen Auslauf haben! Mindestens hundert Meter, und wenn die Schienen naß sind, das Doppelte." Unterdessen fuhr der Zug immer weiter, einen Kilometer hatte er schon zurückgelegt — von Anhalten keine Spur. Der Bürger mit der Watte im Ohr sagte: „Da scheint die Bremse wohl nicht ganz . . ." Wolodjka triumphierte: „Da seht Jhr's ja, mir kann gar nichts passieren!" Zwischenpfianzungen ei Rhododendron-Gruppen Von Karl Fetisch in Saalfeld Von selten schöner Wirkung ist - eine blühende Rhododendron - Gruppe. Bedauer licherweise dauert die Blütenpracht aber nur kurze Zeit. Wenn auch einige Rhododendron- arten wie Cunninghams White im August und September noch vereinzelte Blumen drin gen und wenn ein Rhododendronbeet auch ohne Blüten nicht ohne Schönheit ist, so wird die Zeitspanne bis zur nächsten Blütenperiode doch meistens als zu lang empfunden. — Des halb sollte man durch geeignete Zwischen pflanzungen bestrebt sein, eine Ergänzung zu schaffen. Als Zwischenpslanzung sind zu empfehlen hochwachsende Lilien mit schönen Farben wie Lilium longiforum, die Lancifolium-Arten, L. Vrowni, L. candidum, besonders aber die Die Gartenbauwirtschaft Nr. 18. 11. 4. 1929 einer Klappe. Die Verminderung der Produk tion vermindert und erleichtert ihr Gestehungs kostenkonto und bringt Knappheit der Ware und damit höhere Preise. Rußland saß aller dings nicht mit am Tische, aber es wird sich ohne nennenswerte Schmerzen in seinen Vor teil sügen und keinen ernstlichen Kamps gegen Gegner ausnehmen, denen es auf ein paar Dutzend Millionen zur Preisunterbietung und Erledigung des Gegners nicht ankäme. Der gleichen kann man allerdings nur, wenn man eine Ware allein und ausschließlich in der Hand hat und wenn sie dann noch unersetz lich und vielgebraucht ist. Schickt die Jugend in die Fremde! Die Kunstgerechte und für jede» Ausgelernten verbindliche Wanderschaft vergangener Zeiten war nicht allezeit eine Freude für die jungen Leute, wenn sie auch hundertmal ihr die besten Seiten abzugewinnen mußten. So sagts auch das alte Wanderlied: „Es, es und es, es ist ein harter Schluß, weil, weil und weil, weil ich aus Frankfurt muß!" Aber das Wandern war ein Stück Lehrzeit, und wenn unser Bieder maierzeitspruch: „Reisen bildet" auch ein wenig blasiert klingt, so ist doch viel Wahres an ihm. Die Jugend gehört hinaus in die Welt. Sie muß riskiert werden. Minderwertige Elemente können dabei — und werden es mit ziemlicher Sicherheit — zugrundegehen, aber daheim wäre wohl auch kaum etwas besseres aus ihnen ge worden. Die Charakterstarken aber entwickeln sich draußen in der wirklich oder scheinbar größe ren Freiheit besser und selbständiger, selbst wenn sie daheim „die besten Brüder auch nicht" waren. Ein Beruf mit internationaler Sprache und internationaler Konkurrenz sollte seine Jugend soweit als möglich hinausschicken und gerade in das Gebiet der Konkurrenz eindringeii, soweit irgend möglich. Das sollte die praktische Hoch schule unserer Fachpioniere sein, und deswegen können für diesen Verbindungsdienst zwischen dem Auslande und uns auch nur die besten Köpfe und wackersten Charaktere in Betracht kommen. Seit dem Kriege waren wir „Boches, d. h. Schweine da und dort ausgeschlossen, nicht nur wir Gärtner sondern sogar unsere Gelehrten. Jetzt hat sich nach und nach auch die Ausland fremde wieder für unsere wanderfrohe Jugend aufgetan. Vom Wandern wird dabei allerdings nicht viel die Rede sein können, das müssen die jungen Beine daheim erledigen. Es handelt sich vielmehr um richtige Arbeitslehrstellen für ausgelernte Gehilfen, und zwar erlaubt man uns, soviel Leute hinüberzusckicken, als wir zu uns unter den gleichen Bedingungen herüber nehmen. Es findet also ein Austausch „Zug um Zug" statt. Wer sich in der Sprache- des gewählten Landes ausgebildet und seine Gehilfen prüfung mindestens mit „gut" bestanden hat, schreibt ein mit Lebenslauf und je zweifachen be glaubigten Zeugnisabschriften ausgestattetes Be werbungsschreiben an die Landwirtschaftskammer seines Bezirkes, wobei es besonders nützlich sein dürfte, ein empfehlendes Zeugnis des gegen wärtigen Betriebsherrn nicht zu vergessen. Die Zahl der Zulassungen wird nicht groß stin, also ist um so notwendiger, daß die Bewerbungen mit größter Sorgfalt ausgeführt werden. herrliche L. auratum. Als eine andere gut wirkende Zwischenpflanze ist Hydremgea pani- culata grandiflora zu nennen. Diese Winter härte Freiland-Hortensie findet noch viel zu wenig Verwendung in unseren Gärten. Ihre Blütezeit beginnt im Freien im August und dauert bis Mitte September. Die Blume baut sich pyramidenförmig und ist von weiß- rötlicher Färbung. Auch die verbleibenden Samenstände sind noch als hübsch zu bezeichnen. Zwischen Rhododendron gepflanzt kommt die Schönheit der Hydrangea paniculata besonders zum Ausdruck. Peireskien als Unterlage für Lpiphyllen Von Fr. Schün in Kronshagen b. Kiel Um für die Veredlungszeit im August-Sep tember gute Unterlagen zu haben ist es höchste Zeit Perreskien zu stecken, besser ist es, man hat schon bewurzelte Stecklinge oder gar Jungpflan zen in Töpfen. Wer nicht eigene Anzuchten in Peireskien hat lasse sich besser Jungpflanzen mit Topfballen schicken. Bewurzelte Stecklinge schicken zu lassen ist nicht ratsam, weil die wenigen Wur zeln, welche die Peireskie überhaupt macht, beim Ein- und Auspacken auch noch vielfach verloren gehen. Man kann Peireskien in Töpfen kultivie ren und auch auf einen lauwarmen Kasten aus pflanzen, bei letzterer Kulturweise werden sie stärker. Man bindet sie bei Zeiten an Stäben lose an. Ausgepflanzt müssen sie einen Ab stand von 15 cm haben, enger gepflanzt wird der Stamm zu dünn. Hinsichtlich der Erde ist - die Peireskie garnicht wählerisch, recht alte Mist beet- und Komposterde mit Sand, viel Sand, ist die beste. Im August werden die Pflanzen stark genug sein, die ausgepflanzten topft man in nicht zu große Töpfe, man nimmt die gleiche Erde, stellt die Pflanzen in einen genügend tiefen Kasten, hält sie wäbrend der ersten Zeit geschlossen unter Schatten, dann sind sie in kurzer Zeit durchgewurzelt und können veredelt werden. Die Liebhaberei für Kakteen ist groß und ein auf Peireskie veredeltes Epiphyllum ist schön und von allen Kakteen am dankbarsten. Es blüh: jedes Jahr bestimmt, was man wohl kaum von einer anderen Kakteenart sagen kann. Die ost umstrittene Frage ob anplattieren oder in den Spalt pfropfen, die beste Veredelungsweise ist, muß jeder selbst ausprobieren. Ich plattiere meistens und habe in den vielen Jahren, da ich Epiphyllcn kultiviere, die Beobachtung gemacht, daß die aufgesetzten Glieder besser anwachsen als wie im Spalt gepfropft. Hierbei klafft stets der obere Teil der Unterlage auseinander und die vernarbte Stelle ist kleiner als beim anplattier ten Glieds. Zum veredeln soll man aber nicht nur immer die alte Vesuv nehmen. Dieses ist zwar eine gute Sorte in Wuchs und Blühwillig- keit, aber inan soll dem Blumenliebhaber auch Persönliche Mitteilungen > ES sind verstorben: Hans Müller, Berlin-Lichtenberg, Dez.-Gr. Berlin. Fra« Anna Koch, Trebbin, Bez.-Gr. Berlin. Friedrich Kienapfel, Berlin-Biesdorf, Bez.-Gr. Berlin. Albert Gartzke, Berlin-Lichtenrade, Dez.-Gr. Berlin. Georg Haak, Lübeck, Bez.-Gr. Lübeck. Erich Haack, Pasewalk, Bez.-Gr. Stettin. Max Nagel, Dresden-Seidnitz, Bez.^Gr. Dresden. Nachruf Sonntag, den 24. Mürz, verstarb in Köthen im 85. Lebensjahre der Nestor der Anhaltischen Gärtnerschaft, unser Ehrenmitglied, der Gärt- ncreibesitzer Wilhelm Rasehorn. Der Landesverband Anhalt verliert in dem Verstorbenen einen seiner besten Fachkollegcu,' dem die Gärtnerei nicht nur Berns, sondern Lebensbedürfnis war, und der vor etwa 55 Jahren in Köthen selbständig geworden, durch seinen Fleiß mit Unterstützung seiner Gattin und später seiner Kinder seinen Betrieb auf eineu für unsere Verhältnisse beachtlich hohen Stand brachte! Wilhelm Rasehorn ge hörte mit zu den Gründern und den Vorstands mitgliedern des im Jahre 1880 gegründeten Vereins Anhaltischer Handelsgärtner und stand seither immer in der Reihe der Vorkämpfer für den Anhaltischen Gartenbau; er fehlte fast bei keiner seiner Veranstaltungen. Wir betrauern in ihm einen treuen Kollegen, einen aufrichtigen Freund und einen Menschen von besten Cha- raktcreigenschaften. Die außerordentlich große Beteiligung von Mitbürgern sowohl als auch von Berufsgcuosscn ans dem ganzen Lande an seiner Beerdigung zeugte von der Wertschätzung, die er genoß! So lange es Anhaltische Gürtner gibt, wird sein Name unter ihnen fortleben. Landesverband Anhalt: Wilhelm Karius. Gartenbaudirektor Dannenberg ist am 1. April nach 33jähriger Dienstzeit in Dreslau, infolge Erreichung der gesetzlichen Altersgrenze in den Ruhestand getreten. 1896 wurde er als städtischer Obergärtner nach Bres lau gerufen, nachdem er im Anschluß an den Besuch der Gärtnerlehranstalt in Wildpark sich längere Zeit im Auslande betätigt und in der Provinz Posen als Fachlehrer und Obergärtner gewirkt hatte. Durch die Gartenbau-Ausstellung zur Jahrhundertfeier 1913, deren Geschäftsführer er war, ist er in weiten Berufskreisen bekannt geworden. Seine Tätigkeit in Breslau erstreckte sich auf die Ausgestaltung der vorhandenen Gartenanlaaen nach modernen Gesichtspunkten und auf die Schaffung neuer Anlagen. Das Breslauer Stadtbild hat durch diese Anlagen eine Verschönerung erfahren, die den Namen Dannenbergs dein Breslauer und jedem Kenner wert macht. Wir hoffen, gelegentlich auf die neuen Anlagen näher eingehen zu können. andere Farben zeigen. Allerdings ist die Aus wahl nicht sehr groß, vorherrschend sind blaurote und weinrote Tönungen. Unter da» anders farbigen sind hervorragend: Chatenay lachsfar ben, Harrisonii ziegelrot, Deutsche Kaiserin wein rot mit weißen Röhren. Alle drei Sorten sind sehr gute Kronenbilder und reichblühend, Deli- catum fast weiß mit rosa Schein, leider noch sehr selten. Alle genannten Sorten sind Herbst und Winterblüher. Sehr wertvoll, aber auch noch sehr selten sind die Frühjahrsblüher Gärt nern und Makovanum, beide leuchtend feurig rot, man kann diese stets zu Ostern in Blüte haben. Sehr schön macht sich auf Peireskia ver edelt die von mir in den Handel gebrachte Neu heit RhipsaliS roseg, ebenfalls zu Ostern blühend. Der Baum des Lebens Von Alfred Erlbeck in Leipzig In der Bibel ist an mehreren Stellen von einem Baume deS Lebens die Rede, und da nun die theologische Wissenschaft deS Mittel alters weit entfernt davon war, diese Stellen als rein symbolisch auszufassen, so nahm sie einen wirklich vorhandenen, später verloren gegangenen Baum des Lebens an, und man war allgemein entzückt, als 1566 aus Fontaine- bleu an der Seine die Nachricht kam, dort sei der Lebensbanm (Thuja occidentaliS) ne« entdeckt worden. Rembert Dondonäus, einer der tüchtigsten Botaniker Hollands, hatte ihn gesehen und sein Bericht darüber lautet: ^Jn der Kälte des Winters leidet der Baum. Die Zweige und Blätter verlieren ihr schim merndes Grün und nehmen ein« schwärzliche Färbung an, leben aber im Frühling wieder auf und gewinnen den Glanz des vorigen Grüns wieder, so daß er nicht ohne guten Grund der Baum des Lebens genannt wor den zu sein scheint". Die Kunde von der Auffindung des biblischen Lebcnsbaumes wurde mit allgemeinem Jubel begrüßt, und was lag da dem Volksbewußtsein näher, als gerade diesen Baum deS Lebens auf den Stätten aufzupflanzen, die die sterblichen Reste ihrer Liebe» bargen? Ein Symbol des sich ver jüngenden Lebens wünscht« man auf den Grä bern der stillen Schläfer zu sehen und zu pflege» und wähnte sich das Grün zum be vorzugten Werkstoff für Kränze zu machen. Damals lag noch ein undurchdringlicher Schleier über das Geheimnis des Verjün gungsprozesses dieses Baumes, aber auch als die Wissenschaft den Schleier lüftete und fest stellte, daß die flachen, unterseits hellgrünen Zweige dieses nordamerikanischen Nadelholzes im Winter infolge einer teilweisen Abwan derung des Chlorophylls oder Blattgrünes eine braungclbe Mißfärbung annehmen, die später die Frühlingssonne und Wärme wisderbringt, konnte »ran das poetische Bild vom Auferstehen in alter Schönheit »ach langem Todesschlgse Richard Schubert in BreSlau konnte am 1. April das 60jährige Bestehen seiner Gärtnerei feiern. Herzlichen Glückwunsch! Franz Kolb und Frau — Bez.-Gr. Coburg, konnten am 11. April ihre Silberne Hochzeit feiern. Prof. Dr. Franz Muth, 60 Jahre alt Am 26. März wurde der Direktor der Lehr« und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim, Professor Dr. Franz Muth, 60 Jahre alt. Aus seinem Werdegang die wesentlichsten Daten: Franz Muth wurde im Jahre 1869 auf der Domäne Hechlingen in Württemberg ge boren. Das fast 500 Morgen große Gut, auf dem neben Landwirtschaft auch in großem Maße Obst- und Gartenbau getrieben wurde, bot Gelegenheit, alle Zweige der Landwirt schaft und des Gartenbaues von Grund auf zu lernen. Er studierte zuerst in Stuttgart Pharmazie, legte 1895 das pharmazeutisch« Staatsexamen ab und studierte daun in Tübingen Botanik, wo er auch zum Dr. rer. nat. promovierte. An der Tierärztlichen und Technischen Hochschule in Stuttgart war er je ein Jahr als Assistent tätig, ging dann zum weiteren Studium nach Berlin und wurde 1900 Assistent an der Landw. Versuchsstation in Karlsruhe. 1902 als Privatdozent an der Karlsruher Hochschule tätig, wurde er 1903 als Dozent für Naturwissenschaften an die Hessische Wein- und Obstbauschule in Oppenheim a. Rh. berufen. Am 1. Mai 1921 ernannte ihn das preußische Landwirtschaftsministerium zum Direktor der Höheren Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim a. Rh., die unter seiner Leitung bald zur Lehr- und Forschungsanstalt erhoben wurde. Prof. Muth hat als Wissenschaftler in der Fachwelt einen bedeutenden Namen. Seine Arbeiten bewegen sich in der Hauptsache auf dem Gebiete der Rebkrankheiten und ihrer Bekämpfung und auf dem Gebiete der Chemie und Technologie der Weine. In hervorragen dem Maße ist Muth aber auch auf dem Gebiete der Pflanzenzüchtung tätig. Seine Erfolge in der Rebenzüchtung Ware» schon vor dem Kriege ganz bedeutend. Die Lehr- und Forschungsanstalt in Geisen« heim wurde unter seiner Leitung bedeutend ausgebaut und erweitert. Insbesondere ist die Einrichtung des Instituts für Rebenzüchtung zu erwähnen. Auch auf dem Gebiete der Reben« Veredlung hat Muth hervorragendes geleistet; er steht seit 1924 an der Spitze der Preuß. Rebvereblungskommission. Als Mensch und als Lehrer genießt Prof, Muth die vollste Verehrung seiner Schüler, Mitarbeiter und der gesamten Fachwelt. Möge- er noch recht lange zum Wohle des deutsche« Garten-, Obst- und Weinbaues tätig sein. Plantz. dem Baum nicht rauben. An praktischem Nutzen trug die Erkenntnis der Vorgänge eine oft angewandte Maßnahme ein: da das Chlorophyll bei steigender Wärme wieder zur Oberfläche der Zweige zurückkehrt, die somit wieder grün erscheinen, kam man darauf, die Zweige für Bindezwcck« kürzere Zeit in einen wärmeren Raum zu legen, um sie so verwend bar zu machen. Der gemeine Lebensbaum, dessen Grün in der Binderei vorwiegend Verwendung findet, hat sich vollständig bei uns eingelebt und wird sehr häufig in Anlagen gepflanzt. Auch im Walde werden neuerdings Lebensbäume zu pflanzen versucht, doch ist dies mehr mit per pazifischen Art, dem in seiner Heimat 50 iw Höhe erreichenden RiesenlebenSbaume (Thuja gigantea) der Fall, dessen aromatisch riechende, unterseits hellgrau gefärbten Zweige sich im Winter nur wenig verfärben. Schon seit länge rer Zeit in Gärten und Friedhöfen verbreitet ist, auch der chinesische Lebensbaum (Biota orientalis), dessen Zweige unterseits kleine Hells Flecken tragen. Der Baum ist sofort daran zu erkennen, daß seine Zweige durchweg steil aufgerichtet stehen. Die blaubereiften, aus dicken Fruchtschuppen gebildeten Zapfen sind da- durch charakterisiert, daß sie außen eine rinncn- artige Ocldrüse tragen, während sie bei den nordamerikanischen Lebensbäumen kugelig er höht sind. wsrüsn sodnsN wertvolle lVIit- srdsltsr in ldrom Sstrisbs, wenn Sis idnsn ctss Cinlsbsn in cksn Seruf srieioktsrn. Unsers Teilschritt oeuvrrme Ssr-gsprsis monatüed 0,60 Kd». ist vin wertvoller Wegweiser schon in ctsn ersten Wooden cter t.shriingsreit SsstsUsn Lis ctis Teilschritt noch tieotztz
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