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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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llmpftopfersahmngen aus dem Zahre 1928 Von Obstbauinspektor Echo al in Stuttgart Als Ergänzung zu dem nachfolgenden Artikel wird das Aprilheft des „Obst- und Gemüsebau' eine Reihe wertvoller Ab bildungen bringen, die wir zu beachten bitten. Die Schriftleitung. In Württembergs decken sich die Erfahrungen des Jahres 1828 vollständig mit denjenigen, die wir seit 2V Jahren mit Umpfropfungen im grotzen Stil in Württemberg gemacht haben. Es dürfte interessieren zu erfahren, daß z. B. im Oberamt Backnang im Jahre 1928 rund 1200 Bäume umgepfropft und im Jahre 1929 über 6000 Bäume zum Umpfropfen angemeldet wurden. Im Oberamt Ravensburg wurden 1927 etwa 7000 Bäume umgepfropst, im Jahre 1928 rund 9000 Stück, und für das Jahr 1929 find über 1 Million Edelreiser angefordert. Das sind 2 Oberämter mit bedeutendem Obstbau. Von den weiteren 60 Oberämtern haben einzelne un gefähr mit ähnlichen Zahlen zu rechnen, in an deren ist der Obstbau weniger ausgedehnt. Die Anmeldungen für Bewilligung der Zuschüsse für 1929 sind bei unserer Landwirtschaftskammer noch nicht zusammengestellt; 1928 sind für 9895 Bäume Zuschüsse gegeben worden. Im Boden seegebiet und in den meisten bedeutenden Obst- gebieten Württembergs wird seit 15—20 Jahren systematisch mit Umpfropfen vorgegangen; bis 1927 waren dort bereits etwa 5A des gesamten Bestandes mit ertragreicheren Sorten umver edelt. Wir verfügen also über einige Erfahrun gen und der Erfolg dieser Arbeit ist ja auch in Norddeutschland bekannt. Mit den Reichszuschüssen zu den Nmpfropfun- gen erwächst den Fachleuten im Obstbau die ernstliche Verpflichtung, nun auch dafür zu sor gen, daß sich diese Beihilfe überall voll auswirkt, dazu müssen die Erfahrungen auf diesem Gebiet ausgetauscht werden, und es muß Arbeit auf weite Sicht geleistet werden. Etwaige Ueber- eilungen würden sich später schwer rächen, bilden doch die jetzigen großzügigen Maßnahmen im ganzen Deutschen Reich die Grundlage für die kommende Absatzregelung und die erstrebte Standardisierung. Der mir beschränkt zur Verfügung stehende Raum gestattet mir nur eine gedrängte Ueber- sicht über unsere langjährigen Erfahrungen zu geben. Deshalb faste ich das Ergebnis in die Beantwortung einiger bestimmter Fragen zu sammen. Was wird umgepfropst? Vor allem suchen wir diejenigen Sorten äns- zumerzen, die trotz aller Bekämpfungsmaßnahmen immer wieder sich empfänglich gezeigt haben für Krankheits- und Schädlingsbefall. Notorische Fusicladiumträger Jahr für Jahr mit Kupfer- kalkbrühen zu behandeln, ist unwirtschaftlich, eine vollkommene Heilung wird doch nicht erzielt, Rückfälle kommen immer wiydcr, Solche .Bäume . sind für den Handel wertlos, also weg damit. Aehnlich sicht es aus mit Mehltau-empfänglichen Sorten in trockenen Lagen und mit Krebs- empfänglichen in nassen Lagen. Sind derartige Bäume noch in jugendlichem Stadimn, so ist das , Umpfropfen mit einer für diese Krankheiten nicht empfänglichen, vor allem an den betreffenden Standort passenden Sorte, ein zuverlästiges Heil mittel. Weiter kommen für Umpfropfung nach und nach alle diejenigen Sorten in Betracht, die viel leicht reich tragen, aber nur minderwertige Fruchte bringen, die alljährlich auf dem Markt die Preise drücken und die auch für Mostbereitung zu wenig Aroma haben. Gerade in unserem Land gibt es deren ungezählte. Früher erfüllten sie ihren Zweck, insofern sie mit anderen gehalt reicheren Sorten zusammen vermostet werden konnten. Der Mostkonsum ist aber nach dem Krieg ganz bedenklich zurückgegangen, und auch hier wird, wie beim Tafelobst, heute viel mehr nach Qualität gefragt. Es wären weiter noch zu nennen alle Sorten, die sich offensichtlich au ihrem Standort nicht wohl fühlen; wir können da viele Fehler in bezug auf verfehlte Sorten wahl bei der Anpflanzung korrigieren, dürfen aber selbstredend nicht zu lange mit dem Ein griff warten. Nicht unerwähnt möchte ich lasten, daß auch von kaufmännischer Seite aus gesehen ein Um pfropfen mitunter notwendig wird. Wenn sich zeigt, daß ein Sammelsurium einer Ge gend keine lohnende Abnahme fin det, so gehen wir mit Aufpfropfung einiger weniger Sorten einheitlich vor und erzielen in kurzer Zeit weit höhere Erträge aus den Baum stücken. Gerade hierfür haben wir in Württem berg zahlreiche Beispiele, vor allem auch im Bodenseegebiet. Daß zu solchen Maßnahmen zielbewußte Führer und vor allem ein vorzüglich geschulter Baumwartstand gehört, braucht wohl kaum betont zu werden. Was wird ausgepsropft? Hier muß natürlich zwischen den einzelnen Gebieten und Lagen unterschieden werden. Am vorteilhaftesten haben sich immer die Frühsorten erwiesen; sie tragen fast alljährlich und sind auf dem Markt gesucht, das Geld für den Ertrag hat man im August schon in der Tasche, braucht auch nicht vor Herbststürmen und sonstigen Un wetterschäden mehr zu zittern. Frühsorten kom men aber nur für bevorzugte Lagen in Betracht, soweit sie als Handelsobjekt gedacht sind. Kalte Lagen kommen mit diesen Erzeugnissen auf den Markt, wenn der Rahm bereits abgeschöpft ist. Große Konkurrenz brauchen wir hier nicht zu fürchten, wenn auch unsere Nachbarländer Frank reich und Italien sich verzweifelt anstrengen, unsere Frühobstmärkte zu erobern, was ihnen zweifellos gelingen müßte, wenn nicht der Trans port in der heißen Jahreszeit alljährlich so viel Verderb mit sich brächte. Im übrigen sind aber auch unsere Früchte trotz ihres weniger protzen den Aussehens beliebter, weil sie frischer und aromatischer sind. Wenn wir hier gut gefärbte, mittelgroße Sorten in Aepfeln und Birnen mit ausgesprochenem Aroma durch Auspfropfen ver mehren, so werden wir damit nie einen Mißgriff machen und besonders die Erträge der kleinpar zellierten Gartengrundstücke wesentlich steigern. Auf Sorteneinheitlichkeit braucht hier weniger Bedacht genommen zu werden; es wird mehr Abwechslung verlangt, auch sind die Sommer früchte an sich nur von geringer Haltbarkeit, eine Massenkultureinzelner Sorten hätte - ähre Schattenseiten. Ebenso wie beim Kernobst, sehen wir auch beim Steinobst darauf, nur erstklassige Früchte weiter zu vermehren, speziell auch durch Um- pfropscn. Viele tausend Bäume minderwertiger Pflaumen, kleiner Kirschsorten usw. sind im Laufe der letzten Jahre mit hochwertigen, ansehnlicheren Sorten umgepfropft worden. Die Arbeit hat sich stets gut gelohnt. Hcrbftobst wird selten ausgepsropft, wir haben solcher Sorten ohnehin viel zu viel. Im Hin blick auf die von den Nachbarländern, ins besondere auch den Donauländern zu erwartende Ueberschwemmung mit Herbstfrüchten find unser« Aussichten gering. Wohl spielt sich der größte Teil des Obsthandels in den Herbstmonaten ab. Aber verlangt werden nur zum geringsten Teil Herbstfrüchte, in viel größerem Umfang dagegen haltbare Winterfrüchte. Hier hat Württemberg schon seit Jahren mit größtem Nachdruck eingesetzt, speziell mit Um- psropfung, weil auf diese Weise die großen Er träge schneller kommen als bei Neupflanzungen, welch letztere natürlich auch Hand in Hand mit diesen Bestrebungen gehen. Gesucht wird am meisten der Winterapfel, der sich am längsten hält. Der Preis für solche Ware entspricht der lebhaften Nachfrage. Jedes Land hat wohl seine eigenen Haupt sorten. Das ist auch ganz in der Ordnung. Wenn ganz Deutschland sich auf ein halbes Dutzend' Aepfel einstellen wollte, so müßte der Obstgenuß wegen Mangel an Abwechslung unbe dingt zurückgehcn und die Verbraucher würden die Abwechslung in Auslandsfrüchten suchen. Richtunggebend war für uns der Zeitpunkt, zu dem die amerikanische und australische Masscn- einfuhr einsctzt. Es sind dies die Monate Fe bruar, März, April und Mai. Später hinaus sind die Aussichten aus größeren Absatz gering. Sind einmal die ersten Kirschen und Erdbeeren auf dem Markt, dann ist mit Winteräpfeln Schluß. Die meisten unserer edlen Sorten haben nur geringere Haltbarkeit; in kehr trockenen Jahren, wie 1928, vermindert sich diese noch we sentlich. Dadurch, daß wir in Württemberg aus die lange haltbaren Apfelsorten beim Umpsropsen Wert gelegt haben, waren wir in der Lage, der Einfuhr der Amerikaner und auch schon teilweise der Australier wirksame Konkurrenz zu bieten. In der Hauptsache bevorzugten wir beim Auf pfropfen die folgenden Apselsortcn: 1. Für Kistenware: „Schöner v. Boskoop", der am meisten gefragte Winterapsel, speziell auch iu Früchten aus Höhenalgen mit längerer Haltbarkeit für frostgeschützte, genügend feuchte Lagen. „Schwaikheimer" Rambour (auch Löhrer Rambour genannt), für sonnige Lagen und durch lässige Böden; „Kaiser Wilhelm", hauptsächlich für Wcinberggelände; „Ontario" und „Lanes Prinz Albert" für Höhenlagen und gute Böden. Wenn hier die „Goldparmäne", „Freiherr von Berlepsch" und andere äußerst wertvolle, ge suchte Handelsäpfel vermißt werden sollten, so sei bemerkt, daß wir diese nicht aufpfropfen, viel mehr in jungen Bäumen nachpflanzen, weil mit ihnen beim Aufpfropfen schlechte Erfahrungen gemacht worden sind; sie sind nicht triebkräftig genug. 2. Als Waggonware: „Winter-Rambour" für feuchte Lagen in der Niederung, „Gewürzluiken" für trockeneres Gelände. Diese beiden Haupt sorten bilden heute schon einen bedeutenden Aus fuhrartikel; sie sind aber weniger für den Ver sand,als Kistrnwars goeignet, weil dor hohe Auf wand bei dieser Verpackungsart nicht immer durch den erzielten Preis ausgeglichen wird. Weiter kommen noch als Hauptsorten in Betracht „Rote Bellefleur", gewissermaßen als Versicherung bei eintretenden Spätfrösten und „Welschisner", eine Sorte, die säst überall in nicht zu nassem, un durchlässigem Boden gedeiht und jeden Baum, auch wenn er schon im Wachstum bedenklich nach gelasten hat, nach dem Pfropfen wieder zu neuem Leben weckt. 3. Als beste Mostäpfel halten wir uns heute in der Hauptsache an drei Sorten, die für diesen Zweck sich ganz besonders eignen und bei reichster Fruchtbarkeit gesundes Wachstum und Lang lebigkeit verbürgen, die auch im Notfall noch als Wirtschafts- und Marktäpfcl Verwendung finden, cs sind dies „Großer Rhein. Bohnapsel" (für durchlässige Böden), „Roter Trierer Wein» apsel" und „Kleiner Langstiel". Nebenher lau fen noch einzelne Lokalsorten, die sich an den betreffenden Plätzen besonders gut bewährt haben, die aber z. B. bei besonderen Zuwendungen keine Berücksichtigung finden. Bei Birnen wird nur hinsichtlich der speziellen Mostbirnsorten auf größere Einheitlichkeit hin gearbeitet, dort aber mit größtem Nachdruck und zwar aus den oben schon erwähnten Gründen; hier gilt es, viel Minderwertiges auszumerzen. Aufgepfropft werden heute fast nur noch „Ober- österreicher Weinbirne, Luxemburger Mostbirne, Grüne Jagdbirne", in geringerem Umfang auch Gelbmöstler, die bekannte frühe Schweizer Sorte, die aber auch Neigung zum Teigen hat. Zn den besten Lagen mit tiefgründigem Boden wird die edelste Sorte, die „Champagner Bratbirne" be vorzugt; für sie interessieren sich nicht nur die privaten Mosttrinker, sondern auch die Gastwirte. Der Preis dieser Sorte übersteigt meist den Preis der besten Mostäpfel. Nur wenige Sorten wer den außer den genannten noch ausgepsropft, dort, wo sie beheimatet sind, „Sievenicher Mvstbirne", „Wilde Eierbirne" und „WolfSbirne". In Tasclbirnen ist weitester Spielraum ge lasten. Im Gegensatz zu Aepfeln macht man mit Masfenerzeugung einzelner Sorten meist schlechte Erfahrungen. Die Birne hat durchweg nur geringe Haltbarkeit, und wenn im geeigneten Zeitpunkt die Abnehmer zurückhaltend sind, dann muß mit schlechten Preisen und viel Verderb ge rechnet werden. Tafelbirnen sollten, wenn ir gend möglich, nur auf Niederstämmen und an Spalieren gezogen werden. Man macht immer wieder die Erfahrung auf den Märkten, daß die Hochstammfrüchte gegenüber den Niederstamm früchten zu sehr in Größe und Färbung zurück» stehen und dementsprechend nicht annähernd so hoch bezahlt werden. Andererseits machen die großen Masten der Hochstammfrüchte den anderen empfindliche Konkurrenz, drücken auch die Preise derselben ost bis zur Unrentabilität herunter. Es fällt auch ins Gewicht, daß Birnen den regel mäßigen Schnitt gut ertragen, im Gegensatz zu Aepfeln. Nur wenige Tafelbirncn eignen sich zur Hochstammkultur und kommen somit auch einzig bei uns für Aufpfropfung in Betracht: „Williams Christbirne, Stuttgarter Gcißhirtle, Gellerts Bttrb., Köstliche v. Charneu, Her zogin Elsa" und speziell für Weinbergslagen noch „Josefine v. Mechcln" und „Gräfin von Poris", für Hausgärten ganz besonders auch „Alexander Lucas". Alle die hier genannten Sorten bringen hochstämmig durchaus vollwertige Früchte, die meisten vertragen auch keinen regelmäßigen Schnitt, wie er bei Formböumen nötig ist. Was an letzteren umgepfropft werden muß, dafür wählt'man sich die am Ort gangbarsten oder für den Besitzer wertvollsten aus. In nord deutschen Gebieten kommen natürlich für Hoch stämme noch andere Sorten „Bosc's Flascheu» birne", „Gute Graue" in Betracht, die von den berufenen Fachmännern sestgestellt werden mögen. Schablonisieren dürfen wir nirgends im Obstbau. Jedenfalls aber ist allergrößte Vor sicht geboten gerade in gegenwärtigem Zeitpunkt der Umpfropfaktion, liniere Fachbcamten müssen sehr dahinter her sein, daß nur nach weiten Ge sichtspunkten gearbeitet und jede Eigenbrötelei der Besitzer der Obstbäume unterdrückt wird. (Schluß folgt.) Die Verpackung aus der Leipziger Frühjahrsmesse Bei der diesjährigen Leipziger Frühjahrs messe spielte die Verpackungsfrage eine für alle Branchen bemerkenswerte Rolle. Sie erhielt eine besondere Note durch die Veranstaltung einer Verpackungstagung am 7. und 8. März, die vom Leipziger Messeamt in Zusammenarbeit mit dem Verein deutscher Ingenieure und dem Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung (beim Reichskura torium für Wirtschaftlichkeit, Berlin) vorbereitet worden war. Im Ringmetzhaus, Tröndlinring, konnte das gesamte Verpackungswesen in den Ständen des Ausschusses für wirtschaftliche Fertigung und der Privatfirmen studiert werden. Es ist sehr er- freulich und für die günstige Einschätzung der vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. auf dem Gebiete der Verpackungsstandar disierung bisher geleisteten Arbeiten bezeichnend, daß die in unseren Flugblättern „Die Einheits packungen für Kernobst des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues e. V. Berlin" und „Die Einheitspackungen für Gemüse und Weichobst des ' Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues e. V." (zu beziehen durch die Hauptgeschäftsstelle, Preis 0,15 bzw. 0,10 RM.) beschriebenen Obst- und Gemüseverpackungen in den vorgeschriebenen Ausführungen ausgestellt waren. Eine klare An erkennung der Arbeiten des Rcichsverbandes! Das Interests der Ausstellerfirmen auch an der Herstellung von für den Blumen- und Pflanzenversand geeigneten Berpackungsmitteln läßt erhoffen, daß auch auf diesem Gebiete eine Standardisierung und damit Vereinfachung, Er leichterung und Verbilligung des Versandes er zielt werden kann. Bemerkenswert war noch die Ausstellung und Vorführung neuer Bandverschnürungssysteme (z. B. der Firma Signode System G. m. b. H., Hamburg) und von Neuerungen für Samen züchter (Verwendung von wasserfesten, durch sichtigen Beuteln zum Schutze gegen Fremd befruchtung statt der bisherigen Gazebeutel) u. a. m. Aus allem ging hervor, daß das Verpackungs problem in allen Branchen als eine der wichtig sten Aufgaben der Wirtschastsrationalisierung betrachtet wird, und es ist festzustellen, daß die Leipziger Frühjahrsmesse auch den am Garten bau interessierten Kreisen in dieser Beziehung äußerst wertvolle Aufschlüsse gebracht hat, die zu weiteren Arbeiten im Verpackungswesen er mutigen. Dr. Ehr. «UI!»k MM MM MM MR Mm! R« können deute suk einen ruverlZssigen LodneUnstwuZen nickt mekr verdickten. lun Sie, was Ikre kortsckrittücken Kollegen tun. kaufen Sie 6ss «leutrrkL QusNtStLksdrlkst MMM' «II« kUkrsn«!« I-siiwsgenmarlr«. T^ber Ias8en Sie 8ick von un8 ^nZebot macken! Vie IvIitZIioäer ciea Keick8verbanäe8 erkalten äurck un8 Ke8vnäere VerZün8ti- Aun^en. Sckreiben Sie 8okort, wir bersten Sie unverbincliick! «MU WM K.-L «MM, UWiMMlei'N »hemme SW- md mmeMmschnle sür .trauen I» Sad Sodesbera 25 Jahre sind verflossen, seit der Godes- berger Frauenverein die Grundlage zu dieser Anstalt schuf. Obwohl die Schule landschaft lich und klimatisch ähnlichen Instituten ge genüber ungemein begünstigt ist, hatte sie dennoch von Zeit zu Zeit mit der Ungunst der Verhältnisse zu kämpfen. Der mit der Jnflativus- und Besatzungszeit verbundene Rückgang der Schülerinuenzahl machte schließ lich im Jahre 1924 die Uebernahme der Schule durch die Gemeinde Godesberg not wendig. Die Schule wurde bereits 1920 zur Ausbildung von staatlich geprüften Gärtnerin nen anerkannt. Da nunmehr eine gewisse Beruhigung der Verhältnisse cingetrcten ist und eine grundlegende Ausbildung für viele junge Mädchen heute eine wesentlich höhere Be deutung als früher gewonnen hat, ist cs wohl nur allzu verständlich, wenn jetzt in Godes berg wieder Hochbetrieb herrscht. Da zu der durch Zukauf nach und nach auf 17i/z Morgen angewachsenen eigenen Gartenfläche noch ver schiedene Pachtgrundstücke kommen, ist bei Vor handensein von Gewächshäusern usw. für eil« gründliche Ausbildung Sorge getragen, um so mehr, als das Land ausschließlich von den Schülerinnen bearbeitet werden muß. Wenn man den Bericht liest, der das Auf und Ab der verflossenen 25 Jahre ausführlich behandelt, so kann man sich des Eindrucks nicht verschließen, daß hier in Godesberg Aufbauarbeit geleistet worden ist, die in An betracht der vorhandenen geringen Mittel und schlechten Zeitnmstände höchste Anerkennung verdient. Es ist erfreulich, daß jetzt das ständig wachsende Interesse unserer weiblichen Beruss- jugend diesen langjährigen Bemühungen einen sicherlich von Jahr zu Jahr weiter steigenden Erfolg verspricht.
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