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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die SartenSaswlrtfchaft Unseren Lesern ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Beruses und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. Mersversargungskasse für Gärtner Kaun der einzelne genug Geld ausbrlngev? — „Mhlläligleit" muh abgelehnl werden Mit größtem Interesse las ich die An regung in Nr. 10 der „Garteubauwirtschast" zu einer Altersversorgungskasse sür Gärtner. Vergleichen wir uns mit anderen Berufs zweigen, so müssen wir zu unserem größten Mißbehagen feststellen, daß in den meisten Erwerbszweigen die darin Tätigen mit einer gewissen Beruhigung ihrem Alter entgegen sehen können, sei es aus Grund höherer oder schnellerer VcrdienstmögUchkeiten während ihrer Erwerbstätigkeit oder andererseits infolge einer im Alter einsetzendcn Pension, wobei man wie von etwas Selbstverständlichem von den „wohl erworbenen Rechten eines Beamten" spricht. An diesen Ansprüchen gemessen, befindet sich das Niveau unserer Lebensansprüche aller dings auf einer recht niedrigen Stufe, zumal die Verdienfimöglichkeiten in unserm Berufe recht gering zu nennen sind, herabgedrückt auch durch die überraschend und unabwendbar ein- tretcndcn Verluste durch Naturereignisse, welche oftmals durch Vernichtung langjähriger Kulturen auf Jahre hinaus jede Rücklage un möglich machen. Nehmen wir noch hinzu die Einstellung des Volksganzen gegenüber der Klasse der bodenbewirtschaflendcn Berufe, welche im letzten. Jahrzehnt, nicht zuletzt durch eigene Gleichgültigkeit verursacht, zum wirtschafts politischen Sprungbrett aller möglichen Berufs- llajsen degradiert wurde, so hat zunächst der Gedanke einer Altersversorgung sür Gärtner etwas Bestechendes an sich. Ilm nun unseren Berufsveteranen «ine Nltsrsunterstützung zuteil werden zu lassen, müßten wir erst sür das Aufkommen des nötigen Stammkapitals Sorge tragen, welches ja einzig und allein nur aus dein Kreise der daran interessierten Gärtner, die doch wahrlich schon durch Steuern und soziale Abgaben über ihre Kräfte belastet sind, aufgebracht werden könnte. Es käme also dadurch noch eine soziale, wenn auch berufs-soziale Belastung hinzu. Man wird mir nun entgegenhalten, daß 20 Mark pro Jahr für den einzelnen tragbar sein müßten. Kommen wir nun mit diesem vor- gefchlagenen Betrage aus, können wir damit auch «ine AlterSunterstütznna durchführen? Ick) möchte dieses verneinen. Nach einer mir vor liegenden Tabelle des Statistischen Reichsamtes überleben von 100 000 Personen, die im 30. Lebensjahre stehen, wahrscheinlich rund 30000 Personen das 60. Lebensjahr. Dieses Verhältnis auf unsere Mitgliederzahl von 30000 bezogen, würden etwa rnnd 9000 Mit glieder das 60. Lebensjahr erreichen und damit unterstützungsberchtigt werden, sofern eben eine schematische Ausschüttung der Unterstützung durchgesübrt werden soll. Bei einer solchen schematischen Verteilung entfiel« dann von den alljährlich zur Verteilung kommenden 660 000 Mark auf den Kopf pro Jahr eine Unter stützung von rund 73 Mark, wobei aber etwaige Verwaltungslostcn noch nicht berücksichtigt sind. Nicht übersehen dürfte bei einer etwaigen Einrichtung einer solchen Kasse aber werden, daß denjenigen zahlenden Mitgliedern, welche vor Erreichung der Altersgrenze sterben, un bedingt ein Sterbegeld ausgezahlt werden müßte, andernfalls wäre die ganze Ein richtung als unsittlich anzuschen und zu ver werfen. Durch Auszahlung eines solchen Sterbegeldes würde aber der zur Verteilung stehende Jahresbetrag wesentlich vermindert werden und sür eine Altersunterstützung nicht mehr viel übrig bleiben. Auch von einer anderen Seite aus besehen, stellen sich der Einrichtung einer solchen Kasse recht große Schwierigkeiten entgegen. Betrach ten wir nämlich die Altersjahrgänge unserer Mitglieder, so kommt man schnell zu der Ueber- zeugung, daß die Einrichtung einer derartigen Kasse besser unterbleibt, vorausgesetzt, daß die Mitglieder nicht wirklich nennenswerte Beiträge zahlen wollen; denn mit geringen Mitteln ist da nichts anzufangen. Nach der mir vor liegenden Tabelle stehen 100 Personen übor 20 Jahren (im Bolksdnrchschnitt) etwa 28»/o im dritten Lebensjahrzehnt, 24 »/o im vierten, 2tim fünstc», 16»/» im sechsten und 11°/» im siebenten Lebensjahrzehnt und darüber. Wir hätten also sofort, bei Einbeziehung der alten Mitglieder, rund II^ der Mitglieder als Unwrstützungsberechtigte. Wollen wir di« Kasse aber allmählich ausbauen, so daß nur die jüngeren Jahrgänge derselben beitretem können, so dürfen wir auf keinen Fall mit einer Zahl von 30 000 zahlenden Mitgliedern rechnen, sondern man dürste doch da höchstens die Mitglieder dis znm vierzigsten Jahre hcran- zuziehen versuchen, also solche, die voraus sichtlich noch längere Jahre Beiträge entrichten werden. Wir dürsten da meines Erachtens auf höchstens 40°/» der Verbandsmitgliederzahl als zahlende Mitglieder rechnen, so daß es wohl eine Reihe von Jahren dauern dürfte, ehe wir das nötige Reservekapital bereit hätten. Der nächstliegende Gedanke wäre der, daß die Verteilung der Mtecsunterstützung nicht schematisch, sondern individuell an besonders bedürftige Mitglieder erfolgt. Es wäre, damit so manchem, in schwerer Not befindlichen alten Gärtner zu helfen; aber glaubt mau so viel Idealismus beim Gärtner vorzufinden, daß er jahrzehntelang zu einer Kasse beisteuert, von der voraussichtlich, ich denke da an gutsituierte Betriebsinhaber, niemals eine Ge genleistung zu erwarten hat, da er wahr scheinlich niemals in die unangenehme Lage kommen wird, die Wohltätigkeit dieser Kasse in Anspruch nehmen zu müssen? Anderer seits wäre bei einer Verteilung nach Bedürftig keit dem Jnmmertum in unserem Berufe Tür und Tor geöffnet. Wir dürften dann die — Verärgerung schassende — Tatsache zu verzeich nen haben, daß sich besonders wehleidige Elemente zur Krippe drängen werden und Nutz nießer der Kasse werden, während Kollegen mit zurückhaltendem Charakter sich scheuen werden, die Wohltätigkeit dieser Einrichtung in Anspruch zu nehmen. Wir luilten damit nicht dem Wohle unserer Mitglieder gedient und das Ansehen unseres Verbandes nicht gefördert, sondern Verärgerung und Mißstim mung gerade in den besten Teil unserer Mit glieder und damit in den Verband hineingetra- gen. Ich möchte hier alle Kollegen dringend bitten, sich entschieden zu wehren gegen eine Ein richtung, die auf dem Prinzip der Wohltätigkeit aufgebaut ist; denn wir haben ja in der öffentlichen Wohl fahrtspflege der Beispiel« genügend, wo di« verschämte, wirkliche Armut stets zurückstehen muß hinter unverschämten, dreist fordernden Elementen. Ich möchte nochmals hervorheben, daß mit geringen Mitteln in dieser Sache nichts Wir kungsvolles erreicht werden kann. AUS wirt schaftlichen Gründen sollten wir uns aber doch reiflich überlegen, uns eine neue soziale, wenn auch nur berufs-soziale Belastung aus erlegen zu lassen, da aller Voraussicht nach bei der Einstellung unserer Regierungsparteien den bodenständigen Berufen gegenüber mit einem noch steigenden Steuerdruck, wahrschein lich auch mit einer noch schwierigeren wirt schaftlichen Stellung innerhalb unserer Volks- Wirtschaft zu rechnen ist. Wer eine stärker« finanzielle Belastung ertragen kann, soll sich in einer Lebensversicherung auf Erlebensfall versichern. Ich glaube aber nicht, daß sich die große Mehrzahl der kleineren Betriebs- inhaber bereitfinden wird, zu einer Altersver sorgungskasse im NeichSverbande namhafte Bei träge zu zahlen. Wenn das Bestreben in Gärtnerkreiseu nach einer solchen Kasse besteht, so wäre meines Erachtens noch die Deutsche Gärtner-Krankenkasse die am besten dazu ge eignete Institution. Wollen und können wir Gärtner größere Summen aus uns heraus aufbringen und nutz bringend verwenden, so wäre es meines Er achtens vorteilhafter, unserm Reichsverband höhere Beiträge zu bewilligen, nm unserer Ver bandsleitung noch mehr als bisher ein inten sives Arbeiten zur Hebung unserer volks wirtschaftlichen Stellung zu ermöglichen. In solcher Weise wäre das aufgebrachte Kapital werbend angelegt, nnd wir hätten alle schon während unserer Berufstätigkeit den Nutzen davon, und nicht erst dann, wenn wir alters invalide sind. W. W e i ß w a n g e, Torgau. SM-Seuosseuschafl Mit besonderem Interesse las ich die An regung von ?l. Westenberger, Wiesbaden- Erbenheim, zur Gründung einer Altersrenten kasse innerhalb des Verbandes. So wichtig und willkommen eine derartige Einrichtung sür viele Kollegen sein würde, kann ich nicht umhin, dem Verband einen anderen Vorschlag zu unterbreiten. Es ist leider eine bekannte Tatsache, daß sehr vielen selbständigen Kollegen ein sogenann ter Betriebsfonds, man könnte es vielleicht auch besser Reservefonds nennen, fehlt. Diesem Ucbelstand haben wir in hiesiger Gegend in unserer seit 24 Jahren bestehenden Spar-, Kredit- nnd Absatz-Genossenschaft dadurch ab helfen wollen, daß wir unsere Genossen ver anlaßten, durch Sparen sich einen derartigen Fonds zu bilden. Nun ist aber Sparen so eine eigentümliche Erfindung. Wenn es den Kollegen gut geht, glauben sie da» Sparen nicht nötig zu haben. Wenn «s ihnen jedoch schlecht geht, bleibt nichts übrig zum Sparen. Also war hiermit nicht vorwärtszukommen; wir mußten also aus andere Mittel sinnen. Durch Gcneralversammlungsbeschluß wurde be stimmt, die alljährlich zur Auszahlung ge brachte Warcnrückvergütnng, in der Regel 4°/», nicht mehr, wie bisher auszugeben, sondern sür jeden Genossen ein sogenannt«S Selbstver sicherungskonto anzulegen, die Einlage zu sperren, wie Spareinlagen zu verzinsen und die Zinsen cbensalls zuzuschrciben. Zur Ab hebung sollen die Genossen nur in bestimmten Fällen (Hagelschaden, Brandschaden, Hoch wasserschaden, Krankheit) berechtigt sein. Selbst- verständlich kann dieses Konto auch durch srei- willige Einlagen erhöht werden. Diese Sache hat sehr viel für sich: der Fonds bildet sich ohne Zutun des einzelnen, gewährt ihm einen Rückhalt in oben ange- führten Fällen und kann andernfalls als Sterbegeld oder Altersversorgung in Betracht kommen. Auf jeden Fall aber ist jeder gewiß, daß er sein Geld auf alle Fälle zurückerhält. Für die Genossenschaft bildet «S «in sicheres Betriebskapital und wird natürlich auch zu Darlehen verwandt. Diese Einrichtung besteht in unserer Genossenschaft seit drei Jahren; di« durchschnittliche Einlage beträgt je Genoss« bi» jetzt schon 228 Mark, pro Jahr also 76 Mark, saft das Vierfach« vom Vorschlag de« ^Hcrrn Westenberger. Ich gebe mich der Hoffnung hin, der Reichsverband wolle auch diesen Vorschlag ernstlich Prüfen und eventuell den Mitgliedern zur Nachahmung empfehlen. H. Maher. Sohlt». Delirium Tulipi Ich kann dem Verfasser dieses in Nr. 7 der „Gartenbauwirtschaft" erschienenen Artikel» nicht ganz recht geben. Obwohl ich selbst auf dem Standpunkt stehe, ausländische Waren so viel wie möglich zu vermeiden und deutsch« Erzeugnisse zu bevorzugen, so ist die- doch nicht durchweg durchzuführen, weil hüben und drüben das eine oder das ander« s«hlt. So auch di« Tulpen. Daß eine Tulpe eine stolze Schönheit ist, be sonder» die jetzt so beliebte Darwintulp«, wird wohl niemand mehr bestreiten wollen: sie läßt sich auch nicht von einer anderen Blume im gleichen Wcrtpreise so leicht ver drängen und ersetzen. Daß bei ihrem Fehlen die teureren Blumen m«hr gekauft wür den, glaubt wohl der Verfasser selber kaum, da sich da» kaufende Publikum nach dem eigenen Geldbeutet richtet. Tulpen und Hyazinthen sind nun eben seit langen Zeiten Weihnachts- und Winterblumen geworden und können nicht mehr entbehrt werden. Feindlich können nur solch« Leute der Blumcnzwiclwltreiberei gegenüber- stehen, die selbst kein« Zwiebeln treiben oder andere Blumen gern an den Mann dringen möchten. Nehmen wir zuerst einmal den kleinen Gärtner in einem kleinen Ort« als Beispiel. Er muß aus alter Gewohnheit von Weilpiachten an, um etwas verkaufen zu können, wenigstens einen kleinen Posten Treibtulpen und Hyazin then haben. Kein« Kultur ist leichter nnd braucht weniger Platz und macht weniger Mühe. Wieviel braucht «r dagegen Platz und Zeit, nm andere Pflanzen — immer in d«r gleichen Wcrtgrenze gerechnet — verkausssähig heranzuziehen und bereitzuswllen? Aber selbst wenn man von diesem Bruchteil kleinerer Gärtner absieht und di« ganze An gelegenheit vom Standpunkt der zahlreichen Blumengeschäfte betrachtet, so müssrn doch für dies« ganz entschieden Werkstoffe herbcigeschafft werden. Der Stand der Blumenbinder braucht uns Gärtner, und wir brauchen sie; folglich ist die einzige Möglichkeit ein harmonisches Hand- inhandarbeiten. Wa» tritt aber ei«, wenn man nun keine Tulpen mehr liefern wollte? Die Blumen handlungen würden totsicher damit beliefert werden, und wenn wir Gärtner nicht leistungs- fähig sind, würden es eben die Blumengroß händler tun. Ist das vielleicht nun richtiger, wenn Deutschland den holländischen Schnitt, blumengärtnereien die fertiggetriebenen Tulpen abkauft? Den Großhändlern bzw. den. holländischen Schnittblumengärtnereien würd« damit der Weg bereitet und wir selbst würden immer mehr ausgeschaltet. Oder weiß d«r Ber. fasse« jenes Artikels eine neue Kultur, die einen Ersatz bietet, aus die man sich mühelos und ersolgsicher einstellen kann? Di« reellen Zwiebellieferanten in Holland liefern schon lange kein« Blumen mehr nach Deutschland, um ihren Abnehmern nicht Konkurrenz zu machen. Einschränkung des Bezuges von Blumenzwiebeln aber zu predigen, damit andere weniger anbauen und verkaufen können, bloß um selbst desto mehr zu be ziehen — dies wäre unehrlich und eine» reellen Kollegen unwürdig. Deshalb will ich auf diesen Fall hier nicht weiter «ingehen — obwohl er Vorkommen soll! Etwa« anderes wäre der Vorschlag ge- wesen, die Anzucht der Tulpenzwiebel» t»S eigene Land, also nach Schleswig Holstein zu verles«» und den dortigen Gärtnereien, welche passenden Boden haben und sich mit der Anzucht von Tulpen usw. befassen wollen, so unter die Arme zu greisen, daß die Kultur solcher Blumenzwiebeln in großem Maß stabe ausgenommen werden kann. Nach den hier und da erscheinenden Berichten müßte doch die Anzucht solcher Tulpenzwiebeln in Holstein sehr gut möglich fein. Aber selbst wenn dies der Fall wäre, wenn sich dort ebensogut Tulpenzwiebeln heranziehen ließen — dürsten wir denn dann diese Zwiebeln verbrauchen? Würde dann nicht das „Delirium Tulipi" ebenso bekämpst werden müss«n, wie jetzt, selbst wenn di« Zwiebeln aus Deutschland kommen? Ich glaube — dann wäre es wohl kein Verbrechen mehrl Was lehrt der Artikel: „Blumenzwiebel- Wahnsinn in Zahlen" der Nr. 8 der „Garten- bauwirtschast" mit seinen Zahlen? Daß die Einsuhr seit 1913 — also in fünfzehn Jahren — sich um zirka 10 000 Doppelzentner ge steigert hat und daß sich in den letzten zwei Jahren d«r Geldbetrag dafür vervielfacht hat, weil die Zwiebeln in Holland au» irgend welchen Gründen so sehr viel teurer geworden sind. Die Holländer sind viel zu gute Ge» schästsleutc, um die Konjunktur nicht aus zunützen, und weil eben im Jahre 1928 viel solche Zwiebeln gekauft worden sind, deshalb haben sie für 1928 dw Preise noch mehr er höht. Wer sich von beiden Parteien diesmal ins Fleisch schneidet, ist zur Zeit noch nicht abzusehen. Jedenfalls ist es eine alte Tatsache, daß man Feuer mit Gegeufeuer bekämpfen muß. Kausen wir keine Zwiebeln, werfen uns Pie Holländer die fertigen Blumen ins Land, und dadurch können sich zwar die Blumen geschäfte ernähren, aber wir Gärtner gucken in den Mond. Jedenfalls hat ein« ganze Menge weitsichtiger Kol legen die» im Vorjahr« erkannt und —um dieser Gefahr zu be gegne» — größere Posten herein- genümmen als sonst. (Muß man da nicht unwillkürlich an den oben erwähnten „Fall von denen, di« Einkaufseinschränkung predigen, aber . . ." denken? DI« Schristlei- tung.) Daher di« Steigerung der Einfuhr von Blumenzwiebeln seit zwei Jahren. Das Reich erleidet kein« Einbuße am Zoll — ob fertige Ware, ob Zwiebeln — beide sind schwer und kosten «ine Menge Zoll. Der Unterschied ist nur der, daß bei den trockenen Zwiebeln deutschen Gärtnern «in kleiner Ver dienst und Arbeit geboten werden; geht aber da» Geld für fertige Blumen ins Aus land, so bleibt für uns nichts übrig — weder Verdienst noch Arbeit. Man soll also da» Kind nicht mit dem Bad« ausschütten. Als» meiner langen Rede kurzer Sinn ist der: Tulpen haben dasselbe Recht zu existieren wie andere Blumen. Schafft Ersatz für holländische Tulpen durch Inlandsware und unterstützt diese Kulturen — wenn si« möglich sind — durch Abnahme von Zwie beln, damit sich diese Blumenzwiebel-Gärt nereien immer mehr vergrößern können, da mit sie schließlich finanziell so erstarken, daß sie eben solches Entgegenkommen biet«n können wie die Holländer und wir noch den Zoll ersparen. Kurt Knebel, Erlau. Geschäftliche Mlellungen Der Hauptgeschäftsstelle sind »eitere Auskünfte erwünscht über: 109 Lühen, Gerd, Loga b. Leer. 110 May, Arthur, Löbau i. Sa., Littauer Straße 49. 111 Richters Frieda, Gbtr., Benkwltz b. Brockau. 112 Andreas, Max Willy, Sebnitz, Böhmische Str. 32. 113 Duisburger Obst- und Gemüse-Import G. m. b. H., Duisburg. 114 Lorenz, Anton, Obst- und Gemüse handlung, Freiburg i. B. 115 Pfeiffer, Paul, Gbtr., Rastenburg (Ostpr.), Heiligelinder Chaussee 2. 116 Sannert, Ewald, Sieker 60, Post Bielefeld. 117 Sei sing, Julius, Gbtr., Ersurt, Am Kreuzchen 52. 118 Sonntag, Martin, Leipzig, Roß- Platz 8. 118 Schaper, Kark, Gärtner, Berlin- Karow, Hubertusdamm 3. 120 Schlegel, Felix, Efferen (Kr. Köln). 121 Staven Hage», Fr., Blumenbinderei, Biebrich a. Rh. 122 Visse ring, Karl, Gut Lintek ». Norden (Ostfriesland). 123 Voigt, Emil, Gärtner, Syke, Bez. Bremen. 124 van Wyck, Harry, Hiklcgom (Hol land). 125 Braun, Anton, Gbtr., Düren, Tivoli- 126 Ernst, Willy, A. H., Samenhdkg., Hamburg, Sierichstr. 172. 127 Fien, Frau Anna, Blumenhändlerin, Lötzen (Ostpr.). 128 Golz, Hans, Gbtr., Letschin (Oder bruch). 1SS Grahl, August, FrlederSborf b. Bitterfeld. 130 Hakes, Heinrich, Gbtr., Mülheim Muhr). Wichtig für Tüddeutschland. Lin gewisser Viktor Jäger aus Stuttgart fordert in letzter Zeit süddeutsch« Baumschul«» auf, der Ukrainischen Kooperation, Vereinigte Vertretung der Allukrainischen Genofsenschafts- verbände G. m. b. H., Berlin W 62, Schill- str. 10, Offerten in Baumschulartikeln n. S. zu machen. Er begründet dies damit, daß die betreffenden Finnen gegebenenfalls sür Liefe, rungen in die Ukraine in Frage kommen. Wie wir auf Anfrage bei der Ukrainischen Koopera tion erfahren, steht Jäger nicht in ihren Dien sten und hat auch von ihr niemals den Auf trag erhalten, diese sein« Tätigkeit sür sie aus zuüben. Die in de» namentlich gezeichneten Abhand lungen zum Ausdruck kommenden Ansichten und Urteile sind die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schristlettung K. Fachmann, Berlin. Ber- antwortlich für de« wirtschaftspolitischen Teil, die Verbandsnachrichten und die Unterhaltung», beilage E. Häußler, Berlin; für die Marltrandschau: Dr. Christopett, Berlin; für den Anzeigenteil: M. Bethge, Berlin. Verlag: Gärtnerische DerlagSgesellschaft m. b. H., Berlin SW 48. Druck: Gebr. Radetzki, Berlin SW 48. Schluß des redaktümellen Teile».
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