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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 44.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19290000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19290000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 44.1929
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1929 -
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1929 -
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1929 -
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1929 -
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 21, 23. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1929 -
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1929 -
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1929 -
- Ausgabe Nr. 31, 1. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 32, 8. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 33, 15. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 34, 22. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 35, 29. August 1929 -
- Ausgabe Nr. 36, 5. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 37, 12. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 38, 19. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 39, 26. September 1929 -
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1929 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1929 -
- Ausgabe Nr. 49, 5. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 50, 12. Dezember 1929 -
- Ausgabe Nr. 51/52, 23. Dezember 1929 -
-
Band
Band 44.1929
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Das Triüutgerlcht zu Paris, b.c^araUonSauSschuß genannt, ist nun a» der Arbeit. Tr. Schacht und leine Mildelegierten haben mit Fielst den Delegierten.klarznmachen versucht, welches das wahre Gesicht der Wirt schaftslage Deutschlands ist: Verschuldung und Minderung der Lebenshaltung. An besonderer WcUe wurde der katastrophenhasten Lage der Landwirtschaft gedacht. Den Erfolg mich man abwarien um fö mehr, als der Ausschuß hinicr verschlossenen Türen tagt. Wodurch er aber nicht abge'ch!oßen ist gegen die Heyartikel, insbesondere der französischen Presse, die das Lied von Deutsch lands überaus leistungsfähiger Wirtschaft nicht verstumm ui laßt um so den Delegierten die „ französische Meinung" von Deutschlands Zah- lungosühig eit zu suggerieren. Anders als der Bericht des ReparaticnSazenten. In einer Gründlichkeit und Sachlichkeit, die Par.er EilberlS Urteil geradezu als oberflächlich erscheinen läßt, berichtet der der englischen Ge sandtschaft in Berlin beigegebcne Handelsattachee Therwaü über Deutschlands wirtschaftliche und finanzielle Lage 1027 28. Er kommt mit klaren und ichlustreifen Beweisen zu dem Urteil, daß für Deutschland die Zeitlage überaus schwer ist, und spricht mit keiner Silbe vom deutschen ^Wohlstand": „Die hervorragende Aufbauarbeit der deut schen Industrie ist nach dem Bericht durch zwei Triebkräfte herbeigeführt und aufrechterhalten worden: den ra st losen Unternehmung S- geist, „der ein nationales Kennzeichen der Deutschen ist", und die Ausnahme großer Aus ländsanleihen. Beide Faktoren hätten in ihrer Zusammenwirkung den ununterbrochenen tech nischen und organisatorischen Rationalisierungs- Prozeß ermöglicht." Der Bericht sagt dann wei ter: „Ein rastlos schaffendes Volk hat in zehn- jährigcr harter Arbeit sich aus dem völligen vo- litückien und wirtschaftlichen Zusammenbruch wieder emporgearbeitet. Es hat sich ein Pro duktions- und zum Teil auch einen Verteilnngs- apvarat geschaffen der in seiner modernen Form den Neid manches ausländischen Konkurrenten erregen kann". Ein Beitrag zur Entwaffnungssrage. Washington, der „Vater des amerikanischen Vaterlandes", war ein sehr ernster Mann, der in seinem Leben nur einen einzigen Witz gemacht haben soll. Während der Debatte im Kontincn- tal-Kongrest über die Errichtung einer Bundes- armee reichte ein Mitglied den Antrag ein, daß die Armee nie mehr als 3060 Mann stark sein dürfe. Daraus beantragte Washington. man möge beschließen, daß keine feindliche Armee über 2000 Mann das Land betreten dürfe. Das Ge lächter. das sich darob erhob, erstickte den Antrag. wurde. Das gab ihr eine Unsicherheit, die sonst nicht kannte. Zum ersten Male griff sie zu Rauschmitteln. Sin saß in der Ecke und sah sie nur an. „Du bist nie so schön gewesen wie heute, Sonja", sagte er, trotzdem die Menschen sich in dem Zim- m drängten. „Du machst mich nervös, Sin." Sie mußte ihn beschäftigen. „Geh zu Tivaroni, er joll seine Orden anleqen, ich will's!" „Er wird seine Orden anlegen." „Sei nicht so gedrückt, als säßest du noch als armer Judenjunge auf dem Prellstein in deiner Heimat." „Als ich noch als Junge gesehen habe, war mir wohler. Damals hatte ich einen großen Glauben, heute habe ich nichts." Sonja malte sich, legte Rot aus, puderte, zupfte an ihrem Tanzkostüm herum, das ihren schlanken Körver nur wenig bekleiden Mrde. „Wo Ist Tivaroni?" „Er ist in die Madeleine gegangen, um zu beten." Ucber sein gläubiges Christentum hatte sie die Achseln gezuckt. Vor der Abreise hatte Tiva roni dem Pavst den Handschuh küssen dürfen, und der hatte ihm ein kleines goldenes Kreuz gegeben. „ES trägt den apostolischen S-n n, mein Sohn, es wird dich und deine B^chc.^r" — der Kirchenfürst lächelte — „auch wenn sie nicht dei nes Glaubens sind, führen und schützen. Du sollst es dem Erzbischof von Buenos Aires überbrin gen. So stelle ich dich in den Schutz der Kirche, indem ich dich zu ihrem Boten mache." Sonja hatte das Kreuz zufällig gesehen. „Was soll damit?" Er wich aus. „Sie sollten über Dings, die Sie nicht erkennen, nicht spotten, Sonja!" Deren Augen wurden tief. „Ich will dir etwas anderes versprechen, Giorgio, etwas Menschliches." Sie preßte sich dicht an ihn. „Hast du es nicht gefordert, als dein Körper den meinen zuerst im Lanz berührte? Du sollst mit mir und für mich siegen, und ich will dein Sie gerpreis sein." Und weil sie das Blut in ihm geweckt hatte, deshalb lag er jetzt in der Dämmerung der Made leine, und seine Lippen bewegten sich lautlos. Totenstille trat ein, als der Vorhang auS- einanderslog. als die Musik mit ihrem fremd artigen Rhythmus einsetzte, als die Scheinwerfer spielten, die ganze Bühne nu- mit Licht füllend. Brausender Beifall, als ein blutroter Wirbel sich auflöste, als die Ventana plötzlich dastand. Unwirklicher als je. Und wieder Stille, als das Unwirkliche Kör perlichkeit wurde, als sie den Parisern eine Ahnung der fremdartigen Exotik gab. die ihr Leben war, als die Töne sie trugen, und als sie die Töne ausveitschte. Toller, rasender, bacchantischer. Um sie mit einem Zucken zu bannen, sie zu Boden zu drücken. Und wieder zu jagen. Und wieder zu Hetzen. Sie versank in Blumen, die ihr Paris zu Füßen leate. Ausgclajsener und lustiger als in Die russische Brotno«. Bauern von weither streben mit Fuhrwerken und zu Fuß nach Moskau, weil dort als in der einzigen gutverlorgten Statu des Landes noch gekauft oder auch eingetanicht oder erschlichen werden kann, wäh'end sonst überall das Brot fehlt. Nur einige fünfzig vom Hundert des Bedarfes konnten im letzten Monate an Brot getreide herbeigeschasft werden. Infolgedessen ist das Brot unter Kontrolle gestellt und nur gegen Marken öffentlich erhältlich Die Sowjetregierung sieht jetzt endlich ein, daß sie mit ihrer bauern feindlichen Wirtschaftspolitik die Volksernährung bedroht. Sie will jetzt den kleinen und mittleren Bauern nach weiter, als sie es bisher schon ge tan Hal, durch Steuererlaß entgegenkommen. Ein Helfer sür uns? Das gerade wohl nicht, denn er will nicht sür uns, sondern für sich selber sorgen, der Ameri kaner nämlich, der die Frage der Wegnahme unsres D e u t sch-O st n s r i l a durch Eng land aufgreift und Verwahrung dagegen ein legt. Tie afrikanischen Interessen Amerikas sind stark im Wachsen und wollen nicht dulden, daß England das Maß überschreitet. Wie bereits mitgeteilt, hat Deutschland bereits beim Dölker- bunoe Beschwerde eingelegt, und eS kann jeden falls für uns nur nützlich sein, wenn auch von andrer Seite der Angelegenheit Aufmerksamkeit geschenkt wird. Keine „römische Frage" mehr! Seit im Jahre 1870 Italien dem Papste den Kirchenstaat mit Gewalt abnahm, herrschte Zwie spalt zwilchen Vatikan und Ouirinal. Papst- und Regierungsgewakt, der sich in zahllosen Einzel heiten auswirlte. Ein Ausgleich wurde dauernd von beiden Seiten her gesucht, kam aber nie zustande. Nun hat Mussolini es sertiggsbracht, die Gegensätze zu überbrücken und einen beiden Teilen willkommenen Ausgleich zu schaffen, zu dem alle Welt sie beglückwünscht. Der Papst tritt damit wieder in die Reihe der politischen Herrscher, eine Tatsache, deren Wirkungen von weittragender Bedeutung werden können. Unwürdige Reklame. Man ist schon längst daran gewöhnt, daß beim ersten warmen Sonnenschein aus Dinzcr- lreisen der Ruf erschallt alle Reben seien er froren. Womit hingewiescn werden will auf die noch lagernden Weinvorräte. die angeblich im gegebenen Jahre keine Nachfüllung ersevcn könnten. Man liest das und lächelt darüber und ist sicher, daß im Juni der vortrefflichste Stand der Reben und die Aussicht auf einen herrlichen und hochpreisigen „Neuen", verkündet wird. Wenn aber in einer Notzeit wie der gegen wärtigen mitten im schweren Froste, wo noch keine Spur von Schädigung oder Erhaltung zu erkennen ist, schon die BernichtungStrommel ge rührt wird, so mutet das doch ein wenig frivol an, und es stünde der Presse wohl an, für solche Alarmnachrichten wenigstens die Zeit ab- zuwartcn, in der der tatsächliche Schaden auch erkannt und bewiesen werden kann. Diplomkandwirt A. von SunniuS. Beiträge zur Frage der Sorten wähl bei den für Brandenburg wichtig, sten landwirtschaftlichen Kul- turpslanzen. Hest 27 der Arbeiten der Laadwirtschaftskammer sür die Provinz Brandenburg und sür Berlin. Die vorliegende, kurz- Arocii stützt sich aus die in den letzten sechs Jahren dn.rchgesührten Sorten- Vorprüfungen. Es soll zum ersten Male versucht werden, dem praktischen Landwirt einen gewißen Anhalt für die Beurteilung der Frage zu die- ten welche von den im Handel bennduchen Sor ten unserer wichtigsten landwirtschaftlichen Kul turpflanzen sür seine besonderen Verhältnisse geeignet sein dürften. Da auch im Gartenbau aus allen Gebieten die Bestrebungen nach Sorten- be'chränlung und Sortcnwahl vorhanden sind, dürste das vorliegende Buch in der Art der Ma- terialverarbeitung auch sür den Gärtner manche Anregung enthalten, die er sür eigene Zwecke günstig weiter verwenden kann. Nach einer Ein- sührnng in die bei der Behandlung die'er Frage zu beachtenden allgemeinen Gesichtspunkte wer den hauptsächlich statistüche Feststellungen «"ge ben, deren Ergebnis dann jeweils wieder bei den einzelnen Früchten zusammengezogen wird. Maxim Ziese und Hermann Z'esc-D-ringer, Das unsichtbare Denkmal. Ein Buch der Westfront. Mi! SOO PHolrg'aphien von dem heutigen Zustande der Kamvs- stättcn an der ebemaltgen W st'ront. LOOS. Preis: in Halbleder 2ö,— RM. Wenn man dieses Buch ans der Hand legt, dann glaubt mau, man hätte geträumt. Aus den Tiefen der Erinnerung sind sie hcrausge- stiegen dle Geister des großen Krieges, die der Schutt zerschlagener Ideale und der Kehricht eines harten, rastlosen Lebenskampfes mehr und mehr zu überdecken drohten. Nicht drohend und auch nicht wehmütig, mit großen, ernsten Angen schaut dich das eigene E lebnis an. Und die Gedanken wandern an den Grab n- linien der Westfront entlang und suchen den Baumstumpf, wo dieses war, und jindsu den Trichter, in dem der Freund fiel. Wenn man das Bach aus der Hand kcgt, dann tut man es leise, wie wenn man einen Schrein schießt, der ein Heiligtum birgt. Und man weiß, man wird in Stunden stillen Be denkens immer wieder zu ihm zurückfinden. 200 Abbildungen enthalt das Werk, die zeigen, wie Natur und WirtschaftLkampf die Runen auszulöschen bemüht sind, die der Krieg der Landschaft eingezcichnet. Aber trotz der Marguerite» auf den Maashöhcn um Verdun, trotz Kornfeldern und Wiederaufbau der Ortschaften, das Gespenst dcS Krieges hockt noch überall und grinst den Suchenden an. „Bor zehn Jahren war daS, als ich dort war .... Und jene Kirche, ja, die kenn' ich noch . . . ." so sprechet» die Bilder. Der Text steht zwischen den Bildern, ist nur di« Erzählung vou dem, waS die beiden ehe» maligen Frontsoldaten auf ihrer Reise an der Westfront entlang erlebten. Was an eigenen Erinnerungen an dieses oder jenes Ereignis im Kriege sich ihnen aufdrängte. Und so wird un versehens eine Kampfschilderung hingesetzt oder eine Psyche gezeichnet, der alte Soldat liegt mit einemmal mitten im Grabcndreck und hat das ga ze Drum urd Dran des Frontlriegcs um sich. Die aus ler ersten ScUc der Sonntags« stund« angesühr.en Textauszüge sprechen mehr als alles andere für das Buch. DaS Buch ist wertvoll, nicht nur sür den, der die Erinnerung sucht, sondern auch sür den, der nicht draußen war. Er findet darin den gefallenen Freund und all die Stätten, die ihm nur Name» sind. Das persönliche KricgserlebniS der HcranS- geber des Buches wird auch in ihm das Gesühl für ein großes, seelisches und tatsächliches Ge schehen anklingen lassen. Es ist nicht zu bestreiten, der Preis ist hoch; schade, denn man möchte wünschen, daß dieses Buch vom Kriege in recht viele Hände käine, denn es verdient dies mehr als manches andere von denen, die gerade im letzten Jahre erschienen sind. Die Ausmachung sowohl wie die Anzahl der Bilder lassen den Preis aber verständlich erscheinen. Wer ihn daransetzt, wird es sicherlich nicht bereuen, denn er sinder eine,, Freund. Hlr. Wir bitten unsere Leser, sich zwecks Bestel lung, sowohl der hier besprochenen als auch anderer sonst gewünschter Bücher, an die GSrtneri'che Verlag güelllchast m. b. H., Berlin SW. 48, Friedrichstraße IS, zu wenden PersSiMe Mleilungln ES sind verstorben: Fric rlch Schutt, Slolp, Bez.-Gr. Stolp u, Umg. Fra» Bertha Arnold» geb. Hessel, Leipzig, Dölitz, Bez.-Gr. Leipzig. Frau O ga Marlin» Werder, Vcz.-Gr. Obstbau, verband Havclgau. Am 16. Februar ist unser allverehrtev Kollege, der GLrtnercibc.itzer Adolf Westphal, von uns gegangen. Wir verlieren in dem Ver storbenen einen der Besten. Er war de« Gründer unseres Zusammenschlusses und Hal in aufopfernder Treue die gemeinsamen Bestrebun, gen bis an sein L-bensende tatkräftig unter« stützt. Sein Andenken wird uns als gutes Vorbild erhalten bleiben. Bez.-Gr. Greifenhagen u. Umg. Gärtnereibesitzer Bal. Frischknecht in FreinS« beim, Obmann der Bsz.-Gr. Unlerhaard» feierte sein 25jähriges Gcschüflsjubiläum und gleichzeitig das Fest der silbernen Hochzeit. dieser Nacht war sie noch nie. Und niemals war Sin gepreßter. Nur wenige Stunden gehörten ihnen noch, als sie in das Hotel kamen. Am liebsten hätte Sonja getanzt, bis die Zeit zum Start gekommen war, aber der alte Boncourt schickte die Gäste heim. „Madame muß Ruhe haben." Tie hatte sie doch nicht. Sie peinigten sich mit Worten, Sin und Sonja. „Ein Feigling bist du." „Andere mögen tapfer sein." „Du verstehst mich nicht." Er sah sie an. „Jetzt gehörst du mir noch, und du gehörst mir doch nicht. Es hat dich ge packt, und es wird dich forlreißen von mir. Weißt du, wie es ist, wenn man Plötzlich sieht, Sonja?" Die alte Müdigkeit kam in ihre Angen. „WaS siehst du, Sin?" „Ich sehe dich aufstelgen und fortfliegen, so hoch, daß ich dich nicht mehr erreiche. Ich weiß, daß etwas zerrißen ist, daß etwa« nie mehr sein wird. Du wirst nie vergeßen, daß ich, dem Mann, Angst hatte." „Warum hast du Angst?" „Zitternde Angst hab' ich." Mehr sagte er nicht. Am anderen Morgen stieg der „Aiglon" auf. Litzab wurden die Schwimmer anmon- tisu, üüim tag d'? Weite de- Meeres vor ihnen. Sonja jag neben Tivaroni, ein junger italienischer Pilot machte den Funkdienst. Nach richten flogen zum Kontinent zurück, der Motor arbeitete. Der Start war nicht leicht gewesen, das Waßer hielt den „Aiglon'' zurück, wollte ihn nicht steigen laßen. Aber TivaroniS Faust riß ihn empor, und Sonjas Augen suchten in der Weite. In Las Palmas gingen sie zum letzten Male herunter. Es waren viele Menschen am Hafen, mehr aber noch in der Stadt, wo sie ein Kirchen- fest feierten. Auf dem freien Platz vor der Ka thedrale drängte sich das Voll, Heiligenbilder hatten sie herausgetragen. Lichter brannten. ES war, als sei's nur für sie. Während die Monteure arbeiteten, während der „Aiglon" Benzin nahm, um den langen Flug anzutreten, segnete der Erzbischof von LaS Palmas die Flieger ein. Und als er über dem Haupte der Jüdin das Zeichen des Kreuzes schlug, neigte sie den Kopf und beugte das Knie, w»e der junge Mensch neben ihr. Der es als eine Sünde empfand, daß er immer wieder das Weib sah. Immer wieder das Weib. Sin saß in der Station de? Eiffelturms und hörte die Worte, die man zu ihm sprach. Er sah alles, die kindlichen Menschen der glücklichen In seln, das blaue Meer und den riesigen Vogel, der seine Schwingen breitete. Nachrichten aus aller Welt, und dazwischen die Meldungen. „Wir Megen." Stunden um Stunden. Er saß eine ganze Nacht und aß mechanisch am Morgen, was man ihm hinstellte. Er saß am Mittag am Nachmittag. „Eine schwarze Wand steht vor uns, wir bie gen auS." Er sah sie ausbiegen. „Das Meer ist unruhig." Er sah die Wellen. „Wir fliegen." Dann nichts mehr, der Aether schwieg. Sin stand auf. „Wollen Sie nicht weiter aus Nachrichten warten?" Er blieb mechanisch. Aber soviel auch der Eiffelturm forschte, kein Wort kam mehr, kein Zeichen. Schiffe, die den „Aiglon" zuletzt gesehen halten, funkten seinen FlugkurS, meldeten ein Unwetter, das rasend rasch ausaezogen war, änderten ihren Kurs. Am Abend wurde man unruhig in Paris, in der Nacht lauschte man — nichts! Ueber Sonja und den Adler, der sie truA, wußten weder Menschen noch Aetherwellen je wieder etwas zu sagen. Und das Meer schwieg. In der Nacht war Sin auS Parks ver schwunden. 28 Die GaSfabrik des Bodenseewerkes arbeitete mit Hochdruck. Schon vor der Dsulschlandfahrt hatte Udenhof Flaschen voll Brenngas und Trng- aas nach Hamburg und Bremen verschicken laßen, dort hatten Dampfer sie ausgenommen und nach allen Himmelsrichtungen getragen. Als nach der Deutschlandfahrt das Zutrauen des eigenen Landes und der ganzen Welt zu Schiff und Mannschaft wuchs, verdoppelte die Fabrik ihre Tätigkeit, und immer neue Waggons wurden verladen. Eine Zeitlang hatte der Professor den Gedan ken eines Sndamerikafluges fast aufgeben wollen, die Angebote, die jetzt einliefen, schienen ihm günstiger. Aber Alvarez bestürmte ihn. „Es war nicht leicht, die Finanzwelt Süd amerikas zu interessieren." Udenhof sah ihn ruhig an. „Es ist auch nicht allein Ihr Verdienst, lieber Alvarez." Die Verhältnisse, die Verhältnisse, Seüor!" Der Spanier wurde ganz ausgeregt. „Man hat nichts, und inan soll aus dem Nichts etwas schaffen. Man soll Menschen erzählen, wie es einmal sein wird, das ist ein undankbares Ge schäft, Herr Professor, aber es ist nicht nutzlos. Ich habe den Boden vorbereitet." „Und aus Ihrem schönen Acker wäre nichts geworden, wenn nicht die argentinische Finanz sich plötzlich besonnen hätte", sagte der Professor trocken. „Besonnen aus einem Grunde, der mit Ihrer Arbeit kaum zusammenhängt." „Herr Profeßor, es wird soviel geredet und gemunkelt. Sagen Sie mir, was an den Ge rüchten Wahres ist." Udenhof stellte sich dumm. „An was für Gerüchten?" „Der alte Manzoni liebt zwei Dinge aus dieser Welt, das eine ist seine Tochter, das an dere ist sein Vermögen. Auf beides ist er stolz und mit beiden» macht er leine Experimente. Daß die Consuelo Manzoni den Castillo gehei ratet hat, war kein Experiment, die Castillos sind etwas - Geld und Einfluß. Die En ropazeil deS Ton Felipe wird bald zu Ende sein, und dann soll er drüben eine besondere Rolle spielen. Nun aber so plötzlich die Einstellung Manzonis, der sich kam» hat sprechen lassen m Buenos Aires zü unserer Sociedad, ist das nicht erstaunlich?" „Mag lein!" „Es ist erstaunlich. Aber da wird geredet, Manzoni hätte große Mittel von den Souzas be kommen, und die Senorita wäre mit Ihrem Ka pitän Geisenheim verlobt." „Außer Ihnen weiß das schon ganz Bueno- Aires, lieber Alvarez." Udenhos mußte lachen. „Verlobt mit der Absicht, bald zu heiraten. Wenn Sie unsere Fahrt mitmacben, können Sie an der Hochzeit teilnehmen, die bald nach der Landung der Ozeania stattsinden soll. Wie weit die geld lichen Jntercßen der Sedorita Souza an der Finan'grnppe Manzoni beteiligt sind, weiß ich aber nicht." „Ich weiß schon genug jetzt", sagte Alvarez. „Herr Profeßor, Ihre Linie ist gesichert." UdenhosS Ehrgeiz ging langsam weiter. Er hatte Gasdepots in Nordamerika, in Japan, in Rußland eingerichtet, und plante mit seiner „Ozeania" eine ganz große Fahrt um die Erde, eine Fahrt, die Vorbereitung für ein zukünftiges Liniensystsm sein sollte, und die ihn von Buenos Aires nach den Staaten und von dort über den Stillen Ozean und Ostasiicn wieder nach Europa zurücksühren sollte. Dazu kamen die Angebote der arktischen und der antarktischen Studien gesellschaft, die Polarfahrten vorgesehen hatten und das Schiff chartern wollten. „Es wird nun bald weitergebaut werden, Hede," sagte er zu seiner Frau, „noch ein paar solche Erfolge, und der Bodensee sieht die größte Lnft'chisfwerft der Erde an seinen Ufern. Dann müßen wir neue Hallen bauen." „Und du wolltest alt sein, Ernstei", lächelte sie. „Ach was, alt. das sind so Flausen, ehe man den Erfolg in der Tasche hat, Ich denke, es werden noch viele Kommandanten aus meiner Schule hervorgchcn. Aber wenn ein Ding groß werden soll, dann muß man Vorsorge treffen. Fürs erste konnte man Führer, Konstrukteur, Fabrikant und Finanzmann in einer Person sein. Jetzt geht das nicht mehr." So werdet ihr euch in die Arbeit teilen, Geisenheim und du?" „Das werden wir tun, meine kluge Hede. Ich Habs ein Erbe übernommen und ich will es so weitergeben, daß es lebensfähig ist. Ich will eS an Geisenheim weitergeben, und der soll all dis wirklichen Erfolge einhcimsen, die ich noch nicht haben konnte. In Zukunft wird die Welt von dem alten Grafen als von dein Menschen spre chen, der der Menschheit die Mittel zum Welt- lustverkshr gegeben hat. Wenn sie schon über haupt von mir reden wollen, dann sollen sie sagen: Er ha! nichts vertan, er war ein guter Hüter." „Und Geisenheim?" „Der wird eimnal Herr über viele LnsUchiffe sein, aber er wird seinem eigenen Werk nie ent fremdet werden, mag eS io groß werden, wie es will Tenn eins der ersten Schiffe Hal er kom mandiert." ^e^ctzuiiL jULt.
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