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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 43.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19280000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust: S. [10]-[11] von Heft Nr. 16 kleben zusammen, konnten nicht gescannt werden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 43.1928
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 17, 26. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 22, 31. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 47, 22. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 48, 29. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 49, 6. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 50, 13. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 51, 20. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 52, 27. Dezember 1928 -
-
Band
Band 43.1928
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Oekonomierat Stutzmanns Führung belehrende Versammlungen für Anbau und Lagerung statt, tu Konsequenz deren gemeinsame, d. i. genossen schaftliche Zwiebellager errichtet wurden, bei deren Handhabung sich jetzt hcransstellt, nach wie vielen Seiten die Anbau- und Marktlage noch sehr zum Vorteil der Pflanzer gewendet werden kann. P. Z. Was ists mit dem Kriege gegen Rußland? Rußland selber nimmt die Sache keines wegs leicht. Es hat dafür allerhand Ursache. Vor allem ist ein Hinweis auf Gefahr von draußen allezeit ein beliebtes Mittel in wackeli gen Staaten gewesen, die Aufmerksamkeit von inneren Mißständen abzulcnken, — und an inneren Mißständen ist Rußlands Bedarf mehr als gedeckt. Hum kann nicht ausge ¬ schlossen erscheinen, daß die Ukrainer und andere unzufriedene Einwohner Sowjetrußlands den kriegslustigen Westmächten gar gerne ihr Ohr leihen könnten. Das könnte für Rußland neben dem Kampfe nach außen zugleich einen Krieg im Inneren bedeuten. Endlich aber zweifelt kein Mensch daran, daß Frankreich mit Zustim mung Englands nicht umsonst sich um das Militärbündnis zwischen Polen, Rumänien und der Tschechoslowakei bemüht. Auf jeden Fall sind verschiedene Regisseure und Kulissenschieber am Werke; um gelegentlich auf der Kriegsbühne zu ihren Gunsten ein neues Stück herauszu bringen. Man muß immer vorbereitet sein, denn es könnte sich doch eine günstige Gelegen heit bieten, die es begründet erscheinen läßt, wenn man den Vorhang aufzieht. DaS Sowjetwahlrecht schließt eine nicht geringe Zahl von sonst Wahlfähigen von der Wahlberechtigung aus, nämlich solche, die den Machthabern aus irgend einem Grunde nicht genehm sind, z. B. Faulenzer und durch bessere Erziehung über dem Volks durchschnitt Stehende, welche die Vergewalti gungsmethode der Herrschenden auf Grund ihrer Bildung nicht mitzumachen belieben. Bei den letzten Wahlen schloß man auf diesem Wege etwa 20°/» der Wahlbürger aus, bei den in Aussicht stehenden Wahlen soll ein weit höherer Prozentsatz seines Wahlrechtes verlustig ge sprochen werden. Die Uebung ist zu durchsichtig, als daß sie verbergen könnte, warum sie er folgt. Die steigende wirtschaftliche Notlage müßte die Stimmen der Opposition vermehren. Die der Sowjetzentrale wirklich anhängenden Landeszugehörigen zählen noch nicht 20°/«. Zu diesen kommen dann noch die Gezwungenen. Werden die übrigen Mißliebigen oder Unzuver lässigen ausgeschlossen, so wird ein glänzender Sieg des Sowjetgedaukens zahlenmäßig heraus kommen, für den Einsichtigen aber ist das Ganze das übliche Theater zu Propagandazwecken. V. D. Brik, Vull, Sowas and Filou Brik, Pulk, Sowas und Filou machen eine Skatpartie. Nicht wie Freitag abends von acht bis eins in Bikels Bierlokal. Sondern über Berg und Tal. Und auf Kosten der Skatkasse. Brik, Pulk, Sowas und Filou sind mit der Kleinbahn gefahren. Sind gewandert. Haben gegessen, getrunken, Skat gespielt. Späße gemacht. Getrunken und getrunken, Brik, Pulk, Sowas und Filou sind auf dem Rückweg nach dem Bahnhof. „Halloh", sagt da Filou und zählt die Skat kasse durch. „Ich habe noch sechs Mark, und die Fahrt kostet acht Mark für uns Vier". Brik, Pulk, Sowas und Filou bleiben stehen. Brik, Pulk und Sowas ziehen ihre Brieftaschen. Aber die sind leer. „Also", sagt Filou, „was tun?'" Brik, Pulk und Sowas wissen es nicht. „Einer von uns muß unter der Bank liegen", kommandiert Filou. Brik, Pulk, Sowas und Filou losen, Brik verliert. Pulk, Sowas und Filou steigen in die Kleinbahn, setzen sich bequem. Brik legt sich hinter ihre Füße, unter die Bank. „Bis der Schaffner kommt", tröstet Filou. Aber sie fahren eine Stunde. Und der Schaffner ist noch nicht da. Brik stöhnt. Schluckt Staub mit Nase, Augen, Ohren und Mund. „Pssst!" macht Filou. Da kommt der Schaffner. Filou zeigt die Fahrtkarten. „Nanu?"" wundert sich der Schaffner, „vier Fahrkarten und nur drei Mann?" „Ja", sagt Filou, „der Vierte liegt unter der Bank." R. Wir bitten unsere Leser, sich zwecks Bestel lung, sowohl der hier besprochenen als auch anderer sonst gewünschter Bücher, an die Gärtnerische Dcrlagsgcsellschaft m. b. H., Berlin SW. 48, Friedrichstraße 16, zu wenden Hermann Krieger, Familie Hahnekamp und ihr Freund Schnurrig. Halb leinen. Preis b,— RM.; 3lö Seiten. Na ja, — es hat seine Vorzüge und hat seine Nachteile, dies. Buch. Das Papier ist nicht be sonders gut, um mit den Aeußerlichen anzu fangen. Inhaltlich will es für den Gedanken des Kleingartenbauwescns werben, sagt: Natur ist für den Arbeitsmenschen der Großstadt in gesundheitlicher und sittlicher Hinsicht so nm- wendig, wie das tägliche Brot. Alles recht schön und gut. Aber man merkt diese Mensch- hsitsverbesserungsabfichl zu deutlich. Tendenz in stärkstem Maße. Selbst vom Teufel Alkohol befreit die Kleingartenluft. Man könnte — mit Abstrichen natürlich — vergleichsweise sagen: Hellmut Harringa in Leberecht Hühnchen-Aus machung. Wer diese beiden Bücher kennt, tue jedes nach seiner Hauptperson den Namen tragen, wird sich ein ungefähres Bild machen können. Wer an diesem Tendenzmäßigen keinen An stoß nimmt. — und das ist sehr wohl möglich, wird mit dem Buch zum mindesten zufrieden sein, an manchen Stellen seine Helle Freude haben. Onkel Schnurrig ist so ein zweite Auf lage von Reuters Onkel Bräsia, eine gutmütige, immer hilfsbereite, lustige Seele. Und ein Mann, der mit den Heimlichkeiten der Natur Bescheid weiß, mit dem zahlreichen Volk unierer Vögel hauptsächlich. Bei ihm kann man schon in der Schule gehen und mit ihm von der „un vernünftigen Kreatur" lernen. Da auch allerhand Botanisches und einiges über Bienen in dem Buche vorkommt, ist das Buch für manchen Gärtner sicherlich wertvoll! Westermanns Monatshefte. Wir haben schon des öfteren auf diese Hefte hingewiesen. Jetzt liegt das Dezemberheft, das Weihnachtsheft, vor. Wer sie kennt, weiß ja, daß man eigentlich nie Westermann-Hefte aus der Hand legt, ohne irgend etwas Neues, Besonderes gefunden zu haben. Die Aufmachung ist so gut und viel seitig zugleich, daß es immer wieder ein Ver gnügen ist, die Monatsneuerscheinunq in An griff zu nehmen. Das diesmalige Äeihnachts- heft bringt den Beginn eines neuen Romas, ist ungemein reich illustriert und bietet auf seinen 100 Seiten so mannigfaltiges Material, daß man seine Anschaffung einem zeden empfehlen kann, der für ein paar Winterabende Lesestoff wünscht. Es sei auch hier noch einmal betont, daß Probe hefte jederzeit unentgeltlich abgegeben werden. Der sonstige Preis beträgt 2,— RM. Paul Landau und Camillo Schneider, Der deutsche Garten; Preis ö RM., 336 Seiten. Der Untertitel des Buches heißt: Ein Jahr tausend Naturerleben. Der ersten ausführlichen Darstellung Landaus „Geschichte des deutschen Gartens" folgt eine Betrachtung von Camillo Schneider über den „modernen Garten", dem sich als Schlußwort gewissermaßen eine kurze Abhandlung des Staudenzüchters Karl Foer ster in Bornim anschließt, die die Ueberschrift trägt: „Vom ewigen Doppclreich des Gartens". An dieser Unterteilung läßt sich für den Kundigen ohne Schwierigkeiten das behandelte Stoffgebiet erkennen. Nicht botanisch, nicht kunstwissenschaftlich ist der bestimmende Charak ter der Darstellung, sondern kulturgeschichtlich. Im Vorwort heißt es: „Der deutsche Mensch im Garten soll vor uns hintreten in seinen Erlebnissen und Wandlungen, seinen Hoff nungen und Wünschen, in seinem Verhältnis zur Natur, wie es sich in seiner Gestaltung des GartenS offenbart." Diese kurzen Hin weise werben genügen, um Interessenten auf das Buch aufmerksam zu machen. Es bietet für jeden Gärtner, der für die Gartengestaltung an sich, für ihr geschichtliches Werden und sür die Zeugen der vergangenen Zeiten auf diesem Gebiet, wie es die im ganze» deutschen Sprachgebiet verteilten historischen Gartenan lagen sind, etwas übrig hat, ungemein viel Anregungen und dürste als Weihnachtsgeschenk sür den Nachwuchs sich besonders eignen. Hlr. Dr. Arno Schreiber. Richtlinien für Standort, Verwaltung und Ge schäftsführung landwirtschaft licher Genossenschaften. 100 Seiten, Preis 3 M. Ucber den Inhalt des vorliegenden Buches schreibt der Generalanwalt des Reichsoerbandes der deutschen landwi.tschaftlichen Genos'enschaften Regierungsrat G e n n e s , Berlin: Die„Richt« linien für Standort, Verwaltung und Ge schäftsführung landwirtschaftlicher Genossen schaften" verdienen weitgehende Beachtung in Praxis und Theorie. Das Buch öffnet dem genossenschaftlichen Nachwuchs die Augen über Bedeutung und Eigenheiten des deutschen land wirtschaftlichen Genossenschaftswesens und zeigt der Wissenschaft, insbesondere durch die hier behandelte Standortslehre der ländlichen Ge nossenschaften, neue Forschungswege. Die Standortslehre ist im Vergleich zur ersten Auflage intensiver herausgearbeitet und auch wesentlich ergänzt worden. Andere Kapitel behandeln die Geschäftsführung und Verwal tung der Genossenschaften nach gesetzlichen, statutarischen und wirtschaftlichen Gesichts punkten. Hierbei ist im Rahmen der Einzel abschnitte die zur Zeit im Vordergrund stehende Frage des Absatzes landwirtschaftlicher Er zeugnisse besonders berücksichtigt. Die heutigen Wirtschaftsverhältnisse und die zeitige Lage des Genossenschaftswesens stellen größere An forderungen denn je an die genossenschaftliche Erziehung und an die genossenschaftliche Fort bildung. Das vorliegende Buch dient diesem Zweck in besonderem Maße und verdient des halb Beachtung und Verbreitung in allen ge nossenschaftlichen und wirtschaftlich interessierten Kreisen. Gebt den Tieren mehr Kalk! 12 Seiten; Preis NM. 0,30; und Die Bedeutung des Kalkes sür die landwirtschaftlichen Nntzticrc. 63 Seiten; Preis RM. 1,70. Diese beiden Schriften bringen genaue An gaben über die Auswirkung des Mangels an „Weil —" in die hohe Stirn des Jüngeren schoß eine rote Welle. „Weil wir mit dem Gerüstbau des neuen Luftschiffes drüben in acht Wochen oder so fertig sind, weil wir dann beziehen, die Bal lons einbauen, und weil wir dann bald den Zossen aus der Halle ziehen und mit den Probefahrten beginnen wollen. Und weil eben der Kapitän Geisenheim zur Besatzung des Schiffes gehören wird. Meinen Sie etwa, ich lasse Sie, nachdem ich Sie nun endlich ge funden habe, wieder aus den Fingern? Js uich, mein Freund!" ,Herr Professor —" „Na, immer noch nicht einverstanden?"" „Einverstanden ist gar kein Wort dafür. Wissen Sie, was ich möchte? Umarmen möcht ich Sie." „Tun Sie's nicht! Wir Deutschen Passen nicht für so was. An die südamerikanischen Freundschastszeichen habe ich mich erst ge wöhnen müssen." Er markierte die Art, wie sich Spanier mit Umarmung und Rücken klopfen zu begrüßen Pflegen. „Gemacht haben Sie das mit mir ja auch, aber gefallen hat mir's nicht." Geisenheim preßte die Finger des Professors. Der schüttelte die Hand. „Ihre Kräfte haben Sie nicht verloren. Also, damit ist der Vertrag zwischen uns beiden perfekt. Das Schriftliche, natürlich, das muß sein, aber für die anderen. Aber nun hören Sie mal, zu nahe treten will ich Ihnen nicht, aber so ein alter Kerl wie ich kann's schon sagen: für das Frühstück, das wir nachher im Jockey klub nehmen werden, sind Sie für argentinische Augen nicht elegant genug." Geisenheim sah verlegen an sich herunter. „Es ist schon der eleganteste", gestand er. ,Lab ich mir gedacht. Also erst mal Equi pierungszuschuß sür unseren Bevollmächtigten. So viel haben die Argentinier ja schon von Nordamerika profitiert, daß man so was in einer halben Stunde kaufen kann. Also zuerst einmal Straßenanzug für den Klub und für heute nachmittag etwas Halbfeierliches für die Villa Souza, da muß ich Sie beim Tee auch noch ein paar Bonzen vorstellen. Damit Sie im Bilde sind, vornehmes Haus, beste Familie, tadellose Verbindungen, reich, großer Einfluß, besonders mit dem Ehrgeiz behaftet, daß alles, was wichtig ist, in ihrem Salon geschieht und — —"" „Junge, sehr hübsche Nichte", vollendete Geisenheim. Der Professor staunte: „Nanu?"" „Ich muß gleich mit Geständnissen an fangen: in dem Hause bin ich schon gewesen, als Chauffeur einer Vlumenfirma." „Und Sie meinen, das Mädel wird Sie wicdererkennen?" „Ich glaube schon. Ich habe ihr vor ein paar Tagen noch einen Dienst erweisen können, bei einem Autounfall." Der Professor lies auf und ab. „Der Al varez, dieser Himmelhund, hat so was geahnt. Na, aber zu ändern ist's nicht. Lassen Sie sich nicht verblüffen, tun Sie, als ob Sie ein. ganz anderer wären, wenn das sonst eigentlich auch nur im Kientopp vorkommt, wo die Filmheiligen von der Gegenpartei immer mit Blindheit geschlagen sind. Und wenn's gar nicht anders geht, dann reden Sie mit dem Mädel, aus den Mund gefallen sind Sie ja schließlich nicht." „Könnte man diesen Besuch nicht wenigstens auf einige Tage verschieben?" „Nee, nee, lieber Freund, 'ran an den Speck, in drei Tagen dampfe ich ab, und dann ist's zu spät." Zur Frühstücksstunde schritt Geisenheim, amerikanisch auffrisiert, die breite Freitreppe zum Jockeyklub, der den Ruhm für sich in Anspruch nimmt, der eleganteste Klub der Erde zu sein, herauf. In einer Ecke des Speise saals war der Tisch für den europäischen Gast mit Blumen verschwenderisch dekoriert, der Kellerchef hatte die verstaubtesten Bestände seines Bordeauxvorrats herausgegeben und der Mayordomo ein Frühstück zusammcngestcllt, das eigentlich ein Diner war. Der Chef der argentinischen Fliegerei und ein Vertreter des Verkehrsministers erwarteten sie bereits. Alvarez übernahm die Vorstellung. Der Oberst lächelte. „Wir kennen Ihren Namen hier, Herr Kapitän." Geisenheim mußte zuerst eine gewisse Un sicherheit überwinden. „Alles, was mit der Entwicklung der Luft fahrt zu tun hat, ist hier eifrigst verfolgt worden"', fuhr er fort. „Wenn wir uns auf militärischem Gebiet auch auf das Flugzeug beschränkt haben." „Die Gesamtkonzession ist den Franzosen nicht erteilt worden", flüsterte Alvarez dem Professor zu. Der nickte. „Der Kapitän wird mit Ihrer Erlaubnis den Flugplatz besuchen, um die Vor- arbeiten für die Errichtung eines Mastes an Ort und Stelle in Angriff zu nehmen", ging er mitten in die Verhandlung. „Ich muß leider sagen, daß die argentinische Negierung einer Subvention nach eingehender Ueberlegung nicht nähertreten kann", mischte sich der Regierungsvertreter ein. Udenhof tat, als habe er nichts anderes erwartet. „Die finanzielle Seite erledigt Don Luis." Ms sie allein wieder im Wagen saßen, ging der Professor aus seiner Reserve heraus. „So ist's immer. Ist der Landungsmast nun ideell oder finanziell? Ich sage Ihnen, wenn Nobile genug Nordpol entdeckt hat und zur Abwechslung den Chaco oder den Urwald vor nimmt — da gibt's nämlich genug zu ent decken — dann finden die lateinischen Schwe stern mit einem Male ihr Herz, und der Mast steht. Oder lassen Sie Ford auf die Idee kommen, eine Studicngesellschaft auf wissen schaftlicher Basis mit kaufmännischem Hinter grund aufzuziehen, dann ist es geradeso. Aber schließlich, unser eigener Staat hat uns mit Geld ja auch nicht verwöhnt. Vorläufig sind wir Phantasten, wenn wir aber zeigen, daß wir fahren können, dann sind wir Helden, das erste Mal wenigstens. Sowie cs regel mäßig wird, ist es selbstverständlich gewesen, und jeder hat cs vorhergcwußt." „Und bas wollen Sie tun?" „Das will ich. Regelmäßig, immer wieder und immer wieder cinpauken will ich's ihnen. Und kriegt ein Schiff mal Havarie, dann ist's nicht anders. Millionen Segelschiffe sind unter gegangen, und die Seefahrt ist trotzdem nicht aufgegeben worden. Pech für uns, daß wir in ein problematisches Zeitalter gekommen find, eben in das Zeitalter der Logiker und der Theoretiker, die alles vom Schreibtisch aus beweisen. Und ein Problem sind wir eben immer gewesen. Zuerst Starr gegen Un starr — na, das haben wir überlebt. Und dann: Leichter oder Schwerer als die Luft, Flugzeug oder Luftschiff? Als wenn das ein Problem wäre, und als wenn es durch Lang- streckenflüge und Ozeanflüge gelöst werden könnte! Das eine und das andere, den grö ßeren Aktionsradius aber, den werden wir immer voraushaben, weil selbst bei versagenden Motoren die Zeit, die wir in der Luft bleiben können, unbegrenzt ist. Beweise haben wir genug geliefert, aber die Welt verlangt einen neuen. Schön, den wollen wir geben!" Alle Willenskraft, die der kleine Mann seit Jahren hatte ausbringen müssen, um die Idee nicht untergehen zu lassen, hatte sich in tiefen Zügen in sein Gesicht eingegraben. „Irgendwo habe ich's gelesen, seit wir bauen, wird ja genug über uns geschrieben, und unser Bodenseenest ist auf dem besten Wege, einmal ein Mekka zu werden, zu dem sie alle Pilgern, nachdem es lange genug still war. Also da schreibt einer, wir wollen die Probe machen, ob wir überlebt seien, und wenn es sich heraus stellt, daß es wahr wäre, dann wollten wir aufhören. Unsinn ist das; wir wissen, nur die anderen glauben uns nicht. Probe. Schön, wir haben Post und Menschen, mehr als die Besatzung, über den Ozean gefahren im Ost-West-Flug, aber da war's kein Beweis, wir werden's wieder tun und immer wieder, bis es doch ein Beweis ist. Und dann wollen wir Handelsluftfahrt trei ben." — Im Salon Souza wurde der wöchentliche Nachmittagsempfang vorbereitet. Dona Luisa schmückte den Tisch und wartete wieder einmal auf die Blumen. „Hat Mello nicht geschickt?" Der Hausmeister verneinte. „Soll ich an rufen, Senorita?" „Lassen Sie nur!" Luisa dachte plötzlich an das Zusammentreffen von neulich und an die vielen Deutungen, die der Kindskopf Consuelo ibm gegeben hatte. Das ärgerte sie und gerade, als die Tante, mit dem Krückstock hart auf stoßend, ins Zimmer trat, warf sie trotzig den Kopf in den Nacken. „Was hast du, Luisa?" „Nichts, Tante." Die scheuchte die Bedienung mit einer Be wegung aus dem Zimmer. „Du gefällst mir nicht, Luisa." „Das tut mir leid, Tante, ich wüßte aber nicht . . ." Und die ungeduldig: „Wüßte nicht, wüßte nicht. Du weißt, was ich meine. Um die Tische zu decken, hätte ich mir eine Gesellschafterin engagieren können, deshalb konntest du in Santa Isabel bleiben." Luisas Augen leuchteten auf. „Ich war sehr gern in Santa Isabel. Eine Hazienda mitten in der Pampa, Pferde, wenn man reiten wollte, Pflichten —" „Und Indios, Gauchos und dummes Wei- berpack als einzige Gesellschaft, das ist nichts sür meine Nichte." „Papa war nur Haziendero und hat unch für das Land erzogen, Tante." „Dein Vater war —" die Senora brach ab. „Was dein Vater war, davon brauchen wir jetzt nicht zu reden, auch davon nicht, baß Santa Isabel verschuldet war und daß er froh sein mußte, als dein Onkel es über nahm. Gehört nicht hierher. 'Aber mit dir habe ich meine Pläne, ganz bestimmte Pläne. Nicht so wie der alte Manzoni, der sich sür seine Consuelo den Pepe Castillo geholt hat, den leichtsinnigsten Menschen, den es gibt. Wenn ein Argentinier nach Paris geht, kommt er auf das dümmste Pflaster, auf das er gehen kann. Kenne genug, die ihre Rinder herdenweis dort verfliegen lassen, viel rascher, als selbst der größte Viehbestand es aushalten kann." „Aber du hast doch Larange wieder einge laden ?" „Nicht wegen einer Alliance francaise für dich. Man kann Larange nicht übergehen, wenn man die Deutschen empfängt." „Das verstehe ich nicht." „Hör zu! Daß du nicht weiter darüber zu rüilen brauchst, ist wohl unnötig zu sagen. Die Franzosen haben für ihre Sociedad Aero- nüutica natürlich einen offiziellen Vertreter hier in Buenos Aires sitzen, der ist Larange nicht, wenigstens ist er weder bei den Be hörden noch sonstwo als solcher akkreditiert, aber —" „Also inoffiziell. Wäre es nicht ehrlicher, wenn er offen Farbe bekennen würde?" „Ungewandt wäre es. Man weiß, aber man spricht es nicht aus, Larange ist ein gut eingeführter vornehmer Pariser, der mit Diplo- maten und Finanzleuten zusammensitzen kann, mit dem man sich unterhält, ohne sich zu binden und ohne den schwerfälligen Apparat der offiziellen Beziehungen in Anspruch zu nehmen. Eine einfachere und gefälligere Art ist's, weiter nichts. Die Deutschen würden uns manches erleichtern, wenn sie ebenso arbei teten." „Welche Deutschen?" „Senor Alvarez ist ein gewandter Mensch, aber hier spielt er ja nicht allein, Professor Udenhof ist der eigentliche Mittelpunkt, er wird heute seinen Bevollmächtigten hier einführen, ehe er nach Europa zurückkehrt." „Also einen Menschen, der nicht nach deinem Rezept handelt, Tante, sondern der offen sür seine Sache eiutritt?" „Leider!" „Und du wirst ihm einen Wink gebe», wie die Tätigkeit des Monsieur Laranqe anfzu- fassen ist?" „Bestimmt nicht!" Seüora Souza sah wie hilfeslchcnd zum Himmel. „Das werde ich seiner eigenen Klugheit überlassen." (Forts, folgte
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