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Nr. 49 Berlin, Donnerstag, den 6. Dezember 192S 48. Jahrgang der Berbandszeimng Die Fachabteilung sür Gartenbau der Preußischen Hauptlandwirtschastskammer tagte in Breslau. — Mehr Beerenobst! — Wie heute die Gärtner von der Landwirt- Aus dem schaftskammer behandelt werden! — Meinungsaustausch. — Fragekasten. — Die Lage des Gartenbaues im November 1928. — Förderung des Gemüsebaues im Kreise ' Aurich. — Zum Urteil des Reichsarbeitsgerichts. — Verbilligte Oel-Lieferung. — Kolonisierungsarbeiten in Libien. — Aus den Landesverbänden und Bezirks gruppen. — Die Sonntagsstunde. — Marktrundschau. Erscheint wöchentlich I )ab^g» 1928 ^nrsigsnveslss: OIs 7gssc>Mtsns mm-Zsils 23 Pf., Ms Hgsspsrksns ^s- klamö-mm Zsus uri Isxt SO Pf. — ^süiLmsiionsn nur dis L isgs nsok Trsodsmsn erüNssig. — Sslsgsxsmplsrs nur auf Vsrinngsn gsgsn porto- srsntr. — PUr psklsr «turak unctsutüskss k^anuskrirrt ksins tisltung — Ssi kmriokung cturok LsristU oct. i. Konkursvsrkskr. fällt ctsr dsrsotin. Kabstt kort. k.v UV/40-.--Vk8IQÜ'. kssmurssns Lr»srisl-Xi«nt«sr üsin Ltüsnclss oksmlsakss Kunstpruäulit, sunäsra als vllg«» käselskkolrorrsugnl» clas wieksamsts, auok teissk ^ssteieksn völku pttsnrsnunscttscttirk« «olr Itvnss rvrs rungr mitte! kür LtSlIa^sn, vseüdesttsr, Likisr-, Lrütibsst- üttston, Lsnstsr, EewLekskaussprosssn usw. boräeru 8is Lrospski mit Euiacktsn um! IsZsn 8is, wis ltirs XoIIsgsn äaiübsr urtsiisn. Kssmurren L co. ttsekff., ttsindu7g 13. 1701 MW» ^uxuatvvrecklung«» auk ksirvslüei» ia üen 8ort«n: D vcsm. LNalensv, ^»srrlsvnu, Mvxntsrve «slserln, °/<> 12b LI, 10 8r. 1b dl. WüMMi unü M3HSVSNW, °/o 180 dl, 10 8t. 20 dl. OkMp8sIi8 roses. ausverkaukt, srst wisäsr im Llärr Uslsrbar. Lieds äis parken - Lkoto^eapkisn WWmsinsr kplpk>II«n unä Lkkpssii» ^^^in Itlöllvrs v. Lärtaer-Leitung dir. 27 vom 21. 8spt. dttoktabcmnsntsn könnsn ^MW^vvn mir auk ^.nkrags siuxslus Lrsmplars srkaltsn. ^sidlunisn-pklsnrlcslms, 1 unä 2jLkrigs, xebünäslt, biiiiZ adrugsbsu. IkrLcklln WpKrvnrksgsn d«i Kiel. ^attungL - 5«M«r»skonL»sr verrinüto erstülss». /tustüdruog. Lrsis: I.iin^s u. V Breits aääisrt js om 8 ?t. 2. 8. : v>W 1 Lsostsr 20X30 em kuswl: 20X80-50x6?i. - 3U. LIU/n^ vorric:kt.70?k. mskr. Levsp-grst. X- Eselin LeieivI, t.«ip»ig L keüäsrslealls 18. Ksrugsprsls d/lartc 1.— monstllsk. — ^nrslgsnsnnnbms: SsrIIn 818/ 48, k / prisdriodstr 18, nsdsn ctsr QärtnsrmseülksUs. — Ois Lo^isuctsranesigsn smct U I Ä AM F von ctsr Vsrökfsntiiodung susgssokiosssn — vsr/duktraggsdsr gibt cturod ctis ,^U X /tukgsbs ctss inssrsts ssin ^invsrstLnctnis sd: prsiss untsr cts> 8oNi su0sr- orsisgrsnrs ctsr VsrdSncte wsgrulssssn. — LrkOiiungsort Ssrtin-t/itts Ksnensivvi'li'otung küp öfanlsondufg: ksnrtsrwinX«! „vekonoin" 0.K.6.LI. kieil» Wsttsrlaulsn äss Uuirss, äa äas Vasser äurok ciis 1-öcksr abriekt. Lek war?. Iselcisrt 100 8t. 29 dl, 10 8t. 3 L1, versinkt 100 8t. 86 dl, 10 8t. 4 d1. Lprorrsnksltse 0. K.6. VI 8 lisine losen 8prossen mskr. Zekwarr taokisrt 100 8t. 18,bO dl, 10 8t. 2 di, versinkt 100 8t. 27 dl, 10 8t. 2,90 di. vinslase» is, "7^7^" Kains II. tzual. /um »srstsllsn von ^trokäecken?um pleekten 2laok, e.^uteu^3 ad> Kcuitsl. 1 Itoils — MMW» 1 ?lä. 1,50 dl. 1 t'ostk — 6 Hollen 2kaek u. 3kullsn3taek 12u, 10kt> SSdl.Vsrp. krsi. 6röö.Losten briskl. Lider» Vreppsn, L <o. SsrliiH 81V 68, l.iolien»traüo lZ. tschechoslowakischer Gurken in Deutschland z» die Die hierzu erforderlichen Vorarbeiten sind ja ich doch an Irewcsrotte «onsenNeimer XLXIokn dar unter mit stets größter wieder rechnen, nehmen S0 vsrlcauksksrtixs In roton liinxsltöpksn u. 30 lntsressaatsn 8orten 38,50 Ist Verpackung- u. portofrei (okns lvpis 80 dl). Wenn auch bekannt, so will dieser Stelle darauf Hinweisen, dass gerade unser Beruf schwer zu leiden hat, das; er V!ßWV!!V!!!!ß!VV llllllllllllUlllllllllllWllllllllllllllllllltlllW lllWllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllWlM WWV«!V!!!!« aiuh bereits in vollem Gange, und auch wir beschäftigen uns hier in Breslau wiederum damit. Mögen sie bald den erhofften Er- folg bringen. Alles kommt darauf au, daß wir nicht zu viel und zu lauge beraten, nicht zu viel neu gründen und kostspielige Tastver suche vermeiden. Es müssen so schnell wie möglich wirklich erfolgversprechende Arbeiten in Angriff genommen werden. Aber alle, noch so schönen Versuche zur Selbsthilfe werden mißlingen, wenn es uns nicht gelingt, durch vermehrten und verbesserten Anbau zugleich unsere Abhängigkeit vom Aus lands zu beseitigen. Wenn wir das erreichen, dann dürfen wir auch in Zukunft mit voller Berechtigung durch Handelsvertrags- und zoll- politische Maßnahmen einen wirksamen Schuh gegen die Auslandskonkurrenz verlangen. Es wird Sie gewiß interessieren, in diesem Zusammenhang zu erfahren, daß am 19. Okto ber d. I. in Berlin eine deutsch-tschechoslowaki sche Gurkenverwertungsgesellschast gegründet worden ist, mit dem Zweck, den Verkauf XULLIN0 LL2 sanrn, pon. 6sgiünclat 1818. eigeo« LUtvmestt, von aussilsssnsn sokönen Oai ottsn ksorntetsr 8amsn, 100 2.80 N. 1 24 äl. Lisins Oonssnksimsr Earotts Ist fsin- Icrautij? unä Mrdt siok sskr frük rot, von unllbsr- troltsner tzualität, eum Irsibsn unä fürs trsis l.anä. Osrotts kariier, allsikrükssts runäs, si^sns kktsruckt 100 2,80 Ick. Ssm«n-iUck»s, »m Neckar. führung der vielfach erörterten Jntensivierungs- bestrebungen einen tüchtigen, jungen Gärtner stand, der imstande ist, auch Hand in Hand mit der Wissenschaft und Technik die so dringenden Fragen der Züchtung und Verbesserung der Nassen und Sorten näherzutreten. Die Voden- bearbeitungs-, Düngungs- und Schädlingsbe kämpfungsfragen zu lösen, den Samenanbau und die Saatenanerkenuung in die richtigen Bahnen zu leiten, den Bau von Gewächs häusern, Heizung?- und Bewässerungsanlagen und die Ausnutzung maschineller Kräfte ein heitlicher und zweckdienlicher zu gestalten. Wir werden im gesamten Gartenbau, also auch im Blumen- und Pflanzenbau und im Baumschul betrieb, wie ja schon längst in der Landwirt schaft, zu einer umfangreichen Versuchsarbeit durch Bildung von VersuchSringen, wenn auch zunächst nur in den größeren An- baugebietcn, übergehen müssen. Diese Ver suche müssen sich auf alle Zweige des Garten baues erstrecken und es müssen zu ihrer Durch führung angemessene Mittel erbeten werden. Die Ergebnisse dieser Versuchsarbeit werden uns Richtlinien zur lohnenden Umstellung un serer bisherigen Betriebsfüürung zeigen. Der junge Nachwuchs muß hierbei ebenso führend mitwirken, wie auch bei den Fragen der Ein führung zeitgemäßer Absatzmethoden. Den Laudwirtschaftskammern, ihren Anstal ten und Beamten, bietet sich hier zwar ein arbeitsreiches, aber fruchtbares Tätigkeitsfeld und sie sollten mit der Inangriffnahme dieser Arbeiten nicht zögern." Sicherheit von Zeit zu Zeit immer in Erscheinung treten. Er kann soviel er nur will, die Abnehmer daraus keine Rücksicht. Aber die Aus kroslsclmtt vrlkctt8^ schwankenden Preisen für seine Er zeugnisse rechnen mutz. Das hemmt seine Dispositionen, seine stanze Arbeit und macht die doch in jedem Geschäft notwendige Kalkulation unmöglich. Wir können wirklich niemals im voraus errechnen, was wir aus unserer Arbeit eiunchmcn, weil wir keinen Einfluß auf die Preisgestaltung haben. Unsere zumeist leicht verderbliche Ware muß mn jeden Preis verkauft werden nach dem alten Grundsatz: „Angebot und Nachfrage regeln den Preis". Unsere Ware muß also sehr oft um jeden, noch so ungünstigen Preis ver- /sntusi »4 18,— kraoktkrsi. Veres» Mr cnemkcne ina«8iile an rrsnkwn am Nam. 12305 sich unserem Berufe entgegenstellen. Vor allem gebrauchen wir auch zur restlosen Durch landszusuhren steigen, auch die Preise sür diese Erzeugnisse, ohne daß man daran seltsamer weise Anstoß nimmt. So kommt es, daß sehr häufig der Erlös aus einer Jahresarbeit unse rer Gartenbauern nicht mal zur Bestreitung der laufenden Betriebskosten, geschweige denn zum Leben ausreicht. Gerade auf diese Dinge muß die breite Öffentlichkeit viel mehr hingewiesen werden. Das würde iin Interesse eines besseren Ver ständnisses für unsere Lage und die Notwendig keit einer Besserung derselben sicher zweckmäßig sein. Daneben müssen wir selbst nach Mitteln und Wegen suchen, um die Schwierigkeiten ini Gartenbau solveit als möglich zu mildern. Ein solcher Weg ist uns gezeigt, wir müssen unsere Bctricbs-Anbau- und -Alrahmelhoden den Zcitverhält- nisscn entsprechend ändern. / Zur lnstanäsetruvx ctsr brükbsst- / lauster smplskls iotr /WSnkSS !.1 / , Slegkatter, keiMersrMe. / Lrns Stozf, «srrdurg. / Die Tagung fand am 22.-25. November statt. Den Sitzungen der einzelnen Ausschüsse schloß sich die Gesamttagung der Fachabteilung an, der dann Besichtigungen verschiedener schle sischer Gartenbaubetriebe folgten. Wir werden in den nächsten Nummern der „Gartenbauwirt schaft" über die Verhandlungen und Vorträge Bericht erstatten. Nachfolgend geben wir die Begrüßungsansprache wieder, die Gartenbaudirektor Grobben- Altlangsow, der Vorsitzende der Fachabtciluug und Präsident des Reichsverbandes, an die Teilnehmer der Tagung richtete. Nachdem der Redner die kulturelle und wirtschaftliche Be deutung Breslaus und des ganzen Schlesier landes besonders unter Hinweis auf die im Grenzland jetzt herrschenden Schwierigkeiten gewürdigt hatte, machte er die nachfolgenden Ausführungen: Unsere Verhandlungen in den einzelnen Ausschüssen und in der heutigen 10. Sitzung der Fachabteilung befassen sich mit dringenden Fragen über die Ausbildung unseres Nach wuchses, der Versuchsringbildung, des gemein samen Absatzes unserer Erzeugnisse, besonders auch der Blumen- und Pflanzen - Standard sortenauswahl, des Pflanzenschutzes, der Ge- müsefaatenanerkenuung, Baumschulkontrollver- träge, Kampf gegen die Schuudware, Umschul dungsaktien usw. Das ist ein reichhaltiges Programm, und ich hoffe, daß es uns gelingt, alles in der zur Ver fügung stehenden Zeit zu erledigen. Meine Herren! Es ist eine erfreuliche Tat sache, daß nicht nur die Behörden, sondern mehr und mehr auch weite Kreise der Wirt schaft, der Industrie und des Handels, dem heimischen Gartenbau Verständnis entgegen bringen und ihn als das, was er ja auch ist, als einen wichtigen und unentbehrlichen Faktor in unserem Wirtschaftsleben anzusehen. Sie erkennen auch an, daß der Gartenbau im Interesse der deutschen Gesamtwirtschast nicht nur erhalten, sondern durch zweckmäßige Maßnahmen in seiner Leistungsfähigkeit gestärkt und gefördert werden muß. Nur den Finauzkrclsen müsse» wir »och näher kommen. Auch sie müssen Vertrauen zum deutschen Gartenbau haben. Das könnte wesentlich dazu beitragen, die Frage der eventuellen Kredit beschaffung zu erleichtern, die heute manchem große Sorgen macht. regeln. Es ist ein Vertrag zustande gekommen, wonach sür die Campagne 1928/29 rund 2VV Waggons z» je netto 10 000 kx Gurke» nach Deutschland geliefert werden. Wiederum gehen also der deutschen Wirt schaft große Summen verloren, die doch wirk lich unserem armen Lande erhalten bleiben könnten. Wenn deshalb der deutsche Garten bau Wünsche und Forderungen aufstellt, die dazu dienen sollen, den Berufsstand lebens- und leistungsfähig zu erhalten, so geschieht das nicht nur im Interesse des Berufes selbst, sondern im Interesse des Gesamtvolkes. Denn schließlich hat doch die Gesamtheit den Nutzen mit davon, wenn unser Gartenbau gesundet und dann in der Lage ist, den Inlandsbedarf zu decken und die Einfuhr überflüssig zu machen. Deshalb erwarten wir bei dcr Durchführung unserer Sclbsthilfcmatznahmcn, die weitere wirksame Unterstützung der maßgebenden be hördlichen Stellen. Daß wir dieses Ziel erreichen können, halte ich für gewiß. Unser wertvollster Mitarbeiter dabei wird in Zukunft unser junger Nachwuchs sein, dem wir deshalb durch eine gediegene Ausbildungsmöglichkeit das erforderliche Rüst zeug für die ihm bevorstehenden schweren Aufgaben geben müssen. Nur ein in jeder Hinsicht praktisch und wissenschaftlich gut ausgebildeter Nachwuchs wird, die Schwierigkeiten bezwingen. kauft werden, soll sie nicht verderben. Deshalb ist es dem Gartenbauer auch unmöglich, die Betriebseinnahmen vorher mit einiger Sicher heit zu errechnen, sie würden auch zumeist um ein Wesentliches hinter den Erwartungen zurückbleiben. Ihm fehlt auch wie anderen Berufen die Möglichkeit, von sich aus bei teil weisen Mißernten oder bei unverschuldeten Produktionsverteuerungen durch entsprechenden Preisaufschlag, den doch notwendigen Aus gleich herzustellen. Wenn durch Frost, Dürre, Sturm oder anhaltenden Regen Schädlinge usw. erhebliche Teile seiucr Erzeugnisse ver nichtet werden oder aber, wenn er unentbehr liche Dinge, wie Heizmaterial, Dünger, Maschinen, Geräte, Glas, Eisen, Holz usw. infolge unvorhergesehener Ereignisse teurer wie vorgesehen, bezahlen muß, dann hat er keine Möglichkeit, den Ausgleich durch einen ent sprechenden Preisaufschlag auf seine Erzeug nisse herbeiznsühren. Er kann das auch nicht bei eintretendcn Frachterhöhungen, bei Er- Höhung der sozialen Lasten, die ja und Zie Fachableilung für Gartenbau der Preußischen Haupllandwirlschaflskammer tagte in Vrestau