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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 43.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19280000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19280000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust: S. [10]-[11] von Heft Nr. 16 kleben zusammen, konnten nicht gescannt werden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 43.1928
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 17, 26. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 22, 31. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 47, 22. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 48, 29. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 49, 6. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 50, 13. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 51, 20. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 52, 27. Dezember 1928 -
-
Band
Band 43.1928
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Unseren Leiern ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Beruses und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. Wir bitten, die mit *6PV gezeichneten Artikel durch die Pressewarte den Tageszeitungen zuzustellen. >6?o Feuflerdlumeu Geknipst vom Dorfonkel Gustav. Wer hätte nicht seine hell« Freude daran. Sagt, was ihr wollt, da können die schönsten Gardinen nicht mit. Freilich, ohne Gardinen sieht man heutzutage fast keine Stubenfenster mehr, auch auf dem Dorfe nicht. Und solche Gardinenfenster sehen ja auch wirklich recht nett und duftig aus. Aber es ist, möchte man sagen, eine zu tote, zu kalte Pracht. Nur mehr für die Augen. Fensterblumen aber lachen einem gleich bis tief ins Herz hinein. Und es ist wohl auch bald kein Haus, keine Wirtschaft, wo das liebe gute Frauchen trotz all der vrelen anderen Arbeit nicht auch einige Blumenstöcke hegt und Pflegt und mit Liebe und Freude an ihren Lieblingen hängt; mitunter direkt leidenschaftlich, wie z. B. auch die alte Müllermutter. Fleißiges Lieschen, Mhrten, Pelargonien, Aloe, Seezwiebel, Merumverum und, weiß der liebe Himmel, was sie da noch alles für Sorten hat. Aber nicht direkt aus dem Fensterbrett, sondern auf einem besonderen schmalen Brett chen, dem drei Klötzchen untergelegt sind, hat sie die Blumentöpfe stehen. Das Brettchen stammt von einem Kistendeckel, und die Klötz chen hat sie sich damals oben auf dem Ge- meindeanger, wo Zimmerleute die Zulage zur Schule zurechtgezimmert hatten, aus den Ab fällen herausgelefen. Denn ihre Blumen, da? sind doch einmal ihre lieben Kinderchen, ihre einzige Freude, dis sie noch auf der Welt hat. Wie sie sich oftmals mit ihnen unterhält, zumal in der Dunkelstunde l Oder wenn sie ihnen zu trinken gibt. Nur ein wenig angelautes Wasser nimmt sie, damit es nur ja nicht zu kalt ist. Denn sie weiß, wie es ihr gleich in die Zähne fährt, wenn sie einmal etwas ganz Kaltes trinkt. Auch in den Untersatz gießt sie stets einen Schluck mit, damit sie nur ja keine Not leiden brauchen, ihre treuherzigen Lieblinge. Behutsam rückt sie auch hier und da ein Schnürchen ein wenig weiter. Es könnte sonst in den zarten Stengel einschneiden. Im Frühling und im Sommer stellt sie sie dann hinaus vor die Fenster, damit sie Licht, Luft und Sonne bekommen. Oder gar auf den Brunnen, wenn es mal so schön lauwarm regnet. Wenn auch nicht ganz so leidenschaftlich wie die Müllermutter, aber wenigstens so ähnliche Blumenliebhaberinnen sind viele Frauen. Wie gesagt, es gibt wohl bald kein Haus, keine Familie, wo nicht wenigstens etliche Blumenstöcke in den Fenstern zu sehen sind, wenn man so durchs Dorf, ja auch durch die Stadt schreitet. Blüht, blüht, ihr schmucken, treuherzigen Fensterblume»! Trotz all eurer Pracht gleißt und prahlt ihr nicht, Still und, bescheiden steht ihr da und lächelt. Ihr tragt vrel'dazu'' bei, daß es in einem armseligen Stübchen traulicher und behaglicher sein kann als in manch seinem Salon. Denn ihr kommt von Herzen und geht zu Herzen. Wo ihr zu finden seid, dort sind nicht nur liebe Hände, sondern auch goldige Herzen rege, die euch betreuen und die sich an eurem trauten Zauber satt trinken. Herzen, die sich von der „neuen Sachlichkeit" und von allem Jazzsirlesanz noch nicht ganz haben beiseitedrücken lassen. Wir bitten, uns von den in den Tageszeitungen erschienene« ^-Artikeln stets ein Beleg exemplar etnscndcn zu wollen. Frage Atz. Sequoia gigantea. Wird der be kannte kalifornische Riesenbaum außer in botanischen Gärten sonst in Deutschland heran gezogen, und wo sind junge Pflanzen von 1,20—1,50 m Höhe zu beziehen? W. B. in U. Frage 101. Gefüllte Veilchen. Kann man Pflanzen des gefülltblühenden Veilchens be ziehen? N. Sch. in D. Frage 102. Fleißiges Lieschen. Das rosarot- blühende „Fleissiges Lieschen" wird in Ober bayern gern als Topfpflanze gezogen. Kann mir jemand sagen, ob die Pflanze auch mit andersfarbigen Blüten zu haben ist? A. M. in C. Frage 183. Hortcnsiensortcn. Welche groß- und reichblühenden Hortensiensorten eignen sich am besten zum Blaufärben und zur Kübel- bepflanzuug? Was für Hortensiensorten haben sowohl große Einzelblüten als auch große Blumendolden? A. Sch. in F. kkragc 184. Sortcnsienkultur. Kann ich ziem lich torfiger Moorerde, welche ich im Winter lagere und mit Abortdünger durchsetze, kohlen- sauren Kalk durchmengen, um die Säure zu binden, und ist diese Erde dann noch brauchbar sür die Kultur? Bei Düngung der Hortensien ist Horn« und Knochenmehl wohl das Geeignetste oder kann man Kali und Thomasmehl bzw. Zuperphosphat im Februar der Erde schon oeimengen? M. E. in E. Frage 185. Qucry- oder Flory-Bast. Wer teilt Query- oder Flory-Bast, der aus Rollen gewickelt wird, her? K. S. in I. Frage 188. Rosentrcibhäuscr. Welche Er- chrungm liegen vor bezüglich der Bauart on Rosentreibhäusern, die cs ermöglichen, tosen in der Zeit von November bis Januar ,u schneiden? A. T- in M. Frage 187. Blumcnzwiebclknltur. Da wir ach unserer Ansicht geeigneten Boden zur Kultur der V-umenzwiebeln Halen, aber nicht Auslausch der Meinungen In einer Bezirksgruppenversammlung war es, — neben mir saß ein Kollege, einer von den weniger Ansässigen. — „Ja," sagte dieser Kollege, „eZ ist gar nicht mehr so wie früher; da wurde, wenn wir zusammenkamen, Vonden Kulturen, von Erfolgen oder auch von Miß- erfolgen usw. gesprochen. Heute redet man nur mehr vom Geschäft, von der Wirtschaft, von den Steuern, vom Verband, von Beiträgen, vom Bezahlen und dergleichen mehr." „Du hast zum Teil recht, lieber Freund," sagte ich dem Kollegen, „aber du solltest davon nicht zu mir allein, dem einen sprechen, du solltest dich zum Wort melden, sagen woran dir gelegen ist, und eventuell selbst Vorschläge machen, dann könnten deine Gedanken vielleicht vielen nützen; uns beiden nur nützt die An regung nichts, da wir zwei mit unserem Nörgeln oder Kritisieren die Sache doch nicht anders machen werden." Nichts sagte darauf der Kollege, zu den anderen nichts und nichts weiter auch zu mir, ein Meinungsaustausch kam nicht zu stande. Als dann zu vorgerückter Stunde unser verehrlicher Obmann wiederholt auf forderte, doch etwas vorzubringen, was auf das Berufliche Bezug hat, war auch hier das Er gebnis negativ — tiefes Schweigen, keiner der Kollegen hatte etwas zu sagen. Eigentlich verwunderlich, wo wir doch so viel zu sagen hätten. Ich meine, wir sollten die Gelegenheit nützen, wo sie gegeben ist. Wir schassen Werte, wenn wir Anregungen geben, sich mit einer Sache zu befassen, sich näher darüber aussprechen. Wir verlieren Werte, wenn wir gute Gedanken für uns behalten, diese der Allgemeinheit nicht zugänglich machen. Ge danken lassen sich ausbauen, sich formen; aus einer an sich, wie wir vielleicht meinen, gering fügigen Sache, kann sich etwas formen lassen, was vielen von uns Werte doch schaffen kann. Meinen wir auch, daß das, was wir Vor bringen könnten, nicht der Rede wert sei, so sollten wir doch immer bedenken, daß andere auch etwas wissen und unseren Urgedanken vielleicht noch in eine andere Form bringen können. Es ist eine bekannte Tatsache, daß gerade die Kollegen, die sich unter vier Augen gern aussprechen, in der Oeffentlichkeit nichts sagen, nichts sagen mögen. — Nun allerdings ist Reden reden nicht jedermanns Sache, aber ich meine, ein so großes Rednertalent ist auch gar nicht notwendig, wenn wir Gedanken wöttergeben, Meinungen äüStäuschen wollen usw. Außerdem lassen sich gute Gedanken auch auf schriftlichem Wege in die große Oesfentlich- keit hinaustragen. Wir haben z. B. in unserer „Gartenbau- wirtschast" eine Rubrik, diese, unter der dies veröffentlicht ist, darüber steht Meinungsaus tausch. Das, Kollegen, ist der rechte Platz, Gedanken zu verbreiten, Anregungen zu geben, Kritik zu üben und was zu dieser gehört, Vorschläge zu machen, die bessern sollen. Leider viel zu wenig nützen wir diese so gute Ge- legenheit. Bei der großen Zahl der in unserem Reichsverband organisierten Kollegen müßte dieser Meinungsaustausch in unserem Ver- genau mit der Kultur Bescheid wissen, so bitten wir erfahrene Berufskollegen um Aus kunft über Bodenart, Bezugsquelle für Brut zwiebeln und um eine kurzgefaßte Kultur anweisung. Es handelt sich um Tulpenzwiebeln und Gladiolen. M. K. in W. Antwort 89. Sequoia gigantea. Man findet Sequoia gigantea in rheinischen Gärten und Anlagen; auch in der Forstwirtschaft hat man sie nicht ohne Erfolg verwendet (Heidelberg). Die gewünschten Pflanzen könnten bei Dahs, ReuterLCo., Jüngsfeld-Oberplciß, zu haben sein. Antwort 102. Fleißiges Lieschen. Vom „Fleißigen Lieschen" gibt es jetzt sehr wertvolle Sorten. In den Katalogen wird unter Im« patiens Holstii und I. Sultanii angeführt: zinnoberrot, mennigerot, silberrofa, karmin, altrosa, rosalila. Antwort 103. Hortcnsiensortcn. ZumBlau- särben eignen sich folgende Hortensiensorten: Gen. Vicomtesse de Vibraye, Mme. A. Rivc- rain, President Trussault, Lilly Mouillöre, Blauer Prinz, Friedrich Matthes, Nieder sachsen, Otaxa monstrosa. — Zur Kübelbepflan zung ist besonders geeignet Otaxa monstrosa. Große Bälle und Einzelblüten haben Goliath, Peer Gynt, Otaxa monstrosa. Antwort 184. Hortensicnlultur. Um die Säure in der Erde sür Hortensien'zu binden, dürfen Sie Kalk nicht verwenden, weil Hor tensien Kalk durchaus nicht vertragen. Abort dünger und öfteres Umsetzen bei genügend langer Lagerung wirkt genügend entsäuernd. Die Erde ist dann geeignet. Bei Verwendung von Horn- und Knochenmehl müssen Sie bc« achten, daß diese Stosse sehr langsam wirken Kali und Superphosphat können Sie ver wenden, nicht Thomasmehl wegen seines Kalk gehaltes. Die Beigabe im Februar ist enrp- schlcncwert. Richard Goldschmidt, Geisenheim, Garienstr. 18. bandSorgan ein ganz anderes Bild zeigen, viel mehr Kollegen müßten sich da zum Worte melden. Rede und Gegenrede müßten Spalten füllen. Ob da nicht Lauheit sowie auch Mangel am Berussinteresse mitsprechen? Paul Lindner, Schriftleiter des Gartenbau. Elmar über die ZMabe aas bem Hamburger Gemüsemarll Seit einigen Jahren sind die Gemüsegärtner in Grabow (Mecklenburg) bemüht, ihre Er zeugnisse, insbesondere Möhren, auf dem Ham burger Markt abzusetzen. Jnsolge der Güte der angelieferten Waren ist es in den meisten Fällen auch gelungen, einen einigermaßen günstigen Preis zu erzielen, so daß man von einer Rentabilität des Möhrenanbaues (garten mäßig) reden konnte. Die Grabower sind natürlich infolge der allzu großen Entfernungen nicht in der Lage, ihre Erzeugnisse selber aus dem Markt zu verkaufen; sie müssen auf dem Wege über die Auktion ihre Ware abzusetzen suchen. Das entspricht ja auch durchaus den Entwicklungs- tendenzen der Märkte überhaupt und des Ham burger Marktes im besonderen, wie dies B. Rößler in Nr. 31 und Nr. 33 der „Garten bauwirtschaft" zum Ausdruck gebracht hat. Rößler sagt in seinem Artikel „Hamburger Marktgebräuche" u. a.: „Der Erzeuger gehört in seinen Be trieb .... Eine Frage der Organisation ist es, wie er seine Ware bestens absetzt. Dem Markt kann eS gleichgültig sein, ob der Ver kauf durch Genossenschaften, Verkaufs« auktionsn oder durch den legitimen Groß handel erfolgt." Ausgezeichnet! Aber jetzt kommt der Haken. Wenn nun die Vermittler des Absatzes infolge ihrer festgefügten Organisation mit de» Erzeu gern Schiudluder treiben? Was dann? Wir Grabower haben? in diesem Jahre deutlich zu spüren bekommen. Der Vorgang sei kurz dargestellt: Für beste, in jeder Beziehung einwandfreie Möhren ist bei keineswegs übermäßiger Zu fuhr zweimal ein Preis erzielt worden, der zu den Gestehungskosten in keinem Verhältnis stand: 3 bis 5 Pfennig pro Bund mit 15 Stück erbrachten die Versteigerungen. Abends las man aber in den amtlichen Marktnotierungen: Wurzeln, rote, gartenm. geb., Bund 8 bis 12i/z, großes Bund 40, bis .55 Pfennige. .Diese Zahlen stammen vom Freitag, den 13. Juli. Daß Tage Vorkommen, an denen das Gemüse auf den Märkten nicht sehr gute Preise erzielen kann, ist so logifch, wie zweimal zwei vier ist. Aber hier sind andere Gründe ausschlaggebend. Man höre: In der öffent lichen Auktion, die jeden Morgen in den Markt hallen abgehalten wird, werden nur 67 von ungefähr 3000 Gemüse- und Obst-Detailhänd- lern in Hamburg zum Bieten zugelassen. Wenn man bedenkt, daß von diesen 67 nur ein geringer Teil jeweils wieder an der einzel nen Ware Interesse hat, dann kann man sich ein Bild machen, wie manchmal niedrige Preise zustande kommen. Diese Zwischenhändler sind nach und nach zu einem übermächtigen Faktor geworden. Was sie wünschen, das müssen die Auktionatoren durchführen, sonst droht ihnen ein wirtschaft licher Boykott und eventuell die Vernichtung ihrer Existenz. Seit langem ist der Zwischen handel bestrebt gewesen, den Einzelhandel, der auf Grund einer Abmachung zwischen dem Senat und den Auktionatoren zu allen Ver steigerungen zugelassen war, auszuschalten. Im Februar d. I. ist dieses Vorhaben insofern gelungen, als 70 Einzelhändler ausgeschlossen wurden. Unter großem Bedauern haben die Versteigerer den Einzelhändlern seinerzeit den Ausschluß mitgeteilt, den zu verhindern sie leider nicht in der Lage wären. Ich will hier keineswegs gegen den Handel an sich etwas sagen, auch nicht für und gegen die grundsätzliche Notwendigkeit des Zwischen handels, der ja kürzlich in Berlin erst den Anlaß zu einer größeren Pressedebatte gegeben hat, sondern nur gegen den Mißbrauch, den die Hamburger Konstellation ermöglicht. Ring bildungen sind im höchsten Maße verwerflich; Angebot und Nachfrage sollen den Preis regeln, daran haben wir Erzeuger ein Interesse. Wenn aber dieser Regulator gelegentlich zu- gunsten des Großhandels ausgeschaltet werden kann, dann ist da irgend etwas nicht in Ordnung. Wenn die Hamburger Bevölkerung wenigstens von der billig ersteigerten Ware zu gleich niedrigen Preisen etwas bekäme! Aber das ist auch nicht der Fall. Der Hamburger muß teuer kaufen, die billig ersteigerten Möhren aber gehen zu bedeutend höheren Preisen nach außerhalb; die drei bis vier Großhändler, die die Möhren unter Wert gekauft haben, sind die Lachenden dabei. In den .Hamburger Detaillistenkreisen bezeichnet man diese Tag«, an denen so mit der Ware der Erzeuger ver fahren wird, als Schlachtfest!! Im Seefisch handel liegen die Dinge ja nicht viel anders. Gegen diese Zustände muß vorgegangen wer den. Was nützen uns Rcichskreditc, Standardi sierung und alles mögliche, wenn uns der Lohn unserer Mühe entzogen wird? Wir müssen verlangen, daß jedem Detaillisten und auch den Stratzenhändlern das Recht eingeräumt wird, in den öffentliche» Versteigerungen ihren Bedarf an Lebensmitteln zu decken. Nur so kann der Zwischenhandel in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Die Angelegenheit ist schon einmal in der Hamburger Bürgerschaft zur Sprache gekommen. Auf Grund dieser Verhandlungen sollten Er hebungen angestellt werden. Wie weit ist es damit gediehen? , Wenn, wie Herr Rößler es wünscht, der Markt allmählich zum Händlermarkt werden soll, dann muß aber auch von den Stellen, die aus diese Entwicklung Einfluß haben, dafür Sorge getragen werden, daß nicht nur die Interessen des Handels, sondern auch die der Erzeuger wahrgenommen werden. Es ist wohl nicht nur ein gewisses Beharrungsgefühl, das die Vierländer veranlaßt, selbst zu Markte zu ziehen, sondern eben noch so einiges andere. Und das muß geändert werden, dann wirds auch hier vorangehen. Otto Grabs, Grabow i. Mecklbg. Diesen Artikel des Herrn Grabs haben wir Herrn Rößler zugestellt, der uns die nachfolgende Aeußerung zusandte. Die Schriftleitung. Zu den Ausführungen des Herrn Grabs, möchte ich persönlich noch folgendes bemerken: Während auf dem hiesigen Deichtormarkt der Kleinhändler seine Ware von dem Großhändler kauft, ersteht auf den hier jetzt üblichen Frucht- und Gemüseversteigerungen der Großhändler seine Ware von dem Auk tionator (Importeur). Diese Versteigerun gen finden außerhalb des Deichtormarktes statt; auf die Preisgestaltung hat die Markt- Verwaltung keinerlei Einfluß. Ich möchte aber darauf Hinweisen, daß der auf diesen Auk tionen als Käufer auftretende Großhändler noch erhebliche Unkosten wie: Versteigerung?- Provision, Transportkosten usw. und — vor allen Dingen — das Risiko zu tragen hat. Die in den Auktionen erzielte nach Angebot und Nachfrage sich richtende Kaufsumme kann daher m. E. nicht mit den auf dem Deichtor markt gezahlten und dort amtlich notierten Preisen verglichen werden. Die Frage des Ausschlusses des Kleinhandels aus den Frucht- und Gemüseversteigerungen im Fruchthof ist eine Frage des reinen Import- Handels. Im übrigen weiß ich, daß die beteilig ten Kreise sich geeinigt haben. Es ist eine aus zehn Personen bestehende Zulassungskom mission unter dem Vorsitz eines Mitgliedes der Handels, oder Detaillistenkammer von der Deputation für Handel, Schiffahrt und Ge werbe eingesetzt worden, in der Versteigerer, Importeure, Großhändler, Kleinhändler und Verbraucher vertreten sind. . B- Rößler, Hamburg. Musche sür den Slelndelrieb „Wer den Strom verstehen will, muß zu seinen Quellen zurücksuchen". Kleinbetrieb ist Quelle. Wünsche von dort sind wichtig für das Ganze. Manches von dem Nachfolgenden ist vielleicht schon oft gesagt, aber es ist so wichtig, daß es immer in den Vordergrund der Be trachtung gestellt werden muß. Die Einfuhrstaaten sind klimatisch derartig im Vorteil, daß Fleiß und Geschicklichkeit des deutsche» Gärtners als Arbeitgeber diesen Vor sprung nicht auszugleichen vermögen. Deshalb muß immer wieder der Ruf nach ausreichendem Zolljchutz erhoben werden. Der gärtnerische Arbeitgeber will schließlich nicht bloß Steuern und Löhne aufbringen, er muß auch für sich und seine Familie auskömmliche Lebenshaltung beanspruchen. Das ist jetzt um so mehr not wendig, da die letzten Gerichtsentscheidungen eine Verkürzung der Arbeitszeit zur Folge haben werden. Italien und die benachbarten Küstenstriche haben den BorteU, daß die Sonnenstrahlen dort nn mehr stumpfen Winkel auf die Erde fallen und den Erdboden schneller erreichen, wodurch im Winter eine Mehrbelichtung von über zwei Stunden entsteht. Das heißt: Die Pflanzen können dort zwei Stunden lang Kohlenhydrate mehr Herstellen, als dieselben Pflanzenarten bei uns in Deutschland an demselben Tage herzu» stellen vermögen. Die Lichtstärke selbst wird durch das Meer bedeutend vergrößert. In Belgien werden Lorbeerbäume teilweise 'n Scheunen überwintert, in Holland wachsen Eu lalia und Arundo ohne Winterdecke, ebenso Cedrus Deodara und Atlantica. Dies ist ein Beweis dafür, daß der Winter dort nicht solch strenges Gesicht hat, wie bei uns. Die Not- Wendigkeit eines angemessenen Zolles läßt sich durch Legenden nicht beseitigen. Eine weitere Frage: Um Obst schön sortieren und verpacken zu können, muß man erst Obst in genügender Menge haben Um dies zu er reichen, ist es nötig, den Ernährungsvorgana der einzelnen Obstarten genau zu studieren und die von einem tragbaren Obstbaume benötigten Nährstoffe zu ermitteln. Dabei ist festzustcllen, welche Rolle Kali, Magnesium, Eisen, Phosph N beim Ernährungsvorgang spielen welche Aus gabe das Kali in dem einzelnen Pflanzenkörpcr hat. Ferner ist besonders zu prüfen, zu welcher Zeit der tragbare Obstbaum des Stickstoffes be darf, in welchen Mengen der Stickstofs benötigt wird. Vielleicht ist auch der Befruchtung >n stärkerem Maße Beachtung zu schenken Ist sie denn überhaupt überall notwendig? Werden oie Früchte ohne Befruchtung vielleicht nicht noch schmackhafter? Ich mochte nur an das Hühnere, ohne Hahnentritt erinnern. Die Keimfähigkeit der Kerne ist ja doch für den Handel un wesentlich. Ein weiteres: Dex Gärtner braucht einen Heizkessel, welcher die größte Ausnützung des Brennmaterials gewährleistet, in fünf Minuten bequeni und sauber gereinigt und in höchstens zwei Stunden ausgebessert werden kann. Die Konstruktion des Kessels muß so einfach sein, daß er vom Gärtner selbst auseinandergenom- mcn und zusammengesetzt werden kann. Und zum Schluß: Der Erwerbsgartenbau muß einen Regncrlopf haben nach dem Grund satz des Drehstrahles, welcher die Eigenschaften des Hüdig-Drehstrahlregners und des Siemens- Schuckcrt-Viereckrcgners in sich vereinigt. >m Preise aber viel billiger ist als die ietzl an- geboteiicii. W. Titi m a i> » , Eberswalde.
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