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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 43.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19280000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust: S. [10]-[11] von Heft Nr. 16 kleben zusammen, konnten nicht gescannt werden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 43.1928
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 17, 26. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 22, 31. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 47, 22. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 48, 29. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 49, 6. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 50, 13. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 51, 20. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 52, 27. Dezember 1928 -
-
Band
Band 43.1928
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbauwirtschaft Nr. 42. 18. 10. 1928 Joden so intensiv wie möglich auszunuhen und vamit dem Gartenbau als der intensivsten Horm unserer Bodennutzung erhöhte Aufmerk- amkeit zuzuwenden. Als armes Volk können vir uns ferner nicht mehr leisten, alljährlich ür Hunderte von Millionen Gartenbaupro- sukte aus dem Auslande einzuführen. Die Steigerung der heimischen Produktion ist andererseits nicht zuletzt eine Bildungsfrage. Die Verbreitung gärtnerischen Wissens ist aber wiederum nicht obne entsprechend vorgebildete Kräfte denkbar. Auch die gärtnerische For schung bedarf dringend der Erweiterung und Vertiefung, wenn der Gartenbau imstande sein soll, die Konkurrenz mit dem Auslande erfolg reich aufzunehmen. Was für den Gartenbau im allgemeinen gilt, trifft im besonderen auch auf die Garten gestaltung zu. Weniger denn je können wir gegenwärtig der von der Hand der Garten künstler geschaffenen Anlagen entbehren, die dem Geiste wohltuende Erholung bieten und die Schaffensfreude neu beleben. Mit Recht wenden die Städte heute ihre besondere Aufmerksamkeit gerade diesem Teil des Städtebaues zu. Wir brauchen heute weiter mehr denn je, als Gegengewicht gegen die im Vergleich zu früher angestrengtere Tätigkeit einen Ausgleich durch sportliche Uebungen. Die Anlage von Sport plätzen ist daher keine cucs dem Zeitgeist ge borene vorübergehende Erscheinung, sie ist viel mehr ein dauerndes dringendes Lebensbedürfnis für unser Volk. Nm die Gartengestalter zu be fähigen, diesen Aufgaben in jeder Beziehung gerecht zu'werden, kann ein Hochschulstudium für sie nicht entbehrt werden. Ebenso kann der Nutzgarten die ihm gestellten Ausgaben nur erfüllen, wenn seinen Berufsangehörigen die Möglichkeit akademischer Ausbildung ge geben wird. Aus diesen Gründen bin ich bereit, den Ausbau der Anstalt in dieser Richtung in Aussicht zu nehmen. Ueber den Zeitpunkt, zu dem die Durchführung dieses Ausbaues wird erfolgen können, und über die sonstigen Einzel heiten, kann ich allerdings eine Erklärung nicht abgeben, weil die Weiterverfolgung des Planes in erster Linie von der Bereitstellung der erforderlichen Mittel abhängt. Diese aber steht wieder in engem Zusammenhang mit der Entwicklung der Finanzlage des Staates überhaupt. Ich werde es aber an nichts fehlen lassen, das bezeichnete Ziel zu erreichen." — Als Präsident unseres Reichsverbandes sprach Gärtnereibesitzer Bern stiel und überbrachte der Lehranstalt die Glückwünsche des Reichsver bandes. Aus seinen Ausführungen sei das Fol gende hier wiedergegeben: Durch den Ausbau der jetzigen Lehr- und Forschungsanstalt in Dahlem bat das Institut auch für den Erwerbsgartenbau fortgesetzt an Bedeutung gewonnen. Wenn an fangs die Fühlung zwischen der Lehr- und For schungsanstalt für Gartenbau und unseren Be ruf nicht so war, wie es wünschenswert gewesen wäre, so lieh sich dies zum großen Teil dadurch erklären, daß der Beruf selbst noch in der Ent wicklung stand und daher zu sehr mit sich selbst beschäftigt war, um sich der theoretischen Aus bildung des jungen Nachwuchses hinreichend wid men zu können. Erst nachdem sich die einzelnen Berufsgruppen die geschloffene Berufsvertretung geschaffen hatten, konnte sich der Reichsverbano des deutschen Gartenbaues e. V. auch in erhöhtem Maße für das Ausbildungswesen interessieren, und so ist es erklärlich, daß seit jener Zeit eine wachsende Fühlungnahme zwischen der Lehr und Forschungsanstalt und dem Beruf festge stellt werden kann. Das zunehmende Verständ nis für die gegenseitigen Aufgaben hat zum Nutzen des Beruses durch engere Verbundenheit zwischen Praxis und Theorie wesentlich beigetra gen. U. a. kommt dies auch dadurch zum Aus druck, daß während des letzten Jahrzehntes die Zahl der Gärtnerssöhne, welche die Lehr- und Forschungsanstalt in Dahlem besuchten, ständig im Wachsen war. Wir sind uns darüber klar, daß unserem Beruf alle Ausbildungsmöglichkeiten gegeben werden müssen, damit er feinen wirtschafts-poli- tischen Aufgaben gerecht werden kann. Wir be grüßen daher die Ausführungen des Herrn Ministers, aus denen wir mit Freude entneh men, daß auch das Preußische Ministerium für Landwirtschaft die Notwendigkeit einer hoch schulmäßigen Ausbildung für den Gartenbau anerkennt. Der Wunsch unseres Berufes ist, daß neben der von uns erstrebten selbständigen Gartenbauhochschule die bisherigen Höheren Lehranstalten in ihrer Art erhalten bleiben, weil sie nötig sind, um dem praktischen Betriebsleiter die wissenschaftlichen Kenntnisse zu vermitteln, ohne die heute auch der tüchtigste Praktiker nicht mehr auskommt. Der Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. hofft auf eine wei tere gedeihliche Zusammenarbeit mit der Lehr und Forschungsanstalt in Dahlem zum Wohle des Berufes. Als Vertreter des Bundes deutscher Baum schulenbesitzer sprach Dr. Hellmuth Späth. Auch er betonte das Interesse des Gartenbaues, Es fehlt an Topfflauden Von Georg Kaven in Dresden-Tolkewitz. Die große Welt der Stauden hat im Gartenleben eine kaum geahnte Entwicklung genommen. Gartenbilder und Gartenlösungen sind dadurch möglich geworden, die einen neuen Zeitabschnitt der Gartengestaltung und des Gartenerlebens bewirkt haben. Auch der Reichtum an Blütengewächsen zum unmittel- baren Verkauf an den Blumenfreund hat eine wesentliche Steigerung erfahren, und doch kann gesagt werden, daß die Verwendungsmöglich keiten und damit die Absatzmöglichkeiten bei weitem noch nicht erschöpft sind. Es ist noch gar nicht lange her, daß man die Eigenschaft unserer Freilandstauden, mit dem Austrieb und der Blüte zeitiger zu beginnen, zu Treibzwecken ausnutzte. Wenigen Stauden ist allerdings die Treibfähigkeit in so ausgesproche nem Maße eigen, um sie in den eigentlichen Wintermonaten blühend haben zu können. Als Winterblüher spielen vornehmlich die Maiblume, das Veilchen, die Christrose und einige Ver- gißmeinnichtarten und -sorten eine größere Rolle. Aber im übrigen kann wohl gesagt werden, daß eine Unmenge Stauden zur Treiberei wie überhaupt zur Topsknltur ge eignet sind. Selbst wenn der Gesichtspunkt der früher erzielten Blüte nicht den Aus schlag geben soll, liegt es sicher im Interesse lohnender gärtnerischer Kultur, mehr als bis her Gelegenheit zum Erwerb von Topfstauden zu geben. So kann beispielsweise darauf hingewiesen werden, daß die Stauden zur Ausschmückung der Ballone und Fensterkästen zur Zeit noch eine untergeordnete Bedeutung haben. Um hier eine Aenderung zu erreichen, kommt es daraus an, durch gute Vorbilder zu zeigen, was sich mittels der Stauden für Abwechslung, Farben- und neue Blütenbilder tun läßt. Es muß dann aber auch dafür gesorgt werden, daß der Liebhaber seine Wünsche befriedigen kann. Ebenso kann wohl nicht bestritten werden, daß die Stauden als Grabschmuckpflanzen ver nachlässigt werden. Auch zu diesem Zwecke kann nicht auf das Vorhandensein von Topf stauden verzichtet werden. Für den Fried hofsgärtner bilden sie einen handlichen und wertvollen Werkstoff, weil mit diesen Topf- , stauben, ..fast unabhängig von der Jabreszsitu« jede Gruppierung möglich ist. Eine Rücksicht nahme auf solche Stauden, die im Herbst oder Frühjahr gepflanzt werden, fällt weg. Dasselbe gilt für den Gartengestalter. Wie hänsig tritt z. B. der Fall ein, mitten im Sommer eine Bepflanzung, einen Blumen wechsel, das Schließen einer Blütenlücke vor nehmen zu müssen. Schließlich hat man es auch in der Hand, durch besondere einfache Maßnahmen den Zeitpunkt der Blütezeit zu verlegen wie durch Autreiben, Stutzen, Rück schnitt. Zu wünschen ist ferner, daß in den öffent lichen Garten- und Grünanlagen den Stauden ein breiterer Raum gewährt wird. Daran fehlt es hier und dort noch recht sehr. Topf stauden werden wenigstens zum Teil auch für solche Anlagen unentbehrlich sein. Von der Vermehrung der Stauden zu reden, die bei der meist üblichen Stecklings zucht oder Wurzelteilung bekanntlich sehr ein fach ist, erübrigt sich. Es soll nur noch be merkt werden, daß die Kultur in den weitaus meisten Fällen in den bewährten Augusttöpfen geschehen kann, auf die hinzuweisen nicht nötig ist, weil sie heute in jedem fortschrittlichen Gartenbaubetrieb benutzt werden, sei es für Gemüsepflanzen, Blumenzucht oder anderes. Znsammengefaßt ergibt sich folgendes Bild: Die Anzucht und auch die Treiberei der Stau- dengewächje sind nur mit wenig Kosten ver knüpft, zumal häufig leerstehende Gewächs häuser und Kästen damit ausgenutzt werden können. Die Mittel und Wege, den Stauden eine steigende Verbreitung zu schaffen, sind vielseitig und im Erfolg sicher. Jedes Mittel aber, den Verbrauch an gärtnerischer Ware zu steigern, muß wahrgenommen werden. Die Verleitung der Kredite zur Förderung des Frühgemüsebaues Eine Anfrage im preußischen Landtag Anfrage von Schröder-Krefeld und Genossen: „Die vom Reich — Erlaß des Herrn Reichs arbeitsministers Nr. IV 10229/27 vom 19. Ok tober 1927 — und vom Staat — Erlaß des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten I 28342/27 vom 11. No vember 1927 bereitgestellten Kredite zur Förderung des Frühgemüsebanes sind zum Teil heute noch nicht zur Aus schüttung gelangt und große Teile kamen erst im Laufe des Sommers 1928 zur Auszahlung. Durch diese Verzögerung ist die Ernte aus den zu schaffenden Anlagen für ein ganzes Erntejahr der deutschen Wirtschaft verloren gegangen. Die Art der Verteilung über die Negie rungspräsidien und Kommunalverbände hat sich nicht nur als zeitraubend, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht vielfach als nicht richtig erwiesen. Diese Mittel sollten im Interesse ihrer volkswirtschastlich richtigen Verwendung nur an solche Leute gegeben werden, die über die notwendige sachliche Vorbildung ver fügen. Den amtlichen Berussvertretungen und den freien BerufSverbänden war nach den Erlassen ein weitgehendes Mitwirkungs- bzw. Beratungsrecht zugewiesen, das vielfach nicht genügend beachtet wurde. Ebenso wurden in einem Falle an die Hergabe bzw. Bürgschafts übernahme seitens der Gemeinde Bedingungen geknüpft, die nicht in sachlichem Zusammen hang mit dem Zweck der Maßnahme stehen. Wir fragen: 1. Ist das Staatsministcrium bereit, auf eine schnellmögliche Auszahlung der noch zurückgehaltenen Kreditmittel hinzuwirken? 2. Ist cs bereit, in eine Prüfung einzutrcten, ob die Kreditmittel im Sinne der oben angeführten Erlasse verwandt worden und ob die darin bezeichneten gutachtlichen Stellen entsprechend gehört worden sind?" besonders der Baumschulenbesitzer, an der Ent wicklung des gärtnerischen Bildungswesens zum Hochschulstudium. Generaldirektor Maurer sprach im Namen der Vereinigung ehemaliger Wildpark-Daklemer. Er schilderte in längeren Ausführungen die Ver dienste der Lehr- und Forschungsanftalt in Dah lem um die wissenschaftliche Ausbildung der Gärtner auf allen Gebieten des Gartenbaues und der Gartengestaltung. In der Hochschulfrage vertrat er die Forderung nach einer selbständigen Gartenbauhochschule und begründete diese For derung durch die Vorzüge, welche eine eigene Hochschule vor dem Anschluß an bestehende Hoch schulen habe. Der Direktor der Landwirtschaftlichen Hoch schule, Prof. Dr. Fischer, überbrachte die Glückwünsche der Landwirtschastlichen Hochschule und betonte die mannigfachen guten Beziehun gen die zwischen den beiden Instituten be stehen. Im gleichen Sinne sprach auch der Direktor des Botanischen Gartens, Herr Prof. Dr. Diels. Noch weitere Reden folgten, von denen noch erwähnt seien die von Gartendirektor Lesser, der die Grüße und Glückwünsche der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft brachte, und Dr. Knauer, der im Auftrage des Verbandes deutscher Blumengcschäftsinhaber sprach. Die stimmungsvolle Feier wurde umrahmt von den Klängen eines Streichorchesters. Wh. Anmerkung der Schriftleitung: Der Herr Minister für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten hat die Jubiläumsfeier der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Dahlem zum Anlaß genommen, seine Stel lungnahme zu der im letzten Jahre lebhaft erörterten Frage der Schaffung einer Garten bauhochschule der breiteren Oeffentlichkeit be kanntzugeben. Es ist ein erfreuliches Zeichen für die allgemein wachsende Erkenntnis der Bedeutung des Gartenbaues, wenn von maß gebendster Stelle aus betont wurde, daß dem deutschen Gartenbau nicht länger vorenthalten werden darf, was die verwandten Wissens zweige wie Landwirtschaft und Forstwirtschaft schon längst besitzen, was dem Handel und der Technik zu ihrem glänzenden Aufstieg verholsen hat: die Pflege der Lehre und Forschung an einer Stätte, wie wir sie in unseren Hochschulen zu sehen gewohnt sind. Die Entschiedenheit und Wärme, mit der der Herr Minister die Notwendigkeit der Ein Nachnahmebelafluus letzt auch für leichloerderdliche Güler bei Ausgabe als Expreßgut Der Reichsverband des deutschen Garten baues hatte bei der Reichsbahn einen Antrag auf Zulassung der Nachnahmebelastung bei Aufgabe als Expreßgut gestellt. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschast teilt jetzt mit, daß der , „In - Zuinnfi i.ckönneu also auch leichtverdcrbliche Güter bei Auf gabe als Expreßgut per Nachnahme versandt werden. Die Reichsbahn gibt ferner be kannt, daß auch die unter den ermäßigten Expreßguttarif fallenden Güter mit Nachnahme belastet werden können, wenn auf die Fracht berechnung nach dem ermäßigten Taris ver zichtet wird. Da die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft den Erfolg ihrer Beschlüsse ständig kontrolliert, ist es unbedingtes Erfordernis derjenigen Be triebe, die von der neuen Vergünstigung Ge brauch machen, daß sie aus sorgfältige Ver packung Wert legen und dafür Sorge tragen, daß das Gut in tadellosem Zustande ankommt. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft könnte sich, falls sich Schwierigkeiten bei der Einlösung der Nachnahme beim Empfänger ergeben, leicht veranlaßt sehen, die leichtverderblichen Güter bzw. die nach dem ermäßigten Expretzguttarif beförderten Güter wieder von der Nachnahme belastung auszuschließen. Ob der für die zum ermäßigten Exprcßguttarif beförderten Güter jetzt noch bestehende Ausschluß der Nach- naymebelastung ebenfalls aufgehoben werden kann, unterliegt noch der Prüfung. Dr. Chr. Eclragssleigemug durch biologische Reizung I Von Dr. Cron in Heidelberg. Bald nach dem Auftauchen des Uspulvn war in den Besprechungen dieses Desinfektions- mittels da und dort zu lesen, daß es nicht nur den Boden säubere von schädlichen Pilzleimen, sondern daß das frischere Keimen und die weitere Entwicklung der Sämlinge vermuten ließen, daß die Lebenskraft der Samen auch unmittelbar günstig beeinflußt werde durch das Desinfektions mittel. .. Es ist nicht verwunderlich, daß man diese Nachrichten zunächst als schwer beweisbare Be hauptungen und als Reklame aufnahm. Urner- dessen hat aber die Wissenschaft eine in der Wundbehandlung vorliegende Erfahrung weiter verfolgt, nach welcher die Bildung des Heilge webes wesentlich schneller voranschreitet, wenn die Wundränder mit gewissen Salzlösungen be handelt werden. Ja, man fand noch mehr als diese Beschleunigung des Zellbildungsvorganges, man sah vielmehr auch tierische Keim- oder Ei zellen sich rascher entwickeln unter dem Einflüsse dieser Salze, man sah sogar unbefruchtete Eier sich entwickeln, als ob sie befruchtet wären, und man sah Knospen aufbrcchen lange vor der normalen Zeit. Es handelt sich hier also nicht um eine Wachstumsförderung durch Düngung, sondern um Lebensanregung durch chemische Reizung oder Stimulation. Der Erfolg dieser Reizung zeigt sich aber nicht nur im ersten Antriebe, sondern bleibt seltsamer weise das ganze Entwicklungs leben hindurch erhalten, und zwar ge nügt e°, die Samen kurze Zeil der Rcizlösung richtung eines gärtnerischen Hochschulstudiums betonte, hat — wie wir hören mußten — vielfach die Meinung erstehen lassen, dich damit Ziel und Weg nunmehr klar gegeben wären, obwohl doch in den Ausführungen zum Ausdruck kam, daß hinsichtlich des Weges, der zur Erreichung des Zieles zweckmäßig einzuschlagen ist, weniger Einigkeit bestünde. Um einer mißverständlichen Auslegung der Erklärungen des Herrn Ministers innerhalb der Berufsstandes zu begegnen, hatten wir unS die Ausführungen vom Preußischen Mini sterium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten im Wortlaut erbeten; sie sind uns bereitwilligst zum Abdruck zur Verfügung ge- stellt worden. Der Bericht über die Jubiläumsfeier läßt erkennen, daß die Erklärungen deS Herrn Ministers von einigen Rednern zum Anlaß genommen wurden, neben ihren Glückwünschen für die Jubilarin ihre Ansicht zur Hochschul frage dahingehend zum Ausdruck zu bringen, daß sie in einer selbständigen Gartenbauhoch schule die beste Lösung erblickten. Auch die aus Vertretern aller maßgebenden Verbände des Berufsstandes gebildete Arbeitsgemeinschaft zur Prüfung der Hochschulfrage ist in ihren Be ratungen zu dem Ergebnis gekommen, daß der Eigenart des Berufes in vollem Maße nur durch eine selbständige Gartenbauhoch, schule Rechnung getragen werden kann. Wir möchten schon heute bei dieser Gelegenheit auf eine Denkschrift Hinweisen, die als erste Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft in kürzester Frist der Oeffentlichkeit übergeben werden wird. Der Herr Minister hat in seinen Ausführun gen mit besonderer Betonung die Auffassung vertreten, daß der Weg zum gärtnerischen Hochschulstudium letzten Endes ausschlaggebend von der Lage der Staatsfinanzen beeinflußt werden wird. Der Arbeitsgemeinschaft er wächst damit die Aufgabe, der Frage der finanziellen Durchführbarkeit einer selbständigen Gartenbauhochschule ihre ganz besondere Auf merksamkeit zu widmen und die Ausarbeitung zahlenmäßiger Unterlagen, mit deren Be arbeitung bereits begonnen worden war, zu beschleunigen. Die zum Ausdruck gebrachte wohlwollende Haltung des Staatsministeriums in der für den Berus so wichtigen Frage läßt uns die Hoffnung, daß in Zusammen arbeit mit ihm ein Weg gefunden wird, der das dem Beruf vorschwebende Endziel am schnellsten und sichersten erreichen läßt. ouszusetzen, um ihre Entwicklung auf Lebenszeit in gedachtem Sinne zu beeinflussen. Das kommt an einigen Erntezahlen zum Aus drucke, die Prof. Dr. Gleisberg aus Ver suchen der Gartenbauschule Pillnitz mitteilt. Eine unbehandelte Fläche ergab in verschiedenen Parzellen 204—240 Pfund Zwiebeln,- die be handelte dagegen 109—237 Pfund mehr als die unbehandelte. Bei Pferdc- möhren betrug der Erfolg statt elf Zentnern in unbehandelter Kultur 21 Zentner in behandelter, bei Kartoffeln 126 statt 100 Zentner. Bei Futter rüben wurden 10 H mehr erzielt, nachdem die Samen nur drei Stunden in der Reizlösung gelegen hatten. Vor Gleisberg hat als erster der bulgarische Professor Pop off auf diesem Gebiete gear beitet. Er konnte als Erträge auf je zehn Ar nennen: bei Gerste 202—274 statt 186 kss, bei Hafer 135—168 statt 100, bei Weizen 175—204, bei Roggen 253—279 statt 218, bei Mais 22Ü bis 252 statt 182, bei Futterrüben 3250—4600 statt 2898, bei Kichererbse 133—153 statt 87 kg. Es sind selbstverständlich noch Untersuchungen erforderlich über mancherlei hier sich ergebende Fragen, über den Zuchtwert der so erzielten Samen, die Widerstandsfähigkeit gegen Schäd linge, die klimatische Empfindlichkeit oder Festigkeit u. dgl. mehr. Immerhin geben aber die mitgeteilten Zahlen, die aus vorurteilsloser und klarer wissenschaftlicher Untersuchung stam men, zu denken und — zu hoffen! Gelänge es, unsre Erträge um 20—40 A zu steigern, so würde sich manche wirtschaftliche Frage zu unserm Vorteile lösen laßen. GeschSslliche Milleilungen Der Hauptgeschäftsstelle stud weitere Aus künfte erwünscht über: 332 Adler, Ludwig, Gbtr., Pasing bei München, Willibaldstr. .7. 334 Ahlert, F., Gbtr., Schwaan. 335 Becher, G., Gr. Kreutz. 336 Bellinghausen, Caldauen bei Siegburg. 337 Bendin, Wilh., Gbtr., Rostock-Gar tenstadt, Waldessaum 3. 338 Bernau, Wilhelm, Göhlsdorf bei Gr. Kreutz. 339 B e y e r, H. T., Göteborg/Schweden. 340 Blankenhorn, Kurt, Niederweiler. 341 Blom st erhallen, Aalberg/Däne- mark. 342 Brad er, Rupert, Gbtr., Wien 13, Ost. Lampy 7. 343 Bubert, Karl, Gbtr., Heiligendamm. 344 Bucher jun., Karl, Weinheim an der Bergstraße. Warum bedienen Sie sich noch nicht der Liste 6? Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Summen Sie bei dem Vcrsandgeschäjt bätten sparen können, wenn Sie vor Lieferung über die Geschäftslage Ihrer Abnehmer unter richtet gewesen wären? Die Liste C mit dem soeben erschienenen Nachtrag 2 gibt Ihnen diese Auskunft über insgesamt mehr als 2000 Personen und Firmen, die ihren Zahlungsvc» pflichiungen nicht oder nur schleppend nach- kommen. Die Liste C mit Nachträgen ist von der Hauptgeschäftsstelle zum Preise von 5 M. bei Voreinsendung des Betrages, sonst gegen Nachnahme, zu beziehen. Den bisherigen Be ziehern wird der Nachtrag 2 gegen Einsendung von 60 Pfennigen für Por.vuutostcn zugestelit.
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