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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 43.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19280000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19280000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust: S. [10]-[11] von Heft Nr. 16 kleben zusammen, konnten nicht gescannt werden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 43.1928
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 17, 26. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 22, 31. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 47, 22. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 48, 29. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 49, 6. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 50, 13. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 51, 20. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 52, 27. Dezember 1928 -
-
Band
Band 43.1928
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- Gartenbauwirtschaft
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den Stand setzen, nicht nur unsere Märkte, sondern auch die englischen und nordischen zu beherrschen. Der Uebergang Hu dem neuen Absatzverfahren st geschehen zu einer Zeit, in der wir, befangen m den Nöten der Nachkriegs- und Inflationszeit, entblößt von allem Anlage- und Betriebskapital, nur an die Befriedigung der allernächsten Be dürfnisse im Wiederaufbau unserer Wirtschaft denken konnten. Dazu kommt, daß die Stan dardisierung in erster Linie aus den Bedürfnissen des Exports erwachsen ist, für den sie eine ganz erhebliche Erleichterung darstellt. Theoretisch ließe sich denken, daß ein Land in seinem inneren Berkehr auch ohne Standardisierung auskommt. Aber von dem Augenblick ab, in dem stan dardisierte Auslandsware auf dem Markt eines Landes auftritt, muß dessen eigene Erzeugung wohl oder übel sich ebenfalls zu dem Grundsatz der Standardisierung bekennen. Denn die Stan dard- und die Markenware beherrscht den Markt nicht nur in dem Sinne, daß sie leichter absetz bar ist und höhere Preise erzielt, sondern sie schafft auch gleichzeitig immer weiteren zusätz lichen Verbrauch mit der Wirkung, daß die Ein fuhren immer mehr steigen. Ein deutlicher Be weis hierfür sind z. B. die Tomaten und die überseeischen Aepfel. Vor dem Kriege noch wenig auf unseren Märkten eingeführt, sind sie jetzt zu einem der allergrößten Handelsartikel und zu Gegenständen des täglichen Verbrauchs geworden. Angesichts dieser Tatsachen bleibt dem deutschen Gartenbau nichts anderes übrig, als seine, bisherigen Absatzmcthodc» ebenfalls zu verbessern. Dabei braucht nicht ohne weiteres das Vorbild des Auslandes in allen Punkten nachqeahmt zu werden. Ich habe schon gesagt, die Standardi sierung sei zunächst aus den Bedürfnissen des Exporthandels erwachsen. Es wird sich also, da unser Gemüse und Obst hauptsächlich für den Verzehr im Inlands bestimmt ist, manches ein facher gestalten lassen. Was im einzelnen Falle zu tun notwendig ist, kann nur nach den örtlichen Verhältnissen beurteilt werden. Dabei kommt es wesentlich daraus an, ob es sich um große Erzeugungsgebiete handelt, die auf den Fern absatz, also auf die Belieferung der großen Märkte angewiesen sind oder ob eine Produktion in Frage steht, die in der Hauptsache den lokalen Bedarf zu decken hat. Da die standardisierte Auslandsware in den verzweigtesten Kanälen, auch bis auf die kleinsten Märkte vordringt, muß selbstverständlich auch der Erzeuger für den Lokal absatz in Produktion und Berkaus sich entsprechend umstellen; kostspielige Einrichtungen hierfür dürften aber weder notwendig sein noch sich loh nen. Die 8 Millionen RM., welche die Reichs, regierung zur Regulierung des Absatzes von Obst und Gemüse bereitgestellt hat, sind vor allem für die großen Anbaugebiete bestimmt, um deren Weg zu den Haupthandels- und Verbrauchs plätzen zu ebnen und zu verbessern. Diesem Zweck soll vor allem die Errich tung von genossenschaftlichen Sammel-, Sortierungs- und Pack stellen sowie von Versteigerungs- Hallen mit den erforderlichen Lagerräumen, Transportmitteln, Maschinen und Geräten dienen. Die erstgenannten Stellen sind, wie sich schon aus der Bezeichnung ergibt, dazu bestimmt, das von den einzelnen Erzeugern angelieferte Obst und Gemüse durch richtiges Sortieren und zweckent sprechendes Verpacken zu einer marktgängigen Ware zu machen. Die hierbei anfallenden gering wertigen, nicht marktfähigen Erzeugnisse sollen einer anderen Verwertung von Obst, insbesondere der Süßmosterei, zugcführt werden. Ein be sonderes Augenmerk verdient die Errichtung von Versteigcrungsmärkten (sogenannten Veilings), wie sie in Holland bereits allgemein und 'im Rheinland schon an mehreren Orten mit Erfolg eingeführt sind. Die öffentliche Versteigerung ist das beste Erziehungsmittel für die Erzeugung und die Anlieferung einer Standardware, denn niemand will sich gern in aller Oeffsntlich- keit bestätigen lasten, daß seine Erzeugnisse min derwertig sind. Andererseits haben sie aber nach meiner Auffassung nur dort eine Existenzbe rechtigung, wo den größeren Teil des Jahres über große Mengen von Erzeugnissen angeliefert werden können. Ohne diese Voranssetzungen wird sich der Großhandel wohl kaum dazu ver stehen, die Versteigerungen zu besuchen. Eine genaue Abgrenzung der Gebiete und eine gegen seitige Verständigung über die Versteigerung?- tage usw. sind sowohl im Interesse der Erzeuger wie des Handels unbedingt geboten. Die ganze Bewegung wäre von vornherein zu einem Fehl schlag verurteilt, wenn nun die einzelnen Unter nehmungen unter sich in Wettbewerb treten woll ten. Die Unterstützung der genannten Ein richtungen soll erfolgen durch Zuschüsse zur Ver billigung des Zinssatzes von Anlage- und Be triebskapital sowie durch Beihilfen für die ersten Kosten der Ausstattung mit Maschinen, Geräten, Kraftwagen ufw. Im Hinblick auf die Tatsache, daß im Herbst oft ungeheure Mengen von Obst und Gemüse keinen richtigen Absatz finden und verderben, während im darauffolgenden Frühjahr die Ware zu Hohen Preisen gesucht ist und der Bedarf durch Einfuhren gedeckt wird, erweist sich die Schaffung von Ueberivinterungsmöglichkeiten für haltbares Obst und Gemüse in den Hauptanbaugebieten als notwendig. Gedacht ist dabei vor allem an sach gemäß eingerichtete Scheunen zur Aufbewahrung von Winterhärten Kohlsorten und an Keller-und Kühlanlagen für die Aufbewahrung von Tafel obst. Hinsichtlich der Kühlanlagen ist allerdings noch einige Vorsicht geboten, da die Frage der sachgemäßen Kühlung von Obst noch nicht völlig geklärt ist Auch diese Einrichtungen sollen durch Zinsverbilligungszuschüsse und durch Beihilfen gefördert werden. Weiter soll ein beträchlicher Betrag aufge- wenoet werden, um im Obstbau, der in dieser Hinsicht gegenüber dem Gemüsebau noch etwas zurücksteht, ebenfalls die produktionstechnischen Voraussetzungen für die Erzeugung einer gang baren Marktware zu schaffen. Obwohl Deutsch- lano nach seinen klimatischen und Bodenver hältnissen in der Lage ist, das qualitativ beste Obst zu bauen, ist es in den letzten Jahrzehnten dadurch ins Hintertreffen geraten, daß das Aus land, insbesondere die überseeischen Länder, mit einem großen Aufwand von Kapital und Arbeit riesige Obstplantngen mit einheitlichen Sorten angelegt hat, die jetzt im Zusammenhang mit den neuzeitlichen Absatzverfahren den Markl beherr schen. Die Vielheit der Sorten, die früher als nützlich angesehen wurde, muß beseitigt werden, wenn man auch nicht soweit gehen darf, nun gleich Einhsitsforten für das ganze Reich ein zuführen. Das Umpfropfen sonst gesunder Bäume auf gangbare Marktsorten ist das beste Mittel, um schnelle Ergebnisse zu erzielen. Hierfür so wie für die Beschaffung von Motor- und Karren, spritzen zur Schädlingsbekämpfung, die eine Grundvoraussetzung des modernen Obstbaues ist, sollen Beihilfen gewährt werden, die den Landes regierungen zur Verteilung überwiesen werden, Im übrigen sei bemerkt, daß das Reich schon bisher für diese Zwecke nicht unerhebliche Mittel zur Verfügung gestellt hat. Schließlich sind im Notprogramm noch Be- träge vorgesehen zur Förderung der allgemeinen Arbeiten der Standardisierung, der Marktbeob achtung, der Konjunkturstatistik und des Markt nachrichtenwesens. Diese Aufgaben wer den von dem Deutschen Land- wirtschaftsrat und dem Reichs- verband des deutschen Garten bau e s e.V. b e a rb e i t e t werden. Wichtige Vorarbeiten, insbesondere für die richtige Sor tierung und Verpackung sowie für die Aufstellung der Standards, sind von dem letzgenannten Ver- band bereits geleistet und zum Teil schon in die Praxis überführt. Die Reichsmittel sollen anregend und fördernd wirken; sie können aber die tatkräftige Selbsthilfe und die zielbcwutzte Gemeinschaftsarbeit der Er- zeuger nicht ersetzen. Wenn diese beiden Faktoren nicht mit aller Kraft einsetzen würden, wären die Maßnahmen des Reichs ein Schlag ins Wasser. Nach den bisherigen Wahrnehmungen darf man zu dem deutschen Obst- und Gemüsebau das Ver- trauen haben, daß er die Zeichen der Zeit ver stehen und mit allen Mitteln deutschen Wissens und Könnens der Ueberfremdung unserer Märkte durch Steigerung seiner eigenen Leistung ent- gegenwwken wird. Bei der Durchführung der ganzen Maßnahmen wird aus die Mithilfe des H-ndels gerechnet. Die Maßnahmen richten sich nicht gegen den Han del, sondern sollen letzten Endes auch seinem Nutzen dienen. Denn auch der Handel muß ein Interesse daran haben, daß die deutsche Ware nicht völlig vom Markte verdrängt wird und das Ausland nicht eine monopolitische Macht stellung auf unseren Märkten erlangt. Wollen wir der Hoffnung Ausdruck geben, daß es der zielbewußten Tätigkeit aller Beteiligten gelingen möge, auch auf diesem Gebiete in nicht zu ferner Zeit unsere Nahrungsfreiheit wieder zu erlangen. Lehren vom Hamburger Gartenbautag Don Herm. Borreyer in Hamburg, Nun sind bereits einige Wochen vergangen, seitdem einige Taufend Gärtner nach Hamburg zum Gartenbautag reisten, und ein feder, Hai zu Hause wieder die altgewohnte Arbeit aus genommen. Ob wohl der eine oder andere von den Teilnehmern am Gartenbantag in seiner AlltagsatbeitZeit gefunden hat, darüber nachzudenken, was ihm Hamburg gegeben hat und mit welchen Veranstaltungen und An regungen er nicht zufrieden war? Ob der eine oder andere, der Grund zur Kritik zu haben glaubte, sich überlegt hat, warum bei der Durchführung einer derartig großen Veran staltung nicht alles klappen kann, und wo die Schuld liegt für eine Anzahl Schwierigkeiten? Ob die Leitung irgend etwas versäumt hatte oder ob auch die Teilnehmer selbst für eine reibungslose Durchführung einer so großen Tagung etwas mehr tun konnten? Die Mit arbeiter bei der Durchführung des Garten- bautages dagegen find sich darüber klar, daß bei einer derartigen großen Veranstaltung immer wieder Fehler unterlaufen werden. Sie sind sich aber vor allen Dingen klar, daß die Schwierigkeiten erst recht dann entstehen, wenn die Teilnehmer es nicht für der Mühe Wert halten, sich rechtzeitig zur Tagung anzumelden und rechtzeitig ihre Karten für die einzelnen Veranstaltungen zu lösen. Alle wohldurch dachten Anordnungen können über den Hausen geworfen werden, wenn statt 500 Teilnehmer für eine Veranstaltung, die angemeldet find, plötzlich 1200 erscheinen. Diese Mißstände haben sich insbesondere bei der Besichtigung des Hafens und bei den Ausflügen herausgestellt. Obwohl während zwei ganze Tage lang die Kassen für den Ver kauf der Teilnehmerkarten geöffnet waren und obwohl ausdrücklich darauf hingewiesen worden war, daß zur Beschaffung der notwendigen Fahrzeuge eine rechtzeitige Lösung der Karten notwendig sei, hielt es der übergroße Teil der Teilnehmer nicht für notwendig, unseren An ordnungen zu entsprechen und dadurch die Durchführung der einzelnen Veranstaltungen zu sichern. Für die Dampferfahrt und für die Hafenbesichtigung waren bis Sonntagabend 500 Karten verkauft und am Montagmorgen er schienen 1200 Teilnehmer, die die Hafenbe- sichtigung mitmachen wollten. War da der Leitung ein Vorwurf zu machen, daß es nicht möglich war, mit dem Glockenschlag abzufahren, pünktlich in Blankenese zu landen und für sämtliche Teilnehmer rechtzeitig die notwendige Verpflegung bereitzustellen? Die Hamburger Verkehrsinstitute verlangten von der Leitung des Gartenbautages bis zum Sonntag eine rechtzeitige Mitteilung — unter genauer An gabe der Teilnehmer — über die benötigten Fahrzeuge. In einer Weltstadt wie Hamburg und in jeder anderen Stadt, in der Garten bautage stattsinden werden, muß damit ge rechnet werden, daß ein ständiger Fremdeu zustrom in diesen Städten anhält, so daß auch die Verkehrsunternehmungen mit dem Fremdenstrom rechnen müssen. Es wird sich nie eine große Stadt allein auf die Unterstützung eines bestimmten Kongresses einstellen können, sondern sie muß Rücksicht nehmen aus die regelmäßig die Stadt besuchenden Fremden. So war es auch in Hamburg. Nur dadurch, daß die rechtzeitige Anmeldung nicht erfolgte, war es mit so außerordentlichen Schwierig- Obmann der Bezirksgruppe Hamburg. leiten verbunden, für die große Anzahl der Teilnehmer rechtzeitig die notwendigen Fahr zeuge zu beschaffen. Die Hauptschuld daran tragen diejenigen, die es sich nicht ange wöhnen können, auch auf die ehrenamtlich Mitwirkcndcn bei der Durchführung eiücv^so ' großen Tägüng Rücksicht zu nehmen. Es wird naturgemäß bei allen Gartenbau tagen immer das Leichteste sein, ohne nach der Ursache zu forschen, auf die Leitung des G'arienbautages zu schimpfen, wie es leider auch in Hamburg wie der vereinzelt in recht unangenehmer Weise einige Mitglieder getan haben. Aber dem aufmerksamen Beobachter und den Mitarbeitern an derartigen Tagungen dürfte es klar geworden sein, daß auch für die Gartenbautage eine stärkere Mitarbeit aller derjenigen erwartet werden muß, die an der Tagung teilzunehmen beabsichtigen. Man kann nur den Wunsch haben, daß die Erfahrungen, die in diesem Jahre auf dem Gartenbautag in Hamburg gemacht worden sind, von den übrigen Landesverbänden ver wertet werden, und daß diese Ersahrungen mit dazu beitragen, die Teilnehmer an diesen Veranstaltungen zu einer besseren Befolgung der gegebenen Richtlinien anzuhalten. Wird dies durch diesen Aufsatz erreicht, so wollen die Veranstalter des Hamburger Gartenbau- rages gern die ihnen erwachsenen Unannehm lichkeiten auf sich nehmen. kleine Nachrichten. Der Obstbau marschiert. Die Landwirt schaftskammer für die Rheinprovinz teilt mit, daß im Frühjahr 1928 insgesamt 17 270 Obst bäume mit 272 600 Pfropsköpsen umveredelt worden sind. Stettin. Die grünen Anlagen unserer Stadt umfassen jetzt 885 500 qm, nachdem sie im lausenden Jahre bedeutende Erweiterungen er fahren haben. Neben größeren Parkanlagen sind u. a. 17 Kinderspielplätze an den ver schiedensten Stellen des Stadtgebietes durch- gesührt worden. Frvstwarnungsdienst. Bei der Wetterdienst- stelle der Deutschen Seewarte in Hamburg ist ein Frostwarnungsdienst eingerichtet, der nach Möglichkeit mindestens zwei bis drei Tage vorher alle Witterungsumschläge, haupt sächlich eintretende Kälte, soweit die Tempera tur unter —3 bis —5" Celsius zurückgeht, be kanntgibt. Die Warnungen werden, soweit sie nicht telegraphisch gewünscht werden, von der Deutschen Seewärts durch Postkarte den Interessenten übermittelt. In einzelnen, ganz besonders dringenden Fällen sind bisher alle Frostabonnenten durch Telegramm benachrich tigt worden. Die Gebühr für den Frost- warnungsdienst beträgt für das ganze Winter halbjahr 50 NM. Die Bestellungen sind an die Oeffentliche Wetterdienststelle bei der Deut schen Seewarte in Hamburg zu richten. Es sei weiter darauf hingewiesen, daß z. B. im Freistaat Sachsen ein regelmäßiger Wetter dienst eingerichtet ist. Näheres darüber ist bei der Fachkammer für Gartenbau, Dresden, zu erfahren. „Rationalisierung." Es gibt wohl kaum einen Berufsstand, in dem nicht die Rationalisierung oberstes Gesetz geworden ist, und auch im Organisations- wesen ist rationalisiert worden durch den Zu sammenschluß einzelner Verbände. Die Ratio nalisierung bedeutet an sich auch für die Mit glieder einen großen Vorteil nicht nur, weil den Arbeiten der Organisation eine breitere Basis gegeben wurde, weil Gegeneinander- oder Nebeneinanderarbeit vermieden wird, sondern auch die doppelte Beitragsleistung hört auf. Gerade die Beitragsleistung wird aber auch von denen, die in ihr nicht nur ein notwendiges- Uebel, sondern auch eine notwendige Betriebs-' aufwendung sehen, mit gemischten Gssühlcn vorgenommen. Trotzdem wird auch von Rationalisierung der Beitragsleistung gesvrochen. Die beste Rationalisierung wäre natürlich die gänzliche Abschaffung der Verbandsbeiträge, aber da damit nicht zu rechnen ist, muß ver sucht werden, nicht nur die Beiträge möglichst niedrig zu halten, sondern auch ihre Ein ziehung möglichst zu vereinfachen. Wie war es früher? Der Kassierer ries in jeder Ver sammlung zur Zahlung auf, erreichte dabei aber nur einen Teil der Mitglieder, schickte ratenweise die Beiträge an die Zentrale, mahnte zahlungssäumige Mitglieder, besuchte sie wiederholt vergebens, schrieb wieder, schickte Nachnahmen, die verweigert wurden, schließlich zahlte das Mitglied nach einem dreiviertel Jahr den Betrag für das 1. Vierteljahr ein, damit sich für das 2., 3. und 4. Vierteljahr das gleiche Spiel wiederholen konnte. „Ein großer Aufwand nutzlos war vertan" und der Kassenwart verärgert. Die Einziehung aller Beiträge durch Nachnahme machte diesem Zu stand ein Ende, die Termine der Einziehung werden rechtzeitig bekanntgegeben und auf den Nachnahmen selbst eine genaue Aufrechnung der einzelnen Beträge zur Kontrolle der Mit glieder eingetragen. Dadurch wird den Mit gliedern die Beitragsleistung zwar nicht er lassen, aber erleichtert und den Kassierern bleibt Zeit und Asrger und Geld gespart. Auch die Mitglieder könnten davon Nutzen haben, wenn sie die Vorgänge genau verfolgten. Leider ist's in vielen Fällen anders. Bekannt machungen über Beitragseinziehungen find nicht sehr beliebt und werden auch nicht gern gelesen und von den Mitteilungen auf der Nachnahmekarte wird nur die Höhe des Bei trages beachtet, ohne genau zu prüfen, für welche Zeit der Beitrag bestimmt ist. Dadurch entstehen Hunderte von Annahmeverweigerun gen, es werden Briefe und Postkarten mit der Zentralstelle gewechselt oder man wartet, bis eine zweite , Nachnahme kommt, die das gleiche Schicksal wie die erste erfährt, weil rnan die Zwischenzeit nicht zur Aufklärung btstutzt hat, und so fort. Obwohl diese Mitglieder schon einmal über legt haben, wieviel Zeit und Geld gerade hier für nutzbringendere Dinge gespart werden könnte? Auch im Kleinen muß die Ratio nalisierung durchgeführt werden. Darum notiere man die Termine der Beitragsein ziehung. Man verfolge die Bekanntmachun gen im Verbandsorgan, lege den zu leistenden Beitrag zurecht oder, wenn gerade dringliche andere Ausgaben sind, unterrichte man recht zeitig die Hauptgeschäftsstelle, damit unnötige Nachnahmesendungen und Mahngebühren ge, spart werden können. Sv. Starker ungarischer Export nach Deutschlauv. Ards dem ungarischen Obstzentrum Kceskemst wird gemeldet, daß sich der dies jährige Aprikosenexport außerordentlich günstig gestaltet. Bis zum 4. August wurden 250 Waggons ausgeführt. Sehr stark zugenommen hat auch die Ausfuhr von Gurken, die bisher über 450 Waggons erreicht hat. Der beste Käufer ist Deutschland und dann Oesterreich, Die stärkste Nachfrage kam aus den Städten München, Dresden, Leipzig, Breslau und Wien. Da in dieser Saison auch sehr große Mengen anstatt mit der Bahn mittels Lastwagen be fördert werden, schätzen maßgebende Kreise, daß an Aprikosen und Gurken über 1000 Waggons von Keeskemät ab transportiert wurden. WauMschuhllche Maßnahmen im gstober Im Obstbau. 1. Zum Fange des Frostspanners (Frostnachtschmetierlings) bis Mitte Okto ber Leimringe anlegen! Helle Raupenleime sind am besten, sie behalten monatelang ihrs Klebekraft. (Siehe Pflanzen schutzmittelliste*), Abschnitt 3.) 2. Bon Ob st maden (Apfelwickler) be fallenes und angefaultes Fallobst aufsuchen und verwerten bzw. vernichten. 3 Gegen Blutläuse kurz nach dem Laubabfall die Apfelbäume mit 1—2°/»iger Obstbaumkarbolineumlöjungen spritzen. (Siehe Pflanzenschutzmittellistc*), Abschnitt 4.) 4. Ob st lagerräume gründlich säubern und vor dem Einbringen der Früchte aus schwefeln. Augefaulte Aepfel und Birnen aussuchen. Früchte vor Mäuse fraß schützen. 8. Im Gemüsebau. 1. Gegen Blattläuse aller Art inTreibhäusern die Pflanzen mit Quassia- *) Die „Liste empfehlenswerter Pflanzen- chntzmittel gärtnerischer Kulturgewächse" ist wrtofrei durch die Hauptgeschäftsstelle un- eres Neichsverbandes, Postscheckkonto 906, zu beziehen. 1 Stück 0,20 Pf., 10 Stück NM. 1,50, 100 Stück RM. 10,-. oder Tabakseisenbrühe, Harzölseife, Aphisan, Exodin und ähnlichen Mitteln spritzen. 2. Gegen Kohlweißlingsraupen: Raupen und Puppen absuchen und vernichten, dabei Larven und Kokons der Kohlweiß- lingsschlupfwespen schonen. 3. Kohleulen- und Salateulen- raupen absuchen und vernichten, letztere, so bald sich wclkwerdende Salat- oder Endioien- pflanzen zeigen. 4. Kohlstrünke, welche vom Kohl gallenrüßler oder von der Kohlhernie befallen sind, herausnehmen und verbrennen. Abgeerntete Kohlfelder stark kalken (>/z Ztr. je Ar) und umgraben. O. Im Gartenbau. 1. Rote Spinne, Blattläuse, Thrips usw. an Topfpflanzen in Gewächs häusern und Mistbeeten mit Parasitol, Pflanzenwohl, Fusol, Toxin, Herbasal, Jn- sekta oder Exodin bekämpfen. (Siehe Liste, Abschnitt 3.) O. Allgemeines. Alle Schädlingsbekämpfungs mittel rechtzeitig an wenden, bevor erheblicher Schaden an den Pflanzen ent standen ist. — Alle Pflanzenreste, die von Rostpilzen, Meltaupilzen usw. besalleu sind, einsammeln und verbrennen. Nordmann, Kreuznach.
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