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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 43.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19280000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19280000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust: S. [10]-[11] von Heft Nr. 16 kleben zusammen, konnten nicht gescannt werden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 43.1928
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 17, 26. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 22, 31. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 47, 22. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 48, 29. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 49, 6. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 50, 13. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 51, 20. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 52, 27. Dezember 1928 -
-
Band
Band 43.1928
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Wir bitten, uns von den in den Tageszeitungen -rschiencnen 6?0-Art:keln stets rin L lcg- exemplar einscndcn zu wollen. Die deutsche Reichsbahn und der deutsche Erwerbsgarlenbau! Nach dem Reexpeditionsverkehr und der Re- Name für ausländische Obst- und Gemüse transporte nun auch noch Konkurrenz durch eigene Gärtnereien?! Die Reichsbahnverwaltung geht in neuester Zeit dazu über, ihre Gartenbaubetriebe mehr und mehr auszubauen. Dabei ist sie vorsichtig genug, ausdrücklich erklären zu lassen, „daß sie es vermeiden wolle, dem Berussgärtner eine Konkurrenz zu werden", und es besteht zunächst keine Veranlassung, an dem guten Willen der Reichsbahngartenverwaltungen und ihrer verantwortlichen Leiter zu zweifeln. Die immer vornehmlicher werdenden Klagen aus Kreisen des Erwerbsgartenbaues zeigen, daß der Ausbau der Gärtnereien in vielen Direk tionsbetrieben sich bereits als eine große Ge fahr für die örtlichen Betriebe zu entwickeln beginnt. Gewiß, es soll nicht verkannt, son- der» durchaus anerkannt werden, daß die Be strebungen der Reichsbahnverwaltung nach ver mehrten gärtnerischen Ausschmückungen der Be triebsanlagen indirekt auch dem deutschen Er- werbsgartcnban zugute kommen, weil dieser gärtnerische Schmuck eine Reklame für den Blumen- und Pflanzenschmuck überhaupt be deutet. Aber wird es nicht schließlich mit den Gartenbaubetrieben der Rcichsbahnverwal- tnng genau so gehen wie mit den gärtnerischen Betrieben der öffentlichen Hand? „Man soll möglichst ohne Zuschuß auskommen", ist die Forderung, die an die Leiter der Reichsbahn- gärtnercien gestellt wird. Ist das möglich ohne eine weitgehende privatwirtschastlichc Betäti gung? Sicherlich nicht. Und es wird ja auch betont, „daß der persönlichen Initiative des Leiters einer Reichsbahngärtncrei eine ge wisse Freiheit gelassen wird". Gibt es einen Beamten, der nicht das Bestreben hätte, den Betrieb nicht nur ohne Zuschuß, sondern, wenn möglich, auch mit Gewinn zu führen? Die Erfahrungen verneinen die Frage. „Nur an Angehörige der Reichsbahn werden Blumen und Obst nach den für die Rsichsbahngärt- ncreien herausgegebeneu Richtlinien abgesctzt werden". Aber zu welchen Preisen? Kann verhindert werden, daß Angehörige der Reichs bahn nun wieder Familienangehörige haben, die mit Blumen und Obst ans der Reichs- bahngärtnerei versorgt werden? Die Beant wortung beider Fragen ist so unzweideutig, daß sie hier nicht wiedergegeben zu werden braucht. Sie lassen aber auch die schwere Konkurrenz erkennen, die dem deutschen Er werbsgartenbau erwächst, wenn die Reichsbahn gärtnereien im begonnenen Tempo weiter aus gebaut werden und die Versorgung der Be amten, Angestellten und Arbeiter mit garten baulichen Erzeugnissen übernehmen. Es erhebt sich aber nicht nur' die Frage, ob die Reichsbahngärtnereien eine Konkurrenz für den deutschen Erwerbsgartenbau bedeuten, sondern auch die Frage nach der Notwendig keit ihres Bestehens ist durchaus berechtigt. Ist die Vergebung eines Brückenbaues, einer Bahnanlage oder eines Bahnhofsbaues etwas anderes als die Vergebung einer gärtnerischen Anlage für die Betriebsanlagen? Warum wird die Erledigung des einen Auftrages der Privat- wirtschait überlassen, während man den an deren Auftrag in eigener Regie auszusllhren bestrebt ist? Die Reichsbahn ist nach ihrer Umstellung ein kaufmännisches Unternehmen geworden, dem zwar bei der Bekämpfung eigener Konkurrenz — Kraftverkehrslinicn — die Machtmittel des Staates zur Verfügung stehen, aber sie ist scheinbar nicht kaufmännisch genug, um zu vermeiden, daß die Kauskrast eines guten Kunden — und das ist der deutsche Erwerbsgartenbau für die Reichsbahn — durch eigene Unternehmen geschwächt wird. Die Reichsbahnverwaltung würde sicherlich ebensogut wirtschaften, wenn sie die Ausschmückung der Bahnhöfe, die Lieferung des Materials zur Bepflanzung der Bahndämme, um häßliche Ausblicke zu verdecken und die Schnecver- wehungen einzuschränken, dem freien Wett bewerb überlassen würde. Alles das, was die Rcichsbahngärtnereien heranziehen, wird ebensogut durch die heimischen Gärtnereien und Baumschulen zu beziehen sein und sicher- lich auch ebenso preiswert. Bedeuten Reex- peditionsvcrkehr und Reklame für Transport des ausländischen Obstes und Gemüses nach Deutschland nicht schon Konkurrenz genug für den deutschen Gartenbau? Man sollte meinen, daß die Debatten über die Notlage aller Zweige des Gartenbaues deutlich genug ge wesen sind, um eine neue Konkurrenz ösfcnt- lich-rechtlicher Betriebe unmöglich zu mache». Die Vertreter aller Parteien, die ein Interesse an der Erhaltung des volkswirtschaftüch-wich- tigen Gartenbaues mit seinen ungefähr 35 000 Betrieben und mehr als 250 OM Berufszuge- börigen haben, und auch die Presse sollten ihr Augenmerk einmal auf diese dem Gartenbau drohenden Gefahren lenken und den Kamps des Gartenbaues gegen diese Konkurrenz unter stützen. Wir bitten, die mit gezeichneten Artilcl durch die Pressewarte den Tageszeitungen izustellen. Altenburg, 6. unrt 7. vktober im 8elMkMu8 ru MMim. Unseren Lesern ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Berufes und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. „Sie Soklierim" unserer Schamblumen. In Nr. 32 der „Verbandszeitung der Blumengeschästsinhaber" ist unter der Rubrik „Eingesandt" die nachfolgend ab gedruckte Aeußerung eines Blumenge- ichäftsinhabers, R. Schulz, veröffent licht. Anschließend fordert die Schrist- leitung auf, daß auch andere Mitglieder les V. d.B. zu dieser wichtigen Frage Stellung nehmen möchten, ohne daß sie selbst zu der Uebertreibung und Ein seitigkeit in der Aeußerung des Herrn Schulz Stellung nimmt. Wir sind der Meinung, daß es in höchstem Grade unangebracht ist, einzelne Fälle, die wohl Vorkommen dürsten, in dieser Weise zu verallgemeinern. Damit wird dem unverkennbar wachsenden Bestreben nach sorgfältiger Sortierung und einheitlicher Verpackung ein recht schlechter Dienst erwiesen. Wir wollen aber die Aeußerungeü des Herrn Schulz unseren Lesern nicht vorenthalten. Die Schriftlcitung. Unser Organ ist die Berbandszeitung. Des halb benütze ich diesen Weg, um ein Thema anzuschneiden, das nach meiner Meinung so wichtig ist, daß es einer Besprechung wert ist. Ich meine die Sortierung unserer Schnitt blumen. Obgleich ich ja nur den hiesigen Platz übersehen kann, glaube ich doch, daß es, von Einzelfällen abgesehen, überall gleich ist. Der große Erfolg, den das gartenbautrei bende Ausland errungen hat, liegt zum gro ßen Teil in der erstklassigen Sortierung. In folge dieser ganz tadellosen Sortierung kann ich bei einem Händler oder auch direkt z. B. 100 Hadley bestellen und beruhigt die An kunft abwarten in der Gewißheit, auch tat sächlich 1M Stück von der gewünschten Sorte in der gleichen Länge und Qualität zu be kommen. Trotzdem dies alles bekannt ist, ist es doch jetzt hier nicht möglich, 1M Stück Rosen in solcher Sortierung zu bekommen, daß ich diese 100 Stück auch restlos gebrauchen kann. Es muß Gartenbaubetriebe geben, die der Meinung sind, daß im Blumengeschäft jeder Schund abgesetzt werden kann. Was von manchen Betrieben, und oft nicht von den schlechtesten^ gn Sortierung geleistet wird, spottet jeder Beschreibung. Von einem Bund' langstieliger Rosen sind oft nur drei bis vier gute Qst «Hmd «1», odax^^,.^iuch^ .SM. abgebrochen und nur im Bund. An Länge sind nicht 12 Stück gleich, sondern höchstens drei lange, wenn es gut geht vier, der Rest ist halblang und kurz. Die kurzen wer den mit viel Mühe und Geschicklichkeit in die Mitte gebunden. Der Kunde, der im Ge schäft zwölf lange Rosen kauft, will für sein Geld auch 12 Stück lange haben. Dem Ge schäftsinhaber dagegen wird zugemutet, zwölf lange zu bezahlen, und geliefert bekommt er nur drei bis vier. Um einen Rosenstrauß von 20 Stück zu binden, muß ich mindestens fünf bis sechs Dutzend kaufen, um die 20 heranszu suchen. Es ist nicht anzunehmen, daß die Lieferanten so naiv sind und glauben, daß im Blumengeschäft alles Unbrauchbare glatt abgesetzt werden kann. Im Sommer werden selbst im günstigsten Falle von besten Rosen höchstens ein Halb bis ein Drittel abgesetzt, während der Rest und alle minderwertigen in 99 Fällen in den Mülleimer wandern. Denn auch der Kunde, der nur eine einzelne kleine Rose kauft, sucht unter 50 Stück nur eine heraus, die nach seinem Geschmack ist. Ich bin überzeugt, daß, wenn ein Privatmann in einer Gärtnerei Rosen kaust, er für wenig Geld nur ausgesuchte Ware erhält, während dem Blumengeschästsinhaber zugemutet wird, ganz minderwertige Ware zu kaufen. Wird der Lieferant darauf aufmerksam gemacht, so werden meistens einige Höflichkeiten gewechselt und zum Schluß wird uns der große Ver dienst, den wir angeblich auf Kosten des Gärt ners machen, vorgeworfen. Trotz den Bestre bungen des Reichsverbandes ist bis heute in der Sortierung keine nennenswerte Arnderung erfolgt. Trotzdem muß sich aber doch jeder einsichtige Fachmann sagen, daß eine strenge Sortierung unbedingt zu einem geordneten Ge schäftsbetriebe gehört. Es ist doch ein Un ding, daß ich ein Dutzend lange Blumen kaufe, aber nur vier bis fünf geliefert bekomme. Die Verdienste im Blumengeschäft sind nicht derartig, daß außer den Verlusten, die durch Verderben entstehen, auch noch minderwertige Ware gelaust werden kann, die nicht loszuwer den ist. Hier muß unbedingt Abhilfe ge schaffen werden, da ein solcher Zustand aus die Dauer unhaltbar ist. Was hier von Rosen gesagt ist, kann ohne Einschränkung auch aus alle anderen Erzeugnisse übertragen werden. Es muß möglich sein, die Schnittblumen so zu sortieren, daß man auf Treu und Glauben kaufen kann, ohne jedes Bund und jede Blüte nachzuprüfen. In einer solchen Sortierung liegt der Erfolg der Auslandsware und auch der Vorzug, den diese ost genießt. In glei cher Sortierung wird deutsche Ware stets gesucht fein und immer den Vorrang haben. Wchmals „Hochfchulsrage". Der Zufall will es, daß in der Nr. 24 von „Möllers D.G.Z.", wo uni oer Hochschulpro- paganda des Reichsverbandes „gründlich" ab gerechnet wird, die bisher ungeklärte Frage des Bitterwerdens der Gurken mehreren Erwerbs gärtnern Veranlassung gibt, die so oft ver schmähte Gartenbauwissenschaft zur Hilfe zu rufen. Wenn, wie Herr Wegner ist Nr. 19 von „M.D. G.Z." vorschlägt, eine Abstimmung über die Hochschulsrage unter den Erwerbsgärtnern vorgenommcn würde, jo würde sic vielleicht eine Majorität der Hochschulgcgncr ergeben, ebenso »Uvie.»inst-Lie-Bauern Gegner der Einführung des Studiums der Landwirtschaft an den Hoch schulen waren. Es fragt sich nur, ob damit die Nützlichkeit, ja, die Notwendigkeit einer Gar tenbauhochschule für den Erwerbsgartenbau sich meine nicht als Lehr-, sondern als Forschungs institut) aus der Welt geschafft wäre. Die Bedeutung tiefschürfender Wissenschaft wird ernstlich kaum noch von feiten der Er- werbsgärtner geleugnet. Ost sind gerade die, die ste schmähen, diejenigen, die' ihre Er gebnisse, wenn auch unbewußt, am eifrigsten m ihrem Betriebe nutzbringend verwerten, sei es bei der Neuzüchtung von Sorten, der Dün gung, der Erzielung von Qualitätsware, wie sie heutzutage von den Gärtnern verlangt wer den u. dal. mehr. Die Förderung der Gartenbauwisjenschaft und die wissenschaftliche Ausbildung des gärt nerischen Nachwuchses liegt heute in den wohl- bewährten Händen der gärtnerischen Lehr- und Forschungsanstalten, die bei einem Durchschnitts besuch von insgesamt über 500 Schülern pro De- mester jedes Jahr eine stattliche Zahl mit wissen schaftlichem Rüstzeug vorzüglich ausgestattete Schüler der Praxis zurückgeben. Was diese Anstalten unter überaus schwierigen Verhält nissen sowohl als Lehr- wie als Forschungs institute leisten, muß jeder Unparteiische voll und ganz anerkennen. Sind sie aber imstande, die Anforderungen, die der rapide vorwärts schreitende Gartenbau an ihre wissenschaftliche Forschungsarbeit stellen muß, gerecht zu wer- den? Es liegt mir fern, als Fernstehender an ihnen Kritik zu üben. Ich wünschte nur, daß das, was diese Anstalten an wissenschaftlichen Arbeiten leisten, unter den Erwerbsgärtnern noch mehr Beachtung fände. Welches aber die Gründe sind, warum ste das nicht als For schungsanstalten leisten können, was ste wohl leisten möchten, darüber wollen wir sie selber hören. Herr Garteninspeklor Aander-Weihcn- stephan schreibt in Nr. 13, Jahrgang 1927 der „M.D. G Z.": „Wenn man von den Lehrern Forschungs- und Versuchstäligkeit verlangt, dann muß ihnen hinreichend Zeit dafür gegeben wer den. Versuchs- uno Forschungsr i . n erfordert Zeit und Sammlung. Man ziehe doch einmal in Betracht, wieviel Zeit einem Hochschul professor zur Verfügung steht für wissenschaftliche Arbeiten und wieviel Stunden seine Lehrtätig keit ausmachl. Vorläufig steht den Lehrern an sämtlichen Lehr- und Forschungsanstalten viel zu wenig Zeit zur Verfügung, um in dem Sinne zu wirken, wie es für de" Gartenbau auch wohl nötig wäre. So bleibt für die Lehranstalten in der Hauptsache nur die Lehrtätigkeit für den gärtnerischen Nachwuchs." Zum Schluß fordert Herr Sonder, und das auch mit Recht, den Er werbsgartenbau aus, sich an die Stellen zu wenden, welche die Mittel zum weiteren Ausbau geben. Aber selbst nach dem weiteren Ausbau der ! bestehenden Anstalten wird die Hochschulsrage nicht aus der Well geschasst, wenn wir den Kampf mit der Konkurrenz des Auslandes stegreich be- stehen wollen, das uns in der Ausnutzung wissen, schaftlicher Forschungsergebnisse weit über legen ist. Wenn Herr Wegner Bedenken trägt, für den wissenschaftlichen Ausbau des Gartenbaues Staatsmittel in Anspruch zu nehmen, so kann er sich damit beruhigen, daß die Schwester des Gartenbaues, nämlich die Landwirtschaft, weniger schüchtern ist. Gerade aus diesem Grunde sollte der Gartenbau dem gemeinsamen Versorger gegenüber nicht allzu bescheiden sein. Schon an anderer Stelle wies ich daraus hin, daß die Landwirtschaft schon seit 200 Jahren an den Brüsten der Alma mater saugt, und es fällt keinem Bauern ein, sich gegen die Fortschritte auf dem Gebiete der Landwirtschaft zu sträuben. Hoffen wir, daß unserm stolzen und schönen Beruf, trotzdem das Kindchen noch mit den Beinen strampelt, bald ein Plätzchen an der Schwester Seite beschert sein möge. Damit will ich nicht etwa die viel umstrittene Frage der Organisation streifen, über die Berufenere ent scheiden mögen. Mir kam es nur darauf an, den Erwerbsgartenbau zu warnen, nicht die Hochschulfrage bedingungslos abzulehnen, sondern für den Fall des Zustandekommens der Hoch schule — sie wird einmal kommen — alles daranzusetzen, um einen Einflu, a .hre O rgani sation zu gewinnen, damit mit ihrer Gründung „nicht der Irrweg der Großzucht einer im Gar- tenbau überhandnehmenden Bürokratie be schritten werde." Dr. Matthiessen- Hamburg, langjähriger Erwerbsgärtner. 7- Frage 87. Beeinflussung von Fliegen, Mücken usw. durch Pflanzen. Gibt es Bäume, die in einem gewissen Umfange Fliegen, Mücken usw. abhalten? Mir wurde gesagt, der Wal nußbaum solle diese Eigenschaft besitzen. Ist es an dem? Kann mir jemand mitteilen, ob es noch andere solcher Bäume oder Sträucher gibt und in welchem Umsange das Ungeziefer ferngehalten wird? W. F. in M. Frage 88. Bodcnbedcckung. Wie hat sich das Bodenbedeckungsversahren mit Papier usw. bewährt?. Was für eine Sorte Papier kommt in Frage und wer ist Lieferant? K. G. in N. Antwort 70. Moniliakrankhcit bei Schat- tenmorellen. Diese Krankheit habe ich er folgreich mit „Solbar" der I. G. Farb werke, Leverkusen bei Köln am Rhein, be- kämpst: Anwendung im Winter 5»/oig, kurz vor Austrieb 2»/oig, nach Beendigung der Blüte 1»/»ig und vier Wochen später nochmals 1»/oig. Stark befallene Bäume bliebe» nicht nnr ini Behandlungsjahre von der Krank- HNi erschont, sondern auch in den folgenden Jahren bei vorbeugender Bchandlimg. Unbe handelte Bäume wurden Weiler von der Monilia befallen. — Man glaubt, in der Praxis Beobachtungen dahin gemacht zu haben, daß Schattenmorellen erst bei einem Alter von 9—10 Jahren von der „Monilia" heimgesuchl wurden. Schlenz, Hohenheim. Antwort 79. Unkrautbekämpfungsmittel „Unkraut-Ex". „Unkraut-Ex" wirkt bei vor schriftsmäßiger Anwendung aus Wegen und dergleichen rechl gut. Aus Kulturland ver wende man es besser nicht, weil es das Pflan- Lemvachslmn längere Zeit hemmt. Ucbcr seinen Einsluß auf die Bodenbakterien liegen meines Wissens keine Erfahrungen vor. E. Lippmann in Geisenheim a. Rh. Dieses Unkrautbekämpfungsmittel ist nach meinen Erfahrungen nicht zur Bekämpfung des Unkrautes in Gärtnereien oder Garten anlagen geeignet. Ueberall dort, wo eine vollkommene Vernichtung des Pflanzenwuchses gewünscht wird, wie auf Sportplätzen, Eisen- bahnkörpern, wird die Verwendung von „Unkraut-Ex" gut sein. Das Unkraut läßt sich nicht vertilgen, ohne daß die angrenzenden Pflanzungen leiden, die sich bei meinen Ver suchen auch nach einem Jahre noch nicht wieder erholt hatten. Die Tätigkeit der Bodenbakterien wird be stimmt durch Verwendung von „Unkraut-Ex" beeinträchtigt, wenn nicht vernichtet. ' Tessenow, Retschow. Antwort 80. Korbweidenkulturcn. Für den unter geeigneten Verhältnissen empsehlenswer- ten Anbau von Nutzwciden kommen die nach folgende» Arten in Betracht: Salix vimi- nalis L., Korbweide. Sie liebt tiefgründigen, frischen und humosen Sandboden. Ihr Wuchs ist meist strauchartig. Für Massenerzeugung eignet sie sich hervorragend. Salix purpurea L., Purpurweide, bildet ebenfalls meist Sträucher und liefert ein sehr seines Binde- und Flecht- material. Sehr gut wächst sie aus an- moorigem Sandboden. Aus einer Kreuzung der zwei genannten Arten ist Salix rubra Hudson, die rote Bastardweide, hcrvorgegan- gen, welche leicht schälbare, sehr lange und gleichmäßige Ruten bringt. Salix alba Var. vittelina L , Dottcrweide, verlangt einen tief gründigen, frischen bis sehr feuchten und lockeren Boden. Der raschwüchsige Baum liefert gute Flechtruten. Salix amtzgdalina L , die Mandelweide, ist ein gegen Spätfröste recht empfindlicher Strauch. Jedoch ist er in bezug auf den Boden nicht sehr wählerisch, wen» dieser nur feucht ist. Salix mollissima Ehrh., die weichste Weide, ist ein Bastard vonS.amlig- dalina, S. viminalis und hat seinen Elter» ähnliche Eigenschaften. Schließlich nenne ich noch die seltener angebaute Salix dasyclados Wimmer, die rauhzweigige Weide, auch lang blättrige W. genannt. Sie liefert nur gröberes Flechtmaterial. Ein Versuchsanbau mit meh reren Arten ist vor dem Anlegen einer grö ßeren Pflanzung ratsam. E. Lippmann in Geisenheim a. Rh. Antwort 81. Syringa vulgaris. Die beste Aussaatzeit für alle Gehölze, also auch für Syringa vulgaris, ist stets nach dem Eintritt der Samenreise, in diesem Falle also der Spätherbst, Oktober—November. Tessenow, Retschow. Bemerkung der Schristleitung. Voraus setzung für Herbstaussaat ist immer, daß Mäuse und andere den Samen nachstellende Tiere nicht stark austreten. Andernfalls ist Früh jahrsaussaat nach vorangegangener Stratifi zierung empfehlenswert. Antwort 82. Spritzkitt. Meine zwei Söhne verkitteten in sieben Tagen mit 3,5 Ztr. „Peren- nator"-Spritzkitt 480 qm Tomatenhäuser und 275 qm Gurkenhäuser, nachdem sie sich vor her zirka zwei Stunde» geübt hatten. Die Häuser sind absolut dicht und der Kitt das weichste und ölreichste Material, das ich kenne. Ich empfehle jedem Kollegen, nur noch dieses Verfahren zu benutzen, denn ich habe außer Schnelligkeit und erstklassigem Material dich mindestens 300 M. an Aus lagen gespart. Der Reichsverband tut mit der Empfehlung dieses Verfahrens etwas, was ich schon lange im Interesse aller seiner Mitglieder erwartet habe. Edmmid Heinrich
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