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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 43.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19280000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust: S. [10]-[11] von Heft Nr. 16 kleben zusammen, konnten nicht gescannt werden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 43.1928
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 17, 26. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 22, 31. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 47, 22. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 48, 29. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 49, 6. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 50, 13. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 51, 20. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 52, 27. Dezember 1928 -
-
Band
Band 43.1928
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Die Garkenvauwlrtfchaft Nr. 38. 20. g. 1928 von den nordischen Staaten ist interessant zu hören, daß die Abteilung Versand der nor wegischen Eisenbahndirektion beschlossen hat, Fruchtkisten mit einem festen Standardthp gegen einen Einheitsfrachtsatz von 60 Oere pro Kiste zuzulassen, gleichgültig, welche Fracht strecke zurückzulegen ist. Die Kisten werden in diesem Fall als Frachtgut versandt. Für Eilgut kommt ein Ausschlag von weiteren 60 Oere dazu und bei Versand durch Schnell züge ein weiterer Aufschlag von SO«/». Die Obstzüchter brauchen dabei den Frachtbetrag nicht bei jedem Versand sofort zu bezahlen, sondern sie können die Fracht auf einige Zeit gestundet bekommen, so daß sich dort bald regelmäßige Frachtbezahlungstermine ergeben werden. Die angegebenen Einheitsfrachtsätze für Standardware liegen erheblich unter den sonstigen Frachtpreisen. Schließlich sei auch erwähnt, daß England, das selbst ja nur eine schwache Erzeugung hat und sehr stark auf Zufuhren aus den Kolonien oder dem sonstigen Ausland ange- wiesen ist, dennoch zur Förderung seiner in ländischen Eigenerzeugung die Standardisierung einrichten will, wobei ebenfalls in Verbindung mit einheitlicher Packung ein Marken schutz gewährt werden soll. Wir können also seststellen, daß wohin man auch nur sieht, die Regierungen, der Handel, aber auch die Erzeugerschast sehr ernst bestrebt ist, durch geeignete Maßnahmen den Wettbe werb um den Markt zu bestehen. Es ist des halb unbedingt notwendig, daß sich auch die deutsche Erzeugerschast schneller, als es bisher geschehen ist, aufrasft und unter eigenen Opfern unter Mithilfe der Regierung einheitlich die Absatzwege beschreitet, welche in den letzten Jahren durch die gemeinsame Arbeit zwischen dem Reichsverband des deutschen Gartenbaues und den Landwirtschastskammern vorbereitet find. Dr. E. Die GWgkell des Verzichts aus Tariflohn Don Dr. Brönner in Berlin. Daß bereits erworbene An sprüche auf Tariflohn verzicht bar sind und daß ein solcher Verzicht durch den Grundsatz der Unabdingbarkeit der Arbeits bedingungen nicht ausgeschlossen wird, hat das Reichsarbeitsgericht bereits früher ausgesprochen (Bd. 1 S. 118 t). Andererseits ist nach Auffassung des Reichsarbeitsgerichts im einzelnen Fall zu prüfen, ob schon in der vorbehaltlosen Annahme des untertarif lichen Lohns ein Verzicht erblickt werden kann, oder ob der Arbeitnehmer bei der Lohnzahlung unter einem sein freies Handeln ausschließcuden wirtschaftlichen Druck gestanden hat. In ähn licher Weise hat sich das Reichsarbeitsgericht nunmehr auch in einem Urteil vom 13. 6. 28 (RAG. 28/28) ausgesprochen. In dem entschiedenen Falle hatte der Kläger in den vollen 4r/r Monaten, während deren er bei der Firma tätig gewesen war, den ihm an den einzelnen Wochenlohntagen untertarif lichen Lohn ohne Widerspruch entgegenge nommen. Erst nach Auflösung des Dienstver hältnisses trat er mit seinem Anspruch auf Nachzahlung des Unterschiedsbetrages gegenüber dem Tariflohn hervor. Das Landesarbeitsgericht hatte bei diesem Verhalten des Arbeitnehmers angenommen, daß dieser aus den Mehrbetrag für die verflossene Woche jeweils verzichtet habe. Das Reichs arbeitsgericht hält eine weitere Prüfung für angebracht. In den Entschetdungsgründen ist im wesentlichen folgendes ausgeführt: In der früheren Entscheidung des Reichs arbeitsgerichts ist darauf hingewiesen worden, daß „zwar ein Verzicht aus bereits verdienten Tariflohn sich auch aus einem Verhalten des Arbeitnehmers ergeben kann, das der Arbeit geber nach Treu und Glauben als die Kund gebung eines Berzichtwillens auffassen darf, daß aber die Frage, ob in der vorbehaltlosen Annahme des untertariflichen Lohnes schon der Ausdruck eines Verzichts zu finden ist, stets einer vorsichtigen Prüfung durch den Tat richter bedarf. In dieser Hinsicht wird in der Entscheidung insbesondere hervorgehoben, daß trotz der Unterlassung eines Vor- behalts der Mangel einer Ver zichtsabsicht für den Arbeit geber erkennbar zutage treten kann, wenn der Arbeitnehmer bei der Lohn zahlung unter einem sein freies Han deln a us sch l i e ß e n d e n wirtschaft lichen Drucke steht. Das angefochtene Urteil läßt nicht erkennen, daß unter diesem Gesichtspunkte das Verhalten des Klägers vom Landesarbeitsgericht erschöpfend geprüft wor den ist. Es wird dort allerdings erwogen, daß für den Kläger als Arbeitnehmer aus reichende Schutzbestimmungen bestünden, die es verhinderten, daß er vom Beklagten im Falle eines Widerspruchs gegen die untarisliche Bezahlung auf die Straße gesetzt worden wäre. Der damit offensichtlich gemeinte Schutz gegen eine ungerechtsertigte sofortige Entlassung reicht aber mit Rücksicht daraus, daß der Beklagte den Widerspruch zum Anlaß einer Kündigung nehmen konnte, nicht aus für die Annahme, daß der Kläger bei der Unterlassung des Vor behalts nicht unter dem Zwange der wirtschaft lichen Lage gestanden habe. In dem von ihm vorgetragenen Schriftsätze vom 25. November 1827 hat der Kläger unter Beweiserbieten geltend gemacht, es müsse ernstlich bestritten werden, wenn der Beklagte behaupte, daß zu der in Frage kommenden Zeit der Arbeits- markt für Dachdecker günstig gewesen sei. Es gehörte zur erschöpfenden Erörterung des Ver- zichteinwandes, daß das Berufungsgericht die Erheblichkeit dieses Vorbringens pvzHz." Falsche Meilsrichlung unserer Vressewarte? Die meisten der auf Anregung des ReichS- verbandes gewählten Pressewarte haben ihre Tätigkeit mit vorbildlicher Energie und Geschick und in diesem Fall natürlich auch mit Erfolg ausgeführt. Leider kann das aber nicht in allen Fällen gesagt werden, ganz abgesehen davon, daß es noch immer Bezirksgruppen gibt, denen die Tätigkeit eines Reklamechess nicht wichtig genug zu sein scheint. (Es gibt aber doch nur eine Beantwortung der Frage, ob Reklamechefs notwendig sind oder nicht. Entweder ist der Absatz unserer Erzeugnisse, wie wir es in allen Bezirksgruppenversammlungen immer wieder hören, schlecht, dann müssen wir Reklame treiben, um ihn zu bessern, oder der 'Absatz unserer Erzeugnisse ist gut, und dann wäre es eine grobe Unterlassung, nicht zu versuchen, den Absatz durch eine gute Reklame noch mehr zu steigern. Also sind die Pressewarte, die wir heute ihrer besonderen Ausgabe wegen Werbewarte nennen können, die wichtigsten Aemter in unserer Organisation. Versäumtes nachzuholen gebietet daher die Sorge des Obmannes um den Wohlstand der Mitglieder.) Das nebenbei, denn von der Arbeitsrichtung der Pressewarte soll hier die Rede sein. Als wir daran gingen, die Presse in den Dienst unserer Bestrebungen zu stellen, kam es darauf an, b e r u s s werbend zu wirken, d. h. in der breiten Ocffentlichkeit Interesse für den Gartenbau als volkswirtschaftlich wichtigen Be rufszweig zu wecken. Die Erzeugnisse traten zunächst in den Hintergrund, der Beruf als ganzer spielte die Hauptrolle. Das lag an den damaligen Verhältnissen. Wir standen im Kampf um den Zollschutz und dazu bedurften wir des Echos der breiten Oesfentlichkeit und ihres Verständnisses für unsere Forderungen. Wir organisierten einen Nachrichtendienst mit der bestimmten Absicht, die Presse zur Trägerin unserer Forderungen zu machen. Der Ent wicklung der Dinge entsprechend übernahmen aber bald einzelne fortschrittliche Pressewarte auch die Aufgabe, der Steigerung des Ab satzes unserer Erzeugnisse durch Reklame ihrs Arbeit und Aufmerksamkeit zu widmen. Daß die Durchführung einer wirkungsvollen Reklame auch einem fortschrittlichen Pressewart nicht ohne Weiteres möglich ist, liegt nicht an ihm, sondern vielmehr daran, daß ihm die Mit glieder nicht immer folgen und seine Arbeit hemmen, weil sie deren Notwendigkeit nicht erkennen oder glauben, daß es Ausgabe des Staates oder des Reichsverbandes sei, für ihre Erzeugnisse Reklame zu machen. Daß unter diesen Verhältnissen nicht alle Pressewarte Werbechefs wurden, ist selbstverständlich und bedauerlich, wenn auch zu erhoffen ist, daß auch die breite Masse der Mitglieder unter dem Eindruck der Reklame anderer BerufS- gruppen allmählich Verständnis für den Willen und die Arbeit der Pressewarte findet. Erfolg reich konnten die Pressewarte nur da sein, wo sie trotz aller widerstrebenden Kräfte die Er reichung des gesteckten Zieles unaufhörlich ver folgten, wo sie nicht aushörten, Propaganda für die Propaganda zu machen. Der größere Teil hat es leider nicht dazu gebracht, den weitgesteckten Aufgabenkreis auszufüllen. Gescheitert ist dieser Teil in den meisten Fällen an dem Widerstand der Mitglieder, aber auch zu einem nicht ge ringen Teil an einer falschen Auffassung dieser Aufgabe. Im letzteren ruht eine große Ge fahr. Vielleicht ist die Weiterleitung unserer MO-Artikel allzu sehr als Aufgabe propagiert worden, so daß jetzt immer und immer wieder in Besprechungen über die gärtnerische Werbung die Weiterleitung von QOO-Artikeln allein oder doch wenigstens vorwiegend behandelt wird. Das bedeutet eine gefahrvolle Verkennung der Aufgaben eines Pressewartes. Der Pressewart soll nicht Bote zwischen Redaktion und Be zirksgruppe sein, sondern er soll selbständige Auswirkungsmöglichkeiten auf allen Gebieten der Reklame haben. Es kann unserem Willen zur großzügigen Reklame für unsere Erzeug nisse kein größerer Feind erstehen, als ein Pressewart, der sein Amt als erfüllt ansieht, wenn ihm dis Unterbri. gung von MO Artikeln gelingt, wenn auch die außerordentliche Wichtig keit dieser Tätigkeit durchaus nicht verkannt wird. Aber eine derartige Auffassung bringt zu leicht Mißerfolge mit sich, die die Arbeits freudigkeit beeinträchtigen und lahmlegen können, ganz abgesehen davon, daß wirkungs volle Reklame andre Mittel und andre Aus maße verlangt. Der Presjewart muß versuchen, alle Mit tel der Reklame in seinen Dienst zu stellen. Vorschläge dazu sind an dieser Stelle immer und immer wieder gemacht worden. Es kommt darauf an, sie zu einem geschlossenen Wcrbe- programm zusammenzustellen, die Mitglieder für einen solchen Plan zu gewinnen und sie von der Nützlichkeit zu überzeugen, um die Mitglieder zur — jetzt kommt die schwerste Aufgabe — Finanzierung dieses Werbeplanes zu gewinnen. Halbheiten in der Reklame sind schlimmer als gar keine Reklame. Wir wissen, daß die Propaganda sür die Propa ganda wohl nirgendwo schwerer ist als im Gartenbau und in der Landwirtschaft. Aber wir wissen auch aus der Tätigkeit unserer Berufskollegen im Ausland — Werbung für Bananen, Zitronen usw. — und aus der er folgreichen Tätigkeit einiger unserer Bezirks- gruppen, daß eine gute Werbung zum Erfolg führt. Gerade darum ist es notwendig, recht zeitig die BerusSangehörigen in allen Be zirken darauf hinzuweisen, daß die Reklame sich nicht darin erschöpfen kann, Werbeartikel in den Tageszeitungen zu veröffentlichen. Wir wollen Absatzsteigerung durch Steigerung des Verbrauches unserer Erzeugnisse und das können wir nicht anders erreichen als da durch, daß wir immer und immer wieder den Verbrauchern unsere Erzeugnisse anbieten. Aber ist anzunehmen, daß wir ohne eigene sinan- zielle Aufwendung unser Ziel erreichen, wenn wir sehen wie andere Erwerbsstände Millionen beträge nur für die Reklame aufwenden? Di« Pressewartc müssen so ihren Mitgliedern die ganz klare und nüchterne Frage vorlegcn: Wollt Ihr Euren Betrieb eben nur über Wasser halten, wollt Ihr immer nur so viel aus Eurer Arbeit gewinnen, daß Ihr leben könnt, oder wollt Ihr endlich auch einmal die Ge wißheit haben, an allen Lebensgütern teil haben zu können? Ueber die Antwort, die die Berufsgenossen geben werden, besteht kein Zweifel, so daß es auch nur eine ganz klare Antwort jedes Pressewartes geben kann: Es liegt an Euch selbst, dieses Ziel zu erreichen, gebt mir die Mittel zu einer ständigen Wer bung für unsere Erzeugnisse. Sie werden Zinsen tragen. Aber sie dürfen Euch keine Belastung bedeuten, sondern eine selbstverständ liche Aufwendung für den Betrieb. Würde es ein Betriebsinhaber verantworten können, ein mit Pflanzen voll besetztes Gewächshaus im Winter ungeheizt zu lassen? Sicherlich nicht! Aber keine Mittel aufzuwenden für die Stei gerung des Absatzes seiner Erzeugnisse ist ebenso Verhängnisvoll, wie die Mittel für die Heizung zu sparen. Der Schornstein der Ge wächshäuser wird vergebens rauchen, wenn es nicht gelingt, die Erzeugnisse zu guten Preisen abzusetzen. Nur ganz die nüchterne Behandlung dieser Frage als eine Finanzfrage wird die presse warte unserer Bezirksgruppen in die Lage versetzen, ihre Aufgabe restlos und mit Erfolg zu erfüllen. Scheuen wir davor zurück, so sind alle seither von den Pressewarten auf gewendeten Arbeiten und jede seither gemachten finanziellen Ausgaben vergebens. Und das darf nicht sein, wenn wir uns den gerechten Lohn für unsere Arbeiten sür alle Zeiten sichern wollen. Konkurrenz der ReichshahngSrlnereien? Dis Konkurrenz der öffentlichen Hand nimmt immer größeren Umfang an Und rücksichtslos werden auch in Zukunft die Stadtverwaltungen ihr Ziel verfolgen. Zuschriften aus Mitgliedcr- kreisen entnehmen wir, daß in der letzten Zeit auch die Reichsbahnverwaltungen beginnen, eigene Betriebe auszubauen. Nur rechtzeitiges Eingreifen kann hier schweren Schaden für den Beruf abwenden. Wir richten daher an alle Mitglieder die dringende Bitte, ihren Landes verband und uns sofort zu unterrichten, wo sich in ihrem Bezirk die Konkurrenz der Reichsbahn bemerkbar macht. Allen Mitteilungen aber muß ausführliches und jederzeit beweisbares Material beigefügt werden, damit wir und die Landes- Verbünde in die Lage versetzt werden, etwaige Eingaben zu begründen und ist den Ver handlungen Beweismaterial vorzulegen. Un seren Landesverbänden erwächst die Pflicht, der Konkurrenz der öffentlichen Hand in jeder Form ihre besondere Aufmerksam- keit zu widmen, und kein Mittel unversucht zu lassen, um die schweren Schäden von unserem Beruf abzuwenden. Unsere Mitglieder aber haben die große Aufgabe, dafür zu sorgen, alle Berufsgenosscn für die Organisation zu gewin nen, um den Behörden gegenüber eine geschlossene Front des gesamten Berufsstandes bilden zu können. Wir bringen auf der dritten Textseite zu der gleichen Frage einen MO Artikel, für dessen Verbreitung in der Tagespresse wir dringlichst Sorge zu tragen bitten. Karloffelsorlenregisler In Zusammenarbeit mit der Biologischen Rpichsanstalt hat die Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft als Flugblatt" Nr. 95 ein Register für Kartofselsorten aufgestellt, das in sehr übersichtlicher Form die Sorten in Gruppen zu sammenfaßt. Eine solche Gruppe umfaßt z.B. die Frühkartoffeln, die in sich gegliedert sind nach dem Nieren-Typus, Kaiserkronen-Typus usw. Eine weitere Zusammenstellung enthält jene Sorten, welche so gleichartig sind, daß Unterschiede für die Praxis nicht in Frage kommen. Wer Saatgut kaufen will, sollte vor her dieses Flugblatt genau prüfen. Es kann auch durch den Reichsverband, Berlin NW. 40, Kronprinzenufer 27, gegen Einsendung von 1L Pf. pro Stück bezogen werden. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft sür Gartenkunst In den Tagen vom 1. bis 3. September fand in Bremen die 41. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst statt, eröffnet durch den Vorsitzenden, Gartendirektor Kube, Hannover. Die Tagung stand stofflich auf einer beachtenswerten Höhe, besonders die Vorträge des Gartendirektors Freiherr von Engelhardt, Düsseldorf, über: „Die Physiognomik in der Gartenkunst", Form und Ausdruck passend zur Umgegend des Gartens fordernd, und des Ministerialrats Dr.-Jng. Kurt Walter Behren dt, Berlin, über: „Die Form unserer Zeit". Weitere, die Gartenkunst behandelnde Gor- träge hielten Gartenarchtekt Roselius, Bremen, über: „Geschichtliche Entwicklung des Bremer Bürgergartens", und Gartenarchitekt Gustav Allinger, Berlin, über: ,/Oie Gar tenkunst in der Siedlung". Ein betriebstechnisches Gebiet behandelte Gartendirektor I. Gießen, Köln, indem er eine neue vorbildliche „Rationelle Betriebs führung" der Kölner Verwaltung zeigte. Seine Ausführungen, die das alte Verwaltungsschema ablehnten, forderten auch Erweiterung des Ver- dingungswesenS bei Neuanlagen und Heran ziehung der freischaffenden Gartenarchitekten hierzu. Der Redner betonte, daß bis zu 50°/o Ersparnis hierdurch erzielt wer den. Den Erzeugungsbetrieb als städtische Erwerbsquellen lehnte Gießen ab, auch verwarf er die Konkurrenz mit dem Erwerbsgarten- bau. Der Redner nahm dann noch zur Aus- bildungssrage Stellung. Er brachte zum Aus druck, daß er die „akademische Ausbildung" des gartenkünstlerischen Nachwuchses nicht bedin gungslos ablehnen, sondern die Art, wie diese nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst erfolgen soll. Er stehe aus dem Standpunkt einer Ausbildung an einer Gartenbauhochfchule mit ange- schlojjenem Garte»ku»Üjeminar nach genügend langer praktischer Fachausbildung. Garteninspektor Rosenbaum, Hamburg, sprach über: „Wichtige Fragen deS Kleingarten- Laues". Garteudirektor Singer, Bad Kissin- gen, gab in seinem Vortrage Anweisungen zur „Erhaltung und Nutzung geschichtlicher Gärten", während Gartendirektor Last, Aachen, „Das Oeffentliche Gartenwesen und Wettbewerbver- fahren" besprach. Last forderte vermehrte Aus schreibungen und überwiegende fachliche Zusam mensetzung der Preisgerichte. Zwecks Erhaltung des geschichtlichen MuS- kauer Parkes wurde ein Einspruch, wegen der drohenden Eingemeindung und Zerstückelung des Parkes, durch die Stadt Muskau, an den Minister des Inneren gerichtet. Erwähnt sei noch, daß ein Vortrag von Generaldirektor Maurer in der Vertreter- Versammlung den teilweisen Umschwung in der Ausbildungsfrage bewirkte, zu der folgende Entschließung gefaßt wurde: „Nach eingehender Aussprache ist die Ver treterversammlung in ihrer Sitzung am 31. August 1928 in Bremen zu dem einstimmi gen Beschluß gekommen, den in Dresden 1926 und in Köln 1928 erteilten Auftrag, die künstlerische Ausbildung der Gartenarchitekten an technischen Hochschulen anzustreben, in der Weise weiter zu verfolgen, daß die künstlerische Ausbildung an der technischen Hochschule, die gartenbauwisscnschaftliche Ausbildung an der Gartenbauhochschule — solange eine solche noch nicht besteht — an einer Lehr- und Forschungs anstalt für Gartenbau durchgeführt wird." Studienfahrten in die Heide, nach Worps wede und Dänemark schlossen sich der Tagung an. Die Teilnahme war außerordentlich stark und die gastliche Ausnahme durch den Bremer Senat und die Gruppe Bremen herzlich. Die Abwicklung der Tagung war mustergültig. Rausch i Köln. ErnShrungswirlschaslllche Aeuschöpsunken Die „Deutsche Tageszeitung" vom 5. Sep tember 1928 schreibt: Die große Berliner Ernährungsschau, di« nach hunderttägigem Bestehen vor kurzem ihre Pforten geschlossen hat, war für die unüber sehbaren Scharen ihrer Besucher eine Quelle von lebenswichtiger Belehrung geworden, sie hat ihnen die für jedermann gangbaren Wege zur leiblichen und seelischen Ertüchtigung durch unsere tägliche Kost gewiesen und hat damit weithin eine gute Saat ausgestreut, die sich in vermehrte und befestigte Volkskrast umsetzen kann. Aus der Ernährungsschau und aus ihrem geistigen Jnteressenkreis sind drei Unter nehmungen hervorgegangen, die dazu bestimmt sind, praktische Ernährungskunde andauernd in die breiten Massen hineinzutragen und an dererseits die großen Probleme der Volkser- nährung durch Gemeinschaftsarbeit aller Kul turvölker ihrer Lösung immer näherzubringen. AuS diesen Gesichtspunkten heraus wurde eine Wanderausstellung geschossen, die ihre Zelte wechselweise in allen Teilen unseres Vaterlandes auf einige Zeit aufschlagen wird und die den Zweck hat, durch geeignete Schau objekte, durch Lehrgänge und durch Vor- sührung von Diätküchen sowie durch Wort, Bild, Film, durch bewegliche Modelle und alle sonstigen Hilfsmittel der modernen Anschau ungstechnik die weitesten Volkskreise mit den zu einer rationellen Ernährung unentbehrlichen Kenntnissen und Fertigkeiten vertraut zu machen. Außerdem wurde zum erweiterten und ver tieften Studium der Ernährungsproblemc der „Rcichsverein Volksernährung" ins Leben ge- rufen, und zugleich hat sich von den führen den Ernährungsphysiologen der ganzen Kultur- Welt ein Vorbereitendes Komitee gebildet, dem die Aufgabe zufällt, die dem „Deutschen Reichsverein Volkscrnährung" entsprechenden nationalen Ausschüsse aller Kulturstaaten zu einer internationalen Arbeitsgemeinschaft zu- .sammenzujchließen. HO««-.
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