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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 43.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19280000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust: S. [10]-[11] von Heft Nr. 16 kleben zusammen, konnten nicht gescannt werden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 43.1928
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 17, 26. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 22, 31. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 47, 22. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 48, 29. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 49, 6. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 50, 13. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 51, 20. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 52, 27. Dezember 1928 -
-
Band
Band 43.1928
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Noch einiges von der Hamburger Tagung Hasenrundsahrl. Das war der anstrengendste Tag der ganzen Sommertagung, vielleicht auch der dankbarste, fasern wir ihn nicht hinter die eigentlichen Arbeitstage zurückstellen müssen. Die Hafen rundfahrt, die Besichtigung de> großen Passagier. Kampfers, die Fahrt nach Blankenese gingen voraus, der Besuch des Stellinger Tierparkes folgte als Schluß. Der Besuch im Volkspark aber bildete trotz aller Bedeutung des übrigen den Höhepunkt. Wohl wars ein scharfer Marsch, ein Sturmlaus beinahe, aber ein lohnender. Doch zuvor noch ein paar Zeilen für die Umrahmung. Die Tcilnehmerzahl war eine ganz gewaltige und lief stark ins zweite Tausend hinein. Man sah, daß man es mit Leuten zu tun hatte, die ans Frühaufstehen selbst nach langen Abenden gewöhnt sind, denn um sieben Uhr schon waren alle die Bielen zur Stelle und drängten durch die enge Sperre zu den Schissen. Durch immer neue, schier endlose Buchten, vorbei an langen Fluchten von Lagerhäusern, Zollgebäuden und Werften ging die Fahrt. Mächtige Kräne thronten auf nicht minder mächtigen Mauern. Flinke Motorboote huschten die Kreuz und Quer zwischen gewaltigen Lastschiffen einher, ohrenbetäubende Sirenen schallten über die weiten Wasserflächen. Da ging manchem ein Licht aus, was ein Weltplatz des Seeverkehrs ist, manchem auch eine Erinnerung an die schmerzliche Zeit, in der alles verödet und ver einsamt lag in den Tagen unseres schlimmsten Bedrängtseins und Daniederliegcns im Welt kriege und unmittelbar danach. Aber der srische Seewind, der Sonnenglanz auf den Wogen und das Gedränge der Menschen und Gemenge aller Sprachweiscn Deutschlands ließ wenig Naum für schmerzliche Erinnerungen, und die Wanderung durch die schwimmende Stadt, den Ozeandampfer, mit Hallen, Sälen, Schwimm bad, Tennisplatz, Sport- und Gymnastikräumcn führte auch den Nachdenklichsten wieder in die gewaltig arbeitende Wirklichkeit zurück. Und dann die Elbfahrt! Nicht umsonst heißt das Gestade dort bis Blankenese in aller Mund das Liebliche. Aber damit auch das Gegen stück nicht fehle, gabs am Ziel der Schiffahrt Zweifel und Warten, Suchen und Irren. Wann fahren wir weiter, wo fahren wir ab, wer führt uns? Die Zweifel wurden, begraben in fröhlicher Mittagsrast in den Gaststätten am Strande, und schließlich wußte man auch, daß man über Steilstraßen und Treppen hinauf zu dem Platze kam, wo an vierzig Autobusse, jeder zu dreißig Plätzen, unserer warteten und uns dann in flotter Fahrt zum Hauptziele, dem Volkspark der preußischen Stadt Altona, brachten. Zm Allonaer Volkspark. Gewiß mögen die Stadtverwaltungen auf dem dürftigen Boden da draußen andere Auf gaben haben, größere, als die Berg- und Wald- städte im Herzen des Reiches, um den zu Hunderttausenden gedrängten Bewohnern Licht, Lust, Sonne, Gesundheit zu geben. Aber hier ist mehr geschehen, als nur das Notwendigste. Hier ist gegeben worden, gegeben mit klarem Kopfe und warmem Herzen, gegeben auch mit vollem Sach- und Naturverständnisse und durch die Zusammenarbeit von Fachleuten jeden er forderlichen Zweiges. Man spürt, wie denen die volle Freiheit des Schaffens gelassen wurde, und man vermißt lächelnd etwas, was uns Deutschen so oft zum Gespötts nachgesagt wird, nirgends nämlich sah man die berühmte deutsche Parktafel, auf der geschrieben steht: „Es ist verboten . . . . !" Hier war nichts verboten, und all die weiten Rasenflächen zwischen den Wäldern sind freigegeben, grundsätzlich frei für Spiel und Lagerung nach Herzenslust. Und sind dennoch gut erhalten, und der Führer hätte sich nicht zu entschuldigen brauchen mit der Erklärung, daß sie nicht s o gehalten fein könnten wie in sonstigen städtischen Anlagen. Gottlob sind sie nicht so! Dafür sind aber die Menschen froh, die dorthin aus der Großstadt flüchten und sich freuen auch im Schwimmbade, auf den Turnplätzen, den Sportplätzen, oder die sich ergehen in den weiten Lehrgärten, in denen Pflanzen und Pflanzungen aller Art dafür sorgen, daß die Dinge des Land- und Gartcnlebens dem Großstädter nicht ganz ent fremdet werden, ja, daß er sich an den sorg fältig allenthalben angebrachten Namens schildern selber unterrichten und Kulturen vom ersten Keim bis zur Ernte und dem herbst lichen Vergehen in ihrer Lebenswirklichkeit er leben kann und nicht nur die Erinnerung dessen haben muß, was davon richtig oder falsch im Schullesebuche stand. Und unsereinem steigt immer wieder die Bewunderung dafür auf, was alles der Fleiß gutwilliger Menschen, die Ein- sicht wohlwollender Behörden aus dem mageren Sandboden hat emporwachsen lassen. oco Nüilsnrsui's-gegssung nnek vr. Reins» »««'M M cstsm. inüurMe ü. n._ pvsokituMMeUr s2305 So ist der Volkspark ein lebendes Ehren denkmal der Stadt Altona, gärtnerisch und menschlich. Aber der Magistrat scheint ein Einsehen dafür gehabt haben, was es heißt, unter eifrigen Führern stundenlang hin- und herzueilen, im Sand zu stapfen und zugleich die Werke, meuschlichen Geistes und eines freund lichen Willens zum Wohle aller zu bewundern, und unversehens hatte er uns vor einen appetit lichen Imbiß und einen labenden Trunk gestellt, und wir hoffen, ihm bewiesen zu haben, daß wir auch für diese freundliche Wohltat dank bares Verständnis hatten. Und obgleich es nun nach Stellingen ging, von dem jeder in Wort und Bild schon vielfach mehr erfahren hatte, als vom Altonaer Volkspark, zogen doch die ganze Fahrt über noch die Volksparkbilder uns durch den Sinn, die Flächen, die Wälder, die Gärten, die Felder, und die Volkserziehung zu einem Leben, in dem man nicht alles und allent halben verbieten muß. Und dann noch ein Ort der Freiheit, Stellingen! Frei liegen vor dir die Löwen auf den Felsgehängen, das Bäreuvolk klettert im Freien, und jegliches Getier kann leben in den Formen seiner Heimatweise. Auch der Name Hagenbeck bedeutet eine Etappe im Voran marsch des guten Herzens und der Menschlichkeit. Macht es das weite Meer oder die stille, oft einsame Ebene des Tieflandes — die Menschen da unten sind großzügiger, als sie dort sind, wo man sie hinter Bergen und Berglein, in Tälern und Tälchen suchen muß. Und der Hafen, die Elbe, das User, der Volkspark und Stellingen werden leuchtende Punkte in unserem Erinnern bleiben für Lebenszeit! Cron. Lehrgang für Emerbsgüriner in Geisenheim. In der Zeit vom 11. und 12. Oktober 1928 findet in der Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim am Rhein der 4. S o n d e r l c h r g a n g für Erwerbsgärtner statt. Zweck des Lehrgangs ist ein Gedankenaus tausch über Erfahrungen, die ans dem Gebiete der Topfpflanzenkultur, der Düngung der Topfpflanzen und im Gewächshausban usw. gesammelt worden sind. Zur Erörterung kommen folgende Gebiete: 1. Sondersragen auf dem Gebiete der Chry- santhemumkultur. Vortragender: Garten baudirektor Glindemann- Geisenheim. 2. Welche neueren klein- und großblumigen Chrysanthemumarten sind für die Massen kultur geeignet? Vortragender: Gärt- nereibcsitzer G. Hartmann-Kreuznach. 3. Die wichtigsten Chrysanthemum-Schäd- linge und Krankheiten, sowie Maßnahmen zu ihrer Verhütung. Vortragender: Prof. Dr. Lü st n e r - Geisenheim. 4. Was hat der Fachmann bei der Düngung der Topfpflanzen zu beachten? Vortragen der: Dipl. Gartenbauinspektor P. Lange - Frankfurt. 5. Gartenbau auf Moorböden. Vortragender: Dipl. Gartenbauinspektor W e r t h - Berlin. 6. Neuere Erfahrungen aus dem Gebiete des Gewächshausbaues. An die Vorträge schließen sich freie Aus sprachen an. Die Besichtigung der einzelnen Betriebe der Lehranstalt ist vorgesehen. Das Honorar für den ganzen Lehrgang be trägt 8 M. Wir laden hiermit zum Besuche des Son derlehrgangs ein und bitten, die Anmeldungen bis spätestens ö. Oktober 1928 bei uns vornehmen zu wollen. Lehr- und Forschuugsauslall für Vein-, Obfl- und Gartenbau. EIumach-„Cell»phan". Einmachen ist nicht ohne weiteres ein Ver gnügen zu nennen, doch schließt diese Tat sache nicht aus, daß das Eiukochen von Früchten zu einem Vergnügen werden kann, wenn man sich wirklich zweckmäßiger Hilfsmittel bedient. Hierzu gehört in erster 'Linie Einmach. „Cellophan", das sich in kurzer Zeit in zahllosen deutschen Haushaltungen eingebürgert hat, denn unter „Cellophan" bewahren Marme laden, Gelees und Früchte die volle Frische ihres Aromas und bleiben unempfänglich gegen Gerüche und Bakterien. Dank seiner glasklaren Durchsicht gestattet Einmach-„Cellophan" die Kündige Kontrolle des Inhalts. Man erhält es in allen guten Lebensmittel- und Papierwaren geschäften, Drogerien und Apotheken. Im Zusammenhang hiermit möchten wir gleichzeitig aus eine Art Schwestererzcugnis von „Cellophan" Hinweisen, das übrigens von der gleichen Herstellerfirma, Kalle L Co. Aktiengesellschaft, Wiesbaden- Biebrich, geliefert wird. Es ist dies das Drahtglasgewebe „Bicella", ein ideales Material zur Bedachung, „Ver glasung" von Fenstern, Errichtung von Zwischennwänden usw. „Bicella" wird überall dem Fensterglas scharfe Konkurrenz bieten, wo die Unzerbrechlichkeit, Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, Elastizität und Biegsamkeit des Materials eine ausschlaggebende Nolle Sie GartenausMrenden Auf dem Ohlsdorfer Friedhof Es war eine für alle Teilnehmer gewiß äußerst interessante Wanderung, die sie unter der liebenswürdigen Führung von Baudirektor Linne und Stadtgartendirektor Simon durch den Ohlsdorfer Friedhof machten, nach dem vorher an Hand verschiedener Pläne die Entwicklung und Ausdehnung sowie die historischen Daten erklärt worden waren. Es gibt wohl kaum auf der Welt einen zweiten Friedhof, der dem Oblsdorfer an Ausdehnung nur annähernd gliche, und es gibt wohl auch keinen zweiten, bei welchem man den Wandel der Zeiten, den Wandel des Geschmacks und des Ausbaues so unmittelbar nebcneinandergestellt sieht. Der alte Teil, auf dem Beerdigungen heute bereits zu den Seltenheiten gehören, entstand in einer Zeit, als man noch nicht mit dem Raum geizen mußte, als die Belegungsmöglich- keit und Ausnutzung des Geländes noch keine Rolle spielten. Deshalb ist der alte Cordessche Friedhofsteil zu dem geworden, was er heute tatsächlich ist, zu einem Erholungspark für die Hamburger, in dem sie sich ergehen können, in dem sie die prächtigsten Baumarten und Strauch pflanzungen bewundern können, in dem sie stundenlang wandeln können, ohne das eigent liche Wesen dieser Anlagen allzu deutlich zu verspüren. Die Gräber sind derartig durch Pflanzungen verdeckt, daß man nur wenig von ihnen auf der Wanderung von den Hauptivegen aus bemerkt. Die Erweiterung der Anlage, die Platznot und die Anschauungen übsr die Fried- hofsgestnltung der neueren Zeit mögen zu dem völligen Äbwsichen von den Corbesschen Ideen geführt haben. Von diesem Gesichtspunkt allein muß die Neuanlagc betrachtet werden. Es ist ja schon vielfach über diese neuere Aus gestaltung geschrieben worden und es ist nicht Zweck dieser Abhandlung, noch Weiteres darüber hinzuzufügcn. Außerordentlich interessant ist die Beob achtung über die vielseitige Verwendung der Heckenbepslanzung. Es gibt nur wenige Gehölze, die hier nicht als Hecke ausprobiert worden wären. Dadurch, daß eine Gehölzart immer je ein großes Quartier umschließt, das dann von anderen Heckenpflanzen in sich gegliedert wird, ist dem jeweiligen Teil ein einheitliches Gepräge gegeben und auch einer leichten Orien tierung gedient. Interessant ist der Vergleich zwischen den Ausbehnungsmaßen der einzelnen Grabstellen jetzt und in früheren Zeiten. Die reichlich ver tieft angelegten Wasserlachen und Kanäle muten eigenartig an. Diese Maßnahme wird jedoch erklärlich, wenn man erfährt, daß sie als Sammelbecken für das . Ober wasser dienen sollen, und daß die Wasserfläche mit Rücksicht auf die Beerdigungsvorschriften und -Möglichkeiten so tief gehalten werden muß. Heute erscheint die Neuanlage gegenüber dem alten Teil kahl und durch ihre fast regelmäßige Aufteilung und Anordnung eintönig und lang weilig, jedoch dürften, wenn die gepsianzten Er gänzungen und Pflanzungen auf den für die Beerdigung erledigten Teilen erst geschehen und herangcwachsen sind, auch die neueren Fried hofsanlagen mit dem alten Teil trotz ihrer Regelmäßigkeit ein einheiliches Ganzes bilden. Die Gräberplätze sind auffallend billig, und selbst für die kostenlos gewährten Grabstellen, die jedem Hamburger auf Wunsch zur Verfü gung stehen, wird die Grabpflege von der Stadt geleistet. Die Zahl der täglichen Beerdigungen übersteigt 150. Da die Leichen sehr bald nach dem Versterben aus den Wohnungen ab geholt werden, auch Zeiten mit gehäuften Todesfällen vorbedacht werden muffen, sind die 13 großen Kapellen mit ausgiebigen Reihen von Zellen für die vorläufige Unter bringung der Toten ausgestattet. Für die Gedenksteine ist nach langen Bemühen Einheitlichkeit erreicht, die den ohnehin auf Ruhe abgestimmten modernen Quaticr- sormcn sich sehr wohlgefällig einpaßt. Der gesamte Friedhof wurde kreuz und quer durchwandert und besichtigt. Er hat eine Längsausdehnung von etwa 4^ Kilometer und eine Breite von etwa 2jH Kilometer, so daß ein eigener Omnibusverkehr auf dem Friedhof eingerichtet werden mußte, um die Besucher vom Eingang bis zu den immer weiter ge legenen Gräberfeldern zu bringen. Die Em- drücke dieser Riescnanlage sind jedenfalls un gemein tief und nachhaltig. Nach dem Nundgang fand ein gemeinsames Mittagessen statt, dem sich ein Vortrag von Baudirektor Linne über „Die Grünflächen Hamburgs" anschloß. Der Vortrag Lot vor allem einen großen Reichtum von bedeutsamen Gesichts punkten für die Grünanlagen in den größeren Städten, deren selbstverständliche Pflicht es ist, LiistungS- unk Erholnngslücken innerhalb der Städte und Erholungsanlagen, außerhalb ihres Weichbildes zu schaffen. Interessieren mußte besonders die an manchen Stellen über raschende Statistik über die Versorgung der größeren deutschen Städte mit Grünflächen. Die 515 Hektar Hamburger Gesamtgrünfläche werden genossen von 1l60 000 Bewohnern: demnach kommt auf den Kopf der Bevölkerung ein Flächlein von 4>/z Quadratmetern. In den Jahren 1924/25 hatte Berlin bereits 5, Dresden 5Vs, Leipzig k, Breslau 7, Köln 7r/,, Hanno ver 8, Frankfurt (Main) 10^/z, München sogar (hauptsächlich durch den Englischen und Nymphenburger Garten) 11>/, Quadratmeter öffentliche Grünfläche für den einzelnen Be wohner. Inzwischen sind diese Zahlen erheblich gewachsen. Hamburg ist also wesentlich im Rückstände. Beachtlich ist nicht nur die Schaffung de« Grünflächen, sondern auch ihre Zugänglich machung für den Nutzen aller und die Er ziehung der Besucher zur Schonung und ge wissermaßen Mitpslege der Anlagen. So hat sich in Hamburg die Zuteilung eines hübschen Platzes mit ausgiebigem Blumenschmuck und Ruhebänken an „alte Leute" sehr bewährt. Der Platz ist viel besucht, und die braven Alten halten darauf, daß alles daselbst in guter Ordnung bleibt. Eben dieses Gebiet beim Alteleutegarten ist ein sprechendes Bei spiel für die scharfe Ausnutzung der Flächen durch exakte Aufteilung nach Ker Bestimmung der einzelnen Flächen. Auf 14/, Hektar liegen dort 1000 Quadratmeter Kinder spielplatz. 4700 Quadratmeter Spielwiese, das Sandplanschbecken mit 400 Quadratmetern usw. Wir müssen es uns leider versagen, auf alle die lehrreichen Einzelheiten des Vortrages ein zugehen. Er fand seinen Abschluß durch Vor führung einer Reihe von Lichtbildern aus Stadtpark und Friedhof und wurde mit leb haftem, wohlverdientem Danke der Hörerschaft belohnt. , „Komms!" vsnensmisume Ullck Lubsdör iislern ru Orijxivnl- Lrsissn, krsi Haus — xroöss Daxor SsLner L kurcknsr, Ssrttn VS? ^Isrnväsrstr. 28. Isl.: L 1, Lsrolina 1711 Anschließend folgte dann eine Führung durch den Ohlsdorfer Stadtpark. Fm Ohlsdorfer StadlMl. Er besitzt eine Fülle von schönen Anlagen jeder Art, denen allenthalben die denkbar mögliche Natürlichkeit gelassen wurde. Spiel- und Sportplätze aller Art sind vorhanden, und der See am Stadtparkhause bildet ein besonderes Schmuckstück. Ueberall tritt der Grundsatz hervor, daß die öffent liche Anlage nicht nur dem Schmucke, sondern mehr noch der Erholung zu dienen hat. Dafür aber, daß diese Erholung der geistigen An regung nicht entbehrt, hat Herr Linne durch eine ganz auserlesene Bepflanzung und manche Neuerungen gesorgt, die den Fach leuten nicht wenig Anregung zu bieten ver mochten. Er hatte dafür auch unputerbrochen Fragen nach allem möglichen zu beantworten. Sein Stenplattengarten mit den Fugenauspflanzungen, die unbekiesten Rasenwege, die insbesondere vom Wasserturme herrlich hervortretenden Farben wirkungen, und schließlich auch der Be trieb einer im Stadtpark liegenden Meierei, die Rodelbahn und die Riescnplanschbecken gaben reichlich Stofs zur Besprechung. Bei den Lctzgenannten empfahl Herr Linne — und der Hygieniker wird ihm voll beipflichten — die im übrigen ganz angenehmen Naturbecken mit einfachem Sandboden nicht nach zu ah men. Sie reinigen sich nicht hinreichend. Man kann das Wasser wohl ablasseu, aber der Schmutz setzt sich im Sande fest und weicht von dort auch beim Ablassen des Wassers nicht. Beto nierte Becken sehen weniger natürlich aus, aber sie bewähren sich besser. spielt. Ein wesentlicher Vorteil von „Bicella" ist aber besonders seine hohe Lichtdurchlässigkeit für ultraviolette Strahlen, die ja bekanntlich Wachstum, Gedeihen und Gesundheit der Ge flügel- und Kleintierwelt aufs intensivste fördern. Tierfarmen, Gartenbaubetriebe, Geflügelzucht anstalten usw. werden darum bei ihrer modernen Wirtschaftsführung des Drahtglas gewebes „Bicella" nicht entbehren können. Ueberdies macht die einfache Anwendung von „Bicella" — man schneidet das benötigte Format mit einer starken Schere zurecht uud befestigt das Stück dann mit Nagel und Hammer — unabhängig von der Hilse des Handwerkers (siche Inserat von Kalle L Co. Aktiengesellschaft in Nr. 35 der „Gartenbau- Wirtschaft" über dem „Fragekasten"). Die in de» namentlich gezeichneten Abhand lungen zum Ausdruck kommenden Ansichten und Urteile sind die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schristleitung K. Fachmann, Berlin. Ver- antwortlich für den wirtschaftspolitischen Teil, die Verbandsnachrichtcn und die UnterlMltungs- beilage E. Häußler, Berlin; für die Marktrundschau: Dr. Chrrstopeit, Berlin; für den Anzeigenreil: M. Bethge, Berlin. Verlag: Gärtnerische Verlagsgeiellschaft m. b. H., Berlin SW 48. Druck: Gebr. Radeykr, B-rlin SW 48. Schluß Kes redaktronellen Lerkes.
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