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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 43.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19280000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19280000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust: S. [10]-[11] von Heft Nr. 16 kleben zusammen, konnten nicht gescannt werden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 43.1928
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 17, 26. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 22, 31. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 47, 22. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 48, 29. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 49, 6. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 50, 13. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 51, 20. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 52, 27. Dezember 1928 -
-
Band
Band 43.1928
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Unseren Lesern Ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Berufe» und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. Zu den« nachstehenden Artikel' von Bergemann bemerken wir kurz folgendes: Dem aufmerksamen Leser der „Gar tenbauwirtschaft" wird es nicht entgangen sein, daß wir wiederholt saft in jeder Nummer unsere Einstellung zu dem Problem der Privatwirtschaftllchen Betätigung der öffentlichen Hand durch geeignete Artikel bekanntgegeben haben, ein« Einstellung, die sich mit derjenigen Bergemanns grundsätzlich deckt. Der Meinungsaustausch ist «richt dazu ge schaffen worden, um den Mitgliedern die Kenntnis der Meinungen des Verbandes über bestimmte Fragen zu verschaffen, sondern soll ihnen die Gelegenheit bieten, ihrs persönliche Ausfassung über wichtige Berufsfragen darzutun. Die privattvirtschaftliche Betätigung der Gemeinde«« ist bereits im Jahre 1926 durch uns so eingehend kritisiert worden (vgl. unsere Nummer 91, Jahrgang 26, der „Gartenbauwirtschaft"), daß auch mit Rücksicht auf den verfügbaren Raum Lu der „Gartenbauwirtschaft" davon abge sehen werden muß, unsere bekannte und unverändert gebliebene Stellungnahme zu wiederholen. Die Schriftleitung. SefteMche Hand und wir. In Nr. 21 der „Gartenbauwirtschaft" vom 24. 5. gibt Paul Lindner in Copitz b. Pirna einige Aeußeruugei« über die Schädigung der Gartenbaubetriebe von Kommunen usw. für den Erwerbsgartenbau. Leider hat kein Kollege weiter dazu Stellung genommen, selbst die Leitung des Reichsverbandes hielt es nicht für notwendig, einen kleinen Nachtrag dazu zu bringen. M. E. ist doch die Leitung unseres Reichsvcrbandes in erster Linie dazu berufen, den Erwerbs- aärtner in seinem schweren Beruf zu unter stützen; statt besten erweckt es mitunter den An schein, als liebäugelt diese mit Personen, die hochklingende Titel haben. Lindner hat ein Thema angeschnitten, welches alle Beachtung verdient, es wäre schon lange Pflicht der Ver bandsleitung gewesen hier mehr aufklärend zu wirken. In welcher Weise dieses geschehen kann, will ich kurze Andeutungen geben. Der Retchsverband müßte auf die Landes verbände und Bezirksgruppen einwirken, in allen Sitzungen über die Gefahren der öffentlichen Hand zu sprechen. Die Bezirksgruppen, dis die örtliche» lSkalen Verhältnisse ihres Bezirks am beste» kennen, werden i« ihrer Bsziüsanmpe, auch Herren haben, b7s"Hääre' öüf den MMn haben. Die Pflicht dieser Gewüften wäre, aus- zukundschaftsn was die Investierung des kom munalen oder Privat-Betriebes ausmacht, also Land, Glaskulturen usw., was für laufende Aus gaben für Löhne, Feuerung, Wasser, Dung usw. aufgewendet werden. Falls kein Kollege im Stadtparlament fbei Kommunen) sitzt, hat man meistens einen guten Freund im Parlament, der tri der Lage ist genaue Auskunft zu beschaffen. Mittels dieser Unterlagen arbeitet man eine Ren tabilitätsberechnung aus und zwar dergestalt, daß ein großer Verlust (welches auch meistens zutrifft) den Abschluß gibt. Mit solchem Rüst zeug müssen bei Kommunen (in anderen Betrie ben die Angehenden) die Magistratsmitglieder besp. Stadtverordneten bei öffentlichen Sitzungen sprechen und versuchen der Oeffentllchkeil klar zu machen, daß bei Weiterführung der Betriebe in dieser Weise Geld und immer wieder Geld in beträchlichcr Weise zugebuttert wird. Für Privatbetriebe wäre es auch angebracht, die Betriebe beim Finanzamte zu denunziere«« und den geschätzten Umsatz, den diese Betriebe er zielen könnten, recht hoch anzugeben. Dazu wird mancher sage««, das ist sehr gewagt, es ist ein Schurkenstreich — aber was 'hilfts. man muß mit allen Finessen suchen, die Ehre des recht- schaffende«« arbeitenden Kollegen zu halten. Ich behaupte, daß Kollegen, die sich dazu hergeben, ihre leitende Kommunal- und Privat-Gärtnerei durch zu erzielenden großen Umsatz an Verkauf an Private nicht als unsere Kollegen, sondern als unsere Totengräber niizusehen sind. Ich wage zu behaupten, daß 80?8 dieser Herren, mögen sie noch so hoch klin gende Titel führen, nicht in der Lage sind, eine eigene Gärtnerei erfolgreich vorwärts zu brin gen. Ich besitze eine ISfährige Praxis und habe ivliner behauptet, daß die Tüchtigkeit im Berufe sich dann erst zeigt, wenn man auf eigene Füßen steht und auf seinem eigenen Geldbeutel ange wiesen — wirtschaften muß. Ich bin ein stiller Mann, der tagelang Erfahrungen und Erlebnisse erzählen könnte, aber leider war mein Gleitsatz: „Viel betrachten, wenig sagen und Jedein seine Not nicht klagen." Leider ist das heute nicht mehr angebracht, es müssen sich Leute finden, die vor nichts zu- rückschrecken, denen die Existenz ihres Beruses über alles geht, sonst kann es kommen, daß der ehrliche Gärtnerstand vor die Hunde geht, dicht davor sind wir und namentlich wackeln die Existenzen der kleinen Erwerbsaärtner, die das Gros deS Verbandes bilden. Ich will mit diesem Schreiben nicht bezwecken, pessimistisch zu wer den, sondern Kopf hoch halten und als Optimist leben und denken; solange ich zwei Hände habe rum arbeiten, besteht die Welt. Die Hauptsache «st, daS Jeder recht fleißig die Bezirksgruppen- vsrsammlungen besucht und seine Meinungen, wie sic ihm der Schnabel gibt, zum Besten bringt. Zum Schluß erlaube ich mir noch auf eine Besprechung mit dem Obmann unserer Bezirks grupps hinzuweisen, ohne daß ich persönlich gegen Denselben aufzutreten die Absicht habe, denn er D in der Tat die geeignetste Persönlichkeit, die Bezirksgruppengeschäfte zu leiten. Er zeigte mir eine Zeichnung zur Errichtung eines für eine Heilstätte neu zu erbauenden Blocks (Gurken, Toniaten und Blumen) dessen Kosten sich aus zirka 120060 Mark belaufen sollen. Die tzeil- stättenverwaltung wird von den Geldern der Jnwalidenversicherung unterhalten. Geklagt wird allenthalben, daß die sozialen Lasten immer größer werden, so daß sie die Wirtschaften, wenn es so weiter geht, unterdrücken werden. Hier werden also Gelder zu Zwecken bewilligt, die durchaus entbehrlich sind; man braucht sich daher nicht zu wundern, wenn die sozialen Beitrage stets erhöht werden. Auch hier kann man wohl sagen, der Appetit kommt beim Esten und es wird nicht ausgeschlossen sein, daß ein Verkauf der Erzeugnisse eingeführt und später noch mehr gebaut wird, zum Schaden der Erwerbsgärtner. Jedenfalls werde ich in einer Bszirksgruppen- sitzung die Angelegenheit zur Aussprache bringen. Bergemann sen. Belzig, den 11. Juni 1928. Ser Aeichsverband und Seichslagswahlen. In Nr. 16 der „Gartenbauwirtschaft" war in einer kurzen Notiz in der „Sonntagsstunde" auch die Bedeutung der Wahlen kurz gestreift wor den. Wege«« der darin zum Ausdruck gebrachten Dieinung des Verfassers der „Streifzüge" er hielten wir von unserem Mitglied Herrn Busch mann in OhligS folgendes Schreiben: „In der „Gartenbauwirtschaft" vom 19. 4. 1928, dem Organ unseres Verbandes, wird Stellung genommen zu den demnächst stattfindenden Wahlen und aufgefordert, keine Splitter-Parteien zu wählen. Hier gegen muß ich als Mitglied des Verbandes ganz entschieden Verwahrung einlegsn. Unsere Verbandszeitung ist nicht dafür da, Politik zu treibe«« und die Geschäfte einiger politischer Parteien zu betreiben bzw. für dieselben Wahlreklame zu machen. Ich als steuerzahlender Bürger und Kleingewerbe treibender stehe aus dem Standpunkt, daß uns gerade die großen Parteien die hohen Lasten aufgebürdert haben. Die Macht der Großparteien muß durch die Splitter- bzw. kleinen Parteien, welche noch in viel größerer Zahl entstehen müssen, gebrochen werden. "Erst dann kann der Mittelstand wieder zur Geltung komme«« und von den hohen Lasten, welche nur die Großparteisi« vernrsacht 'MbcU, befreit werden. Sollte in Zukunft In unserer Verbands zeitung nochmals zu den Wahlen Stellung genommen und für irgend welche Parteien Wahlreklame — auch nur versteckt — ge macht werden, dann muß ich darauf bestehen, daß auch die Ansichten andersdenkender Mit glieder ausgenommen werden. Hierdurch würde aber unsere Zeitung zu einer Partei zeitung gestempelt, was wohl nicht im In terests des Verbandes liegen kann." In Nr. 19 der „Gartenbauwirtschaft" for derten wir alle unsere Verbände auf, uns die jenigen Mitglieder anzugeben, die für den Reichs tag oder eine«« Landtag als Kandidaten ausge stellt seien, um den Mitgliedern vor Augen füh ren zu können, inwieweit Angehörige unseres Berufes als Kandidaten aufgestellt worben waren. Die uns zugegangenen Mitteilungen sind in Nr. 20 der „Gartenbauwirtschaft" veröffentlicht worden, ohne daß wir auch nur mit einem ein zigen Worte dazu Stellung genommen und be stimmte Parteien vorgeschlagen hätten. Dabei stellen wir fest, daß unsere Veröffentlichung in Nr. 20 nicht n u r Kandidaten der ältere«« große«« Parteien, sondern in gleicher Weise auch Kandida ten sonstiger Parteien enthalt. Trotzdem er hielten wir von Herrn Buschmann an« 26. S. nach folgendes Schreiben: „Ich erkläre hiermit zum 1. Juli d. I. meinen Austritt aus den« Rcichsverband deS deutschen Gartenbaues. Trotzdem ich vor einige«« Wochen in einem begründete«« Schreiben Stellung gegen die Wahlagitation unseres Verbandes ge nommen und ausdrücklich darauf hingewiesen habe, daß unser Verband nicht dafür da ist, Äahlpropaganda für bestimmte Parteien zu machen, wurden in der „Gartenbauwirtschaft" vom 17. Mai d. I. wiederum bestimmte Pareieu zur Wahl empföhle««. (Die Behaup tung ist unzutreffend. — Die Schriftleitung). Der Hinweis auf 8 3 der Satzung ist lächerlich. Dieser Paragraph hat mit Wahl agitation nichts zu tun. Nach 8 4 der Satzung soll dem Rcichsverband jede parteipolitische Betätigung fern liegen. Ich darf wohl erwarten, daß vorstehen des und mein früheres Schreiben in der Verbandszeitnng veröffentlicht werden und die Handlungsiveise des Verbandes begründet Dem im letzten Absatz ausgesprochenen Wunsche des Herr«« Buschmann kommen wir heute, nachdem wir die Zustimmung des Prä sidiums an« 29. Juni cingeholt haben, sehr gern nach, damit auch unsere Mitglieder die Meinung des Herrn Buschmann kennen lernen. Zur Begründung des Vorgehens des Verban des bedarf es nur weniger Worte: Wir fühlen uns mit unseren Mitgliedern einer Meinung, daß versucht werden muß, für die Par lamente des Reiches und der Länder eine mög lichst große Zahl geeigneter und befähigter Per sönlichkeiten aus dem Berufe zu gewinnen, da mit die im 8 3 der Satzung festgelegte Aufgabe des Rcichsverbandes — „die Belangs deS deutschen Gartenbaues im Rahmen der deutsche«, Volkswirtschaft zu wahren" — erfüllt werden kann. Wir glauben, daß die Bekanntgabe der uns mitgeleilten Persönlichkeiten aus dem . Be rufe wahrhaftig nicht objektiver erfolgen konnte. Wir haben keine Ahnung, welche Partei Herr Buschmann für die richtige hält. Wir inussen aber annehmen, daß in ihr ein Berufsangchörigsr nicht zur Kandidatur gelangt ist, da ihn «ins Herr Buschmann sonst sicherlich genannt haben würde. Wir überlassen es im übrigen unseren Mit gliedern, zu beurteilen, ob mir sie „parteipolitisch beeinflußt" haben. «elfter? In Nr. 2S ist mir durch einen Kollegen, der mich nicht kennt, die Meisterwürde verliehen worden, welche ich nicht verdiene. Ich bitte da her die Schriftleitung zur Berichtigung noch mals um's Wort. Als elftes Kind unbemittelter Eltern er nähre ich mich seit dem dreizehnten Lebens- jähre selbst. Ich war zuerst Hirtenknabe, stehe nunmehr 48 Jahre im Gartenbauberuf und habe in meiner langen Gehilfenzeit ein nennenswertes Stückchen Welt gesehen, aber meinen Jugendtraum, ein „Gartenmeister" zu werden, sehe ich nicht erfüllt. Befähigung, Bildung und Besitz fehlte«« mir dazu. — Zwar habe ich in den letzte«« neun Jahre«« meiner Gehilfenzeit mit bescheidene«« Erfolge«« selb ständig gearbeitet, mehr aber als der« Grad eines Gehilfen hab« ich dabei gleich dem Ober wärter, Oberkellner, Oberschweizer usw. nicht erreicht. „Lehrling, Forscher und Künstler" bin ich noch heute, wie es mein Berufsvettsr, der Ackerbauer, welcher edles Vieh, bestes Saal getreide und Riesenkartoffeln züchtet, ebenfalls ist. Ein anderer Kollege, ich glaube in Königs berg, meint, baß uns der Hut eines Meisters zu klein ist. Ich bezweifle trotzdem, daß die Hutnummeru der Forstmeister, Musikmeister, Ordensmeister, Generalquartiermeister usw. kleiner sind als diejenigen ihrer Berufs genossen, welche diese«« Rang nicht erreicht haben. G. Gierke, Gartenbaues. welches ift die richtige „vezeichnung und „Anrede" süc ms? Unter obiger Ueberschrift sind verschiedene Meinungsäußerungen ai« dieser Stelle erschienen, die mich veranlassen, auch meinerseits meine An sicht zum Ausdruck zu bringen. Mir will es schei nen, baß man mit der Behandlung obiger Uebsr- schrifl von dem eigentlichen Zweck der Sache sich entfernt hat, indem man das Wort „Meister^ nicht als Grad der erlangten Befähigung be trachtet, sondern nur als Titel, den sich "jeder zulsucn kann, wen«« er einige Leute bejchästigt. Nach geltenden« Recht steht demjenigen das Recht zu, sich Meister zu nennen, der etwas ge meistert hat^Mbsrhaupt etwas zu meistern ver-' steht und diese Fähigkeit durch die bestandene Meisterprüfung bewiesen hat. Da es sich hcraus- gestellt hat, daß die Forsche der Deutschen nicht in der einseitigen Schablonsnarbeit liegt, wis sie in kaum zu übertreffender Weise in Amerika üblich ist. sondern in der sauberen und gediegenen Feinarbeit des einzelnen, haben es sich die "deut schen Behörden zur Aufgabe gestellt, den Aus bildungsgang des jungen Erwerbstätigen ans dir höchste Stufe zu bringen. Vom Mittelalter bis zum Anfang des vori ge«« Jahrhunderts stand die Handwerkskunst aus höchster Stufe, und der Meister war eine Person, die im Geineinwesen eine hervorragende Rolle spielte. Ortschaften von reicher, historischer Ver gangenheit bergen jetzt noch viele Schätze hand werksmäßiger Erzeugnisse m einer Ausführung, die dem Menschen von heute zum Teil als Rätsel erscheint, wie es möglich gewesen ist, Arbeiten von so gediegener Kleinarbeit und von so vollendeter Schönheit fertig bringen zu können. Wenn man sich diese Arbeiten vor Augen hält, kann man verstehen, daß es bedeutungsvolle Akte waren, wenn ein Lehrling die Ohrfeigenzeit hinter sich hatte und zum Gesellen geschlagen wurde, oder wenn ein Geselle den Meisterbrief erhielt, nachdem er mehrere Jahre auf die Walze gegangen war und genügend Wind sich hatte um die Nase wehen lassen, so daß die grünen Stellen hinter den Ohren allmählich zur Ausreise gelangen konnten. Wenn ich nicht irre, zeigt der Fries in einem Saale des Berliner Rathauses, den seinerzeit der Herr Oberbürgermeister Böß den Gartenmeistern zu Ausstellungszwecken zur Verfügung gestellt )attc, wie der Lehrling zum Gesellen geschlagen wird, au anderer Stelle, wie dem Obermeister die Insignien zu seinem hohen Amte überbracht werden. -Durch die Bismarcksche Gewerbefreiheit ist diese gute Ueberlieferung zum Teil in die Brüchs gegangen, später aber durch das Haudwsrksgesetz n anderer Form erneuert worden. Dieses Ge- etz besagt, daß nur derjenige Lehrlinge auS- bildsn darf, der die Meisterprüfung bestanden hat. In unserem Berufe wird eine Prüfung nur ür die Lehrlinge generell durchgeführt, während !ine Meisterprüfung zunächst insofern besteht, als der geprüfte Gehilfe in späterer Zeit die Ober- gärlnerprüsuna machen kann, die zugleich als Meisterprüfung gilt. Wenn sich heute jemand Gärtner nenni, so bringt er damit zum Aus druck, daß er sich mit gärtnerischen Arbeiten be- äßt, sagt aber jemand, er sei Gärtnergehilfe, so limmt heut jeder Außenstehende an, daß der Be treffende eine ordentliche, gärtnerische Lehrzeit durchgsmacht und die Gehilfenprüfung bestanden hat. Der Gärtnergehilfe steht also Höher als der Gärtner, besten Herkunft und Werdegang man nicht kennt. Zieht man nun in Betracht, daß die Anfor derungen dsr heutigen Zeit in Deutschland auch eine hohe Ausbildung des Gärtnerlehrlinges ver langen, betrachtet man seiner, daß der Gärtner lehrling seine Gehilfenprüfung bestanden haben muß, um sich als Gärtnergehilfe betätigen zu können, dann muß auch dis Meisterprüfung im Gartenbau generell eingeführl »erLer» Wsum . jemand selbst ein unglücklicher Mensch ist und in seinem Berufe als Gärtner aus diesen oder jenen Gründen nichts Ordentliches gelernt hat, dann kann er nicht jahrein, jahraus Lehrliuge ein- stcllen, um diese nach Verlauf einiger Jahrs mit ungenügsuden Kenntnistcn aus dis Welt loszu- lasscn. Persönlich erblicke ich meine vornehmste Auf gabe darin, die Intelligenten der Volksschule in unseren Beruf zu bringen, ihnen den Aufstieg und die Existenz zu ermöglichen. Wenn diese durch die Hochschule dsr Praxis gegangen sind, braucht unser Vaterland um die Ernährung aus eigener Scholle nicht-bange zu sein. W. Dittmann in Eberswalde. Frage 81. Petersilie. Wir beabsichtigen, in unseren Gemüseblockhäusern während der Winterperiode, von Ende November bis Februar, Petersilie zutreiben, um die Häuser besser ausnutzen zu können. Wer kann uns raten, welche Sorte sich am besten eignet und auf welche Ernte, bei etwa 400 qm, gerechnet werden kann? Die Gemüseblockhüuser werden sonst sür Gurkenkulturen verwandt. L. I. inB. Frage 83. Sauerkirsche von Hindenburg. Welche Erfahrungen sind mit dsr Sauerkirsche von Hindenburg gemacht worden? Wie «st die Tragbarkeit? Auf welcher Unterlage trägt diese Sorte am besten? A. R. in G. Frage 68. Rhabarbersorten. Gibt es Rhabarbersorten, die, durch Same«« vermehrt, echt fallen, d. h. wie bei Teilpflanzen «in gleichmäßiges, vollwertiges Erntegut ergeben? Mir ist die Sorte The Sutton genannt wor den. Ist dies auch bei den bekannten Sorte«« wie Verb. Victoria Amerk. Riesen usw. der Fall? W. G. in F. Frage 69. Bittere Gewächshausgurten. Meine Gewächshaus gurken „Beste von Allen" sind zum Teil bitter. Woher kommt das und wie kann ich es bekämpfen? H-W- Frage 70. Moniliakrankheit bei Schatten- morellen. Welches sind die Ursache«« der Mo niliakrankheit bei Schattenmorellen und wie ist die Bekämpfung? Es handelt sich um eine größere Anlage mit älteren Bäumen. Emp fehlung einschlägiger Literatur erwünscht. M. G. i. W. Antwort 64. Weidenanpflanzung. An der Weser werden große Strecken Weide«« im Ueber- schwemmungsgebiet angelegt, die Wies««« werden rigolt und es wachsen saft alle Stecklings gut an. Eine kurze Ueberschwemmung schadet den Stecklinge«« nichts. Kätzchen sind in Jndustrie- großstädten ein sehr gutes Absatzgebiet. Pflan zen Sie auf einen halben Meter Abstand, nach einige«« Jahren müssen Sie dann Reihen her ausnehmen, weil sie zu dicht werden. Steck linge sind hier auch zu haben. W. Ewe, Höxter. Ich besitze eine gute Weideusnlage zu« Kätzchenschnitt. Sie kann voi« Oktobvr bis Mär- geschnitten werde«« und ist stets M,ergrau. Jeder, welcher diese Weiden gesehen hat, Ls! entzückt über ihr schönes Aussehen. G. Bis mann, KSln-Klettenberg. Sir Aiisgeftallung des Land- wlklschasMchen Nslprogramms Die Einzelheiten über die weitere AuSge- staltuni des landwirtschaftlichen Notprogramms sind jetzt voin Neichsernührungsministerium in einer in den letzten Wochen ausgearbeiteten Denkschrift zusammengestellt worden, die über die bereits in Angriff genommenen oder ge planten Maßnahmen wertvollen Ausschluß gibt. Die großen Teilgebiete der Landwirtschafts hilfe haben entsprechende Darstellung und Be rücksichtigung gefunden, so zunächst die Förde- rung deS Meliorationswesens, wobei es sich im wesentlichen um die Frage der Zins verbilligung handelt, die bisher sür eine Kreditsumme von rund 126 Millionen RM. ausgesprochen oder zugcsagt worden ist, Jin zweite«« Abschnitt sind die besonders wichtigen Arbeiten, zur Besserung der Verhältnisse auf dem Schlachtvieh- und Fleischmarkt geschildert, die ja in erster Linie begönne«« worden sind. Der als einmaliger Beitrag zur Behebung der gegenwärtigen außerordentliche«« Notstände in der Landwirtschaft, ii« den Haushalt für 1928 eingestellte 30-Millionen-Fonds, wird da? Schwergewicht seiner Auswirkung bei den untere«« Stelle«« haben, die unter Berück sichtigung der örtlichen Verhältnisse besonders die Marktgebiete: Milch und Molkereiprodukte, Eier, Obst und Gemüse, Kartoffeln, fördern sollen. Nach dem Plan der vorläufigsn Ver teilung der Mittel, stehen Milch und Molkerei erzeugnisse mit saft 11 Millionen, Gemüse und Obst mit 8 Millionen, Eier mit 3 Millionen und Kartosfelverwertung mit 6 Millionen an erster Stelle. Hinsichtlich dsr Rationalisicrung deS landwirlschaftlichei« GcnossensckiastSwssens, für das in den Haushalt ein Betrag von 2S Millionen NM. eingestellt worden ist, wird der Ansicht Ausdruck gegeben, daß auch dis großen Kreditinstitute ihre Mithilfe nicht ver sagen werden. Außer dsr sür di« Kredit gewährung wichtigen Abänderung dsS Gesetzes über die Rcutenbank-Krcditanstalt finden nock« die Hilfsmaßnahmen des Reichs für di« Um schuldung Erwähnung, wobei dis Vec.eüung der NmschuldungSkredite in« einzelnen dar gestellt wird. Jedenfalls gib! Ue Denkjchrisl. die auf den eingehenden Beratung«!« über die Durchführung des lattdwirt'ckisftüchcn N > Programms beruht, auch w-ri - - "nwen- a ' die in Zukunft uotwendigsn Ab-'t-n z-- " Hebung der Landwirllcha't--n-' " und Weise ihrer Jiiangrijsnahttie.
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