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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 43.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19280000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19280000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust: S. [10]-[11] von Heft Nr. 16 kleben zusammen, konnten nicht gescannt werden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 43.1928
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1928 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1928 -
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1928 -
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 17, 26. April 1928 -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 22, 31. Mai 1928 -
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1928 -
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1928 -
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1928 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1928 -
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1928 -
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 47, 22. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 48, 29. November 1928 -
- Ausgabe Nr. 49, 6. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 50, 13. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 51, 20. Dezember 1928 -
- Ausgabe Nr. 52, 27. Dezember 1928 -
-
Band
Band 43.1928
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbauwirtschaft auch gegen den Messingkäfer; und van da bis zum Ber'uche gegen das GewächSb-u ui-geneser war in der Sache leibe- kein greller Schritt. Schwierigkeit bestand aber hinsichtlich der ge setzlichen Vorschrift, nach der ursprünglich der Gebrauch des Blausäuregases überhaupt ver boten war. Erst nach und nach wurde in meh reren Etappen die strenge Vorschrift gelockert, selbstverständlich unter den nötigen Sicherungs matznahmen. Nun endlich ist erreicht, datz feder Gärtner, falls er die nölige Schulung für den Bekämvfungsgebrauch von Cyanogas hinter sich hat, die Genehmigung zur Anwendung in seinem Gewächshause erhalten kann. Auch ist möglich, datz ein dafür geschulter Mann die Vergasungen im Auftrag übernimmt Ein ernstliches Hinder nis für die Anwendung besteht also nicht mehr. Ausbildungsstellen halten die beiden Firmen Tesch und Stube in Hamburg und Hecrdt- Linglen in Frankfurt a. M. Wohin geht dcr Weg? Einstmals war Deutschland ein Ackerbau« land. Das waren behäbig«, ruhige und satte Zeiten, sofern nicht die Hohe Politik oder der hohen Herren unmittelbare Interessen wie bei Erbfolgen, Machtverlangen und dergleichen durch kriegerische Wirren Störungen brachten. Mit den technischen Fortschritten der Welt wurde unser Land genötigt, industriell zu werden. Wir durften nicht dahintenbleiben und alle technischen Erfordernisse vom Aus lände beziehen müssen. Aber der Glanz der neuen Zeit, die Herrlichkeiten und Bequem lichkeiten der Technik haben uns geblendet. Der Landbau kam in Verachtung. Die Land flucht begann. Verschrobene Toren verstiegen sich sogar zn folgender „Gedanken"-Kette: Unser ganzer Landbau ist Unsinn! Wenn wir alle Kräfte auf dje Industrie werfen, so produzieren wir so viel und so kostbar, daß wir aus der Ausfuhr nach dem Aus land« so mächtig gewinnen» daß wir den ganzen Babel von Lebensmitteln besser und feiner als durch Eigenbau vom Auslande herein- kanfen können. Solchen Blödsinn kann natürlich nur ver zapfen, wer nicht ganz so tief ins Gefüge des Wirtschaftslebens schaut, als ihm die eigene stumpfe Nasenspitze hineinzustecken möglich ist. Gleichviel aber, wie weit das Sprichwort wahr ist, daß ein Narr zehn mache — wir stecken dank unserer technisch-industriellen Verblendung schief, sitzen in der Not, verschleudern unsere Fremdgeldscheine, Devisen genannt, für Dinge, die wir selber landwirtschaftlich erzeugen kör ten, wenn wir unsere Landwirtschaft besser in Ehren gehalten hätten, und kriegen das wirt schaftliche Gleichgewicht nicht wieder heraus. Aber wie manch anderes Unheil, verzehrt sich auch dieses allgemach von selber. Die Landwirtschaft wird aufhören, ihre Volks- reservstr, die nämlich bereits erschöpft sind, an di« Industrie zu liefern. Die Industrie aber verbraucht nicht nur die Menschen rascher, macht sie früher sterben, sondern macht auch die Ehen unfruchtbarer, vielleicht nicht natur geschichtlich aber doch in der Lebensnvt und Lebenshandhabung. Also geht die industrielle Welt einem langsamen Volksabsterben unter ihren Zugehörigen entgegen, während die Land wirtschaft sich als volkszahlerhaltend bewährt. Dieser Mann war eine Kapazität auf dem Gebiete des Schiffsbaues. Er ließ ihn sofort bitten. Ein sehniger Danke«, Wohl Mitte der Fünfzig, trat ein. Er begrüßte Singer, setzte sich und sprach schnell mit kurzen Pausen. „Mr. Singer, ich sah den Stapellauf der „Bethlehem" ich komme persönlich, um Ihnen meinen Glückwunsch zu überbringen. — Aber ich habe noch etwas anderes, für Sie wahr scheinlich Wichtigeres zu besprechen. — Ich komme für meine Gesellschaft, wir interessieren uns für Ihr Schraubenboot. Ich habe den Auftrag, das sage ich Ihnen von vornherein, eins für unsere Gesellschaft zu bestellen. Aber ich muß vorerst Ihre Konstruktionszeichnungen sehen — cs ist doch alles patentiert?" „Alles, bis in die kleinste Einzelheit." „Gut — dann müssen Sie mir erklären, warum Sie nach zehn Minuten Fahrt den S.O.S.-Ruf gegeben haben." Donald Roald Odskiff setzte sich in seinen Stuhl zurück und erwartete die Antwort. Er hatte in ein paar Sätzen genug gesagt, um Singers Gedanken zum Wirbeln zu bringen. Die Snggestion, die- von diesem Mann« ausging, war so stark, daß er nicht einmal den Versuch unternahm, die Tatsachen zu ver schleiern. Singer holte die Detailzeichnungen des Schraubenbandes. Er erklärte dem Ingenieur, an welcher Stelle das Wasser bei zunehmendem Druck in das Getriebe gepreßt wurde und so ins Schisssinnere gelangte. „Das ist allerdings recht unangenehm," sagte Odskiff mit bedenklichem Gesicht, „glauben Sie, daß Sie eine Lösung finden?" „Ich denke ja — ich arbeite bereits daran, ich werde etwas finden." „Gut — ich werde also von Ihnen hören." „Können wir uns nicht über die Art des von Ihnen gewünschten Bootes unterhalten?" „Das hat keinen Zweck. Ich hoffe, Sie werden mich zu Ihrer nächsten Probefahrt einladen. Fällt sie positiv aus, kann ich Ihnen einen Auftrag in Aussicht stellen." Donald Roald Odskiff empfahl sich und ließ Singer, der über sein Unglück in die höchste Verzweiflung geriet, allein. Odskiff fuhr dann mit seinem Wagen zum Verwaltungsgebäude seiner Gesellschaft. Eine Reihe von leitenden Herren seiner und be freundeter Reedereien empfing ihn im Sitzungs zimmer. Er begrüßte die Herren mit Achselzucken. „Ncch ist es nichts — er hält cs selbst nicht für möglich, länger als zehn Minuten mit dem Ding zu fahren! — Aber trotzdem, meine Herren — die Sache ist jabelhaft, vorzüg- Es steht also der Industrie ungefähr das gleiche in Aussicht, was jetzt der Notlamps der Landwirtschaft ist. Sie wird aber die sich erhebenden Gefahren leichter als die Landwirt schaft und in gewissem Sinn« ganz stilgerecht überwinden ducch Maschinen, Techniken und Arbeitsweisen, durch welche sie die abst.rbenden Arbeitcrhecre ersetzen kann. Es wird also allgemach ein gesünderes Gleichmaß unserer Wirtschaft heranwachscn, wenn dcr Landwirt dabei bleibt, di« Bolkszahl zu tragen, und wenn er lernt, alle Forderungsmitlcl auszu nützen, welch« Natur, Wissenschaft und — — Technik ihm bieten. Ford. Der Mann bedeutet für unsre Automobil industrie eine nichts weniger als angenehme Konkurrenz und für unser Ganzes eine Ver mehrung der Arbeitslosenzahl wie alles, was von draußen hereingebracht wird, obgleich wir. es im eigenen Lande Herstellen könnten. Unser wirtschaftlicher Sinn wendet sich auch ganz und gar gegen die Meinungen, die Herr v. Opel in Frankfurt einem Ausfrager gegenüber ge äußert haben soll: daß nämlich „der neue Ford" eigentlich keine ernste Konkurrenz be deute, aus diesen und jenen Sachgründen, die hier Nebensache sind. Man muß eine solche Frag« schon etwas tiefer anpacken. Nicht dcr zehnte Teil der Käufer kümmert sich um die Einzelheiten, die Herr v. O. ausgezählt hat, so genau, daß deswegen ein Kaus herbeigesührt oder vereitelt würde. Es dürfte vielmehr zu treffen, daß ein großer Teil der Liebhaber teurer Automobil« mehr aus Neigungsgründen als aus Betriebs- und Bauverständnis kauft. Und so ehrenvoll eine Reihe von Namen unserer Industrie dasteht, wirkt doch bei vielen be strickend, datz Ford eben Ford ist, d. h., nicht bloß ein Mann der Automobile baut, sondern ein Mann, der die „senkrechte Arbeitsteilung" zwar nicht erfunden, aber die wissenschaftlichen Gesichtspunkte dieser Lehre in einem Maße und äußeren Umfang« in seine Industrie einge bettet hat, das bis dahin nie erlebt wurde, und das Produktionserfolge brachte, die ins Phantastisch« gehen. Es reizt nicht wenige, mit Diesem Ford durch irgendeinen Faden verknüpft zu sein, sich auch — und wäre es noch jo hohl — ein wenig Ford fühlen, etwas von seinem Glanz« über den eigenen, v.elleicht nichts weniger als sorbisch arbeitenden Schädel zu breiten. Das wiegt für viele schwerer, als di« Federnlängslagerung oder ein paar Liter Brennstoffersparnis. Auch der Pomp der Ford- schen Reklame tut seine Wirkung. Wenn es aber so kommt, wie Herr v. O. glaubte, an nehmen zu dürfen, daß nämlich der deutsche Preis zwar ein wenig gedrückt werde, daß aber der Fordsch« Absatz in Deutschland sür uns nicht ins Gewicht fallen müsse, so wollen wir uns freuen. Wir fürchten aber, daß die Erziehung unserer Deutschen zu Deutschen noch lange nicht genug gefestigt ist, um dem wcit- ausholend ausgezogenen Angebote eines Aus landserzeugnisses gegenüber standhaft und — deutsch zu sein. Der Gartenbau, in den nicht einmal ein Ford verwüstend eingegriffon hat, kann ein Liedlein singen von den lieben deutschen Verbrauchern, wie sie sein sollten und wie sie sind. P. Z. Persönliche Wir bitten unsere Mitglieder, uns bei der Ausgestaltung dieser Rubrik durch möglichst schnelle Berichterstattung über alle persönlichen Angelegenheiten, die für die Allgemeinheit von Interesse sind, unterstützen zu wollen. Hugo Müller s. Am 18. Mai d. I. verschied nach ganz kurzem Krankenlager im Alter von 48 Jahren unser stellvertretender Obmann Hugo Mül ler, nachdem er noch in unserer Bez.-Gr.« Sitzung am 8. Mai gesund und in voller Rüstigkeit seines Amtes gewaltet hatte. Mit seinen Angehörigen, der Gattin und zwei hoffnungsvollen Söhnen, deren einer als Gärt ner zu seiner Ausbildung in Amerika weilt, trauern die Mitglieder un'erer Bszirksgruppe um den Verlust dieses tüchtigen Fachmannes, des jederzeit hilfsbereiten Kollegen, der ganz von dem Gemeinschoftsgedanken durchdrungen uns oftmals durch seine Besonnenheit nütze. Hugo Müller war jahrzehntelang unser stellvertretender Obmann, der Vorsitzende un seres Fachausschusses bei dcr Landwirtschafts kammer in Wiesbaden, der Vorsitzende unseres Schiedsgerichts und in verschiedenen Kommis sionen tätig. Wiederholt vertrat er auch auf den Reichsverbandstagungen unsere Brzirks- gruppe und war auch dort eine bekannte, hochgeschätzte Persönlichkeit. Wir Frankfurter Berbandsmitglieder verlieren aber in ihm den lieben Freund und denjenigen, auf den wir bei seinen verhältnismäßig noch jungen Jahren Milleslungen. die Zukunft unseres Bez.-Gr.-Lebens ausge baut hatten. Hugo Müller wurde am 22. Januar 1880 als zweiter Sohn des hier wohnenden Güri- nereibesitzers Friedrich Müller geboren. Nach dem Schulbesuch erlernte er die Gärtnerei im elterlichen Geschäft, arbeitete als Gehilfe ein Jahr in der damals bekannten Grotzgärt- nerei von Petrick in Gent und ein weiteres Jahr bei Rochford in England. Nach seinem Militärjahr trat er wieder in das elterliche Geschäft ein, wo er sich bis zum Kriegsaus bruch auf dem hiesigen Hauptfriedhof beschäf tigte. Nach der Heilung einer Fußverwun dung trat er wieder in das elterliche Geschäft ein, das er bereits vorher mit seinem älteren Bruder gemeinsam übernommen hatte. Aus Rücksicht auf sein Fußleiden übernahm er nun hier den inneren Betrieb, den er bedeutend er« weiterte und modernisierte, so daß dieser Be trieb auch heute, wie früher, als erstklassig und der Neuzeit entsprechend besannt ist. Wir verlieren in Hugo Müller einen un serer Allerbesten, dessen Gedenken wir ehren wollen, und der uns und unserem Nachwuchs ein leuchtendes Beispiel dasür ist, wie ein deutscher Gärtncreibcsitzer und ein Mitglied unseres Rsichsvcrbandcs sein soll. Bez.-Gr. Frankfurt a. M. i. V. Fr. Sinai. Berichtigung. Die Meldung in Nr. 18, daß Wilhelm Zeschke, Jena, verstorben ist, entspricht nicht den Tatsachen. „Gartenläbcn und Heimkultur" ist das Organ des Bundes zur Förderung des Gartenlebens. Das vorliegende Maiheft zeigt unter „Gar tenleben" wertvolle Arbeiten von Herrn Kunst maler und Graphiker Con. Scherzer, Nürnberg: „Vom deutschen Bauerngarten und seiner Geschichte" unter „Heimkultur". Vom modernen Gebrauchs-Exlibris und neuer Familiengraphik. Reich illustriert. Programmatisch ist der Artikel deS Herrn Stadtgartendirektors Drob egg, Würzburg: „Förderung des Gartenlebens durch Sonder gärten in öffentlichen Anlagen", illustriert mit Bildern der vorbildlichen Sondergärteu der Stadt Köln. Man sieht den Kleinkindergarten, in dem sich die Mütter ungestört ihren Säug lingen widmen, den Tummelplatz der Jugend mit Sandplatz und Planschbecken, den Alt leutegarten usw. — Für die Volksgesundheit der Großstädte bedeutet die Schaffung der Son dergärten erfolgreiche Lösung einer unserer wichtigsten sozialen Fragen. — „Aus einem Großstadtschulgarten" erzählt spannend Frl. Marie Findeis, Wien. Alles in allem: Jeder Gartenliebhaber, feder Naturfreund, kurz alle werden Freude und Anregung bei der Lektüre von „Gartenleben und Heimkultur" erhalten. Un'ere Mitglieder können ihren Kunden diese Zeitschrift sehr empfohlen. V» 12 dl °/i> 13 „ °/° 14 krltttißo. sdxohSrtets ?llsn^n in ^otrenntsu karben uack dllsetmnF: «inkacch rierenblumlg xvküllt crispa . . . xoküllt ri«eublumiz p. vokrn bMg VesLvldursn Holstein). lich — nur fchwer heranzukommen. Der alte Wardfield hat sich den Mann völlig gesichert. Sie wissen, was der einmal hat . . Ein Bote klopfte an und überreichte Odskiff einen Eilbrief. Er öffnete den Brief mechanisch und sagte dabei: „Also, meine Herren, über legen wir uns, wie wir uns möglichst weit gehend sichern können. Dem Wardfield ist zuzutrauen, daß er eine eigene Reederei gründet!" Es entspann sich eine eifrige Unterhaltung, während Odskiff mit steigendem Interesse den Brief las. Als er geendet, läutete er di« Präsidentenglocke, die auf dem Tisch stand, und sagte unvermittelt: „Das Schicksal scheint uns ein besonderes Geschenk machen zu wollen. Es sendet uns durch die Hand meines Freundes Wallace C. Starret einen jungen Mann, der vorgibt, der eigentliche Erfinder des Schraubenschisses zu sein. Die Idee soll ihm von Singer gestohlen sein. Er will aber in einer Bespre chung, zu der Starret mich mit einigen Herren einlädt, ein neues Projekt vorlegen, welches das ihm von Singer gestohlene weit in den Schatten stellt. Die Pläne des neuen Schraubenbootes sollen ausgearbeitct und patentiert vorliegen. Der Erfinder heißt Win fried Wenneberg und ist ein deutscher Ingenieur." „Wirklich ein eigenartiger Zufall," murmelte der Direktor der „Shipping Board". „Wir wollen doch versuchen, den Mann mit seinen Plänen gleich hierher bringen zu lassen." „Das wollen wir jedenfalls," meinte Odskiff, ich bitte Sie aber, nicht zu viel Hoffnung in diesen Wenneberg zu fetzen. Mir kommt die Sache doch etwas phantastisch vor. Wenn der Brief nicht gerade von Starret käme, würde ich darüber lachen." Donald Roald Odskiff ließ sich mit Starret verbinden. Er sprach einige Minuten mit ihm und rief dann die Pharmazeutische Fabrik von George K- Brake an, in der Wenneberg arbeitete. Man würde ihm einen Wagen schicken, er solle aber sofort kommen. Die Herren gingen inzwischen in das Kasino der Gesellschaft und nahmen ein Frühstück ein. Da Win seine Zeichnungen und Berechnun gen in seiner Wohnung in Staten Island hatte, dauerte es wohl eine knappe Stunde, bis er mit dem Wagen, den Odskiff ihm ge schickt hatte, vor dem prächtigen Gebäude der „Shipping Board Company" am untersten Broadway hielt. Win war in strahlender Laune. Vollkommen sicher und siegesbewußt schritt er die Freitreppe des Gebäudes herauf. Dcr Portier meldet« ihn, dann wurde er in das Sitzungszimmer geführt. Die Herren waren wieder vollzählig bei sammen. Donald Roald Odskiff stellte sich vor. Man war etwas betroffen, statt des gereisten Ingenieurs einen jungen Mann Mitte der Zwanziger vor sich zu haben. Win wurde weiter vorgcstellt. . Vertreter der großen Reede reien der Welt hatten sich hier versammelt. Win war glücklich und drückte im Geiste dem alten Starret dankerfüllt die Hand. Man bat ihn, sich zu setzen. Er legte vor seinen Platz »eine große Rolle Zeichnungen und seine Be rechnungen. Auf verschiedenen Gesichtern malte sich höchste Spannung. Die meisten zeigten jedoch ungeheuchclt, datz sie ein höchst lächerliches, aber doch lustiges Fiasko dieses jungen Mannes erwarteten. Donald Roald Odskiff nahm die Präsiden- tenglocke und hob sie etwas vom Tisch, worauf sie einen feinen, slbernen Ton gab. „Mr. Wenneberg — Sie wissen, baß Mr. Wallace C. Starret Sie bei uns einführte — mit vielversprechenden Worten. Mr. Wallace C. Starret hat noch nie zu viel versprochen. — Wir alle, die wir hier versammelt sind, erhoffen Großes von Ihrer Erfindung. Ich sage Ihnen von vornherein, daß ich Singers Pläne kenne. Es hat sich alles patentieren lassen, das wissen Sie wahrscheinlich. Sein Boot hat aber versagt, sonst hätte er heute schon einen Auftrag von uns gehabt. — Sein System scheint noch einige grundlegende, be denkliche Mängel zu haben. Wir sind also vollkommen über die Schraubenschiffstheorie orientiert." Win hörte deutlich die warnende Drohung aus diesen Worten, man erwartete schon jetzt ein bestürztes Gesicht von ihm — er nickte jedoch froh und zufrieden und setzt« sich in seinen Sessel zurück. „Ich kenne das Singersche Projekt besser, als er cs kennt — es ist ja meine Idee»" sagte Win ruhig. „So sagen Sie," erwiderte Odskiff. „Können Sie uns das Versagen des Singerschen Bootes erklären?" „O ja," sagt« Win und setzte sich aufrecht an den Tisch mit einer Ruhe, die alle stutzig machte. „Ich halte es für ausgeschlossen, di« Fugen, in denen die Schraubenbänder nun einmal lausen müssen, gegen den enormen Wasserdruck abzudichtcn." „Ich sehe, Sie sind orientiert. Wenn das Singersche Projekt aber Ihre Idee ist, warum haben Sie nicht auch schon daran gedacht?'" „Als ich Singer meine Idee mitteiltc — ich war niit ihm Ml befreundet — war fie noch nicht ausgereift. Ich habe ebensowenig wie Singer daran gedacht, daß der Wasserdruck bei der Geschwindigkeit, die das Boot fährt, so ungeheuerlich wächst." „Na schön," sagte Donald Roald Odskiff gespannt, wollen Sie uns Ihr neues Projekt erklären? Es ist doch alles patentiert!" „Allerdings, ich werde schwerlich noch ein mal den Fehler machen, irgendeinem Menschen, sei er auch noch so zuverlässig, eine Ide« von einer derartigen Bedeutung anzuvertraucn, wie cs die meines neuen Schraubenschiffcs ist." Er sah sich klaren Auges in der Runde um. „Was haben Sie mit mir vor, wenn Ihnen meine Ide« gefällt? Und sie wird Ihnen sicher gefallen, denn sie löst alle bei Singer entstandenen Probleme restlos." „Wenn Sie so fragen, würde ich Ihnen einen Vorschlag machen, der natürlich nur Gültigkeit hat, wenn alle versammelten Herren damit einverstanden sind: Wir stellen Ihnen eine kleine Werft am Hudson River zur Ver« sügung. Wir würden Ihnen weiter die Mittel zum Bau eines Bootes von etwa 100 Personen an Hand geben." Die Herren nickten ihrem Präsidenten zu stimmend zu. „Ich denke, daß wir Sie mit einem festen, angemessenen Gehalt anstelle» und Sie, falls Sie Erfolg haben, mit einem bestimmten Pro zentsatz von der Bausumme eines jeden Booles, das nach Ihren Patenten erbaut ist, außerdem entlohnen. Ich denke, Sie dürften mit diesem Bedingungen einverstanden sein." „Gewiß. Ucber Einzelheiten werden wir uns noch nachträglich verständigen." Nach dieser ruhigen Antwort gab «S nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder hatte der junge Mann tatsächlich etwas ganz Besonderes, das ihn so sicher machte, oder er war ein naiver Hochstapler. Win hatte nun seine Pläne entrollt und vor sich hingelegt, er öffnet« sein Manuskript und begann die Darlegung seines Projektes. „Meine Herren! Sie alle haben gesehen, datz in dem Gedanken des Schraubenbooles, auch in der Siugerschen Form, eine Möglichkeit liegt, Geschwindigkeiten zu erzielen, die weder auf dem Lande noch in der Luft annähernd er- reicht worden sind. Ich bin durch die Beobachtung eines kleinen Lebewesens in den Gewässern Miamis auf eine andere, ähnliche, aber weit bessere Idee ge kommen. Wir Menschen können so viel von der Natur lernen! Ich will Ihnen nun an Hand meiner Zeichnungen das neue verbesserte Schranbenschisf erklären." (Fortsetzung folgt-)
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