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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19080000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19080000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 10.1908
-
- Ausgabe No. 1, 4. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 2, 11. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 3, 18. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 4, 25. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 5, 1. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 6, 8. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 7, 15. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 8, 22. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 9, 29. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1908 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1908 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1908 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1908 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1908 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1908 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1908 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1908 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1908 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1908 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1908 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1908 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1908 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1908 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1908 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1908 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1908 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1908 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1908 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1908 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1908 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1908 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 10.1908
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 10. Beilage ZU „Der Handelsgärtner." Sonnabend, den 7. März 1908. Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Haupt vers ammlung des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen im Saale der Gartenbauschule zu Dresden-Laubegast am 2. März 1908, Der Vorsitzende des Verbandes eröffnete die Versammlung 11 Uhr 30 Min. mit einem Hoch auf Se. Majestät nach Begrüssung der Erschienenen. Als neues Mitglied wurde Martin- Drewitz-Coswig als Abgeordneter der Gesell schaft Feronia-Dresden und der Vorsitzende des „Landesverbandes für das Königreich Sach sen“, T. J. Heinrich S e i d e 1 - Laubegast, be sonders willkommen geheissen. Zum Jahresbericht, den der Vorsitzende er teilte, ist zu bemerken, dass alle wichtigeren Aufgaben, die der Verband in seiner Eigen schaft als Mittelsperson zwischen der Staats regierung und dem Berufe bisher immer zu leisten hatte, der Hauptsache nach dem Aus schüsse für Gartenbau bei dem Landeskulturrate zugefallen sind, und der Verband selbst infolge dessen im verflossenen Jahre wie auch in Zukunft seine Hauptaufgabe darin sehen wird, einen Mittelpunkt für die sächsischen Garten bauvereine zu bilden und diesen gegenüber eine ähnliche Stellung einzunehmen habe, wie der Landesverband inbezug auf die sächsischen Gruppen des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands". Beide Korporationen werden für die Mitglieder des Gartenbau-Ausschusses den Stützpunkt und Rückhalt bilden und die Füh lung mit den Berufskreisen und dem Ausschüsse ständig vermitteln. Die Rechnung des Verbands weist einen Vermögensbestand von Mk. 422,53 auf, während bei der Gartenbauschule eine Gesamt-Unterbilanz von Mk. 6174,76 vorhan den ist. Die Neuanmeldungen zur Schule lassen sich in diesem Jahre besonders lebhaft an und es steht zu hoffen, dass die Neueinrichtungen (Pensionat Und einjähriger Kursus, sowie deren Verlegung nach Laubegast} sich als günstige Massnahmen erweisen werden. Der Garten bau-Ausschuss hat für das laufende Jahr zu den Lasten der Schule Mk. 6500 bewilligt. In dankenswerter Weise hat auch die Gemeinde Laubegast hierfür einen jährlichen Beitrag von Mk. 300 festgesetzt, während aus Berufskreisen neben verschiedenen Stiftungen in Höhe von ca. Mk. 1200 auch fernerhin Mk. 1000 jähr liche Zuwendungen gesichert sind. Der Voranschlag für die Gartenbauschule für 1908, der infolge der Zuwendungen balanziert, sowie auch der für den Verband, wurden gutgeheissen (von nächstem Jahre ab nahm man in Aussicht, den Beitrag pro Mit glied von 20 auf 10 Mk. herabzusetzen) und die Jahresrechnung auf Antrag der Revisoren ein stimmig richtig gesprochen, dem Rechnungsführer, Baumschulenbesitzer O.Poscharsk y-Laubegast, der Dank der Versammlung durch Erheben von den Sitzen zum Ausdruck gebracht. In den Vor stand wurden wiedergewählt die ausscheiden den Herren Sei del-Grüngräbchen und Schrön- Dresden-Reick, für den verstorbenen Handels gärtner Bley, dessen Andenken die Versamm lung in der Stille ehrte, wurde Stadtgartendirektor von Uslar-Dresden neu hinzugewählt. In das Kuratorium wurden R. Sei del-Grüngräbchen und Schmidt-Wahren wiedergewählt. An Stelle des zum Ehrenvorsitzenden des Kuratoriums gewählten Otto Mossdorf sen. in Leipzig- Lindenau wurden Hofrat Bouche-Dresden und als ausserordentliches Mitglied für Garten kunst Gartenbaudirektor M. Bertram-Dres den-Blasewitz zu Mitgliedern ernannt. Als Revisoren für die nächstjährige Rechnung er wählte man E. Sauer und Otto Arnold- Leipzig einstimmig wieder. Alle Wahlen wur den durch Zuruf vollzogen. Zu Punkt VII der Tagesordnung, Mitteilungen über die Garten bauschule, kam der neueste Jahresbericht zur Vorlage, dessen Inhalt als schriftlicher Bericht zu diesem Referate dienen konnte. Als wesent lich sei noch hervorzuheben, dass in diesem Jahre die Obergärtnerprüfung an der Schule des Verbandes, zu der sich 5 Kandidaten ge meldet haben, erstmalig stattfinden wird. Die Arbeiten sind eingegangen und zeigen nach Ausspruch des Direktors der Anstalt tüchtige Leistungen. Der neueste Jahresbericht soll auf Anregung von Th. Simm gen-Strehlen allen Obmännern der Gruppen des Deutschen Han delsgärtner-Verbandes zugestellt werden, was einstimmige Annahme fand. Zu Punkt 8 und 9, Bericht über die Wahlen zum Gartenbau-Ausschuss und Mitteilungen über dessen Arbeiten im verflossenen Jahre ergriff der Vorsitzende das Wort und dankte zunächst den Kommissaren für deren umfangreiche und ausserordentlich sachgemäss geleistete Arbeit. Im Anschluss hieran bezeichnete er es als einen Segen, dass es vor allem durch die Ge wissenhaftigkeit der Kommissare und Wahl vorsteher gelinge, versicherungspflichtige Be triebe, die den Vertrauensmännern der Berufs genossenschaft durch irgend welchen Zufall entgangen sind, zu ermitteln und zur Beitrags leistung heranzuziehen. Als wesentliche Ar beiten des Gartenbau-Ausschusses bezeichnete er die Behandlung folgender Fragen: Grund wertsteuer, Wertzuwachssteuer auf dem Gebiete des Gartenbaues, Definition der Begriffe „Gar tenbau", „gewerbliche Gärtnerei", „Landschafts gärtnerei“, Tarifangelegenheiten, Bodenheizung, Aufschliessung der Kammergüter für Zwecke des Gartenbaues, Ein- und Verkaufsgenossen- schäften. Soweit diese unseren heimischen Gartenbau eng berührenden Angelegenheiten in den Beratungen des Ausschusses Erledigung gefunden haben, sind sie sowohl vom Landes kulturrat durch seinen Beitritt (Grundwert-, Rein gewinn-, Wertzuwachssteuer) und dem Königl. Ministerium in der Auslegung des Gartenbau- Ausschusses gutgeheissen worden. Der Vor sitzende des Landesverbandes sprach zu Punkt 10 (Verschiedenes) seine ernsten Besorgnisse aus inbezug auf die Schwierigkeit, bei einer eventuellen Unterstellung der Gärtner unter die Reichsgewerbeordnung die für die Bedürfnisse der Gärtnerei entsprechende Formulierung der einzelnen Paragraphen finden zu können; gleich zeitig gab er unter Beifall der Versammlung seine Meinung dahin kund und drückte die Hoffnung aus, es möge ein Weg gefunden wer den, der sowohl für Arbeitnehmer als auch Ar beitgeber gangbar sei und die tatsächlich be stehende Unsicherheit in dem Verhältnisse zu einander zu beseitigen vermöge. Alle Berichte wurden mit lebhaftem Interesse entgegengenom men und nach einem Rundgange durch die Räume der Gartenbauschule, deren Einrich tungen allseitig befriedigten, vereinigte gegen .31/2 Uhr ein kleines Mahl die Teilnehmer wie der im Saale der Anstalt. Aus unserm Versuchsgarten. Von G. Wendt-Rötha. IX. Bohnen. Welche hervorragende Wertschätzung die Bohnen unter den verschiedenen Gemüsesorten und im Handel haben, ergibt sich am besten aus den meist sehr grossen Sortimenten, welche alle bedeutenden Samenzüchter und Samen händler führen. Ihre vielseitige Verwertungsart für Küche und Haus, ganz besonders aber der Massenverbrauch in Konservenfabriken, ergeben von selbst den Anbau im grossen und danach immerhin eine ganz rentable Verwertung. Die meisten Rücksichten, welche wir bei der Aus wahl einer Sorte, besonders für den Gross anbau zu nehmen haben, richtet sich deshalb besonders nach der beabsichtigten Verwertungs art und es kommt bei dem vorherrschenden Grünverkauf oft weniger darauf an, da der Samen in diesem Falle nie ausgebildet sein darf, ob derselbe vorher weiss, bunt oder schwarz war. Fleischige und zartschotige Sorten von grosser Ertragsfähigkeit haben stets für den Handel den Vorzug und lassen sich zu allen Zwecken gut verwerten. In neuerer Zeit sind besondere Rücksichten auf die An zucht von Sorten mit „fadenlosen Schoten“ genommen und zwar mit vorzüglichem Erfolg. Diese Sorten sind von ausserordentlicher Zart heit und erleichtern vor allem auch die Regie kosten bei der Herstellung der Einmachbohnen. Die unten angeführten Bohnen gehören jeden falls mit zu den wertvollsten bekannten Sorten oder Neuzüchtungen und können zu Versuchs zwecken bestens empfohlen werden. Buschbohnen. Blassgelbe Hinrichs Riesen, fadenlose. Einsender: Chr. Bertram-Stendal. Diese Neuheit reiht sich würdig den besten Sorten an. Im Wuchs und sonstigen Aufbau der alten Hinrichs Riesen ähnlich, eher noch etwas breitlaufender, ist der Ertrag an Schoten sehr ergiebig. Die Schoten sind etwas kleiner als dieselben der alten Sorte, blassgelb, fleischig und vollkommen fadenlos. Die Sorte ist ganz besonders wertvoll für feineren Haushalt und Konserven. Bei regnerischem Wetter leidet sie etwas unter Befall. Neue weissgrundige Hinrichs Riesen ohne Fäden. Einsender: Chr. Bertram-Stendal. M. Komacker-Wehrden. Stenger & Rotter-Erfurt. Diese Sorte ist von hochstaudigem Wuchs, wie die alte gleichen Namens, aber im all gemeinen nicht so robust wie letztere im Wachstum. Die langen, geraden und fleischigen Bohnen sind ganz ohne Fäden und haben her vorragenden Wert für Konservenfabrikation und für den Markt. Sie gehört zu den besten und reichtragendsten Sorten. T h u r i n g i a (Riesen-Zucker-Brech-). Einsender: M. Komacker-Wehrden. Stenger & Rotter-Erfurt. Diese Neueinführung ist von hervorragendem Wert für den Grossanbau und Markt. Es ist ein verbessertes Produkt der alten weissen Hinrichs Riesen. Hochstaudig und kräftig im Wuchs und reich behangen mit langen, schmalen und runden, dickfleischigen Schoten. Sie ge hört zu den dankbarsten und widerstands fähigsten Sorten. Rotbunte von Trousseau. Einsender; G. Jaensch & Co.-Aschersleben. Die Sorte bleibt niedrig und breitlaufend im Wuchs und bildet feinlaubige, kleinere Büsche. Die Schoten sind mittelgross, dick fleischig, meist fadenlos und sehr zart. Die Sorte gibt reiche Erträge und bleibt gesund im Wuchs. Flageolet, blassgelbe, frühe, ohne Fäden, Einsender: M. Grashoff-Quedlinburg. Die sämtlichen Flageolet-Arten sind als wert volle und reichtragende Handelssorten bekannt und sehr verbreitet und gehören hauptsächlich zu den späteren Arten. Diese Sorte hat neben dem kräftigen, gesunden Wuchs und reicher Tragbarkeit, noch den Vorzug, dass sie früher geerntet werden kann und die Schoten zu den jetzt beliebten „ohne Fäden“ gehören. Die Sorte verdient jedenfalls allgemein angebaut zu werden. Wachs-Gold-Gretchen. Einsender: Stenger & Rotter-Erfurt. Diese Wachsbohnensorte erlangt neben grosser Fruchtbarkeit einen besonderen Wert für den Anbau dadurch, dass sie auch bei anhaltend schlechtemWetter, gegenüber den meisten Wachs bohnensorten, frei von Befall und frei von Rost flecken an den Schoten bleibt. Sie ist von schönem hochstaudigen Wuchs und vollbehangen mit graden breiten Schoten. Sie unterscheidet sich fast nicht von einer älteren sehr guten Sorte, welche unter dem Namen „Goldregen“ im Handel ist. Refuge-Wachs ohne Fäden. Einsender: Gebrüder Dippe-Quedlinburg. Eine ganz schwachwüchsige, niedrig bleibende Sorte mit breitlaufenden Zweigen. Die Büsche sind reich behangen mit kleineren, dickfleischigen, sehr zarten Schoten, welche sich besonders für die feinere Küche eignen. Eine vortreffliche Sorte, aber gegen Regen sind die Stauden empfindlich und leiden von Befall. Delikatess-Wachs-Brech-. Einsender: G. Jaensch & Co.-Aschersleben. Diese kräftige und breitwüchsige Sorte ist zum allgemeinen Anbau sehr zu empfehlen und von grosser und dabei früh eintretender Frucht barkeit. Die Schoten sind mittelgross, etwas schnabelförmig, sehr fleischig und ohne Fäden, Eine vorzügliche Salatbohne und wertvoll für den Handel. Stangenbohnen. Marktbeherrscher. Einsender: Stenger & Rotter, Erfurt. Wenn eine Bohnensorte obigen Namen führt, so muss man unbedingt etwas vorzüg liches von ihr erwarten können und hier ist es auch so, mit Recht. Diese kräftig und frisch wachsende und hoch rankende Sorte ist ausser ordentlich reich behangen mit langen, geraden, mittelbreiten Schoten, fast ganz ohne Fäden. Die Pflanzen sind unermüdlich im Ansatz und bleiben bei jeder Witterung gesund. Eine der besten, mittelfrühen, grünschotigen Zucker- Brechbohnen. Lamberts Ohnegleichen, Einsender: G. Jaensch & Co. A-G., Aschersleben. Diese hochfeine, unermüdlich volltragende und schnell wachsende Sorte ist gleichfalls sehr zu empfehlen. Jedenfalls haben wir in ihr auch eine vorzügliche Einmachebohne. Die vollsaftigen und dickfleischigen, langen Schoten Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — InKönigsberg wird am 24. Mai eine Aus stellung für Handwerkstechnik und landwirtschaft- licheGewerbe eröffnet, an welche auch der Garten bau angegliedert werden soll. — In Lübeck sol len die organisierten Gärtnergehilfen infolge der Nichtanerkennung des neuen Lohntarifs aus ständig sein. — Zur Förderung des Obstbaues in Thüringen wurde von den Delegierten der Obstbauvereine des Landkreises Erfurt, sowie der angrenzenden Staaten ein „ Thüringer Zentral- Obstbauverein“ ins Leben gerufen. — Der Kreisverband pfälzischer Obstbau vereine be schloss, zur Feier des 25 jährigen Jubiläums im Herbst d. J. in Pirmasens eine Obstbau-Aus stellung zu veranstalten. — Die für Westfalen und Lippe in Bielefeld geplante Obst- und Gemüseausstellung findet in der Zeit vom 13. bis 19. Oktober statt, — Die Türkei gestattete unter Aufhebung der einschränkenden Be stimmung die Einfuhr von Bäumen, Sträuchern, Pflanzen und Knollen als Frachtgut, sowie in Postpaketen über Saloniki. — Die Schmarotzerpilze im Innern der Orchideenwurzeln, die nach einer Entdeckung des französischen Botanikers Noel Bernard für die Keimung der Orchideen unbedingt not wendig sein sollten, sind nach neueren Fest stellungen von Guerney-Wilson und Fulton in London ohne Enfluss auf den Keimungs vorgang. Dies hatten auch bereits früher fran zösische Orchideenkultivateure herausgefunden, die damit Versuche angestellt hatten. Da vor etwa sechs Jahren im „Handelsgärtner“ hierüber Mitteilungen gemacht wurden, sei hier auf das negative Ergebnis hingewiesen. — Amerikanische Samenkataloge. Auf die allerdings etwas phantastisch klingende Be hauptung eines Anonymus hin, der die Druck kosten eines amerikanischen Samenkataloges auf zwei Dollars schätzte, gibt ein anderer, anscheinend doch besser orientierter Verfasser in „Flor. Exchange“ folgende ungefähre Statistik über die Zahl und die Kosten der in Nord amerika alljährlich verbreiteten Samenkataloge. Es gibt dort etwa 250 Firmen, die Kataloge von einiger Bedeutung herausgeben. Bei den 50 bis 75 grössten dieser Firmen schwankt die Auflage zwischen 25 000 bis 400 000 Stück, während der Rest der verbleibenden 175 bis 200 Samenhändler es kaum höher als bis zu einer Jahresauflage von 10 000 Stück bringt. Bei keiner dieser Firmen dürften die Kosten des Verzeichnisses, Porto mitgerechnet, mehr als 2000 Dollars betragen. Es gibt ausserdem noch einige hundert kleinere Firmen, die Ver zeichnisse geringeren Umfanges drucken lassen, dafür aber nicht mehr als 250 bis 300 Dollars verausgaben. Selbst hochgeschätzt würde sich die Zahl der jährlich in den Vereinigten Staaten verbreiteten Kataloge auf sieben und eine halbe Million belaufen, deren Gesamtherstellungskosten auf etwa ein und eine viertel Million Dollars berechnet werden. Demnach ergibt sich ein Mittelwert von 15 bis 20 Cents für den Katalog. Diese Berechnung klingt nicht unwahrscheinlich, denn die grösseren deutschen Firmen werden ebenfalls, je nach Auflagehöhe, 20 bis 40 Pfg., die Mehrzahl aber nicht mehr als 15 bis 25 Pfg. pro Exemplar ihrer Kataloge aufwenden. Zieht man dann die meist um das Doppelte höher zu veranschlagenden Preise in Nordamerika in Betracht, so ergibt sich für beide Länder un gefähr das gleiche Verhältnis, oder die Unkosten sind in Amerika nur um ein geringes höher. — Die Ananas-Wein-Bereitung in Austra lien ist im Zunehmen begriffen. In West indien spielt der Ananaswein, ebenso wie ein aus Ananas bereiteter Branntwein, längst eine begehrte- Ware. Für Australien war diese Zu bereitung bis vor kurzem eine neue Industrie. Man will ihr jedoch jetzt grössere Bedeutung geben, da sich der Ananaswein in der Sommers zeit als ein vorzügliches Erfrischungsmittel herausgestellt hat. Auch eine Essenz, die man zur Herstellung des Fruchtweines mit sich führen kann, wird von den australischen Fabri kanten in den Handel gebracht. — Eine Preiserhöhung sämtlicher Garten bau-Erzeugnisse, besonders aber der Topf pflanzen und Kränze, beschlossen die Baseler Handelsgärtner, welche mit ihren Frauen eine grosse Versammlung in dem dortigen „Zentral- Cafe" abhielten. Ausserdem wurde eine sieben- gliedrige Kommission gewählt, die den öffent- lichen Markt bewachen und für ordnungsgemässe Durchführung der Mindestpreise Sorge zu tragen hat. An alle Gärtner von Basel und Um gebung wurde ein Aufruf erlassen, diese Be wegung zu unterstützen. — Zur Hebung des Gemüsebaues in Süd-Europa werden ständig Anstrengungen gemacht. Das Handels- und Ackerbauministerium in Sofia hat beschlossen, bulgarischen Gärtnern unentgeltlich Samen von noch unbekannten, doch leicht heranzuziehenden Gemüsearten zu über lassen, damit diese im Lande verbreitet werden. — Die Bosnische Regierung dagegen veran staltet in der Landeshauptstadt Sarajewo einen Vortrags-Zyklus über Gemüsebau, um diesen bei den Landleuten im grossen einzu führen und mit der Zeit exportfähig zu gestalten. — Wie fördern wir die Ausbildung unserer Lehrlinge und Gehilfen? Diese Frage behandelte kürzlich der Vorsitzende J. W. Hellbach-Herzogenrath des „Vereins der Handelsgärtner des Regierungsbezirkes Aachen“. Er empfahl, der Einrichtung von gesonderten Fortbildungsklassen für Gärtner lehrlinge und jüngere Gehilfen näher zu treten und sich zur Erreichung dieses Zieles mit den massgebenden Behörden in Verbindung zu setzen. Vor allem hob der Referent hervor, dass nicht genug darauf hingewiesen werden kann, und das Publikum dahin aufzuklären sei, dass nie mals minderbegabte oder gar schwache, kränk liche junge Leute sich der Gärtnerei zuwenden sollten, da diese heute an die Intelligenz und körperliche Tüchtigkeit hohe Ansprüche stelle. Sehr wünschenswert sei es aber, dass der Gärtnerei aus Bürgerkreisen wieder mehr Lehr linge zugeführt würden, als das in der letzten Zeit der Fall sei. — Die mangelhafte Treibfähigkeit der Hya zinthen bildete vor einigen Tagen einen wichtigen Gegenstand der Beratung anlässlich der Versamm- lung der Verbandsgruppe Posen, die in Brom berg am 19. d. Mts. stattfand. Die Hyazinthen liefern in diesem Jahre überall ein schlechtes Ergebnis; es wird daher angenommen, dass eine Krankheit sich in Holland verbreitet hat, welche als die Ursache für diese Erscheinung zu be trachten ist. Von verschiedenen Firmen sind Hyazinthen zur bakteriologischen Untersuchung dem Kaiser Wilhelm-Institut in Berlin über geben, doch ist die Prüfung noch nicht abge schlossen, das Ergebnis dieser Untersuchung soll erst später bekannt gegeben werden. — Die französische Regierung hat 795000 Franken für Beteiligung des Staates an der franko - britannischen Ausstellung in London ausgeworfen. Von dieser Summe entfallen allein 100000 Franken auf das französische Ackerbauministerium. — In Marseille findet in der Zeit von April bis Oktober eine Ausstellung statt, welche die verschiedenen Anwendungsarten der Elektrizität in Industrie, Land- und Haus wirtschaft veranschaulichen soll. Dabei ist der Landwirtschaft ein weites Feld eingeräumt und auch der Gartenbau hat seine eigene Abteilung.
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