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4 Cassel. Der Januar hat hier ungünstig abge schlossen. Das Geschäft liess in allen Teilen recht zu wünschen übrig. Doch dürfte die Witterung viel Schuld daran tragen. Es war im allgemeinen eine flaue Zeit. Blütenpflanzen wurden bei dem trüben, kühlen Wetter nicht viel angeboten. Bessere Blüten sträucher fehlten, zumal schöner Flieder. Auch krautartige Pflanzen gab es nicht viel; Hyazinthen und Tulpen sind nun in besserer Qualität zu haben, Maiblumen gab es viel; der Absatz liess trotz der niedrigen Preise recht zu wünschen übrig. Das Blattpflanzengeschäft befriedigte ebenfalls nicht. In der Binderei gingen die Aufträge nur mittelmässig ein, auch Tafeldekorationen wurde wenig verlangt. Die Trauerbinderei hatte zwar einen grösseren Um satz zu verzeichnen, doch wird in der Ausführung mehr als sonst gespart. Von deutschen Schnitt blumen behauptet Flieder den Preis, während Mai blumen aussergewöhnlich billig sind. Die Sendungen aus der Riviera kamen in schöner Qualität bei mitt leren Preisen an, nur Veilchen sind teuer. Kiel. Der Geschäftsgang befriedigte bis Ende des Vormonats; Blütenpflanzen aller Art wurden ver hältnismässig wenig angeboten, besonders fehlte es an Hyazinthen und Azaleen, die sich nicht gut treiben liessen. Tulpen, Maiblumen etc. gab es reichlich, auch Cyclamen wurden teilweise noch in schöner Qualität offeriert. Das Blattpflanzengeschäft trat etwas mehr hervor, und zwar waren es meist Kentien, Phoenix und Araukarien, die verlangt wurden. Die Binderei hatte einigermassen zu tun, besonders die Fest lichkeiten zu Kaisers Geburtstag riefen einen grösseren Bedarf hervor. Der Umsatz von Trauergewinden, besonders Kränzen, befriedigte im Durchschnitt gleich falls. Hiesiger Flieder wurde von Mitte Januar in sehr schöner Ware angeboten, auch Maiblumen und gelbe Narzissen gab es genügend. Die Rivierablumen trafen gleichfalls gut ein, die Sendungen erreichten nicht den Umfang anderer Jahre, ausserdem werden höhere Preise gefordert. Abgesehen von einigen kurzen Frostperioden herrschte meist im Vormonat regnerische und stürmische Witterung vor. Erfurt. Im Vormonat trat durchschnittlich recht wenig Verkaufslust hervor. Blühende Topf pflanzen gab es reichlich, doch liess der Bedarf häufig zu wünschen übrig, besonders in der ersten Hälfte des Januar. Hyazinthen kamen durchschnitt lich in mangelhaftem Zustande zum Angebot, der Ertrag war nur gering. Dagegen gab es Maiblumen und Tulpen reichlich, Cyclamen und Cinerarien kamen genügend auf den Markt und wurden auch gern gekauft. Phoenix und Araukarien wurden ebenso wie andere Blattpflanzen nur vereinzelt ver langt. Da nur wenig Festlichkeiten vorlagen, be friedigte auch der Umsatz in der Binderei nicht. Erst Ende des Monats trat eine geringe Besserung ein. Andauernd gut, zum Teil bedeutend, hatte die Trauerbinderei infolge der grossen Sterblichkeit zu tun. Flieder wurde in schöner Ware angeboten, auch Maiblumen sind reichlich vorhanden. Aus dem Süden trafen sehr umfangreiche Sendungen zu mässigen Preisen ein. Die Qualität kann als ausser gewöhnlich gut bezeichnet werden. Die Witterung war für den Geschäftsgang zeitweilig nicht günstig. Wir hatten wiederholt strenge Kälte und reichlich Schnee, nur wenige Tage brachten Wärme und Sonnenschein. Chemnitz. Die ersten Wochen des neuen Jahres brachten keinen zufriedenstellenden Umsatz. Blühende Pflanzen gab es ausreichend, doch war wenig Bedarf vorhanden. Hyazinthen sind in guter Qualität immer noch knapp. Tulpen und Maiblumen dagegen gab es im Ueberfluss, so dass nur billige Preise verlangt werden konnten. Schön wurden ferner Cyclamen, weniger Cinerarien, Myosotis usw. ange boten. Das Blattpflanzengeschäft ist gleichfalls nicht nennenswert. Die für festliche Arrangements hier eingehenden Aufträge befriedigten nicht, auch der Umsatz in Kränzen konnte besser sein. Es scheint, als wenn das eingerichtete Krematorium viel Schaden verursacht. Von deutschen Schnittblumen gibt es äusser Flieder und Maiblumen, die in grossen Massen auf den Markt kommen, Lilien, Cyclamen, Narzissen usw. Aus dem Süden traf genügend Ware zu mässigen Preisen und in guter Qualität ein. Die Witterung zeigte eine grosse Unbeständigkeit, wir hatten häufig Regen und Schneefälle, sowie Kälte bis zu 14° R. Dessau. Der Absatz liess im Vormonat recht zu wünschen übrig. Es gab in Blütenpflanzen wenig Vorrat, doch trotz des geringen Angebotes reichte cie Ware vollständig aus. Kamellien und Flieder wurden genügend angeboten, Azaleen fehlten in vollblühenden Pflanzen. Von Hyazinthen konnte man gleichfalls nur geringe Ware sehen. Cyclamen gab es genügend, Veilchen kamen wenig auf den Markt. Blattpflanzen wurden nur vereinzelt verlangt. Die Festbinderei hatte einigermassen zu tun, ebenso lagen durchgängig gute Aufträge für die Trauerbinderei vor. Maiblumen und Flieder kamen viel zur Ver wendung, doch wurde über die Qualität des letzteren viel geklagt. Veilchenblumen gab es ebenfalls aus reichend. Aus dem Süden kamen die Sendungen meist in gutem Zustande und preiswert an. Wir hatten zu Anfang des Januar Kälte, dann trat zeit weise Tauwetter ein, selten schien die Sonne. Westdeutschland. Krefeld. Das Geschäft verlief im Januar recht still. Das Angebot in Blütenpflanzen kann als be deutend bezeichnet werden, die Nachfrage dagegen war nur gering. Alle Blütensträucher kamen ge nügend zum Angebot, nur Kamellien fehlten. Die Qualität der Hyazinthen wird im allgemeinen recht ungünstig beurteilt. Von Cyclamen, Myosotis etc. kam genügend auf den Markt. Das Blattpflanzen geschäft liess zum Teil auch zu wünschen übrig, es war im Verhältnis meist geringe Nachfrage. Die Binderei hatte nur mässig zu tun und war nur zu weilen besser beschäftigt; ebenso wie der Umsatz von Trauerarrangements zeitweise befriedigte, im ganzen aber als schwach bezeichnet werden kann. Deutsche Schnittblumen gab es genügend, auch aus dem Süden trafen bedeutende Massen in schöner Qualität ein. Duisburg. Der Absatz befriedigte im Januar ebensowenig wie die erzielten Preise. Für Topf pflanzen wurden infolge des geringen Angebots noch eher gute Preise gezahlt, doch sind die Treibresultate bei Hyazinthen und Azaleen durchaus unbefriedigend. Tulpen und Maiblumen gab es im Ueberfluss, ausser dem liefern die Holländer gegenwärtig La reine- Tulpen zu Spottpreisen, das Hundert zu Mk. 1,—. Krautartige Pflanzen werden in diesem Jahr sehr wenig angeboten. Auch, das Blattpflanzengeschäft hielt sich in mässigen Grenzen. Für die Festbinderei lagen nur selten lohnende Aufträge vor, während die Trauerbinderei in der zweiten Hälfte des Monats fast andauernd gut zu tun hatte. Deutsche Schnitt blumeri gab es ausreichend, nur ist erste Qualität Flieder auffallend knapp. Aus dem Süden traf an fänglich zu hohen Preisen genügend Ware ein, doch wirken die täglichen Auktionen in Köln sehr nach teilig auf den Handel ein. Wir hatten andauernd Frostwetter und wenig Schnee. Aachen. Der Januar brachte keinen zufrieden stellenden Umsatz. Das mässige Angebot von Blüten pflanzen genügte vollständig. Die Blütensträucher liessen sich schlecht treiben, so dass die Qualität keineswegs zufriedenstellend war. Tulpen und Mai blumen wurden oft zu Spottpreisen angeboten, prima Hyazinthen fehlten vollständig. Von den kraut artigen Pflanzen sind nur Primula obconica in schöner Qualität anzuführen. Das Blattpflanzen geschäft war kaum beachtenswert, nur Farne, die fehlten, wurden etwas mehr begehrt. In der Fest binderei fehlten gleichfalls lohnende Aufträge, auch die Trauerbinderei hatte nur mässig zu tun. Es er mangelte an Flieder in guter Qualität, Maiblumen wurden übermässig reichlich angeboten. Die Einfuhr aus Südfrankreich und Italien kann als reichlich be zeichnet werden, die Preise hielten sich in mittlerer Höhe. Der Januar brachte meist trübe kalte Tage, das Thermometer fiel bis 12 Grad unter Null. Dortmund. Das Geschäft verlief im Januar zufriedenstellend. Blühende Topfpflanzen wurden mässig angeboten, und was vorhanden war, erzielte einen annehmbaren Preis. Azaleen und Flieder gab es genügend, dagegen fehlte Prunus; Hyazinthen sah man in I. Qualität noch wenig, dagegen sind die Tulpen, Maiblumen und gelben Narzissen sehr schön. Die Cyclamenvorräte wurden schon im Dezember vollständig geräumt. Alle krautartigen Pflanzen fehlen noch ganz. Für die Festbinderei lagen be friedigende Aufträge vor, auch hatte die Kranzbin derei andauernd flott zu tun. Äusser Flieder und Maiblumen kamen noch Hyazinthen und Narzissen in sehr schöner Ware zum Angebot. Auch aus der Riviera trafen die Sendungen meist tadellos zu mässigen Preisen ein. Die Witterung befriedigte im Januar nicht. Wir hatten meist nasskalte, unfreund liche Tage und wenig Sonne. Bonn. Der Monat Januar brachte einen be friedigenden Geschäftsgang. Blühende Pflanzen gingen zu guten Preisen flott ab; Ueberfluss war nicht vorhanden. Azaleen gab es nicht so viel, ebenso Kamellien, während Flieder und Prunus reichlich auf den Markt kamen und Cyclamen nun zu Ende gehen. Tulpen und Maiblumen sind infolge des grossen Angebotes billig. Die Hyazinthen lassen sich nun besser treiben, doch sah man bis vor kurzem nur ganz geringe Ware. Cinerarien und Myosotis, überhaupt alle krautartigen Pflanzen werden hier wenig gezogen. Blattpflanzen gingen ziemlich gut ab, Araukarien weniger. Die Binderei war durch Bälle und andere Festlichkeiten ziemlich be schäftigt, und auch das Kranzgeschäft stellte zeitweise höhere Ansprüche, nur wurden mehr billige Sachen verlangt. Von hiesigen Schnittblumen wurden Flieder und Maiblumen reichlich zu mässigen Preisen an geboten, ausserdem sind Lilien und Cyclamen zu er wähnen. Aus dem Süden traf viel Ware zu mässigen Preisen ein, doch leiden die Blumenhandlungen sehr unter den Auktionen einer Kölner Firma. Wir hatten durchgängig hohe Kälte und viel Schnee, doch auch warme, sonnige Tage zu verzeichnen. Mainz. Die Geschäftslage kann als befriedigend bezeichnet werden. Das Angebot von Blütenpflanzen genügte vollauf, ebenso der Absatz. Azaleen, Ka mellien und Flieder gab es genügend, doch Primeln nur vereinzelt. Von Hyazinthen fehlte sehr erste Qualität, Tulpen dagegen sind schöner, und Mai blumen in solchen Massen, wie keinen Winter zuvor. Cyclamen gehen nun auch zur Neige, alle anderen krautartigen Sachen wurden wenig angeboten. Blatt pflanzen wurden, wie 'immer im Januar, nur in kleineren Mengen abgesetzt. Die Festbinderei hatte leidlich zu tun, dagegen lagen infolge zehlreicher Trauerfälle für die Trauerbinderei viel Aufträge vor. Das Angebot von deutschen Schnittblumen trat mehr hervor als andere Jahre. Die Qualität der süd französischen Rosen und Nelken ist gut und die Preise sind zurückgegangen. Wir hatten anfänglich nasskaltes Wetter, dann meist Frost, dabei oft Nebel und wenig Sonne. Süddeutschland. München. Die andauernd kalte und trübe, vorwiegend windige und dabei sonnenlose Witterung im Januar hat auf den Geschäftsgang recht nach teilig eingewirkt, so dass die Nachrichten im allge meinen nicht günstig lauten. An blühenden Sträu chern, vor allem Azaleen und Flieder fehlte es, Hyazinthen gab es genug in mittlerer Qualität, da gegen Maiblumen und Tulpen reichlich und schön. Veilchen und Cinerarien sah man nur vereinzelt; Blattpflanzen waren gleichfalls nur wenig begehrt. Für grössere Blütenarrangements lagen gleichfalls nur wenig Aufträge vor. Dagegen wurden eher lose Blumen und einfache Sträusse, zumal bei Beginn der Karnevalszeit, gut abgesetzt. Der Verkauf von Kränzen und der Eingang von Bestellungen für Trauerarrangements war bedeutend, zumal viel Todes fälle in allen Kreisen der Bevölkerung vorkamen. Von deutschen Schnittblumen sind eigentlich nur Flieder und Maiblumen zu erwähnen, alles übrige gab es nur wenig. Die Eingänge aus dem Süden sind bedeutend und die Preise hielten sich in mitt lerer Höhe. Dabei liess die Qualität, besonders der Rosen und Nelken, nichts zu wünschen übrig. Nürnberg. Die lange Karnevalszeit beeinflusst den Geschäftsgang nachteilig. Es wird meist über mässigen Umsatz geklagt. Blühende Topfpflanzen gab es zu Anfang des Vormonats nicht ausreichend, erst später wurden Azaleen, Flieder etc. reichlich angeboten. Maiblumen und Tulpen waren in guter Qualität zu haben, bei Hyazinthen dagegen fehlte andauernd prima Ware. Das Blattpflanzengeschäft muss, den Verkauf einiger Phoenix ausgenommen, als recht unbedeutend bezeichnet werden. Auch Tafel dekorationen, lose Blumen etc. wurden nur wenig verlangt. Die Trauerbinderei hatte gleichfalls selten flott zu tun, zumal fehlte es an Aufträgen für grössere Arbeiten.. Ausgenommen Maiblumen, wurde Flieder in schöner Ware ausreichend angeboten, sonst sah man wenig deutsche Blumen; dagegen trafen die Sendungen von der Riviera reichlich und in schöner Qualität ein. Würzburg. Der Verbrauch erreichte im Ja nuar kaum eine mittlere Höhe. Hyazinthen sowohl, wie auch Tulpen konnten nur in kleinen Mengen ab gesetzt werden, während alle Blütensträucher nur wenig angeboten wurden. Das Angebot in kraut artigen Pflanzen genügte, dagegen war der Umsatz in Blattpflanzen ziemlich gering. Die Festbinderei hatte durchgängig flott zu tun, noch mehr aber trat die Trauerbinderei hervor; an manchen Tagen gingen die Bestellungen reichlich ein. Veilchen werden, in diesem Jahre auffallend wenig angeboten, doch gibt es Flieder und Maiblumen genügend. Aus der Riviera trafen die Sendungen in sehr schöner Qualität zu mässigen Preisen ein. Wir hatten fast den ganzen Januar hindurch strengen Frost, dabei 6—16 Grad Kälte und wiederholt Schneefall. Augsburg. Im Januar fehlten dieses Jahr sehr die Hausbälle und andere grössere Festlichkeiten, überall tritt Sparsamkeit hervor. Jedenfalls wird der Umsatz kaum die Höhe des Vorjahres erreicht haben. Azaleen kommen in sehr schönen Pflanzen zum An gebot, auch Flieder, Prunus und alle sonstigen Blüten sträucher gab es ausreichend. Nur schöne Hyazin then sind rar und bei den Maiblumen fehlte erste Qualität. Während für Tafeldekoration wenig loh nende Aufträge vorlagen, wurden einfarbig bepflanzte Jardinieren gern gekauft. Kränze gingen nur zu billigen Preisen ab. Deutscher Flieder ist in schöner Qualität ausreichend zu haben; die Warmwasser behandlung hat sich auch hier vortrefflich bewährt. Die südlichen Blumen trafen schön ein und waren durchschnittlich teuer. Stuttgart. Das Januargeschäft liess recht zu wünschen übrig. Azaleen und Erica hiemalis, wie auch Flieder, Kamellien etc. wurden reichlich an geboten, Tulpen treiben sich gut, Maiblumen da gegen schlecht, und die Hyazinthen liessen, gleich viel ob französischen oder holländischen Ursprungs, recht zu wünschen übrig. Krautartige Pflanzen wurden nur wenig angeboten. Die bedeutenden Vorräte in Blattpflanzen sind so ziemlich durch den Herbst versand geräumt, so dass gegenwärtig in guter Ware Mangel ist. Die Binderei hatte in jeder Hinsicht nur mässig zu tun. Der Flieder treibt sich auch nicht besonders, so dass verhältnismässig wenig Vor rat vorhanden ist, dagegen gibt es hier Nelken in sehr schöner Ware. Die Eingänge aus der Riviera sind gut, aber teuer. Die Witterung ist ziemlich kalt, doch kaum als für Januar ungünstig zu be zeichnen. Heilbronn. Das Geschäft ist hier nach den Feiertagen und Neujahr gewöhnlich recht flau, zu mal da allgemeine Geldknappheit zu konstatieren ist. Von blühenden Pflanzen kamen nicht allzu grosse Vorräte in Frage. Prunus wird nicht so früh ge wünscht, Flieder dagegen und Azaleen gab es in recht schöner Ware. Die Hyazinthen liessen sich schlecht treiben, es gab manchen Ausfall, besser entwickelten sich die Tulpen, auch Maiblumen kamen gleichmässig zur Blüte; äusser Cyclamen und Primeln kamen noch die letzten Sätze von Lorraine-Begonien zur Verwendung. Die Festbinderei hatte nur mässig zu tun, auch der Absatz in Kränzen und Trauer arrangements hielt sich nur in mittlerer Höhe. Meist wurden billige Sachen verlangt. Die Veilchen blühen in den Kästen seit einiger Zeit schön, auch Mai blumen und Flieder gab es genügend. Die süd ländischen Blumen kamen zwar gut an, stehen aber hoch im Preise. Wir hatten andauernd kaltes Wetter bis zu 17 Grad Reaumur. Ostdeutschland. Breslau. Der gesamte Umsatz im Januar blieb zurück, und trotz des mässigen Angebotes be friedigte ■ der Absatz in Topfpflanzen nicht. Prunus und Flieder kamen in schöner Ware auf den Markt, erzielten aber nur mässige Preise ; die Azaleen liessen sich schwer treiben und sind nur ungleichmässig mit Knospen besetzt. In der Hyazinthentreiberei sind fortgesetzt bedeutende Verluste zu verzeichnen. Tulpen und Maiblumen gab es dagegen in schöner Ware, doch liess auch hierin der Absatz recht zu wünschen übrig. Ausserdem sind noch vollblühende Veilchentöpfe, Goldlack und Myosotis zu erwähnen. Für die Festbinderei lag das Geschäft recht ruhig; für die Friedhöfe wurden nur wenig Kränze ge braucht, die Aufträge beschränkten sich fast aus schliesslich auf die Beerdigungen. Von deutschen Schnittblumen wurde gutes Material ausreichend und zu mässigem Preise angeboten. Hervorzuheben sind Flieder, Rosen, Nelken, Veilchen, Amaryllis und Calla. Aus dem Süden traf dieses Jahr bedeutend mehr Ware ein, die Qualität, besonders in Rosen und Nelken, ist recht gut. Thorn. Inden ersten Tagen des Januar setzte das Geschäft recht gut ein. Blühende Pflanzen wurden zeitweise nur mässig angeboten. Cyclamen gehen nun zur Neige, Cinerarien kommen nur in kleinen Mengen zur Entwickelung. Hyazinthen liessen oftmals in der Qualität zu wünschen übrig; der Umsatz in Blattpflanzen erreichte nur eine mitt lere Höhe. Die Festbinderei hatte durchschnittlich gut zu tun, während das Kranzgeschäft nur eine mittlere Höhe erreichte. Deutsche Schnittblumen gab es ausreichend und aus der Riviera trafen die Sendungen durchschnittlich gut ein. Wir hatten normale, nicht zu kalte Witterung, doch fehlte es sehr an Sonne. Görlitz. Hier ist man mit dem Absatz im ersten Monat des neuen Jahres nicht recht zu frieden. Die angebotenen Blütenpflanzen liessen sich schwer verkaufen; häufig wurden Sachen verlangt, die nicht geliefert werden konnten. Schöne Topf flieder fehlten, ebenso sind gute Hyazinthen knapp, alle übrigen Pflanzen, besonders Tulpen und Mai blumen gab es überreichlich. Blattpflanzen wurden nur wenig verlangt. Die Binderei hatte durch Fest arrangements recht gut zu tun, bepflanzte Schalen dagegen liessen sich fast gar nicht absetzen. Für die Trauerbinderei gingen reichliche Aufträge ein. Während Flieder und Maiblumen viel angeboten wurden, und letztere sehr billig waren, lieferte das Ausland zum grössten Teil reichlich und gut, prima Rosen und Nelken hielten hohe Preise. Wir hatten Anfang Januar bis 20 Grad C., später war das Wetter recht veränderlich, und leichte Fröste wechselten mit Schnee und Regen. Zittau. Während der Umsatz in den ersten Wochen befriedigte, trat gegen Ende des Monats wieder Stille ein. Reichlich wurden blühende Pflanzen angeboten, der Absatz liess recht zu wün schen übrig. Es fehlte an vollblühenden Azaleen, Primeln etc. gab es genügend. Die Hyazinthen sind nahezu unverkäuflich, Gertrude ist noch die einzige, welche einen akzeptablen Preis erzielt. Tulpen und Maiblumen gab es im Ueberfluss. Auch krautartige Pflanzen wurden mehr als ausreichend angeboten. In Blattpflanzen ist zur Zeit gar kein Bedarf vor handen, nur vereinzelt wurden Palmen etc. verlangt. Die Festbinderei hatte zwar immer zu tun, aber die Preise sind so gedrückt, dass von einem Verdienst kaum' gesprochen werden kann. Von Anfang bis Mitte Januar befriedigte der Umsatz in der Trauer binderei, von Mitte Januar dagegen weniger, da keine grösseren Sterbefälle vorlagen. Von deutschen Schnittblumen gab es Flieder und Maiblumen be sonders reichlich, die Qualität der Rivierablumen ist schön, und die Preise sind billig, nur kommt zu viel Ware herein. Die Witterung brachte dem Januar entsprechend viel Schnee, Kälte und Frost, da zwischen auch Tauwetter. Wochenberichte. Zur allgemeinen Geschäftslage. Wenn auch das Geschäft in der Berichtswoche sich wesentlich gehoben hat, so erfüllte doch der Februar bisher nicht die Erwartungen, die auf ihn gesetzt worden sind. Das Angebot von Blütenpflanzen wird nun der Jahreszeit entsprechend grösser, ebenso zeigt sich auch mehr Kauflust, besonders für Blüten sträucher und Zwiebelgewächse. Ueber das Treiben der Hyazinthen wird fortgesetzt Klage geführt, Tulpen und Maiblumen gibt es in Massen, und krautartige Blütenpflanzen kommen nun mehr zur Entwicklung, besonders Veilchen, Cinerarien, Lack etc. Das Blatt pflanzengeschäft wurde nach wie vor kaum erwähnt, die Umsätze blieben weit hinter dem allgemeinen Bedarf zurück. Für die Festbinderei ist jetzt zwar Hochsaison, doch erreichte der Bedarf nur an wenig Orten die sonst übliche Höhe, überall tritt Spar samkeit hervor, oder es werden nur wenig Blumen verwendet. Am besten gehen noch einfache Hand sträusse, lose Blumen, sowie Jardinieren, die in besserer Ausführung auch nicht so viel verlangt werden, wie andere Jahre. Die Trauerbinderei hatte durchgängig gut zu tun infolge der verhältnismässig grossen Sterblichkeit bei der wechselseitigen un gesunden Witterung. Die reichliche Produktion von deutschem Flieder hält an, wenn auch I. Qualität fehlte, ausserdem wird der Markt immer noch mit Maiblumen überschüttet, so dass keine rechten Preise zu erzielen sind. Dann sind aus den deutschen Kulturen noch Cyclamen, Veilchen, Amaryllis, Calla etc. in Süd- und Westdeutschland, auch Nelken zu nennen. Aus dem Süden liessen die Eingänge ganz bedeutend nach, auch die Qualität der Rosen wird bemängelt. Die Karnevalszeit an der Riviera ruft wie andere Jahre einen bedeutend grösseren Bedarf hervor, so dass der deutsche Markt vorübergehend entlastet wird. Die ungünstige Witterung hielt noch an, es fehlte an Sonnenschein, trübes, nasskaltes Wetter, zum Teil durch Schneefälle unterbrochen, herrschte vor. Berlin, den 12. Februar. Die Geschäftslage hat sich in den letzten Tagen wenig gebessert. Azaleen und Flieder werden genügend angeboten, Prunus und Amaryllis nur in kleinen Mengen, ebenso sah man alle anderen Blütensträucher nicht soviel als sonst. Der Umsatz liess meist zu wünschen übrig. Hyazinthen werden nur in besserer Ware offeriert, doch ist, abgesehen von der schwachen Qualität, durchschnittlich ein Ausfall von 20% zu verzeichnen. Auch Lilien und Clivien kommen nun in schöner Ware auf den Markt. Das Blattpflanzengeschäft ist andauernd flau; Palmen und Araukarien werden wenig gekauft. Die Festbinderei hatte nicht viel zu tun, besser war die Trauerbinderei beschäftigt, da verhältnismässig zahlreiche Todesfälle vorkamen. Von deutschen Schnittblumen wurden Maiblumen in grossen Mengen angeboten, so dass selbst zu niedrigen Preisen nicht alle Ware abgesetzt werden konnte. Die ersten deutschen Rosen erzielten nur mässige Preise. Flieder kommt billig und in schöner Ware auf den Markt. Die Rivierablumen treffen in solchen Massen ein, dass nur prima Ware hohe Preise erzielt, II. Qualität muss aussergewöhnlich billig abgegeben werden. Wir haben meist kühle, sonnenlose Witterung, worunter die Kulturen leiden. Hamburg, den 12. Februar. Wie immer zur Faschingszeit ist das Geschäft durchaus nicht be deutend. Die Nachfrage nach Blütenpflanzen ist lebhafter als zuletzt, doch fehlte es sehr an Ab wechselung im Angebot. Grössere Azaleen und auch Rhododendron sieht man noch wenig. Hyazinthen finden in guter Qualität Liebhaber, Maiblumen und Tulpen werden überreichlich angeboten; bessere Preise erzielten noch Narzissen. Im allgemeinen ge nügte das Angebot in Blütenpflanzen, wenn auch die Nachfrage lebhafter als sonst ist. Palmen und Araukarien werden in kleinen Mengen abgesetzt, mehr noch gefragt sind Farne und buntblättrige Blattpflanzen. Die Binderei hatte im Verhältnis nicht viel zu tun, denn grössere Tafeldekorationen wurden nur selten in Auftrag gegeben. Nur Sträusse und kleine Jardinieren gehen einigermassen ab. Die Trauerbinderei war zeitweise gut beschäftigt. Der Preis für Flieder zieht augenblicklich etwas an, Mai blumen gibt es überreichlich, Rosen nur vereinzelt. Aus dem Süden treffen die Sendungen genügend ein; Rosen weniger, andere Blumen gibt es reichlich. Seit einiger Zeit hält auch hier eine französische Firma Auktionen ab, wodurch der Zwischenhandel fast lahm gelegt worden ist. Wir hatten mildes, trübes Wetter, dabei wenig Sonne und nur leichte Nachtfröste. Dresden, den 12. Februar. Die Geschäftslage weist nur eine geringe Besserung auf, Azaleen gibt es jetzt genügend, ebenso Flieder, während Kamellien knapp werden, Hyazinthen kamen nun auch mehr auf den Markt. Das drückende Angebot von Mai blumen hielt an, ausserdem gibt es reichlich Tulpen und Narzissen. Sodann sind noch zu erwähnen Hortensien und Pirus Scheideckeri. Das Blattpflanzen- geschäft ist von geringer Bedeutung, Phoenix und Fame werden gern gekauft, Araukarien jedoch we niger. Die Binderei hatte schwach zu tun, zumal wenn man berücksichtigt, dass jetzt die Hochsaison für Festlichkeiten ist. Auch bepflanzte Körbchen gehen nicht so gut ab, wie andere Jahre. Die Trauerbinderei dagegen hatte recht flott zu tun. Von hiesigen Schnittblumen wurde Flieder genügend angeboten, nur prima Qualität ist knapp. Alle anderen Schnittblumen wurden, ausgenommen Mai blumen, mässig angeboten. Aus der Riviera treffen die Sendungen reichlich ein. Auch die Qualität befriedigte, wenn auch nur kleine Preise erzielt worden sind. Die Witterung war meist trübe und regnerisch. Leipzig, den 12. Februar. Der Geschäftsgang kann nicht gerade günstig beurteilt werden, wenn auch einzelne Firmen recht gut mit lohnenden Auf trägen versehen sind. Blütenpflanzen kamen genügend auf den Markt, nur Azaleen sind knapp. Ausserdem sah man die ersten getriebenen Rosen, blühende Glycinen, auch Zwiebelgewächse, wie Hyazinthen, Tulpen, Maiblumen in grossen Massen. Die Fest binderei hatte, da zahlreiche Festlichkeiten und Hoch zeiten stattfanden, reich zu tun. Zeitweise sehr gut beschäftigt war die Trauerbinderei, da in den ersten Familien Leipzigs viele Todesfälle vorkamen. Die Qualität der Schnittblumen wird gelobt und ge nügte vollständig. Die Preise entsprachen der Ware und sind durchschnittlich niedrig. Aus dem Süden treffen die Sendungen nicht so massenhaft ein, und gute Qualität ist teuer. Infolgedessen trat der Strassen handel mehr zurück. Frankfurt - Main, den 12. Februar. In den letzten Tagen konnte wieder eine kleine Besserung festgestellt werden, doch ist die gesamte Lage noch durchaus nicht zufriedenstellend. Azaleen werden nunmehr angeboten, Flieder fehlt in schönen Pflan zen; Eriken und Kamellien findet man vereinzelt, Tulpen und Maiblumen gibt es reichlich, während prima Hyazinthen andauernd knapp sind. Auch das Angebot von krautartigen Pflanzen ist nicht gross; Primeln finden mehr Beachtung. Das Blattpflanzen geschäft tritt wie bisher, wenig in den Vordergrund. Da gegenwärtig die meisten Bälle stattfinden, hatte die Festbinderei durchgängig gut zu tun; auch Scha len und bepflanzte Körbchen, sowie lose Blumen wurden viel verlangt. Für die Trauerbinderei lagen weniger Aufträge vor; ebenso war der Bedarf in Kränzen nur gering. Flieder und Maiblumen wurden in schöner Qualität angeboten und zu niedrigen Preisen etwas besser abgesetzt, als in der voran gehenden Woche. Deutsche Rosen fehlen noch. Die Preise für Rivierablumen sind in den letzten Tagen gestiegen, auch lässt die Qualität der Rosen zu wünschen übrig. Veilchen hingegen kommen gut an. In den letzten Tagen hatten wir wärmere Witterung, des Nachts sank das Thermometer meist unter Null, dabei fehlte es sehr an Sonne. Eingegangene Preisverzeichnisse. F. C. Heinemann, Hofl., Erfurt. Haupt-Katalog 1908 über Gemüse-, Blumen- u. Gras-Sämereien, Stauden, Obst-, Zierbäume und Ziersträucher. W. Neumann, Leutersdorf O.-L. über Obstunter- lagen, Forstpflanzen, Obstbäume, Rosen, Koni feren, Saatkartoffeln etc. etc.