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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19080000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19080000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 10.1908
-
- Ausgabe No. 1, 4. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 2, 11. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 3, 18. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 4, 25. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 5, 1. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 6, 8. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 7, 15. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 8, 22. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 9, 29. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1908 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1908 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1908 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1908 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1908 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1908 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1908 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1908 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1908 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1908 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1908 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1908 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1908 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1908 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1908 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1908 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1908 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1908 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1908 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1908 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1908 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1908 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 10.1908
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- Der Handelsgärtner
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Die Versammlung des Schleswig-Holsteinischen Baumschulenbesitzer-V erbandes in Elmshorn. Von Richard Sta venhagen-Rellingen. Am 30. Januar tagte unter dem Vorsitz von H. Wendland-Kiel die zum „Bunde Deutscher Baumschulenbesitzer" ge hörende Gruppe Schleswig-Holstein, der zur Zeit etwa 80 Baumschulenbesitzer der Provinz angehören, in Elmshorn. Die Tagung verfolgte haupsächlich den Zweck, den von der Bundes leitung eingesandten Fragebogen durchzuberaten und an die Frage der Festsetzung von Mindest preisen heranzutreten. Bei Besprechung der vom Bund im Vorjahre aufgestellten grundlegenden Masse für eine einheitliche Qualitätsbezeichnung für die Baumschulenartikel einigte man sich dahin, mit Rücksicht auf die Absatzverhältnisse in der Provinz, in den Preisverzeichnissen folgende Masse festzuhalten: Für hochstämmige Obstbäume, 180—200 cm Stammhöhe, Für halbstämmige Obstbäume, 100—125 cm Stammhöhe. Das um 20 cm tiefer greifende Mass bei Halb stämmen ist mit Rücksicht auf die Ansprüche der nordischen Kundschaft das richtigste, denn Skandinavier, Russen etc., nehmen lieber einen Baum mit nur 80 cm Stammhöhe, als einen solchen von 130 oder 140 cm Höhe. Bei Beerenobst hat der Bund zwei Grössen vorgeschlagen. An Stelle der Masse 80—100 und 120—140 cm hält man es für zweck mässiger nur eine Grösse mit 100—125 cm Stammhöhe zu führen. Die Masse der Stamm rosen, wie sie der Bund vorläufig festgelegt hat, überspringen 10 cm zwischen den ver schiedenen Höhen. Man hält anschliessende Masse für zweckmässiger und einigt sich auf 60—90 cm Höhe für halbstämmige und 90 bis 120 cm und 120—150 cm Stammhöhe für hoch stämmige Rosen. Für Fussstämme richten sich die Wünsche der Kundschaft vielmehr auf einen niedrigen Stamm, da diese Stämmchen zur Topfkultur dienen. Man bringt hierfür das Mass 20—30 cm im Vorschlag. Niedrige Rosen, die bisher noch niemals nach einer bestimmten Beschaffenheit gehandelt wurden, sollen nach Vorschlag des Bundes mindestens zwei starke Triebe von 30—50 cm- Höhe haben. Man hält diese Qualitätsgrenze für sehr nachsichtig, denn gute Ware stark wüchsiger Sorten wird meist drei solcher Triebe besitzen und schliesslich ist es wesentlich, dass diese Triebe ausgereift sind. Während bei den bisher behandelten Fragen alle Redner eine ziemliche einheitliche Auf fassung bekundeten, entspann sich über die Beurteilung der Wildlinge aller Art eine längere Debatte. Es wurde von verschiedenen Seiten, besonders von J. F. Müller-Rellingen und von E. Fliegel-Rellingen betont, dass schon jetzt von Seiten solider Firmen im Interesse der Kundschaft der Durchmesser der Wildlinge bei allen verpflanzten Wildlingen anstatt am Wurzel hals in Veredlungshöhe angegeben wird, da mit einer Angabe, die sich auf den Wurzel hals bezieht, dem Käufer wenig gedient ist. Als Veredlungshöhe wird eine Entfernung von 5—8 cm vom Boden bezeichnet. Nur bei den einjährigen Sämlingen und krautartig pikierten Unterlagen hält man die bisherige Praxis, am Wurzelhals zu messen, für richtig. Dennoch konnte die Mehrheit der Versammlung sich nicht für Annahme dieses Vorschlages ent schliessen, da man fürchtete, den Handel in Wildlingen dadurch zu erschweren. Es soll also in Zukunft durchgängig nur die Stärke am Wurzelhals in Offerten massgebend sein. Betreffs der Gewähr für Echtheit der Sorten stellt sich der Verein auf folgenden Standpunkt: Der Lieferant übernimmt bei Kernobstsorten Garantie für Sortenechtheit auf die Dauer von 4 Jahren nach der Pflanzung und zwar bis zum Betrage des für den Baum in Rechnung gestellten Betrages. Ein unter Umständen zu leistender Ersatz ist in allen Fällen, d. h. auch bei kleineren Lieferungen von dem Nachweis, dass die Bäume aus dem betreffenden Ge schäft bezogen sind, abhängig zu machen. Die Art des Ersatzes, ob in Waren, in bar oder durch Umpfropfung der falschen Sorte, soll dem Ermessen des Käufers üherlassen bleiben. Im letzteren Falle hätte der Lieferant also die Reiser für das Umpfropfen zu liefern und auch die Arbeit auf seine Kosten vornehmen zu lassen. Eine gute Bürgschaft für das gute An wachsen der Bäume lässt sich nur auf ein Jahr ausdehnen, unter der Bedingung, dass die liefernde Firma die Pflanzung selbst ausführen lässt und auch auf die Behandlung der Pflanzung im darauffolgenden Jahre Einfluss behält. Es wird abgelehnt, die Bürgschaft auch auf Lieferung krankheitsfreier Bäume auszudehnen. Miss erfolge infolge besonderer Naturereignisse, die unter den Begriff „force majeure“ fallen, heben die Bürgschaft auf. Als Entschädigung für Uebernahme der Garantien in obigem Sinne hat ein Preisaufschlag von 25—30 °/ 0 einzu treten. Für die gelieferten Ersatzpflanzen soll eine nochmalige Garantie nicht übernommen werden. Die Zugehörigkeit zum „Bunde“ ist in den Katalogbedingungen zum Ausdruck zu bringen. Drei Monat Ziel oder 2 0 0 Skonto soll als Regel gelten. Der Skontoabzug soll billigerweise auch auf Nachnahmen ausgedehnt werden. Es wird empfohlen, damit der Käufer sich nicht auf Unkenntnis der Geschäftsbedingungen stützen kann, in den Bestätigungskarten ausdrücklich zum Ausdruck zu bringen, dass der Auftrag nur zu diesen Bedingungen angenommen wird. Schweigt Käufer hierzu, ist er an die Bedingungen gebunden. Frahm-Elmshorn gibt sodann die Namen der Obstsorten bekannt, die für Schleswig- Holstein vorzugsweise zum Anbau zu empfehlen sind. Für Strassenpflanzungen kommen als ganz einwandfreie Sorten nur Boikenapfel und Purpurroter Cousinot in Betracht. Der Purpurrote Cousinot ist die einzige Sorte, die noch in der Heide und auf Oedland fort kommt. Burchardts Renette wurde auch ge nannt, die Frucht hängt aber nicht fest genug am Baum und ist schwer verkäuflich. Bei günstigeren Verhältnissen sind für Strassen noch Landsherger Renette, Schöner v. Bos- koop, Coulons - Renette und allenfalls Gold renette v. Blenheim und Königl. Kurzstiel zu empfehlen. Aber auch bezüglich Coulons-Renette und Goldrenette v. Blenheim sind die Ansichten geteilt. Die Coulons-R. wird besonders im „Alten Lande“ bevorzugt und die Wedeier Baumschulen müssen daher diese Sorte un bedingt in ihrem Sortimente führen. In das engere Sortiment für Feld und Garten sollen folgende Sorten aufgenommen werden: Cox’ Orangen - Renette, Gelber Bellefleur, Cellini, Charlamowsky, Gravensteiner, Lord Suf- field, Parkers Pepping, Ribston Pepping, Gold renette von Blenheim, Landsberger Renette, Gelber Richard, Schöner von Nordhausen, Signe Tillisch und Roter Wintertaubenapfel. Die fol genden Sorten, die ebenfalls sehr zu empfehlen sind, sollten aber als Buschbaum oder Pyramide nur auf Wildling veredelt werden, da sie auf Doucin nicht gut gedeihen. Es sind : Eveapfel, Weisser Klarapfel und Prinzenapfel. Als Mindestpreise für den Detail verkauf wurden folgende Preise festgesetzt: Aepfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Hoch stämme mit 8—9 cm Stammumfang (1 m über dem Boden), 1 St. Mk. 1.50, 100 St. Mk. 130.—; Halbstämme 7—8 cm Umfang (in halber Höhe gemessen) 1 St. Mk. 1.—, 100 St. Mk. 90,—. Einjährige Veredlungen von obigen Obst gattungen: 1 St. Mk. 0.60, 100 St. Mk. 45.—; von Aprikosen und Pfirsichen 1 St. Mk. 1.—, 100 St. Mk. 90.—. Für Spaliere von Aepfeln und Birnen sollen folgende Preise gelten: Mit 1 Etage: 1 St. Mk. 1.50, 100 St. Mk. 130.—. Mit 2 Etagen: 1 St. Mk. 2.50, 100 St. Mk. 230.—. Mit 3 Etagen: 1 St. Mk. 3.50. Mit 4—5 Etagen: 1 St. Mk. 5.—, bezw. Mk. 6.—. Für Fächerform bei Kirschen und Pflaumen: 1 St. Mk. 1.50, 100 St. Mk. 130: bei Pfir sichen und Aprikosen (auch für Spaliere mit 2 Etagen), 1 St. Mk. 3.—,. 100 St. Mk. 280. Für Aepfel und Birnen, Pyramiden, 2—3- jährig. Mit einer Serie: 1 St. Mk. 1.20, 100 St. Mk. 100; mit zwei Serien: 1 St. Mk. 2.20, 100 St. Mk. 180. Für zweijährige Buschbäume obiger Obst gattungen 1 St. Mk. 0.90, 100 St. Mk. 75. Auf diese Preise erhalten Vereine und Be hörden eventuell 10 % Rabatt. Bei grossen Bezügen dürfen Sonderpreise gewährt, die Waren sollen aber auf keinen Fall unter den Preisen des Engroskataloges angeboten werden. Die Anwesenden erklärten sich mit einer Aus nahme mit diesen Mindestpreisen einverstanden. Im Anschluss hieran wurde mitgeteilt, dass an mehrere Mitglieder Schreiben aus Stein furth gelangt seien, die die erfreuliche Mit teilung enthalten, dass auch die Rosenzüchter des Steinfurther Bezirkes der Frage der Feststellung von Mindestpreisen näher getreten sind. Es haben sich 52 Firmen (anscheinend so ziemlich alle!) verpflichtet, für Herbst 1908 erste Qualität niedriger Rosen nicht unter Mk. 140 per 1000, zweite Qualität nicht unter Mk. 70 per 1000 zu verkaufen. Als Kon ventionalstrafe wurden Mk. 100 festgesetzt. Die Steinfurther stellen an die Holsteinischen Rosenzüchter das Ersuchen, sich diesen Be strebungen anzuschliessen. Ausserdem hat auch der Vorstand des Bundes an die Verbands gruppe Pinneberg und Umgebung die Bitte gerichtet, die zwecks Dui chführung von Mindest preisen bei Rosen zu gründende Vereinigung als Sektion dem Bunde der Baumschulen besitzer anzuschliessen. Andere Verhandlungsgegenstände betrafen u. a. die Erhöhung der Mitgliederbeiträge, die auch im Bunde nicht mehr nach dem Areal jedes Mitgliedes, sondern möglichst einheitlich festgesetzt werden sollen. Es wurden 3 Mk. als Beitrag für den Provinzialverband fest gelegt. Mit obigem habe ich die für die Allgemein heit wichtigstsn Punkte aus den Verhandlungen herausgegriffen. Auf einen Vortrag von Wander lehrer Lesser-Kiel betreffend den amerika nischen Stachelbeermeltau komme ich an anderer Stelle zurück. Jedenfalls mussten Unbeteiligte den Eindruck gewinnen, dass der Bund der Baumschulenbesitzer in der kurzen Zeit seines Bestehens zufolge einer intensiven Tätigkeit nicht wegzuleugnende Erfolge erzielt hat. Ent schieden bringt man dem Bunde in den Kreisen der Interessenten ein berechtigtes Vertrauen entgegen. Allerdings gehören etwa erst ein Viertel aller Baumschulbetriebe dem Bunde an, da indes fast alle Grossbetriebe Mitglied sind, lässt sich ohne Uebertreibung behaupten, dass mehr als zwei Drittel des im Deutschen Reiche als Baumschule genutzten Areals sich in Händen von Mitgliedern des Bundes be finden. Auf Grund dieser Tatsache wird man auch ohne Optimist zu sein, der Zukunft des Bundes ein gutes Prognostiken zu stellen ver mögen. Ich verkenne keineswegs die Schwierig keiten, die sich der Durchführung der vom Bunde angestrebten Ziele entgegenstellen. Andrerseits ist indes nicht daran zu zweifeln, dass Männer, die in der Vereinigung die Führer- rolle übernommen haben, diesen Schwierig keiten gewachsen sind. Mit der Zeit werden auch die Inhaber kleinerer Betriebe das Miss trauen gegenüber den Grossfirmen überwinden und die Bestrebungen auch von dieser Seite mehr Unterstützung finden. Gerade die Tat sache, dass auch die Steinfurther Züchter entschlossen sind, sich zu organisieren, ist ein erfreuliches Zeichen dafür, dass wir im gärt nerischen Vereinsleben besseren Zeiten ent gegengehen. Nach alledem ist es wohl etwas gewagt, den Bund deutscher Baumschulen besitzer ein „totgeborenes Kind" zu be zeichnen, wie dies in einem Anträge zur Haupt versammlung des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands“ geschieht. Nachdem nun mehrere der Voraussetzungen, auf die ich mich -in meinem Artikel Mindest preise und ihre Durchführbarkeit“ in den Nrn. 1 und 2 stützte, Tatsache geworden, werde ich in einem Schlussartikel nochmals auf die Frage zurückkommen. Dies wird mir Gelegen heit geben, auf einzelne Punkte der hier wieder gegebenen Verhandlungen, die hier nur gestreift werden konnten, näher einzugehen, da sie durchaus in den Rahmen des Thema passen. Rundschau. Handel und Verkehr. — Antwortscheine im internationalen Postverkehr sind bekanntlich seit dem 1. Ok tober v. Js. für das Ausland eingeführt, sie bieten die Möglichkeit, einem Briefe den Wert des Portos der Antwort in einer Form beizu fügen , die es dem im Auslande wohnenden Empfänger ohne weiteres gestattet, die Marken zur Frankierung des Antwortbriefes bei seinem Postamt zu entnehmen, indem er diesem den 1 Antwortschein ausliefert. Das ist eine Ein- göttin (Daik.). Bei letzterer ist die Grundfarbe kräftiger und die Einzelblüte fast noch voll kommener als bei Miss Ethel Wilson, nur kann ich nicht beurteilen, ob die Sorte auch im Wuchs gleichwertig ist. Vor einigen Jahren sah ich in den städtischen Grusonhäusern (Obergärtner Henze) in Magdeburg eine Gruppe von Miss Ethel Wilson, die man als Kultur- und Schau pflanzen bezeichnen konnte und die so ziem lich das Beste darstellen, was ich in Pelar gonienpflanzen je auf einer Ausstellung oder sonst wo gesehen habe. Zu gleicher Zeit konnte ich die Sorte mit der Konkurrenzsorte Siegesgöttin in den Kulturen der Firma Chr. Bertram-Stendal beobachten. Dort werden die Pelargonien ausschliesslich zum Zwecke der Samenzucht gezogen und da es hierbei auf grosse und vollkommene Blumen ankommt, wurde das Beste angeschafft, was irgend er reichbar war. Hier waren es, neben einigen hier genannten englischen Sorten, gerade die Bornemannschen und Daikerschen Züch tungen, die obige Eigenschaften in überlegener Weise zeigten. Die Firma Daiker & Otto bezeichnen diese Sorte als Azaleentypus, was vollkommen berechtigt ist. Die dunkle, kupfrig getönte lachsrote Zone auf dem hellen Grunde der Blütenblätter erinnert in der Tat lebhaft an manche Azaleen. Als La-France-Rosa lässt sich die Fär bung der drei Sorten Bulgaria, Prinzess Irene und Hyäne, alles Daiker & Ottosche Züchtungen, bezeichnen. Die beiden letzteren übertreffen die ältere Bulgaria durch etwas grössere Blüh- Willigkeit, im übrigen habe ich aber gerade Bulgaria mit Siegesgöttin und Normonnia als et was ganz hervorragendes in Wuchs, Dolde und Blütenbau kennen gelernt. Der Wuchs ist niedrig und gedrungen und das Blatt fällt durch die kräftige dunkle Zone vorteilhaft auf. Als Mattrosa bezeichne ich die Tönung, wie sie die ältere, im grossen und ganzen wenig bekannt gewordene Auguste Eberius und die ähnliche, ebenfalls nur vereinzelt gezogene Gruss an Donzdorf aufweisen. Gruss an Donz dorf unterscheidet sich von Auguste Eberius durch ein helleres Auge und dunkleres Blatt, beides sind sehr gute Gruppensorten. Als eine in mancher Beziehung verbesserte A. Eberius liese sich Mimi Neipe (Born.), als eine Ver besserung der Gruss an Donzdorf dagegen die Sorte R. Betten (Daik.) bezeichnen. Auch Frau Dr. Krummhoff ist ähnlich und ebenfalls etwas grösser in der Dolde als Gruss an Donzdorf. Die Farbe der A. Eberius finden wir auch bei Normannia. Sie kommt im übrigen an Schönheit der Blumen den oben genannten Sorten Siegesgöttin, Bulgaria usw. gleich, ist aber nur für Topfkultur geeignet. Eine sehr schöne Sorte für Topfkultur von ähnlicher, sehr ansprechender Färbung ist die Bornemann- sehe Züchtung Elly Weydemann. Wuchs und Blühwilligkeit sind gut. Auch Lilacina, die sich ebenfalls zum Auspflanzen eignen soll, ge hört hierher, ist mir aber nicht genügend be kannt. Eine eigenartige Farbe, das Karminrosa der Begonia Gloire de Lorraine, finden wir bei den Sorten Seeadler und Gräfin Harrach, beides Züchtungen von Daiker & Otto-Langenwed dingen. Seeadler eignet sich auch zum Aus pflanzen , Gräfin Harrach ist besonders gross blumig. Die altbekannte Königin Olga von Würt temberg hat im Laufe der Jahre eine grosse Zahl von Doppelgängern und Mitbewerbern ge funden. Die beste Sorte dieser Farbengruppe ist die Bornemannsche Züchtung Hildesia; vom Wüchse einer Meteor, Gebr. Teupel (Born.) ist ähnlich, aber matter in der Farbe und etwas niedriger im Wuchs. Bei diesen Sorten finden wir nicht nur grössere Blumen von 5—12 cm Durchmesser, sondern auch sonst manche Vor züge gegenüber der älteren Konkurrenzsorte. Durch niedrigen, gut verzweigten Wuchs be merkenswert ist Gretchen Riemann (Daik.), jedenfalls eine vorzügliche Sorte für Topfkultur, die sich vielleicht auch für das Freie eignet. Die Bornemannsche Neuheit Jugendland zeigt das Magentaviolett der Olga, jedoch fehlt hier das weisse Auge; es bleibt noch abzuwarten, wie diese Sorte sich in einem trockneren Sommer, als es der vorige war, bewähren wird. Winston Churchill ist keine Gruppensorte, aber dennoch wüchsig genug, um nicht nur als Gewächshauspflanze, sondern auch für Balkon schmuck Verwendung zu finden. Die Sorte ist bemerkenswert durch das grosse weisse Auge, das etwa ein Drittel der Blume einnimmt. Die Grundfarbe ist ein tiefes Magentaviolett oder Purpurkarmin, der Flor ist sehr anhaltend und ich habe an der Pflanze irgend welche Fehler nicht entdecken können. In Dunkelpurpur besitzen wir in der Daikerschen Pfarrer Seipel eine in der Farbe verbesserte Royal Purple, die allerdings nur für Topfkultur in Betracht kommt. In die gleiche Farbenklasse gehört die noch dunklere Con stance (Daiker). Als letzte Hauptfarbe nenne ich Dunkelrot, unter welcher Bezeichnung ich hier verschiedene Schattierungen von Dunkel scharlach, Blutrot und Johannisbeerrot zusammen fasse. Für diese Gruppe ist die ältere Henri Jacobi typisch, wenngleich längst entbehrlich. Henri Jacobi hat nicht nur eine mattgrüne, nicht sehr ansprechende Belaubung, sondern missfällt ausserdem durch die trübe, unreine Färbung. Am nächsten in der Farbe kommt ihr Encouragement, die eine reinere Tönung und ein weit schöneres Blatt, mit deutlicher dunkler Zone aufweist. Noch besser, und vor allem niedriger, ist Feuer, die ich bereits im ersten Teil meiner Besprechung lobend erwähnte. Nächst dieser ist die Bornemannsche Züch tung Sattler & Bethge mit das Beste, was ich in diesem Farbenkreise kenne. Sie ist nicht nur eine schöne Gruppenpflanze, sondern vor allem auch eine vortreffliche Markt- und Topfpflanze, und als solche den Sorten der Reformatorklasse vollkommen gleichwertig. Dass dies keine ein seitige Auffassung meinerseits ist, beweist die Tatsache, dass die Pelargonie Sattler & Bethge selbst in Süddeutschland schon Anklang ge funden hat. Bei einem Besuch der bekannten Kulturen von Faiss in Feuerbach leuchtete mir aus einem Gewächshause ein Satz dieser Sorte entgegen und bestätigte mir Herr Faiss selbst den Wert der Sorte. Unter acht neueren Sorten, die ich im Jahre 1903 zum Auspflanzen auf einem Parterre verwendet hatte, war dies die niedrigste und im Blühen dankbarste. Die Blumen sind sehr gross, tief zinnoberscharlach bis blutrot und durch ein grosses weisses Auge geziert. Auch die Daikerschen Sorten Sleipner und Silesia zeigen eine ähnliche Tönung wie Henri Jacobi. Die Bornemannsche Züchtung Gruss aus dem Harz wurde schon in den Mannheimer Ausstellungsberichten lobend erwähnt. Nochmals möchte ich die schöne gewellte Belaubung und den guten Wuchs dieser Sorte hervorheben. Gute einfache Pelargonien in Weiss sind selten; gegenüber den anderen Farben zeigen die weissen Sorten immer eine gewisse Em pfindlichkeit, auch ist die Farbenwirkung ge wöhnlich sehr bescheiden. Ich nenne an dieser Stelle eine nicht ganz reinweisse Sorte, Feins liebchen (Bornemann), aber gerade der matte Hauch von Lilarosa, den die Blumen dieser Züchtung zeigen, wirkt eigenartig schön. Unter den Daikerschen Sorten ist Patricia in Weiss als gut hervorzuheben. An dieser Stelle sei ein Druckfehler in Artikel 1 berichtigt; die
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