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HansPietzner, Gartenarchitekt zu Breslau. Verlag von Carl Scholtze (W. Junghansi. Preis Mk. 7,20. In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts begann sich in Deutschland auf dem Gebiete der Friedhofs An- Von wirken, welche letzteren Eigenschaften wir uns als vorzügliches Mittel zur Schädlingsvertilgung zu Nutze machen. Das Karbolineum ist nun aber auch sehr emulsionsfähig, und in eben diesem Zustande der Emulsion, d. h. der Mischung, vernünftig anzuwenden. Das Rezept zur Herstellung einer guten Emulsion ist: 250 g braune Schmierseife mit 1 1 Karbolineum gut verrührt, oder noch besser 500 g kristallisierten Soda auf 1 1 heissen Wassers; nach erfolgter Auflösung dazu 1000 g Karbolineum. Bei Sommer-Anwendung ist diese Lösung mit 150, bei Winter-Anwendung mit 15 1 Wasser zu verdünnen. Die Winter-An wendung ist rationeller als die im Sommer, denn in letzterer Jahreszeit haben wir es mit empfindlichen Pflanzenteilen zu tun ; ausserdem hat sich das Ungeziefer bis ins Unendliche ver mehrt, weshalb eine vollständig durchgreifende Reinigung nie möglich ist. Im Winter dagegen werden die Muttertiere getötet und eine Vermeh rung derselben findet nicht statt. Eine zweite Be handlung mit Pinsel oder Spritze vernichtet sicher den etwa übriggebliebenen Rest. Im Winter kann man derber, mit einer gröberen Spritze arbeiten, im Sommer muss nebelartig mit einer Rebspritze, Floraspritze oder ähn lichem System gespritzt werden. Das Mund stück der Spritze kann durch ein Bambusrohr verlängert werden, mittels dessen man die Kronen höherer Obstbäume bequem bespritzen kann. Der Spritzenkopf ist 1 m von dem zu behandelnden Objekt entfernt zu halten, da erst in dieser Entfernung die nebelartige Ver teilung der Flüssigkeit eine vollkommene ist. Es darf auch nicht zu lange auf einen Punkt gehalten werden, da sonst zu viele Tropfen zusammenfliessen, was besonders im Frühjahr und Sommer zu vermeiden ist, da man sonst leicht einige verbrannte Blätter erhalten kann. Das Karbolineum vernichtet das F u s i - cladium am Baume! Das Spritzen geschieht alsbald nach dem Abfall des Laubes mit einer lOprozentigen Emulsion. Bei geringerem Befall wird der Spritzenkopf etwa 1 Sekunde bei 1 m Entfernung auf die betreffende Stelle gehalten, bei starkem Befall etwa 2 Sekunden auf 30—40 cm Entfernung. Die schwache Spritzung ist, weil ein malig nicht ausreichend, zu wiederholen, und zwar kurz vor dem Aufbrechen der Knospen, da um diese Zeit schon viel Ungeziefer auf dem Baume lebendig ist, welches mit getroffen und getötet wird. Weitere Bespritzungen im Laufe des Sommers, je nach Umständen 3—4 mal zu wiederholen, dürfen niemals stärker als ein prozentig sein. Die wirksame Bekämpfung der Blutlaus ist hauptsächlich im Winter vorzunehmen. Stark heimgesuchte Bäume werden mit einer 15pro- zentigen Lösung angepinselt, weniger besetzte Züchter sind, ist wohl bekannt. Nach dem Pflücken, welches jeden Tag geschehen muss, werden alle Stellen, wo Pilze kommen, wieder gut mit Deckerde bedeckt, da die Pilze mög lichst unter der Erde zu ernten sind, einmal sind sie weiss und bleiben ausserdem fest. Leichte Fröste schaden nichts. Tritt dagegen im November andauernder Frost ein, so müssen die Beete bedeckt werden, entweder mit Stroh decken oder mit Säcken. Die Ernte richtet sich, wie bei allen anderen Sorten, nach dem Jahre und nach dem Gelingen der Anlage. Man rechnet 20 Zentner pro Morgen (25 Ar) als gut. Eine Kultur von 4 Morgen brachte im letzten Jahre 68 Zentner, eine andere von nur einem Morgen ca. 60 Zentner. Hier gab es Tage, an denen über 3 Zentner geerntet wurden. Mit solchen Erträgen soll aber nie mand kalkulieren, sondern er soll mit 15 bis 20 Zentnern, pro Zentner 75 Mk., zufrieden sein, wer im kleinen verkauft, erzielt ja auch noch höhere Preise. Da man ausserdem das Land erst zuvor bestellen kann und bei der Anlage ebenfalls bestellen kann, so ist die Sache keineswegs kostspielig und ein Versuch lehrt den Erfolg. mit einer lOprozentigen gespritzt. Dabei sind jedoch auch die an den Wurzeln befindlichen Blutläuse zu töten, indem man die oberen Wurzeln freilegt, tüchtig mit Tabakstaub be streut und dann wieder mit Erde bedeckt. Sobald im Frühjahr die Knospen schwellen, streicht man überall die Stellen an, die noch Blutläuse zeigen, was unter Umständen noch mals im Sommer zu wiederholen ist, auf diese Weise ist die Blutlaus nach 2 Jahren entfernt. Etwaiger neuer Anflug aus anderen Gärten muss durch neue Bekämpfung im Winter weg gebracht werden. Es ist ausserdem möglich, mit Karbolineum diejenigen Insekten zu töten, die im Blatte leben und gegen die wir bisher nichts ausrichten konnten, wie z. B. Birnblatt-, Weinblatt- und Apfelmilbe usw. Diese recht kleinen Insekten legen ihre Eier unter die Blattschuppen der Winterknospen ab. Mit dem Erwachen der Vegetation kriechen auch die Tiere aus und bohren sich in die jungen Triebe und Blätter ein, mit denen sie aus der Knospen hülle herauswachsen. Als Folge davon haben wir bei Birnen rotfleckige Blätter, bei Aepfeln häufig eine Versetzung der Blätter und beim Wein jene auf der Unterseite bläulich-wachs filzigen Blätter. Spritzen wir kurz vor dem Aufbrechen der Knospen mit 8 prozentiger Lösung, so dringt diese durch die äusseren Knospenhüllen und tötet die eben ausgekrochenen Tiere. Der Trieb der Birnen kommt zwar etwas später, dafür aber um so kräftiger. Dasselbe ist bei Aepfeln und Wein der Fall. Erweist sich die Karbolineum-Emulsion auch ausserdem noch als vorzügliches Mittel zur Bekämpfung der Schildläuse, des Apfelwicklers, der Birntrauermücke usw., so wird doch ihre Verwendungsfähigkeit zur Bekämpfung der roten Milbenspinne, wenigstens bei der Kultur solcher Pflanzen, deren Blätter zu dicht über dem Boden stehen, wie z. B. Gurken, Veilchen, Primeln usw., eine sehr illusorische bleiben, da sich in diesem Falle eine Spritzung schwerlich anbringen lässt. Schliesslich sei noch erwähnt, dass man bei Bezug von Karbolineum stets auf ein gutes Fabrikat zu achten hat. Solche sind das von Webel in Mainz und das Schacht sehe Karbolineum, welch letzteres bei J. C. Schmidt-Erfurt erhältlich ist. Gleicher weise ist auf gute Spritzen zu halten, von denen empfehlenswert das Fabrikat von Holder- Metzingen (Württemberg) ist. Neuere Erfahrungen bei Benutzung des Karbolineums im Obst- und Gartenbau. Auszug aus dem Protokoll der „Erfurter Gärtnervereinigung“ vomDezember 1907. Man stand früher in den Kreisen der Garten bau-Fachleute und der verständigeren Dilettanten der Verwendung des Karbolineums sehr skeptisch gegenüber, da es, als Imprägnierungs mittel gegen Fäulnis-bei Gewächshaus-Stellagen, Kulturkästen usw. angewandt, stets schwere Schädigungen, wenn nicht gar den Tod der kultivierten Pflanzen nach sich zog. Neuerdings jedoch sind durch verständigere, wohldurch dachte Anwendung dem Karbolineum als Mittel gegen den Krebs und die Schorf krankheit (Fusicladium) der Obstbäume sowie gegen die auf und in der Rinde nistenden tierischen Para siten derselben neue Wege und Ziele, welche es weiter auszubauen gilt, gewiesen worden. Das Karbolineum wird als Teerprodukt von chemischen Fabriken gewonnen. Es enthält u. a. Teer, leichte und schwere Oele, Lysol usw. und ändert sich die Menge der Bestandteile je nach der Fabrikationsmethode und je nach der Zusammensetzung des der Fabrik gelieferten Rohstoffes. Es erhellt hieraus, dass Karbolineum viele in Wasser schwerlösliche Bestandteile ent hält und weiter, dass die meisten Bestandteile antiseptisch, also pilz- und bakterientötend Konkursnachrichten. Pinneberg, lieber das Vermögen des Baum schulenbesitzers Wilh. Kahl in Halstenbek wurde am 14. Januar 1908 das Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann Wilhelm Carstens in Pinneberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurs forderungen sind bis zum 29. Februar 1908 bei dem Gerichte anzumelden. Erste Gläubigerversammlung wird auf den 11. Februar 1908 und Termin zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 13. März 1908 vor dem Gerichte anberaumt. Anzeige frist bis zum 5. Februar 1908. Gebrauchsmuster-Eintragungen. Siegen. Kottmann & Co., G. m. b. H., unter 45f 326658. Baumschützer aus Drahtgeflecht mit eingeflochtenem Bandeisengestell. Weisenau. Jos. Heller & Otto Hauck, unter 45f 327192. Weinbergspfahl. Bücherschau. Landschaftliche Friedhöfe, ihre läge, Verwaltung und Unterhaltung. gestaltung eine grosse Umwandlung zu vollziehen und auch heute ist diese Bewegung noch nicht zum Stillstand, geschweige denn Abschluss gekommen. Mit dem Anwachsen der Städte war dem Friedhof, welcher vordem bei der Kirche gelegen, sein Platz ausserhalb der Stadt angewiesen worden; es ver schwanden die alten, oft so stimmungsvollen malerischen Friedhöfe und an ihre Stelle traten nüchterne Gräber felder, deren letzter Quadratmeter zu Beerdigungs zwecken ausgenutzt wurde. Lange Zeit beherrschte ein öder, gedankenloser Schematismus die Friedhofs gestaltung, bis sich allmählich die Einsicht Bahn brach, dass bei Anlage eines Friedhofes neben den Forderungen der Zweckmässigkeit auch solche der Aesthetik zu berücksichtigen seien. In der regel mässigen Einteilung suchte man die Ursache allen Uebels und glaubte nun das Mittel, welches alle Schäden heilen sollte, darin gefunden zu haben, dass man den Friedhof mehr unregelmässig landschaft lich gestaltete. In dieser Zeit- des Kampfes um die Friedhofsgestaltung erregfe das Erscheinen des oben angeführten Buches berechtigtes Aufsehen und ohne Zweifel hat Pietzner die Friedhofsliteratur um ein ganz neues eigenartiges Werk bereichert. Alle auf diesem Gebiete bisher gemachten Erfahrungen ver einigte er in seinem Buche. — In zahlreichen Plänen und Ansichten führte er uns die grössten landschaft lich unregelmässigen Friedhofsanlagen vor. (Hamburg- Ohlsdorf, München, Köln, Düsseldorf, Remscheid, Leipzig etc.) Diese Pläne sprechen eine deutliche Sprache und lassen erkennen, welche Entwicklung die Gestaltung der Friedhöfe genommen seit den 80er Jahren bis 1906. — Der Verfasser kritisiert an diesen Anlagen nicht allzuviel, meist überlässt er dem Leser das Urteil — wo er aber kritisiert, da ist die Kritik vollberechtigt. Ganz besonders wert voll und des Studiums wert ist auch das reichhaltige, mit grosser Mühe zusammengetragene, statistische Material über die Verwaltungseinrichtungen der grössten neuzeitigen Friedhöfe. Dass der Verfasser ganz besonders ausführlich den Friedhof zu Hamburg- Ohlsdorf behandelt, dafür muss man ihm Dank wissen,, denn bisher ist dieser landschaftlich unregelmässig angelegte Friedhof, weder in seiner Gesamtanlage, noch in seinen Verwaltungseinrichtungen, wohl von keinem anderen erreicht. Auf die Ansichten des Verfassers über Friedhofsgestaltung näher einzugehen, dazu ist hier nicht der Raum und ich lasse es auch dahingestellt, ob er heute noch, nach den Ergebnissen der Friedhofswettbewerbe von Hameln (1906) und Mannheim (1907) sein Urteil (S. 17) „die Friedhofs- anlage der Zukunft ist darum in erster Linie die landschaftliche Anlage“ aufrecht erhält. Jedenfalls se idas Werk allen denen, welche mit dem Friedhofs wesen etwas zu tun haben, auf das Wärmste empfohlen. Berthold, Städt. Garteninspektor, Leipzig Inserate kosten pro Zeile 30 Pfg., K I A M LJ NI 444444444 Beilagen kosten zwischen den Textseiten bei Wiederholungen Rabatt. 228582858222228 Aw I Th 1 / w IVA L 1 N 858** KK* 1000 Stück bis 10 Gr. Gewicht 10 Mk. F. C. Heinemann. Erfurt 231, Seizungsanlagen Geutädisfi ausbau Schramms Original- Criumph Kessel. Schramms „Ealoria" Patent-Gegenstrom- Glieder-Kessel. Helteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. Fe Iletall Werke ‘ k Bruno Scramm N 2. G. m. b. 5. 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