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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19080000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19080000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 10.1908
-
- Ausgabe No. 1, 4. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 2, 11. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 3, 18. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 4, 25. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 5, 1. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 6, 8. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 7, 15. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 8, 22. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 9, 29. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1908 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1908 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1908 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1908 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1908 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1908 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1908 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1908 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1908 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1908 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1908 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1908 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1908 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1908 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1908 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1908 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1908 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1908 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1908 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1908 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1908 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1908 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 10.1908
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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2 DerostfriesischeKohlbau. In der „Emdener Zeitung“ veröffentlichte Handelsgärtner J, Hayunga - Weener einen Artikel über den holländischen und ostfries ländischen Kohlbau. Da seine Ausführungen manches Interessante enthalten, geben wir einiges aus diesem Artikel nachstehend wieder. Der Verfasser weist zunächst darauf hin, dass die Kohlhernie, die von den Gemüse gärtnern so sehr gefürcht wird, auf dem sogen. Polder-Boden, der sich wie kein anderer zum Anbau von Kohlarten eignet, nicht auftritt. Dagegen ist in dem Geest-Boden die gefähr liche Seuche weit verbreitet, so dass der Kohl überhaupt nur bei 6 oder- 7 jähriger strenger Fruchtfolge aufkommen kann. Noch vor wenigen Jahren wurde der Emdener Weisskohl zu guten Preisen nach allen Gegen den verschickt, und besonders in trockenen Jahren, wo es im Inland nur wenig Gemüse gab, kam der sogen. Wurzelbauer gut auf seine Rechnung. Der Verfasser geht denn weiterhin auf den Rückgang des ostfriesischen Getreide baues und das Einführen der Viehzucht über. Die Einfuhrzölle auf Schlachtvieh haben die Holländer veranlasst die Viezucht daselbst ein zuschränken, und mehr zum Gemüsebau über zugehen. Er kommt dann auf den Schutzzoll auf Gemüse zu sprechen, der bekanntlich für Weiss-, Rot- und Wirsingkohl 2.50 Mk. pro dz beträgt, und führt aus, dass die Emdener Kohl gärtner glaubten, nunmehr die holländische Konkurrenz schlagen zu können. Im verflossenen Jahr aber sei die Rechnung ohne den Wirt ge macht worden, denn es hatten sich so viel Güter in Deutschland des Gemüsebaues, speziell der Krautkultur angenommen, dass leider grosse Massen der schönsten Ware unverkauft blieben, und der Zentner auf 30 Pfg. herabsank. Die Holländer hatten sich inzwischen auch umge sehen, und hauptsächlich auf den Bau von Rot- und Wirsingkohl, der den Zoll eher ver tragen kann, gelegt, dabei vor allem in noch grösserem Masse die Ueberwinterung ihrer Ernten vorbereitet. J. Hayunga beschreibt dann die Versteigerung der ankommenden grossen Massen von Kartoffeln, Blumenkohl usw. und die ungeheure Ausdehnung des Anbaues in Broek op Langendijk, Südscharwoude und Noordscharwoude, er schildert auch in zutreffender Weise die bequeme und billige Beförderung durch die zahlreichen Kanäle und die Organisation des holländischen Gemüse handels. In der Umgebung von Emden, überhaupt Ostfriesland liegen die Verhältnisse so, dass der Kohlbauer frühzeitig räumen muss, wenn er nicht will, dass sein Kohl erfriert und ver faulen soll. Nur wenige Wochen später gehen dann die Preise in die Höhe, und nun fangen die holländischen Grosshändler an, ihre Waren nach Deutschland abzuschicken. Die Ein winterung wird folgendermassen beschrieben. Der Weiss-, Rot- und Wirsingkohl wird sorg fältig, nicht zu dicht am Kopfe geschnitten, die losen Blätter entfernt, und der Kohl in die sogen. Scheunen gefahren; es kommen hierbei etwa 5 m breite, lange Schuppen zur Verwendung in diese werden zu beiden Seiten die Köpfe aufgestapelt, in der Mitte zieht sich ein frei bleibender Fusspfad durch. Es werden ge wöhnlich unten 5 mal 9 Köpfe aneinander ge legt , darüber 5 mal 8, dann 3 bis 4 mal 7. Eine solche Scheune umfasst viele Tausende Art Ueberwinterung nicht eignen, vielmehr baut i allein wird niemals Wunder vollbringen — aber er soll zu neuen Unternehmungen anregen, wie maninHolland sowohl,wieim Holsteinischen, Entschieden muss Käufer zur Last zu fallen. wie der Verfasser schreibt, ausschlieslich den ' am erfolgreichsten der heimische Gartenbau in davon abgeraten werden, Frucht- und Zier nur bis zum Gewicht von 5 kg, nach nur ganz bäume nach St. Petersburg dem Zwecke zu versenden, Verfasser des Artikels nimmt ferner der nordholländische Kohl äusser der bis zur Grenze mit einem Zoll von in Konsignation zu sie dort zur Ver ¬ lässt sich die Ware in Deutschland in solcher Qualität nicht heranziehen. Der Verfasser des Artikels ist ferner der festen Ueberzeugung, dass ein entsprechender Schutzzoll auch auf andere Gemüsesorten im deutschen Gartenbau handel einen mächtigen Anstoss zur grösseren Ausdehnung der Gemüsekultur geben würde, und ungezählte Millionen dem Vaterland, die gegenwärtig nach dem Ausland wandern. Vor läufig sei aber mit diesem Schutzzoll nicht zu rechnen; immerhin wäre es Pflicht der Gemüse gärtner und der Landwirtschaft zunächst dahin zu wirken, dass der Anbau von Kraut und Kohl einen höheren Gewinn abwerfe, und dazu gehöre die sorgfältige Ueberwinterung, damit im Frühjahr zurzeit höhere Preise, der Markt mit deutschen Gemüsen versorgt werden könnte. bildet. Der an, da Fracht allen seinen Zweigen lukrativer zu gestalten ist. Unbedingt notwendig ist es aber auch mit unseren deutschen guten Gemüsesorten, immer weitere Versuche anzustreben, welche Sorten sich zur Aufbewahrung eignen, gegen weiten Transport unempfindlich sind und deshalb im grossen angebaut werden sollen. Wir werden im Anschluss an diesen Artikel noch verschie dene weitere Abhandlungen bringen, die ganz besonders auch dem Gemüsegärtner Anregung geben, wie er zur höheren Bewertung seiner Produkte beitragen kann. zollfrei sind, und Blumenkohl in Holland bis' wenigen Ländern bis 3 kg zulässig (Bolivien, auf 5 Pfg. das Stück oftmals zurückgeht, ebenso ! Brasilien und Paraguay). Ebenso bestehen Be- Porree, wenn er gut gerät, für einen Pfennig ! schränkungenhinsichtlichderGrössenverhältnisse. von Köpfen. Die Durchsicht findet meist alle 14 Tage statt, und die Haufen werden dann sorgfältig umgelegt, ebenso alles faule ausge schnitten und entfernt. Der Emdener Weisskohl soll sich für diese für letztere immer ein Höchstbetrag festgesetzt. Alle übrigen Pakete fallen unter den Begriff „Postfrachtstücke “. -— Die Ausfuhr von Mistel- und Ilex- zweigen aus Frankreich nach England, wo dieses Grün als Weihnachtsschmuck ebenso unentbehrlich ist wie uns Deutschen die Fichte als Weihnachtsbaum, zeigt eine von Jahr zu Jahr steigende Ausdehnung. Während die Aus fuhrziffer im Jahre 1904 nur 160 Tons betrug, waren es im Jahre 1906 schon 234 Tonnen. Im letzten Jahre haben nun vier grosse englische Dampfer in St. Malo 384 Tonnen Mistelzweige und Ilex- oder Stechpalmengrün verladen. — Ueber Absatzverhältnisse für lebende Pflanzen in Russland macht der „Reichsan zeiger" auf einen vom niederländischen Konsu- stimmte Usancen nicht bekannt sind. Der Ein fuhrzoll scheint aber in den meisten Fällen dem dänischen, den sogen. Amager. Auf dem guten Kulturboden Hollands wird dieser meist als zweite Frucht angebaut. Das ist dagegen schon in Ostfriesland nicht möglich, denn die Köpfe würden sich dann zu spät entwickeln. Weiterhin eignen sich zum Anbau für die Ueberwinterung Utrechter Rotkohl und Langen- dijcker Wirsing. Auch eine kleine Krautsorte in der Nähe von Amsterdam lässt sich leicht überwintern. Der Zweck der Ausführungen von J. Hayunga-Weener ist in Emden anzuregen, ebenfalls in grossem Masse die Ueberwinterung von Gemüse durchzuführen. Der Anbau von Emdener Kohl dagegen sollte auf die Hälfte der bisherigen Flächen eingeschränkt werden, die übrige Fläche aber müsste man mit Amager Kohl anpflanzen, und diesen zeitig genug aussäen, damit er bis zum Herbst fertige feste Köpfe 250 Mk. belastet ist, der Preis für den Doppel waggon sich auf 400 bis 500 Mk. stellen wird. Ausserdem rechnet man auf den Doppelwaggon 5000 Köpfe, so dass von dem Grosshändler durch schnittlich der Kopf mit 10 Pfg, zu berechnen ist, während im Einzelverkauf 20, 25 und 30 Pfg. erzielt werden. J. Hayunga empfiehlt, eine Kommission zu bilden, welche sich mit dem Gemüsebau in Holland, sowie mit der Ueber- winterungsmethode vertraut, macht und weiterhin Vorschläge macht, wie in Deutschland ähnliche Anlagen im grossen ausgeführt werden können. Als Beispiel wird ein mecklenburgischer Guts besitzer auf geführt, der mit seinem Inspektor die Reise nach Holland unternahm, alles genau besichtigte, und zwei junge Holländer, die speziell im Kohlanbau und in der Ueberwinter ung Kenntnisse hatten, engagiert. Er wird bereits in diesem Frühjahr in der Lage sein, die eigne Zucht zu guten Preisen nach Berlin zu liefern. — Nebenbei wird vom Verfasser erwähnt, dass die anderen Gemüse bekanntlich Rundschau. Handel und Verkehr. —• Zur Beförderung gegen die Druck- sachen-Taxe zugelassen sind nach einer münd lichen Entscheidung des Reichspostamtes offene Karten, deren Text auf der Rückseite aus Abdrücken von Kautschukstempeln besteht, welche für jedes einzelne Wort durch Zusammen stellen der betreffenden Buchstaben gebildet werden. — Zeugen am Fernsprecher. Um sich eines Zeugen über telephonische Abmachungen zu vergewissern, stellen Fernsprechteilnehmer hin und wieder an das Personal des Fernsprech dienstes das Ansinnen, eine Verabredung mit anzuhören. Eine solche Zeugenschaft ist dem Personal jetzt erneut streng untersagt worden. — Postpakete nennt man schlechthin die mit der Post zu versendenden Stücke. Die Post selbst aber unterscheidet im Verkehr mit dem Auslande „Postpakete“ und „Postfracht stücke“. Die Bezeichnung „Postpaket“ wendet sie auf solche Pakete bis 3, meistens 5 kg an, die mit anderen Ländern eingetauscht werden auf Grund des Postpaketvertrages in Rom von 26. November 1906 oder auf Grund besonderer Abkommen, deren Bestimmungen soviel als möglich dem Postpaketvertrag entsprechen. Wie schon oben erwähnt, sind also „Postpakete" pro Stück zu haben ist. Zu diesen Preisen Nicht nach allen Ländern ist Wertangabe oder wird von dem Verfasser ganz richtig gesagt, ‘ Nachnahme zugelassen. Für erstere ist meistens, Steigerung zu bringen. Der Ertrag solcher Auktionen, die von privaten Liebhabern nicht besucht werden, deckt häufig nicht einmal den Zoll und die am Platze entstehenden Unkosten. — Nach einem Bericht des niederländischen Konsuls in Reval werden die Aufträge dortiger Firmen, die sich mit dem Vertrieb von lebenden Pflanzen beschäftigen, von den ausländischen Häusern gewöhnlich erst nach Bezahlung des ganzen Rechnungsbetrages ausgeführt. Dies ist eine Folge der schlechten Erfahrungen, die man dort früher mit der Gewährung von Kredit ge macht hat. Zuweilen wird auch geliefert gegen Barzahlung nach Empfang der Frachtpapiere, doch ist dieses System wegen des damit ver bundenen Risikos nur für kleine Sendungen empfehlenswert. — Die Einfuhr von lebenden Pflanzen nach Riga belief sich nach einer Meldung des dortigen Konsuls im Jahre 1906 auf 3350 Pud im W'erte von 9900 Rubel gegen 2650 Pud im Werte von 7500 Rubel im vor hergehenden Jahre. Der grösste Teil dieser Be züge ist indessen für das Binnenland bestimmt. Die Lieferung erfolgt in der Regel gegen Bar zahlung (Vorausbezahlung oder Wechsel) franko Zollamt Libau. — Der Import von Blumen zwiebeln (Hyazinthen und Tulpen) aus den Niederlanden nach Warschau hat, wie einem Bericht des dortigen Konsuls zu entnehmen ist, in den letzten Jahren erheblich abgenommen, da die Riviera mit lebenden Blumen stark konkurriert. Es kommt hinzu, dass der hohe Eingangszoll behindernd auf diesen Handel wirkt. Die Blumenzwiebeln werden in den Monaten August und September aus den Nieder landen bezogen, während die Bezahlung im März und April erfolgt. In früheren Jahren wurden auch junge Bäume aus den Nieder landen eingeführt. Ihre Einfuhr hat aber ganz aufgehört, da es sich herausgestellt hat, dass die in den Niederlanden gezüchteten Bäume das trockene Klima Warschaus nicht ver tragen. — In Moskau erfolgt den von dort kommenden Meldungen zufolge der Verkauf von lebenden Pflanzen fast ausschliesslich durch niederländische Reisende. Man verkauft auf Kredit von 6 bis 12 Monaten. — In H eis in g- fors werden Blumen und Pflanzen gewöhnlich auf viermonatigen Kredit gehandelt. Die Fracht kosten fallen dem Importeur zur Last. — Zur Reform der Postfächer (Poste office Box) macht ein Leser unsres Blattes erneut einen Vorschlag, der schon früher auch in Handelskammern laut geworden ist. Es handelt sich darum, dass die Briefschaften verschlossen in die Hände der Abholer ge langen, wie es vielfach im Auslande eingeführt ist. Es würde dadurch Unreellitäten vorge beugt werden, die heute nicht zu bekämpfen sind, weil sie in den meisten Fällen unentdeckt bleiben. Die Einrichtung würde sicherlich in der Geschäftswelt viel Freuden finden und da durch der Postbehörde bez. den Briefträgern eine Entlastung bringen, weil man mehr solche Den beachtenswerten Ausführungen des late vor kurzem erstatteten Bericht aufmerk- Verfassers J. Hayunga-Weener können wir sam, worin gesagt wird: Wie der niederländische uns nur anschliessen, und sind in derselben 1 Konsul in St. Petersburg berichtet, besteht Weise immer wieder für die Ueberwinterung an diesem Platze kein geregelter Handel in von Dauergemüse eingetreten. Der Schutzzoll' lebenden Pflanzen, so dass denn auch be- genannt zu werden. Sie blüht etwas später, die Grundfarbe der Blumen ist ebenfalls ein bräunliches Orange, aber schöner und leuch tender als bei der Stammart. Eine ebenfalls frühblühende Art, die in der Belaubung und auch in der Blüte eine gewisse Verwandtschaft mit T. Tucki zeigt, ist T. caulescens. Sie ist aber entbehrlich. Eigentümlich durch die Anordnung der Blüten ist T. Leichtlini. Die röhrenförmigen Blüten legen sich hier nicht an den Schaft an, wie bei den anderen Arten, sondern stehen mehr im rechten Winkel zum Schaft; sie fallen ausserdem durch die weit hervortretenden Staubgefässe auf. Die Farbe der Blumen ist bei T. Leichtlini ein dunkles Rot, bei der Varietät Leichtlini aurea ein leuchtendes Orange rot; die Staubfäden sind gelb. Die Höhe be trägt bei dieser Art etwa 70 cm. Eine ausgesprochen niedrig wachsende Art ist ferner T. Mac Owani, mit kleineren korall- roten Blumen, die in reicher Menge schon ziemlich früh erscheinen. Die Höhe übersteigt meist nicht 60—70 cm. T. corallina, ebenfalls nur wenig höher, gilt als das Ergebnis einer Kreu zung von T. Mac Owani mit T. Uvaria. Die Blumen sind leuchtender in der Färbung als bei T. Mac Owani und kommen der T. Uvaria näher. T. Nelsoni ist ebenfalls niedrig, aber kleinblumig und, wenn auch in der Färbung ansprechend, zu spätblühend, um wärmere Empfehlung zu verdienen. Die gelbe Farbe finden wir am deutlichsten in den Blüten der T. citrina und bei der neueren, noch wenig verbreiteten Tritoma rufa ausgeprägt; beide sind niedrig wachsend. Be sondere Empfehlung verdient von diesen T. rufa, deren Blütentrauben zwar denen von T. Uvaria wesentlich an Grösse nachstehen, aber gerade aus diesem Grunde und mit Hin sicht auf den zierlichen Bau zur gelegentlichen Verwendung als Schnittblume bei Vasendeko rationen Wert besitzen. Die tief orangegelben Blumen sind im Knospenzustande noch etwas bräunlichrot getönt; die Varietät venusta, die jetzt durch Vilmorin & Co. in Paris in den Handel kommt, soll reingelbe Blumen haben. Eine weitere gelbblühende Art, Tritoma pri- mulina, ist nicht hart genug und kann nur als Kalthauspflanze in Betracht kommen. Bei T. rufa sind dagegen Widerstandsfähigkeit sowie früh eintretender, reicher und anhaltender Flor hervortretende Eigenschaften. Als eigenartig und abweichend möchte ich noch T. Burchelli nennen, die schon längst bekannt ist, deren Verbreitung sich aber wohl nur auf botanische Gärten beschränkt. Der Blütenschaft ist hier dunkel gefleckt; die Blüten fallen durch die grünlichgelben Spitzen, welcher Ton namentlich im Verblühen mehr hervortritt, unter ihren Verwandten auf. Von den zahlreichen Hybriden, die sich keiner bestimmten Art unterordnen lassen, verdient T. Pfitzeri (syn. T. hybr. grandifl. multiflora) an erster Stelle Erwähnung. Die Färbung ähnelt T. Uvaria, neigt aber etwas mehr nach Rot, die Pflanze ist aber weit reich blühender, etwas niedriger und tritt auch be deutend früher in Blüte. Etwas höher wird R. Wilson Ker, ebenfalls eine Pfitzersche Züchtung, mit mennigorangeroten, grossen Blu men; auch diese Sorte zeichnet sich durch ihre Blüh Willigkeit aus. Von den zahlreichen, noch nicht genannten Spielarten seien schliesslich die folgenden unter Hervorhebung ihrer charakteristischen Eigen schaften lobend erwähnt: In gelben und stark nach Gelb neigenden Tönungen: Lachesis, hoch, Obelisk, Stern von Baden-Baden, sehr hoch, Triumph, orange, ebenfalls ziemlich hoch. In ausgesprochen roten Tönungen: Monarch, sehr hoch, Henry A. Dreer und John Benary. Als neuestes Zuchtergebnis hat die Firma W. Pfitzer-Stuttgart Tritomen mit aufwärts gerichteten Blüten gewonnen, bei denen die Einzelblüten eine von den älteren Sorten voll- ] kommen entgegengesetzte Anordnung zeigen. Diese sind indes vorläufig mehr interessant als ; schön, dürften aber mit der Zeit den Grund- . stock für eine neue wertvolle Rasse mit auf- : rechtstehenden Blumen bilden. Fassen wir das über die bemerkenswertesten Arten und Formen Gesagte in eine engere Sortenübersicht zusammen, so sind als beson ders dekorative Formen T. grandis, T. nobilis und T. Pfitzeri zu nennen; dagegen sind T. Express, T. corallina und T. Mac Owani wie derum durch niedrigen Wuchs und frühe Blüte bemerkenswert. T. rufa und die neue T. rufa venusta verdienen wiederum als besonders zier liche, in der Färbung abweichende Sorten auch in einem engeren Sortimente einen Ehren platz. Die eigentümliche Erscheinung, die die Trit omenblüten durch ihre leuchtende Färbung i in Verbindung mit der eigenartigen Form bieten, hat denselben verschiedene volkstümliche Namen bei den in dieser Beziehung freigebigeren Eng ländern eingebracht. Torch-Lily, d. i. Fackel lilie, Red hot poker plant, d. i. Glühende Schüreisen-Pflanze, Flame-Flower, d. i. Flam menblume, haben in ihren Uebersetzungen kaum Aussicht, in der deutschen Sprache Ein gang zu gewinnen. Dagegen dürfte der Name Raketenblume als geschmackvoll und treffend sich zur Verbreitung empfehlen. Derartige populäre Namen, die dem Publikum gegenüber einen gewissen Empfehlungsbrief darstellen, verdienen bei der Aufnahme in die Kataloge Berücksichtigung, während die z. T. geschmack- | losen und nichtssagenden deutschen Namen, wie man sie durch wörtliche Uebersetzung der botanischen Bezeichnung bildet, bei Beschrei bungen nichts weiter als einen toten Ballast bilden. Kultur. — Sichtung des Lathyrus-Sortimentes. Die englische Lathyrus-Gesellschaft hat auf Grund ihrer Versuche verschiedene Listen auf gestellt, die eine Sichtung des Sortimentes von Lathyrus odoratus, sowie die Ausmerzung ent behrlicher älterer und neuererSorten bezwecken. Als beste in ihrer Farbe wurden bezeichnet: Weiss: Dorothy Eckford und Nora Unwin; Rot; König Eduard und Königin Alexandra; Karminrosa: John Ingman; Leuchtend hellrosa: Countess Spencer; Fleischfarben: Mrs. Hardcastle Sykes; Gelb: Mrs. Collier; Blau: Lord Nelson und Romolo Piazzani; Kirschrot: Coccinea; Orange Schattie rungen: Helen Lewis und Henry Eckford; Lavendelblau: Lady Grisel Hamilton und Frank Dolby; Violett und Purpur; Duke of Westminster; Magenta: George Gordon und Captivation; Mauve: Mrs. Walter Wright; Dunkelbraun: Black Knight; Bunte und Mehrfarbige: Dainty, Sybil Eckford, Jessie Cuthberthson; Suttons Marbled Blue; Jeannie Gordon; Helen Pierce. Sodann wurde eine Liste von untereinander allzu ähnlichen Sorten aufgestellt. Beispielsweise soll die schon genannte Sorte John Ingman die folgenden entbehrlich machen: George Herbert, E. J. Castle, Rosy Morn, Rosie Sydenham, Mrs. W. King, Phyllis Unwin. Sodann ersetzt Lady Grisel Hamilton die ältere Countess of Radnor, Black Knight ist besser als Boreatton, Duke of Sutherland besser als Monarch usw. Die folgen den Sorten wurden in ihrem Farbenkreise eben falls obenan gestellt: Etta Dyke, Her Majesty, Lore Rosebery, Captain of the Blues, Lottie
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