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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19080000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19080000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 10.1908
-
- Ausgabe No. 1, 4. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 2, 11. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 3, 18. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 4, 25. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 5, 1. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 6, 8. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 7, 15. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 8, 22. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 9, 29. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1908 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1908 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1908 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1908 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1908 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1908 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1908 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1908 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1908 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1908 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1908 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1908 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1908 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1908 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1908 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1908 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1908 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1908 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1908 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1908 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1908 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1908 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 10.1908
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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gang erreicht werden konnte, wenn den Um satz der Hausierhandel mit Sämereien nicht fortgesetzt nachteilig beeinflusst hätte. — Zum Obst- und Gemüsehandel in Paris berichten die „Nachrichten für Handel und Industrie" über den Monat September — leider sehr spät — vor allem, dass die schlechte Witterung den Absatz in den ersten Wochen des Monats ungünstig beeinflusst hat. Später wurden reichlich Früchte und Gemüse ange liefert. Während Tafeläpfel nur billige Preise erzielten, wurden Birnen in ausgesuchten Früch ten bis zu 80 Fr. pro 100 kg bezahlt. Auch Pfirsiche waren teuer und erzielten bis zu 150 Fr. pro 100 kg. Für Zwetschen werden die Durchschnittspreise im September d. J. mit 15—22 Fr. angegeben, während Nüsse infolge grosser Ernten in prima Qualität 12—14 Fr. kosteten. Melonen und grüne Bohnen waren sehr gesucht, auch Tomaten kamen in grossen Mengen auf den Markt. — Der Mangel an guten Schnittblumen in Paris macht sich in diesem Jahre besonders fühlbar. Man klagte allgemein über die Qualität der Rosen, die in Anbetracht der hohen Preise sehr zu wünschen übrig lassen. Es fehlte durch weg an langstieligen Rosen, im übrigen kamen Mad. Abel Chatenay, Liberty, Ulrich Brunner, Frau Druschki und C. Testout auf den Markt. Aus dem Süden trafen erst geringe Sendungen von Rosen ein, fast alle hatten während des Trans portes gelitten. Die Lilien, u. a. L. Harrisi und L. lancifolium, waren schwer verkäuflich. Am besten gingen Orchideen ab, Cattleya eben sowohl als Odontoglossum, Oncidium und weiter hin Phalaenopsis werden viel verlangt. Die ein heimischen Nelken sind nicht so schön als in den Vorjahren, erzielten aber dessen un geachtet hohe Preise, aus dem Departement Var, ebenso gingen auch von Nizza und Antibes grössere Mengen zu. Gladiolen wurden auch durchweg glatt abgesetzt und recht teuer bezahlt. Nur Chrysanthemum kamen, zumal aus Montreuil, in Massen an und bildeten zu normalen Preisen einen Hauptartikel des Um satzes. Tuberosen sind wenig beliebt, dagegen herrschte eine rege Nachfrage nach Veilchen; für kleine Sträusse wurden aussergewöhnlich hohe Preise gezahlt. Im übrigen gab es auch in Mengen Anemonen, Maiblumen und Flieder, welche sämtlich zu gewohnten Preisen leicht abgesetzt werden können. — Die Obstausfuhr von der Schweiz nach Deutschland hat in den letzten Wochen zwar einen grossen Umfang angenommen, doch wird die Höhe anderer Jahre kaum erreicht werden. Es hat sich herausgestellt, dass in Süddeutschland und Westdeutschland mehr ge erntet wurde, als man anfänglich annehmen konnte. Erst Ende Oktober, nachdem sich die Preise etwas erholt hatten, setzte der Import in grösserem Umfange ein. Auch der Obst markt in Stuttgart, der grösste in Deutsch land, dürfte späterhin bei weitem nicht die günstigen Umsätze wie andere Jahre feststellen können. Rechtspflege. — Nachlieferung nach Wahl des Ver frachters. Ein Gemüsegärtner hatte einem Händler eine Offerte abgegeben, nach welcher er ihm 200 Zentner Bornaer Speisezwie beln, nur gesunde, nicht ausgewachsene, frisch verlesene Ware, zum Preise von 4 Mk. für 501/2 kg, per netto Kasse sofort nach Emp ¬ fang, liefern wollte- Dabei war als Bedingung gestellt : „Reklamationen nur bahnstehend zu lässig. Nachlieferung nach meiner Wahl." Der Lieferant, der nun an Stelle mangelhafter Ware gute nachliefern sollte, behauptete, er habe durch den Zusatz zum Ausdruck ge bracht, dass es ihm überlassen sein solle, ob er Ersatzware nachliefern wolle oder nicht. Der Käufer könne keine einwandfreie Ware von ihm verlangen und wegen Verweigerung derselben auch keinen Schadensersatz fordern. Er könne nur die mangelhafte Ware zur Ver fügung stellen und Zahlung verweigern. In dem Prozess vor dem Amtsgericht Borna wurde über die Klausel ein Gutachten der Handelskammer Chemnitz eingeholt. Die Kammer hat erklärt, dass der Zusatz „Nach lieferung nach meiner Wahl“ überhaupt nicht handelsüblich sei. Die Worte seien unklar und könnten sich ebensogut auf die Frist der Nach lieferung beziehen, wie auf die Qualität der Ware. Die Frage müsse also von Fall zu Fall ent schieden werden. Im vorliegenden Falle sei die Kammer der Meinung, dass der Käufer sich durch die Annahme der in Rede stehen den Klausel „Nachlieferung nach meiner Wahl“ überhaupt des Rechtes begeben habe, Nach- lieferung zu fordern. — Wer eine Hypothek zu geben ver spricht, muss dieses Versprechen auch halten. Es kann auf Gewährung des Dariehns gegen hypothekarische Sicherheit geklagt werden und nur wenn sich nachträglich eine wesentliche Verschlechterung in den Verhältnissen des Dahrlehnsempfängers einstellt, kann von dem Versprechen zurückgetreten werden. Vereine und Versammlungen. — Die Vereine der Blumengeschäfts inhaber im Königreich Sachsen haben sich zu einem Unterverbande mit dem Sitze in Dresden enger zusammengeschlossen und hoffen dadurch ihre Interessen innerhalb dieses Bundesstaates nachdrücklicher verfolgen zu können. Zunächst strebt man die einheitliche Regelung der Verkaufszeit an Sonn- und Fest tagen von 11 bis 2 Uhr, sowie das in anderen Staaten längst der Fall ist, an. Der Unter verband versucht ferner eine Beschränkung des Verkaufes von Pflanzen und Blumen durch Umherziehen, da dadurch seine Mitglieder neuerdings durch die Ausdehnung dieses Wander verkaufes in den Grosstädten geschädigt werden. Die bisher in der Angelegenheit unternommenen Schritte haben nicht den gewünschten Erfolg gehabt. — Der Obstbau-Verein für die Provinz Hannover besitzt nach der kürzlich abgehal tenen General-Versammlung gegenwärtig 874 persönliche und 220 korporative Mitglieder. Es konnte festgestellt werden, dass unter Be rücksichtigung weniger, doch reichtragender und für die Provinz geeigneter Sorten die Anpflan zung von Obstbäumen einen immer grösseren Umfang annimmt. Vom Landwirtschafts-Mini sterium wurde eine Beihilfe von 4540 Mk. für Obstpflanzungen überwiesen, während aus den Mitteln des Weifenfonds Mk. 3782 eingeräumt wurden. Die Obstvermittelungsstelle hat im verflossenen Jahre eine rührige Tätigkeit ent wickelt, wenn auch in Zukunft noch eine grössere Genauigkeit beim Sortieren und Ver packen des Obstes notwendig erscheint. Nach dem Kassenberichte verfügte der Verein über Mk. 9472 Einnahmen und Mk. 5987 Ausgaben. Zur Besprechung gelangten als. wichtige Punkte der Tagesordnung die Durchführung eines ein heitlichen Baumschnittes, die Anwendung des künstlichen Düngers für Kern- und Steinobst, die Erweiterung der Ausbildungskurse für Baumwärter, sowie die Feststellung der für Fusicladium und die Blutlaus empfänglichen Obstsorten, auch die Einführung von einheit lichen Obstverpackungsgefässen für die Provinz Hannover. Ausstellungen. — Die Herbstblumenausstellung in Wien, In den Räumen der Gartenbaugesellschaft fand' auch diesen Herbst eine verhältnismässig recht gut beschickte Gartenbau-Ausstellung statt, mit der eine über den gewohnten Umfang weit hinausgehende Obst-Ausstellung verbunden war. An dieser Obstschau hatte sich äusser dem Burggrafenamt zu Meran auch der „Oester- reichische Pomologen-Verein" und das deutsche Elbtal in Böhmen korporativ beteiligt. Hervor zuheben sind ferner die schönentwickelten Topf reben der Weigelschen Fruchttreiberei in Maria Enzersdorf. Der „Verein der Gärtner und Gartenfreunde“ in Hietzing beteiligte sich durch eine riesige Blattpflanzengruppe. Alle Herbstblütenpflanzen waren gleichfalls in grosser Vielseitigkeit vertreten, neben Orchideen, An- thurien und Bromeliaceen sind hervorzuheben Eriken und Chrysanthemum. Hervorragende Leistungen boten die fürstlich Schwarzen- bergschen und gräflich Harrachsehen Garten verwaltungen, von denen die ersteren prächtige australische Baumfarne und Jahrzehnte alte Schaupflanzen von Polypodium Reinwardti usw. eingesandt hatten. Die Handelsgärtner traten durch diese imposanten Leistungen in den Hintergrund, doch sind diejenigen der Handels gärtner Wilhelm Hohm-Wien,' sowie Josef Kohoutek-Theresienau bei Wien, hervorzu heben. Von deutschen Ausstellern war G. Bornemann-Blankenburg (Harz) mit einer Kollektion von Chrysanthemum-Schaublumen erschienen; auch ihm wurde eine hohe Aus zeichnung zugesprochen. — Eine Gartenbau-Ausstellung grösseren Stils in Regensburg für das Jahr 1910 ist für die gesamte Oberpfalz in Aussicht ge nommen. Es handelt sich hierbei um eine Dauerausstellung, die Anfang Mai eröffnet wird, und um eine Reihe von Sonderausstellungen, die je nach Bedürfnis monatlich 1- oder 2 mal stattfinden sollen. Die Leitung liegt in der Hand der „Oberpfälzischen Gartenbaugesell schaft“ sowie der Ortsgruppe Regensburg, der „Vereinigung bayrischer Handelsgärtner“. Das Programm wird gegenwärtig zusammenge stellt und soll noch diesen Monat verschickt werden. — Die 22. Deutsche landwirtschaftliche Wander-Ausstellung, veranstaltet von der Landwirtschafts-Gesellschaft, findet vom 17. bis 22. Juli 1909 in Leipzig statt. Vor wenigen Tagen wurde unter Vorsitz des Oberbürger meisters Dr. Dittrich hier eine Versammlung einberufen, in welcher auch u. a. an Mitglieder des „Leipziger Gärtner-Vereins“ Einladungen ergangen waren. — Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen,, dass sich besonders für die in der näheren und weiteren Umgebung von Leipzig gelegenen Baumschulen eine ausser ordentliche günstige Gelegenheit bietet, Obst bäume und Sträucher auszustellen, denn diese landwirtschaftlichen Ausstellungen werden von Hunderttausenden von Grossgrundbesitzern und Landleuten, di sich alle mehr oder weniger für den Obstbau interessieren, besucht. Ebenso empfiehlt sich die Anpflanzung von Forstpflanzen, Alleebäumen, überhaupt allen Baumschulartikeln. Weiterhin wird von der Landwirtschafts-Ge sellschaft gewünscht, dass der Gemüsebau des freien Landes angemessen vertreten ist. Wir möchten besonders an die Gemüsebauvereine des Königreichs Sachsen, Thüringens und der Pro vinz Sachsen das Ersuchen richten, korporativ in Leipzig auszustellen. Gleichzeitig ist es wün schenswert, dass der Gemüsebau in der Umge bung von Erfurt, Zerbst, Naumburg, Zittau und Dresden vorgeführt wird. In diesem Sinne haben bereits der „Gartenbauverband für das Königreich Sachsen“ sowie die Landesverbände der sächsischen Gruppen vom „Verband der Handelsgärtner Deutschlands“ eingewirkt und die Beschickung der Ausstellung empfohlen. Die Ausstellung wird nur sechs Tage dauern und in der gewohnten Weise ein grosszügiges, treffliches Bild über die heutige Entwickelung aller Zweige der Landwirtschaft bieten. — Von Interesse ist es ferner, dass nur die notwen digste Gelegenheit zur Verpflegung der zahl reichen Besucher geboten wird, dass aber keine Vergnügungs- und Fest-Plätze in der bei un seren grossen Gartenbau-Ausstellungen in oft vielfach lästig hervorgetretenen Weise vorge sehen sind. Die Ausstellung soll ein ernstes und einfaches Bild bieten, wie so vortrefflich durch den Hauptgeschäftsführer der Ausstellung, Oekonomierat Dr. Wiese hervorgehoben wurde. Diese Grundsätze verdienen auch bei den Garten bau-Ausstellungen beachtet zu werden. — Wir empfehlen den sich hierfür Interessierenden sich rechtzeitig an den Vorstand der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, Berlin SW. 11, Dessauerstrasse 14, zu wenden. — Die Chrysanthemum-Ausstellung in Paris wurde in Gegenwart des Präsidenten am 6. November eingeweiht. Im grossen und ganzen hielt sich dieselbe ganz im Rahmen der voran gegangenen Ausstellung und ist nur in ihren Einzelheiten verschiedener Natur gewesen. Die warme Witterung der letzten Monate hatte die Blüten mancher Sorten von Chrysanthemum zu einer vorzeitigen Entwickelung gebracht, so dass dieselben zur Zeit der Ausstellung nicht mehr Verwendung finden konnten. Während der ganzen Woche war die Ausstellung vom günstigsten Wetter begleitet und äusserst gut besucht, so dass ein befriedigender Abschluss erzielt wurde. Wie früher, so hatten auch diesmal Obstbäume und Stauden rechts und links des sich durch die Anlage ziehenden Weges Platz gefunden. Die kleine runde Halle am östlichen Eintritt der Glashäuser war,' wie bereits im Vorjahr, für sich abgeschlossen und als Haus für Orchideen und empfindlichere Pflanzen eingerichtet worden, während in den beiden Haupthallen neben Obst in erster Linie Chrysanthemen zur Schau in geschmackvoller Aufstellung vereinigt waren. Der zwischen beiden Hauptgebäuden liegende Raum war in der Hauptsache geschichtlich merkwürdigen Sorten zugeteilt; ausserdem war der Rückblick auf die Lebenszeit des Chry santhemum durch ausliegende Bilder und Stiche vervollständigt worden. Die Geschichte ging bis zum Jahre 1688 zurück, wo man einige Varietäten in holländischen Gärten kultivierte. Im Jahre 1789 brachte der Kapitän Biancard eine Art mit purpurroten Blumen aus China, 1795 blühte das erste Chrysanthemum bei einem englischen Züchter, 1808 gelangten die ersten ihr Protoplasma an zu gerinnen und die Lebens kraft ist erschöpft. Andere, auf niederer Stufe stehende Lebewesen leiden viel weniger unter dem Einfluss höherer oder niedriger Tempera- turen. Am widerstandsfähigsten sind mehrere Krankheitserreger, vor allem die Diphteritis-, Pest- und Tuberkelbazillen, welche Tempera turen von 30—160° C. Kälte aushalten, die Eiter-Streptokokken sind sogar bei — 250 0 C. noch lebensfähig. Auch besser entwickelte Lebewesen, u. a. Fische und Frösche, vertragen bis zu — 25° C., wenn dann das Auftauen lang sam geschieht; dagegen ist eine gleiche Wider standsfähigkeit solcher Kreaturen gegen Hitze grade nicht bekannt. In dem Wasser verschiedener heisser Quellen finden sich Algen nicht seltene Erscheinung, dass Bäume eigentüm liche Verdrehungen ihres Wuchses zeigen. Man hat die Erklärung in einem Zusammenhang mit der Umdrehung der Erde und deren Ein wirkung auf die Pflanzen gebracht. Der Natur forscher Karl Ernst von Baer hat den Ein fluss dieser Umdrehung der Erde auf Winde, Meer und Flussläufe dargetan und in einem später nach ihm benannten Gesetz festgestellt, dass Flüsse von meridionaler Richtung infolge des Einflusses der Erdumdrehung das rechte Ufer stärker angreifen, als das linke. Bei den Bäumen, meint Baer, läge die Sache freilich anders, weil sie fest im Boden wurzeln. Bei ihnen ist die Sache so gemeint, dass sie bei ihrem Wuchs, der scheinbar durch die Erde und Mikroben, u. a. in dem Karlsbader Strudel, j bedingten Umdrehung der Sonne um die Erde den isländischen Geisern und den heissen folgten und so eine Verdrehung ihres Rumpfes Quellen des Yellowstone Park in Nordamerika. In warmen Quellen bei Neapel leben sogar Insektenlarven und eine kleine Krebsart. Ein merkwürdiger Umstand hierbei ist, dass die genannten Lebewesen gegen schroffen, wenn auch noch so geringen Temperaturfall äusserst empfindlich sind, dagegen lassen sie sich all mählich an hohe Temperaturen gewöhnen. Bei vielen Bakterien regen bestimmte höhere Tem peraturen die Entwickelung an, sie verhalten sich also analog dem Samen vieler Pflanzen, deren Keimtätigkeit durch Wärmegrade in ähn licher Weise beeinflusst wird. Wenn gewissen Samen, z. B. der Gräser und Getreidearten, überdies der Wassergehalt entzogen wird, lassen sich dieselben mit Wärmegraden bis zu 100°C. behandeln, ohne dass ihre Keimfähigkeit beeinträchtigt wird. — Von „verdrehten“ Bäumen, — es gibt auch „verdrehte“ Menschen — lasen wir in der „Leipziger Zeitung“ eine Abhandlung, die sich mit den Untersuchungen des Geologen erlitten. Der oben genannte belgische Geologe Vandenbroeck hat es nun unternommen, diese Erscheinung überhaupt einmal näher zu untersuchen und hat gefunden, dass von 1000 Bäumen, die eine Verdrehung zeigen, wenigstens 990 gerade entgegengesetzt zur Richtung des Sonnenlaufes festgestellt sind. Ausserdem müsste erst nachgewiesen werden, dass die Bäume auf ' der nördlichen Halbkugel nach links, und auf i der südlichen nach rechts gedreht sind. Da bisher kein Anhalt dafür vorliegt, kann wohl überhaupt auf einen Zusammenhang mit der Erdumdrehung nicht geschlossen werden. Nur insofern könnte ein solcher demnach bestehen, wenn die Verdrehungen der Bäume eine Folge der Winde wären, die in ihren Bahnen wiederum durch die Erddrehung gesetzmässig geregelt werden. Auch wird die Hypothese, wie gerade die Gärtner einwenden können, dass meist neben den „verdrehten" Bäumen ganz normale Bäume derselben Art stehen, dadurch bestätigt. — Halbstämme oder Hochstämme als Prof. Vandenbroeck beschäftigt. Es ist eine' Obstbaum? In den letzten Nummern der „Deutschen Obstbauzeitung" ist auf einen Ar tikel hin, ob Halbstämme oder Hochstämme angepflanzt werden sollen, diese Frage von verschiedenen Seiten beleuchtet worden. Es ist hierbei viel mehr für den Halbstamm ein getreten, als allgemein angenommen werden konnte. Für den Plantagenobstbau im grossen wurde der Wert des Halbstammes gegenüber dem Hochstamm unbedingt anerkannt und auch für Sonderkulturen einzelner Obstarten, die dem Boden angepasst werden müssen, eingetreten. Von massgebender Seite wurde darauf hinge wiesen, dass zum Teil auch die Sorten zu be rücksichtigen sind. Vielfach reichen die Zweige zu weit herunter, oder es ist Neigung, nach unten zu wachsen vorhanden, wie es z. B. Schöner von Boskoop tut. Hierbei sollen Hochstämme, d. h. mit 2 m Stammhöhe bevorzugt werden, wenngleich die Zweige, wenn sie zu nahe zum Erdboden herabreichen, gestützt werden können. Für andere Sorten dagegen, wie Goldparmäne, Prinzenapfel etc. ist der Halbstamm unbedingt zu bevorzugen, und sollte ausschliesslich ver wendet werden. Allerdings passen diese Vor schläge nicht für Landstrassen, doch ist häufig genug schon darauf hingewiesen worden, dass an öffentlichen Wegen richtiger überhaupt keine Obstbäume mit herabhängenden Kronen ange pflanzt werden sollten, da man von diesen Bäumen erstens mit der Zeit viel zu viel Holz entfernen muss, und da zweitens das Abpflücken der Früchte von unberufener Hand sehr erleichtert wird. In der Nähe der Grosstadt kommt der letztere Punkt hauptsächlich, zumal auch in Anbetracht der Verkehrshinderung in Frage. Für den Baumschulenbesitzer liegt ein grosser Vorteil darin, dass bei kräftigen Unterlagen der Halbstamm in 2 Jahren fertig sein kann, wenige Sorten, die vielleicht 3 Jahre stehen müssen, ausgenommen, aber die Quartiere sind sicher i in 3 statt 5 Jahren geräumt. In Norddeutsch-' land hat man diesen Vorteil längst erkannt und auch wegen des Sturmes und der bei hohen Bäumen für die Früchte entstehenden Gefahren die Halbstämme längst bevorzugt. Es wird auch darauf hingewiesen, dass in Amerika der Halb stamm ausschliesslich verwendet wird, allerdings kommt dort der Obstbau an Landstrassen über haupt nicht in Frage, während er bei uns ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor ist und das in Zukunft auch bleiben wird. — Eine Studienreise durch England beabsichtigt die „Deutsche Gartenstadt-Gesell schaft“ im Juli 1909 vorzunehmen. Es sollen dabei die Gartenstadt-Siedelungen in der Um gebung von Manchester, Liverpool, Bir mingham und London berücksichtigt werden. Die Reise wird bei freier Fahrt und Verpfle gung 240 Mk. kosten. Dadurch bietet sich auch Landschaftsgärtnern, wenn sie die Mit gliedschaft erwerben und nicht nur dem Gar tenbau, sondern auch den sozialen Einrich tungen der Engländer Interesse entgegenbringen, Gelegenheit, neue Eindrücke zu gewinnen. Näheres kann man von der „Deutschen Garten stadt-Gesellschaft", Berlin-Nikolassee, er fahren. — Versuche, eine der beim Ringelschnitt eintretenden Saftstockung durch Drahtbund zu erzielen, sind neuerdings in Orleans mit Erfolg an Wein gemacht worden. Dort wurde gewöhnlicher Blumendraht im zeitigen Frühjahr vor dem Saftauftrieb zweimal in der Weise um das Fruchtholz gelegt, dass die beiden Ringe ähnlich wie beim Ringelschnitt über dem Auge einen ca. 3 mm breiten Raum zwischen sich liessen. Der Draht muss fest angedreht werden, damit er etwas einschneidet. Der Draht wird erst bei Fruchtansatz wieder gelöst und die Wunden verheilen gut, so dass man die Ope ration je nach der Notwendigkeit wieder an wenden kann.
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