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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19080000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19080000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 10.1908
-
- Ausgabe No. 1, 4. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 2, 11. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 3, 18. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 4, 25. Januar 1908 1
- Ausgabe No. 5, 1. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 6, 8. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 7, 15. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 8, 22. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 9, 29. Februar 1908 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1908 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1908 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1908 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1908 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1908 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1908 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1908 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1908 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1908 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1908 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1908 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1908 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1908 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1908 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1908 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1908 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1908 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1908 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1908 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1908 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1908 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1908 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1908 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1908 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1908 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1908 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1908 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 10.1908
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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meldete sich niemand; deshalb knüpft der Vor sitzende Max Ziegenbalg noch einige Be merkungen an, die sich mit den Ausführungen des Referenten voll und ganz deckten. Äusser - dem forderte er die Anwesenden auf, ihre Zustimmung zu dem Vortrag von Viktor de C o e n e durch Erheben von den Plätzen zu geben, was einheitlich geschah. Die Tagesordnung wies zum Schluss noch „Verschiedenes“ auf, doch war für diesen Punkt nichts vorgesehen. Dagegen meldete sich Albert Ortmann-Nürnberg und wendete sich nachträg lich in einigen Punkten gegen die Ausführungen des Generalsekretärs Beckmann in der Gewerbe frage. Der Redner versprach sich nicht zu viel von einem engeren Anschluss an die Land wirtschaft und glaubte, dass der Gartenbau besser daran ist, wenn er davon ■ losgetrennt wird. C. A. Vogel und Generalsekretär Beckmann traten diesen Ansichten entgegen, ebenso der Verbandsvorsitzende, Max Ziegen balg. In einem Schlusswort kam der letztere nochmals auf das gegenwärtig überall gefeierte 25 jährige Jubiläum des Verbandes zu sprechen und dankte denen, die in diesem Zeitraum an dem Aufbau des Verbandes mitgeholfen haben. Damit fand der II. Deutsche Gärtner tag in Frankfurt-Main seinen Abschluss. Nachschrift der Redaktion. Wir haben den Ausführungen unseres geschätzten Mitarbeiters nur weniges hinzuzufügen. Wir bedauern vor allem die geringe Beteiligung der südwestdeutschen Handelsgärtner. Nach unserer Ueberzeugung ist das kein gutes Zeichen, und den Helen schönen Worten, die in Mannheim und Frankfurt sicher bei manchen Gelegen heiten gefallen sind, fehlt es an Taten. Auch wir haben einer indirekt an uns gerichteten Ein ladung, diesen Gärtnertag zu besuchen, nicht Folge gegeben. So lange der „Verband der Handelsgärtner“ die Unterstützung der Fach presse nicht bedarf, jede der so oft gegebenen im allgemeinen Interesse liegenden Anregungen grundsätzlich zurückweist, und so lange von der Leitung des Verbandes mehr persönliche Ansichten in einer so unqualifizierbaren Weise zum Ausdruck gebracht werden — so lange wird auch der eigentliche Erfolg, mag auch die Mitgliederzahl anwachsen, ausbleiben. Man wird bei einer so geringen Beteiligung auf diesen sicher mit bester Absicht geplanten Gärtnertagen, da immer wieder dasselbe auf die Tagesordnung gebracht wird, nichts er reichen, zumal wenn man sich ängstlich hütet, die Gegner einzuladen, und eine sachliche Aus sprache über das Für und Wider herbeizuführen. Wir hätten uns selbst an der Debatte keinesfalls beteiligt, denn „Der Handelsgärtner“ ist für uns das Sprachrohr zur Erörterung derartiger Fragen. Aber für die Mitglieder, die nicht bedingungs los auf dem Standpunkte der Verbandsleitung stehen, wäre zweifellos eine interessante und in mancher Hinsicht auch lehrreiche Debatte herbeigeführt worden. Ein altes Sprichwort sagt: „Nur der Kampf macht gross und stark“, doch muss dieser Kampf stets sachlich geführt werden, damit es aus dem Walde nicht so herausschallt, wie man hineinruft. Der Ver lauf des II. Handelsgärtnertages, der einem oftmals ausgedrückten Wunsche entsprach und diesmal nicht mit einer Ausstellung zusammen fiel, hat manche gute Lehre gezeitigt. Die Interesselosigkeit bedeutet eine so offenkundige Opposition, dass man endlich auch über die Wege und Ziele etwas klarer sein sollte, denn schön gesagte Worte helfen über Tatsachen nicht hinweg. Rundschau. Handel und Verkehr. — Der Genter Pflanzenhandel 1907. Nach einem Bericht in der bekannten belgischen Tageszeitung „Etoile beige“ belief sich die Ge samtausfuhr an Pflanzen aus den Gärtnereien in Gent und Umgebung im Jahre 1907 auf 1747 000 kg. Diese Ziffer bedeutet eine Zu nahme der Ausfuhr von beinahe 400000 kg gegenüber dem Jahre 1906. Diese Zahlen lassen ohne Angabe des Wertes nur schwer die eigentliche Bedeutung der Genter Kulturen erkennen, vergleichsweise sei angeführt, dass die Pflanzeneinfuhr aus ganz Belgien allein nach Deutschland im Jahre 1906 etwa das zweiund- einhalbfache betragen hat. Fast scheint es somit, dass diese Zahl auf einem Irrtum beruht. Interessant ist der Bericht des belgischen Blattes insofern, als darin Deutschland als der beste Kunde Gents bezeichnet wird, und das trotz des neuen Pflanzenzolles, der allerdings die Genter Hauptartikel nicht trifft. Der Export nach den Vereinigten Staaten ist im Berichtsjahre etwas zurückgegangen, da viele Aufträge auf Palmen nur zur Hälfte ausgeführt werden konnten. Die drei skandinavischen Länder haben von Jahr zu Jahr steigenden Bedarf, die Ausfuhr nach Frankreich hielt sich auf gleicher Höhe, ohne eine Zunahme zu zeigen. Die Länder Südeuropas kommen als Abnehmer in Betracht, dazu verspricht die eng lische Kolonie Kanada ein guter Kunde zu werden. Was England betrifft, so wird über die säumigen Zahlungsweise mancher Abnehmer geklagt. Der Export nach Russland hat sich entschieden wieder gehoben, obwohl fortgesetzt Vorsicht notwendig erscheint. Vereine und Versammlungen. — Der Deutsch-nationale Gärtnerver band hielt am 8. August in Dortmund eine ausserordentliche Mitgliederversammlung ab, zu welcher der Vorsitzende, Bannier-Essen erschienen war und in einem langen interes santen Vortrage die Rechtsfrage und die Privatbeamten - Bewegung behandelte. Der Redner wies darauf hin, dass im Deutschen Reiche nicht weniger als 48 voneinander ab weichende Landrechte bestehen. Unter diesen verschiedenen Gesetzen habe besonders der Gärtnerberuf sehr zu leiden. Deshalb werde von allen Seiten die reichsgesetzliche, einheit liche Regelung der Rechtsfrage befürwortet. Die früher in den neunziger Jahren hervorge tretene Bewegung, die Gärtnerei unter die Handwerkskammer zu stellen, habe die Zu stimmung der Regierung nicht erhalten, weil sich keine einwandfreie juristische Grenze zwischen Gärtnereibetrieben, die einen gewerb lichen oder landwirtschaftlichen Charakter hatten, feststellen Hesse. Der Vortragende kam dann auf die Statistik von 1906 zurück, bedauerte, dass das Resultat noch nicht be kanntgegeben worden sei und wünschte für die Gärtner eine den jetzigen Zeitverhältnissen entsprechende Gesetzgebung. Ohne dass diese bedingungslos als Gewerbe erklärt würde, sei das recht wohl möglich, vor allem müsse das arbeitsrechtliche Verhältnis der im Beruf An gestellten nach den Grundzügen der Gewerbe ordnung geregelt werden. Er wies dann weiter auf den bekannten Antrag von Behrens hin, erläuterte die Stellungnahme der Genossen, d. h. der Vertreter des „Allgemeinen deutschen Gärtnervereins“ und ging näher auf die Be dingungen der Privatbeamten ein. Der natio nale Gärtnerverband wolle vor allem dafür eintreten, dass auch den in der nicht gewerb lichen Gärtnerei beschäftigten Personen diese Pensionsversicherung zu teil werden. Mit einer Aufforderung an die Anwesenden, an dem weiteren Ausbau des Verbandes mit zu arbeiten, wurde die Versammlnng geschlossen. Ausstellungen. — Eine Landesobstausstellung in Linz findet vom 10. bis 12, Oktober anlässlich des 60 jährigen Regierungs-Jubiläums des Kaisers Franz Josef daselbst statt. An alle Obst züchter Oberoesterreichs ist ein Aufruf ergangen, sich zu beteiligen. Äusser der Obstschau ist noch ein grosser Obstmarkt, sowie eine Kost halle für Frischobst und Obstprodukte vorge sehen. Das Programm schliesst sich im grossen ganzen, soweit die Stückzahl und das einzu liefernde Quantum, sowie die Einteilung in Frage kommt, unseren grossen Obstausstellungen an. — Die Landesobstausstellung zu Nürn berg findet, wie wir bereits mitteilten, in der Zeit vom 10. bis 14. Oktober statt und ist die erste bayersche Obstausstellung, welche nach einem bestimmten Plan organisiert ist. Das Programm zeigt eine Reihe interessanter Aufgaben, die sicher eine reiche Beschickung, sowohl der Kollektivausstellung, sowie auch durch Einzelsendungen hervorrufen wird. Jeden falls dürfte die Landesobstausstellung zu Nürn berg den Beweis bringen, was gegenwärtig im Obstbau in Bayern geleistet wird. Wir werden zur Zeit darüber eingehend berichten. Handelsnachrichten. Der Geschäftsgang in der Baumschulenbranche. Herbst 1907 — Frühjahr 1908. V. I. Obstbäume und Sträucher. (Schluss.) Welche Aussichten bieten sich Gärtnern speziell im Absatz für Obstbäume im kommenden Herbst? Das ist wohl die wichtigste Frage, die aus den uns übermittelten Berichten beantwortet werden soll. Man muss hierbei auf Jahre zurückgreifen, die ver schiedenen Einwirkungen in Betracht ziehen und die ganze Entwicklung des Geschäftsganges wenigstens von 1905 an, den Voraussetzungen zu Grunde legen. Das Vorherbstgeschäft, welches ja jetzt schon ein setzt, ist ohne Zweifel für diePreisbemessung derjenigen Obstarten, soweit diese in mässigem Umfang heran gezogen werden, von grossem Einfluss. Dabei wieder holen sich aber die Anfragen öfter, vielfach immer wieder. Ueber ein und denselben Artikel werden bei den verschiedenen Grossbetrieben Offerten ein geholt und dadurch treten leicht Mutmassungen über mangelhafte Vorräte hervor, die weit über die Ziele herausgehen, bezw. den Bedarf überschätzen lassen. Ausserdem darf nicht vergessen werden, dass die Herbstwitterung stets von grossem Einfluss auf die Pflanzen und den Herbstabsatz ist. Auch hier lehrt die Erfahrung, dass ein günstiger September, der in der Landwirtschaft das zeitige Hereinbringen der Ernte ermöglicht und ein darauffolgender milder November die Neigung, Obstbäume anzupflanzen, günstig beeinflusst. Ein weiterer Vorteil bietet speziell die strichweise recht reiche Ernte in Aepfeln, auch in Pflaumen, Pfirsichen und Aprikosen. In unserem einleitenden Artikel haben wir bereits hervorgehoben, dass der Markt mit hochstämmigen Aepfeln über füllt ist. Es wird daher der ganzen Umsicht der Grossbetriebe und der Mitglieder des „Bundes der Baumschulenbesitzer“ bedürfen, einer unabwendbaren Krisis aus dem Wege zu gehen. Die Produktion ist grösser gewesen, als noch im Vorjahr sich ersehen liess. Ganz bedeutende Bestände sind unverkauft geblieben und die Aussicht für diese Artikel sind keine günstigen, da eine noch weitere wesentliche Erhöhung der Produktion für diesen Herbst in Betracht ge zogen werden muss. Die bisherigen Preise werden sich somit kaum aufrecht erhalten lassen und es wird aller Einfluss aufgeboten werden müssen, um an der Hand von uns gemachter Vorschläge die festgesetzten Minimalpreise im Detailverkehr zu erzielen. Es ist das wohl möglich, wenn von Seiten der Provinzialverbände für eine einheitliche Agitation die Mittel bereit gestellt werden. Es gehört hierzu Geld, das sich aber bei richtiger Anwendung gut verzinslich macht. In Aepfelformbäumen, soweit Palmetten und Pyramiden in Frage kommen, ist keine Ueberfüllung des Marktes zu erwarten; gegen die ausgedehnten Anpflanzungen von Buschbäumen sollte Front gemacht werden, es sind sonst Misserfolge un ausbleiblich. Hochstämmige Birnen werden, ausge nommen zum Teil Süd- und Westdeutschland, sich gut absetzen lassen. Die Vorräte sind nicht so gross und es sollte alles getan werden, keine grossen Mengen heranzuziehen, sondern die ver.teilhaften Preise auf recht zu erhalten. Die übergrossen Warenbestände werden sich durch rechtzeitige Angebote sicher aus tauschen lassen. Für Westdeutschland kommen mehr Wirtschaftssorten, für Mittel- und Ostdeutschland mehr Tafelsorten in Frage. Die durchgängig geringen Ernten werden vielleicht eine verminderte Anpflanzung zur Folge haben; Formbäume sind in starker Ware knapp, werden daher gesucht und höher bezahlt, bezw. es lassen sich die bisherigen Preise einhalten; mit jüngerer Ware, von ein oder zwei schwachen Etagen, wird der Markt genügend versehen sein. Die Anpflanzung von Buschbäumen in grossen Mengen empfiehlt sich gleichfalls kaum, unermüdlich müssen die Baumschulenbesitzer darauf hinarbeiten, dass gut formierte Bäume herangezogen werden. Zu empfehlen sind kleine Notizen in der Tagespresse, in denen auf gute Ernten — die Erzielung an gemessener Preise für Früchte ohne Anwendung der übertriebenen Ausstellungskniffe aufmerksam gemacht wird. Auch die Bekanntgabe von in den richtigen Grenzen gehaltenen Erträgen und Rentabilitätsberech nungen, die auf Wahrheit beruhen, weiterhin durch kurzgefasste Aufsätze wie Obstbäume zu pflanzen und in den ersten Jahren zu pflegen sind, ebenso durch Einladung von Interessenten und Aufforderung zur Besichtigung der abgehbaren Bestände, wird man ebenso nützlich einwirken können, wie durch kleine Lokalausstellungen usw. Billige Preise aber sollten stets das allerletzte Mittel sein, den Absatz zu heben, es gibt noch viele andere Wege. Wie steht es nun mit Steinobst, vor allem Kirschen und Pflaumen? Nach unserer festen Ueberzeugung muss dringend davor gewarnt werden, den alten Fehler zu machen und die Anzucht zu weit auszudehnen. Es ist vollständig unrichtig, wenn angenommen wird, dass ein aussergewöhnlich grosser Bedarf vorhanden sei. Im Gegenteil, die Anpflan zungen gehen bedauerlicherweise eher rückwärts als vorwärts. Das beweist auch die Obstbaum statistik ven Württemberg. Bedenklich ist das aus dem Grunde, weil durch ordnungsgemässes Pflanzen und Unterhalten von Kirschen und auch frühen Pflaumen ein wirklich lohnender rentabler Obstbau betrieben werden kann. Es sollte deshalb keine Gelegenheit versäumt werden, die Anpflanzung gross früchtiger Kirschen, besonders fester für den Versand geeigneter Sorten, früher Pflaumen aller Art, soweit sie sich für den Massenbau eignen, zu empfehlen. Unser Export in Kirschen sowohl als in Beerenobst kann nach England, auch Dänemark, Nor wegen, Schweden, Russland bedeutend er weitert werden, wenn wir bestrebt sind, eine bessere Qualität zu erzielen und durch wunschgemässe Ver packung ist dem Verlangen der Exportfirma nachzu kommen. Wir müssen hierbei immer wieder auf die Frühpflaumenkultur in B ü h 1 und Umgegend hinweisen, wo dieses Jahr wieder eine vorzügliche Ernte und äusserst vorteilhafte Preise den Beweis liefern, was in dem heimischen Obstbau zu erreichen ist. Die Anpflanzung der Hauszwetsche nimmt auch nicht den Umfang an, wie es den Anschein hat, auch hier haben nur kleine Bestände die rege Nachfrage her beigeführt. Es soll somit unter keinen Umständen eine wesentliche Vergrösserung der Anzucht ins Auge gefasst werden, die Rückschläge sind sonst unvermeidlich. Wenn wir ferner noch kurz Apri kosen und. Pfirsiche erwähnen, so erscheint bei ersteren die Anpflanzung als Hochstämme in der Zunahme begriffen. Die Früchte werden gesucht Kultur. — Winterkopfsalat von Tremont. Auf diese vortreffliche Sorte ist bereits früher von uns im „Handelsgärtner" hingewiesen worden. Heute schreibt uns ein Abonnent, dass sich dieser Salat bei ihm ganz vorzüglich bewährt hat. Er wird am besten Anfang oder Mitte August ausgesät, einmal pikiert und später in kalte Kästen ausgepflanzt, die vor strengem Froste stets geschützt werden sollten. Der Betreffende hat den ganzen Winter hindurch bis Februar täglich Salat zu guten Preisen verkaufen können. Sicher haben manche Abon nenten gleichfalls kalte Kästen zur Verfügung und sollten einen Versuch machen, denn erstere können nicht besser ausgenutzt werden und bringen dann Geld ein. — Die Orchideengattung Cymbidium enthält zweifellos einige der für den Handels gärtner wichtigsten Vertreter der grossen Orchi deenfamilie. Nur wenige Orchideen besitzen ein gleich üppiges Laubwerk nd stellen so geringe Kulturansprüche wie Cymbidium Lo- wianum und Cymbidium giganteum. Deshalb treffen wir von diesen Arten häufig, selbst in Handelsgärtnereien, grosse Schaupflanzen, Es gibt etwa 30 Arten, wovon aber nur etwa ein halbes Dutzend Handelswert besitzt und ausser dem eine Anzahl Hybriden. Die Heimat der wichtigeren Arten ist Ostindien und angrenzende Gebiete, wo sie indes in kühleren Regionen vorkommen, da sie während des Winters nur geringe Wärmeansprüche stellen. Cymbidium ensifolium soll bereits 130 Jahre in Kultur sein, ist aber inzwischen durch ansehnlichere Arten ziemlich verdrängt. Die Gattung kennnzeichnet sich durch besonders kräftige, gedungene Bul ben, die von den lederartigen, riemenförmigen, in Bogen überhängenden Blättern scheidenartig umschlossen werden. Die Blütenstände er scheinen im Grunde der Scheinbulben und tragen bei einzelnen Arten bis zu 20 Blüten, die bei den hier in Frage kommenden Arten recht ansehnlich und haltbar sind. Die Blüte zeit währt sehr lange. Bei Cymbidium Lo- wianum, Cymbidium giganteum und verwandten Arten dauert es 8—10 Wochen, bis die Pflanzen abgeblüht haben. Die grösste Verbreitung hat Cymbidium Lowianum erlangt, wovon manche Pflanzen Blätter von50—75cm Länge entwickeln; die stets sehr reichblütigen Rispen tragen Blüten von 8—10 cm Durchmesser. Sepalen und Peta- len sind grünlich gelb, die rahmfarbene Lippe ist am vorderen Rande durch einen intensiv rotbraunen Fleck geziert. Bei der Form atro- purpureum tritt dieser rotbraune Fleck noch schärfer hervor, während die Varietät concolor fast reingelb erscheint. Cymbidium giganteum hat mit Cymbidium Lowianum viel gemeinsames, ist aber noch starkwüchsiger. Die Blüten sind grünlich gelb, nur die Lippe ist gelb; rötEch braune Flecken und Streifen finden sich auch bei dieser Art. Aehnlich ist das schöne Cym bidium Traceyanum, das teils als Varietät von Cymbidium giganteum, teils als Abart von Cym bidium Hookerianum (syn. Cymbidium grandi- florum) bezeichnet wird. Die Blütezeit der bis her genannten Arten fällt in den Winter, bei Cymbidium Lowianum und Cymbidium Hookeria num erstreckt sich der Flor bis zum April und Mai. Abweichend in Bau und Färbung der Blüten ist Cymbidium eburneum, das auch be deutend später, nämlich erst im Sommer blüht. Die Blütenstände des Cymbidium eburneum tragen sich mehr aufrecht und der Schaft entwickelt nur ein oder zwei grosse, weisse, angenehm duftende Blüten, Die Lippe ist in der Mitte gelb gezeichnet. Die Art ist nicht so robust wie Cymbidium Lowianum und Cymbidium gigan teum, aber nichtsdestoweniger sehr empfehlens wert. Zwischen Cymbidium Lowianum und Cymbidium eburneum sind zwei Hybriden ge wonnen, wovon diejenige die wertvollere ist, wo Cymbidium Lowanum der Samenträger war und die als Cymbidium Lowio-eburneum im Handel ist, dennoch ist die andere Hybride, Cymbidium eburneo-Lowianum, die häufigere von beiden. Fast reinweisse Blüten hat Cym bidium Mastersianum, das indes jetzt zu einer anderen Gattung gezogen ist. Auf das neue Cymbidium insigne, das rosenrote Blüten ent wickelt, wurde bereits früher im „Handels gärtner“ hingewiesen. Man kultiviert sämtliche Arten in geräumigen Gefässen in einer Erd mischung, wie sie etwa bei Cypripedien ver wendet wird, denn die Cymbidien sind Erd orchideen und keine Luftbewohner, ertragen auch nicht eine derart strenge Ruhezeit durch Trockenhalten wie manche Oncidien und Laelien. Man suche die Ruheperiode vielmehr durch kühle Temperatur herbeizuführen. Ein Haus mit einer Nachttemperatur von 8° R. und einer Tagestemperatur von 10—12° R. genügt im Winter vollkommen. Im Sommer bedürfen die Cymbidien ziemlich viel Feuchtigkeit, die gegen den Herbst hin nach und nach ermässigt wird. Wer noch nie Orchideen kultiviert hat, kann ruhig mit Cymbidium Lowianum den Anfang machen, da die kulturellen Ansprüche von denen anderer Topfgewächse wenig abweichen, — Streptosolen Jamesoni. Die Pflanze, um die es sich hier handelt, gehört einer den Browallien verwandten Gattung aus der Familie der Scrophulariaceen an und macht als Topf pflanze betrachtet, trotz der schönen orange gelben Blüten keinen sonderlich ansprechenden Eindruck. Nach dem „Journal of Horticultural" findet, indes in den Londoner Parkanlagen Ver wendung etwa in gleicher Weise, wie der schöne blassblaue Plumbago capensis, als Kronenbäum chen oder in Pyramidenform gezogen. In einem Falle waren Plumbago von über 2 m Höhe und Streptosolen von 1,5 m Höhe zu einer lockeren Gruppe vereinigt, deren Untergrund durch gelbe Celosien mit einer Einfassung von Centaurea candidissima gebildet war. Der Wuchs ist wie bei Plumbago, etwas sparrig und fast rankend ; die an den Spitzen den schlanken Zweige er scheinenden orangeroten Blütenbüschel kommen indes recht gut zur Geltung, wenn die Pflanze stammförmig erzogen oder zur Bekleidung von Pfeilern oder Dachsparren im Freien oder in Ge wächshäusern Verwendung findet. Wie die ver wandten Browallien scheut Streptosolen Jame soni allzufetten oder allzuschweren Boden und blüht nur gut, wenn der Standort recht sonnig und luftig ist und man die Pflanze etwas mager hält. Streptosolen Jamesoni, deren Vermehrung durch Stecklinge bewirkt wird, ist keines wegs eine neue Einführung; sie ist dennoch in deutschen Handelsgärtnereien recht selten. Bei sommerlichen Besuchen der Pfitzerschen Handelsgärtnerei in Stuttgart kann man sie regelmässig in Blüte finden; im übrigen fanden wir sie nur in dem reichhaltigen Kataloge von Haage & Schmidt, Erfurt angeboten. Pilanzenkrankheiten und Schädlinge, — Die Raupe des Apfelbaum-Glasflüg- lers, Sesia myopiformis, die unter der Rinde von Apfelbäumen lebt, vereinzelt auch Birn bäume angreift, verursacht krebsartige Wuche rungen der Rinde. Der Schmetterling, der aus der Raupe, bezw, Puppe, hervorgeht, gehört zur Familie der Holzbohrer und ist mit dem vielleicht bekannteren Johannisbeerglasflügler, Sesia tibuliformis, nahe verwandt. Er ent schlüpft der Puppe im Juni und Juli; die leeren Puppen sind im Juli leicht zu beobachten, da sie aus der Rinde herausragen. Man findet aber auch die Raupen, wenn man auf die Rin denverletzungen achtet, denn die Raupe wirft bei ihrer Bohrtätigkeit sägespänartige Holzkrümel nach aussen.
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